TE KW 20

U PC TIROL LIGA
Vom Nachzügler-Duell zum Spitzenspiel
Vor 32 Wochen sahen die Derby-Vorzeichen noch ganz anders aus
(fly) Es war ein grauer Freitagabend
im Oktober. Gerademal
etwas mehr als 100 Unentwegte
verirrten sich nach Zirl.
Was gar nicht so verwunderte.
Immerhin empfing der Tabellenletzte
den Tabellenzehnten
aus Telfs. Von Spitzenspiel war
damals keine Spur. Diesmal ist
alles ganz anders.
SV TELFS – FC ZIRL, SONN-
TAG, 17 UHR. Immerhin trifft das
seit 19 Spielen!!! ungeschlagene Telfs
auf das zweitstärkste, seit sieben Partien
unbesiegte Rückrundenteam
aus Zirl. Gute Vorzeichen für einen
attraktiven Schlagabtausch. Auch
weil beide Teams am Wochenende zu
überzeugen wussten.
So kam Telfs in Hall zu einem zwar
knappen, aber letztlich ungefährdeten
1:0-Erfolg. „In der ersten Hälfte
hatte Hall mehr Ballbesitz, haben
wir nicht richtig ins Spiel gefunden“,
machte Trainer Werner Rott eine geänderte
Spielausrichtung für eine gute
zweite Halbzeit verantwortlich. „Von
da an hat`s funktioniert. Vor allem
(fly) Das sonntägige Duell ist erst das zehnte seit 1990. Im direkten
Vergleich hat Telfs, trotz der Tatsache, dass vor eigenem
Anhang erst ein Derbyerfolg gelang, mit 5:4-Siegen die Nase
knapp vorne. Wer diesmal das bessere Ende für sich verbuchen
kann – Zirl unterlag im Hinspiel mit 0:1 – wollte die RUND-
SCHAU von den Protagonisten wissen.
Werner Rott/Telfs: Zirl ist gut
drauf. Das wird ein beinharter Kampf.
Aber wir spielen daheim und wollen
natürlich gewinnen. Tipp: 2:0.
Christoph Aschenwald/Zirl: Beide
Teams wollen Fußball spielen.
Das wird eine lässige Partie. Siegestrunken
vom 1:0 über Kitzbühel
grätscht Obmann Martin Plattner
verbal dazwischen. „Mir tut`s für
Telfs leid. Aber die Punkte gehen
nach Zirl.“ Tipp: 1:2.
Marcel Schreter/Telfs: Beide
Teams haben einen Lauf. Das wird
ein spannendes Spiel. Aber Zirl
kommt auf die Festung Emat. Und
nach der Kitzbühel-Niederlage haben
wir Blut geleckt. Wir wollen
unseren Lauf fortsetzen. Tipp: 2:0.
In einem hart umkämpften Hinspiel bezwang Telfs (Michael Schennach, rechts) Zirl
knapp mit 1:0.
Foto: Dosch
Marco Galovic: Es ist Zeit, die
beeindruckende Telfer Serie zu beenden.
Wir haben bisher eine super
Rückrunde gespielt und mein
Schwager (Marcel Schreter, Anmerk.)
ist mir sicherlich nicht böse,
wenn wir die drei Punkte vom Emat
mitnehmen. Tipp: 1:2.
Martin Struggl/Telfs: Das wird
sicher ein schwieriges Spiel, weil
die Zirler zurzeit gut drauf sind.
Wir wollen aber unseren Lauf verlängern
und Kitzbühel weiter unter
Druck setzen. Dafür werden wir alles
tun. Tipp: 1:0.
Christian Pöham/Zirl: Wer in
Telfs schon mal gespielt hat, der
weiß, wie schwer es ist, am Emat zu
gewinnen. Telfs hat eine sehr gute
über die rechte Seite haben wir uns
viele Chancen herausgespielt.“ Auch
das entscheidende Tor fand seine Entstehung
über rechts. Matej Dretvic
bediente Celal Demirkiran, der vollendete
kaltschnäuzig.
Cool wie eine Hundeschnauze
agierte auch Sensationsteam Zirl
beim 1:0-Coup über Leader Kitzbühel.
„Unsere Taktik ist voll aufgegangen.
Wir haben gewusst, wie Kitzbühel
spielt. Deshalb haben wir uns voll
auf den eigenen Ballbesitz fokussiert,
sind praktisch nie unter Druck geraten.
Kompliment an meine Mannschaft.
Die hat heute alles abgerufen“,
so ein freudestrahlender Christoph
Aschenwald.
Mannschaft und einen Trainerfuchs
an der Seitenlinie. Einen Punkt nehmen
wir trotzdem mit. Tipp: 1:1.
Daniel Osl/Telfs: Wir wissen, was
Zirl im Frühjahr bis jetzt geleistet
hat. Respekt! Und in einem Derby
kann bekanntlich alles passieren.
LL-W Spitzenspiel Zams–Mils: die
Heimischen drehen vor 450 Fans einen
0:2-Rückstand in einen 3:2-Heimerfolg.
Tolles Match – Schlusspfiff
– Riesenjubel und Begeisterung bei
Anhang und Spielern.
Trotzdem kommt ein Zammer (!!)
Spieler zu mir und beschwert sich
über EINE Szene, bei der ich bewusst
gegen ihn gepfiffen hätte (Zams hat
so nebenbei auch einen Strafstoß
verschossen). Ihm ist die Jubeltraube
seiner Mannschaft inmitten der
Fans egal, er muss dem Schiri noch
seinen Frust (warum eigentlich?) mit
auf den Weg in die Kabine geben. Da
drängt sich bei mir unweigerlich die
Frage auf, worum es beim Fußball
eigentlich noch geht. Sind einzelne
(auch Fehl-) Entscheidungen so viel
wichtiger als der Erfolg, der Jubel, das
Feiern danach, der Sport an sich? Ist
es dieser schönen Sportart zuträglich,
dass generell immer mehr die Schiedsrichter
und ihre schwierigen Entscheidungen
in Sekundenschnelle in den
Mittelpunkt des Fußballs rücken?
„Willst du was gelten, mach dich selten“
Telfs und Zirl stehen sich erst zum 10. Mal innerhalb der letzten 27 Jahre gegenüber – Bilanz nahezu ausgeglichen
Kann Zirls Marco Galovic (links) diesmal
seinen Schwager Marcel Schreter
in den Schwitzkasten nehmen?
Foto: Dosch
ANPFIFF
Von
Georg Hofer
Aber in erster Linie wird sich Zirl
am Emat nach uns richten müssen.
Denn jetzt wollen wir Kitzbühel so
richtig Angst machen. Wir sind jedenfalls
bereit.
Armin Hobel/Zirl: Ein Derby ist
immer etwas Besonderes. Vor allem
zwischen Telfs und Zirl. Mein Tipp?
Die Mannschaft, die mehr Tore
schießt, gewinnt. Es kann aber auch
unentschieden ausgehen.
Christoph Häfele/Telfs: Zirl ist
gut in die Rückrunde gestartet. Das
wird ein richtig schweres Spiel. Aber
natürlich wollen wir unsere Serie
verteidigen. Tipp: 1:0.
Matej Stanic: Wir freuen uns
auf die Partie. Es werden sicherlich
einige Zuschauer kommen. Die
Telfer haben einen sensationellen
Lauf. Aber wir sind auch gut drauf.
Tipp: 1:2.
@ redaktion.telfs@rundschau.at
RUNDSCHAU Seite 26 17./18. Mai 2017