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inkontakt Mai 2017 öffentlich

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schließlich bestimmen soll, tatsächlich auch<br />

im Geiste Gottes finden. Soll jetzt etwa der<br />

innere Mensch die Lösung aller Probleme<br />

sein? Ja! Wenn wir uns klar machen, dass<br />

wir entweder immer Teil des Problems oder<br />

Teil der Lösung sind im ganz großen Gefüge<br />

dieser Welt oder im ganz kleinen meines<br />

eigenen persönlichen Lebens, dann wird<br />

deutlich, dass der innere Mensch mit<br />

Sicherheit ein Teil der Lösung ist und niemals<br />

ein Teil des Problems sein kann. Deshalb ist<br />

es gut und wichtig ihn zu stärken. Ja, und<br />

wie kann dann der innere Mensch<br />

erstarken? Es beginnt mit der Bitte des<br />

Wortes Gottes an uns, nicht mutlos zu<br />

werden. Werde bitte nicht mutlos! Denn es<br />

gibt einen Grund, nicht mutlos zu werden.<br />

Unser himmlischer Vater möchte durch<br />

seinen Geist deinen inneren Menschen<br />

stärken. Er möchte, dass Christus durch<br />

deinen Glauben in deinem Herzen wohnt.<br />

Er möchte, dass du in der Liebe gewurzelt<br />

und gegründet bist. Er möchte, dass du mit<br />

allen Gläubigen auf der ganzen Welt<br />

begreifen kannst, welche tiefen<br />

Dimensionen unser Glaube hat. Er möchte,<br />

dass wir gemeinsam erkennen, wie<br />

großartig die Liebe Christi ist. Er möchte,<br />

dass wir erfüllt werden, mit dem, was<br />

unseren himmlischen Vater erfüllt. Und<br />

Gottes Wort sagt uns, dass unser<br />

himmlischer Vater das tun kann über alles<br />

das hinaus, was wir bitten und verstehen<br />

können. Lasst uns deshalb unsere Knie<br />

beugen. Die Knie beugen ist ein Zeichen.<br />

Gemeint ist damit, dass wir bescheiden und<br />

angemessen klein und hilfsbedürftig, eben<br />

bittend aber doch mit Zuversicht und<br />

Vertrauen und Freimut unseren himmlischen<br />

Vater fragen, dass er unseren inneren<br />

Menschen stärkt. Und wir dürfen und sollen<br />

das auch füreinander tun. Ich glaube, wir<br />

tun das viel zu wenig. Wir verlassen uns zu<br />

sehr auf das Äußere, auf das, was wir<br />

können und von dem wir glauben, dass es<br />

richtig und hilfreich ist. Das mag ja für vieles<br />

gelten. Aber für das entscheidende<br />

Wachstum und die Stärke des inneren<br />

Menschen gilt es eben nicht. Es ist in der Tat<br />

nicht so einfach, über den inneren<br />

Menschen zu reden. Den finden wir nicht<br />

einfach mitten in unseren Gefühlen und<br />

Stimmungen und inneren Befindlichkeiten.<br />

Aber es lohnt sich, ihn dahinter zu<br />

entdecken und dieses gesunde geistliche<br />

innere Leben zu stärken. Die Apostel<br />

jedenfalls sprechen öfter davon: Deshalb<br />

ermatten wir nicht, sondern wenn auch<br />

unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so<br />

wird doch der innere Tag für Tag erneuert<br />

(2Kor 4,16). Sondern der verborgene<br />

Mensch des Herzens im unvergänglichen<br />

Schmuck des sanften und stillen Geistes,<br />

der vor Gott sehr köstlich ist (1Petr 3,4).<br />

Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er<br />

eine neue Schöpfung; das Alte ist<br />

vergangen, siehe, Neues ist geworden (2<br />

Kor 5,17). Denn ich habe nach dem inneren<br />

Menschen Wohlgefallen am Gesetz Gottes<br />

(Röm 7,22). In der Christenheit hat es immer<br />

wieder bewegende Zeugnisse über den<br />

inneren Menschen gegeben. Gerade im<br />

Pietismus gab es feine Beispiele, wie etwa in<br />

dem alten Lied: „Es glänzet der Christen<br />

inwendiges Leben.“ Der Dichter besingt<br />

darin die Schönheit des inneren Menschen<br />

und wie sie erst im Himmel vollends sichtbar<br />

werden wird. Wenn wir darüber<br />

nachdenken, wie stark und nachhaltig<br />

Christen in dieser Welt gewirkt haben, dann<br />

waren die Quellen ihrer Kraft nicht in Kultur,<br />

Bildung und menschlicher Stärke zu finden,<br />

sondern im inneren Menschen, der in<br />

Gemeinschaft mit dem Geiste Gottes die<br />

tauglichen Werkzeuge von Bildung,<br />

Charakter und Kultur für Gott gebrauchen<br />

konnte. Gottes Wort ermutigt uns heute, uns<br />

auf eine gesunde Innerlichkeit einzulassen.<br />

Aus ihr kommt unsere Kraft. In neuerer Zeit<br />

hat Walter Nigg, ein Schweizer Theologe,<br />

davon geschrieben. Er fand in der<br />

Schublade seines Schreibtisches, den er<br />

von seinen Vätern ererbt hatte, neben<br />

etlichen anderen Papieren auch einen<br />

Brief. Der war wie ein Vermächtnis verfasst.<br />

Jemand versuchte darin, das Leben seines<br />

inneren Menschen mit folgenden Worten zu<br />

beschreiben: Ich bin tief überzeugt davon,<br />

dass vor mir ungezählte Menschen das<br />

gleiche erlebt haben: die Erfahrung von der<br />

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