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fertigt.“ Aus dem Nichts – so Theresa – wurde sie<br />
unglücklich. Sie erkrankt an einer Essstörung. „Ich war<br />
eigentlich immer ein sehr fröhliches Kind und habe viel<br />
gelacht.“ Mit 13 nimmt sie tagelang nichts zu sich. Es<br />
geht so weit, dass sie in der Schule zusammenbricht.<br />
Als sie 15 ist, wird sie in die Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
eingewiesen. Sie wird mit Depressionen und<br />
Zwangsstörungen diagnostiziert. Insgesamt verbringt<br />
sie sieben Monate in der Tagesklinik – einen Monat<br />
stationär, den Rest in der Tagesklinik. Das bedeutet, sie<br />
hat tagsüber Therapiestunden und Sitzungen und darf<br />
abends nach Hause fahren.<br />
WER IST DIE DÜNNERE?<br />
Vor wenigen Wochen wurde Theresa entlassen.<br />
Geebnet ist der Weg zu einem gesunden Leben für sie<br />
damit aber nicht. Derzeit wiegt sie 53kg bei einer Größe<br />
von <strong>17</strong>6cm. Trotzdem fühlt sie sich zu dick – auch<br />
wenn sie dieses Gefühl jetzt besser unter Kontrolle hat.<br />
Von Zeit zu Zeit packt sie die Angst vor dem Sommer.<br />
„Ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin für kurze und<br />
luftige Kleidung.“ Sie ist froh, den Abschnitt im Krankenhaus<br />
vorerst beendet zu haben, gibt aber gleichzeitig<br />
zu bedenken: „Die Psychiatrie wird im Fernsehen<br />
immer als der pure Horror dargestellt, die Realität<br />
sieht aber ganz anders aus.“ Hilfreich, anstrengend,<br />
langweilig und mitunter auch riskant, so beschreibt<br />
Theresa die Zeit im AKH. „Ich kenne einige Mädchen, die<br />
erst auf der Station eine Essstörung entwickelt haben“,<br />
erzählt Theresa. „Ist auch verständlich, du bist umgeben<br />
von sehr dünnen Mädchen, die nichts essen. Das macht<br />
Druck.“<br />
Das kann zur Schwierigkeit werden. „So wie überall<br />
– denn sie kann zum Beispiel auch aufgrund von<br />
Erzählungen in der Schule entwickelt werden“, erklärt<br />
Psychotherapeutin Rahel Jahoda. „Magersüchtige erzählen<br />
meist, dass sie bei Klinikaufenthalten in Gruppen<br />
bewusst oder auch unbewusst mit den anderen TeilnehmerInnen<br />
in Konkurrenz treten, in dem Sinne ‚Wer ist die<br />
Dünnere?‘“<br />
Gleichzeitig muss man bedenken, dass Essstörungen<br />
schwere psychische Erkrankungen sind, die immer<br />
multifaktoriell bedingt sind. „Die Betroffenen können mit<br />
Problemen, Verletzungen auf der psychischen Ebene<br />
nicht klar kommen und greifen zu dieser Lösungsstrategie,<br />
die kurzfristig ‚hilft‘, aber unbehandelt zu<br />
schwerwiegenden Dauerschäden bis hin zum Tod führen<br />
kann“, so Jahoda. Die letzten Monate in der Klinik waren<br />
eine Herausforderung für Theresa, es gibt aber einige<br />
Momente, die ihr schön in Erinnerung bleiben werden.<br />
„Kürzlich hat meine Ärztin von meinem großen Fortschritt<br />
gesprochen“, erinnert sie sich. „Als sie gesagt<br />
hat, wie stolz sie auf mich ist, hatte sie Tränen in den<br />
Augen – das hat mir extrem viel bedeutet.“<br />
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