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DorfStadt 06-2017

Wir sind Elbvororte. Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld.

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12 • <strong>DorfStadt</strong>-Zeitung <strong>06</strong>/<strong>2017</strong> • 27.04.<strong>2017</strong><br />

I m G e s p r ä c h<br />

Wundern Sie sich nicht,<br />

falls Sie künftig im Wild ge -<br />

hege oder im Klövensteen<br />

Mitmenschen treffen, die<br />

mit rauchenden Köpfen vor den<br />

Hinweistafeln stehen und mit<br />

Smartphone oder GPS-Em pfän -<br />

ger „bewaffnet“ sind: Es sind<br />

nur Geocacher, die auf der Su -<br />

che nach ihrem „Schatz“ sind.<br />

Geocaching ist die moderne<br />

Version der Schnitzeljagd. Häu -<br />

fig sind es Jugendliche oder<br />

junge Erwachsene, die diesem<br />

besonderen Hobby frönen. Das<br />

Besondere am Geocaching ist,<br />

dass man seine Umgebung auf<br />

eine sehr spezielle Art kennen<br />

lernt. „Zuerst erkundet man<br />

seine direkte Umgebung nach<br />

Caches“, erklärt Leonie Hit zig -<br />

rat, Umweltpädagogin in der<br />

Waldschule im Klövensteen.<br />

Interessant sei das Geocaching<br />

auch an Urlaubsorten, weil<br />

man so seine Umgebung be -<br />

sonders intensiv erkunde, so<br />

die Spezialistin im Team des<br />

Forst Klövensteen. Die Verant -<br />

wortlichen der Waldschule Klö -<br />

vensteen am Wildgehege in<br />

Rissen erhoffen sich durch die<br />

neue Route zusätzliche vor<br />

allem jugendliche Besucher im<br />

Wald, die sich innerhalb von<br />

eineinhalb Stunden mit dem<br />

heimischen Wald und den Pfla -<br />

nzen und Tieren auseinandersetzen<br />

wollen. Und das klappt<br />

tatsächlich hervorragend!<br />

Das Wort Geocaching setzt sich<br />

aus dem griechischen Begriff<br />

„geo“ (Erde) und dem englischen<br />

Wort „Cache“ (geheimes Lager/<br />

Versteck) zusammen. Beim Geo -<br />

caching wird ein GPS-Gerät<br />

mit Koordinaten, die im In -<br />

ternet von den Initiatoren eines<br />

Geocaches preisgegeben werden,<br />

gefüttert. In Deutschland<br />

bestehen die Koordinaten aus<br />

Nord- und Ostkoordinaten. Die -<br />

se definieren einen Schnitt punkt<br />

von Längen- und Brei tengrad.<br />

Mit den zur Verfügung gestellten<br />

Koordinaten gelangt man<br />

Dank des GPS oder einem GPSfähigen<br />

Mobiltelefone entweder<br />

direkt zum „Schatz“ oder zum<br />

Startpunkt eines Geocaches mit<br />

mehreren Stationen.<br />

Beendet ist die Schatzsuche<br />

beim Auffinden des so genannten<br />

„Finales“. Das ist ein<br />

manch mal mehr manchmal<br />

weniger gut versteckter Be häl -<br />

RISSEN<br />

Dr. Michel Delling, Leiter des Wilgeheges und der<br />

Waldschule im Klövensteen mit Umweltpädagogin<br />

Leonie Hitzigrat und Frettchen „Friedolin“<br />

Starte hier: N 53° 35.785, E 009° 44.813<br />

Der besondere Schatz im Klövensteen | Markus Krohn<br />

ter. Der enthält auf jeden Fall<br />

ein Logbuch, in das sich der<br />

Finder mit Namen und Datum<br />

als Beweis für seinen Besuch<br />

einträgt. Danach wird der<br />

Behälter für den nächsten<br />

Schatzsucher zurückgelegt.<br />

In größeren Cachebehältern<br />

fin den Geocacher oft Tausch ge -<br />

genstände wie Spielsachen, Ü-<br />

Eier-Figuren, manchmal sogar<br />

Bücher oder CDs. Diese dürfen<br />

im Tausch gerne mitgenommen<br />

werden. Wichtig dabei ist nur,<br />

dass der selbst mitgebrachte<br />

Tauschgegenstand mindestens<br />

gleichwertig ist. Müll oder al -<br />

ko holische Getränke und Le -<br />

bensmittel sowie Streich hölzer<br />

und andere gefährliche oder<br />

verderbliche Dinge sind verpönt,<br />

da nicht selten auch<br />

junge Schatzsucher in Feld und<br />

Wald unterwegs sind. Manch -<br />

mal gibt es auch Überraschungen<br />

wie die Aufgabe, mit einer<br />

im Cachebehälter befindlichen<br />

Mülltüte in der Umgebung Müll<br />

zu sammeln. Social Media mal<br />

ganz anders…<br />

Es gibt verschiedene Geocache -<br />

arten. Die „normale“ Cacheart<br />

ist ein „Traditional Cache“.<br />

Hier bei liegt die finale Dose an<br />

den vorgegebenen Koordi na -<br />

ten. Es gibt aber auch so ge -<br />

nannte „Multi-Caches“. Bei diesen<br />

Caches kommt man erst an<br />

die finalen Koordinaten (dort<br />

wo der Cache/Schatz versteckt<br />

liegt), indem man vorher einige<br />

Fragen an angegebenen Koor -<br />

dinaten beantworten muss und<br />

sich aus den Antworten die fi -<br />

nalen Koordinaten mit dem<br />

Cache errechnen muss. Diesem<br />

Cache-Typ kann man seit<br />

Dezember letzten Jahres im<br />

Klövensteen nachjagen.<br />

Geocaching-Start<br />

Geocaching ist eine moderne Schnitzeljagd<br />

mit GPS-Navigation. Mit Hilfe von Websites,<br />

auf der millionen von Startpunkten auf der<br />

ganzen Welt verzeichnet sind, kann man sich<br />

informieren und austauschen. Zu Beginn<br />

reicht die offizielle Geocaching-App, die man<br />

sich kostenlos herunter laden kann.<br />

Fortgeschrittene Geocacher setzen auf professionelle<br />

Technik, die allerdings auch ihren<br />

Preis hat: 200–500 Euro kann ein GPS-Gerät<br />

kosten. Dafür ist der Empfang überall auf der<br />

Welt möglich – auch bei schlechteren<br />

Witterungsbedingungen oder im Wald!<br />

www.geocaching.de, www.geocaching.com<br />

Die Idee für den Geocache<br />

durch das Wildgehege entstand<br />

aus bekannten GPS-geführten<br />

Bildungsrouten. Somit war das<br />

Ziel der Forst-Verant wort li -<br />

chen, ein Geocache zu erzeugen,<br />

das als kleine Bildungs -<br />

route durch das Wildgehege<br />

verläuft und hierbei den Men -<br />

schen einiges über die dort<br />

lebenden Tiere vermittelt.<br />

Insgesamt sind es 11 Fragen,<br />

meist zu den Tieren im Wild -<br />

gehege, welche zu beantworten<br />

sind. Dies sind zum Beispiel<br />

Fragen wie: „Wie viele Stunden<br />

schläft ein Frettchen ca. am<br />

Tag?“ oder „Wie viele Haare hat<br />

ein europäischer Nerz auf ei -<br />

nem Quadratzentimeter Haut?“.<br />

Hierbei müssen die Cacher häufig<br />

rechnen und vor allem müssen<br />

auch die Informa tions -<br />

schilder gelesen werden. Wich -<br />

tig war den Initiatoren, dass die<br />

Sucher sich mit den Infor ma -<br />

tionstafeln ausgiebig befassen<br />

müssen. Manchmal sind die<br />

Fragen so tricky, dass man sich<br />

Foto: Krohn<br />

wirklich intensiv mit den The -<br />

ma beschäftigen muss, um zum<br />

finalen Cache zu kommen.<br />

„Wer uns anspricht, wird nicht<br />

abgewiesen“, macht Dr. Delling<br />

Mut. „Wir geben natürlich nicht<br />

die Antworten, aber wir geben<br />

gerne Hinweise, wenn man uns<br />

freundlich fragt!“<br />

Das finale Versteck ist gar nicht<br />

so einfach zu finden, allerdings<br />

für einen Wald naheliegend –<br />

mehr wird aber nicht verraten,<br />

sonst wird die Suche möglicherweise<br />

zu langweilig…<br />

Der Multi-Cache „Wildtieren<br />

auf der Spur“ soll noch mehr<br />

Menschen mit der Umwelt bil -<br />

dungsarbeit des Forstes erreichen<br />

und somit deren Natur -<br />

verbundenheit stärken. Durch<br />

die Nutzung der Inter net platt -<br />

form www.geocaching.com<br />

ver sprechen sich Dr. Delling<br />

und Hitzigrat auch, „dass wir<br />

durch die Route Menschen<br />

erreichen, die das Wildgehege<br />

Klövensteen sonst vielleicht gar<br />

nicht selbstständig besucht hätten.“<br />

Und tatsächlich: Bis Mitte<br />

März wurden 53 Ein träge von<br />

Geocachern online geloggt. Für<br />

Dr. Delling und Hitzig rat ein<br />

großer Erfolg, denn die ersten<br />

drei Monate galten für sie als<br />

„Testphase“, um mögliche Feh -<br />

ler ausmerzen zu können. Die<br />

Geocacher überschlagen sich<br />

mit Lob für das Projekt: 23 Fa -<br />

vo riten punkte (-schleifen) ha -<br />

ben sie den Mitarbeitern des<br />

Bezirks amts Altona verliehen.<br />

Jeder Geocacher hat die Mög -<br />

lichkeit Favoritenpunkte, bzw. -<br />

schleifen zu vergeben. Je mehr<br />

Favoritenpunkte ein Cache hat,<br />

desto beliebter ist er. Dabei hat<br />

jeder Geocacher nur eine<br />

bestimmte Anzahl an solchen<br />

Punkten zu vergeben. In diesem<br />

Fall hat der Cache beinahe von<br />

jedem zweiten Finder einen<br />

Favoritenpunkt erhalten. Das<br />

ist eine erstaunlich hohe Quote.<br />

Ein anderer Multicache der Elb -<br />

vororte hat nach 297 Funden<br />

erst 33 Favoritenpunkte. Wer<br />

jetzt starten möchte, sollte sich<br />

die Koordinaten der Überschrift<br />

merken, denn dort startet die<br />

Schatzsuche im Klövensteen...<br />

Wildgehege Klövensteen<br />

Sandmoorweg 150<br />

www.hamburg.de/altona/<br />

forst-kloevensteen/<br />

Mit Fotograf Thomas Kunadt den Schiffen auf der Spur<br />

Fotograf und Schiffskenner nimmt Gäste mit zu den schönsten Motiven im Hamburger Hafen | Konrad Matzen<br />

Seit 1996 fotografiert Tho -<br />

mas Kunadt Schiffe – vor<br />

allem in Hamburg. In diesen<br />

20 Jahren hat er zu -<br />

gleich eine Schiffsdaten -<br />

bank aufgebaut: Sie liefert<br />

heute Informationen zu<br />

über 600.000 Schiffen! „Manch-<br />

mal reichen drei Schiffe am Tag,<br />

um glücklich zu sein“, so Ku -<br />

nadts Credo.<br />

Die Zeitschrift Deutsche See -<br />

schifffahrt findet: „Er zieht<br />

Gleichgesinnte in seinen Bann.“<br />

In Bann gezogen hat Kunadt<br />

schon im vergangenen Jahr<br />

zahlreiche begeisterte Sehleute:<br />

Auf einer Barkasse im Ham -<br />

burger Hafen. Hafenexpe ditio -<br />

nen der besonderen Art.<br />

Kunadt fährt zum richtigen<br />

Zeitpunkt an die richtigen Orte<br />

im Hamburger Hafen – mit ihm<br />

kommt man wirklich zu den<br />

ELBVORORTE<br />

Fotograf Thomas Kunadt zeigt seinen Gästen Schiffe mit besonderen Ansichten<br />

400-Meter-Schiffen und fährt<br />

so dicht an sie heran wie niemand<br />

sonst. Und wer den Kopf<br />

in den Nacken legt, sieht fast<br />

direkt über sich in zehn Meter<br />

Höhe einen schweren Anker<br />

schweben... Auch in diesem<br />

Jahr hat Tho mas Kunadt wieder<br />

Foto: Kunadt<br />

elf Touren zusammengestellt,<br />

die Sie zu außergewöhnlichen<br />

Schiffen führen und in ganz<br />

besondere Hafengebiete.<br />

Die nächsten Fahrten:<br />

Alle Fahrten beginnen an der<br />

Überseebrücke (Fahrt am 5. Mai<br />

beginnt Sandtorhöft). Die Tou -<br />

ren dauern zweieinhalb Stun -<br />

den (Fahrt am 8. September<br />

drei Stunden). Für die genannten<br />

Schiffe kann keine „Ga ran -<br />

tie“ übernommen werden. Soll -<br />

ten Fahrten abgesagt werden<br />

müssen, be mühen sich die Ver -<br />

anstalter um rechtzeitige Info.<br />

Freitag, 5. Mai, 19 Uhr<br />

Hafengeburtstagstour<br />

(Beginn/Ende): Sandtorhöft!<br />

Erwartete Schiffe: Hafenge -<br />

burstag nach Einlaufparade,<br />

AIDAVITA, CSCL PACIFIC<br />

OCEAN. Auslauf parade Frachter<br />

Freitag, 19. Mai, 15.30 Uhr<br />

Kreuzfahrtklassiker-Tour<br />

Erwartete Schiffe: NORDST-<br />

JERNEN (Hurtigruten-Artkis -<br />

reise von Hamburg), AIDAVITA<br />

(Nr.1 der AIDA-Flotte)<br />

Donnerstag, 1. Juni, 16 Uhr<br />

Kreuzfahrer neu & alt<br />

Erwartete Schiffe: ASTORIA<br />

(Premiere), MEIN SCHIFF 6<br />

(Premiere) – ältestes und neuestes<br />

Kreuzfahrtschiff der Welt<br />

in Hamburg, COSTA PACIFICA,<br />

CSCL ATLANTIC OCEAN<br />

Montag, 12. Juni, 18 Uhr<br />

Queen-Elizabeth-Tour<br />

Erwartete Schiffe: QUEEN ELI -<br />

ZABETH, COSTA PACIFICA,<br />

CSCL INDIAN OCEAN<br />

www.hamburgparadies.de<br />

(alles von Thomas Kunadt)<br />

www.barkassen-meyer.de<br />

(Shipspotting)

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