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Arbeitsbericht des Bezirksjugendring Unterfranken 2016

Jugendarbeit in Unterfranken - der Arbeitsbericht des Bezirksjugendring Unterfranken gibt einen umfassenden Einblick in die Arbeit der Jugendringe, Jugendverbände und der Jugendarbeit für das Jahr 2016

Jugendarbeit in Unterfranken - der Arbeitsbericht des Bezirksjugendring Unterfranken gibt einen umfassenden Einblick in die Arbeit der Jugendringe, Jugendverbände und der Jugendarbeit für das Jahr 2016

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Der Diskurs der Veränderung<br />

Die Zeit der interkulturellen Programmatik der Jugendbildungsstätte hat uns wachsam gemacht. Gerade weil<br />

das Haus seinen interkulturellen Blickwinkel nie verlassen hat, hat uns dieser auch aufgezeigt, welche jugendund<br />

gesellschaftspolitischen Baustellen nach einer Hausumbau-Baustelle zu bearbeiten sind. Die Jugendbildungsstätte<br />

hat sich fest verankert in der Landschaft der politischen Jugendbildung. Es ging und geht immer<br />

darum, Fragen nach den Möglichkeiten zu stellen, die in der Vielfalt stecken. Ob beim Jugendrotkreuz oder bei<br />

der muslimischen Jugend in Bayern. Ob bei einem Stadt- oder Kreisjugendring oder im Netzwerk Schule ohne<br />

Rassismus. Ob im Gruppenraum oder in der Schule.<br />

Gleichzeitig aber haben sich andere Fragen immer stärker breitgemacht: Wie umgehen mit Rassismus und Diskriminierung,<br />

die für viele Jugendliche Alltag in Deutschland darstellen? Wie die eigenen Verstrickungen in gesellschaftliche<br />

Verhältnisse hinterfragen und wie den dort zunehmend populistischen Diskussionen begegnen?<br />

Eine klare Antwort der Jugendbildungsstätte ist dabei nicht verwunderlich: Junge Menschen stehen sowohl<br />

mit ihren Sorgen und Nöten als auch mit ihren Wünschen und Sehnsüchten im Mittelpunkt unserer Arbeit.<br />

Was es jungen Menschen bedeutet ausgegrenzt oder eingebunden zu werden, was es für ihr Leben heißt, sich<br />

zugehörig oder fremd zu fühlen – wir wollen es wissen.<br />

Demokratieerziehung ist ein schwieriges Wort, aber min<strong>des</strong>tens um Demokratie(wieder)entdeckung geht es<br />

letztlich. Die Mitarbeiter*innen der Jugendbildungsstätte möchten mit jungen Menschen über ihre Wertvorstellungen<br />

ins Gespräch kommen, die sie mit einer lebendigen Demokratie verbinden, Prozesse organisieren, die<br />

Beteiligung ermöglichen, Methoden erarbeiten, die anstecken, sich einzubringen.<br />

JUGENDBILDUNGSSTÄTTE<br />

Die Weiterentwicklung der pädagogischen Konzeption der Jugendbildungsstätte <strong>Unterfranken</strong> sowie die Weiterentwicklung<br />

<strong>des</strong> Gästehauses waren dauerhafte Tagesordnungspunkte in den beiden Teams der Einrichtung:<br />

dem Pädagogischen Team und dem Hausteam. Verantwortet wurde der gesamte Prozess über den Leiter<br />

der Jugendbildungsstätte, Stefan Lutz-Simon. Nur der engagierten Zusammenarbeit aller Mitarbeiter*innen der<br />

Einrichtung ist es aber zu verdanken, dass die beiden letzten Jahre und damit insbesondere auch das Berichtsjahr<br />

<strong>2016</strong> so erfolgreich verlaufen sind.<br />

qualifiziert wurde die Interkulturelle Qualifikation!<br />

Viele Mitarbeiter*innen in der Jugendarbeit konnten<br />

sich während der letzten Jahre in der Ausbildung zum<br />

„Coach für interkulturelle Arbeit“ theoretische und<br />

praktische Unterstützung holen, Standpunkte reflektieren<br />

und sich mit vielfältigen Themen in den Bereichen<br />

Differenz, Kultur, Normen und Werte und Kommunikation<br />

auseinandersetzt. Einzelseminare zu<br />

gewünschten Themenschwerpunkten wurden auf<br />

nachfragende Gruppen zugeschnitten.<br />

Bei der inner- und außeruniversitären Weiterentwicklung<br />

einer eigenständigen Migrationspädagogik versteht<br />

sich die Jugendbildungsstätte <strong>Unterfranken</strong> als<br />

Facheinrichtung zwischen Theorie und Praxis. So wurden<br />

Anleihen aus dieser Weiterentwicklung immer<br />

auch an der pädagogischen Praxis entlang reflektiert.<br />

Immer im Wissen, dass unsere migrationspädagogische<br />

Arbeit nur Teil einer allgemeinen pädagogischen<br />

Aufgabe sein kann.<br />

20<br />

Wie oben beschrieben hat die Jugendbildungsstätte<br />

<strong>Unterfranken</strong> während der Bauzeit ihre bisherigen<br />

Angebote auf den rassismuskritischen Prüfstand gehoben.<br />

Ausgehend von dem weiten Begriff der Interkulturalität<br />

übernahm die Jugendbildungsstätte zunehmend<br />

Ansätze und Ideen eines rassismuskritischen<br />

Ansatzes.<br />

Konkret: Nicht je<strong>des</strong> Projekt, das vermeintlich der<br />

Vielfalt dient, trägt auch zur Stärkung der Vielfalt bei.<br />

Nicht immer sind z.B. Nationalfähnchen dienlich, um<br />

die (sprachliche?) Vielfalt einer Gruppe zu beschreiben.<br />

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht, wenn<br />

dabei neue Kulturstandards und Zuschreibungen entstehen.

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