bpdigital_2_2017
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Züchtungen waren eher das Ergebnis von Zufällen«,<br />
so Dahlke. »Häufig entstanden neue Züchtungen<br />
auf den Streuobstwiesen, die die Bauern<br />
oder auch Ackerbürger hinter ihren Häusern hatten.<br />
Dort standen fünf oder sieben Apfelbäume.<br />
Am Ende des Jahres entsorgte dann der Bauer das<br />
restliche Fallobst, das die Tiere, die er auf der<br />
Wiese hatte weiden lassen, nicht verwertet hatten.<br />
Er warf es in eine Ecke, und durch den einsetzenden<br />
Verrottungsprozess keimten die Samenkörner<br />
besser. Dann das Ergebnis: Aus dem Haufen mit<br />
Apfelkompost wuchsen plötzlich zwei oder drei<br />
Sprösslinge. Der Bauer nahm diese Sprösslinge, pflanzte<br />
sie in seine Wiese ein, und nach einigen Jahren wurden<br />
aus ihnen Bäume, deren Hölzer herrliche rotbackige Äpfel<br />
trugen.«<br />
Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis zum<br />
19. Jahrhundert führten gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />
Veränderungen zu einer Ausbreitung des Obstanbaus.<br />
Diese führte dazu, dass der Anbau von Früchten<br />
zur Selbstversorgung größerer Bevölkerungsgruppen und<br />
nicht mehr nur einzelner sozialer Schichten diente. Obst<br />
wurde zu einem Grundnahrungsmittel. Gleichzeitig fanden<br />
im praktischen Anbau Selektionen im Sinne von Positiv-<br />
bzw. Negativauslese sowie Veredlungen statt. Aber<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts setzte eine weitere Entwicklung<br />
ein, die den Apfelanbau professionalisierte und akademisierte.<br />
Obstanbau wurde nun im großen Stile betrieben,<br />
denn die Nachfrage nach Obst wuchs infolge der<br />
Urbanisierung. Bessere Straßen und die Eisenbahn führten<br />
dazu, dass der Handel mit Obst seine lokalen Grenzen<br />
überwand und sehr bald landesweit stattfand. Zahlreiche<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse über Landwirtschaft im Allgemeinen<br />
und Obstanbau im Besonderen (z.B. der Einsatz<br />
von Kunstdüngern, Pasteurisierung) erhöhten die Erträge<br />
und machten die Früchte länger haltbar. In dieser Zeit etablierte<br />
sich die Pomologie als Obstbaumkunde in der Wissenschaft,<br />
wenn auch die Bezeichnung selbst bereits eine<br />
weit längere Geschichte aufwies. Nun wurde eine gezielte<br />
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