bpdigital_2_2017
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KAPITEL 4 GESUNDHEIT<br />
Fit und frisch in<br />
den Frühling<br />
Tipps für einen gesunden und<br />
erfolgreichen Start<br />
Langsam verdrängen die warmen Lichtstrahlen<br />
die letzten Spuren des kalten<br />
Winters. Das Grau eines wolkenverhangenen<br />
Himmels weicht dem kraftvollen,<br />
belebenden Blau der neuen Jahreszeit.<br />
Nun, mit Beginn des Frühlings, erwachen<br />
bei vielen Menschen die Aktivitätshormone.<br />
Der Spaß an Unternehmungen in<br />
der freien, aufblühenden Natur wächst –<br />
und so auch die Lust an der Bewegung,<br />
ob auf dem Rad oder zu Fuß. Doch manchen<br />
plagt nach langer Winterzeit und<br />
Inaktivität im Frühjahr auch die sogenannte<br />
Frühjahrsmüdigkeit. Zwar weiß er, dass<br />
Bewegung ihm guttut, aber er fühlt sich<br />
müde und schlapp. »Ein Grund für die<br />
Frühjahrsmüdigkeit liegt im Essverhalten«,<br />
weiß Daniela Bröring vom RehaZentrum<br />
in Velen. »Im Winter verlangt der menschliche<br />
Körper nach viel Energie. Dadurch<br />
schützt er sich gegen die Kälte. Entsprechend<br />
ändert sich dann unser Essverhalten.<br />
Werden die Tage kürzer, dann<br />
wird deutlich mehr gegessen.«<br />
Diese Erkenntnis wird von Studien<br />
unterstützt: So zeigte eine Untersuchung<br />
aus den USA, dass in den<br />
letzten drei Monaten des Jahres<br />
deutlich mehr gegessen wird. Die<br />
Probanden der Studie aßen durchschnittlich<br />
222 Kalorien pro Tag<br />
mehr als im Frühjahr. Forscher vermuten,<br />
dass dies ein evolutionsbiologisches<br />
Erbe ist: Der Mensch isst<br />
sich ein Polster an, das ihm durch<br />
die kalte und oft karge Jahreszeit<br />
helfen soll. Als er noch Jäger und<br />
Sammler war und die Wintermonate<br />
nur ein spärliches Angebot für<br />
ihn bereithielten, machte das Sinn.<br />
Hinzu kommt, so die Studie, dass<br />
sich der winterliche Hunger auch<br />
auf zuckersüße Speisen richtet,<br />
denn Zucker sorgt dafür, dass von<br />
der Aminosäure Tryptophan größere<br />
Mengen ins Gehirn gelangen,<br />
um dadurch Serotonin verarbeiten<br />
zu können. Und dieses Hormon<br />
bedingt eine positive Stimmung.<br />
»Eine solche Ernährung machte<br />
in der Vergangenheit des Menschen<br />
Sinn, heute jedoch führt ein<br />
solches Verhalten zum Winterspeck<br />
und bei vielen eben zur Frühjahrsmüdigkeit«,<br />
schildert die Ernährungsberaterin.<br />
»Wer ihr also nicht<br />
verfallen, wer seine überflüssigen<br />
Winterpfunde loswerden möchte<br />
und fit in den Frühling starten will,<br />
der sollte nun sein Essverhalten<br />
ändern und es an die neue Jahreszeit<br />
anpassen.«<br />
Daniela Bröring, Ernährungsberaterin<br />
im RehaZentrum Velen<br />
Saisonal frische Zutaten sind<br />
ein wichtiger Schritt in Richtung<br />
Fitness, denn sie fördern den Stoffwechsel.<br />
»Sie machen uns aktiv<br />
und bekämpfen das Gefühl von<br />
Müdigkeit und Schlappheit. Wir<br />
vom RehaZentrum empfehlen daher,<br />
von einer ›Extraportion‹ Vitaminen<br />
und Mineralstoffen zu profitieren.<br />
Bei Frühjahrsmüdigkeit<br />
sollte man ›schwere‹ Speisen durch<br />
Vollkornprodukte, Obst, Gemüse,<br />
fettarme Milchprodukte sowie<br />
mageres Fleisch ersetzen. Das wirkt<br />
belebend.«<br />
Heimische Vitaminspender im<br />
Frühling sind unter anderem Blattgemüse<br />
wie der Feldsalat oder der<br />
Spinat. »Der Feldsalat gilt als der<br />
gesündeste Salat. Er hat sehr viel<br />
Provitamin A und Vitamin C. Dazu<br />
enthält er viel Folsäure, die für die<br />
Neubildung von Zellen wichtig ist,<br />
aber auch Eisen, Kalium, Kalzium<br />
und Magnesium.«<br />
Spinat ist besonders für Sportler<br />
empfehlenswert, denn er fördert<br />
das Wachstum von Muskelzellen.<br />
Auch kann er dabei helfen, den<br />
Blutdruck zu senken und das Herz<br />
zu entlasten. Schließlich soll Spinat<br />
beim Abnehmen helfen, denn –<br />
wie Wissenschaftler der Universität<br />
Lund herausgefunden haben – sein<br />
Verzehr senkt Heißhungerattacken.<br />
Allerdings sollte der Spinat tatsächlich<br />
frisch sein.<br />
»Im April und Mai ist dann die<br />
Spargelzeit«, führt Daniela Bröring<br />
aus. »Der Spargel ist schon lange<br />
als schmackhafte Heilpflanze bekannt.<br />
So wurde er in China schon<br />
vor über 5000 Jahren gegen Husten<br />
eingesetzt und, da er harntreibend<br />
ist, auch gegen Gelbsucht.«<br />
Dieses Gemüse liefert sehr viele<br />
Ballaststoffe, Kalium und die Vitamine<br />
C und B. Außerdem kommen<br />
im Spargel zahlreiche sekundäre<br />
Pflanzenstoffe vor, die vor<br />
Herzkrankheiten schützen können.<br />
Ab Mitte Mai gibt es die ersten<br />
heimischen Erdbeeren – auch sie<br />
sind reich an Ballaststoffen und<br />
Vitaminen. Ihr Vitamin-C-Gehalt<br />
machte sie legendär und begründete<br />
ihren Ruf als »Vitaminbombe«.<br />
So zeigen Studien, dass bereits<br />
eine 200-Gramm-Schale den Tages-<br />
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