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Monatsspruch<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2017</strong>:<br />
Eure Rede sei<br />
allezeit freundlich<br />
und mit Salz<br />
gewürzt, dass ihr<br />
wisst, wie ihr<br />
einem jeden<br />
antworten sollt.<br />
(Kolosser 4,6)<br />
Wie reden wir<br />
eigentlich miteinander? Allezeit freundlich?<br />
Und dann noch mit Salz gewürzt? Dazu rät<br />
uns der Kolosserbrief der Bibel. Es ist eben<br />
nicht egal, wie wir miteinander sprechen –<br />
Jemanden ansprechen und antworten,<br />
besonders als Christen! Oft reicht schon ein<br />
unbedachtes Wort und eine Beziehung<br />
steht auf der Kippe oder ist zerstört. Und<br />
gleichzeitig reicht ein freundliches,<br />
versöhnliches Wort aus und eine verfahrene<br />
Situation erfährt Klärung und sogar einen<br />
Neuanfang für alle Beteiligten.<br />
Mich erinnert dieser Monatsspruch an die<br />
„Macht und Kraft unserer Worte“! Übrigens,<br />
dies ist ein großes Thema in der Bibel, das<br />
weit über den Text aus Kolosser 4<br />
hinausragt. Eine „kurze biblische“ Schau<br />
dazu – exemplarisch und als kleiner<br />
Ausschnitt aus dem Buch „Sprüche“:<br />
Tod und Leben stehen in der Zunge Gewalt<br />
(18,21)<br />
Ein freundliches Wort erfreut den Menschen<br />
(12,25)<br />
Eine linde Zunge ist ein Baum des Lebens<br />
(15,4)<br />
Freundliche Reden sind Honigseim, trösten<br />
die Seele und erfrischen die Seele (16,24)<br />
Ein Wort zu rechter Zeit, ist wie goldene<br />
Äpfel auf silbernen Schalen (25,11)<br />
Das „freundliche Wort (zur rechten Zeit) und<br />
mit Salz gewürzt“ kann zum großen<br />
„Herzenstüröffner“ werden! Davon geht der<br />
Apostel Paulus hier im Text aus. Oft<br />
vergessen wir, dass wir mit unseren Worten<br />
sowohl Ermunterung als auch Verderben<br />
anrichten können. Deshalb ist gerade der<br />
Gleichklang von „beständiger<br />
Freundlichkeit und Würze“ so bedeutsam.<br />
Salz steht in der Bibel immer auch für<br />
„Reinheit und positiver Nachhaltigkeit“.<br />
Findet sich das in unserem Reden wieder?<br />
Paulus spricht einer anderen<br />
neutestamentlichen Gemeinde deshalb<br />
einen ähnlich klingenden Rat zu: Lasst kein<br />
faules Geschwätz aus eurem Mund gehen,<br />
sondern redet, was gut ist, was erbaut und<br />
was notwendig ist, damit es Segen bringe<br />
denen, die es hören (Eph. 4,29). Ein paar<br />
„freundliche Worte der Ermutigung“ oder<br />
„würzige Worte der Korrektur“ - in Liebe<br />
gesagt, haben in aller Regel eine große<br />
Langzeitwirkung! Sie tragen mit dazu bei,<br />
dass Menschen weiterkommen, weiter<br />
reifen und wachsen – gerade auch im<br />
geistlichen Leben.<br />
In einem schon älteren Seelsorgebuch<br />
habe ich folgende Begebenheit gelesen:<br />
Larry Crabb, ein amerikanischer Seelsorger,<br />
Psychotherapeut und Buchautor hatte in<br />
seiner Jugendzeit eine Phase, in der er heftig<br />
stottern musste. In der Schule wurde er<br />
deswegen meist von Schülern und Lehrern<br />
verlacht. So scheute er jede Möglichkeit, in<br />
der Öffentlichkeit Reden zu müssen.<br />
In seiner Gemeinde wurde an einem<br />
Sonntagmorgen ein Abendmahlgottesdienst<br />
gefeiert. Und es war üblich, dass junge<br />
Männer in diesen Gottesdiensten sich<br />
besonders am <strong>öffentlich</strong>en Gebet<br />
beteiligten. Der junge Larry war so bewegt<br />
worden durch die Predigt, dass er sich<br />
vornahm, diesmal auch laut zu beten. Etwas<br />
unsicher stand er von seinem Platz auf und<br />
begann stotternd, viel zu leise, viel zu<br />
undeutlich sein Gebet. Er war so nervös,<br />
dass er den himmlischen Vater dafür<br />
dankte, dass er am Kreuz hing und Jesus<br />
pries er dafür, dass er seinen Geist zu Ostern<br />
siegreich aus dem Grabe auferstehen ließ.<br />
Mühsam stotterte er sich durch sein Gebet<br />
bis zum erlösenden „Amen“. Danach setzte<br />
er sich wieder und traute sich nicht mehr<br />
seinen Kopf zu heben und den anderen<br />
Gottesdienstbesuchern in die Augen zu<br />
sehen.<br />
Als der Gottesdienst zu Ende war, stürzte er<br />
zum Ausgang, um bloß keinem in die Arme<br />
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