38 F I N E 4 / <strong>2009</strong> 62 F I N E 4 / <strong>2009</strong> 120 F I N E 4 / <strong>2009</strong> Text: TILL EHRLICH Fotos: JOHANNES GRAU Text: Juha LihTonen Fotos: Pekka nuikki F I N E Text: Caro Maurer Fotos: ThoMas Jupa S c h w E I z 63 F I N E F r a u E N I m W E I N F I N E S p a N I E N 39 121 Am Texas-Pass, von Kiechlinsbergen nach Oberbergen hinübergesehen 48 F I N E 4 / <strong>2009</strong> 112 158 F I N E 4 / <strong>2009</strong> F I N E 4 / <strong>2009</strong> Interview: UWE KAUSS Fotos: JOHANNES GRAU Text: UWE KAUSS Fotos: JOHANNES GRAU - - - - - - Text: MARTIN WURZER-BERGER - - - - - - Fotos: JOHANNES GRAU F I N E 49 F I N E B A D E N I N T E R V I E W F I N E N A H E 113 159 132 F I N E 4 / <strong>2009</strong> 88 F I N E 4 / <strong>2009</strong> Verkostet und beschrieben von CARO MAURER Fotos: GUIDO BITTNER Festtagsweine.indd 88 17.11.09 23:49 142 Text: UWE KAUSS Genuss von Kaviar ist bereits im 15. Jahrhundert in Konstantinopel bekannt gewesen; auch die Herkunft seines Namens soll im Türkischen liegen. Fischrogen hatte an fast allen Meeresküsten Tradition auf dem Speiseplan, doch der vom kaspischen Meer galt schon damals als etwas ganz Besonderes. Bereits der berühmte Physiker Galileo Galilei (1564–1642) verzehrte ihn mit Wonne, und Papst Leo X. (1475–1521) ließ sich Kaviar mit Forellen filets vom Gardasee auf geröstetem Brot anrichten. <strong>Das</strong> spätere »schwarze Gold« war viele Jahrhunderte lang zunächst nur ein Teil der einfachen Nahrung armer Küstenbewohner des Kaspischen Meeres und der Fischer an der Wolga. Die unbefruchteten und gesalzenen Eier des mehrere Meter langen Störs waren im 18. Jahrhundert unmöglich zu transportieren. Ohne Kühlung verdarben sie binnen Stunden, daher aßen die Fischer den nahrhaften Rogen selbst. Doch die Fürsten der Region entdeckten sein zartes Aroma, und ausgerechnet die Schwierigkeit des Transports begründete seinen Ruf als seltene Delikatesse. Denn wer frischen Kaviar zum Diner servierte, demonstrierte Geschick, straffe Organisation und die Macht, eine Kutsche ohne Anhalten durchs Land brausen F I N E 4 / <strong>2009</strong> Fotos: GUIDO BITTNER Text: ESSI AVELLAN / JUHA LIHTONEN / PEKKA NUIKKI Wohl kein anderer Wein ist so untrennbar mit seinem Markennamen verbunden wie der Champagner. Auf der ganzen Welt wird man wissen, was Sie wünschen, wenn Sie in einem Restaurant einen Veuve Clicquot bestellen. Sein Markenzeichen – die grüne Flasche mit dem charakteristischen gelben Etikett – steht dabei als Garant für höchste Qualität und edlen Stil. Eine besondere Faszination üben die jahrgangslosen Champagner aus, da diese meist nicht nur für einen großen Namen und einen einzigen Jahrgang stehen, sondern gleichzeitig die vielen Facetten der unterschiedlichen Grundweine widerspiegeln, aus denen sie komponiert wurden. Der tatsächliche Geschmack eines Champagners lässt sich am zu lassen. Auch die russischen Zaren begeisterten sich für den Geschmack des Kaviars, ließen ihn zu Pferd an ihre Höfe transportieren. Er war selten, schwer zu bekommen und damit teuer. So funktioniert Luxus. Uns erwartet ein kulinarisches Genussexperiment der Kategorie » ganz außergewöhnlich«, aber nicht im inflationär gebrauchten Sinne der Weinkartenlyrik. Wirklich außergewöhnlich. Wir wollen Kaviar verkosten. Und herausfinden, ob einer der berühmtesten Genussklassiker der vergangenen einhundertdreißig Jahre – Kaviar mit Champagner – nur ein Mythos oder Wirklichkeit ist. Der Gastgeber erklärt die Versuchsanordnung: »Wir haben fünf Sorten Kaviar und fünf große Champagner. Lasst uns gemeinsam herausfinden, welche Kombination die schönste ist, und erforschen, was warum nicht zusammengeht. Und jetzt setzt Euch.« Wir sortieren uns auf den hölzernen Bänken und blicken erwartungsvoll wie Kinder am Nikolausabend. Fotos: PEKKA NUIKKI F I N E besten im Rahmen von Blindverkostungen bewerten, denn hier wird das Urteils vermögen nicht durch bestimmte Assoziationen beeinflusst, die berühmte Marken eventuell wecken könnten. Wenngleich die Qualität von Champagnern ohne Jahrgang im Allgemeinen hauptsächlich an der geschmacklichen Konsistenz gemessen wird, die von Jahr zu Jahr garantiert werden kann, sind uns im Rahmen der Verkostung auch einige Exemplare begegnet, die in anderen Bereichen für echte Überraschungen sorgten oder herb enttäuschten. <strong>FINE</strong> hat sich der Auf gabe gestellt, momentan auf dem Markt erhältliche Champagner ohne Jahrgang im Rahmen einer Blindverkostung zu testen und die Ergebnisse auf den folgenden Seiten für Sie zusammenzufassen. D E g u s t a t I o N 133 18 F I N E 4 / <strong>2009</strong> Text: JAN-ERIK PAULSON Fotos: PEKKA NUIKKI F I N E B o r d E a u x 19 26 F I N E 4 / <strong>2009</strong> Text: UWE KAUSS Fotos: JOHANNES GRAU F I N E C H A M P A G N E 27 E U R O P E A N F I N E W I N E M A G A Z I N E D I E G R O S S E N W E I N E D E R W E L T 4/<strong>2009</strong> I n h a l t D a s W e i n m a g a z i n Die flüssigen Edelsteine von Martha und Daniel Gantenbein Gärtner im Rebberg des Herrn Der Kaiserstuhl Ein Paradies für Winzer und Smaragdeidechsen 25 rote Festtagsweine Le Pin Triumph des Terroirs Wenn man den Erfolg eines Weins allein daran misst, welche Preise für ihn gezahlt werden, ist der Château Le Pin aus Pomerol wohl der erfolgreichste Wein der letzten dreissig Jahre. Die Familie Thienpont aus Etikhove in Belgien kann auf eine lange Weinhandels-Tradition zurückblicken. Gründen schon immer eine besonders enge Beziehung zu dem als Weingegend früher unbedeutenden Pomerol. Ein Dom aus Kreide für Dom Ruinart Frédéric Panaïotis und seine Passion für Blanc de Blancs D ie Kreide ist weich und feucht. Man kann mit den Fingernägeln ganz leicht hineinkratzen und in der von mittelalterlichen Werkzeugen aus dem Berg herausgeschlagenen Wand eine Spur hinterlassen. Breitet man die Arme aus, so dringt die Kühle der Kreide sanft in den ganzen Körper. Hier unten, in einem uralten Labyrinth aus langen Gängen, meter hohen Domen und tiefen Gewölben, reift grosser Champagner. Ganz, ganz langsam. Acht, manchmal zehn Jahre und noch länger liegen tausende Flaschen in den dunklen In manchen Steinen findet man Einschlüsse in der Masse, wenn nämlich granitische Magmen unter enormem Druck aus dem ursprünglich flüssigen Material beim Auskühlen kristallisiert sind. Solche Mineralien können auch Muttergestein für Edelsteine sein. So ist beispielsweise das beinahe smaragdgrüne Zoisit das Muttergestein für Rubine. Erst im Licht leuchten die Nuancen des Taubenbluts im Rubin auf. Ähnliches kann man auch über die bunten Quarze Wenn sich der Boden im Steinbruch blau färbt, bekommt Konrad Salwey richtig gute Laune. »Ich kann mich gar nicht daran satt sehen, so intensiv ist die Farbe. Wenn man’s nicht gesehen hat, glaubt man es nicht«, sagt der Winzer aus Oberrotweil am Kaiserstuhl. Obwohl ihm der Steinbruch gehört, staunt der Mittdreißiger immer wieder über das Naturschauspiel, das Tausende von Ödlandschrecken mit ihren tief blau gefärbten Flügeln im Sommer aufführen. In Europa ist die Art vom Aussterben bedroht. Am Kaiserstuhl fühlt sie sich dagegen so richtig wohl, und das hat eine Menge mit gutem Wein zu tun. So wurde die Firma im historischen Herren haus »Hof te Cattebeke« – noch heute Wohn- und Geschäftssitz der Familie – schon 1842 gegründet. Belgien hatte aus handelsgeschichtlichen 1924 hatte Georges Thienpont »Vieux Château Certan« erworben. Im selben Jahr kaufte die Familie Loubie die benachbarte Parzelle Land, die heute den Kern von Le Pin bildet. Hier, in diesem bescheiden kleinen Weinbergshäuschen, entsteht, kaum glaublich, einer der kostbarsten Weine der Welt. Galerien, mehr als dreissig Meter tief im Bauch der Champagne, umgeben nur von Bögen und Wänden der fast weissen Kreide. Irgendwann kommen Gabel stapler, greifen die akkurat zu hohen Mauern aufgeschichteten Flaschen und bringen sie in grossen Aufzügen nach oben ans Tageslicht, ins Lager des Hauses Ruinart. der Alpen sagen, die für sich genommen schon fast Juwelen sind. Man muss sie nur fassen – und freilich wissen, wonach man die Besonderheit der Sache erkennt. Seite 38 Martha und Daniel Gantenbein Seite 48 Der Kaiserstuhl Seite 88 Fünfundzwanzig Seite 18 Château Le Pin Festtagsweine Seite 26 Dom Ruinart Frauen im Wein: Zweite Folge »Jede Cuvée ist wie ein neues Kind« Elisabetta Geppetti und ihr Saffredi Die erste liebevolle attacke kommt aus dem hinterhalt: Giftgrüne schaumstoffkugeln fliegen quer durchs Wohnzimmer, bis die elfjährige Domitilla ihre spielzeugpistole leergeschossen hat. Der nächste angriff erfolgt frontal von Tochter Didi, sieben Jahre alt, die nach dem ponyreiten durch die Tür stürmt und ihrer Mutter mit anlauf um den hals fällt. Gleichzeitig piepst das handy – sohn ettore, zwölf, schickt aus dem ersten stock eine sMs, dass er morgen eigentlich keinen Bock auf schule hat. ein ganz alltäglicher Familien- Kuddelmuddel. und mittendrin, gelassen auf einem sessel vor dem großen Kamin: La Mamma. hier und jetzt, am abend zu hause in der Maremma bei Castiglione della pescaia, ist elisabetta Geppetti ausschließlich Mutter – von insgesamt fünf Kindern. Clara, neunzehn, gesellt sich später noch dazu; nur die siebzehnjährige Ginevra fehlt, sie geht derzeit in der schweiz zur schule. Wein im Klima-Wandel (III) DER WANDEL IST EIN GROSSES GESCHENK Der deutsche Spitzenwinzer Werner Näkel vom Ahr-Weingut Meyer-Näkel über langweiligen Spätburgunder, tropische Nächte, brennende Autoreifen und burgundisches Klima oberhalb der Nordgrenze des europäischen Weinbaus. Von der Hand Kaviar und Champagner in den Mund Unten im Weinkeller. Ein langer Holztisch, zwei Bänke. In den Regalen an den Wänden liegen, schön indirekt beleuchtet, gut geordnet hunderte Flaschen. Davor stehen wir, zwölf Männer. Wir sind gut gekleidet, also besser: Herren. Wir plaudern, lachen, begrüßen die wie immer zu spät Eintreffenden. Champagner schäumt in die bereitstehenden Gläser. Als er schön und fein darin perlt, ergreift der Gastgeber ein Glas und sagt einfach: »Schön, dass Ihr da seid!« Trotz überfüllter Kalender sind die Geladenen alle, mehr oder weniger pünktlich, im Weinkeller erschienen. Kaufleute, ein Fabrikant, ein Winzer, Verlagsleute, Medienmacher, Werbemanager, ein Hotelier, Angestellte, Freiberufler. Alle geübte Genießer. Der Gastgeber will nicht viele Worte machen. Gute Entscheidung. Er sagt nur: »Heute gibt’s Kaviar.« er D Erforschen, was zusammengeht 13 Fine Editorial Thomas Schröder 14 Fine Degustation Die Fine-Kriterien 18 Fine Bordeaux Château Le Pin 26 Fine Champagne Dom Ruinart 38 Fine Schweiz Gantenbein 48 Fine Baden Der Kaiserstuhl 62 Fine Frauen im Wein Elisabetta Geppetti Seite 62 Elisabetta Geppetti Seite 112 Werner Näkel Seite 132 Kaviar & Champagner 74 Fine Weinprobe & Kunst Château Mouton Rothschild 1984 bis 1991 82 Fine <strong>Das</strong> Große Dutzend Mondavi Cabernet Sauvignon Reserve 88 Fine Degustation Fünfundzwanzig rote Festtagsweine Tinto PESQUERA Der »Pétrus Spaniens« Bei der Gründung seiner ersten Bodega im Jahr 1972 hätte sich Alejandro Fernández nicht im Entferntesten vorstellen können, für welches Aufsehen er einmal mit seinen Weinen sorgen würde. Doch als er sechzehn Jahre später seinen reinsortigen Tempranillo Tinto Pesquera präsentiert, löst er damit nicht nur auf dem spanischen Weinmarkt, sondern auf der ganzen Welt wahre Begeisterungsstürme aus. Bis heute gilt der Schöpfer dieses Ausnahmeweins, der bereits mit dem legendären Château Pétrus verglichen wurde, zu Recht als einer der bedeutendsten Pioniere und Vorbilder des modernen spanischen Weinbaus. W Heimat ein ist auch Helmut Dönnhoffs untrügliches Gespür für das Essentielle von Rebstock und Lage Oberhausen liegt an der Nahe – und hat doch steile Weinberge fast hundert Meter in die kein eigenes Grundwasser. Immer wieder hat Höhe. Rechts ist es eine ansehnliche Felswand, die den Fluss in eine enge Kurve zwingt. es Versuche gegeben, Brunnen zu graben. Alle sind gescheitert. Der kleine, unscheinbare Wäre nicht Anfang des vorigen Jahrhunderts Ort, umgeben von Wiesen und Feldern, steht einige Kilometer flussabwärts bei Niederhausen eine breite Staustufe zur Strom gewinnung auf Felsen. Sie verbergen sich unter einer nur dünnen Erdschicht. entstanden, rauschte die Nahe noch heute Unmittelbar hinter dem Ort verengt sich das hier eilig ihrem Zusammenfluss mit dem Tal der Nahe. Der Fluss hat sich seinen Weg Rhein bei Bingen entgegen. Jetzt aber ist sie durch das Gestein vorwiegend vulkanischen noch mehr als drei Kilometer flussaufwärts Ursprungs gebrochen. Links geht es über beruhigt. Fast scheint sie still zu ruhen. i D e b N n-Vintage- on V No esten C ha mpagner 98 Fine Wein & Speisen Die Dollase-Kolumne 108 Fine Degustation Vertikale Ornellaia 112 Fine Interview Werner Näkel über Wein im Klimawandel 120 Fine Spanien Tinto Pesquera 130 Fine Reiner Wein Anne Zielke 132 Fine Degustation Kaviar & Champagner 142 Fine Champagne Non-Vintage-Champagner 158 Fine Nahe Helmut Dönnhoff Seite 120 Tinto Pesquera Seite 158 Helmut Dönnhoff Seite 142 Non-Vintage- Champagner 170 Fine Abgang Ralf Frenzel 10 F I N E 4 / <strong>2009</strong> F I N E I n h a l t 11