stahlmarkt 6.2017 (Juni)
Aus dem Inhalt: Steel International / Österreich & Schweiz / Stahl & Automobil / Oberflächen
Aus dem Inhalt: Steel International / Österreich & Schweiz / Stahl & Automobil / Oberflächen
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PVSt, Deutsche Post AG<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
6<br />
<strong>Juni</strong> 2017<br />
Stahlmarkt – eine Schwalbe macht noch keinen Sommer<br />
Österreich & Schweiz – stabile bis positive Lage<br />
Stahl & Auto – Zeitenwende in der Branche<br />
Oberflächen – die Messlatte wird immer höher<br />
So einfach war Stahl kaufen noch nie!<br />
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Editorial K 3<br />
Es bleibt wechselhaft<br />
Stahl ist und bleibt lebenswichtig für eine moderne<br />
Gesellschaft. Darin sind sich die Vertreter der Stahlindustrie<br />
weltweit einig. Und doch sind die Märkte von zahlreichen<br />
Unsicherheiten geprägt, z. B. wenn es um Themen<br />
wie den fairen Welthandel, globale Überkapazitäten,<br />
um den Brexit, die US- amerikanische Politik oder<br />
den Emissionshandel geht.<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 6707-538<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Der internationale Stahlverband World Steel Association<br />
(worldsteel) erwartet für dieses Jahr ein Plus<br />
der Stahlnachfrage von 1,3 % auf 1.535 Mill. t (2018:<br />
+ 0,9 %), siehe S. 12. Auf das Volumen bezogen dürfte<br />
die Stahlnachfrage einen Wendepunkt erreicht haben,<br />
heißt es bei worldsteel. Gegenwärtige und auch neue<br />
Megatrends werden die Zukunft der Stahlindustrie signifikant<br />
beeinflussen. Es werde Herausforderungen und<br />
Chancen geben – ob es nun um eine bessere Nutzung<br />
von Stahl in der Kreislaufwirtschaft oder um Industrie<br />
4.0 und Digitalisierung geht (um nur einige Beispiele<br />
zu nennen).<br />
Der europäische Verband der Stahlindustrie, Eurofer,<br />
spricht in diesem Frühjahr von etwas besseren Bedingungen<br />
und einem stabileren Stahlmarkt, mahnt aber<br />
zur Vorsicht: Hier bleiben die Drittlandimporte die<br />
Haupt unsicherheitsfaktoren, sagt der Verband. In diesem<br />
Heft richten wir einen besonderen Blick auf die<br />
Alpenländer: auf Österreich und die Schweiz. Die Märkte<br />
haben sich dort stabilisiert und entwickeln sich positiv.<br />
So sagen es die beiden regionalen Stahlverbände, der<br />
Schweizerische Stahl- und Haustechnikhandelsverband<br />
SSHV und die ARGE Stahl- und Metalldistribution der<br />
WKO Oberösterreich, mehr dazu ab Seite 24.<br />
Von den Stahl einsetzenden Industrien hat sich laut<br />
Eurofer wieder einmal die Automotive-Industrie hervorgetan<br />
und Stärke bewiesen. Dass Stahl im Auto viele<br />
Innovationen bietet, zeigen wir Ihnen in unserem Special<br />
ab Seite 32.<br />
Ganz besonders widmen wir uns diesen Monat<br />
auch den Oberflächen – beschichtet, verzinkt oder<br />
anderweitig veredelt, mehr dazu ab Seite 44.<br />
Globale Stahlnachfrage (geschätzt bis 2035)<br />
2015 2020 2025 2035<br />
Stahlfertigerzeugnisse 1.501 1.596 1.699 1.869<br />
Rohstahl 1.619 1.733 1.850 2.055<br />
Quelle: worldsteel und OECD (für Kapazitätsdaten), E. Basson,<br />
1. EUROMETAL World Steel Distribution & SSC Summit 2017<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
4 K<br />
INHALT <strong>6.2017</strong><br />
SEITENBLICK<br />
6 Auf die Mitarbeiter kommt es durchaus an<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
8 Eine neue Untersuchung soll Klarheit bringen<br />
10 Hoher Nutzen für alle Beteiligten<br />
12 Unsicherheiten dämpfen das Wachstum<br />
14 Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer<br />
15 AIIS gegen Abschottung des US-Marktes<br />
18 Fahrradrahmen aus Stahlrohr<br />
19 Systematik und Flexibilität sind gefragt<br />
BRANCHENBERICHT<br />
20 Flaute im Großanlagenbau<br />
ÖSTERREICH / SCHWEIZ<br />
24 2016 war ein gutes Jahr für den österreichischen Stahlhandel<br />
25 Schweizer Stahlmarkt hat sich stabilisiert<br />
27 Wasserstrahlschneiden ohne Winkelfehler<br />
28 Die nächste Generation des Wasserstrahlschneidens<br />
30 Kluge Technik mit hoher Produktivität und Prozesssicherheit<br />
STAHL & AUTOMOBIL / FAHRZEUGE<br />
32 Zeitenwende in der Autobranche<br />
35 Hochwirksamer Korrosionsschutz für BMW MINI<br />
36 Deutsche Pkw-Hersteller setzen Wachstum im Ausland fort<br />
38 Stahl als Leichtbauwerkstoff<br />
40 Innovatives Karosseriefertigungsverfahren<br />
OBERFLÄCHEN<br />
44 Oberflächen: Auftragen, Veredeln, Verzinken & Co.<br />
52 Studie über Kosten für Korrosionsschutz<br />
54 Perfekte Schale<br />
STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />
57 Souveränität über Daten trotz Austausch<br />
60 Verschleißarmer Mono-Mast entwickelt<br />
RUBRIKEN<br />
61 Firmenschriften<br />
62 StahlTermine<br />
63 Veranstaltungen<br />
63 VIP<br />
64 Inserentenverzeichnis<br />
67 Vorschau / Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
worldsteel K 5<br />
Weltrohstahlproduktion 1) im April 2017<br />
STAHL & AUTOMOBIL Den<br />
Automobilherstellern ist es hervorragend<br />
gelungen, sich durch<br />
Innovationen den individuellen<br />
Wünschen der Kunden anzupassen.<br />
Die Branche ist gemessen am<br />
Umsatz der mit Abstand bedeutendste<br />
Industriezweig Deutschlands<br />
und ein wichtiger Abnehmer<br />
der Stahlindustrie.<br />
24<br />
ÖSTERREICH / SCHWEIZ Die<br />
Stahlhandelsunternehmen in der<br />
Schweiz und in Österreich zeigen<br />
sich zufrieden. Laut der österreichischen<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Stahl- und Metalldistribution<br />
ARGE SMD blicken sie positiv ins<br />
Jahr 2017. Auch in der Schweiz hat<br />
sich der Stahlmarkt stabilisiert, so<br />
der dortige Stahl- und Haustechnikhandelsverband<br />
SSHV.<br />
32<br />
44<br />
OBERFLÄCHEN Beim Oberflächen<br />
schutz nimmt das Verzinken<br />
eine wichtige Rolle ein. Beispielsweise<br />
kann eine individuelle<br />
Hochtem peraturverzinkung den<br />
Korrosionsschutzzeitraum deutlich<br />
ausweiten. Bei zusätzlich hohen<br />
optischen Anforderungen werden<br />
ggf. Pulverlacke eingesetzt. Auch<br />
Glasschutzschichten sind eine<br />
Möglichkeit.<br />
Fotos: WS, VW, TCC<br />
1)<br />
Die an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2016 in 1.000 t.<br />
2)<br />
nur HADEED<br />
3)<br />
Teildaten, 75 % des Gesamtbetrages<br />
e – geschätzt<br />
April<br />
2017<br />
April<br />
2016<br />
% Veränd.<br />
April 17/16<br />
4 Monate<br />
2017 2016<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Belgien 620 606 2,3 2.620 2.557 2,5<br />
Bulgarien 55 e 46 19,6 222 162 36,8<br />
Deutschland 3.842 3.555 8,1 14.818 14.337 3,4<br />
Finnland 353 329 7,1 1.383 1.371 0,9<br />
Frankreich 1.264 966 30,8 5.167 4.744 8,9<br />
Griechenland 125 e 96 30,2 444 370 20,0<br />
Großbritannien 712 694 2,6 2.620 2.539 3,2<br />
Italien 1.976 2.101 – 6,0 8.106 7.906 2,5<br />
Kroatien 0 e 0 – 100,0 0 0 26,7<br />
Luxemburg 195 e 197 – 1,1 763 761 0,2<br />
Niederlande 552 503 9,9 2.223 2.299 – 3,3<br />
Österreich 674 537 25,6 2.714 2.465 10,1<br />
Polen 815 e 747 9,1 3.304 3.053 8,2<br />
Schweden 425 410 3,5 1.660 1.564 6,1<br />
Slowakei 400 399 0,4 1.627 1.517 7,2<br />
Slowenien 49 56 – 12,8 206 214 – 3,7<br />
Spanien 1.194 1.228 – 2,8 4.772 4.775 – 0,1<br />
Tschechien 396 440 – 10,0 1.690 1.753 – 3,6<br />
Ungarn 159 92 72,8 591 329 79,6<br />
Weitere EU-Länder. (28) (e) 490 e 470 4,3 1.910 1.691 13,0<br />
Europäische Union (28) 14.296 13.472 6,1 56.840 54.408 4,5<br />
Bosnien-Herzegowina 60 e 69 – 12,9 228 274 – 16,7<br />
Mazedonien 32 35 – 10,7 79 62 27,8<br />
Norwegen 46 51 – 8,7 214 203 5,4<br />
Serbien 152 72 110,2 475 255 86,4<br />
Türkei 3.026 2.842 6,5 11.806 10.539 12,0<br />
Europa außer EU 3.316 3.069 8,0 12.802 11.332 13,0<br />
Kasachstan 396 334 18,7 1.452 1.303 11,5<br />
Moldawien 35 e 0 – 73 0 –<br />
Russland 6.212 5.958 4,3 23.989 23.201 3,4<br />
Ukraine 1.572 2.201 – 28,6 7.168 8.315 – 13,8<br />
Usbekistan 50 e 56 – 10,7 204 218 – 6,4<br />
Weißrussland 175 e 168 4,2 690 635 8,7<br />
C.I.S. (6) 8.440 8.717 – 3,2 33.576 33.672 – 0,3<br />
El Salvador 8 e 8 – 5,8 32 34 – 5,8<br />
Guatemala 25 e 25 0,0 99 108 – 8,6<br />
Kanada 1.140 e 1.093 4,3 4.604 4.422 4,1<br />
Kuba 15 e 20 – 24,5 68 79 – 15,1<br />
Mexiko 1.650 e 1.536 7,4 6.700 5.708 17,4<br />
Trinidad und Tobago 0 0 – 0 36 – 100,0<br />
USA 6.717 6.601 1,8 27.009 26.252 2,9<br />
Nordamerika 9.555 9.284 2,9 38.511 36.639 5,1<br />
Argentinien 367 319 15,2 1.356 1.305 3,9<br />
Brasilien 2.895 2.300 25,9 11.143 9.736 14,4<br />
Chile 105 e 92 13,7 404 398 1,4<br />
Ecuador 45 e 49 – 7,4 188 194 – 3,6<br />
Kolumbien 100 e 91 10,4 403 423 – 4,6<br />
Paraguay 1 e 3 – 63,0 6 11 – 49,2<br />
Peru 95 e 103 – 7,9 383 355 7,9<br />
Uruguay 4 e 4 – 0,3 18 19 – 9,7<br />
Venezuela 20 e 13 50,0 90 100 – 9,3<br />
Südamerika 3.633 2.974 22,1 13.990 12.541 11,5<br />
Ägypten 512 352 45,2 2.043 1.508 35,5<br />
Libyen 54 56 – 4,4 154 227 – 32,1<br />
Marokko 45 e 33 36,3 190 141 34,6<br />
Südafrika 493 e 541 – 8,8 2.067 2.084 – 0,8<br />
Afrika 1.104 983 12,3 4.454 3.960 12,5<br />
Iran 1.735 1.509 15,0 6.369 5.570 14,3<br />
Katar 186 211 – 11,8 896 859 4,3<br />
Saudi-Arabien 2) 454 427 6,4 1.793 1.677 6,9<br />
Vereinigte Arabische Emirate 299 241 24,4 1.173 1.047 12,1<br />
Mittlerer Osten 2.674 2.387 12,0 10.231 9.153 11,8<br />
China 72.777 69.393 4,9 273.870 261.748 4,6<br />
Indien 8.065 e 7.694 4,8 33.159 30.963 7,1<br />
Japan 8.752 8.500 3,0 34.982 34.339 1,9<br />
Pakistan 435 e 257 69,3 1.673 1.238 35,1<br />
Südkorea 5.481 5.643 – 2,9 22.755 22.143 2,8<br />
Taiwan, China 1.840 e 1.808 1,8 7.356 7.063 4,2<br />
Thailand 385 e 331 16,2 1.486 1.281 16,0<br />
Vietnam 3) 860 e 410 109,9 3.275 1.498 118,7<br />
Asien 98.596 94.036 4,8 378.556 360.273 5,1<br />
Australien 411 e 369 11,4 1.669 1.545 8,1<br />
Neuseeland 55 48 14,3 211 177 19,1<br />
Ozeanien 466 417 11,7 1.880 1.722 9,2<br />
Gesamt (67 Länder) 142.00 135.340 5,0 550.841 523.699 5,2<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
6<br />
SEITENBLICK<br />
Auf die Mitarbeiter kommt<br />
es durchaus an<br />
In vielen Unternehmen, vor allem aus dem Mittelstand, kommt die<br />
Digitalisierung nur langsam voran. Das hat manchmal mit fehlender<br />
Infrastruktur zu tun. Oft mangelt es auch an Mut, sich auf Neues<br />
einzulassen. Wer sich nicht bewegt, wird es künftig schwer haben.<br />
»<br />
Der digitale Wandel lässt sich<br />
nicht von oben diktieren.<br />
Im Privaten ist das Leben vieler Menschen<br />
längst zu einem großen Teil digital. Sie<br />
ordern ihre Einkäufe am Tablet, buchen<br />
Hotels online und recherchieren bei der<br />
Immobiliensuche im Internet. Anders sieht<br />
es häufig am Arbeitsplatz aus. Da erfolgt<br />
manche Tätigkeit noch manuell und analog.<br />
Vor allem bei vielen Mittelständlern gibt es<br />
nach Beobachtung von Fachleuten beim<br />
Thema Digi talisierung erheblichen Nachholbedarf.<br />
Sabine Bendiek, Deutschland-Chefin<br />
von Microsoft, stellte kürzlich<br />
fest, dass zwar »70 bis 80 % der kleinen<br />
und mittelgroßen Unternehmen mittlerweile<br />
Digita lisierungsprojekte durchführen.<br />
Aber deren Durchschnittsvolumen beträgt<br />
gerade einmal 10.000 €.« Das ist viel zu<br />
wenig.<br />
Hinzu kommt: Es gibt, gerade im Mittelstand,<br />
große Vorbehalte gegenüber Cloud<br />
Computing, also der Bereitstellung von IT-<br />
Infrastruktur wie beispielsweise Speicherplatz,<br />
Rechenleistung oder Anwendungssoftware<br />
als Dienstleistung über das Internet.<br />
Dabei ist längst klar, dass es in Zukunft<br />
ohne »die Cloud« nicht geht. Bald werden<br />
nahezu alle Stufen der Wertschöpfungskette<br />
Daten liefern, und die müssen ausgewertet<br />
werden. Ähnlich wie Rohöl, das raffiniert<br />
werden muss, um sein tatsächliches Potenzial<br />
auszuschöpfen. Für solche Prozesse ist<br />
viel Rechenpower notwendig, die man mal<br />
mehr, mal weniger nutzen kann – so wie es<br />
die Cloud bietet. Selbst können kleine und<br />
mittelgroße Betriebe so etwas nicht. Immerhin:<br />
Umfragen zufolge wächst das Bewusstsein,<br />
dass beim Thema »Internet der Dinge«<br />
und »Vernetzte Produktion« etwas passieren<br />
muss. Etwa 90 % der vor Kurzem vom<br />
Digitalverband Bitkom befragten Unternehmen<br />
gaben an, in der digitalen Transformation<br />
eine Chance für sich zu sehen. 80 %<br />
der Befragten waren sogar überzeugt,<br />
Unternehmen hätten künftig im Wettbewerb<br />
keine Chance, wenn sie sich der Digitalisierung<br />
verweigerten.<br />
Wer einen Mangel an digitaler Transformation<br />
in vielen Unternehmen beklagt,<br />
übersieht, dass vielerorts immer noch die<br />
Infrastruktur – also die Verfügbarkeit von<br />
schnellem Internet und IT-Technik – fehlt,<br />
um solche Projekte anzugehen. In einer im<br />
Frühjahr 2017 von der Wirtschaftsauskunftei<br />
Creditreform durchgeführten Befragung<br />
von Mittelständlern bewertete nur gut die<br />
Hälfte der Unternehmen (52,3 %) die ak -<br />
tuelle Internetanbindung als ausreichend<br />
schnell. Ein weiteres Viertel (26 %) gab an,<br />
die Bandbreite für neue Anwendungen<br />
müsse schneller sein und jeder fünfte Be -<br />
fragte schätzte den Internetzugang generell<br />
als zu langsam ein. Gute Noten kamen<br />
besonders häufig von Unternehmen aus<br />
großen Städten wie Hamburg oder Berlin.<br />
Dagegen klagten Mittelständler in ländlichen<br />
Regionen oft über eine schlechte Qualität<br />
des Internets. Die IT-Technik in mittelgroßen<br />
Unternehmen ist der Befragung<br />
zufolge geprägt von stationären PCs (96 %<br />
der Befragten) und mobilen Endgeräten wie<br />
Smartphones oder Tablets (86 % der Befragten).<br />
Dagegen verfügte nur jeder achte<br />
befragte Betrieb über computergesteuerte<br />
Maschinen wie CNC-Maschinen. Im produzierenden<br />
Gewerbe ist der Anteil jedoch<br />
höher. Neuere Technologien wie etwa ein<br />
3-D-Drucker werden derzeit noch selten<br />
benutzt – im gesamten Mittelstand von<br />
3,7 % der Befragten, im verarbeitenden<br />
Gewerbe von immerhin 8 %.<br />
Wofür verwendet der Mittelstand das<br />
Internet? Nach der Creditreform-Befragung<br />
nutzen die Unternehmen es vorrangig zur<br />
Kommunikation mit Geschäftspartnern und<br />
Kunden, zum Online-Banking sowie zur<br />
eigenen öffentlichkeitswirksamen Präsentation.<br />
Auch beim Wareneinkauf ist der<br />
Bezug über das Netz Standard. Zwei Drittel<br />
der Befragten gaben an, Bestellungen von<br />
Material online abzuwickeln. Dagegen wird<br />
das Internet zum Absatz von Produkten und<br />
Dienstleistungen etwa über einen Webshop<br />
eher selten eingesetzt. Eine Ausnahme bilden<br />
Handelsunternehmen.<br />
Oft scheitern Mittelständler trotz guten<br />
Willens an den mit der Digitalisierung verbundenen<br />
Herausforderungen. Zum Beispiel<br />
daran, die Datensicherheit zu gewährleisten<br />
oder die hohen Investitionen zu finanzieren.<br />
Oder sie schaffen es nicht, ihre Mitarbeiter<br />
für den digitalen Wandel zu begeistern.<br />
Doch es sind die Menschen, die neue Produkte<br />
und Dienstleistungen entwickeln und<br />
klug einsetzen. Wandel lässt sich nicht von<br />
oben verordnen. Führungskräfte müssen<br />
ihre Mitarbeiter für die Digitalisierung motivieren<br />
und ihnen die damit verbundenen<br />
Chancen aufzeigen. Digitalisierung ist kein<br />
Schreckgespenst. Das Erfahrungswissen und<br />
die Werte der alten Zeit gehen nicht gänzlich<br />
unter. Sie müssen aber in die neue Zeit<br />
überführt werden. ber (sm 170605033) K<br />
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8 K Steel International<br />
Eine neue Untersuchung<br />
soll Klarheit bringen<br />
von Brigitta Lebens-Nacos<br />
New York. In den ersten 100 Tagen seiner Präsidentschaft versprach<br />
Donald Trump in seinem »Vertrag mit amerikanischen Wählern«, er werde<br />
u. a. einen umfassenden Plan vorlegen, um die US-Infrastruktur mit einem<br />
Startkapital von 1 Bill. USD massiv zu erneuern. Aber wie beim Gros der<br />
übrigen Versprechen war am »Tag 100« von einer ehrgeizigen Infrastruktur-<br />
Initiative keine Rede im Weißen Haus oder anderswo in der Administration.<br />
Das von Trumps Anhängern gefeierte<br />
Wahlkampfversprechen Nummer eins, eine<br />
hohe Mauer entlang der gesamten amerikanisch-mexikanischen<br />
Grenze auf Kosten<br />
Mexikos zu errichten, stand auch nicht mehr<br />
hoch auf der Agenda. Weder die mexikanische<br />
Regierung noch der US-Kongress wa -<br />
ren bereit, das ca. 20-Mrd.-USD-Projekt zu<br />
finanzieren. Und auch trotz des Versprechens,<br />
sofort nach seinem Einzug ins Weiße<br />
Haus China offiziell als Währungsmanipulator<br />
zu bezeichnen, tat Präsident Trump<br />
nichts dergleichen.<br />
Ein geschickter Schachzug<br />
Dass das Weiße Haus sowohl den Bau der<br />
Großen Mauer als auch ein ehrgeiziges In -<br />
frastrukturpaket zumindest vorläufig auf Eis<br />
legte, war ein Schlag ins Kontor für die<br />
Stahl industrie. Von beiden Projekten hatten<br />
Stahlhersteller nämlich einen Absatzanstieg<br />
erwartet. Die Stahlindustrie hat, wie keine<br />
andere Branche, seit Jahr und Tag von<br />
Wash ington verlangt, Chinas angebliche<br />
Währungsmanipulationen aggressiv zu be -<br />
kämpfen. Entsprechend enttäuschend war,<br />
dass Trump ein harmonisches Treffen mit<br />
Chinas Präsident Xi Jinping arrangierte und<br />
die Währungsfehde mit China offiziell von<br />
seiner Agenda strich. Im Gegenzug erwartete<br />
Trump von Peking Schützenhilfe im<br />
Konflikt mit Nordkorea.<br />
Und es geht noch weiter: Während er<br />
Tage nach seinem Amtsantritt im Beisein<br />
von Unternehmenschefs der Branche in<br />
einem Dekret angeordnet hatte, dass für<br />
den Bau von Pipelines in Amerika nur noch<br />
Made-in-USA-Stahl verwendet werden darf,<br />
befreite er kurz darauf die bereits streckenweise<br />
errichtete Keystone-Pipeline und an -<br />
dere im Bau befindliche Projekte von dieser<br />
protektionistischen Auflage.<br />
Trotz alledem gab es zum Ende der 100-<br />
Tage-Periode keine kritischen Stimmen in<br />
der Stahlindustrie. Der Mann, der sich in<br />
seiner Karriere als Baulöwe und Neuling auf<br />
der politischen Bühne als hocherfolgreicher<br />
»Deal-Maker« verkaufte, zähmte mit einem<br />
unerwarteten Schachzug acht Tage vor der<br />
100-Tage-Deadline nicht nur die Leute in<br />
den Chefetagen der Stahlhauptquartiere,<br />
sondern auch die Führer der Stahlarbeitergewerkschaft:<br />
Präsident Trump ordnete eine<br />
Untersuchung durch das US-Handelsministerium<br />
an, in der festgestellt werden soll, ob<br />
Stahlimporte die nationale Sicherheit Amerikas<br />
gefährden. Als Trump im Weißen Haus<br />
das einschlägige Memorandum unterzeichnete,<br />
applaudierten die geladenen Gäste,<br />
darunter Unternehmenschefs von U.S. Steel,<br />
Nucor und ArcelorMittal sowie Vertreter der<br />
Stahlarbeiter-Gewerkschaft.<br />
Gefährden US-Stahlimporte<br />
die nationale Sicherheit?<br />
Während Handelsbeschwerden und -verfahren<br />
gewöhnlich von Stahlunternehmen an -<br />
gestrengt werden, kam die Initiative diesmal<br />
direkt vom Weißen Haus, mit der Auflage,<br />
innerhalb von 270 Tagen das Untersuchungsergebnis<br />
vorzulegen. Eine unmittelbare Re -<br />
aktion auf Trumps Erklärung gab es an der<br />
Wall Street, wo die Aktienpreise von Stahlunternehmen<br />
in die Höhe schossen – angeführt<br />
von AK Steel mit über 8 %, U.S. Steel<br />
über 7 % und Nucor fast 5 %.<br />
Ungewöhnlich war auch, dass das an<br />
US-Handelsminister Wilbur Ross gerichtete<br />
Memorandum des Präsidenten kein einziges<br />
Land und kein ausländisches Unternehmen<br />
benennt, sondern sich allgemein auf Importe<br />
konzentriert. Das erklärte Ziel der Untersuchung<br />
ist angeblich nur, den Präsidenten<br />
ins Bild zu setzen, ob die einheimische<br />
Industrie im Falle einer Krise und bei einem<br />
Importstop genug Stahl produzieren kann.<br />
Ungesagt blieb, dass mit dem Krisenfall<br />
wohl ein existenzieller Militärkonflikt ge -<br />
meint war.<br />
Wohl angesichts des Nord-Korea-Problems<br />
und im Sinne eines guten Verhältnisses<br />
mit der chinesischen Regierung erklärte<br />
Trump: »Dies hat nichts mit China zu tun. Es<br />
bezieht sich auf weltweites Geschehen; das<br />
Dumpingproblem ist ein globales Problem.«<br />
Und Handelsminister Ross versicherte, dass<br />
es um nicht mehr gehe, als festzustellen, ob<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Steel International K 9<br />
Stahlimporte die nationale Sicherheit und<br />
die US-Wirtschaft gefährden.<br />
Nicht alle US-Stahlunternehmen<br />
sind zufrieden<br />
Die U.S. Steel Corporation lobte die Untersuchung<br />
nicht allgemein wie Trump und<br />
Ross, sondern benannte insbesondere China<br />
als Sündenbock. »Zu lange haben China<br />
und andere Nationen einen Wirtschaftskrieg<br />
gegen die amerikanische Stahlindustrie ge -<br />
führt«, hieß es in der Unternehmenserklärung,<br />
die Subventionen und Dumping als<br />
Vergehen benannte.<br />
Auch gab sich U.S. Steel nicht zufrieden<br />
mit dem Trumpschen Ansatz, Stahlimporte<br />
im Kontext der nationalen Sicherheit untersuchen<br />
zu lassen; das Unternehmen reichte<br />
eine Handelsbeschwerde bei der International<br />
Trade Commission (ITC) ein, die China<br />
»unfaires Handelsgebaren« vorwirft. Die<br />
ITC, eine Behörde der US-Regierung, un -<br />
tersucht und entscheidet gewöhnlich Be -<br />
schwerden, die ausländischen Stahlherstellern<br />
vorwerfen, durch Regierungssubventionen<br />
unterstützt zu werden und Stahl unter<br />
Preis auf den Markt zu bringen.<br />
Bei diesem jüngsten Schritt im ewigen<br />
Handelskonflikt mit China und anderen Ländern<br />
hat U.S. Steel die Unterstützung anderen<br />
Stahlunternehmen, insbesondere durch<br />
AK Steel (wie U.S. Steel ein integrierter<br />
Stahlhersteller), durch die United Steelworkers<br />
Gewerkschaft und die sogenannte<br />
Stahlfraktion im Kongress. Da es zunächst<br />
darum geht, ob die ITC diese Beschwerde<br />
annimmt und eine Anhörung folgt, verlangten<br />
die 47 Mitglieder der Stahlfraktion in<br />
einem Schreiben an die Behörde, dass sie<br />
der U.S. Steel Corporation Gelegenheit ge -<br />
ben muss, die Beschwerde voll und ganz zu<br />
erklären.<br />
Wohl optimistisch über das derzeitige Klima<br />
in den USA wird das britische Unternehmen<br />
Liberty House sein erstes Stahlwerk auf<br />
amerikanischem Boden erwerben, nämlich<br />
die im August 2015 stillgelegte ArcelorMittal-Mini-Mill<br />
in Georgetown, South Carolina,<br />
die vordem 320 Stahl arbeiter beschäftigte.<br />
K<br />
Rohstahlproduktion<br />
im April 2017<br />
(sm 170605053)<br />
Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />
Deutschland ist im April um gut 8 % gegenüber<br />
dem Vorjahresmonat auf 3,8 Mill. t ge -<br />
wachsen. In den ersten vier Monaten beläuft<br />
sich der Zuwachs auf 3,4 %. Die neuesten<br />
Daten spiegeln wider, dass die Stahlmengenkonjunktur<br />
auch zu Beginn des zweiten Quartals<br />
aufwärts gerichtet ist. Angesichts hoher<br />
Risiken und bestehender struktureller Problemlagen<br />
auf den internationalen Märkten<br />
ist eine nachhaltige Erholung allerdings weiterhin<br />
nicht in Sicht. (Quelle: Stahl-Zentrum) K<br />
Anarbeitung ist unsere Sache.<br />
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10 K Steel International<br />
Hoher Nutzen für alle Beteiligten<br />
Digitalisierung und Industrie 4.0 verändern Unternehmen, Kunden und Umwelt<br />
Düsseldorf. ArcelorMittal fokussiert sich auf die Errichtung intelligenter<br />
Fabriken und schreitet schnurstracks in Richtung Industrie 4.0. Schon jetzt<br />
setzt Europas größter Stahlerzeuger einige digitale Projekte um und startet<br />
kontinuierlich weitere. Das Unternehmen sieht sich gut aufgestellt, um auch<br />
beim Sprung ins neue Industriezeitalter eine führende Rolle zu spielen.<br />
Antoine Van Schooten, Chief Marketing<br />
Officer Industrie & Leiter Digitalisierung<br />
bei ArcelorMittal Europe Flat Products,<br />
brachte das Ziel des Unternehmens während<br />
des Pressetages am 21. März 2017 in<br />
Düsseldorf auf den Punkt: Chancen nutzen!<br />
Seiner Einschätzung zufolge bieten Digitalisierung<br />
und Industrie 4.0 allen Beteiligten<br />
Vorteile. Kunden könnten sich auf einen<br />
verbesserten Service und eine intensivere<br />
Interaktion mit dem Unternehmen freuen.<br />
Die Umwelt profitiere vor allem von innovativen<br />
Lösungen für eine sicherere und<br />
nachhaltigere Erzeugung. Die Unternehmen<br />
dürften indes höhere Effizienz bei Produktion,<br />
Prozessen und Instandhaltung erwarten.<br />
ArcelorMittal ist von den Vorteilen des technologischen<br />
Wandels überzeugt. Die Luxemburger<br />
werten bereits große Datenmengen<br />
aus eigenen und öffentlichen Quellen<br />
aus und können dank lernender Maschinen,<br />
die den bisherigen Verbrauch mit in die<br />
Berechnungen einbeziehen, den Energieeinsatz<br />
ihrer Stahlerzeugungsanlagen präziser<br />
denn je vorhersagen. Außerdem transportieren<br />
in den Lagern selbstfahrende Krane<br />
Coils und Drohnen übernehmen viele Aufgaben<br />
schnell, effizient und sicher.<br />
Drohnen bestechen mit<br />
ihren Fähigkeiten<br />
Die fliegenden Objekte erleichtern auch die<br />
Übersicht in Brammenlagern, indem sie Barcodes<br />
und GPS-Positionen identifizieren und<br />
so die traditionelle Jahresinventur ersetzen,<br />
die bis zu 48 Stunden dauern würde und für<br />
die alle Materialbewegungen gestoppt werden<br />
müssten. Drohnen scannen bei Überflügen<br />
auch Rohstofflager und ermöglichen<br />
dank einer verbundenen Videobilderfassung<br />
die schnelle und exakte Berechnung von<br />
Lagerbeständen und Verfügbarkeit. Auch<br />
hier müssen die Arbeitsabläufe nicht unterbrochen<br />
werden.<br />
Die Digitalisierung von Arbeitsabläufen<br />
revolutioniert aber auch die Herstellung. So<br />
verbessert sich die Instandhaltung dank des<br />
Einsatzes neuer Sensoren. ArcelorMittal hat<br />
sich für ein SAP-gestütztes Softwarekonzept<br />
entschieden, das die Isolierung von relevanten<br />
Schaltungen vor Instandhaltungsarbeiten<br />
ermöglicht. Zudem helfen mobile Geräte,<br />
Schalter, Ventile etc. zu identifizieren und<br />
den Status vor und nach der Wartungsarbeit<br />
zu ermitteln. Die Luxemburger arbeiten nun<br />
papierlos, sicherer und mit einer geringeren<br />
Fehlerquote.<br />
Die Digitalisierung der Instandhaltung<br />
führt künftig zu vorausschauenden War-<br />
Digitalisierung im Bereich Herstellung & Logistik<br />
Infrastruktur großer<br />
Datenmengen: Speicherung<br />
aller Daten, Bilder usw.<br />
Analyse: Lösung komplexer<br />
Probleme zur Optimierung von<br />
Qualität, Verfahren und Logistik<br />
Internet der Dinge,<br />
Signale und Sensoren:<br />
Überwachung, Messung<br />
und Verfolgung von Anlagen<br />
& Menschen<br />
Virtuell-physische Systeme,<br />
digital twins (digitale Doppelgänger):<br />
für Schulung und<br />
Inbetriebnahme<br />
Vertikale Integration von<br />
IT & Automatisierung<br />
Mobile & tragbare Geräte:<br />
Wartungs-, Sicherheits- &<br />
Produktionsaufgaben<br />
Drohnen und Roboter unter<br />
gefährlichen Bedingungen<br />
Virtuelle Realität: Schulung<br />
von Menschen, Optimierung<br />
der Einrichtung<br />
Intelligentere Kameras:<br />
Ersatz von physischen<br />
Messungen durch kontaktlose<br />
& hohe Präzision<br />
Intelligente persönliche<br />
Schutzausrüstung:<br />
Messung von Umwelt- und<br />
Gesundheitsbedingungen,<br />
Warnmeldungen<br />
Quelle: ArcelorMittal<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Steel International K 11<br />
tungsarbeiten. Die Implementierung neuer<br />
Sensoren und die Erfassung und Auswertung<br />
großer Datenmengen ermöglicht die<br />
Entwicklung von Modellen, anhand derer<br />
ArcelorMittal Arbeitsabläufe antizipieren<br />
und optimieren kann. Die schnelle und kostengünstige<br />
Herstellung von Ersatzteilen<br />
übernehmen dann 3-D-Drucker.<br />
Stahlerzeugung wird sicherer<br />
Digitalisierung und Industrie 4.0 werden sich<br />
nach Einschätzung von ArcelorMittal äußerst<br />
positiv auf die Sicherheit in den Werken und<br />
die Vermeidung von Unfällen auswirken.<br />
Noch werten Experten nach Un fällen Videoaufnahmen<br />
von Produktionsabläufen aus<br />
und ziehen so Schlüsse für die Zukunft.<br />
Künftig liefert eine Video-Analyse- Software<br />
Warnungen in Echtzeit und kann Unfälle<br />
verhindern. Auch hier besteht die Möglichkeit,<br />
die Video-Analyse mit mobilen Geräten<br />
zum Erfassen von Daten und zur Weiterleitung<br />
von Warnmeldungen zu kombinieren.<br />
Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit werden<br />
nach Einschätzung von Van Schooten<br />
künftig die papierlosen Sicherheitsinspektionen<br />
beitragen. Im Flachstahlbereich von<br />
ArcelorMittal Europe erfolgen rd. 500.000<br />
Sicherheitsaudits pro Jahr, deren Ergebnisse<br />
bislang auf Papier und per E-Mail festge halten<br />
und weitergeleitet wurden. Eine innovative<br />
mobile Applikation ermöglicht nun Fotos der<br />
Gefahrenmomente, eine Dokumentation der<br />
Geschehnisse, automatisierte Meldungen an<br />
bestimmte Personen und den Aufbau von<br />
Erfahrungen zur Steigerung der Sicherheit.<br />
Am weitesten fortgeschritten ist bei<br />
Arcelor Mittal aber die digitale Interaktion<br />
mit den Kunden. Dank der bereits vollständig<br />
digitalisierten Lieferkette können Auftraggeber<br />
alle verfügbaren Informationen<br />
über das Internet, auch mobil, erhalten.<br />
Über das Angebot www.steeluser.com verbinden<br />
sich jeden Tag rd. 90 % aller Kunden<br />
mit ArcelorMittal, verfolgen ihre Bestellungen<br />
und fragen bestimmte Informationen<br />
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Mit der App SteelAdvisor erhalten sie<br />
technischen Support, z. B. wenn es darum<br />
geht, zu erfahren, welcher Stahl für welche<br />
»<br />
ArcelorMittal ist gut aufgestellt,<br />
um auch in den neuen digitalen<br />
Entwicklungen eine führende Rolle<br />
zu spielen.<br />
Antoine Van Schooten, Chief Marketing<br />
Officer Industrie & Leiter Digitalisierung bei<br />
ArcelorMittal Europe Flat Products<br />
Anwendung geeignet ist. Eine Sendungsverfolgung<br />
ist z. B. mit der App Track & Trace<br />
möglich. ArcelorMittal macht somit die<br />
gesamte Lieferkette internetfähig. K<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
12 K Steel International<br />
Unsicherheiten dämpfen das Wachstum<br />
Weltweite Stahlnachfrage dürfte 2017 um 1,3 % steigen<br />
London. Die weltweite Nachfrage nach Stahl wächst nach Einschätzung<br />
des Weltstahlverbandes worldsteel im laufenden Jahr um 1,3 % auf<br />
1,535 Mrd. t. Für 2018 wird ein weiterer Anstieg um 0,9 % auf 1,548 Mrd. t<br />
prognostiziert. Unsicherheiten in vielen Teilen der Welt verhindern höhere<br />
Zuwachsraten.<br />
Der Weltstahlverband zeichnet in seinem<br />
traditionellen Kurzfristausblick ein ge -<br />
mischtes Bild für den Stahleinsatz im laufenden<br />
und im kommenden Jahr. 2016 hatte<br />
sich die Nachfrage aktuellen Berechnungen<br />
zufolge um 1 % erhöht. »Der Zuwachs im<br />
Jahr 2016 fiel wegen der Entwicklung in<br />
China höher als zunächst prognostiziert<br />
aus«, sagte T. V. Narendran, Chairman des<br />
worldsteel-Wirtschaftsausschusses.<br />
2017 und 2018 bezeichnet er den Anstieg<br />
der Nachfrage als zyklisch. Narendran rechnet<br />
in den Industrienationen mit einer kontinuierlichen<br />
Verbesserung und in den Schwellenund<br />
Entwicklungsländern mit einer Beschleunigung.<br />
Außerdem erwartet der Stahlexperte<br />
ein Ende der Rezession in Russland und in<br />
Brasilien. Die Volksrepublik China, die gegenwärtig<br />
45 % der weltweiten Stahlnachfrage<br />
auf sich vereint, dürfte sich nach dem jüngsten<br />
Wachstumsschwung wieder etwas unterdurchschnittlicher<br />
entwickeln. Aus diesem<br />
Grund entwickele sich die weltweite Nachfrage<br />
nur moderat.<br />
Unsicherheiten weiten sich aus<br />
Trotz des erwarteten Aufschwungs in vielen<br />
Teilen der Welt sieht der Weltstahlverband<br />
auch dunkle Wolken am Horizont. Hierzu<br />
zählen die unsichere Entwicklung der USamerikanischen<br />
Politik, der Austritt Großbritanniens<br />
aus der EU, die Gewinne populistischer<br />
Parteien bei Wahlen in Europa und<br />
die mögliche Abkehr von Globalisierung<br />
und freiem Welthandel als Folge des steigenden<br />
Nationalismus. All dies wirke sich<br />
negativ auf die Investitionsbereitschaft aus.<br />
Im Gegensatz hierzu scheinen sich die Unsicherheiten<br />
über die Entwicklung der poli-<br />
Nachfrage nach Stahlfertigerzeugnissen*<br />
2017<br />
135,2 Mt<br />
NAFTA<br />
2018<br />
138,5 Mt<br />
+2,2% +2,4%<br />
2017<br />
158,2 Mt<br />
+0,5%<br />
EU-28<br />
2018<br />
160,4 Mt<br />
+1,4%<br />
Andere Europa<br />
2017 2018<br />
GUS<br />
41,7 Mt 43,2 Mt 2017 2018<br />
+3,5%<br />
50,2 Mt 51,9 Mt<br />
+2,6%<br />
+3,2% +3,4%<br />
Mittel- und<br />
Südamerika<br />
2017<br />
40,8 Mt<br />
+3,5%<br />
2018<br />
42,7 Mt<br />
+4,7%<br />
2017<br />
38,4 Mt<br />
+1,5%<br />
Afrika<br />
2018<br />
40,0 Mt<br />
+4,1%<br />
Mittlerer Osten<br />
2017 2018<br />
54,8 Mt 56,8 Mt<br />
2017<br />
1.535,2 Mt<br />
+3,1% +3,7% Asien und<br />
Ozeanien<br />
+1,3%<br />
Welt<br />
2018<br />
1.548,5 Mt<br />
+0,%9<br />
2017<br />
1.016,0 Mt<br />
+1,0%<br />
2018<br />
1.015,0 Mt<br />
–0,1%<br />
* in Mill. t (Mt) und in %: prozentuale Wachstumsrate im Vorjahresvergleich<br />
Quelle: worldsteel<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Steel International K 13<br />
tischen Lage im Nahen Osten und in der<br />
Ukraine zu reduzieren.<br />
In den Kapitalmärkten haben vor allem<br />
ein möglicher Zinsanstieg in den USA und<br />
Wechselkursveränderungen der US-Währung<br />
globale Auswirkungen. Außerdem<br />
könnten Investoren ihr Kapital aus den<br />
Schwellenländern abziehen. Zudem könnten<br />
Staatsanleihen von Entwicklungsländern<br />
mit einem noch höheren Risiko als in den<br />
vergangenen Jahren behaftet sein.<br />
Gemächlicher Anstieg<br />
des Ölpreises<br />
Der Weltstahlverband rechnet 2017 und<br />
2018 nur mit einem geringen Anstieg des<br />
Ölpreises. Trotz der jüngsten Entscheidungen<br />
der OPEC über Produktionskürzungen<br />
seien hohe Preissprünge ausgeschlossen.<br />
Auch bei anderen Rohstoffen erwarten die<br />
Experten keine signifikanten Preissteigerungen.<br />
Die Bau- und Infrastrukturindustrien, die<br />
die Hälfte allen Stahls benötigen, haben sich<br />
in der Vergangenheit in den Industrie- und<br />
Schwellenländern unterschiedlich entwickelt.<br />
In den Schwellenländern fragten sie<br />
wegen der Urbanisierung sehr viel Stahl<br />
nach, in den Industrieländern seit der Finanzund<br />
Wirtschaftskrise wesentlich weniger.<br />
Dieses Verhältnis könnte sich worldsteel<br />
zufolge nun ändern, da einige europäische<br />
Wirtschaften wieder an Kraft gewinnen und<br />
die US-Regierung umfangreiche Infrastrukturprojekte<br />
plant.<br />
Sollten sich die bestehenden Unsicherheiten<br />
im Rahmen halten, könnte auch der<br />
Maschinenbau von weiteren Investitionen<br />
profitieren. Beim Schiffbau bleibe die Lage<br />
aber wegen der bestehenden Überkapazitäten<br />
für viele Jahre mau. Der Automobilbau,<br />
der bereits in den vergangenen Jahren von<br />
Regierungsförderprogrammen, geringen<br />
Ölpreisen und der Erholung einiger Industriestaaten<br />
profitiert hat, dürfte worldsteel<br />
zufolge nun seinen Höhepunkt erreichen. K<br />
(sm 170605040)<br />
L STEEL TICKER<br />
LATEINAMERIKA REDUZIERT<br />
STAHLHANDELSBILANZDEFIZIT<br />
MIT CHINA<br />
Santiago. Die lateinamerikanischen Staaten<br />
haben im Jahr 2016 weniger Stähle aus China<br />
importiert als im Vorjahr und das Handelsbilanzdefizit<br />
auf 21,652 Mrd. USD reduziert. Beim Austausch<br />
von Rohstoffen erreichte Lateinamerika im<br />
Berichtszeitraum zwar einen Überschuss von<br />
13,924 Mrd. USD. Er reichte aber nicht aus, um die<br />
Handels defizite bei Fertigstahlerzeugnissen von<br />
3,627 Mrd. USD und Waren mit einem ho hen<br />
Stahlanteil von 31,949 Mrd. USD wettzumachen<br />
und eine ausgeglichene Handelsbilanz zu ermöglichen.<br />
Aus diesem Grund fordert der lateinamerikanische<br />
Stahlverband Alacero die Unternehmen auf,<br />
künftig verstärkt hochwertige Stahlprodukte zu<br />
erzeugen und zu exportieren, um so die Handelsbilanzdefizite<br />
mit den wichtigsten Volkswirtschaften<br />
der Welt zu reduzieren.<br />
Obwohl sich die Rohstoffpreise im Jahr 2016<br />
erhöhten, steigerte China seine Importe aus<br />
Lateinamerika um 12 % auf 242 Mill. t. Die Volksrepublik<br />
fragte vor allem Eisenerz nach, das zum<br />
größten Teil aus Brasilien ge liefert wurde. Die<br />
Rohstofflieferungen aus China nach Lateinamerika,<br />
vor allem Kohle, sanken indes um 36 % auf<br />
1,1 Mill. t.<br />
Lateinamerika reduzierte im Berichtszeitraum<br />
seine Fertigstahlimporte aus China um 19 % auf<br />
7,6 Mill. t. Im Gegenzug lieferte die Region aber<br />
auch nur 9.000 t Fertigstahlprodukte ins Reich der<br />
Mitte und damit 40 % weniger als im Vorjahr.<br />
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(sm 170604950)<br />
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14 K Steel International<br />
Eine Schwalbe macht noch<br />
keinen Sommer<br />
EUROFER mahnt Stahlindustrie zur Vorsicht<br />
Brüssel. Die gute Angebots- und Nachfrageentwicklung in den ersten<br />
beiden Monaten des Jahres 2017 in der EU ist nach Einschätzung des<br />
europäischen Stahlverbands EUROFER kein Hinweis auf eine kontinuierliche<br />
Verbesserung der Lage. Auch die Handelsstatistik liefere keine verlässliche<br />
Aussage über den Druck, den Importe künftig noch auf europäische<br />
Stahlerzeuger ausüben könnten.<br />
»Wir dürfen nicht übermütig werden«,<br />
sagte EUROFER-Generaldirektor Axel Eggert.<br />
Es sei nach wie vor nicht sicher, in welchem<br />
Ausmaß Stahlimporte aus Drittländern das<br />
Gleichgewicht in der EU gefährden könnten.<br />
Antidumpingmaßnahmen könnten die Ge -<br />
fahr zwar für einen kurzen Zeitraum reduzieren.<br />
Es bestehe aber das Risiko, dass Vorschriften<br />
umgangen und Stahllieferungen<br />
aus anderen Regionen steigen würden.<br />
»Die EU muss energisch gegen unfairen<br />
Handel vorgehen und sich, wie versprochen,<br />
im Rahmen des Global Steel Forum mit dem<br />
Problem der weltweiten Überkapazitäten<br />
auseinandersetzen«, forderte Eggert.<br />
Europäische Stahlerzeuger spüren<br />
steigende Nachfrage<br />
Der Generaldirektor bezog sich auf erste<br />
Auswertungen, denen zufolge der sichtbare<br />
Stahleinsatz in Europa im ersten Quartal<br />
2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
um 2,1 % steigen dürfte. Da die Importe im<br />
Januar und im Februar 2017 auf Jahressicht<br />
nur um 1,2 % kletterten, müssten auch heimische<br />
Stahlerzeuger von der höheren<br />
Nachfrage profitiert haben. Zumindest im<br />
ersten Quartal 2017 ist Eggert zufolge die<br />
verbesserte Balance zwischen Importen und<br />
Binnenangebot nachhaltig.<br />
Für das gesamte und das folgende Jahr<br />
prognostiziert der Verband einen moderaten<br />
Anstieg der Stahlnachfrage in Europa – verursacht<br />
durch einen kontinuierlich steigenden<br />
Bedarf an Immobilien, einer geringfügigen<br />
Erhöhung der Lagerbestände und einer<br />
vermehrten Nachfrage der Stahl einsetzenden<br />
Industrie.<br />
Treibende Kräfte der höheren Inlandsnachfrage<br />
im Jahr 2017 sind den Prognosen<br />
zufolge die privaten Haushalte, die im kommenden<br />
Jahr eventuell von steigenden In -<br />
vestitionen auf den zweiten Platz verwiesen<br />
werden. Außerdem sollen auch die Ausfuhren<br />
steigen. Dank des schwächelnden Euro<br />
können die Exporteure verstärkt von der<br />
Verbesserung der globalen Handelsbedingungen<br />
profitieren. 2017 und 2018 soll die<br />
Aktivität der Stahl einsetzenden Industrie<br />
um jeweils etwas mehr als 2 % steigen.<br />
Politische Entscheidungen könnten<br />
sich negativ auswirken<br />
Im ersten Quartal 2017 hat die Stahl einsetzende<br />
Industrie die Erzeugung im Vergleich<br />
zum Vorjahr um fast 2,5 % gesteigert und<br />
befindet sich im Einklang mit der Entwicklung<br />
anderer Industrien. Erneut gut abgeschnitten<br />
hat die Automobilindustrie, aber<br />
auch die Metall- und die Rohrherstellung<br />
zogen an. Belebt, wenn auch in einem ge -<br />
ringeren Maße, haben sich zudem die Bauund<br />
die Maschinenbauindustrie.<br />
Die positive Entwicklung der wirtschaftlichen<br />
Eckdaten und eine hohe Zuversicht<br />
erwecken nach Einschätzung des Stahlverbandes<br />
den Eindruck, dass die EU-Wirtschaft<br />
bereits im ersten Quartal 2017 Fahrt<br />
aufgenommen hat. Sie ignorieren aber die<br />
unsichereren politischen Verhältnisse im Binnenmarkt.<br />
Der geplante Anstieg des Bruttoinlandsproduktes<br />
2017 und 2018 um jeweils 1,7 %<br />
pro Jahr fußt auf einer höheren Binnennachfrage,<br />
vor allem der privaten Haushalte. Die<br />
Investitionstätigkeit ist indes weiterhin mit<br />
Unsicherheiten aufgrund von Strukturveränderungen<br />
belastet, sodass die Bruttoanlageinvestitionen<br />
möglicherweise weniger stark<br />
als im Jahr 2016 wachsen. Die Aussichten<br />
für die Exportindustrie sind aufgrund der<br />
vermuteten weltweiten Erholung gut.<br />
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Davos. Der südkoreanische Stahlerzeuger Posco<br />
gehört weiterhin zu den 100 nachhaltigsten Un -<br />
ternehmen der Welt. Dies entschied die Jury des<br />
kanadischen Beratungsunternehmens Corporate<br />
Knights, dessen Rangliste traditionell während<br />
des World Economic Forum in Davos veröffentlicht<br />
wird. Posco verbesserte sich im Vergleich<br />
(sm 170605057)<br />
zum Vorjahr um 5 Plätze auf Rang 35 und ist das<br />
einzige Stahlunternehmen der Welt, das das dritte<br />
Mal in Folge gekürt wurde. Die Südkoreaner<br />
brillierten vor allem in den Bereichen Sicherheit,<br />
Umweltschutz und Gehaltsniveau. Insgesamt<br />
wurden 14 Kategorien untersucht, darunter auch<br />
die finanzielle Stärke, Altersvorsorgeregelungen<br />
und die Innovationsfähigkeit.<br />
www.posco.com<br />
K<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170304729)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Steel International K 15<br />
AIIS gegen Abschottung<br />
des US-Marktes<br />
Jetzt werden Argumente gesammelt<br />
Falls Church. Das American Institute for International Steel (AIIS) hat<br />
Pläne der US-Regierung zum Schutz der heimischen Stahlindustrie kritisiert.<br />
Präsident Donald Trump lässt innerhalb<br />
der nächsten Monate prüfen, ob Stahleinfuhren<br />
die nationale Sicherheit gefährden<br />
und beruft sich auf ein Gesetz, das Einfuhrbeschränkungen<br />
aus diesem Grund erlaubt.<br />
AIIS-Präsident Richard Chriss zeigte sich<br />
be sorgt über den Hintergrund und das Ausmaß<br />
der Untersuchungen. Dieses Vorgehen<br />
eigne sich nicht, um heimische Stahlerzeuger<br />
vor einem unfairen Preiswettbewerb zu<br />
schützen, sagte er nach Bekanntwerden der<br />
Pläne Ende April 2017. »Wir hoffen, dass der<br />
Handelsminister die nationale Sicherheit und<br />
die wirtschaftlichen Auswirkungen des Protektionismus,<br />
der die Verfügbarkeit von Stahl<br />
reduziert und die Preise in die Höhe treibt,<br />
miteinander abwägt«, betonte Chriss.<br />
Er ergänzte, dass jede von den USA be -<br />
schlossene Handelsbeschränkung Gegenmaßnahmen<br />
anderer Nationen hervorrufe,<br />
die sich nicht auf die Ausfuhren von Stahl<br />
beschränken und die Wirtschaft des Landes<br />
empfindlich schädigen würden.<br />
»Wir müssen über die Probleme der<br />
Stahlüberkapazitäten sprechen, ohne eigene<br />
protektionistische Maßnahmen zu ergreifen«,<br />
forderte der Verbandsvorsitzende.<br />
Freier Handel bedeute, dass die USA global<br />
gültige Stahlpreise bezahle. Während dieser<br />
Wettbewerb möglicherweise die Gewinne<br />
der heimischen Erzeuger reduziere, würden<br />
nachgelagerte Unternehmen und Verbraucher<br />
goutieren, dass sie nicht wegen verfügter<br />
Importbeschränkungen künstlich erhöhte<br />
Preise zahlen müssten.<br />
Trotz dieser Bedenken will der Stahlverband<br />
die Untersuchungen des Handelsministeriums<br />
unterstützen und aufgrund vorgelegter<br />
Daten und Informationen die Fehleinschätzungen<br />
aufzeigen, die dieser Untersuchung<br />
zugrunde liegen. »Eine unparteiische<br />
Untersuchung wird zeigen, dass importierter<br />
Stahl die Wirtschaft und die Sicherheit<br />
des Landes stärkt«, sagte Chriss.<br />
Auch in Deutschland und in vielen anderen<br />
Ländern der Welt war das Vorgehen des<br />
US-Präsidenten auf Kritik gestoßen.<br />
Jetzt wird gesammelt<br />
Der AIIS will mindestens 150.000 USD sammeln,<br />
um gewichtige Argumente gegen die<br />
von US-Präsident Donald Trump geplante<br />
Marktabschottung vorzubereiten.<br />
Dazu verfasste Board Chairman John Foster<br />
einen Offenen Brief und bat alle Verbandsmitglieder<br />
und andere Betroffene um<br />
finanzkräftige Unterstützung. Mit dem eingesammelten<br />
Geld will der Verband eine<br />
Gruppe von Wirtschaftsexperten bezahlen,<br />
die die negativen Auswirkungen von weiteren<br />
Einfuhrbeschränkungen auf Arbeitsplätze,<br />
Steuereinnahmen und die Stahl-Lieferkette<br />
errechnen sollen. Außerdem möchte<br />
das AIIS eine Studie aus dem Jahr 2006<br />
aktualisieren – mit besonderem Augenmerk<br />
auf negative Auswirkungen von Importverboten<br />
auf Hafenbetriebe und maritime<br />
Transportmöglichkeiten. Zudem müssen<br />
Personal- und Reisekosten finanziert werden,<br />
damit der Verband seine Position bei<br />
allen nur denkbaren Veranstaltungen in der<br />
Hauptstadt und anderswo vertreten kann.<br />
Protektionismus gefährdet<br />
das US-Wachstum<br />
»Das American Institute of International<br />
Steel ist die letzte Stimme in Washington,<br />
die sich für einen freien und verantwortungsvollen<br />
Stahlhandel einsetzt«, schrieb<br />
Foster. Seiner Einschätzung zufolge bedroht<br />
der steigende Protektionismus der USA<br />
nicht nur die Stahlindustrie, sondern auch<br />
das wirtschaftliche Wachstum des Landes.<br />
So könnte die herstellende Industrie nicht<br />
auf Stahl importe verzichten, die in den<br />
jüngsten Jahren einen Anteil von rd. 20 %<br />
ausgemacht hätten. 19,8 % aller im Jahr<br />
2016 importierten Stähle seien von heimischen<br />
Stahlerzeugern zudem in Form von<br />
Brammen, Blöcken und Knüppeln gekauft<br />
worden.<br />
Ohne diese Einfuhren verliert die Stahl<br />
einsetzende US-Industrie Foster zufolge die<br />
Wettbewerbsfähigkeit und gefährdet den<br />
Lebensunterhalt von zehntausenden Frauen<br />
und Männern, deren Arbeitsplätze mit dieser<br />
Industrie verbunden sind.<br />
Die heimischen Erzeuger leiden nach Einschätzung<br />
des Stahlverbandes nicht unter<br />
ausgewogenen Importen, sondern unter<br />
anhaltend schlechten Marktbedingungen,<br />
globalen Stahlüberkapazitäten sowie in einigen<br />
Fällen auch unter hausgemachten Ineffizienzen.<br />
www.aiis.org<br />
(sm 170605061) K<br />
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18 K Steel International<br />
Fahrradrahmen aus Stahlrohr<br />
Radrennprofis entdecken alte Liebe neu<br />
Brüssel. 22 Jahre ist es her, dass ein Fahrrad aus Stahl die Tour de France<br />
gewann. Nun testet ein professionelles Team die positiven Eigenschaften<br />
dieses leichten und äußerst fortschrittlichen Materials. Breitensportler<br />
schwören bereits seit vielen Jahren auf ihre Rösser aus Stahl und mögen<br />
sie nicht missen.<br />
Wie alle anderen Radrennfahrer auch, ist<br />
Gruffydd Lewis gemeinsam mit seinem britischen<br />
Team Madison Genesis stets auf der<br />
Suche nach dem perfekten Material. Es soll<br />
noch leichter, noch härter und noch haltbarer<br />
sein als alles bisher Gefahrene. Seit einiger<br />
Zeit setzt der Rennstall verstärkt auf Stahl und<br />
ist von seinen Eigenschaften begeistert.<br />
Stählerne Gewinner bei der<br />
Tour de France<br />
Stahl bildete viele Jahrzehnte lang das<br />
beliebteste Material für Rennradrahmen.<br />
Dies galt auch für den Luxemburger Charly<br />
Gaul, der die Tour de France im Jahr 1953<br />
mit einem Rad aus Reynolds-531-Stahl ge -<br />
wann. Weitere 24 von 25 Siegen glückten<br />
mit Rädern aus Stahlrahmen, beispielsweise<br />
gefahren von Eddy Merckx und Bernard<br />
Hinault. Den letzten stählernen Sieg fuhr<br />
Miguel Indurain 1994 mit einem Rad von<br />
Pinarello ein. Diese Marke nutzen gegenwärtig<br />
das Sky-Team und Chris Froome, der<br />
die Tour 2013, 2015 und 2016 gewann.<br />
Allerdings fahren sie auf Modellen aus Karbon.<br />
Karbon dominierte in den vergangenen<br />
Jahren den professionellen Radrennsport<br />
und auch die Tour de France.<br />
Im Jahr 2013 erfuhren Rennräder aus<br />
Stahl plötzlich wieder große internationale<br />
Anerkennung. Lewis‘ Team Genesis stellte<br />
seinen neuen Ausrüster und ein revolutionäres<br />
Rennrad namens Volare vor. Die Rennsportprofis<br />
horchten auf und viele Sportler<br />
besorgten sich für das Training Räder mit<br />
Stahlrahmen. Unter ihnen die Olympia-<br />
Goldmedaillengewinner Elinor Barker, Laura<br />
Kenny und Jason Kenny.<br />
Innovative Stähle aus<br />
britischem Traditionshaus<br />
Die Profis setzen vor allem auf Produkte des<br />
britischen Unternehmens Reynolds, das be -<br />
reits seit 1898 nahtlose Stahlrahmen herstellt.<br />
Bestseller ist das nichtrostende und ultraleichte<br />
Rohr 953, das aus einer martensitaushärtbaren<br />
Stahllegierung besteht und eine extrem<br />
hohe Zugfestigkeit aufweist. Dank des hochfesten<br />
Stahls sind die Rohrwände bis zu<br />
0,3 mm dünn und entsprechend leicht.<br />
»Bei hauchdünnen Entscheidungen entscheidet<br />
Stahl über Sieg und Enttäuschung«,<br />
sagt der britische Fahrradhersteller James<br />
Rourke. Für ihn ist das Rad aus 953-Reynolds-Stahl<br />
technisch ausgereifter als viele<br />
Karbonmodelle. Der Rahmen wiegt mittlerweile<br />
weniger als 1,5 kg.<br />
Reynolds hat in den vergangenen Jahren<br />
viele unterschiedliche Stahlsorten für Fahrradrahmen<br />
kreiert. Das erste Patent erhielten<br />
die Briten für ihre endverstärkten Rohre.<br />
Bei einem konstanten Außendurchmesser<br />
waren die Rohre an den Enden dicker als im<br />
Mittelteil. Dies führte bei gleichbleibender<br />
Stabilität zu einer Einsparung des Gewichtes.<br />
Das Reynolds-531-Rohr wird seit 1935<br />
hergestellt und bildet bis heute die Grundlage<br />
für hochwertige Rennräder. Es folgten<br />
die Weiterentwicklungen 753 als erstes<br />
gehärtetes Set in der Rennradindustrie und<br />
die 853 als nahtlos luftgehärtetes hocherhitztes<br />
Rohr. Letzteres wird aus nahtlos<br />
gezogenem Stahl hergestellt. Ursprünglich<br />
Tour de France<br />
Dass die Tour de France in den nächsten<br />
Jahren wieder mit einem Rennrad aus<br />
Stahl gewonnen wird, könnte durchaus<br />
bald möglich sein.<br />
(Foto: fotolia)<br />
Die 104. Tour de France findet vom 1. bis<br />
23. Juli 2017 statt und umfasst insgesamt<br />
21 Etappen. Sie startet mit dem<br />
Grand Depart in Düsseldorf. Von dort<br />
aus führt die Route über Belgien nach<br />
Frankreich.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
wurde es als Seitenaufprallschutz für die<br />
Automobilbranche entwickelt.<br />
Lewis schwört auf Rennräder aus Stahl. Er<br />
erinnert sich noch an die herablassenden<br />
Blicke anderer Sportler, als er sein erstes<br />
Rennen mit diesem Rad begann. »Viele von<br />
ihnen sind nun bestimmt eifersüchtig auf<br />
dieses Rad, seinen Komfort, seine Performance<br />
und sein Aussehen«, sagte der Profi.<br />
Mittlerweile bieten auch andere Stahlunternehmen,<br />
wie die Italiener Columbus<br />
und Dedacciai, Material für Radrahmen an.<br />
So könnte es durchaus sein, dass die Tour de<br />
France bereits im Jahr 2020 wieder von<br />
einem Stahlrad gewonnen wird. K<br />
Quelle: worldsteel (sm 170304628)<br />
Systematik und Flexibilität<br />
sind gefragt<br />
Bain-Studie zum Brexit: Chancen und Risiken<br />
München. Die Studie »Is Your Supply Chain Ready for Brexit?« der<br />
internationalen Managementberatung Bain & Company beleuchtet die<br />
Risiken des EU-Austritts. Der britischen Industrie droht im Fall eines harten<br />
Brexit, bei dem sich Großbritannien vollständig aus dem gemeinsamen<br />
EU-Binnenmarkt verabschiedet, ein Gewinneinbruch von bis zu 30 %.<br />
Auf EU-Importe und -Exporte fallen<br />
Zölle im Rahmen des WTO-Standards an – je<br />
nach Warengruppe sind das 2 bis 13 %. Das<br />
britische Pfund verliert 20 % an Wert. Dieses<br />
Szenario, so hat die aktuelle Bain-Studie<br />
ermittelt, führt dazu, dass die Nettogewinne<br />
der fünf größten britischen Branchen um<br />
insgesamt 3 Mrd. Pfund zurückgehen. Da -<br />
bei wären die Automobilbranche und der<br />
Technologiesektor besonders betroffen. Die<br />
Studie stellt auch fest, dass es bei den ex -<br />
portorientierten Pharma- und Flugzeugherstellern<br />
zu sinkenden Supply-Chain-Kosten<br />
kommen könnte.<br />
Reines Abwarten ist riskant<br />
Noch halten sich viele Unternehmen damit<br />
zurück, Gegenmaßnahmen zu treffen, in -<br />
dem sie sich z. B. alternative Beschaffungsquellen<br />
sichern. Denn kommt es am Ende<br />
der zweijährigen Verhandlungsphase zu<br />
einem weichen Brexit mit nur geringen oder<br />
gar keinen Zöllen, könnten sich solche Maßnahmen<br />
negativ auswirken. Für Thomas<br />
Kwasniok, Bain-Partner in London und Autor<br />
der Studie, steht dennoch fest: »Abzuwarten,<br />
bis sich ein klareres Zukunftsbild ab -<br />
zeichnet, ist die riskanteste Option.«<br />
Gezielte Vorbereitung<br />
Ein systematisches Vorgehen ist das Gebot<br />
der Stunde. Zum einen müssen Unternehmen<br />
genau analysieren, wie sich die möglichen<br />
Brexit-Szenarien auf die eigene Lieferkette<br />
auswirken. Zum anderen gilt es Handlungsoptionen<br />
zu entwickeln.<br />
»No Regret«-Maßnahmen wie Kostensenkungsprogramme<br />
oder Produktivitätssteigerungen<br />
machen in jedem Szenario Sinn. Dagegen<br />
erfordern »Big Bets« wie Produktionsverlagerungen<br />
oder Lieferantenwechsel häufig<br />
hohe Investitionen. Deshalb sei es ratsam,<br />
einen Lieferanten erst dann zu wechseln,<br />
wenn sich ein Scheitern der Verhandlungen<br />
mit der EU abzeichnet. Solange Unsicherheit<br />
besteht, bieten beispielsweise langfristige Lieferverträge<br />
oder die Qualifizierung alternativer<br />
Lieferanten Schutz vor Risiken. »Erfolgreiche<br />
Unternehmen ma chen auf diese Weise<br />
ihre Lieferkette fit – für welchen Brexit auch<br />
immer«, ist Bain-Partner Kwasniok überzeugt.<br />
www.bain.de<br />
(sm 170604975) K<br />
/<br />
Metallbau<br />
Stahlbau<br />
Fahrzeug-/ Landmaschinen-/<br />
Schiffsbau<br />
Maschinenschutzeinrichtung/<br />
Maschinenbau und Anlagenbau<br />
Regalbau und Lagersysteme<br />
Containerbau<br />
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Klima- und Solartechnik<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
20 K Branchenbericht<br />
Flaute im Großanlagenbau<br />
Umfeld von steigenden Risiken geprägt<br />
Frankfurt. Der deutsche Großanlagenbau sieht noch keine Wende zum<br />
Besseren. Die Auftragseingänge schrumpften im vergangenen Jahr auf den<br />
niedrigsten Stand seit 2004. Auf den überwiegend schwachen Märkten<br />
haben sich die Anlagenbauer dank ihrer technologischen Stärke gleichwohl<br />
meistens behaupten können.<br />
Der Leidensweg der Großanlagenbauer<br />
ist noch nicht zu Ende. Einige wenige Zahlen<br />
zeigen das anschaulich: Im Spitzenjahr 2008<br />
konnten die deutschen Unternehmen Aufträge<br />
von 32,8 Mrd. € buchen. 2016 waren<br />
es 18,9 Mrd. €, also 42 % weniger. Das<br />
Auslandsgeschäft, von dem die Unternehmen<br />
praktisch leben (Anteil über 80 %), ist<br />
in gleichem Maße gesunken, und zwar auf<br />
15,2 Mrd. €. Allein 2016 sind die Auslandsorders<br />
gegenüber 2015 um 10 % eingebrochen.<br />
Das Inlandsgeschäft brachte zwar<br />
einen gewissen Ausgleich, allerdings auch<br />
auf niedrigem Niveau. So schrumpften die<br />
Bestellungen gegenüber dem Vorjahr insgesamt<br />
um 3 %. Jürgen Nowicki, Sprecher der<br />
Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau im<br />
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA), rechnet im laufenden Jahr<br />
nicht mit einer Trendwende. Die Erwartungen<br />
der Unternehmen gründen sich offenbar<br />
eher auf Wunsch und Hoffnung. Nowicki:<br />
»Laut einer aktuellen Mitgliederumfrage<br />
rechnet die überwiegende Mehrheit der<br />
Unternehmen mit bestenfalls stagnierenden<br />
Umsätzen sowie rückläufigen Beschäftigtenzahlen<br />
im Inland. Immerhin erhofft sich rund<br />
die Hälfte der Befragten leicht steigende<br />
Auftragseingänge.«<br />
Niedrige Rohstoffpreise bremsen<br />
Investitionen<br />
Nowicki, im Hauptberuf Sprecher der Ge -<br />
schäftsleitung der Linde AG Engineering<br />
Division, macht die Gründe für die Misere<br />
deutlich: »Der Großanlagenbau bewegt sich<br />
seit Jahren in einem sehr volatilen Umfeld,<br />
das von hohem Termin-, Preis- und Wettbewerbsdruck,<br />
starken politischen und wirtschaftlichen<br />
Unsicherheiten sowie komplexen<br />
Kundenerwartungen geprägt ist. In den<br />
»<br />
Der Großanlagenbau bewegt sich seit Jahren in einem sehr volatilen Umfeld,<br />
das von hohem Termin-, Preis- und Wettbewerbsdruck, starken politischen<br />
und wirschaftlichen Unsicherheiten sowie komplexen Kundenerwartungen<br />
geprägt ist.<br />
Jürgen Nowicki, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau im Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)<br />
Schwellenländern haben soziale Unzufriedenheit<br />
und Sicherheitsrisiken einen neuen<br />
Höchststand erreicht. Insbesondere in der<br />
GUS sowie in den Ländern Nordafrikas und<br />
im Mittleren Osten wirkt dies zunehmend<br />
destabilisierend. Schließlich erschweren eine<br />
erhebliche Unternehmensverschuldung und<br />
verschärfte Standards bei der Kreditvergabe<br />
die Finanzierung von strategischen Großprojekten<br />
in den BRIC-Staaten. Infolge niedriger<br />
Rohstoffpreise mussten die deutschen Großanlagenbauer<br />
in ressourcenreichen Regionen<br />
wie dem Mittleren Osten und Südamerika<br />
erhebliche Einbußen hinnehmen. Nach wie<br />
vor liegen dort zahlreiche Projekte für die<br />
Förderung und Weiterverarbeitung von Rohstoffen<br />
auf Eis. Erst ein dauerhafter Anstieg<br />
der Preise würde daran wohl etwas ändern.«<br />
Die Entwicklung der Rohstoffpreise ist ein<br />
wesentlicher Konjunkturindikator im Großanlagenbau:<br />
Steigende Notierungen füllen<br />
die Kassen der Rohstoffeigner und liefern<br />
damit Impulse für Investitionen, etwa in die<br />
Förderung und in die Weiterverarbeitung<br />
der Rohstoffe. Die fallenden Preise der vergangenen<br />
Jahre hatten den gegenteiligen<br />
Effekt und führten dazu, dass Investitionen<br />
in neue Infrastruktur- und Anlagenprojekte<br />
sowie in die notwendige Instandhaltung<br />
deutlich reduziert wurden. Nowicki: »Der<br />
Großanlagenbau hat das in seinen Auftragsbüchern<br />
seit Jahren gespürt. Seit dem Frühjahr<br />
2016 zeichnet sich auf den weltweiten<br />
Rohstoffmärkten zwar eine Erholung ab. Es<br />
wäre dennoch verfrüht, von einer grundlegenden<br />
Trendumkehr zu sprechen. Nach wie<br />
vor liegen die Preisnotierungen weit entfernt<br />
von ihren jeweiligen Hochs und vielfältige<br />
Unsicherheiten bleiben bestehen.«<br />
Der Großanlagenbau erwarte daher nicht,<br />
dass von den Rohstoffmärkten kurzfristig<br />
spürbare Impulse auf das Geschäft ausgehen.<br />
Erst ein weiterer, dauerhafter Anstieg<br />
der Preise würde daran wohl etwas ändern.<br />
Wann es dazu komme, sei angesichts der<br />
Unsicherheitsfaktoren »mehr denn je ungewiss«.<br />
Wettbewerbsdruck nimmt zu<br />
Und noch andere Unwägbarkeiten belasten<br />
die Großanlagenbauer. Nowicki: »Es gibt<br />
Anzeichen, dass das Wachstum des Welthandels<br />
einbrechen könnte.« Brexit, die<br />
Ungewissheit über die amerikanische Politik<br />
und die Folgen des Referendums in der Türkei<br />
und Krieg in Nahost verschärfen die<br />
Unsicherheit der Investoren. Die Marktstruktur<br />
im Großanlagenbau sei zudem von einer<br />
steigenden Anbieterzahl gekennzeichnet.<br />
Dabei treten neben den etablierten Anlagenbauern<br />
aus Europa und Nordamerika<br />
vor allem technologieungebundene, häufig<br />
lokal agierende Generalunternehmer aus<br />
Asien als neue Konkurrenten auf. »Folglich<br />
haben sich die Kräfteverhältnisse zwischen<br />
den Anbietern von Großanlagen und deren<br />
Kunden nachhaltig verschoben. Der Wettbewerbsdruck<br />
im Anlagenbau wird auch in<br />
den kommenden Jahren voraussichtlich weiter<br />
steigen.« Dabei verschlechtere sich auch<br />
die grundsätzliche Wettbewerbssituation<br />
deutscher Anlagenbauer. Der zusammengefasste<br />
Marktanteil südkoreanischer und<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Branchenbericht K 21<br />
chinesischer Anbieter sei in den letzten zehn<br />
Jahren von 10 auf 30 % gestiegen. So be -<br />
griffen insbesondere asiatische Länder, da -<br />
runter auch OECD-Länder wie Japan, den<br />
Anlagenbau als strategisch bedeutsame<br />
Branche, um nachfolgenden heimischen<br />
Industrien den Weg in zentrale Schlüsselmärkte<br />
zu ebnen oder den Zugang zu Rohstoffen<br />
zu sichern. Sie unterstützten ihren<br />
Anlagenbau deshalb durch eine gezielte<br />
staatliche Förderung. Auf der anderen Seite<br />
seien Unternehmen aus den Industrieländern,<br />
insbesondere aus Westeuropa, seit<br />
Jahrzehnten die Innovations- und Technologieführer<br />
im globalen Markt und man könne<br />
zu Recht behaupten, dass der deutsche<br />
Großanlagenbau dabei an der Spitze stehe.<br />
Eine hohe Service- und Ausbildungskompetenz<br />
sowie die Fähigkeit, Anlagen zu betreiben<br />
und sie mit di gitaler Intelligenz auf- und<br />
nachzurüsten seien weitere spezifische Stärken<br />
der Branche. Deshalb will der VDMA für<br />
die mittelfristige Zukunft durchaus auch<br />
Zuversicht verbreiten: »Die Unternehmen<br />
schauen mit Optimismus nach vorn. Sie nutzen<br />
die momentane Phase auch, um Kosten<br />
zu senken, Prozesse zu optimieren und neue<br />
Geschäftsmodelle zu entwickeln.«<br />
Im Großanlagenbau rücken nach Darstellung<br />
der Arbeitsgemeinschaft mittlere Projektgrößen<br />
unter 100 Mill. € zunehmend in<br />
den Fokus. Getrieben wird diese Entwicklung<br />
auch von veränderten Kundenbedürfnissen.<br />
Über Jahre prägten Megaprojekte,<br />
also komplexe Vorhaben mit Auftragswerten<br />
von mehr als einer halben bis zu mehreren<br />
Mrd. €, die Nachfrage. Die Käufer<br />
wünschten sich mehr und mehr die Lieferung<br />
modularer Anlagen, die mit digitalen<br />
Schnittstellen ausgestattet seien und auf<br />
denen sich kleine Losgrößen flexibel herstellen<br />
lassen. Zu beobachten sei dieser Trend<br />
insbesondere in der Stahl- und in der Papierherstellung<br />
sowie in der Holzindustrie und<br />
der Energieerzeugung. Der deutsche Großanlagenbau<br />
reagiere auf die neuen Markterfordernisse,<br />
indem er die auf das Großprojektgeschäft<br />
ausgelegten Managementprozesse<br />
an die neuen Rahmenbedingungen<br />
anpasse. Nowicki: »Flexibilität und Reaktionsschnelligkeit<br />
sind in diesem Umfeld die<br />
neuen Trümpfe.«<br />
Kunden fordern Komplettpakete<br />
Auch wenn die Nachfrage nach Megaanlagen<br />
tendenziell sinke, bleibt die Übernahme<br />
der Gesamtverantwortung für Projekte – kurz<br />
EPC-Fähigkeit genannt – ganz oben auf der<br />
Agenda des Großanlagenbaus. Denn immer<br />
mehr Kunden fordern Komplettpakete und<br />
damit auch die Übernahme der Verantwortung<br />
für die Gesamtabwicklung. »Die deutschen<br />
Anlagenbauer reagieren konsequent<br />
auf diesen Trend, indem sie ihre Kompetenzen<br />
im Risiko- und Projektmanagement, aber<br />
auch im Contract- und Claimsmanagement<br />
von hohem Niveau ausgehend weiter ausbauen«,<br />
betont Nowicki. Die Unternehmen<br />
stärkten überdies ihr Wissen im Bau- und<br />
Grenzenlose Möglichkeiten<br />
mit Stahlhohlprofilen.<br />
Unter dem geschützten Markenzeichen RHS setzt ALUKÖNIGSTAHL europaweit neue Maßstäbe in<br />
den Bereichen Maschinen- und Sondermaschinenbau, Anlagen- und Stahlbau, Brücken-, Fahrzeug-,<br />
Lift- und Seilbahnbau sowie Agrartechnik, Schiffs- und Metallbau. RHS Stahlhohlprofile zeichnen sich<br />
vor allem durch beste statische Werte selbst bei kleinen Dimensionsquerschnitten aus und eignen sich<br />
dadurch auch hervorragend für Stützenkonstruktionen, Lichtdächer und Fassadenkonstruktionen.<br />
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22 K Branchenbericht<br />
Montagemanagement. »In diesem Zu sammenhang<br />
nimmt vor allem das Thema HSE<br />
– also die Verantwortlichkeit des Anlagenbaus<br />
für Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter<br />
sowie für den Umweltschutz – an<br />
Bedeutung zu. Um den steigenden ge -<br />
setzlichen Vorgaben und den umfang reichen<br />
»<br />
Immer mehr Kunden fordern<br />
Komplettpakete und damit auch<br />
die Übernahme der Verantwortung<br />
für die Gesamtabwicklung.<br />
Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden,<br />
hat der VDMA Großanlagenbau auch in diesem<br />
Bereich Personal und Wissen ausgebaut.<br />
Schließlich umfasst der Verantwortungsbereich<br />
des Anlagenbaus speziell auf Baustellen<br />
neben dem eigenen Personal auch die Sicherheit<br />
der Mitarbeiter von Unterlieferanten<br />
sowie von freien Mitarbeitern. Diese Aufgabe<br />
nehmen wir sehr ernst«, so Nowicki.<br />
Ausgehend von der hohen Exportquote<br />
von mehr als 80 % ist das Projektgeschäft<br />
von langen Montagetätigkeiten im Ausland<br />
geprägt. Aufgrund dessen müssen die Un -<br />
ternehmen zunehmend eine doppelte Be -<br />
steuerung des »anteiligen Betriebsstättengewinns«<br />
verkraften – das heiße, derselbe<br />
Gewinn werde sowohl im Land der Auslandstätigkeit<br />
als auch in Deutschland be -<br />
steuert. Gründe lägen häufig in fehlenden<br />
Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) mit<br />
den betroffenen Staaten, der fehlenden<br />
Harmonisierung der Gewinnermittlung und<br />
in der abnehmenden Vertragstreue bei vorliegenden<br />
DBAs. Gleichzeitig gewinnen die<br />
Märkte in Afrika für den VDMA erklärtermaßen<br />
an Be deutung. Nowicki: »Allerdings<br />
haben dort 54 Staaten 54 unterschiedliche,<br />
nicht ansatzweise harmonisierte<br />
Steuer systeme.« Deutschland unterhalte<br />
jedoch lediglich mit zwölf afrikanischen<br />
Staaten ein Doppelbesteuerungsabkommen.<br />
Besonders deutlicher Einbruch<br />
in Nahost<br />
Im Einzelnen waren am Einbruch der Auslandsbestellungen<br />
im vergangenen Jahr um<br />
die genannten 10 % nahezu alle Regionen<br />
beteiligt. Besonders deutlich war der Einbruch<br />
im Mittleren Osten, wo die Kunden<br />
angesichts des niedrigen Ölpreises Investitionen<br />
zurückstellten. Doch auch in Schwellenländern<br />
wie etwa Brasilien, Indien und<br />
Mexiko war die Entwicklung enttäuschend.<br />
Immerhin stabilisierte sich die Nachfrage in<br />
den Industrieländern und im asiatisch-pazifischen<br />
Raum mit China als wichtigstem<br />
Markt. »Eine Reihe von Megaprojekten in<br />
Ägypten und Russland sorgte dafür, dass<br />
das Auslandsgeschäft nicht noch weiter<br />
schrumpfte. Gleichzeitig verharrte die Zahl<br />
der für den Großanlagenbau typischen und<br />
für die Auslastung der Unternehmen wichtigen<br />
Projekte in der Größenordnung von<br />
125 bis 500 Mill. € auf niedrigem Niveau«,<br />
erläuterte Nowicki. Im Inlandsgeschäft gab<br />
es vereinzelte Lichtblicke. Dennoch blieb das<br />
Niveau niedrig und lag um rd. 1 Mrd. €<br />
unter dem langjährigen Durchschnitt. Nach<br />
wie vor fehlen Großaufträge für thermische<br />
Kraftwerke. »Letztlich hat die Energiewende<br />
in Deutschland zu einem Strukturbruch bei<br />
der klassischen Stromerzeugung geführt,<br />
der den nahezu kompletten Wegfall des<br />
Kernmarktes nach sich zog«, kommentiert<br />
Nowicki die Entwicklung. Der Umsatz der<br />
Großanlagenbauer stieg 2015 auf 22,8<br />
(20,5) Mrd. €. Dass er noch deutlich über<br />
den Auftragseingängen rangiert, liegt nicht<br />
zuletzt an den Zahlungsmodalitäten im<br />
Großanlagenbau. Die Kunden überweisen<br />
ihre Raten häufig entsprechend dem Baufortschritt<br />
einer Anlage, was zu einem relativ<br />
konstanten Einnahmestrom führt. Als<br />
Indikator zur Beurteilung der aktuellen<br />
Marktentwicklung sei der Umsatz im Großanlagenbau<br />
eher ungeeignet, da er angesichts<br />
der Langfristigkeit des Geschäfts nur<br />
zurückliegende Aufträge spiegele, so die<br />
Arbeitsgemeinschaft. kv (sm 170605034) K<br />
L STEEL TICKER<br />
HANDELSGUTEIGENSCHAFT<br />
UND RECYCLINGFÄHIGKEIT VON<br />
STAHL IGNORIERT<br />
Düsseldorf. Der am 14. März 2017 vom Europäischen<br />
Parlament gefasste Beschluss zur Stärkung<br />
der Kreislaufwirtschaft hat bei der Bundesvereinigung<br />
Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />
e.V. (BDSV) Enttäuschung<br />
ausgelöst. »Die Charakteristik des Stahlschrotts als<br />
Handelsware ist nicht hinreichend reflektiert worden«,<br />
sagt Dr. Rainer Cosson, Hauptgeschäftsführer<br />
des Branchenverbandes. »Anstatt den weltweiten<br />
freien Handel mit Stahlschrott zu stabilisieren,<br />
will das Europäische Parlament Grundlagen dafür<br />
legen, dass der Schrotthandel auf den regionalen<br />
Markt begrenzt werden kann. Das schädigt in<br />
besonderem Maße das Geschäft der Stahlrecyclingbetriebe<br />
in Deutschland«, so Cosson weiter.<br />
Cosson verweist darauf, dass die deutsche Stahlrecyclingwirtschaft<br />
im Vorjahr nur deshalb einen<br />
moderaten Rückgang des Stahlschrottversands<br />
hinzunehmen brauchte, weil der Export die Ab -<br />
nahmeverluste bei den deutschen Stahlwerken<br />
und Gießereien weitgehend kompensieren konnte.<br />
Namentlich das Exportgeschäft mit dem Nicht-<br />
EU-Land Türkei konnte 2016 wiederbelebt werden.<br />
Jetzt zu versuchen, an der Regulierungsschraube<br />
»Exportbeschränkungen« zu drehen, sei<br />
deshalb tendenziell geschäftsschädigend.<br />
Auch aus Gründen der Ressourceneffizienz<br />
oder des Umweltschutzes bestünde keine Veranlassung,<br />
hierzulande anfallenden Stahlschrott in<br />
Europa zu belassen. »Türkische, indische oder<br />
koreanische Stahlwerke setzen Stahlschrott ge -<br />
nauso effizient und umweltschonend ein wie<br />
deutsche Anlagen«, stellt Cosson fest. Die Parlamentarier<br />
hätten nicht realisiert, dass Stahl durch<br />
seine praktisch »unendliche« Recyclingfähigkeit<br />
anders behandelt werden muss als etwa Kunststoff<br />
und Papier.<br />
www.bdsv.org<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 170504884)<br />
NEUES STAHLWERKSLEITSYSTEM<br />
FÜR ARCELORMITTAL DUISBURG<br />
Berlin. PSI wurde von ArcelorMittal Duisburg mit<br />
der Implementierung von PSImetals als Produktionsmanagementsystem<br />
im Konverterstahlwerk<br />
beauftragt. ArcelorMittal produziert im Stadtteil<br />
Duisburg Ruhrort hochwertige Langprodukte. PSImetals<br />
löst ein 35 Jahre altes System ab und sorgt<br />
damit verstärkt für Produktionssicherheit.<br />
www.psi.de<br />
K<br />
/<br />
SE/ (sm 170604982)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Branchenbericht K 23<br />
L STEEL TICKER<br />
CHINESEN GEWINNEN<br />
WORLDSTEELS<br />
11. STEELCHALLENGE<br />
Peking. Die World Steel Association (worldsteel)<br />
hat zwei Chinesen als Gewinner des Wettbewerbes<br />
»steelChallenge-11« ausgezeichnet. Der erste<br />
Preis der Kategorie »Industrie« ging an Zhou<br />
Wentao von der HBIS Group Co Ltd in China. Li<br />
Chia-Chun von der National Chung Hsing Universität<br />
in Taiwan erhielt die Auszeichnung in der<br />
Kategorie »Studenten«.<br />
Die Endausscheidung des traditionellen Wettbewerbs<br />
erfolgte am 11. April 2017 in Peking. Die<br />
zehn Gewinner der regionalen Vorrunden mussten<br />
mit einem Hochofensimulator die Stahlsorte<br />
AISI 1018 so günstig wie nur möglich erzeugen.<br />
worldsteel-Generaldirektor Edwin Basson freute<br />
sich sehr über die vielen Teilnehmer der regionalen<br />
Vorentscheidungen. 1.479 Studenten und<br />
Berufsanfänger aus 37 Ländern hatten miteinander<br />
konkurriert.<br />
www.worldsteel.org<br />
K<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 170605008)<br />
AFV BELTRAME GELINGT<br />
RESTRUKTURIERUNG<br />
Vincenza. Der italienische Stahlerzeuger Acciaierie<br />
Beltrame hat die erste Phase seines Rettungskonzept<br />
vollständig umgesetzt. Im Ge -<br />
schäftsjahr 2016 stieg der operative Gewinn<br />
(EBITDA) auf 86 Mill. € nach 64 Mill. € ein Jahr<br />
zuvor. Die Nettoverbindlichkeiten sanken von<br />
229 Mill. € auf 165 Mill. €. Die finanzielle Re -<br />
strukturierung ist weiterhin auf einem guten Weg.<br />
Ein Bankenkonsortium stellt dem Stahlerzeuger<br />
235 Mill. € für die Bedienung von Verbindlichkeiten<br />
und Investitionen zur Verfügung. Unter Hinzuziehung<br />
aller Bürgschaften verfügen die Italiener<br />
über eine Kreditlinie von 416 Mill. €. Der<br />
Bankenpool wird von UniCredit mit einer Beteiligung<br />
von 85 Mill. € geführt. Intesa Sanpaolo<br />
Group (80 Mill. €), Banca Populare di Vicenza<br />
(45 Mill. €), Banca Populare – BPM (17,5 Mill. €)<br />
und Friuladria (7,5 Mill. €) steuern den Rest hinzu.<br />
Dank der finanziellen Unterstützung stellte der<br />
Stahlerzeuger innerhalb von drei Jahren das Ge -<br />
schäft wieder auf gesunde Beine. Nach Angaben<br />
des CEO Riccardo Garre ermöglichten auch das<br />
Vertrauen der Anteilseigner und die Unterstützung<br />
von Beschäftigten und Gewerkschaften die<br />
Rettung.<br />
Beltrame hat in den vergangenen drei Jahren<br />
das Produktangebot ausgebaut und den Service<br />
verbessert. So stiegen die Gewinnmargen und<br />
sicherten die Gruppe gegen schwankende Rohstoffpreise<br />
ab. Alle Töchter des Unternehmens<br />
unterwarfen sich strengen Sparplänen, steigerten<br />
die Effizienz und hoben aufgrund verbesserter<br />
Zusammenarbeit Synergien.<br />
Beltrame erzeugt Profilstähle, die im Hoch- und<br />
im Schiffbau sowie bei der Herstellung von Erdbewegungsmaschinen<br />
und Fahrzeugen eingesetzt<br />
werden. Das Unternehmen betreibt drei Elektrostahlwerke<br />
und zehn Walzwerke in Italien, Frankreich,<br />
Rumänien und in der Schweiz.<br />
www.gruppobeltrame.com<br />
K<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 170504912)<br />
STAHL-SERVICE-CENTER STEHEN<br />
AM BESTEN DA<br />
Basel. Die Lieferungen der europäischen Stahl-<br />
Service-Center sind im ersten Quartal 2017 um<br />
+ 2,5 % (i. Vgl. zum Vorjahresquartal) gestiegen.<br />
Die Stahlhändler mit sogenannter Multi-Produkt-<br />
Strategie oder regionalem Geschäftsmodell konnten<br />
+ 0,6 % mehr verkaufen. Das besagt das<br />
Monitoring-System des europäischen Verbandes<br />
für die Distribution von Stahl, Metall und Rohr,<br />
EUROMETAL.<br />
Flach<strong>stahlmarkt</strong>. Die EU-Lieferungen der Flachstahl-Service-Center<br />
haben sich im Vergleich zum<br />
Vorjahr um + 2,5 % verbessert. Dahinter stecken<br />
hauptsächlich die starken Aktivitäten der nordwesteuropäischen<br />
Stahl-Service-Center. Ausgedrückt<br />
in Lieferzeiten, bedeutet das, einen Durchschnitt<br />
von 58 Tagen. 2016 waren es im Vergleichszeitraum<br />
60 Tage.<br />
Stahlhandel (Multi-Produkt-Modell und re -<br />
gionale Händler). Diese Unternehmen konnten<br />
ein leichtes Plus der Lieferungen um 0,6 % melden,<br />
wobei nur Betonstähle, Bleche und Rohre<br />
einen Wachstumskurs einnehmen. Die Lagerbestände<br />
erreichten im März 2017 einen Index von<br />
102 (2015 = 100) im Vergleich zu 99 im März<br />
2016. Ausgedrückt in Lieferzeiten heißt das: im<br />
März waren es 64 Tage – und damit unverändert<br />
im Vergleich zu März 2016<br />
www.eurometal.net<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 170605056)<br />
ARCELORMITTAL MODERNISIERT<br />
PORTAL FÜR ARCHITEKTEN UND<br />
DIE BAUBRANCHE<br />
Luxembourg. Architekten, Ingenieure und<br />
Baufachleute können im Internet auf ein erneuertes<br />
Nachschlagewerk von ArcelorMittal zurückgreifen.<br />
Der Stahlerzeuger hat seinem bisherigen<br />
Angebot mehr als 500 Gebäudelösungen, zahlreiche<br />
Fotografien und Angebote hinzugefügt, die<br />
umfangreiche Informationen über den Einsatz von<br />
Stahlerzeugnissen im Bau geben. Das Portal birgt<br />
zudem spezielle Rubriken für Architekten, Bauingenieure,<br />
Bauherren und Investoren und geht<br />
auf ihre sehr unterschiedlichen Bedürfnisse ein.<br />
Berichte über Trends im Stahl, Bemessungssoftware,<br />
nachhaltiges Bauen mit Stahl, Bauen im<br />
Bestand mit Stahl sowie technische Leitfäden und<br />
Broschüren runden das in sechs Sprachen verfügbare<br />
Angebot ab.<br />
www.constructalia.arcelormittal.com K<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 170504938)<br />
AK STEEL SCHAFFT MEHR RAUM<br />
FÜR DIE FORSCHUNG<br />
Middletown. Der Stahlerzeuger AK Steel hat<br />
in der Nähe seines Werkes Middletown im US-<br />
Bundesstaat Ohio ein neues Forschungs- und<br />
Entwicklungszentrum eingeweiht. Dort sollen<br />
Metallurgen und Ingenieure neue Kohlenstoff-,<br />
Rostfrei- und Elektrostahlsorten und Anwendungen<br />
entwickeln sowie vielfältige technische<br />
Dienstleistungen für alle Kunden des Unternehmens<br />
übernehmen. Hierzu gehören beispielsweise<br />
mikroskopische Analysen von Verformungsund<br />
Korrosionssimulationen. Die Investitionen<br />
betrugen 36 Mill. USD.<br />
www.aksteel.com<br />
K<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 170605011)<br />
OUTOKUMPU ERWEITERT<br />
US-KAPAZITÄTEN<br />
Richburg. Der finnische Stahlerzeuger Outokumpu<br />
hat seine Kapazität zur Erzeugung von<br />
nichtrostenden Stahlstäben im Werk Richburg<br />
im US-Bundesstaat Süd-Carolina um mehr als<br />
15.000 t pro Jahr erweitert. Nun sieht sich das<br />
Unternehmen in der Lage, die Wünsche der Kunden<br />
in Nordamerika noch schneller und besser zu<br />
erfüllen. Zu den wichtigsten Abnehmern zählen<br />
Unternehmen aus dem Fahrzeugbau, der Luftfahrt-,<br />
der Öl- und Gasindustrie, der Baubranche<br />
und der chemischen Industrie.<br />
Mit der Erweiterung beseitigt Outokumpu Engpässe,<br />
die bislang vor allem beim Schälen bestanden<br />
haben. In der neuen Linie werden warmgewalzte<br />
Coils gerichtet, geschält, abgeschrägt und<br />
poliert. Das finnische Unternehmen, das die Investitionssumme<br />
nicht nannte, will nun den Absatz<br />
in den wichtigsten Wachstumsmärkten der Re -<br />
gion ausbauen. Hierzu zählt vor allem die Automobilindustrie.<br />
www.outokumpu.com<br />
K<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 170604949)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
24 K Österreich / Schweiz<br />
2016 war ein gutes Jahr für den<br />
österreichischen Stahlhandel<br />
Das laufende Jahr entwickelt sich positiv<br />
Linz. Der österreichische Stahlhandel blickt auf ein gutes Jahr 2016 zurück<br />
– Absatzmengen und Preise haben sich besser als erwartet entwickelt und<br />
man konnte insbesondere in angrenzenden Nachbarländern Zuwächse<br />
generieren. Für das Jahr 2017 – so die Zahlen nach dem ersten Quartal –<br />
scheinen die Vorzeichen auf eine weitere positive Entwicklung zu stehen.<br />
Der österreichische Stahlhandel blickt<br />
daher positiv in das Jahr 2017. Das berichtet<br />
die Arbeitsgemeinschaft Stahl- und Metalldistribution<br />
ARGE SMD.<br />
Betrachtet man rückblickend das Jahr<br />
2016, so waren am Jahresanfang die Erwartungen<br />
sehr zurückhaltend, da Ende 2015<br />
die Preise in nahezu allen Produktbereichen<br />
einen fast historischen Tiefpunkt erreicht<br />
hatten.<br />
Der durch den Import ausgelöste Preisdruck<br />
bereitete den europäischen Werken<br />
erhebliche Probleme, und die erzielten<br />
Spottpreise lagen unter den Herstellungskosten.<br />
Durch gemeinsame Aktivitäten der<br />
Stahlwerke und deren Belegschaft sowie der<br />
Europäischen Kommission wurden in der<br />
ersten Jahreshälfte Antidumpingmaßnahmen<br />
bzw. -prüfungen eingeleitet, die zur<br />
Jahresmitte für eine Preiserholung sorgten.<br />
Getragen war diese durch einen kontinuierlichen<br />
Anstieg des Bedarfes auf der Verbraucherseite.<br />
Über die Sommermonate gaben<br />
die Preise saisonal bedingt leicht nach, um<br />
dann im Herbst 2016 nach immer konkreter<br />
werdenden Antidumpingmaßnahmen ra -<br />
sant zu steigen.<br />
Dies führte bei den lagerhaltenden Händlern<br />
zu teilweise panikartigen und über den<br />
Bedarf hinausgehenden Einkäufen, und seit<br />
2008 waren erstmals die Lagerbestände zum<br />
Jahreswechsel bei den Händlern wieder<br />
angestiegen.<br />
Die Aussicht auf zunehmende Absatzmengen<br />
bei gleichzeitig höheren Preisen ließ den<br />
Stahlhandel positiv in das Jahr 2017 blicken,<br />
auch wenn die Preisanstiege bei den einzelnen<br />
Produktbereichen etwas zu schnell vor<br />
sich gingen.<br />
(sm 170604936) K<br />
Über die ARGE SMD<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Stahl- und Metalldistribution<br />
– kurz ARGE SMD – besteht nunmehr seit<br />
2013. Auch die ARGE SMD ist – wie deren<br />
Vorgänger organisation »Netzwerk Stahlhandel«<br />
– in der Wirtschaftskammer Ober österreich angesiedelt<br />
und vertritt die Interessen aller österreichischen<br />
Stahlhandelsmitglieder. Insgesamt sind 33<br />
österreichische Stahlhandels betriebe Mitglied der<br />
ARGE. Seit 2015 ist der Vorsitzende der ARGE<br />
SMD, Mag. Norbert Thumfart, auch Mitglied im<br />
Präsidium der EUROMETAL und damit hat die<br />
ARGE SMD auch auf internationaler Ebene die<br />
Möglichkeit, österreichische Belange zu vertreten.<br />
« KONTAKT<br />
ARGE Stahl- und Metalldistribution<br />
WKO Oberösterreich<br />
Hessenplatz 3<br />
4020 Linz<br />
Österreich<br />
Tel. +43 5 90 900<br />
www.wko.at/arge-smd<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Österreich / Schweiz K 25<br />
Schweizer Stahlmarkt hat sich stabilisiert<br />
Allerdings: Internationales Umfeld wird immer unsicherer<br />
Basel. Es ist beeindruckend, wie die Schweizer Wirtschaft mit der<br />
Frankenaufwertung umgegangen ist. Die Unternehmen zeigten sich sehr<br />
widerstandsfähig und zum großen Teil fit für die Herausforderung. Positiv<br />
wirkte sich auch die Erholung in Europa aus. Zudem zeichnete sich bei<br />
wichtigen politischen Themen in der Schweiz eine Beruhigung ab.<br />
So ist zwar die zukünftige Zusammenarbeit<br />
mit der EU noch immer nicht geregelt,<br />
aber es zeigt sich ein pragmatischer Weg bei<br />
der Begrenzung der Zuwanderung nach An -<br />
nahme der Masseneinwanderungsinitiative.<br />
Allerdings wurde das internationale Umfeld<br />
deutlich unsicherer. Dies berichtet Andreas<br />
Steffes, Geschäftsführer, SSHV – Schweizerischer<br />
Stahl- und Haustechnikhandelsverband<br />
in Basel.<br />
Die Schweizer Marktteilnehmer beobachteten<br />
gespannt, wie sich die Beziehungen<br />
im Dreieck China-USA-EU entwickelten.<br />
Der zunehmende Protektionismus, der den<br />
Stahlmarkt beherrscht, hat direkte Auswirkungen<br />
auf die Schweiz: Während der<br />
Import von Stahl aus der EU in die Schweiz<br />
weiterhin problemlos möglich ist, ist die<br />
Schweiz den Schutzmaßnahmen der EU bei<br />
Stahlexporten voll unterworfen. Sorge bereitet<br />
zudem das Europäische Superwahljahr<br />
und die Auswirkungen der Wahlergebnisse<br />
auf die Lage in der EU und auf den Euro.<br />
Bodenbildung im Jahr 2016<br />
Die Stahlpreise erholten sich zwar nach dem<br />
Frankenschock leicht, blieben aber weiterhin<br />
sehr volatil auf niedrigem Niveau. Der<br />
Frankenschock hat massiv Geld gekostet.<br />
Die Preissituation hatte sich zwar mittlerweile<br />
entschärft, doch es gelang dem Schweizer<br />
Handel schlecht, Preiserhöhungen auf der<br />
Beschaffungsseite am Markt durchzusetzen.<br />
Dies traf auch auf der Kundenseite in der<br />
Schweiz zu, die große Mühe hatte, im Wettbewerb<br />
mit dem Euroraum Schritt zu halten.<br />
Vor allem kleine Lohnfertiger bekamen Probleme,<br />
da nun auch größere Schweizer Un -<br />
ternehmen um die gleichen Aufträge konkurrierten.<br />
Das Investitionsvolumen in der<br />
Schweiz ist entsprechend eingetrübt und die<br />
verarbeitete Stahlmenge ist unter Druck.<br />
Der internationale Preiszerfall für Schweizer<br />
Exportprodukte im Zuge der Wechselkursfreigabe<br />
hat den Schweizer Werkplatz rd.<br />
12.000 Stellen gekostet.<br />
Die Schweizer Stahlkonjunktur hat aber<br />
im zweiten Jahr nach Freigabe des Wechselkurses<br />
ihren Boden gefunden. Der Bausektor<br />
zeigte sich 2016 sehr robust. Zu erwarten<br />
ist, dass auch 2017 von diesem Kundensegment<br />
kräftige Impulse erfolgen. Das<br />
Zinsumfeld in der Schweiz ist äußerst günstig.<br />
Auch die Metall verarbeitende Industrie<br />
hat die Herausforderungen angenommen<br />
und sich besser entwickelt. (sm 170604937) K<br />
Über den SSHV<br />
Der Schweizerische Stahl- und Haustechnikhandelsverband<br />
SSHV vereinigt als Branchenverband<br />
lagerhaltende Unternehmen in der Schweiz, die<br />
sich dem Handel mit Stahl, Metall und Haustechnik<br />
widmen. Die Mitglieder des SSHV sind wichtige<br />
Partner der Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie<br />
sowie der Bauwirtschaft. Die Stahl-<br />
und Haustechnikhändler beraten ihre Kunden bei<br />
der Wahl der passenden Werkstoffe und Produkte.<br />
Sie übernehmen Beschaffung, Veredelung, Lagerhaltung<br />
und Transport – von der innovativen<br />
Haus technik bis zu maßgefertigten Stahlprodukten.<br />
« KONTAKT<br />
SSHV – Schweizerischer Stahl- und<br />
Haustechnikhandelsverband<br />
Güterstraße 78<br />
4010 Basel<br />
Schweiz<br />
Tel. +41 61 22890-30<br />
www.sshv.ch<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
26 K Österreich / Schweiz<br />
ESW BAUT PERSONALSTAND<br />
UND PRODUKTIONS-<br />
KAPAZITÄTEN AUS<br />
Salzburg/Tenneck. Das Salzburger Unternehmen<br />
Eisenwerk Sulzau-Werfen (ESW), einer der<br />
Weltmarktführer in der Produktion von High-Tech-<br />
Walzen aus Stahl, zieht eine positive Bilanz über<br />
das Wirtschaftsjahr 2016. Trotz eines extrem<br />
schwierigen Marktumfeldes in der weltweiten<br />
Stahlindustrie konnte der Umsatz von 65 Mill. €<br />
auf fast 70 Mill. € gesteigert werden. Aufgrund<br />
der anhaltend guten Auftragslage wird der<br />
Pongauer Familienbetrieb seine Kapazitäten er -<br />
weitern und sucht dringend neue Mitarbeiter.<br />
»Wir sind mit der Entwicklung zufrieden,<br />
besonders gut laufen die Geschäfte in den USA<br />
und in Mexiko sowie im neuen Wachstumsmarkt<br />
Indien«, freut sich ESW-Verkaufsleiter Hubertus<br />
Weinberger. »Unsere Auftragsbücher sind für das<br />
laufende Jahr bereits voll und neue Walzenbestellungen<br />
können wir nur mehr mit Lieferdatum<br />
2018 annehmen. Daher müssen wir die Produktion<br />
weiter ausbauen.«<br />
»Wir investieren in ein neues Bearbeitungszentrum<br />
für die Walzenbearbeitung. Diese Investition<br />
wird sich auf rd. 3 Mill. € belaufen und im Frühjahr<br />
2018 in Betrieb gehen«, bestätigt ESW-Vorstandsvorsitzender<br />
Georg Hemetsberger.<br />
www.esw.co.at<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 170504863)<br />
WELTGRÖSSTE HBI-DIREKT-<br />
REDUKTIONSANLAGE IN TEXAS<br />
Linz. Am 26. Oktober 2016 wurde die von Primetals<br />
Technologies und dessen Konsortialpartner<br />
Midrex Technologies Inc. errichtete Direktreduktionsanlage<br />
bei voestalpine in Texas – nach einer<br />
effektiven Bauzeit von rd. zwei Jahren – offiziell<br />
in Anwesenheit der voestalpine-Geschäftsleitung<br />
in Betrieb genommen. Die Midrex-Anlage be -<br />
findet sich nahe der texanischen Stadt Corpus<br />
Christi am Golf von Mexiko. Sie ist für die jährliche<br />
Erzeugung von 2 Mill. t heiß brikettiertem Eisenschwamm<br />
(Hot Briquetted Iron; HBI) ausgelegt<br />
und damit die größte Anlage dieser Art weltweit.<br />
Am Standort bei Corpus Christi im San Pietro<br />
County investierte die voestalpine-Gruppe einen<br />
dreistelligen Mill.-€-Betrag. In der Investition enthalten<br />
sind auch Infrastrukturmaßnahmen wie<br />
der Bau der erforderlichen Hafenanlage.<br />
Die Midrex-Direktreduktionsanlage produziert<br />
qualitativ hochwertiges HBI aus Eisenerzpellets.<br />
Die HBI-Qualität ist mit der von höchstwertigem<br />
Schrott oder Roheisen vergleichbar. Das HBI er -<br />
laubt nach Chargierung in Elektrolichtbogenöfen,<br />
Konvertern oder Hochöfen die Erzeugung von<br />
höchsten Stahlqualitäten. Im Gegensatz zur<br />
hauptsächlich kohlebasierten Hochofenroute wird<br />
bei der Direktreduktion ausschließlich wesentlich<br />
umweltfreundlicheres Erdgas als Reduktionsmittel<br />
verwendet. Dies verbessert die CO 2<br />
-Bilanz der<br />
voestalpine und unterstützt damit die Energieund<br />
Klimaziele des Unternehmens.<br />
K<br />
WS(hp)/SE/Jp (sm 170104434)<br />
NEUES EXPERIENCE-CENTER<br />
FÜR BLECHVERARBEITUNG<br />
Gullegem. Die LVD Company hat am Hauptsitz<br />
des Unternehmens in Belgien ein neues Experience<br />
Center (XP Center) eröffnet. Die 2.500 m²<br />
große Einrichtung bietet Einblicke und Lösungskonzepte<br />
in der Blechbearbeitung. Das XP Center<br />
ist aus einer Renovierung und Erweiterung der<br />
ehemaligen Vorführanlage von LVD entstanden.<br />
Die Besucher sollen die heutigen und zukünftigen<br />
Möglichkeiten in der Blechverarbeitung sowie die<br />
neuesten Produkte im Betrieb sehen. Sie erleben<br />
Anlagen und Prozesse der nächsten Generation,<br />
Lösungskonzepte zur Automatisierung, Touchscreen-Steuerungstechnik,<br />
Software und eine<br />
flexible, Industrie-4.0-taugliche Anlage, die veranschaulicht,<br />
was in einer integrierten Smart Factory<br />
möglich ist. In einer modern gestalteten<br />
Umgebung können die Besucher Präsentationen<br />
und Schulungen in einem stadionartigen Hörsaal<br />
besuchen, Ideen teilen, sowie in der Lounge oder<br />
auf der Außenterrasse entspannen.<br />
www.lvdgroup.com<br />
K<br />
/<br />
AS/WS(SHN)/SE/ (sm 170604911)<br />
IWT BREMEN WIRD MITGLIED<br />
DER LEIBNIZ-GEMEINSCHAFT<br />
Bremen. Zum 1. Januar 2018 wird die Stiftung<br />
Institut für Werkstofftechnik (IWT) neues Mitglied<br />
der Leibniz-Gemeinschaft. Dies gab die Gemeinsame<br />
Wissenschaftskonferenz (GWK) bekannt.<br />
Dem heutigen Beschluss ging eine Evaluierung<br />
durch die Leibniz-Gemeinschaft und den Wissenschaftsrat<br />
voraus. Das IWT wird zukünftig die<br />
Sektion D (Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften)<br />
der Wissenschaftsgemeinschaft<br />
verstärken.<br />
www.iwt-bremen.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 170605001)<br />
KOOPERATION MIT CHINESISCHEM<br />
MASCHINENBAUER<br />
Mudersbach. Die Horst Rottler Maschinenbau<br />
GmbH und die chinesische Shandong Yonghua<br />
Machinery kooperieren zukünftig miteinander.<br />
Rottler entwickelt und konstruiert Standardmodelle<br />
von Werkzeugmaschinen und nutzt diese für<br />
den deutschen und europäischen Markt. Yonghua<br />
organisiert den Vertrieb und Service der Produkte<br />
in China, Rottler kann umgekehrt sämtliche Produkte<br />
von Yonghua in Deutschland und Westeuropa<br />
anbieten. Rottler etabliert bei Yonghua für<br />
den Maschinenbau eine Schweißerei und eine<br />
Fertigung für Betonfertigteile aus UHPC. Das Programm<br />
wird damit neben den Sonder- und Spezialmaschinen<br />
im Bereich der Frästechnik erheblich<br />
erweitert. Es besteht keine Beteiligung von<br />
Yonghua an Rottler.<br />
en.rottler-yonghua.com<br />
www.rottler-maschinenbau.de K<br />
/<br />
AS/WS(SHN)/SE/ (sm 170605006)<br />
PRODUKTIONSANLAGEN FÜR<br />
NUCOR STEEL ARKANSAS<br />
Graz. Der internationale Technologiekonzern<br />
ANDRITZ wurde vom Stahlproduzenten Nucor<br />
beauftragt, schlüsselfertige Produktionslinien für<br />
den neuen Kaltwalzwerkskomplex für Spezialprodukte<br />
im Stahlblechwerk in Hickman, Arkansas,<br />
USA, zu liefern. Die Inbetriebnahme der An -<br />
lage ist für das zweite Halbjahr vorgesehen. Das<br />
650.000-t-Expansionsprojekt wird Nucor Steel<br />
Hickman‘s Produktion von Spezialstählen der dritten<br />
Generation – einschließlich neuer hochfester<br />
Stähle sowie hocheffizienter Elektrostähle – er -<br />
höhen.<br />
www.andritz.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 170504925)<br />
www.goecke.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Österreich / Schweiz K 27<br />
Wasserstrahlschneiden ohne<br />
Winkelfehler<br />
Präzision bei erhöhter Geschwindigkeit<br />
Eben. Der Winkelfehlerausgleichs-Schneidkopf STM TAC/12 der<br />
österreichischen Stein-Moser GmbH (STM) ermöglicht einen höheren<br />
Vorschubwert und perfekte 90°-Schnitte.<br />
Um Winkelfehler zu vermeiden, haben<br />
die Ingenieure bei STM einen neuen<br />
Schneidkopf entwickelt: auf Basis des<br />
68°-Schneidkopfes STM3D68 entstand der<br />
neue STM-TAC/12-Schneidkopf (Taper-<br />
AngleControl). Mit einem Schwenkbereich<br />
von bis zu 12° gleicht der Kopf durch eine<br />
Schwenkbewegung den Schnittwinkelfehler<br />
aus und ermöglicht es, mit höheren Vorschubwerten<br />
noch präziser zu fertigen. Der<br />
STM-TAC/12-Schneidkopf kompensiert<br />
den Winkelfehler automatisch auf unter<br />
± 0,05 mm. Mit dem STM-TAC/12-Schneidkopf<br />
können perfekte 90°-Schnitte, zu<br />
100 % runde Löcher und ineinander ge -<br />
schachtelte Teile einfach und schnell ge -<br />
schnitten werden. Der Schneidkopf kann<br />
durch sein äußerst kompaktes Design einfach<br />
auf bestehenden STM-Systemen installiert<br />
werden und überzeugt durch eine<br />
bedienerfreundliche Wartung. Um einen<br />
problemfreien Betrieb zu garantieren, verfügt<br />
der Schneidkopf über eine integrierte<br />
Höhenabtastung und einen Kollisionsschutz.<br />
Die gekapselte Mechanik, für die keine Sperrluft<br />
nötig ist, und Motoren sorgen für höchsten<br />
Verschleißschutz und lange Lebensdauer.<br />
Der neue Winkelfehlerausgleichs-Schneidkopf<br />
STM TAC/12 von Stein-Moser ist neu im<br />
Baukastensystem und erlaubt ein Schneiden<br />
ohne Winkelfehler.<br />
Aufrüstbar im<br />
STM-Baukasten- System<br />
STM-Wasserstrahl-Schneidsysteme werden<br />
dem Bedarf angepasst. Auch Einsteigermodelle<br />
sind beliebig aufrüstbar. Zudem bietet<br />
die bedienerfreundliche, wartungsarme<br />
Konstruktion der Anlagen eine ressourceneffiziente<br />
Fertigung. Je nach individuellem<br />
Bedarf bestehen diverse Tuning-Optionen.<br />
Dazu gehört eine Unterdrucküberwachung<br />
im Abrasivdosiersystem genauso wie die<br />
Möglichkeit, mehrere Schneidköpfe gleichzeitig<br />
zu betreiben. Konstruktiv setzt STM<br />
auf Wasserstrahlschneidanlagen ohne Faltenbälge.<br />
Die standardmäßige wassergeschützte<br />
Linearführung ist somit leicht zu<br />
reinigen. Durch den robusten Zahnstangenantrieb<br />
wird die Haltbarkeit der Maschinen<br />
zusätzlich verlängert. (sm 170604996) K<br />
« KONTAKT<br />
STM Stein-Moser GmbH<br />
Gewerbegebiet Gasthof Süd 178<br />
5531 Eben, Österreich<br />
Tel. +43 6458 20014-0<br />
www.stm.at<br />
(Foto: Stein-Moser)<br />
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Lagernetzwerk in 6 Ländern können<br />
wir auch kurzfristige Lieferzeiten<br />
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vom Stahlwerk ohne Zusatzkosten<br />
und übernehmen für Sie die gesamte<br />
Abwicklung<br />
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Kroneisl-Stahl Spol s.r.o.<br />
Wienerstrasse 322<br />
Na vyhlídce 53<br />
4030 Linz<br />
36001 Karlovy Vary<br />
+43 732 31 23 63 0<br />
+420 353 234 099<br />
stahl@kroneisl.at<br />
kroneisl@kroneisl.cz<br />
www.kroneisl.at<br />
www.kroneisl.cz
28 K Österreich / Schweiz<br />
Die nächste Generation des<br />
Wasserstrahlschneidens<br />
Perndorfer und ANT setzen auf Suspensionsverfahren<br />
Lübeck, Kallham/Österreich. Die ANT AG und die Perndorfer<br />
Maschinenbau KG kombinieren ihr Know-how im Wasserstrahlschneiden,<br />
um zukünftig alle Bedürfnisse der bearbeitenden Industrie abzudecken.<br />
Während Perndorfer sich auf die Entwicklung und Fertigung der<br />
Wasserstrahlschneidanlage konzentriert, liefert ANT die Abrasivmittelzumischeinheit<br />
ConSus mit patentiertem Schleusenverfahren – zusammen<br />
ein perfektes Wasserstrahlschneidsystem.<br />
So funktioniert‘s<br />
/<br />
Die Funktionsweise des<br />
Wasserstrahlschneidens<br />
mit Suspensionsstrahl<br />
erläutert die ANT AG auf<br />
ihrem Youtube-Kanal.<br />
https://www.youtube.com/channel/<br />
UCZJR1YagKZOJLGGBPSDiISQ<br />
Unternehmen, die das Wasserstrahlschneiden<br />
anwenden, kennen seine Vorteile,<br />
aber auch seine Grenzen. Dass es zwei<br />
unterschiedliche Wasserstrahlschneidverfahren<br />
gibt, wissen die wenigsten. Man unterscheidet<br />
das Injektions- und das Suspensionsverfahren.<br />
In der Industrie wird bis dato<br />
das Injektionsverfahren angewendet, das im<br />
Gegensatz zum Suspensionsverfahren kontinuierlich<br />
läuft. Seit diesem Jahr zieht die<br />
Suspension mit ConSus von der ANT AG<br />
nun aber nach.<br />
Geringere Drücke, schwierige Materialien,<br />
große Dicken – das ist alles kein Problem<br />
mehr für den effizienten Suspensionstrahl.<br />
Seine Kraft entwickelt der Strahl an der Düse,<br />
wo er im Gegensatz zur Injektion kein Abrasivmittel<br />
und somit auch keine Luft ansaugt<br />
(Mischkammer). Ausschließlich Wasser und<br />
Abrasivmittel werden bei der Suspension vorab<br />
ohne Luft in einem Behälter unter Hochdruck<br />
gesetzt und durch die Düse gepresst.<br />
Das Ergebnis ist ein vielfach höherer Wirkungsgrad,<br />
der den Suspensionstrahl Beton<br />
und Stahl bis zu 0,5 m Dicke schneiden lässt<br />
– und das bei 2.500 bar.<br />
Perndorfer – als Spezialist für die Injektion<br />
– und ANT – als Experte für die Suspension<br />
– bieten dem Markt durch eine strategische<br />
Partnerschaft die Vorteile beider<br />
Systeme in einer Komplettlösung. Beide<br />
Möglichkeiten mit einem Tisch abdecken<br />
zu können, ist ein Novum auf dem Markt.<br />
Was bedeutet das für die Industrie?<br />
»Schneiden bei bis zu dreifach höherer<br />
Geschwindigkeit gegenüber der Injektion<br />
und mit einer höheren Qualität, ist nun<br />
möglich. Zukünftig kann ein Lohnfertiger<br />
mehr Aufträge annehmen, da eine größere<br />
Bandbreite an Dicken abgedeckt wird«,<br />
erklären Franz Perndorfer, Geschäftsführer<br />
der Perndorfer Maschinenbau KG, und<br />
Marco Linde, COO der ANT Applied New<br />
Technologies AG. Vor allem aber lassen sich<br />
zukünftig auch problemlos Materialien wie<br />
Keramiken, Edelstahl und Komposit-Werkstoffe<br />
schneiden.<br />
« KONTAKT<br />
Perndorfer Maschinenbau KG<br />
Parzleithen 8<br />
4720 Kallham, Österreich<br />
Tel. +43 7733 7245<br />
www.perndorfer.at<br />
Die Abrasivmitteleinheit ConSus der ANT AG (rechts) mit einer Wasserstrahlschneidanlage<br />
von Perndorfer.<br />
ANT Applied New Technologies AG<br />
Hinter den Kirschkaten 32<br />
23560 Lübeck<br />
Tel. +49 451 58380-0<br />
www.ant-ag.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Vergleich der Wasserstrahlschneidverfahren<br />
AUS EDELSTAHL<br />
a) Wasserstrahl-Suspensionsverfahren<br />
NAHTLOSE<br />
ROHRE<br />
ab Lager verfügbar<br />
b) Wasserstrahl-Injektionsverfahren<br />
(Fotos: ANT/Perndorfer)<br />
Neben einem<br />
umfangreichen Lieferprogramm<br />
für Langprodukte aus Edelstahl,<br />
Aluminium und Buntmetallen, führen<br />
wir nun auch nahtlose Edelstahlrohre!<br />
Wir haben, was Sie brauchen<br />
– in allen gängigen Abmessungen und<br />
Ausführungen direkt ab Lager.<br />
Alles ist möglich: ob die Anschaffung neuer Komplettsysteme<br />
oder die Anbindung von ConSus in das bestehende Schneidsystem<br />
eines Unternehmens. Mit der neuen Pumpe Servojet4000,<br />
die ein einfaches Um schalten zwischen Suspension und Injektion<br />
ermöglicht und einer Anpassung der Steuerung, steht der Einbindung<br />
von ConSus und der Zukunft des Wasserstrahlschneidens<br />
nichts mehr im Wege. Interessenten können sich von der Technik<br />
auf einer In-House- Veranstaltung »ConSus in der Praxis« überzeugen.<br />
Interessenten können sich von der Technik auf dem<br />
»ANT-Suspensionstag« am 29. <strong>Juni</strong> 2017 in Lübeck überzeugen.<br />
Die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Website unter<br />
consus.ant-ag.com oder per E-Mail an sales@ant-ag.com. K<br />
Niederlassung Wien<br />
Tel.: +43 0 2235 47505-0<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />
www.voss-edelstahl.com<br />
Effizient und herrlich einfach<br />
– die Online Tool Box!<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong><br />
NUR FÜR DEN FACHHANDEL
30 K Österreich / Schweiz<br />
Kluge Technik mit hoher Produktivität<br />
und Prozesssicherheit<br />
Gehrungsbandsägen – Gesamtanlagenkonzept<br />
Westerheim/Dornbirn. Das österreichische EHG Stahlzentrum hat sich<br />
für das MEBAsteel-Gesamtanlagenkonzept MEBAsteel 1100 DGA-3300 mit<br />
NC-Server und einer maßgeschneiderten Lösung für die Zu- und Abfuhr des<br />
Materials entschieden. Die Sägeanlage für Träger, Hohlprofile und Rohre<br />
bietet qualitativ hohe Sägeschnitte und eine reibungslose Anarbeitung.<br />
Das EHG Stahlzentrum mit Hauptsitz in<br />
Dornbirn, Österreich, bietet seinen Kunden<br />
ein gut sortiertes Lager mit 10.000 Artikeln<br />
in 100 verschiedenen Qualitäten an Edelstahl,<br />
Qualitätsstahl, Blankstahl, Rohren,<br />
Trägern. Für viele seiner großen Kunden<br />
agiert der Vollanbieter für Stahl und Metall<br />
als sogenannter »Single Source Partner«.<br />
Die Kunden überlassen die Materialwirtschaft<br />
im Bereich Stahl und Metall komplett<br />
EHG. Das Stahlzentrum übernimmt die La -<br />
gerhaltung, das Kommissionieren, Etikettieren<br />
sowie das Anarbeiten der vielen verschiedenen<br />
Stähle genauso wie die termingerechte<br />
Lieferlogistik.<br />
Maßgeschneidertes Konzept<br />
zur optimalen Ausnutzung der<br />
Kapazitäten<br />
MEBA hat in einer intensiven Planungs phase<br />
und in engem Kontakt mit EHG ein neues<br />
Gesamtanlagenkonzept erarbeitet. Herzstück<br />
ist der Doppelgehrungsautomat MEBAsteel<br />
1100 DGA-3300. Die Anlage wurde nach<br />
Kundenanforderungen platziert und ausgelegt.<br />
Um die Kapazität des Hallenkrans zum<br />
Be- und Entladen optimal auszunutzen, wurde<br />
sie zwischen zwei Hallenschiffen eingepasst.<br />
Mit einer Gesamtlänge von 38 m ge -<br />
währleistet die MEBAsteel-Anlage das Ab -<br />
längen von Werkslängen bis zu 18 m, wie es<br />
die EHG benötigt. Durch die angetriebenen<br />
Rollenbahnen sowie eine Parallelrollenbahn,<br />
die neben der Säge über die komplette Länge<br />
läuft, weist die Anlage eine hohe Produktivität<br />
auf. Eine vereinfachte und sichere Ab -<br />
schnittentsorgung auch von kurzen Teilen<br />
bringt die automatische Überbrückungsrollenbahn.<br />
Sie verstellt sich entsprechend<br />
je nach Gehrung, um die Lücke zwischen<br />
Maschine und Abfuhrrollenbahn gut zu<br />
schließen. Schleppkettenförderer für Quertransporte<br />
ergänzen das System zu einer sehr<br />
flexiblen Anlage. Die exakte Längenpositionierung<br />
des Materials übernimmt eine robuste<br />
Nachschubzange mit einem Einfachhub<br />
von 3 m. Über das Outsourcing-System »EHG<br />
complete« erfolgt eine automatisierte Auftragsabwicklung<br />
via digitaler E-Commerce-<br />
Anbindung.<br />
K<br />
(sm 170605063)<br />
« KONTAKT<br />
MEBA Metall-Bandsägemaschinen<br />
GmbH<br />
Lindenstraße 6 – 8<br />
72589 Westerheim<br />
Tel. +49 7333 9644-0<br />
www.meba-saw.de<br />
(Foto: Meba)<br />
Beim Doppelgehrungsautomat MEBAsteel<br />
1100 DGA-3300 können über das 90°-Sägen<br />
hinaus beidseitige Gehrungen einfach und<br />
wirtschaftlich durch Schwenken des<br />
Sägerahmens und der Materialauflage<br />
eingestellt werden.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Zentrum für profitable Blechbearbeitung<br />
eröffnet<br />
Darmstadt/Tägerwilen. »Nachhaltiger, kompetenter, flexibler und<br />
innovativer«, so beschreibt das Schweizer Unternehmen Gebrüder<br />
Spiegel AG sein Zentrum für profitable Blechbearbeitung, das vor Kurzem<br />
eröffnet wurde.<br />
Seit 1884 betreibt die Familie Spiegel<br />
inzwischen in vierter Generation am Bodensee<br />
einen Fachbetrieb mit Lösungen für die<br />
spanlose Blechbearbeitung für die Hersteller<br />
von Gebäudehüllen sowie die Branchen<br />
Stahl- und Metallbau, Lüftung und Industrie.<br />
In Tägerwilen entstand in den vergangenen<br />
Monaten ein moderner Neubau-<br />
Komplex mit ausreichend Platz für Werkstatt,<br />
Lager und Kundenbetreuung sowie<br />
Technik-, Büro- und Schulungsräume. Auf<br />
gut 1.200 m² Ausstellungsfläche stehen<br />
mehr als 70 Maschinen.<br />
Mit seinen maschinenunabhängigen Softwarelösungen<br />
für die Metallindustrie, mit<br />
denen auch Maschinen zur Blechverarbeitung<br />
laufen, die Spiegel verkauft, gehört Lantek zu<br />
den internationalen Marktführern und ist<br />
Software-Partner von Spiegel. »Un sere Software<br />
bietet den Kunden umfassende Freiheit,<br />
da sie maschinenunabhängig ist und über<br />
GESAMTLIEFERPROGRAMM<br />
NEU STRUKTURIERT<br />
Duisburg. Gesamtlieferprogramm des Stahlbereichs<br />
von thyssenkrupp mit neuer Struktur und<br />
neuem Design verfügbar. Mit Elektroband wird<br />
Energieeffizienz vorangetrieben, mit extrem temperatur-<br />
und druckbeständigem Stahl werden<br />
Pipelines gebaut. Ob umweltfreundliche Technologien,<br />
leichte Stahl-Kunststoff-Produkte für die<br />
Automobilbranche oder robuster Stahl für den<br />
Anlagenbau: die möglichen Einsatzbereiche von<br />
Stahl sind enorm und werden stetig weiterentwickelt.<br />
In Zusammenarbeit mit den Kunden und<br />
den Weiterentwicklungen in Pilotanlagen werden<br />
die Stahlprodukte für ihren Einsatz in unterschiedlichen<br />
Branchen hergestellt und optimiert. Das<br />
neue Gesamtlieferprogramm des Stahlbereichs<br />
von thyssenkrupp spiegelt diese Vielfalt und das<br />
Markenversprechen des Unternehmens wider.<br />
Dank der Unterteilung in Produktgruppen, die<br />
dem Produktionsablauf entsprechen, werden die<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong><br />
Schnittstellen mit allen gängigen Maschinentypen<br />
anderer Hersteller und auch älteren<br />
Modellen kompatibel ist«, erläutert Christoph<br />
Lenhard, Vertriebsleiter für Deutschland,<br />
Österreich und die Schweiz bei Lantek.<br />
Wer sich langfristig am Markt behaupten<br />
will, muss flexibel auf wechselnde Anforderungen<br />
und Bedingungen reagieren und<br />
seine Produktionszyklen und Prozesse an -<br />
passen können. Ob Maschinenhersteller<br />
(OEM- Partner) oder Blech verarbeitende<br />
Unternehmen, allen bietet Lantek aus einem<br />
vielfältigen, leistungsfähigen Software-Portfolio<br />
mit 2-D- und 3-D-CAD/CAM-Lösungen,<br />
MES- und ERP-Produkten ein individuelles<br />
Gesamtpaket, das den Voraussetzungen,<br />
Anforderungen und Entwicklungszielen<br />
des Kunden entspricht und bei Bedarf<br />
mitwächst.<br />
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rd. 1.800 Werkstoffsorten übersichtlich zusammengefasst.<br />
Einen weiteren Vorteil bietet das<br />
Register für das schnelle Finden des gewünschten<br />
Produkts. Ob Bestellungen von Großkunden oder<br />
individuelle Wünsche von Mittelstandunternehmen:<br />
durch direkte Nennung von Ansprechpartnern<br />
in den jeweiligen Kapiteln werden Beratung<br />
und Bestellung noch unkomplizierter. Die Leserfreundlichkeit<br />
wird durch das neue Design erhöht.<br />
Für internationale thyssenkrupp-Kunden gibt<br />
es das Gesamtlieferprogramm ebenfalls auf Englisch<br />
in der Print- und Digitalversion. Zu beziehen<br />
ist es ab sofort als Download auf der Homepage<br />
unter »Publikationen« oder als Druckversion<br />
erhältlich.<br />
www.thyssenkrupp-steel.com/de/<br />
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oder per E-Mail: broschueren.tkse@<br />
thyssenkrupp.com<br />
K<br />
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WS(SHN)/SE/ (sm 170605016)<br />
Premiumqualität<br />
zum fairen Preis.<br />
Wasserstrahlschneidanlagen<br />
von Perndorfer können auf<br />
jede Anforderung zugeschnitten<br />
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durch Preis und Leistung.<br />
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höchst effi ziente Maschinen in robuster<br />
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32 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
Zeitenwende in der Autobranche<br />
Von Heike Stüvel*<br />
»Auch wenn das Jahr 2016 in vielerlei Hinsicht kein einfaches war – mit<br />
Blick auf die Märkte kann ich heute sagen: Es war ein gutes Automobiljahr.<br />
Die Nachfrage nach Neuwagen stieg weltweit«, sagt Matthias Wissmann,<br />
Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Den Automobilherstellern<br />
ist es hervorragend gelungen, sich durch Innovationen den<br />
individuellen Wünschen der Kunden anzupassen. Die Branche ist gemessen<br />
am Umsatz der mit Abstand bedeutendste Industriezweig Deutschlands<br />
und ein wichtiger Abnehmer der Stahlindustrie.<br />
Die Automobilindustrie ist die größte<br />
Branche des Verarbeitenden Gewerbes und<br />
gemessen am Umsatz der mit Abstand be -<br />
deutendste Industriezweig Deutschlands.<br />
Jeder siebte Arbeitsplatz in Deutschland<br />
steht direkt oder indirekt mit dem Automobil<br />
in Verbindung. Die Unternehmen der<br />
Branche erwirtschaften einen Umsatz von<br />
über 404 Mrd. €. Die Automobilindustrie<br />
hat daher eine sehr hohe Bedeutung für<br />
Wohlstand und Beschäftigung in Deutschland.<br />
Mit zunehmender internationaler Konkurrenz,<br />
den steigenden Anforderungen zur<br />
Emissionsminderung, der Markteinführung<br />
alternativer Antriebstechnologien und der<br />
stufenweisen Entwicklung des sicheren und<br />
vernetzten Fahrens steht die Automobilindustrie<br />
vor großen Herausforderungen. Die<br />
automobilen Wertschöpfungsketten werden<br />
sich deshalb in den nächsten Jahren<br />
deutlich verändern und neue Geschäftsfelder<br />
werden entstehen.<br />
Auch die Automobilzulieferindustrie be -<br />
findet sich im Aufwind: 72 % der Zulieferer<br />
in Deutschland sehen »gute« oder »sehr<br />
gute« Geschäftsaussichten für das Jahr<br />
2017 und nur leichte Eintrübung für 2018.<br />
Größere Automobilzulieferer blicken deutlich<br />
optimistischer in die Zukunft als kleinund<br />
mittelständische Unternehmen, die<br />
* Die Autorin, die ein Redaktionsbüro in Pansdorf<br />
unterhält, schreibt für zahlreiche renommierte Automobilzeitschriften.<br />
dem insgesamt steigenden Kostendruck<br />
erheblich stärker ausgesetzt sind. Protektionismus<br />
und E-Mobilität sind für die Zulieferer<br />
gefährlich. Für jeden vierten Automobilzulieferer<br />
wäre ein schneller und umfassender<br />
Umstieg auf E-Mobility eine Bedrohung<br />
des Geschäfts. Das ergab eine aktuelle<br />
Befragung des Center of Automotive<br />
Management (CAM).<br />
VW überholt Toyota,<br />
Opel geht an PSA<br />
Trotz des Dieselskandals sticht Volkswagen<br />
seinen Dauerrivalen Toyota aus: Die Japaner<br />
verlieren zum ersten Mal seit fünf Jahren die<br />
Krone als weltgrößter Autobauer. Der japanische<br />
Autobauer Toyota hat den Spitzenplatz<br />
als größter Autobauer der Welt an<br />
Volkswagen verloren. Volkswagen hat seinem<br />
Dauerrivalen Toyota im vergangenen<br />
Jahr nun auch nach offiziellen Zahlen den<br />
Titel des weltgrößten Autoherstellers abgejagt.<br />
Der japanische Konzern meldete den Ab -<br />
satz von 10,18 Mill. Fahrzeugen. Die Wolfsburger<br />
verkauften 10,31 Mill. Autos. Bei<br />
Vorstellung der VW-Zahlen am 10. Januar<br />
hatte sich bereits abgezeichnet, dass Volkswagen<br />
Toyota vom Podest stoßen würde –<br />
trotz des Abgasskandals.<br />
Die Übernahme des traditionsreichen<br />
Autobauers Opel durch den französischen<br />
PSA Peugeot Citroen Konzern ist unter Dach<br />
und Fach. Der Kaufpreis für die Europasparte<br />
von GM mit den Marken Opel und<br />
Vauxhall beträgt 1,3 Mrd. €. Damit wird PSA<br />
nach Volkswagen der zweitgrößte Autohersteller<br />
in Europa. Neben der Opel/Vauxhall-<br />
Übernahme erwirbt PSA auch in einem Joint<br />
Venture mit der Bank BNP Parisbas das europäische<br />
Finanzierungsgeschäft »GM Financial«,<br />
für 0,9 Mrd. €. Somit steigen die<br />
PSA-Aufwendungen auf 2,2 Mrd. €.<br />
Weder Opel noch PSA haben hohe Elektrokompetenz.<br />
Der Ampera-e ist trotz des<br />
technischen Inputs ein GM-Gewächs und<br />
wird zudem als Schwesternmodell des Chevrolet<br />
Bolt in den USA produziert. PSA wiederum<br />
liegt im Vergleich zum einheimischen<br />
Konkurrenten Renault, der erfolgreich mit<br />
Nissan kooperiert, in Sachen Elektromobilität<br />
weit zurück. Die Schwestermodelle<br />
Peugeot Ion und Citroen C-Zero sind hoffnungslos<br />
veraltet. Beide Konzerne werden<br />
also erhebliche Summen in die Entwicklung<br />
der E-Mobilität investieren oder sich Knowhow<br />
einkaufen müssen.<br />
Renault-Nissan sowie Tesla sind die innovativsten<br />
Hersteller und gleichzeitig Marktführer<br />
bei reinen Elektroautos in wichtigen<br />
Regionen (außer China). Die deutschen Hersteller<br />
Volkswagen, Audi, BMW und Daimler<br />
sind die Innovationsführer in Plug-in-Hybriden.<br />
Wer baut die Autos der besten<br />
Qualität?<br />
Ein belastbares Ranking bieten der jüngst<br />
veröffentlichte TÜV Report 2017. Hier wurden<br />
fast 9 Mill. der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Hauptuntersuchungen ausgewertet,<br />
ohne Einflüsse wie Prestige, Preis oder Her-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 33<br />
(Foto: Mercedes Benz)<br />
Mercedes-Benz E-Klasse Coupé<br />
kunft der Fahrzeuge. Das Ergebnis stellt den<br />
deutschen Modellen ein exzellentes Zeugnis<br />
aus: Die Top 5 der zwei- bis dreijährigen<br />
Autos, die der TÜV prüfte, sind durchweg<br />
Modelle deutscher Hersteller. Platz 1 teilen<br />
sich Mercedes-Benz GLK und Porsche 911,<br />
Platz 3 erreicht die Mercedes-Benz B-KLasse,<br />
Platz 4 Mercedes-Benz A-Klasse, Platz 5<br />
Mercedes-Benz SLK. Damit nicht genug.<br />
Von den Top 20 in dieser Kategorie zählen<br />
19 Modelle zu deutschen Konzernmarken,<br />
darunter Opel Adam, Audi Q5, BMW X1<br />
und Golf Plus.<br />
In dieser umfassenden Auswertung geben<br />
die deutschen Marken den Ton an: Sie holten<br />
18 von 27 Bewertungen. Darunter be -<br />
finden sich Modelle von Audi, BMW, Opel<br />
und Volkswagen. Die Sieger bei Qualität<br />
und Zuverlässigkeit in fünf von neun Fahrzeugsegmenten<br />
(Obere Mittelklasse/Oberklasse,<br />
Sportwagen/Cabrio, Geländewagen/<br />
SUV, Van, Kleintransporter) kommen aus<br />
Deutschland: Mercedes-Benz CLS, Audi A6,<br />
Mercedes SLK, BMW Z4, Audi TT, Mercedes-Benz<br />
M-Klasse, Audi Q5, Mercedes-<br />
Benz B-Klasse, VW Sharan, Opel Combo,<br />
VW Amorak.<br />
Den Titel »Bester aller Klassen« – dabei<br />
handelt es sich um das Fahrzeug, das über<br />
alle Fahrzeugklassen und alle Laufleistungsbereiche<br />
im Schnitt die beste Bilanz erzielt<br />
– holten sich der Audi A6, Mercedes-Benz<br />
E-Klasse und der Audi Q 5. Dieser Report<br />
zeigt die überragende Position der deutschen<br />
Automobilhersteller in puncto Qualität.<br />
Insgesamt wurden die Daten von 24<br />
VW Tiguan<br />
Hauptuntersuchungen ausgewertet. Klares<br />
Ergebnis: Es sind deutsche Modelle, die die<br />
beste Zuverlässigkeit und Langzeitqualität<br />
aufweisen. Bemerkenswert, dass die deutschen<br />
Modelle nicht nur in den einzelnen<br />
Altersklassen, sondern auch in höheren<br />
Laufleistungsbereichen – von 50.000 bis<br />
150.000 km – besonders gut abschneiden.<br />
Offensivstrategie für die Mobilität<br />
von morgen<br />
So ordentlich das Automobiljahr 2016 auch<br />
war – auf dem Erreichten darf man sich nicht<br />
ausruhen. Denn die Autobranche steht vor<br />
enormen Herausforderungen – auf der<br />
Antriebsseite, bei der Digitalisierung. Manch<br />
einer spricht von disruptiven Veränderungen.<br />
Vom italienischen Dichter und Philosoph<br />
Dante Alighieri ist der Spruch überliefert:<br />
»Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt,<br />
der andere packt sie kräftig an und handelt.«<br />
Diese Grundüberzeugung prägt auch<br />
die deutsche Automobilindustrie.<br />
Deshalb gehen die Unternehmen – Hersteller<br />
wie Zulieferer – die Zukunftsthemen<br />
offensiv an, wie anhand der folgenden<br />
Punkte deutlich wird:<br />
• Bis zum Jahr 2020 werden die deutschen<br />
Automobilhersteller ihr Modellangebot<br />
an E-Autos mehr als verdreifachen – von<br />
derzeit 30 Modellen auf knapp 100.<br />
Schon 2019 wird der Elektroantrieb<br />
(PHEV, BEV) in praktisch allen Baureihen<br />
vertreten sein.<br />
• Bis 2020 investiert die deutsche Automobilindustrie<br />
über 40 Mrd. € in alternative<br />
Antriebe.<br />
• Auch bei der Ladeinfrastruktur setzt sie<br />
ein Zeichen: BMW, Daimler und Volkswagen<br />
mit Audi und Porsche planen<br />
zusammen mit der Ford Motor Company<br />
ein Joint Venture für ein ultraschnelles<br />
Hochleistungsladenetz an Autobahnen in<br />
Europa. Im ersten Schritt sind 400 Standorte<br />
vorgesehen. Diese Initiative zeigt,<br />
wie ernst es die deutschen Hersteller mit<br />
(Foto: VW)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
34 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
der Elektromobilität meinen. Und dass sie<br />
gewillt sind, dieses gemeinsame Projekt<br />
herstellerübergreifend anzupacken, ähnlich<br />
wie beim Kauf von Nokia Here.<br />
• Die konventionellen Antriebe – Benziner<br />
und Diesel – werden weiter entwickelt<br />
und optimiert. Dadurch sind Verbrauchssenkungen<br />
um 10 bis 15 % in den nächsten<br />
Jahren möglich.<br />
• Es werden die letzten »Baustellen« bei<br />
den Abgasemissionen geschlossen: Ab<br />
2017 werden mehr und mehr Pkw, die<br />
einen Benzinmotor mit Direkteinspritzung<br />
haben, mit Partikelfilter ausgerüstet.<br />
Damit wird das Feinstaubproblem beim<br />
Benziner gelöst.<br />
• Dieselmotor: Es wird die Einführung von<br />
SCR forciert, der modernsten Abgastechnologie.<br />
Ende 2019 werden bereits 80 %<br />
der Diesel-Pkw-Neuzulassungen mit SCR<br />
arbeiten, zu Beginn der nächsten Dekade<br />
wird es nahezu jeder neu zugelassene<br />
Diesel-Pkw sein. Damit ist die Stickoxidfrage<br />
bei Neufahrzeugen gelöst. Ein<br />
Feinstaubproblem hat der Diesel ja seit<br />
vielen Jahren nicht mehr, weil der Partikelfilter<br />
serienmäßig eingesetzt wird.<br />
• Die deutsche Autoindustrie setzt auf erdölunabhängige<br />
»e-fuels«. Damit kann<br />
eine CO 2<br />
-neutrale Mobilität selbst beim<br />
Verbrenner sichergestellt werden, weil<br />
diese Kraftstoffe bei ihrer Produktion<br />
genau so viel CO 2<br />
binden, wie sie bei ihrer<br />
Verbrennung wieder abgeben.<br />
• Es wird in die Digitalisierung investiert –<br />
neben der Elektromobilität der zweite<br />
große Innovationstrend – in den nächsten<br />
drei bis vier Jahren 16 bis 18 Mrd. €.<br />
• Die deutsche Automobilindustrie ist be -<br />
reits heute Patentweltmeister beim vernetzten<br />
und automatisierten Fahren: An<br />
allen seit 2010 weltweit erteilten Patenten<br />
auf diesem Feld hat sie einen Anteil<br />
von 58 %. Diese Position soll weiter ausgebaut<br />
werden.<br />
• Es werden innovative Konzepte für urbane<br />
Mobilität entwickelt, um diese um -<br />
weltschonender, sicherer, verlässlicher<br />
und effizienter zu gestalten. Dazu ko -<br />
operiert die deutsche Automobilindustrie<br />
mit ausgewählten Städten. Zudem weiten<br />
die deutschen Hersteller ihre Car-<br />
Sharing-Angebote national und international<br />
aus.<br />
Im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion<br />
steht die Frage nach der Antriebsart des<br />
Automobils. Heute sind 98 % des gesamten<br />
Pkw-Bestands in Deutschland Autos mit Verbrennungsmotor.<br />
Dies gilt auch für die Neuzulassungen.<br />
Der Anteil von Elektrofahrzeugen<br />
liegt im bisherigen Jahresverlauf noch<br />
unter 1 %. Doch in den nächsten Jahren<br />
wird sich das Bild erheblich ändern. Es ist<br />
noch nicht lange her, da gingen Experten<br />
davon aus, dass im Jahr 2025 etwa 3 % der<br />
neu zugelassenen Pkw über einen Elektroantrieb<br />
verfügen würden.<br />
Der VDA ist heute davon überzeugt, dass<br />
die Entwicklung wesentlich schneller erfolgen<br />
wird und rechnet damit, dass im Jahr<br />
2025 etwa 15 bis 25 % der Neuzulassungen<br />
elektrisch unterwegs sein werden. Jedes<br />
vierte oder fünfte verkaufte neue Auto wird<br />
dann einen Elektroantrieb haben (BEV – Batterie<br />
Electric Vehicle oder PHEV – Plug-in-Hybrid).<br />
Allein bei den deutschen Herstellern<br />
reden wir dann über Stückzahlen, die deutlich<br />
im siebenstelligen Bereich sein werden.<br />
Die Zahl der Modelle steigt, ab der kommenden<br />
Dekade erreicht die Elektromobilität<br />
den Massenmarkt. (sm 170604717) K<br />
Erweiterung des Produktportfolios<br />
Salzgitter. Die Salzgitter Flachstahl GmbH hat ihre Mehrphasenstähle u. a. für den Einsatz in Automobilkarosserien<br />
fortentwickelt.<br />
Lochaufweitungstest: xpand ® steht für<br />
garantiert erhöhtes Lochaufweitungsvermögen<br />
und damit verbesserte Umformbarkeit<br />
(Foto: Salzgitter)<br />
Feuerverzinkte Dualphasenstähle weisen<br />
eine günstige Kombination aus relativ<br />
niedriger Streckgrenze, hoher Zugfestigkeit<br />
und starker Verfestigung auf. Durch diese<br />
Eigenschaftskombination sind sie hervorragend<br />
für den Einsatz in Automobilkarosserien<br />
geeignet. Die niedrige Streckgrenze<br />
ermöglicht die Herstellung komplexer Geometrien<br />
bei relativ geringen Umformkräften.<br />
Die hohe Verfestigung in Verbindung mit<br />
der hohen Zugfestigkeit erlaubt es, Bauteile<br />
zu erzeugen, die im Falle eines Fahrzeugcrashs<br />
deutlich mehr Energie aufnehmen als<br />
Bauteile aus herkömmlichen, mikrolegierten<br />
Stählen. Diese Vorteile werden durch eine<br />
weitere Verfestigung beim Einbrennen der<br />
Lackierung (Bake-Hardening-Effekt) noch<br />
weiter verbessert.<br />
Um auch bei kritischen Umformschritten<br />
eine hohe Prozesssicherheit zu gewährleisten,<br />
hat die Salzgitter Flachstahl ihre Mehrphasenstähle<br />
weiterentwickelt. Diese neue<br />
Generation der Mehrphasenstähle trägt den<br />
Namenszusatz xpand ® .<br />
Die Bezeichnung xpand lehnt sich dabei an<br />
das lateinische expandere (= erweitern, ausweiten)<br />
an und steht für ein garantiertes,<br />
erhöhtes Lochaufweitungsvermögen der<br />
Stähle. Die durch erhöhte Lochaufweitung<br />
optimierten Umformeigenschaften der xpand<br />
Stähle ermöglichen das Fertigen komplexerer<br />
Bauteilgeometrien.<br />
Erreicht werden diese Eigenschaften durch<br />
die gezielte Erzeugung von harten, festigkeitssteigernden<br />
Martensitinseln in der ferritischen<br />
Matrix dieser Stähle. Durch die ge -<br />
zielte Abkühlung bei der Erzeugung und die<br />
entsprechende Analytik kann die Festigkeit<br />
über den Martensitanteil eingestellt werden.<br />
In dieser Gruppe ist jetzt auch der<br />
HCT780Xxpand verfügbar, für den ein Lochaufweitungswert<br />
von 30 % garantiert wird.<br />
www.salzgitter-flachstahl.de<br />
/<br />
(sm 170604959)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 35<br />
Hochwirksamer Korrosionsschutz<br />
für BMW MINI<br />
Ganz im Trend der Zink-Magnesium-Oberflächen<br />
Duisburg. Als erster Autohersteller setzt BMW serienmäßig in der Außenhaut<br />
des MINI auf ZM Ecoprotect aus dem Stahlbereich von thyssenkrupp.<br />
Als Niki Lauda 1968 das erste Autorennen<br />
seiner Karriere bestreitet und gleich<br />
Zweiter wird, sitzt er noch nicht am Steuer<br />
eines Ferraris: Er fährt einen Mini. In jener<br />
Zeit liegt der Ursprung des heutigen Kultstatus<br />
des kleinen Flitzers. Seit 2001 gehört der<br />
MINI zur Markenfamilie von BMW. Und es<br />
fährt immer ein Stück thyssenkrupp mit,<br />
neuerdings Qualitätsflachstahl mit ZM-Ecoprotect-Überzug<br />
in der Außenhaut. Beim<br />
Kleinwagen-Modell »MINI Hatch« ist es das<br />
Dach, beim »MINI Clubman« der Kotflügel.<br />
Mit ZM Ecoprotect hat thyssenkrupp als<br />
weltweit erster Stahlhersteller eine hochwirksame<br />
Korrosionsschutzlösung auf Zink-<br />
Magnesium-Basis zur Serienreife gebracht,<br />
die auch die hohen Oberflächenanforderungen<br />
für sichtbare Außenhautteile in der<br />
Karosserie erfüllt. Durch das deutlich er -<br />
höhte Korrosionsschutzpotenzial von Zink-<br />
Magnesium-Überzügen kann unter anderem<br />
die Auflagendicke von ZM Ecoprotect<br />
gegenüber konventionellen Verzinkungen<br />
um etwa ein Drittel reduziert werden. Das<br />
hilft der Umwelt und schont Ressourcen und<br />
Kosten, so das Unternehmen. In Summe<br />
komme pro Mittelklassefahrzeug eine Er -<br />
sparnis von 2 kg Zink und mehr zusammen.<br />
Als erster Auto hersteller setzt BMW<br />
serienmäßig in der Außenhaut des MINI<br />
auf ZM EcoProtect aus dem Stahl bereich<br />
von thyssenkrupp.<br />
Autohersteller setzt auf<br />
moderne Oberfläche<br />
Warum sich jetzt der bayerische Autohersteller<br />
für Zink-Magnesium anstatt konventioneller<br />
Verzinkung entschieden hat, liegt<br />
für Frank Bosch, Key Account Manager für<br />
das Geschäft mit der BMW Group, auf der<br />
Hand. »Unsere neuen Überzüge bieten ge -<br />
genüber herkömmlichen Zinküberzügen<br />
viele Vorteile für Innen- und Außenhautteile<br />
von Fahrzeugen: angefangen bei einer besseren<br />
Verarbeitung über einen besseren<br />
Korrosionsschutz bis hin zur dünneren, ressourcenschonenden<br />
Zinkschicht«, erklärt er.<br />
ZM Ecoprotect biete beim Dach und Kotflügel<br />
selbst bei reduzierter Auflagendicke<br />
nicht nur den gleichen Korrosionsschutz auf<br />
der Fläche, sondern schütze die hochempfindlichen<br />
Schnittkanten und steinschlaggefährdeten<br />
Bereiche noch besser. Darüber<br />
hinaus hätten BMW aber auch die besseren<br />
Verarbeitungseigenschaften überzeugt. »Im<br />
Presswerk können Kosten gespart werden«,<br />
erklärt Bosch. »Durch einen geringeren Ab -<br />
rieb reduziert sich der Reinigungsaufwand<br />
und die Presslaufzeiten erhöhen sich.« Der<br />
Trend zu Zink-Magnesium-Oberflächen ist<br />
bei den Autoherstellern deutlich zu erkennen,<br />
viele prüfen derzeit die Einführung. K<br />
(sm 170504426)<br />
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thyssenkrupp Steel Europe AG<br />
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36 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
Deutsche Pkw-Hersteller setzen Wachstum<br />
im Ausland fort<br />
Brexit belastet aber die Fertigung im Inland<br />
Düsseldorf. Die deutschen Automobilhersteller dürften im laufenden Jahr<br />
die Pkw-Fertigung im Ausland weiter steigern. Im Inland werden sie<br />
allerdings nach Einschätzung des Branchenverbandes VDA aufgrund des<br />
bevorstehenden Brexits 2 % weniger Fahrzeuge produzieren als im Vorjahr.<br />
Diese durchwachsene Prognose präsentierte<br />
Benjamin Krause, Referent des Verbandes<br />
der Automobilindustrie (VDA), den<br />
Teilnehmern des BDS-Flachstahltages am<br />
30. März 2017 in Düsseldorf. Die deutschen<br />
Automobilhersteller erzeugten 2016 weltweit<br />
mehr als 15 Mill. Pkw und setzten ihr<br />
seit 2009 verzeichnetes Wachstum weiter<br />
fort. Im Inland stellten sie 5,7 Mill. Fahrzeuge<br />
her, im Ausland 10,1 Mill. Einheiten.<br />
Mehr als drei Viertel der in Deutschland<br />
gefertigten Fahrzeuge wurden exportiert,<br />
vor allem nach Großbritannien (18 %) und<br />
in die USA (12 %). Der nach dem Brexit-<br />
Votum seit <strong>Juni</strong> 2016 um 10 % gesunkene<br />
Pfund-Euro-Wechselkurs wird sich bereits im<br />
laufenden Jahr negativ auf die deutschen<br />
Pkw-Exporte nach Großbritannien auswirken,<br />
da sich die Importe für die Briten verteuern.<br />
Um diesen Rückgang des Hauptabnehmerlandes<br />
Großbritannien aufzufangen,<br />
dürften die deutschen Pkw-Hersteller die<br />
Fertigung nach Einschätzung des VDA um<br />
2 % auf 5,6 Mill. Einheiten reduzieren. Im<br />
Ausland rechnet der Verband 2017 mit<br />
einem Anstieg auf 10,4 Mill. Fahrzeuge.<br />
Die Briten und der Brexit<br />
Die Briten fuhren auch im Jahr 2016 kaum<br />
Fahrzeuge aus eigener Produktion. Ihr Im -<br />
portanteil lag bei 86 %. Die auf der Insel<br />
gefertigten Pkw wurden zu 79 % exportiert<br />
– vor allem in die EU und in die USA. Abgesehen<br />
von britischen Herstellern sind hier<br />
vor allem asiatische Unternehmen tonangebend.<br />
Die internationalen Automobilproduzenten<br />
könnten wegen des Brexits weitere<br />
Investitionen auf der Insel auf Eis legen und<br />
möglicherweise über eine Verlagerung der<br />
Fertigung in andere europäische Länder,<br />
beispielsweise Slowenien, nachdenken. Heimischen<br />
Erzeugern dürfte dieser Schritt<br />
indes verwehrt bleiben, da sie aller Voraussicht<br />
nach den Wert der Marken Rolls-<br />
Royce, Bentley und Mini schädigen würden.<br />
Elektrofahrzeuge sind<br />
in aller Munde<br />
Eines der wichtigsten Zukunftsthemen ist<br />
die Herstellung von Elektrofahrzeugen. Ende<br />
des Jahres 2016 waren weltweit rd. 1,8 Mill.<br />
Pkw mit Elektroantrieb zugelassen. Mittlerweile<br />
hat China die USA als größten Elektrofahrzeugmarkt<br />
der Welt überholt. Die<br />
Anteile der Pkw mit Elektroantrieb sind aber<br />
in allen Regionen der Welt nach Einschätzung<br />
des Referenten noch ausbaufähig. Er<br />
geht davon aus, dass eine Erhöhung der<br />
Anteile nur mit staatlichen Förderungen<br />
möglich sein wird. Zumal es noch eine Reihe<br />
offener Fragen zu diesem Thema gibt, beispielsweise<br />
woher der Strom zum Tanken<br />
komme. In Deutschland lag der Anteil der<br />
Elektro-Pkw am Gesamtmarkt im Jahr 2016<br />
bei 0,8 % und ist im Vergleich zum Vorjahr<br />
nicht gestiegen.<br />
Die großen deutschen Automobilhersteller<br />
boten Ende 2016 zusammen 30 Elektro-<br />
Serienmodelle aus allen Fahrzeugklassen,<br />
vom Kleinwagen bis zum SUV, an und bauten<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 37<br />
Pkw-Exporte im Jahr 2016 aus Deutschland<br />
Produktion deutscher OEM in den USA<br />
900<br />
Tausende<br />
799<br />
US-Produktion der deutschen OEM und Anteil an der Gesamtproduktion<br />
900<br />
8<br />
700<br />
600<br />
549<br />
Tausende<br />
700<br />
%<br />
500<br />
600<br />
6<br />
400<br />
300<br />
200<br />
306<br />
284<br />
233 221<br />
500<br />
400<br />
300<br />
5<br />
4<br />
100<br />
0<br />
200<br />
100<br />
214 285 470 641 624 715 812 854<br />
3<br />
UK USA Italien Frankreich<br />
China<br />
Spanien<br />
0<br />
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />
2<br />
Quelle: VDA<br />
Quelle: VDA<br />
weiter aus. So steigerten die deutschen Hersteller<br />
ihren Marktanteil in Westeuropa im<br />
Jahr 2016 leicht, während die USA auf dem<br />
bisherigen Niveau verharrten und die Japaner<br />
ihren Anteil verdoppelten.<br />
China bleibt größter<br />
Automobilmarkt der Welt<br />
China bleibt nach Einschätzung des VDA<br />
auch 2017 der größte Automobilmarkt der<br />
Welt. Die Bürger des Landes profitierten<br />
bereits seit dem Jahr 2015 von einer reduzierten<br />
Pkw-Steuer. Selbst jetzt, da die Steuern<br />
wieder etwas erhöht wurden, rechnen<br />
die Experten mit einem weiteren Wachstum<br />
des Marktes um 5 %. Der US-Markt als<br />
zweitgrößter Markt dürfte indes wegen der<br />
wenig berauschenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
nur das Vorjahresniveau<br />
halten. Der indische Markt wächst kontinuierlich<br />
weiter, 2017 um 9 %, und wird sich<br />
langfristig zu einem riesigen Absatzmarkt<br />
entwickeln. Der westeuropäische Pkw-Markt<br />
profitiert vor allem von einer Erholung der<br />
Rahmenbedingungen in Spanien und Italien,<br />
die den mit 6 % prognostizierten Rückgang<br />
in Großbritannien und den Stillstand in<br />
Deutschland ausgleichen. Die Sorgenkinder<br />
Brasilien und Russland dürften die Tiefpunkte<br />
überschritten haben und sich langsam<br />
wieder erholen. Insgesamt wächst der Weltmarkt<br />
2017 wieder, wenn auch nicht mehr<br />
so stark wie 2016.<br />
(sm 170604981) K<br />
STAHL PUNKTET IM VERGLEICH<br />
MIT LEICHTBAUWERKSTOFFEN<br />
Düsseldorf. Fahrzeuge sollen möglichst wenig<br />
CO 2<br />
ausstoßen. Leichtbauwerkstoffe können<br />
dabei helfen, den Kraftstoffverbrauch zu senken.<br />
Doch Stahl muss den Vergleich mit Aluminium,<br />
Magnesium und CFK nicht scheuen, wenn man<br />
alle Faktoren mit einbezieht. Er ist in vielen Fällen<br />
sogar die leichtere Lösung und überzeugt außerdem<br />
durch seinen relativ geringen Energieeinsatz<br />
bei der Herstellung und die nahezu unendliche<br />
Recyclingfähigkeit. Ein aktuelles Video der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl zeigt, wieso Stahl im<br />
Automobilbau im Vergleich zu anderen Leichtbauwerkstoffen<br />
die kostengünstigere und umweltverträglichere<br />
Lösung ist.<br />
www.stahl-online.de/index.php/<br />
videos/so-leicht-ist-stahl/<br />
K<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
38 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
Stahl als Leichtbauwerkstoff<br />
von Annedore Bose-Munde*<br />
Mit Blick auf einen konsequenten Leichtbau steht Stahl im Wettbewerb<br />
mit anderen Werkstoffen. Neue Entwicklungen, Erkenntnisse und<br />
Verarbeitungsstrategien dazu wurden auf dem EFB-Kolloquium vorgestellt,<br />
das am 28. und 29. März in der Schwabenlandhalle in Stuttgart-Fellbach<br />
stattfand.<br />
Das von der Europäischen Forschungsgesellschaft<br />
für Blechverarbeitung e.V. (EFB)<br />
veranstaltete 37. EFB-Kolloquium bot auch<br />
in diesem Jahr wieder ein Forum für den<br />
lösungsorientierten Austausch der Experten<br />
aus den unterschiedlichen Bereichen der<br />
Blech und hybride Strukturen verarbeitenden<br />
Industrie. Die Schwerpunkte wurden in<br />
vier Sektionen beleuchtet: Maschinen und<br />
Werkzeuge, (energie-)effiziente Produktionsverfahren,<br />
Stahl sowie Aluminium. Vorgestellt<br />
wurden neue Verfahren und optimierte<br />
Prozesse, beispielsweise Multi-Material-Rohbaukonzepte,<br />
funktionale Beschichtungen,<br />
Vergleiche zwischen verschiedenen<br />
Techniken des Umformens und Walzprofilierens<br />
sowie die Potenziale neuer Fügeverfahren<br />
und Werkzeugtechnologien.<br />
Mit Blick auf den Werkstoff Stahl standen<br />
u. a. angepasste Fertigungsverfahren für die<br />
Verarbeitung höchstfester Stähle, die Anforderungen<br />
an Fertigungstechnologien und<br />
Werkstoffkonzepte für den Fahrzeugbau<br />
der Zukunft oder das Einbringen von Funktionselementen<br />
bei der Warmumformung<br />
im Fokus.<br />
Beschnittfreies kalibrierendes<br />
Tiefziehen<br />
»Beschnittfreies kalibrierendes Tiefziehen –<br />
Ein innovatives Fertigungsverfahren für<br />
höchst feste Kaltumformteile« – so lautete das<br />
Thema von Martin Kibben von der thyssenkrupp<br />
Steel Europe AG in Duisburg. Dass dieses<br />
seit Langem ein für die Branche höchst-<br />
* Dipl.-Ing. Annedore Bose-Munde ist Fachredakteurin<br />
für Wirtschaft und Technik in Erfurt,<br />
www.bose-munde.de<br />
(Foto: thyssenkrupp Steel Europe)<br />
Für den automobilen Leichtbau entwickeln<br />
die Stahlhersteller passgenaue Stahlsorten.<br />
interessantes Thema ist, unterstrich Moderator<br />
Cord-Hinrich Bremer von der Hubert<br />
Stüken GmbH & Co. KG aus Rinteln mit den<br />
einleitenden Worten: »Ein alter Traum eines<br />
jeden Umformers wird mit diesem Thema<br />
aufgegriffen.«<br />
Fest steht: Der leichtbaugetriebene Einsatz<br />
neuer, höchstfester Werkstoffe führt zu<br />
großen Herausforderungen in der Bauteilfertigung.<br />
»So lehnen beispielsweise verschiedene<br />
Anwender insbesondere aus dem<br />
Automobilbau den Einsatz von Kaltformstählen<br />
oberhalb einer Zugfestigkeit von<br />
800 MPa wegen einer befürchteten ungenügenden<br />
Prozessrobustheit grundsätzlich<br />
ab«, sagte Kibben. Die Entwicklung höchstfester<br />
Stahlsorten für den Stoffleichtbau<br />
impliziere deshalb auch die Entwicklung<br />
neuer Fertigungsverfahren. Da insbesondere<br />
die Rückfederung und der Beschnitt eine<br />
erhebliche Herausforderung für stabile und<br />
machbare Serienprozesse darstellen, war es<br />
das Ziel von thyssenkrupp, ein serienreifes<br />
Verarbeitungsverfahren für diese Stahlsorten<br />
zu entwickeln.<br />
Das vor diesem Hintergrund entwickelte<br />
beschnittfreie kalibrierende Tiefziehen (BKT)<br />
besteht aus zwei formgebenden Schritten:<br />
dem Vorformen und dem Kalibrieren. Das<br />
Vorformen erzeugt eine möglichst endkonturnahe<br />
Bauteilgeometrie und akzeptiert<br />
dabei jegliche Rückfederungswirkung. Das<br />
Kalibrieren übernimmt danach die Endformgebung<br />
inklusive der Rückfederungskompensation.<br />
»Im Ergebnis liegen hochmaßhaltige<br />
Bauteile mit minimalem Materialeinsatz<br />
und Randbeschnitt vor. Mit dem<br />
BKT-Verfahren hat der Anwender erhebliche<br />
Vorteile. Die Tryout-Zeiten und -Maßnahmen<br />
reduzieren sich drastisch und die Fertigungsprozesse<br />
sind kurz, robust und stabil,<br />
auch bei Chargenschwankungen«, fasst<br />
Kibben zusammen. Zudem würden die er -<br />
weiterten Design- und Fertigungsmöglichkeiten<br />
mit einem minimalen Materialaufwand<br />
korrespondieren und Potenziale für<br />
Fertigungssteigerungen und Dickenreduktionen<br />
aufzeigen.<br />
Neue Technologien<br />
im Karosseriebau<br />
Über die Anforderungen an die Fertigungstechnologien<br />
und Werkstoffkonzepte für<br />
den Fahrzeugbau der Zukunft sprach Dr.<br />
Martin Goede von der Volkswagen AG in<br />
Wolfsburg. »Die Anforderungen an den<br />
künftigen Fahrzeugbau werden maßgeblich<br />
durch komplexere Herausforderungen und<br />
kürzere Produktentwicklungen bestimmt«,<br />
ist er sich sicher. So werde die Fertigung<br />
durch hochautomatisierte und autonome<br />
Prozessabläufe effizienter. Zudem werde die<br />
digitale Vernetzung zu neuen flexiblen Fertigungsprozessen<br />
in allen Kerngewerken der<br />
Fahrzeugfertigung führen – im Presswerk<br />
und Karosseriebau sowie der Lackiererei und<br />
Montage. Die fertigungsgerechte Produktgestaltung<br />
sei vor diesem Hintergrund<br />
besonders wichtig. »Innovative Konstruktionen<br />
werden beispielsweise durch generative<br />
Verfahren, funktionsintegrierte, neue<br />
Werkstoffsysteme und Verbindungstechniken<br />
umsetzbar«, so Goede. »Ein wichtiger<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 39<br />
Ansatz ist weiterhin, dass Werkstoffe und Konstruktionen automatisierungsgerecht<br />
ausgelegt werden, um so den Werker zu entlasten.«<br />
Höchstfeste Stähle, die ursprünglich für den Einsatz in crashbeanspruchten<br />
Bereichen entwickelt wurden, spielen bei Volkswagen<br />
eine wichtige Rolle. Das Unternehmen setzt mit dem Stahlleichtbau<br />
in Großserie auf intensiven Einsatz höchstfester und warmgeformter<br />
Stähle in der gesamten Fahrzeugstruktur.<br />
In der Außenhaut setzt VW bisher auf elektrolytisch verzinkte<br />
Stahlsorten. Ein Grund hierfür sind die hohen Qualitätsansprüche<br />
an die Laserlötnähte im Bereich Dach/Seitenteil und an geteilten<br />
Heckklappen. Um die Vorteile der feuerverzinkten Stahlsorten nutzbar<br />
zu machen, qualifiziert VW einen weiterentwickelten Laserlötprozess,<br />
der die Anbindungsqualität des Lotes auf dem feuerverzinkten<br />
Stahl blech optimiert.<br />
Mit Blick auf den Leichtbau spielt auch der Stahl-Aluminium-<br />
Mischbau bei VW eine wichtige Rolle. Um weitere Einsparpoten ziale<br />
auch für den Mischbau in Großserie zu erschließen, wird das Widerstandselementeschweißen<br />
(WES) weiterentwickelt. Am Passat B8<br />
wurde das WES erstmals in Serie umgesetzt. Die WES-Elemente<br />
werden dort mittels C-Bügel im Karosseriebügel eingebracht. Für<br />
künftige Anwendungen wird die Einbringung der Elemente im<br />
Umformwerkzeug zur Serienreife entwickelt.<br />
Einbringen von Funktionselementen<br />
bei der Warmumformung<br />
Gerade in Bereichen mit geringer Material dicke ist es nicht ohne<br />
Weiteres möglich, ein tragendes Gewinde für die Verschraubung<br />
verschiedener Komponenten zur Verfügung zu stellen. Beim Einbringen<br />
von Gewinden in formgehärtete Stähle ergeben sich weitere<br />
Herausforderungen. Funktionselemente können diese Aufgaben<br />
erfüllen. Über das Einbringen von Funktionselementen während der<br />
Warmumformung des Stahls 22MnB5 sprach Sebastian Meyer vom<br />
Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik der Universität Paderborn.<br />
Er stellte dar, wie das Prozessfenster zum Setzen von Muttern<br />
während der Warmumformung mit Hilfe der Simulation ermittelt<br />
wurde. Außerdem be schrieb er die Anforderungen an den Fügeprozess<br />
sowie die Konzeptionierung eines kombinierten Füge-Umformwerkzeuges.<br />
»Das Zusammenführen der Prozesse des Formhärtens<br />
und des Einbringens von Ge windeträgern ist ein weiterer Schritt in<br />
Richtung einer effizienten Fertigung von Leichtbaustrukturen. Die<br />
Ergebnisse aus der Simulation zeigen, dass eine grundsätzliche<br />
Machbarkeit für die Verfahrenskombination besteht«, fasste Meyer<br />
das wesentliche Ergebnis zusammen.<br />
Diese und viele weitere Vorträge des Kolloquiums verdeutlichten,<br />
dass in allen Be reichen der Fertigung an den Stellschrauben für einen<br />
effizienten Leichtbau gedreht wird.<br />
Ehrungen für junge Ingenieure<br />
und für langjähriges Engagement<br />
Bereits Tradition ist die Abendveranstaltung am ersten Veranstaltungstag,<br />
zu der auch in diesem Jahr wieder die EFB-Projektpreise<br />
verliehen wurden. Damit ehrt die Forschungsgesellschaft junge Ingenieure,<br />
die ein EFB- Projekt sowohl wissenschaftlich als auch projekttechnisch<br />
besonders gut bearbeitet und abgeschlossen haben.<br />
Volkswagen setzt mit dem Stahlleichtbau in Großserie auf intensiven<br />
Einsatz höchstfester und warmgeformter Stähle in der gesamten<br />
Fahrzeugstruktur.<br />
(Foto: EFB)<br />
(Foto: Volkswagen)<br />
Auszeichnung für langjährige ehrenamtliche Mitarbeit im Forschungsbeirat<br />
der EFB, von links: Cord-Hinrich Bremer, Hubert Stüken GmbH &<br />
Co. KG aus Rinteln, Professor Gerson Meschut vom Laboratorium für<br />
Werkstoff- und Fügetechnik der Universität Paderborn, Wilfried Jakob,<br />
Präsident der Europäischen Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung.<br />
Außerdem wurden zwei Mitglieder des EFB-Forschungsbeirates für<br />
ihre langjährige ehrenamtliche Mitarbeit in dem Gremium ausgezeichnet:<br />
Cord-Hinrich Bremer, langjähriger Entwicklungsleiter der<br />
Hubert Stüken GmbH aus Rinteln, betreut Projekte insbesondere in<br />
den Arbeitskreisen Technologie der Feinbleche und Übergreifende<br />
Optimierung. Und Professor Gerson Meschut vom LWF vertritt im<br />
Forschungsbeirat neben den mechanischen Fügetechnologien die<br />
Expertise für Misch- und Leichtbau sowie Klebtechnik.<br />
»Durch den intensiven Einsatz der Forschungsvereinigungen, vor<br />
allem auch der EFB, wurden die Fördermittel in diesem Jahr um<br />
30 Mill. € aufgestockt, sodass wir im Januar 13 neue Projekte anfinanzieren<br />
konnten. Das ist nicht möglich ohne den großen Einsatz,<br />
den die Mitglieder im Forschungsbeirat leisten, die die Projekte<br />
begleiten«, lobte Wilfried Jakob, Präsident der EFB, das Engagement.<br />
(sm 170604964) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
40 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
Innovatives Karosseriefertigungsverfahren<br />
Struktur- und Außenhautteile für Sportwagen und Elektrofahrzeuge<br />
Schwäbisch Gmünd. Mit der Eröffnung der weltweit ersten<br />
»phs-directform«-Anlage in Schwäbisch Gmünd gelang dem voestalpine-<br />
Konzern im Juli 2016 ein Technologiesprung im automobilen Leichtbau.<br />
Auf das neuartige Fertigungsverfahren von höchstfesten Karosserieteilen<br />
in nur einem einzigen Prozessschritt setzt auch ein europäischer Premium-<br />
Automobilhersteller bei einem Auftrag für 250 Mill. €.<br />
Für ihren aktuellen Großauftrag investiert<br />
voestalpine Automotive Components<br />
Schwäbisch Gmünd, eine Gesellschaft der<br />
Metal Forming Division des voestalpine-Konzern,<br />
13 Mill. € in die Erweiterung des<br />
Standortes in Baden-Württemberg und<br />
schafft gleichzeitig 40 neue Arbeitsplätze.<br />
Erst vor Kurzem nahm das Unternehmen mit<br />
der ersten »phs-directform«-Anlage eine<br />
Neuheit im automobilen Leichtbau in<br />
Betrieb. Diese Technologie erlaubt die Fertigung<br />
von pressgehärteten, höchstfesten<br />
und korro sionsbeständigen Karosserieteilen<br />
aus ver zinktem Stahlband im »direkten Verfahren«<br />
in nur einem einzigen Prozessschritt,<br />
der sowohl Wärmebehandlung als<br />
auch finale Formgebung umfasst. Das Resultat<br />
sind besonders leichte, feste und damit<br />
sichere Bauteile für die Automobilindustrie,<br />
die u. a. als Längsträger, Seitenwände oder<br />
Türelemente zum Einsatz kommen.<br />
Komponenten für<br />
300.000 Sportwagen und E-Autos<br />
Es werden verschiedene höchstqualitative<br />
Struktur- und Außenhautteile sowohl für<br />
eine Sportwagen- als auch für eine Elektrofahrzeugserie<br />
eines namhaften Herstellers<br />
produziert. »Erfreulich ist, dass wir so rasch<br />
nach der Anlageninbetriebnahme einen<br />
Großauftrag akquirieren konnten, bei dem<br />
wir komplexe Karosserie-Module nach Kundenwunsch<br />
fertigen werden«, erklärt Peter<br />
Schwab, Vorstandsmitglied der voestalpine<br />
AG und Leiter der Metal Forming Division.<br />
Die Komponenten und Module sollen in insgesamt<br />
300.000 Fahrzeugen verbaut werden.<br />
Werkserweiterung und<br />
40 neue Arbeitsplätze<br />
Durch einen Grundstückszukauf wird die<br />
aktuelle Produktionsfläche von rd. 52.000 m²<br />
um knapp 6.000 m² erweitert. Darauf entsteht<br />
eine neue Fertigungshalle mit mehreren<br />
komplexen Rohbauzellen und einer zusätzlichen<br />
Assembly-Anlage. Derzeit sind 650<br />
Mitarbeiter im voestalpine-Werk Schwäbisch<br />
Gmünd, dem Kompetenzzentrum für Warmumformung<br />
des Konzerns, beschäftigt. K<br />
(sm 170604838)<br />
« KONTAKT<br />
voestalpine AG<br />
voestalpine-Straße 1<br />
4020 Linz<br />
Österreich<br />
Tel. +43 50304 15-0<br />
www.voestalpine.com<br />
(Foto: voestalpine)<br />
»Die phs-directform«-Technologie erlaubt<br />
die Fertigung von pressgehärteten,<br />
höchstfesten und korrosionsbeständigen<br />
Karosserieteilen aus verzinktem Stahlband im<br />
»direkten Verfahren« in nur einem einzigen<br />
Prozessschritt.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 41<br />
Spritzreinigung und robotergestütztes Hochdruckentgraten<br />
in der Automobilindustrie<br />
Emsbüren. Zur Reinigung von Getriebeteilen für einen deutschen Automobilhersteller investierte<br />
das slowenische Unternehmen LTH Castings in die Hochdruckentgratanlage Geyser mit integriertem Robotersystem<br />
der BvL Oberflächentechnik GmbH.<br />
Die Hochdruck entgrat-Anlage Geyser, kombiniert<br />
mit Vor- und Feinreinigung, verkürzt die Taktzeiten<br />
und erhöht die Kapazitäten.<br />
Saubere Bauteile in der Automobilbranche<br />
erfordern zuverlässige Reinigungstechnologien.<br />
Eine Antwort auf besonders hohe<br />
Sauberkeitsanforderungen bietet die Korbwaschanlage<br />
NiagaraDFS. Die Flut-/Spritzanlage<br />
mit Rhönradtechnik gewährleistet eine<br />
allseitige, gründliche Reinigung durch die<br />
Rotation der Warenkörbe oder Warenträger<br />
um die horizontale Achse. Das Inline-Materialflusskonzept<br />
reduziert die Nebenzeiten<br />
auf ein Minimum. Das slowenische Unternehmen<br />
LTH Castings investierte jüngst in<br />
die Hochdruckentgratanlage Geyser mit in -<br />
tegriertem Robotersystem. Sie entfernt Späne<br />
und Grate mit einem Hochdruckwasserstrahl<br />
durch rotierende Mehrfachdüsen und<br />
Einzellanzen. Während das Bauteil entgratet<br />
wird, durchlaufen die leeren Werkstückträger<br />
eine in der Hochdruck-Anlage integrierte<br />
Waschanlage. Das entgratete Bauteil wird<br />
auf dem gereinigten Werkstückträger positioniert<br />
und damit eine erneute Verschmutzung<br />
durch Rückstände ausgeschlossen.<br />
Durch ihre kompakte Bauweise lässt sich die<br />
Hochdruck-Entgratanlage optimal in den<br />
Produktionsablauf integrieren.<br />
www.bvl-group.de<br />
/<br />
(Foto: BvL)<br />
(sm 170604922)<br />
Blick hinter die Kulissen: Lüftungsgitter-Produktion im Video<br />
Löningen. Ein führender Hersteller gewährt Einblick in die Konstruktion und Fertigung von Lüftungsgittern<br />
z. B. für den Fahrzeug- und Maschinenbau.<br />
Das Video ist im Kanal des Unternehmens<br />
unter YouTube.de/Graepel abrufbar.<br />
Das Unternehmen weiß, wie es geht: Seinen<br />
Ursprung kann der Zulieferer Graepel<br />
aus Löningen im Oldenburger Münsterland<br />
über 125 Jahre zurückverfolgen. Diese Ex -<br />
pertise zeigt sich besonders bei Lochblechen.<br />
Das entsprechende RAL-Gütezeichen<br />
geht maßgeblich auf die Initiative Graepels<br />
zurück. Danach gefertigte Bauteile übertreffen<br />
die Anforderungen der DIN 24041 in<br />
Planebenheit, Säbeligkeit und Oberflächengüte<br />
bei Weitem.<br />
Im Film erläutert Vertriebsleiter August Lanfermann,<br />
worauf es ankommt. Und ge steht:<br />
»Die Konstruktion und die Geometrie von<br />
Lüftungsgittern ist derart komplex, dass<br />
Computer-Simulationen kaum eine Chance<br />
Graepel zeigt wie es geht<br />
Die Entwicklung, Produktion und<br />
der Einsatz von Lochblechen ist in<br />
einem eindrucksvollen Werksfilm<br />
auf YouTube zu sehen<br />
/<br />
haben.« Vielmehr sei Erfahrung gefragt,<br />
damit das Bauteil dem Anspruch gerecht werde.<br />
Viele Lochbleche werden als Lüftungsgitter<br />
für Motoren eingesetzt. Je besser die<br />
Belüftung, umso sauberer die Verbrennung.<br />
www.graepel.de<br />
/<br />
https://www.youtube.com/watch?v=ai_GVQygnrI<br />
(sm 170604948)<br />
(Foto: Graepel)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
42 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
Fahrzeuge in Licht und Glanz<br />
Bochum. Der Designer und Fotograf Peter Stark hat sich seiner Leidenschaft für Automobile voll und ganz<br />
gewidmet: Er fotografiert sie und bringt die Fotografien mit einer ganz besonderen Veredelung in einem neuen<br />
Prospekt zu Papier.<br />
»Ob klassische oder moderne Fahrzeuge<br />
– mich interessiert, das Wesentliche zu<br />
fotografieren. Dabei sehe ich Lichteffekte im<br />
Metall und in den Farben. Durch die Innovation<br />
der Bildverchromung werden diese<br />
Effekte im Bild wieder original sichtbar, oft<br />
auch mehr«, erklärt er.<br />
Hinter all dem steckt ein Druckverfahren,<br />
mit dem auch manche unserer »<strong>stahlmarkt</strong>«-<br />
Titelseiten hergestellt werden. Die Günter-<br />
Thomas-Gruppe veredelt die Fotos auf einer<br />
hochinnovativen Druckmaschine der Heidelberg<br />
AG. Glänzende Motive werden auf<br />
diesem Wege ausdrucksstark und brilliant<br />
hervorgehoben. Metallisierte Folien, hochwertige<br />
Farben und innovative Effektlacke<br />
erlauben es, feinste metallische Effekte zu<br />
erzielen. Geschätzt wird die Darstellungsmethode<br />
übrigens auch von Unternehmen<br />
aus der Stahlbranche.<br />
Peter Stark verwendet dieses innovative<br />
Fertigungsverfahren in seiner neuen »Collection<br />
›Chrome Art Car Photography‹«.<br />
Reflexe lassen sich darstellen wie beim Original.<br />
Mehr noch: Die Fotografien wirken<br />
teils sogar futuristisch und der Fotograf<br />
nutzt die Effekte als künstlerisches Ausdrucksmittel.<br />
Die Bilder sind verchromt und<br />
hinter 5 mm dickem Acrylglas in unterschiedlichen<br />
Formaten erhältlich.<br />
/Mehr vom Künstler:<br />
http://peterstark.eu<br />
Über das Druckverfahren<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />
innovativ-in-print<br />
K<br />
(sm 170605083)<br />
(Fotos: Peter Stark)<br />
Ein erster Eindruck von den Werken des<br />
Fotografen Peter Stark – auch wenn die<br />
Abbildung auf dem vorliegenden Papier<br />
nicht die Lichteffekte und den Glanz<br />
wiedergeben kann: Mercedes-Benz SL,<br />
Baujahr 1957 (oben) und Mercedes-AMG,<br />
Baujahr 2017 (unten).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 43<br />
Prozesskostenoptimierung mit neuen Produktionsverfahren<br />
Sien. Die Müller Präzisionswerkzeuge GmbH bietet<br />
ihren Kunden ein neues Dienstleistungskonzept für<br />
hohe Prozesssicherheit und Produktivität.<br />
Müller Präzisionswerkzeuge, Anbieter<br />
von Sonderwerkzeugen für die Metall bearbeitende<br />
Industrie, hat ein neues Konzept<br />
für die Prozessoptimierung entwickelt. Der<br />
Service von der Analyse bis zur Umsetzung<br />
erfolgt zum »Nulltarif«: erst am Ende der<br />
Optimierungsmaßnahme findet eine erneute<br />
Prozesskostenberechnung statt, das Ho -<br />
norar beträgt 30 % der kalkulierten Jahresersparnis.<br />
Das Konzept besteht aus Projektanalyse,<br />
Prozesskostenberechnung, Erarbeitung<br />
und Umsetzung von Lösungsvorschlägen,<br />
Testläufen sowie Präsentation der Einsparpotenziale.<br />
Üblicherweise wird mit einer<br />
Ist-Analyse und Prozesskostenberechnung<br />
begonnen. Daraufhin werden von den In -<br />
genieuren bei Müller Präzisionswerkzeuge<br />
Durch den Service von<br />
der Analyse bis zur<br />
Umsetzung können<br />
Unter nehmen in der<br />
Großserienfertigung ihre<br />
Kosten senken und die<br />
Leistung verbessern.<br />
prozesssichere Lösungen auf Basis neuester<br />
Zerspanungsstrategien und Produktionsverfahren<br />
erarbeitet. Die Werkzeuglösungen<br />
werden auf die Bearbeitungsaufgabe und<br />
den zu bearbeitenden Werkstoff individuell<br />
angepasst. Mit dem Einsatz von Sonderwerkzeugen<br />
kann die Anzahl der Prozessschritte<br />
reduziert werden. Darüber hinaus<br />
ermittelt Müller die maximalen Arbeitswerte<br />
(Produktion am Limit) für den jeweiligen<br />
Bearbeitungsprozess. Das Ergebnis sind Kostensenkungen<br />
und spürbare Leistungsverbesserungen<br />
wie längere Werkzeugstandzeiten,<br />
verbesserte Bauteilqualität und eine<br />
gesteigerte Produktivität bei gleichzeitiger<br />
Reduzierung der Taktzeit.<br />
www.mueller-sien.de<br />
/<br />
(Foto: Müller<br />
(sm 170604967)<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
44 K <br />
Oberflächen: Auftragen, Veredeln,<br />
Verzinken & Co.<br />
von Reinhold Mannel<br />
Beim Oberflächenschutz nimmt das Verzinken in seinen verschiedenen<br />
Ausprägungen weiterhin eine wichtige Rolle ein. Sinnvoll ist dieses<br />
Verfahren beispielsweise in etlichen Einsatzfällen zum Schutz von<br />
Betonstahl. Eine individuelle Hochtemperaturverzinkung kann den<br />
Korrosionsschutzzeitraum deutlich ausweiten. Wenn zusätzlich auch hohe<br />
optische Anforderungen erfüllt werden müssen, spielen Pulverlacke eine<br />
wichtige Rolle. Bei manchen Anwendungen finden auch spezielle<br />
Schutzverfahren wie Glasschutzschichten ihre Einsatzdomäne.<br />
Ebenso umfassend wie die Oberflächentechnik<br />
selbst sind auch die zu erfüllenden<br />
Randbedingungen. Dazu zählen immer<br />
größere zu beschichtende Teile, was Auswirkungen<br />
auf die Vorbehandlungs-, Strahlund<br />
Lackieranlagen hat. Um deren reine<br />
Betriebszeit zu steigern, wird zunehmend<br />
die Programmierung im laufenden Betrieb<br />
sowie die automatische Werkstückerkennung<br />
angewandt. Sektionale Belüftung,<br />
Frequenzumrichter und die Wärmerückgewinnung<br />
verbessern die Energiebilanz. Da -<br />
neben bleibt die vorbeugende Wartung ein<br />
Dauerthema.<br />
Bei den Strahlverfahren schreitet die Automatisierung<br />
fort, um zu reproduzierbaren<br />
Ergebnissen zu kommen. Multifunktionale<br />
Oberflächenschichtsysteme für den Korrosionsschutz,<br />
für die Haftverbesserung und<br />
zum Erzielen bestimmter Reibungskoeffizienten,<br />
immer höhere ästhetische Anforderungen<br />
sowie Hitze- und Medienbeständigkeit<br />
markieren weitere Trends.<br />
Feuerverzinken: Die Messlatte<br />
liegt höher<br />
Feuerverzinken ist eine besonders effiziente<br />
Methode, um Stahl sicher und lange vor<br />
Korrosion zu schützen. Gestiegene Anforderungen<br />
an funktionale und ästhetische<br />
Eigenschaften der Oberflächen und der Einsatz<br />
hochlegierter und hochfester Stähle<br />
erfordern aber Innovationen im Bereich der<br />
Stückverzinkung.<br />
Zinküberzüge müssen besonders im Hinblick<br />
auf Schichtdickenreduzierung, homogene<br />
Schichtbildung und Duktilität optimiert<br />
werden. Der Einsatz von Zink-Aluminium-Legierungen<br />
ermöglicht Oberflächen<br />
mit höheren Passiveigenschaften und besseren<br />
funktionalen Eigenschaften bei deutlich<br />
reduziertem Ressourceneinsatz. Diese Eigenschaften<br />
innovativer Zinküberzüge ermöglichen<br />
den Zugang zu Marktsegmenten wie<br />
den Fahrzeug- oder Maschinenbau.<br />
Neben der Weiterentwicklung der Oberflächen<br />
werden von Verzinkungsdienstleistern<br />
zunehmend logistische Dienstleistungen<br />
nachgefragt: Zusätzlich zu klassischen<br />
Touren- bzw. Abholdiensten erwarten die<br />
Kunden einen Beitrag zur Senkung der<br />
Bestände in der Wertschöpfungskette und<br />
Durchlaufzeiten, die durchaus weniger als<br />
6 h nach Abruf betragen können. So entwickeln<br />
sich Stückverzinker mehr und mehr<br />
zu Fulfillment-Centern mit Bestandsmanagement,<br />
Teilmontagetätigkeiten und Distributionsfunktion.<br />
Voraussetzung für die Integration<br />
der Prozessketten ist eine durchgängige<br />
Rückverfolgbarkeit, z. B. durch Markierungssysteme<br />
in Verbindung mit leistungsfähigen<br />
MES- und ERP-Systemen. Folgerichtig<br />
gibt es bei den Anwendungsmöglichkeiten<br />
der Stückverzinkung ein erheb liches Wachstumspotenzial<br />
durch die Entwicklung von<br />
weiteren logistischen Ansätzen, insbesondere<br />
aber auch durch zusätzliche innovative<br />
Oberflächen.<br />
Besser ohne Druckluft<br />
Die Anforderungen und Gesetzesvorgaben<br />
hinsichtlich einer geringeren Aerosolbildung<br />
(Ölnebelbelastung) werden in den kommenden<br />
Jahren weiter steigen, um die Umweltund<br />
Gesundheitsbelastung zu verringern.<br />
Um auch die Energieeffizienz im Unternehmen<br />
weiter zu verbessern, müssen Anwender<br />
den Material- und Energieverbrauch<br />
weiter senken. Dazu gehört auch die energieaufwendige<br />
Erzeugung von Druckluft,<br />
weswegen beispielsweise Sprühöl-Auftragsverfahren<br />
ohne Druckluft vorteilhaft sind.<br />
Immer bedeutender wird der Einsatz wartungsärmerer<br />
und produktionssicherer Systeme,<br />
die eine hohe Maschinenauslastung<br />
auch bei geringem Personaleinsatz ermöglichen.<br />
Zudem kann sich bei Nutzung eines<br />
Fernwartungsmoduls der Anlagenhersteller<br />
im Störungsfall schnell auf die Anlage aufschalten.<br />
Trotz steigender Ansprüche an Energieeffizienz<br />
und Produktionssicherheit muss die<br />
Qualität aufrechterhalten bzw. noch verbessert<br />
werden. Konkret bedeutet dies, dass<br />
reproduzierbare Produktionsbedingungen<br />
gefragt sind. Beispielsweise, wenn beim<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
K 45<br />
Expositionsklassen XC, XD und XS nach Eurocode 2 (EN 1992)<br />
(Foto: Institut Feuerverzinken)<br />
Bild 1. Eine Feuerverzinkung schützt auch unter pH 10, wo der<br />
Selbstschutz des Betons verloren geht.<br />
Bild 2. Expositionsklassen, bei denen<br />
feuerverzinkter Betonstahl sinnvoll ist<br />
Sprühbeölen Sprühventile elektronisch ge -<br />
steuert und eingestellt werden – im Gegensatz<br />
zu Systemen, bei denen die Sprühventile<br />
mittels Druckluft einzustellen sind.<br />
Zudem ist es vorteilhaft, die viskosen Medien<br />
auf eine konstante Temperatur zu erwärmen,<br />
damit die aktuelle Umgebungstemperatur<br />
keine Rolle spielt.<br />
Wo feuerverzinkter Betonstahl<br />
sinnvoll ist<br />
Die Korrosion von Bewehrungsstahl ist laut<br />
dem Institut Feuerverzinken, Düsseldorf, ein<br />
weit verbreitetes Problem. Das hierdurch<br />
verursachte Schadensspektrum reicht von<br />
optischen Beeinträchtigungen durch Rostflecken<br />
über Betonabplatzer bis zum völligen<br />
statischen Versagen der Konstruktion.<br />
Schätzungen zufolge werden in Deutschland<br />
jährlich zwischen 5 und 10 Mrd. € für<br />
die Instandhaltung von Korrosionsschäden<br />
an der Bewehrung ausgegeben. Durch Feuerverzinken<br />
des Betonstahls können derartige<br />
Schäden sicher verhindert werden.<br />
Unter normalen Bedingungen ist Betonstahl<br />
durch die Alkalität des Betons vor Korrosion<br />
geschützt. Dieser Schutz ist bei einem<br />
pH-Wert zwischen 10 und 13,8 als Selbstpassivierung<br />
gegeben. Durch Feuchtigkeit<br />
und Kohlendioxideinflüsse verliert er jedoch<br />
langfristig seine Alkalität und wird depassiviert.<br />
Diesen Vorgang nennt man Carbonatisierung.<br />
Als Folge kommt es zu Bewehrungskorrosion<br />
und zu schwerwiegenden<br />
Schäden am Bauteil, deren Sanierung nicht<br />
immer oder nur mit hohem Aufwand möglich<br />
ist.<br />
Bewehrungskorrosion durch Carbonatisierung<br />
kann durch Feuerverzinken dauerhaft<br />
verhindert werden, da eine Feuerverzinkung<br />
auch unter einem pH-Wert von 10<br />
schützt (Bild 1). In den Expositionsklassen<br />
XC1 bis XC4 ist der Einsatz von feuerverzinkter<br />
Bewehrung zur Verhinderung von<br />
carbonatisierungs-induzierter Bewehrungskorrosion<br />
sinnvoll. Weitere Ursachen für<br />
Bewehrungskorrosion sind Risse und Fugen<br />
im Beton, eine zu geringe Betonüberdeckung<br />
oder Kiesnester sowie aggressive<br />
Belastungen durch Tausalzangriffe und Salzbelastung<br />
in maritimen Bereichen.<br />
Auch wenn für die Mehrheit der Betonkonstruktionen<br />
die Verwendung von korrosionsgeschütztem<br />
Bewehrungsstahl nicht<br />
notwendig ist, ist der Einsatz von feuerverzinktem<br />
Betonstahl in bestimmten Anwendungsbereichen<br />
sinnvoll. Hierzu gehören<br />
Bauwerke mit einer langen Nutzungsdauer,<br />
(Tabelle: Institut Feuerverzinken)<br />
chloridbelastete Bauwerke, dünnwandige<br />
Betonbauteile und Sichtbetonkonstruktionen.<br />
Feuerverzinkter Betonstahl bietet auch da<br />
Schutz, wo eine Chloridbelastung zu erwarten<br />
ist. Denn auch unter Einfluss von Chloriden<br />
sind verzinkte Bewehrungsstähle deutlich<br />
beständiger als unverzinkte. Schwerlösliche<br />
basische Zinkchloride werden nämlich<br />
von der Verzinkung abgebunden und damit<br />
unschädlich gemacht. Die Verwendung von<br />
feuerverzinktem Betonstahl empfiehlt sich<br />
für Bauten im Meerwasserbereich und bei<br />
zu erwartender Streu- und Tausalzbeanspruchung<br />
(Bild 2). Hierzu gehören vor allem<br />
Verkehrsbauten wie Stahlbetonbrücken,<br />
aber auch Parkhäuser und Tiefgaragen.<br />
Dünnwandige filigrane Konstruktionsteile<br />
tragen im Zuge der Ausführung das Risiko<br />
der unzureichenden Betonüberdeckung. Die<br />
Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen kann<br />
zusätzlich durch Risse beeinträchtigt werden.<br />
Risse im Beton unterbrechen mehr oder<br />
weniger stark die Schutzwirkung des Betons<br />
und führen zu einer schnelleren Carbonatisierung<br />
im Rissbereich oder ermöglichen<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
46 K <br />
Bild 3. Mit feuerverzinktem<br />
Betonstahl<br />
bewehrte<br />
Architektur-Ikone:<br />
Das Opernhaus in<br />
Sydney.<br />
(Foto: Institut Feuerverzinken/Francesco Bandarin)<br />
den Zutritt von Sauerstoff und Schadstoffen.<br />
Eine Feuerverzinkung kann hier den fehlenden<br />
Schutz übernehmen und so die Konstruktionsteile<br />
nachhaltig vor Korrosion<br />
schützen.<br />
Der Einsatz von feuerverzinkter Bewehrung<br />
an Sichtbetonkonstruktionen wird von<br />
Architekten immer häufiger gewählt (Bild 3).<br />
Anspruchsvolle und ästhetische Oberflächen<br />
werden so nachhaltig vor Korrosion ge -<br />
schützt, da an derartigen Konstruktionen<br />
bereits kleinste Rostflecken optische Mängel<br />
darstellen. Nicht selten entstehen solche<br />
Mängel bereits in der Bauphase durch rotbraune<br />
Korrosionsprodukte im Bereich der<br />
Anschlussbewehrung beim Ortbeton. Die<br />
Feuerverzinkung bietet während der Bauphase<br />
und während der Nutzung einen<br />
sicheren Schutz, sodass Verunreinigungen<br />
und unschöne Flecken auf den Oberflächen<br />
des Sichtbetons verhindert werden.<br />
<br />
Hochtemperaturverzinkung<br />
Die Hochtemperaturverzinkung (HTV, Bild 4)<br />
der Coatinc PreGa (Precision Galvanizing),<br />
Kreuztal, ist durch Verfahrensvorteile wie<br />
einstellbare Schichtdicken, hohe Passgenauigkeiten<br />
und bessere Beschichtbarkeit durch<br />
höhere Mikrorauigkeit gekennzeichnet.<br />
In einigen Einsatzregionen sind durch die<br />
geografische Lage Duplex-Systeme besonders<br />
gefragt. Sie bewirken einen 1,2 bis 2,5-<br />
mal längeren Korrosionsschutz als eine einfache<br />
Beschichtung. Besonderheit der zweiteiligen<br />
Duplex-Veredelung auf Basis der<br />
Hochtemperaturverzinkung ist, dass diese<br />
eine höhere Mikrorauigkeit der Oberfläche<br />
bewirkt. Dieser Haftgrund ist für die nachfolgenden<br />
Nass- oder Pulverbeschichtungen<br />
besonders geeignet.<br />
Die Hochtemperaturverzinkung ist eines<br />
von zehn Oberflächenveredelungsverfahren,<br />
die The Coatinc Company (TCC) anwendet.<br />
Bei dem erweiterten Schmelztauchverfahren<br />
werden Stahlteile bei 560 bis 620 °C in<br />
einem keramisch ausgekleideten und induktiv<br />
beheizten Bad erhitzt und veredelt. Da -<br />
durch können Eigenschaften wie Oberflächenhärte<br />
oder Zinkschichtdicke individuell<br />
eingestellt werden. Es sind Zinkschichten-<br />
<br />
aus dem Verfahren resultierende Mikrorauigkeit<br />
erzeugt einen effektiven Haftgrund<br />
(Foto: The Coatinc Company)<br />
Bild 4. In diesem HTV-Kessel im niederländischen Werk Mook wird die Hochtemperatur-<br />
Feuerverzinkung durchgeführt.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
K 47<br />
Bild 5. Verschiedene Bauteile für den Fahrzeugunterboden lassen sich ebenfalls mit dem HTV-<br />
Verfahren behandeln.<br />
für weitere nachgelagerte Beschichtungen<br />
in Form von Lack oder Pulver (Duplex-Beschichtung).<br />
Ein neues Werk im niederländischen Mook<br />
steigert die Kapazität für dieses Verzinkungsverfahren<br />
um 50 % und beschleunigt so die<br />
Auftragsbearbeitung. Zu den Anwendern<br />
des Verfahrens zählen Unternehmen aus der<br />
Automobilindustrie und dem Stahlbaubereich.<br />
So schützt es bei einem Nutzfahrzeug-<br />
(Foto: iStockphoto.com/deepblue4you)<br />
hersteller Wasserrasenmäher und selbstfahrende<br />
Traktoren vor Witterung und Korrosion.<br />
Ein Produzent von Verbindungstechnik<br />
veredelt hochwertige Verbindungsanker und<br />
-stangen. Im Automobilbereich wird die<br />
Hochtemperatur-Feuerverzinkung bei Unterbodenbauteilen<br />
(Bild 5) angewandt, da sie<br />
einen zusätzlichen Schutz gegen Beschädigungen<br />
wie Steinschlag mit sich bringt. Hinzu<br />
kommt der aktive Korrosionsschutz des<br />
Zinks gegenüber den natürlichen Korrosionserscheinungen<br />
im Unterboden.<br />
Verzinkung war live zu sehen<br />
Auf der diesjährigen Hannover Messe war<br />
erstmalig eine Live-Verzinkung (Bild 6) mit<br />
vollständigem Prozessablauf zu sehen. Der<br />
Dienstleister und Lizenzgeber für die Stückverzinkung,<br />
die Zinq Technologie GmbH,<br />
Gelsenkirchen, stellte damit praxisnah die<br />
Stückverzinkung als besonders effektive<br />
Oberflächenveredelung vor.<br />
Haben die Anlagen des Unternehmens in<br />
der Realität Kesselabmessungen von bis zu<br />
Setting The Standards For Highest<br />
Efficiency In Thermal Processing<br />
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K 49<br />
19 m Länge, so war das auf über 400 °C<br />
aufgeheizte Verzinkungsbecken in Hannover<br />
lediglich 0,24 m x 0,15 m x 0,24 m groß<br />
(L x B x T) auf. Jedoch waren die im Kleinen<br />
eingesetzten Schmelzmaterialien identisch<br />
mit den in der Realität verwendeten. Wie im<br />
Original, besaß auch die Messeanlage einen<br />
Minikran, mit dem vorgefertigte Musterbleche<br />
(Bild 7) ins Tauchbad eingebracht<br />
werden.<br />
Das Feuerverzinken ist eine nachhaltige<br />
und sichere Methode, um Stahl vor Korrosion<br />
zu schützen. Die Anwendungsgebiete<br />
reichen von der Automobil- bis zur Bauindustrie.<br />
Mit den beiden Stückverzinkungsoberflächen<br />
microZinq und duroZinq hat der<br />
Hersteller die einzigen Cradle-to-Cradlezertifizierten<br />
Produkte in der Oberflächentechnik<br />
im Programm. Mit microZinq ist<br />
darüber hinaus ein um 80 % reduzierter<br />
Materialeinsatz bei einer – je nach Anwendungsfeld<br />
– verbesserten Leistungsfähigkeit<br />
möglich.<br />
(Foto: Zinq)<br />
Bild 6. Live-Verzinken auf dem Messestand.<br />
Pulverlacke besonders<br />
<br />
Axalta Coating Systems Germany GmbH &<br />
Co. KG, Essenbach-Altheim, hat die Fassade<br />
(Bild 8) des neuen internationalen Flughafens<br />
in Ashgabat – dem größten Flughafen<br />
Zentralasiens – mit seinen Pulverlacken aus<br />
der Produktlinie Alesta SD (Super Durable)<br />
beschichtet, die mit dem Ziel einer verbesserten<br />
Glanz- und Farbtonstabilität entwickelt<br />
wurde. Damit eignet sie sich für<br />
gewerbliche Bauprojekte ebenso wie für<br />
Wohnungen im Luxusbereich.<br />
Der Ashgabat International Airport ist<br />
eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte<br />
Turkmenistans. Die Fassadenbeschichtung<br />
erforderte eine sehr hohe Witterungsstabilität<br />
bei gleichzeitiger dauerhafter Glanz- und<br />
Farbtonbeständigkeit. Die markante Fassade<br />
hat die Form eines fliegenden Falken. Für die<br />
Lackierung der Fläche von 32.000 m 2 war<br />
das Kölner Unternehmen Köln-Color verantwortlich.<br />
Dieses entschied sich für den Pulverlack<br />
Alesta SD Matt RAL 9016, weil er<br />
allen gestellten Anforderungen entsprach.<br />
Die Pulverlack-Produktlinie Alesta SD wurde<br />
speziell für Gebäude entwickelt, die direkter<br />
Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Die einzelnen<br />
Fassadenteile stammten vom Kölner<br />
Fassadenspezialisten Christian Pohl. Nach<br />
der Lackierung wurden die 3 mm dünnen<br />
Bild 7. Bleche im 450 °C heißen Zinkbad.<br />
Aluminiumplatten zur Montage nach Ashgabat<br />
geschickt.<br />
Das internationale Flughafenprojekt, das<br />
etwa 2,3 Mrd. USD gekostet haben soll,<br />
umfasst 30 Gebäude auf einer Fläche von<br />
350.000 m 2 und liegt direkt vor den Toren<br />
der Hauptstadt Ashgabat. In zwei Passagierterminals<br />
können mehr als 17 Mill. Passagiere<br />
abgefertigt werden, dazu kommt eine<br />
Umschlagskapazität von mehr als 200.000 t<br />
Frachtgut jährlich.<br />
Die Bezeichnung SD (Super Durable) im<br />
Pulverlacknamen benennt die Haltbarkeitsstufen:<br />
Alesta AP ist eine Pulverlackreihe auf<br />
Polyesterbasis, die für den Wohnungsbau<br />
und kleinere Projekte unter normalen klimatischen<br />
Bedingungen geeignet ist. Alesta SD<br />
hat eine verbesserte Glanz- und Farbtonstabilität,<br />
die für Wohnungen im Luxusbereich<br />
sowie für Geschäftsgebäude vorgesehen ist.<br />
Alesta UD kennzeichnet besonders langlebige<br />
Pulverlacke, die für den Einsatz an<br />
repräsentativen Gebäuden oder in Umgebungen<br />
mit sehr hoher Sonneneinstrahlung<br />
entwickelt wurden.<br />
Glasschutzschichten ohne<br />
Temperaturbelastung aufbringen<br />
Veroglaze von der Poligrat GmbH, München,<br />
ist ein Verfahren, um harte und widerstandsfähige<br />
Schutzschichten aus Glas auf<br />
Oberflächen von Metallen, Keramik, Beton,<br />
Glas und Holz aufzubringen. Im Unterschied<br />
zu Email oder Glasuren werden die Werk-<br />
(Foto: Zinq)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
50 K <br />
Zink und Kupfer sowie auf Keramik, Beton,<br />
Stein, Glas und Holz. Dies erfolgt weitgehend<br />
unabhängig von Form und Größe der<br />
Bauteile sowie auch vor Ort auf fest installierten<br />
oder nicht transportablen Bauteilen.<br />
Die Anwendung kann auch lokal begrenzt<br />
und mehrfarbig erfolgen, beispielsweise für<br />
Beschriftungen und Markierungen.<br />
(Foto: Axalta)<br />
Bild 8. Die Fassade des neuen Flughafens von Ashgabat in Turkmenistan wurde mit dem<br />
besonders witterungsbeständigen Pulverlack Alesta SD beschichtet.<br />
stoffe durch den Beschichtungsprozess keinen<br />
nennenswerten Temperaturbelastungen<br />
ausgesetzt.<br />
Solche Schutzschichten können farblos<br />
transparent hergestellt werden oder aber<br />
farbig in frei wählbaren Farben und Farbtiefen.<br />
Für das Aufbringen werden keine<br />
komplexen oder aufwendigen Anlagen<br />
benötigt. Das Verfahren verwendet keine<br />
Gefahrstoffe und verursacht keine Abwässer<br />
oder Abfälle. Damit beschichtete Teile lassen<br />
sich einfach recyceln. Die Beschichtung kann<br />
auch vor Ort an fest eingebauten Teilen<br />
erfolgen. Beschädigungen sind jederzeit einfach<br />
zu reparieren.<br />
Die Schutzschichten können einfach ge -<br />
reinigt werden, auch von Fingerabdrücken<br />
und Graffiti. Sie sind beständig gegen<br />
UV-Strahlung, Wetter, Ausbleichen und Alterung,<br />
außerdem lebensmittelecht, biokompatibel<br />
und nicht brennbar. Die Schichten sind<br />
hart und zeigen eine hohe Kratz festigkeit und<br />
Verschleißbeständigkeit auf. Die Oberflächen<br />
sind glatt, geschlossen und weitgehend resistent<br />
gegen Belagbildung, Chemikalien, Lösemittel<br />
und Reinigungsmittel. Sie widerstehen<br />
Temperaturen von über 600 °C.<br />
Jede Schutzschicht haftet fest auf den<br />
Oberflächen und ist homogen und porenfrei.<br />
Sie besteht aus Quarzglas mit einer Dicke bis<br />
<br />
lichen Materialien zuverlässig vor Korrosion<br />
und chemischem Angriff. Die Schichten ba -<br />
sieren auf der Sol-gel-Technik und werden<br />
zuerst als flüssiger Lack aufgetragen, durch<br />
Spritzen, Streichen, Rollen oder Tauchen.<br />
Nach einigen Minuten Trockenzeit werden<br />
die Schichten durch eine Wärmebehandlung<br />
von einigen Sekunden bei Temperaturen im<br />
Bereich von 800 °C bis 1.100 °C gehärtet<br />
und wandeln sich dabei in amorphes<br />
Glas um. Die darunterliegenden<br />
Werkstoffe werden dadurch nur<br />
unwesentlich erwärmt und nicht<br />
geschädigt.<br />
Anwendbar sind die<br />
Schutzschichten auf<br />
Me tallen wie Aluminium<br />
(mit und ohne<br />
Eloxal), Edelstahl, Stahl,<br />
Sprühbeölung ohne Druckluft<br />
Mit verschiedenen Versionen des Sprühölverfahrens<br />
spray.xact der Technotrans AG,<br />
Sassenberg, steht eine Anlage zur nebelarmen<br />
Beölung bereit. Die Version spray.xact<br />
reflection (Bild 9) wurde vor allem für den<br />
Einsatz an Stanzautomaten entwickelt und<br />
bewirkt mit ihrer Reflektionsfläche einen<br />
besonders feinen Ölauftrag. Die Lösung<br />
kommt wie alle Modelle ohne Druckluft und<br />
Absauganlage aus.<br />
Ob Coilbänder, Platinen oder Formteile:<br />
Im Bereich der Sprühbeölung hat der Hersteller<br />
ein vollständiges Programm für die<br />
Beölung unterschiedlicher Materialien im<br />
Programm. Diese erfolgt sowohl mit Ölen<br />
als auch Emulsionen oder Korrosionsschutzmitteln.<br />
Beim Prozess der Sprühbeölung ist<br />
spray.xact besonders wirtschaftlich, da das<br />
System ohne Druckluft nebelarm arbeitet<br />
und folglich auch keine Absaugung notwendig<br />
ist. Zudem wurde ein optionaler<br />
Sprühbildoptimierer entwickelt, der noch<br />
höheren Ansprüchen zum Beispiel bei der<br />
Umformung von Karosserie-Außenhautteilen<br />
oder beim Sprühen von sehr engen Mustern<br />
gerecht wird.<br />
Bild 9. Schema der Versorgungseinheit<br />
und der Sprühkammer beim Sprühöl verfahren<br />
spray.xact reflection.<br />
(Foto: Technotrans)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
K 51<br />
«<br />
IN DIESEM FACHBEITRAG WERDEN<br />
<br />
UNTERNEHMEN ANGESPROCHEN:<br />
(Foto: Technotrans)<br />
Axalta Coating Systems<br />
Germany GmbH & Co. KG<br />
Siemensstraße 4<br />
84051 Essenbach-Altheim<br />
Tel. +49 8703 9318-0<br />
www.axalta.de/pulver<br />
The Coatinc Company<br />
Holding GmbH<br />
Steinstraße 5<br />
57072 Siegen<br />
Tel. +49 271 43478<br />
www.coatinc.com<br />
Institut Feuerverzinken GmbH<br />
Mörsenbroicher Weg 200<br />
40470 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 690765-0<br />
www.feuerverzinken.com<br />
Poligrat GmbH<br />
Valentin-Linhof-Straße 19<br />
81829 München<br />
Tel. +49 89 42778-0<br />
www.poligrat.de<br />
technotrans AG<br />
Robert-Linnemann-Straße 17<br />
48336 Sassenberg<br />
Tel. +49 2583 301-1000<br />
www.technotrans.de<br />
Zinq® Technologie GmbH<br />
Nordring 4<br />
45894 Gelsenkirchen<br />
Tel. +49 209 319270-0<br />
www.zinq.com<br />
Bild 10. Sprühkammer für das Sprühölverfahren spray.xact,<br />
eingebaut in einem Stanzautomaten.<br />
Die Beölungssysteme liegen in mehreren Ausführungen vor.<br />
spray.xact reflection wurde vor allem für den Einsatz an<br />
Stanzautomaten (Bild 10) entwickelt. Durch eine Reflektionsfläche<br />
wird das aufzu tragende Öl noch einmal verfeinert,<br />
sodass ein Ölhauch entsteht. Diese Art der indirekten<br />
Beölung ist besonders bei der Fertigung von kleinen Werkstücken<br />
in hoher Stückzahl wie bei Steckerkontakten sinnvoll.<br />
Außerdem ist spray.xact reflection für das Beölen von<br />
Bändern an Stanz- und Biegeautomaten sowie Schmalbändern<br />
ein setzbar.<br />
Für einfache Anwendungen mit bis zu vier Sprühdüsen ist<br />
beispielsweise die Lösung spray.xact easy geeignet. Ihre<br />
Düsen können flexibel in der Presse platziert werden. Da -<br />
durch stellt sie eine wirtschaftliche Variante für alle Anwendungen<br />
im kleineren Maßstab dar. Für größere Anwendungen<br />
mit bis zu 40 Düsen oder mehr kommen die Version<br />
spray.xact b ohne Einhausung und die Aus führung spray.<br />
xact c mit nahezu geschlos sener Sprühkammer zum Einsatz.<br />
Durch spezielle, hochfrequent taktende Ventile be nötigt<br />
das verschleiß- und wartungsarme Sprühölverfahren keine<br />
Druckluft. Aus diesem Grund ist eine entsprechende Anlage<br />
nahezu nebelfrei, sodass eine Absauganlage entfallen kann.<br />
Der Ölauftrag erfolgt besonders präzise und lässt sich komfortabel<br />
steuern.<br />
Der Hersteller kann per Fernzugriff weltweit auf die Steuerung<br />
der Beölungsanlage zugreifen. Im Servicefall oder bei<br />
Bedienfehlern besteht so ein schneller Online-Zugriff auf die<br />
Anlage und Störungen können rascher behoben werden. K<br />
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52 K <br />
Studie über Kosten<br />
für Korrosionsschutz<br />
Feuerverzinken schon bei Erstkosten günstiger<br />
Düsseldorf. Wer Stahlkonstruktionen möglichst wirtschaftlich vor<br />
Korrosion schützen will, für den ist das Feuerverzinken Pflicht. Denn<br />
eine Feuerverzinkung ist bereits bei den Erstkosten günstiger als eine<br />
Beschichtung. Dies belegt der Leitfaden »Kosten im Stahlbau«, der<br />
vom Institut für Bauökonomie der Universität Stuttgart in enger<br />
Zusammenarbeit mit dem CEEC (Conseil Européen des Economistes<br />
de la Construction – The European Council of Construction Economists)<br />
im Auftrag von bauforumstahl erarbeitet wurde.<br />
Neben anderen Kosten im Stahlbau liefert<br />
der Leitfaden »Kosten im Stahlbau«<br />
auch für den Korrosionsschutz Richtwerte<br />
zur Kostenplanung von Bauprojekten und<br />
er möglicht die vergleichende Bewertung der<br />
Erstkosten von Korrosionsschutzsystemen<br />
im Stahlbau. Die in dem Leitfaden veröffentlichten<br />
Korrosionsschutzkosten sind Preisspannen<br />
für Gebäude mit 800 bis 1.400 m²<br />
Bruttogeschossfläche und einer mäßigen<br />
korrosiven Belastung (Korrosivitätskategorie<br />
C3), was einer Stadt- und Industrieatmosphäre<br />
entspricht. Bei allen Konstruktionsarten<br />
zeigt sich, dass die Feuerverzinkung im<br />
Rahmen der angegebenen Preisspannen im<br />
Hinblick auf die untere als auch obere Intervallgrenze<br />
günstiger ist. Je nach Konstruktionsart<br />
ist sie mehr als 20 bis fast 40 %<br />
günstiger als werkseitige Beschichtungen.<br />
<br />
<br />
Im Gegensatz zur Darstellung der Korrosionsschutzkosten<br />
im Leitfaden »Kosten im<br />
Stahlbau« ist der Kostenvorteil der Feuerverzinkung<br />
in konkreten Angeboten von<br />
Stahlbau-Unternehmen nicht immer direkt<br />
zu erkennen. Gelegentlich werden nämlich<br />
Kosten wie Strahlarbeiten in die Stahlbaukosten<br />
eingerechnet. Dies hat den Effekt,<br />
dass die Stahlbaukosten zu hoch ausgewiesen<br />
und die Kosten für den Korro sionsschutz<br />
durch Beschichten zu niedrig dargestellt<br />
werden. Während für Beschichtungen nämlich<br />
vorbereitende Strahlarbeiten unbedingt<br />
notwendig sind, ist dies im Hinblick auf die<br />
Feuerverzinkung nur in Ausnahmefällen<br />
erforderlich, da beim Feuerverzinken die<br />
Vorbehandlung der Stahlbauteile durch Entfetten,<br />
Beizen und Fluxen sehr kosteneffizient<br />
in Tauchbädern erfolgt.<br />
<br />
Aufgrund ihrer erwiesenen, langen Schutzdauer<br />
von zumeist 50 Jahren und mehr verursacht<br />
eine Feuerverzinkung in der Regel<br />
während dieser Zeit keine Folge- und<br />
Instandhaltungskosten. Im Gegensatz dazu<br />
erreichen Beschichtungen deutlich kürzere<br />
Schutzzeiträume. Instandsetzungen in Form<br />
von Ausbesserungen oder Vollerneuerungen<br />
sind in aller Regel deutlich aufwendiger<br />
und damit kostspieliger als der Erstschutz,<br />
da zusätzliche Einrüst- und Umweltmaßnahmen<br />
zu berücksichtigen sind sowie Betriebsunterbrechungen<br />
und andere Störungen als<br />
Folge entstehen können. Bei langfristiger<br />
Betrachtung verursacht die wartungsfreie<br />
Feuerverzinkung im Gegensatz zu Beschichtungen<br />
keine Folgekosten und ist somit<br />
immer der Korrosionsschutz der ersten<br />
Wahl.<br />
K<br />
(sm 170604962)<br />
(Foto: Feuerverzinken)<br />
Das Feuerverzinken führt bereits bei den Erstkosten zu hohen Einsparungen.<br />
« <br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
K 53<br />
Feuerverzinkungsanlage in Spanien wieder in Betrieb<br />
Duisburg. Die Feuerverzinkungslinie von thyssenkrupp Galmed S.A. im spanischen Sagunto<br />
ist wieder in Betrieb gegangen.<br />
Neben anderen Konsolidierungsmaßnahmen<br />
im Rahmen des Optimierungsprogramms<br />
»Best-in-Class Reloaded« bei der<br />
thyssenkrupp Steel Europe AG war der<br />
Standort in der Nähe von Valencia 2013 aufgrund<br />
der geringen Auslastung in Folge der<br />
Wirtschaftskrise in Südeuropa außer Betrieb<br />
genommen worden. Ende 2016 wurde die<br />
Fertigung von Stahlblechen wieder hochgefahren.<br />
Der Aufbau der Belegschaft für das<br />
spanische Werk wird schrittweise fortgesetzt.<br />
Laut Angaben des Stahlkonzerns werden<br />
wieder feuerverzinkte Stahlbleche, die bei<br />
der thyssenkrupp Steel Europe AG an mehreren<br />
Standorten gefertigt werden, von<br />
Kunden aus verschiedenen Branchen stärker<br />
nachgefragt. Die europäische Automobilindustrie<br />
habe sich beispielsweise zuletzt<br />
sehr positiv entwickelt. Dies wirkte sich<br />
unter an derem auf die Zahl der Pkw-Neuzulassungen<br />
in Europa aus. So wurden 2015<br />
im Vergleich zum Vorjahr rd. 9 % mehr<br />
Fahrzeuge angemeldet. Auch Kunden aus<br />
anderen Branchen fragen zunehmend nach<br />
feuerverzinkten Produkten, bei denen der<br />
Stahl seinen korrosionsschützenden Überzug<br />
durch Eintauchen in geschmolzenes<br />
Zink erhält, hieß es. Vor dem Hintergrund<br />
dieser deutlich verbesserten Gesamtsituation<br />
haben sich thyssenkrupp Steel Europe<br />
AG und thyssenkrupp Galmed S.A. entschlossen,<br />
die Anlage in Sagunto wieder<br />
anzufahren.<br />
Ein Teil der für den Betrieb des Werkes<br />
benötigten Mitarbeiter seien bereits rekrutiert<br />
worden, weitere sollen in den nächsten<br />
Wochen folgen. Dabei ist ehemaligen Be -<br />
schäftigten der thyssenkrupp Galmed S.A.<br />
angeboten worden, wieder ihre Tätigkeit im<br />
Werk bei Valencia aufzunehmen. Im Zuge<br />
der Außerbetriebnahme 2013 war mit dem<br />
Betriebsrat ein Sozialplan vereinbart worden,<br />
der unter anderem einen Arbeitsplatzwechsel<br />
zur Muttergesellschaft thyssenkrupp<br />
Steel Europe AG vorsah. Die etwa 50<br />
spanischen Mitarbeiter, die danach an verschiedene<br />
Standorte in Deutschland ge -<br />
wechselt waren, hatten jetzt auf freiwilliger<br />
Basis die Möglichkeit, an ihre ehemaligen<br />
Arbeitsplätze zurückzukehren. Davon hat<br />
auch ein wesentlicher Teil Gebrauch ge -<br />
macht.<br />
(sm 170204532) K<br />
Humboldt dankt,<br />
Adenauer dementiert.<br />
Briefe aus dem Historischen Archiv Krupp<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
54 K <br />
Perfekte Schale<br />
Feuerverzinkte Bauteile schützen Sylter Restaurantgäste<br />
vor rauem Klima an der See<br />
Beim Bau des neuen Fischrestaurants »Gosch« samt<br />
Anbau des Außenpavillions in Wenningstedt waren die Handewitter<br />
KODO Stahl- und Metallbau GmbH und die ZINKPOWER Neumünster<br />
GmbH & Co. KG die ausführenden Metallbauer und der verantwortliche<br />
Korrosionsschutzbetrieb.<br />
Wer in Wenningstedt bei »Gosch« auf<br />
der Terrasse sitzt, der will sich den Matjes<br />
nicht vom Teller wehen lassen und keinen<br />
Sand in den Garnelen haben. Der will ganz<br />
entspannt die frische Seeluft genießen. In<br />
diesem extrem korrosiven maritimen Klima<br />
hat ein hochwertiger und nachhaltiger<br />
Schutz der Stahl-Bauteile größte Bedeutung.<br />
Der Außenpavillon bewahrt die Gäste vor<br />
allzu rauem Klima, die zweifache Pulverbeschichtung<br />
mit dem ZINKPOWER ® -Coating-<br />
Premium-System schützt die feuerverzinkten<br />
Bauteile.<br />
Weit wie eine Muschel öffnet sich das<br />
spektakuläre Gebäude des Sylter Architekturbüros<br />
Schlums+Franzen zum Meer. 2012<br />
war der Neubau des populären Sylter Restaurants<br />
»Gosch am Kliff« eröffnet worden,<br />
das sich auch durch die grasbedeckten<br />
Dachflächen harmonisch in die Dünenlandschaft<br />
einfügt. 2015 wurde ein filigraner<br />
Pavillon mit integrierten Pergolamarkisen<br />
angebaut. Was so leicht wirkt, ist tief verankert:<br />
Bis über zwei Geschosse hinweg ragen<br />
die tragenden Stahlbauelemente tief in den<br />
Dünensand.<br />
Montiert wurde »in einem sehr engen<br />
slot«, erinnert sich KODO-Geschäftsführer<br />
Klaus-Martin Konrad – und in »Mistwetter«.<br />
Er ist hochzufrieden: »Das Ergebnis ist be -<br />
stechend.« Sein Unternehmen und ZINK-<br />
POWER Neumünster, hier wurden beide<br />
Male die Bauteile feuerverzinkt und pulverbeschichtet,<br />
trennen nur etwa 100 km und<br />
verbindet eine jahrelange vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit.<br />
Für extreme Bedingungen wie auf Sylt<br />
bietet die ZINKPOWER-Gruppe das »ZINK-<br />
POWER Coating Premium«-System an: Die<br />
Stahlteile wurden nach DIN EN ISO 1461<br />
feuerverzinkt, chemisch vorbehandelt, an -<br />
schließend im Zweischichtsystem zunächst<br />
mit Epoxidharz-Pulverlack grundiert und in<br />
einem zweiten Beschichtungsvorgang mit<br />
einem witterungsbeständigen Polyester-<br />
Pulverlack als Deckschicht, in diesem Fall in<br />
den Farbtönen RAL 7048 und RAL 3020,<br />
pulverbeschichtet. Insgesamt erreicht dieses<br />
Korrosionsschutzsystem eine Schichtdicke<br />
von etwa 260 bis 300 μm und erfüllt die<br />
Korrosivitätskategorie C5-M.<br />
Immer häufiger ließen Kunden Stahlelemente<br />
nach dem Feuerverzinken individualisieren<br />
und werksseitig nach Farbwunsch<br />
noch pulverbeschichten, sagt ZINKPOWER-<br />
Werksleiter Jürgen Hohnstein. Bei der Be -<br />
schichtung gehe der Trend zu seidenglänzenden,<br />
matten, oder auch in der Oberfläche<br />
strukturierten Lacken, die den Bauteilen<br />
eine sehr wertig erscheinende Optik verleihen.<br />
Sowohl Jürgen Hohnstein als auch<br />
Klaus-Martin Konrad haben schon den Blick<br />
aus dem neuen Pavillon aufs Meer genossen<br />
und sich über die gelungene Konstruktion<br />
gefreut.<br />
www.zinkpower.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 170605052)<br />
Das neue Restaurant »Gosch«<br />
in Wenningstedt auf Sylt: mit<br />
Feuerverzinkung gegen Korrosion<br />
geschützt.<br />
(Foto: Zinkpower)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
K 55<br />
<br />
<br />
Hilden. Der Zentralverband Oberflächentechnik e.V. (ZVO) hat den ZVO-Einkaufsführer<br />
2017/2018 erstmals als App für IOS und Android veröffentlicht.<br />
Die Daten der teilnehmenden Unternehmen werden in Echtzeit verarbeitet<br />
und dargestellt. Für die Ausgabe 2017/2018 hat der ZVO die Nomenklatur<br />
vollständig überarbeitet und erweitert. Erstmals sind sämtliche Leistungen<br />
aus den Bereichen Oberflächensysteme /Oberflächendienstleistungen alphabetisch<br />
sortiert, jeweils nach Oberflächenveredlern, Verfahrens- und Rohstofflieferanten.<br />
Ferner erhielt das Galvanisieren für wichtige Abnehmerbranchen<br />
sowie das Galvanisieren bestimmter Grundmaterialien und großvolumiger<br />
oder überlanger Bauteile eigene Suchkriterien.<br />
www.zvo.org<br />
K<br />
/<br />
AS/WS(SHN)/SE/ (sm 170605004)<br />
<br />
Essen. Der Technologiekonzern thyssenkrupp wird ein weiteres automobiles<br />
Zulieferwerk in Ungarn errichten. Noch in diesem Frühjahr soll mit dem<br />
Bau des Werks auf einer Fläche von rd. 20.000 m² in Debrecen im Osten des<br />
Landes be gonnen werden. Ab 2018 werden dort jährlich insgesamt über<br />
6 Mill. Schraubenfedern und Stabilisatoren hergestellt. Zu den Kunden zählen<br />
namhafte europäische Automobilhersteller. Die Investitionssumme liegt<br />
bei rd. 35 Mill. €.<br />
Karsten Kroos, CEO der Komponentensparte von thyssenkrupp: »Mit dem<br />
Ausbau unserer Produktionskapazitäten in Ungarn setzen wir die profitable<br />
Wachstumsstrategie unseres Komponentengeschäfts gemeinsam mit unseren<br />
Kunden weiter fort.«<br />
Bereits im vergangenen Frühjahr hat thyssenkrupp in der Nähe von Budapest<br />
mit dem Bau eines neuen Produktionsstandortes für Motor- und Fahrwerkskomponenten<br />
begonnen. Ab 2018 ist dort die Serienproduktion von<br />
elektrisch unterstützten Lenksystemen und Zylinderkopfhauben mit integrierten<br />
Nockenwellen geplant. Rd. 100 Mill. € investiert das Unternehmen<br />
in diesen neuen Fertigungsstandort. Darüber hinaus be treibt thyssenkrupp<br />
seit 2013 ein Montagewerk für Vorder- und Hinterachsen für den Kunden<br />
<br />
Aber nicht nur als Produktionsstandort gewinnt Ungarn für thyssenkrupp<br />
zunehmend an Bedeutung. Bereits heute betreibt das Unternehmen in Budapest<br />
ein Software-Entwicklungszentrum für Lenkungstechnologie.<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
K<br />
/<br />
<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 170604720)<br />
Stuttgart / Jieyang. In der Metal Eco City (MEC) in Jieyang entsteht ein<br />
Galvanikpark mit Vorbildcharakter für ganz China. Jieyang gilt als<br />
Metall-Mekka Chinas. In der Millionenstadt gibt es mehr als 7.600 Metallunternehmen<br />
mit 400.000 Arbeitskräften. Dort soll ein deutsch- chinesischer<br />
Standort für die umweltfreundliche Galvanikproduktion aufgebaut werden.<br />
Zum Konzept gehören eine interne Zertifizierungsstelle für galvanische<br />
Betriebe und der Aufbau eines Regelwerks und Prozesskatasters für elektrochemische<br />
Prozesse und Spülmethoden. Begleitet wird der Prozess vom<br />
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in<br />
Stuttgart, dessen Abteilung Galvanotechnik in enger Ab stimmung mit der<br />
ZhongDe Metal Group ein Büro für Qualitäts- und Sicherheitsmanagement<br />
aufbaut. Das Galvanikzentrum umfasst eine Fläche von 530.000 m², die<br />
gesamte Investitionssumme soll 2,4 Mrd. RMB betragen, das sind rd.<br />
320 Mill. €.<br />
www.metal-eco-city.com<br />
K<br />
/<br />
AS/WS(SHN)/SE/ (sm 161104247)<br />
Basel. Axalta Coating Systems ein Anbieter von Flüssig- und Pulverlacken,<br />
gibt mit seiner neuen Website für den Geschäftsbereich Energy Solutions<br />
einen umfassenden globalen Überblick über sämtliche Energy-Solutions-Marken.<br />
Diese sind speziell auf Kunden zugeschnitten, die Drahtlacke, Tränkharze<br />
und Elektroblechlacke einsetzen. Zu den elektrischen Isoliermateria lien<br />
von Axalta ge hören die Marken Voltatex ® , Voltaprem ® , Voltabas, Voltahyd,<br />
Voltacast, Voltron ® und Basa.<br />
www.electricalinsulation.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 170604954)<br />
<br />
Offingen. Die Richard Geiss GmbH bietet ab sofort die Lohnentfettung für<br />
Kleinteile und Baugruppen bis zu einer Größe von 1.200 mm x 800 mm x<br />
970 mm an. Die neue Anlage ist auf einen Durchsatz von 12.000 Gitterboxen<br />
pro Jahr ausgelegt, sodass etliche Millionen Teile entfettet werden können.<br />
Die Lohnentfettung ist für industrielle Anwender aus dem Automobil-, Anlagen-,<br />
Maschinen- und Werkzeugbau interessant, denn über die Perchlorethylen-Lösemittelanlagen<br />
können stark verölte oder benetzte Metallteile wie<br />
Stanz- und Stanzbiege-, Drahtbiege-, Tiefzieh- oder Fließpressteile absolut<br />
prozesssicher gereinigt werden. In einem Arbeitsgang können Chargen mit<br />
einem Gewicht von bis zu 1.000 kg und bis zu 60 Chargen pro Tag gereinigt<br />
werden.<br />
www.geiss-gmbh.de<br />
K<br />
/<br />
AS/WS(SHN)/SE/ (sm 161004134)<br />
Kompetenz in der<br />
Schleuderrad-Strahltechnik<br />
Als Komplettanbieter konstruieren<br />
und fertigen wir Schleuderrad-<br />
Strahlanlagen inkl. Filter- und<br />
Transporttechnik.<br />
Besonderen Wert legen wir<br />
auf den Service:<br />
• Verschleiß- und Ersatzteile<br />
• Reparatur und (Fern-)Wartung<br />
• Inspektion und Beratung<br />
• Modernisierung und<br />
Leistungssteigerung<br />
• Optimierte Gebrauchtmaschinen<br />
AGTOS<br />
Gesellschaft für technische<br />
Oberflächensysteme mbH<br />
Gutenbergstraße 14<br />
D-48282 Emsdetten<br />
Tel. +49(0)2572 96026-0<br />
info@agtos.de<br />
www.agtos.de<br />
185-07/14-4c<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
56 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
E & S Baustahlcenter wird Teil der SÜLZLE-Gruppe<br />
Rosenfeld. Die SÜLZLE-Gruppe mit ihrem Unternehmen SÜLZLE Stahlpartner hat zum 18. April 2017<br />
die E & S Baustahlcenter GmbH in Schwendi/Großschafhausen übernommen.<br />
Der oberschwäbische Familienbetrieb<br />
liefert bereits seit 1997 Baustahl und Be -<br />
wehrungstechnik an seine regionalen und<br />
überregionalen Kunden. SÜLZLE Stahlpartner<br />
ist mit zwölf eigenen Standorten und<br />
einem Partnerbetrieb in Aichach einer der<br />
größten Bewehrungsstahlhändler und Biegebetriebe<br />
Deutschlands und steht in direktem<br />
Kontakt mit zahlreichen nationalen<br />
und internationalen Stahlwerken. Das Ro -<br />
senfelder Unternehmen war allerdings bislang<br />
noch nicht im Großraum Ulm vertreten.<br />
»Wir freuen uns, dass wir in Zukunft<br />
unseren Kunden in den Regionen Oberschwaben<br />
und Allgäu kompetente Beratung<br />
und schnellen Service vor Ort anbieten<br />
können«, betont Heinrich Sülzle, Gesellschafter<br />
der Sülzle Gruppe. »Die Mitarbeiter<br />
der E & S Baustahlcenter GmbH werden<br />
ebenfalls übernommen. So bleiben den<br />
Stammkunden ihre vertrauten Ansprechpartner<br />
erhalten«, erläutert Sülzle. SÜLZLE<br />
Heinrich Sülzle (li.)<br />
und Andreas Sülzle,<br />
Gesellschafter der<br />
Sülzle Gruppe, freuen<br />
sich über den neuen<br />
SÜLZLE-Stahlpartner-<br />
Standort in Schwendi<br />
Stahlpartner erweitert durch die Übernahme<br />
sein Liefergebiet und kann seine Kunden<br />
rund um Ulm und Biberach sowie in<br />
den Regionen Oberschwaben und Allgäu<br />
noch schneller und flexibler beliefern.<br />
www.suelzle-gruppe.de<br />
/<br />
(Foto: SÜLZLE Gruppe)<br />
(sm 170605002)<br />
KLÖCKNER & CO BETEILIGT<br />
SICH AN TECHNOLOGIE-START-UP<br />
BIGREP<br />
Duisburg/Berlin. Klöckner & Co hat sich über<br />
die Venture Capital Tochter kloeckner.v an dem<br />
Technologie-Start-up BigRep beteiligt. Durch eine<br />
Vorinvestition steigt Klöckner & Co damit bereits<br />
vor Abschluss der laufenden internationalen Serie<br />
B-Finanzierungsrunde der BigRep GmbH in den<br />
Zukunftsmarkt der additiven Fertigung ein. Big-<br />
Rep ist Entwickler und Hersteller des größten<br />
serienmäßig verfügbaren 3-D-Druckers der Welt,<br />
sowie Berater für Anlagenlösungen der additiven<br />
Fertigung. Neben der finanziellen Beteiligung ist<br />
geplant, dass Klöckner & Co zukünftig industrielle<br />
3-D-Drucker von BigRep in seinem umfangreichen<br />
Standortnetzwerk in Europa und den USA<br />
einsetzt. Die Perspektiven für dieses Marktsegment<br />
sind vielversprechend: Bis 2020 wird eine<br />
jährliche Wachstumsrate von rd. 20 % erwartet.<br />
www.kloeckner.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 170605029)<br />
GLEITSCHLEIFTECHNIK, VIELSEITIG<br />
IN DER OBERFLÄCHENBEARBEITUNG<br />
Entgraten | Glätten | Polieren | Reinigen | Entzundern<br />
www.walther-trowal.de | Tel. 02129-571-0
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 57<br />
Souveränität über Daten trotz Austausch<br />
Industrial Data Space macht neue Geschäftsmodelle möglich<br />
München. Mit dem Industrial Data Space können Unternehmen Daten<br />
austauschen und gleichzeitig bestimmen, wer die Daten zu welchem Zweck<br />
nutzen darf. Die Fraunhofer-Gesellschaft stellt hierfür das Referenzarchitektur<br />
modell vor. Es bildet die Grundlage für viele neue datenzentrierte<br />
Geschäftsmodelle.<br />
Menge. Das Mapping der Stammdaten er -<br />
folgt dabei automatisiert. »Der aufwendige<br />
manuelle Datenabgleich entfällt komplett«,<br />
beschreibt Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann,<br />
Vorsitzender des Vorstands der Salzgitter<br />
AG, den Nutzen des Industrial Data<br />
Space.<br />
Der Megatrend »Digitale Transformation«<br />
verändert nicht nur die Geschäftsprozesse,<br />
sondern auch die Rolle, die Daten im<br />
Unternehmen spielen. Diese werden heute<br />
zunehmend als Wirtschaftsgut und als strategische<br />
Ressource betrachtet. Damit Unternehmen<br />
in der Zusammenarbeit mit Ge -<br />
schäftspartnern Daten ohne Kontrollverlust<br />
austauschen können, hat die Fraunhofer-<br />
Gesellschaft den Industrial Data Space,<br />
einen geschützten Datenraum entwickelt.<br />
Datenaustausch mit Regeln<br />
Jedes Unternehmen legt vorher fest, wie<br />
seine Informationen im Rahmen der Zusammenarbeit<br />
genutzt werden dürfen und wie<br />
nicht. In den geschützten Datenraum dürfen<br />
nur zertifizierte Teilnehmer eintreten, deren<br />
Identität vorher überprüft wurde. Einerseits<br />
lassen sich die Daten im Rahmen der Zusammenarbeit<br />
ungehindert nutzen, andererseits<br />
behalten Unternehmen die volle Kontrolle.<br />
Dass das in der Praxis funktioniert, zeigt ein<br />
Projekt, das das Fraunhofer-Institut für Software-<br />
und Systemtechnik ISST mit dem<br />
Stahlkonzern Salzgitter AG realisiert hat.<br />
Dabei geht es um die Übertragung von<br />
Lagerdaten zwischen Kunden- und Lieferantensystemen.<br />
Der Datenaustausch erfolgt<br />
automatisiert, sicher und verschlüsselt über<br />
die maschinelle Schnittstelle unter Einsatz<br />
von Smart Data Apps. Die Kunden können<br />
erfragen, ob die gewünschte Art von Stahl<br />
zum Wunschtermin vorrätig ist, das Lieferantensystem<br />
meldet dann die verfügbare<br />
Zukünftig Transportüberwachung<br />
Neben dem Management von Lagerdaten<br />
erarbeiten die Forscher mit dem Industrial<br />
Data Space derzeit auch Lösungen für die<br />
Echtzeit-Überwachung von Transporten, um<br />
Anlieferungsprozesse zu verbessern. Seit<br />
Oktober 2015 unterstützt das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung (BMBF)<br />
das Forschungsprojekt »Industrial Data Space«<br />
mit einer Laufzeit von drei Jahren. Insgesamt<br />
12 Fraunhofer Institute sind an der<br />
Initiative beteiligt.<br />
K<br />
(sm 170604935)<br />
SÜDSTAHL INVESTIERT IN<br />
NEUE STRAHL- UND<br />
BESCHICHTUNGSKABINE<br />
Mertingen. Die Südstahl GmbH & Co. KG hat<br />
in eine neue Strahl- und Beschichtungskabine<br />
investiert. Damit erweitert das Unternehmen sein<br />
Leistungsspektrum um das Strahlen von nichtrostendem<br />
Stahl und steigert mit der neuen Technik<br />
die Produktivität. Südstahl erfüllt nun die Anforderungen<br />
aus den Normen EN 1090 und<br />
EN ISO 12944. Das Dach der 15 m langen und 5 m<br />
breiten Strahlkabine kann für die Einfahrt des<br />
Deckenkrans geöffnet werden. In ihr finden Bauteile<br />
mit einem Gewicht von bis zu 20 t Platz. Für<br />
die Oberflächenbehandlung wird mit Glasperlen<br />
und Stahlgranulat auf zwei unterschiedliche<br />
Strahlmedien zurückgegriffen.<br />
www.suedstahl.de<br />
K<br />
/<br />
AS/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170304584)<br />
L = 685 +/- 0,2<br />
0.30<br />
Präzisionsplatinen made in Solingen<br />
PERFEKT AUF SIE<br />
B = 613 + 0,2 mm<br />
PRÄZISE wie<br />
eine Vogel-Bauer Platine<br />
ein Schweizer Uhrwerk<br />
0.10<br />
4<br />
Bestmögliche Schnittqualität und gerade Schnittkanten begünstigen Schweißprozesse<br />
Einhaltung engster Längen- und Rechtwinkeligkeitstoleranzen<br />
Erfüllung hoher Planheitsanforderungen mittels Hochleistungsrichtmaschine<br />
Kratzerfreie, kantenbündige Stapelung – ideal geeignet für automatisiertes<br />
Abstapeln bei der Weiterverarbeitung<br />
Höchste Wirtschaftlichkeit durch Schneiden statt Lasern<br />
VOGEL-BAUER EDELSTAHL GmbH & Co. KG · T +49 212 23027-0 · info@vogel-bauer.de<br />
www.vogel-bauer.de
58 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Neue App für Verpackungsstahl-Kunden<br />
Duisburg. Einen schnellen und bequemen Zugriff auf Informationen rund um rasselstein ® , den Premium-<br />
Verpackungsstahl von thyssenkrupp, ermöglicht ab sofort die kostenfreie App »Packaging Steel«.<br />
Deutschlands einziger Hersteller von<br />
Verpackungsstahl hat in seiner neuen App<br />
alle relevanten Inhalte rund um sein Produkt<br />
zusammengestellt. So haben die Nutzer<br />
zentrale Informationen zu rasselstein-Verpackungsstahl<br />
auf ihrem Smartphone, um<br />
schnell und unkompliziert nach den Daten<br />
zu suchen, die sie benötigen.<br />
Die »Packaging Steel«-App gibt den An -<br />
wendern einen Überblick über alle lieferbaren<br />
Verpackungsstahlsorten von thyssenkrupp<br />
und deren jeweilige Spezifikationen.<br />
Im Fokus der App stehen aber auch aktuelle<br />
Innovationen vom weltweit größten Produktionsstandort<br />
für Verpackungsstahl – zum<br />
Beispiel »rasselstein ® Solidflex«. Der Nutzer<br />
kann sich über Potenziale für alle Anwendungszwecke<br />
des stabilen Materials informieren<br />
und sich einen Überblick über die<br />
verfügbaren Beschichtungsmöglichkeiten<br />
verschaffen. Push Notifications halten die<br />
Anwender immer über Neuigkeiten rund<br />
um rasselstein-Verpackungsstahl auf dem<br />
Laufenden.<br />
Die App kann mit und ohne Registrierung<br />
genutzt werden. Die Registrierung ermöglicht<br />
den Nutzern die Individualisierung der<br />
App nach ihren jeweiligen Bedürfnissen. So<br />
können das Dashboard personalisiert und<br />
Seiten unter den Favoriten gespeichert werden.<br />
Inhalte, die für den Nutzer relevant<br />
sind, lassen sich innerhalb der App individuell<br />
platzieren und bei jedem Aufrufen der<br />
App schneller finden.<br />
www.thyssenkrupp-steel.com/de/<br />
publikationen/apps/apps.html<br />
/<br />
(sm 170604974)<br />
Die kostenfreie App »Packaging Steel«<br />
ermöglicht einen schnellen und bequemen<br />
Zugriff auf Informationen rund um<br />
thyssenkrupp in Andernach.<br />
(Foto: thyssenkrupp)<br />
HEBE- UND FÖRDERTECHNIK<br />
ZUM ANFASSEN<br />
Düsseldorf. Mit dem CX005 hat Kito Europe<br />
einen kleinen und zuverlässigen Handkettenzug<br />
auf den Markt gebracht. Der große Bruder des<br />
CX003 (250 kg Nennlast) befördert bis zu 500 kg,<br />
ist aber leicht und kompakt gebaut (nur 4,8 kg<br />
Eigengewicht) und lässt sich deshalb überall dort<br />
zum Einsatz bringen, wo gerade Hebe- und Senkprozesse<br />
anfallen. Der handliche Kettenzug kann<br />
mühelos auch in hohe Positionen ge hangen werden,<br />
sodass seine Einsatzgebiete weit über die<br />
üblichen Bereiche für klassische Flaschenzüge<br />
hinausgehen.<br />
Dabei steht die Sicherheit des Anwenders an<br />
erster Stelle: Die Haken des CX-Kraftpakets sind<br />
mit einem besonders großen Innendurchmesser<br />
designt, um die Anwendungsgebiete auszubreiten<br />
und die Anbringung so einfach wie möglich zu<br />
machen. Gleichzeitig sind Ober- und Unterhaken<br />
mit einer zuverlässigen Sicherheitsvorrichtung<br />
versehen. Die Bedienung des CX005 ist streng<br />
kontrollierbar, da die Lastkette millimetergenaue<br />
Bewegungen zulässt. Der eingebaute Überlastungsschutz<br />
warnt vor Fehlbedienung bei zu<br />
hoher Förderlast.<br />
www.kito.net<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 170304693)<br />
Wenn es darauf ankommt, heben wir es auch im Ganzen!<br />
Coil- und Blechpakethandling<br />
für die Automobilindustie<br />
PFEIFER<br />
Seil- und Hebetechnik GmbH<br />
www.pfeifer.info<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 59<br />
Digitalisierte Einkaufsprozesse halbieren Kosten für Beschaffung<br />
München/Leipzig/Köthen. Eine Stunde Arbeitszeit gespart und halbierte Prozesskosten, das unterscheidet den<br />
herkömmlichen und den digitalisierten Beschaffungsvorgang – zu diesem Ergebnis kommen Prof. Holger Müller<br />
von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und Elisabetta Bollini von der<br />
Mercateo AG in der Studie »Indirekter Einkauf im Fokus: Zwischen Einsparpotenzial und Zukunftschancen«.<br />
Konkret untersuchten die Autoren, wieviel<br />
Zeit es Unternehmen kostet, Materialien<br />
zu beschaffen, die tagtäglich in der Verwaltung,<br />
im Betrieb oder in der Instandhaltung<br />
benötigt werden – jenseits der für die Produktion<br />
relevanten Güter. Damit ist es erstmals<br />
möglich, das Einsparpotenzial der Digitalisierung<br />
für sogenannte »indirekte« Einkaufsprozesse<br />
zu beziffern.<br />
Die Studie wurde im Zeitraum von De -<br />
zember 2016 bis einschließlich Januar 2017<br />
durchgeführt. Insgesamt 110 Verantwortliche<br />
für Beschaffung und Einkauf in deutschen<br />
Unternehmen nahmen an der Online-<br />
Befragung teil.<br />
Eine wesentliche Erkenntnis: Die Beschaffung<br />
von indirektem Bedarf kann in einem<br />
Unternehmen zu einem erheblichen Kostenfaktor<br />
werden. Ein durchschnittlicher Mittelständler<br />
mit rd. 7.100 Bestellungen pro Jahr<br />
kann mithilfe von digitalisierten Prozessen<br />
seine Bestellkosten von knapp 820.000 €<br />
um 40 % auf 480.000 € reduzieren. Dabei<br />
wurden die einzelnen Bereiche einer Bestellung<br />
definiert und auf ihren Zeitaufwand<br />
überprüft.<br />
Ein einheitlicher, jedoch manueller Prozess<br />
führt zu keinen Einsparungen. Erst mit<br />
einem digitalen Prozess können die Kosten<br />
von 115 € (manuell) auf 67 € (digital) ge -<br />
senkt werden.<br />
Holger Müller erläutert: »Mit den vorliegenden<br />
Ergebnissen können wir erstmalig<br />
den Entscheidungsträgern in den KMU eine<br />
belastbare Datengrundlage zur Optimierung<br />
ihrer Prozesse und zum damit verbundenen<br />
Einsparpotenzial mit auf den Weg geben.«<br />
Die Studie zeigt weiter, dass sich 70 % der<br />
befragten Unternehmen nicht gut auf die<br />
Digitalisierung vorbereitet sehen. Dabei ist<br />
gerade die Anpassung der administrativen<br />
Prozesse an die fortschreitende Vernetzung<br />
innerhalb der »Industrie 4.0« von besonderer<br />
Bedeutung, um reibungslose Abläufe<br />
zwischen Unternehmen zu ermöglichen und<br />
isolierte »Digitalisierungsinseln« zu vermeiden.<br />
Auch hier haben die KMU den größten<br />
Nachholbedarf.<br />
/<br />
www.mercateo.com/corporate/info/<br />
mercateo-htwk-studie-2017/<br />
(sm 170604976)<br />
STAPLER IM MASCHINEN-<br />
UND ANLAGENBAU<br />
Ulm. Bei der Entscheidung für konkrete Modelle<br />
und Varianten von Staplern und Flurförderzeugen<br />
müssen Entscheider zahlreiche Aspekte berücksichtigen.<br />
Angefangen bei Leistungseckdaten<br />
über die Finanzierungsart bis zur Anbindung der<br />
Geräte an die interne Informationslogistik. Diese<br />
Themen greift ein neuer Branchenbericht bei<br />
Stap lerberater.de auf. Die monatlich veröffentlichten,<br />
kostenlosen und herstellerunabhängigen<br />
Branchenberichte stellen eine Ergänzung zum<br />
Informations- und Dienstleistungsangebot auf<br />
Staplerberater.de dar, einem großen deutschen<br />
Fachportal über Staplertechnologie. Sämtliche<br />
dort veröffentlichten Berichte und Informationen<br />
richten sich sowohl an Fachleute wie auch an<br />
interessierte Laien. Das Portal bietet aktuell sieben<br />
kostenlose E-Books zum Download, die sich<br />
mit der Auswahl und dem sicheren Betrieb von<br />
Staplern und Hubwagen beschäftigen. K<br />
eb/WS(SHN)SE/ (sm 170604905)<br />
DTC FÄHRT WEITERE<br />
DIREKTVERKEHRE NACH ITALIEN<br />
Nürnberg. Die Deutsche Transport-Compagnie<br />
Erich Bogdan GmbH & Co. KG (DTC) hat Direktverkehre<br />
ins italienische Pordenone aufgenommen.<br />
Zweimal pro Woche fahren Lkw von Nürnberg<br />
in die Stadt rd. 90 Kilometer nordöstlich von<br />
Venedig. Auf der Strecke transportiert der Logistiker<br />
Stückgut aller Größen für Kunden aus Industrie<br />
und Großhandel. Somit deckt die DTC jetzt<br />
ganz Norditalien mit Direktverkehren ab.<br />
www.dtc.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 170605015)<br />
Behringer GmbH · 74912 Kirchardt<br />
Telefon (0 72 66) 207-0<br />
info@behringer.net<br />
www.behringer.net<br />
SCHARF AUF EFFIZIENZ<br />
Ob in Stahl, Alu oder vergleichbaren Werkstoffen -<br />
echte Effizienz zeigt sich im Ergebnis.<br />
Nutzen Sie das Potenzial leistungsstarker Band- und<br />
Kreissägemaschinen. BEHRINGER und BEHRINGER EISELE<br />
bieten innovative, hochpräzise Maschinen für den Stahlbau<br />
und Stahlhandel sowie Materialflusslösungen für noch mehr<br />
Wirtschaftlichkeit.<br />
Werden auch Sie „SCHARF AUF EFFIZIENZ“.<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der Hausmesse in Kirchardt,<br />
vom 20. bis 22. <strong>Juni</strong> 2017.<br />
Anmeldungen zur Hausmesse unter: www.worldofsaws.com
60 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Verschleißarmer Mono-Mast entwickelt<br />
Transport von 450 °C heißen Coils<br />
Neu Isenburg. Hyster hat jetzt einen speziellen Mono-Mast für<br />
Großstapler entwickelt, mit dem sich auch heiße Metall-Coils besser<br />
transportieren lassen. Der neue Mono-Mast für Stapler mit einer<br />
Tragfähigkeit von 25 bis 32 t hat einen geringeren Verschleiß, da der<br />
Gabelträger ohne weitere Kettenumlenkung direkt mit den Hubzylindern<br />
gehoben werden kann.<br />
»Stahlwerke, die bis zu 450 °C heiße<br />
Coils produzieren, suchten eine nachhaltige<br />
Lösung, um die Coils sicher und verschleißarm<br />
transportieren zu können«, sagt Rainer<br />
Marian, Direktor Big Trucks, Hyster, EMEA.<br />
»Aufgrund der hohen Temperaturen werden<br />
Hubketten und Schlauchführungen bei<br />
den bisher verwendeten zweifachen Hubgerüsten<br />
verhältnismäßig schnell reparaturbedürftig.<br />
Eine weitere Anforderung war, dass<br />
die Stapler auch bei begrenzter Bauhöhe<br />
eingesetzt werden können«. Den Mono-<br />
Mast entwickelte das Special Engineering<br />
Department speziell für Großstapler der<br />
Hyster ® -Serie H25-32XM-12. Mit dem integrierten<br />
Dorn lassen sich die Coils direkt<br />
heben und transportieren. »Dadurch sind<br />
die üblicherweise verwendeten Hubketten,<br />
die ansonsten Wartung und Verschleiß mit<br />
sich ziehen, verzichtbar«, erklärt Marian.<br />
Beispielsweise können mit einem Mono-<br />
Mast mit einer Bauhöhe von 5.250 mm und<br />
einem Freihub von 2.745 mm mit integriertem<br />
Dorn bis zu zwei heiße Coils hoch aufeinander<br />
gestapelt werden.<br />
Für Schwerlastanwendungen<br />
geeignet<br />
Die robusten Hyster-Stapler der Serie H25-<br />
32XM-12 eignen sich für Schwerlastanwendungen<br />
wie das Handling von Metallblechen<br />
und -blöcken. Für die Schwerlaststapler<br />
sind zudem zahlreiche Gabelträger<br />
und Gabelzinken sowie Anbaugeräte erhältlich.<br />
»Zwei-Funktions-Gabelträger mit Seitenschub<br />
und Gabelzinkenverstellung sind<br />
schnell wechselbar und sorgen dafür, dass<br />
Anwender die unterschiedlichsten Lasten<br />
mit nur einem Stapler transportieren können«,<br />
so Marian. »Wir entwickeln zusammen<br />
mit unseren Kunden und Partnern<br />
Branchenlösungen, die nicht nur ihren<br />
Zweck erfüllen, sondern auch, um eine hohe<br />
Produktivität zu gewährleisten und die Wartungskosten<br />
gering zu halten.«<br />
K<br />
« KONTAKT<br />
Hyster GmbH<br />
Siemensstraße 9<br />
63263 Neu-Isenburg<br />
Tel. +49 6102 368680<br />
wwww.hyster.de<br />
(sm 170605028)<br />
(Foto: Hyster)<br />
Der Hyster-Stapler mit Mono-<br />
Mast ist für den verschleißarmen<br />
Transport von heißen Coils<br />
entwickelt worden.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Firmenschriften K 61<br />
Karl H. Bartels GmbH<br />
fetra Fechtel GmbH<br />
Hauptkatalog – Lagereinrichtungen<br />
und Transportgeräte nach Maß<br />
492 Seiten, deutsch<br />
Das Familienunternehmen, 1938 in<br />
Schleswig-Holstein gegründet, vereinigt<br />
Qualität, Innovation und Tradition.<br />
Es entwickelt und produziert Regalsysteme<br />
für Bleche, Langgut und Schwerlast<br />
und zählt dabei zu den führenden<br />
europäischen Herstellern von Lagereinrichtungen<br />
mit langjähriger Erfahrung<br />
in der Intralogistik. Speziell im Regal-<br />
Sonderbau können Kundenwünsche<br />
individuell erfüllt werden.<br />
Transportgeräte<br />
164 Seiten, deutsch<br />
Die Entwicklung von innovativen Transportgeräten<br />
mit jahrzehntelanger Kompetenz<br />
ist die Aufgabe des familiengeführten<br />
Unternehmens. Mehr als 1.000<br />
Produkte umfasst das Sortiment, von<br />
Rollern und Wagen verschiedenster<br />
Art, Rollpulten und -schränken, Karren,<br />
Paletten-Fahrgestellen, Kippern, Staplern,<br />
Rädern und Rollen sowie Hubwagen.<br />
Effizient und präzise werden die<br />
Geräte mithilfe modernster Produktionsanlagen<br />
gefertigt, sind oft auch im Baukastensystem erhältlich.<br />
Karl H. Bartels GmbH<br />
Max-Planck-Straße 6, 25358 Horst/Holstein<br />
Tel. +49 4126 3968-0, Fax +49 4126 3968-68<br />
E-Mail: info@bartels-germany.de, www.bartels-germany.de (sm 170605036) K<br />
fetra Fechtel Transportgeräte GmbH<br />
Industriestraße 17 – 21, 33829 Borgholzhausen<br />
Tel. +49 5425 9494-0, Fax +49 5425 9494-24<br />
E-Mail: info@fetra.de, www.fetra.de<br />
(sm 170605035) K<br />
Micrometal GmbH<br />
Müller & Borggräfe GmbH<br />
Hochpräzise geätzte Mikrobauteile<br />
8 Seiten, deutsch<br />
Über jahrzehntelange Erfahrung in<br />
der Mikrosystemtechnik mit engen<br />
Toleranzen, dünnen Metallen, feinen<br />
Strukturen und komplexen Formen<br />
verfügt die Micrometal GmbH. Kundenindividuell<br />
werden hier Präzisionsätzteile<br />
aus Materialien ab 0,025 mm<br />
in großen Stückzahlen gefertigt. Die<br />
spezielle Inline-Ätzanlage gewährleistet<br />
dabei höchste Präzision, Effektivität<br />
und Reproduzierbarkeit u. a. durch<br />
den Einsatz von genauen Glaswerkzeugen und Nasslack.<br />
Metall nach Maß – Metal made to<br />
measure<br />
16 Seiten, deutsch/englisch<br />
Das Familienunternehmen fertigt hochwertige<br />
Einzelteile und Komponenten<br />
für diverse Anwendungsgebiete, z. B.<br />
für die Nutz- und Schienenfahrzeugindustrie,<br />
Kran- und Fördertechnik, Be -<br />
schlag- und Schließzylinderherstellung<br />
und Berg-, Straßen-, Gerüst- und Tunnelbau.<br />
Es werden Zeichnungsteile,<br />
Standardprodukte sowie Bauteile für<br />
anspruchsvolle Bedingungen hergestellt.<br />
micrometal GmbH<br />
Renkenrunsstraße 24, 79379 Müllheim (Baden)<br />
Tel. +49 7631 93688-0, Fax +49 7631 93688-109<br />
E-Mail: info@micrometal.de, www.micrometal.de<br />
(sm 170605117) K<br />
Müller & Borggräfe GmbH<br />
Hagener Straße 20, 58285 Gevelsberg<br />
Tel. +49 2332 788-0, Fax +49 2332 80336<br />
E-Mail: info@muebo.de, www.mueller-borggraefe.de<br />
(sm 170605031) K<br />
Nederman GmbH<br />
Rump Strahlanlagen GmbH & Co. KG<br />
Produkte, die den Arbeitsplatz<br />
verbessern, die Umweltbelastung<br />
reduzieren und die Effizienz steigern<br />
216 Seiten, deutsch<br />
Die Nederman-Gruppe ist tätig auf<br />
dem Sektor Umwelttechnik und spezialisiert<br />
auf Lösungen im Bereich Re -<br />
cycling und industrielle Luftfiltration.<br />
Ziel der Gruppe ist, Arbeitsumfelder zu<br />
optimieren und mit geringer Umweltbelastung<br />
zu schaffen. Das Portfolio<br />
erstreckt sich über alle Abschnitte vom<br />
Entwurf bis hin zur Inbetriebnahme<br />
inklusive Kundenservice.<br />
Capsor eco – die kompakte<br />
Hängebahn-Strahlanlage<br />
4 Seiten, deutsch<br />
Rump stellt hier die Capsor eco vor,<br />
entwickelt für das Strahlen von Konstruktionsteilen<br />
aus Stahl oder Aluminium<br />
im Chargenbetrieb. Die Anlage<br />
zeichnet sich durch einfache Handhabung<br />
und Kompaktheit aus und<br />
verfügt über einen integrierten Schaltschrank<br />
und eine Filteranlage. Mittels<br />
Kombination aus Rotation und Oszillation<br />
der Transporthänger gibt es<br />
reproduzierbare Strahlergebnisse.<br />
Nederman GmbH<br />
Nürtinger Straße 50, 73257 Köngen<br />
Tel. +49 7024 86899-0, Fax +49 7024 86899-29<br />
E-Mail: info@nederman.de, www.nederman.de<br />
(sm 170605037) K<br />
Rump Strahlanlagen GmbH & Co. KG<br />
Berglar 27, 33154 Salzkotten<br />
Tel. +49 5258 508-0, Fax +49 5258 508-101<br />
E-Mail: vertrieb@rump.de, www.rump.de<br />
(sm 170605032) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
62 K StahlTermine<br />
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />
7.-9.<strong>6.2017</strong><br />
Düsseldorf<br />
ITSC (International Thermal Spray<br />
Conference & Exposition<br />
DVS – Deutscher Verband<br />
für Schweißen und verwandte<br />
Verfahren e.V.,<br />
ASM-TSS (Thermal Spray Society<br />
ASM International)<br />
+49 211 1591-302<br />
www.dvs-ev.de/itsc2017/<br />
8.<strong>6.2017</strong><br />
Kopenhagen<br />
EUROMETAL<br />
Regionaltreffen Nordeuropa<br />
EUROMETAL<br />
www.eurometal.net<br />
14.-15.<strong>6.2017</strong><br />
Warschau<br />
Future Steel Forum Quartz Business Media +44 1737 855 151<br />
www.futuresteelforum.com<br />
18.-22.<strong>6.2017</strong><br />
Amsterdam-Schiphol<br />
SCT 2017 – 5th International<br />
Conference on Steels in Cars<br />
and Trucks<br />
TEMA Technologie Marketing AG +49 241 88970-300<br />
www.sct2017.com<br />
19.-20.<strong>6.2017</strong><br />
Barcelona<br />
Steel Markets Europe Conference S & P Global Platts +44 20 7176-6671<br />
www.platts.com/events/emea/<br />
steel-markets-europe/index<br />
20.<strong>6.2017</strong><br />
Ostfildern<br />
iforum Kranbahnen aktuell<br />
Akademie der Ingenieure,<br />
AkadIng GmbH, bauforumstahl<br />
+49 711 79 48 22 21<br />
+49 211 6707-828<br />
www.akademie-der-ingenieure.de<br />
www.bauforumstahl.de<br />
20.-21.<strong>6.2017</strong><br />
Essen<br />
22.-23.<strong>6.2017</strong><br />
Düsseldorf<br />
Schweißen von Rohrleitungen im<br />
Chemie- und Energieanlagenbau<br />
Seminar: Grundlagen der<br />
Werkstofftechnik<br />
Haus der Technik +49 201 1803-1<br />
www.hdt-essen.de/themen_und_<br />
seminare<br />
VDI Wissensforum +49 211 6214-201<br />
www.vdi-wissensforum.de/weiterbildung-maschinenbau/grundlagen-werkstofftechnik<br />
27.-28.<strong>6.2017</strong><br />
Düsseldorf<br />
ITPS – International Thermprocess<br />
Summit 2017<br />
Messe Düsseldorf, CECOF, VDM,<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
+49 201 82002-91<br />
www.itps-online.com<br />
3.-4.7.2017<br />
Bad Nauheim<br />
Karosseriebau für Kaufleute<br />
Automotive Circle (Vincentz<br />
Network GmbH & Co. KG)<br />
+49 511 9910-000<br />
www.automotive-circle.com<br />
6.7.2017<br />
Bad Nauheim<br />
Stahl im Karosseriebau –<br />
Seminar 3 B: Materialien<br />
Automotive Circle (Vincentz<br />
Network GmbH & Co. KG)<br />
+49 511 9910-000<br />
www.automotive-circle.com<br />
13.7.2017<br />
Essen<br />
Einführung in die Metall<br />
verarbeitenden additiven<br />
Fertigungsverfahren<br />
Haus der Technik +49 201 1803-1<br />
www.hdt-essen.de/themen_und_<br />
seminare<br />
13.-15.9.2017<br />
Berlin<br />
ZVO-Oberflächentage 2017<br />
Zentralverband Oberflächentechnik<br />
e.V.<br />
+49 2103 25 56 10<br />
www.oberflaechentage.zvo.org<br />
18.-23.9.2017<br />
Hannover<br />
EMO Hannover 2017<br />
Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
e.V. (VDW)<br />
Deutsche Messe AG<br />
+49 69 756081-0<br />
www.emo-hannover.de<br />
21.-23.9.2017<br />
Peking<br />
CITE 2017 – China International<br />
Tube & Pipe Expo<br />
Beijing Hiven Exhibition Co.,Ltd. +86 10 6860 4437<br />
www.sti-expo.com<br />
25.-29.9.2017<br />
Düsseldorf<br />
SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2017 Messe Essen +49 201 7244-631<br />
www.schweissen-schneiden.com<br />
27.-29.9.2017<br />
Dresden<br />
Werkstoffwoche 2017<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Materialkunde e.V.<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
+49 69 75306750<br />
www.werkstoffwoche.de<br />
9.-12.10.2017<br />
Stuttgart<br />
10.-12.10.2017<br />
Karlsruhe<br />
24.-26.10.2017<br />
Stuttgart<br />
36. Motek P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.motek-messe.de<br />
DeburringEXPO fairXperts GmbH & Co. KG www.deburring-expo.de<br />
parts2clean 2017 Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />
www.parts2clean.de<br />
7.-8.11.2017<br />
Düsseldorf<br />
ITA Conference und<br />
CabWire Conference<br />
(World Cable and Wire Technical<br />
Conference)<br />
International Tube Association e.V.<br />
(ITA)<br />
IWM – International Wire & Machinery<br />
Association (für CabWire)<br />
+49 211 947-5650<br />
+44 121 781 7367<br />
www.conference.itatube.org<br />
www.cabwire.com<br />
7.11.-10.11.2017<br />
Stuttgart<br />
13. Blechexpo 2017 P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.blechexpo-messe.de<br />
9.11.2017<br />
Düsseldorf<br />
STAHL 2017<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
+49 211 6707-533<br />
www.stahl-online.de<br />
15.11.2017<br />
Stuttgart<br />
Stuttgarter Säge-Tagung Kompetenzzentrum Sägen +49 711 970-1536<br />
www.saegen-stuttgart.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
Veranstaltungen / Personalien K 63<br />
Zukünftige Logistikherausforderungen<br />
Hamburg. Die 15. Hamburger Logistiktage boten wieder eine facettenreiche Sicht auf die zukunftsfähige Logistik<br />
verschiedener Branchen.<br />
Unterstützt wurde die Veranstaltung<br />
durch Sponsoring und eine interessante<br />
Begleitausstellung unter anderem von Container<br />
Centralen, STILL, PSI Logistics, Dachser<br />
und Wagner. Dr. Giovanni Prestifilippo, Ge -<br />
schäftsführer der PSI Logistics, und Christian<br />
Maasem vom FIR an der RWTH Aachen stellten<br />
»Smart Movement« mittels IoT-Bea cons<br />
vor, die mit dem PSItms kommunizieren,<br />
wodurch Transportprozesse und intralogistische<br />
Materialflüsse optimiert werden können.<br />
Erik Düwel von STILL sprach über das<br />
interaktive Zusammenspiel von Mensch und<br />
Maschine. Der assistierenden Funktion von<br />
Flurförderzeugen gibt er zukünftig große<br />
Bedeutung und stellte in diesem Kontext den<br />
STILL iGOneo vor, der bei Effizienz, Ergonomie<br />
und Arbeitsschutz punktet. Christian<br />
Seidl von Imperial legte dem Auditorium die<br />
größten Herausforderungen an die »Königsdisziplin«<br />
Automobillogistik dar und zeigte<br />
am Beispiel von VW, wie eine reibungslose<br />
Supply Chain trotz steigenden Logistikaufwands<br />
dennoch funktionieren kann.<br />
Georg Weinhofer von Coop in der Schweiz<br />
referierte über das Ziel seiner Unternehmung,<br />
bis 2023 CO 2<br />
-neutral zu werden. Als<br />
visionäre und zukunftsfähige Lösung hat<br />
Coop inzwischen acht Elektrolastwagen für<br />
den Warentransport zu Supermärkten im<br />
Einsatz. Die nächsten Hamburger Logistiktage<br />
werden voraussichtlich am 21. und<br />
22. Februar 2018 stattfinden.<br />
www.hamburger-logistiktage.de<br />
/<br />
(sm 170604961)<br />
VIP-Seite<br />
Dr. Thomas Peitz wurde<br />
technischer Leiter beim<br />
Langgut- und Blechlagerspezialisten<br />
Remmert. In<br />
der neu geschaffenen Po -<br />
sition verantwortet er den<br />
gesamten Produktentstehungsprozess<br />
des Unternehmens: von der<br />
Entwicklung über die Produktion bis hin zur<br />
Beschaffung und Logistik. Ein Schwerpunkt<br />
seiner Tätigkeit ist die Einführung und Weiterentwicklung<br />
von Industrie 4.0 in den<br />
hauseigenen Lagersystemen.<br />
K<br />
(sm 170605030)<br />
Geschäftsführungswechsel bei Vallourec<br />
Deutschland: Seit dem 1. Mai 2017 verantwortet<br />
Grit Heller die<br />
Bereiche Finanzen, Controlling,<br />
Risikomanagement<br />
und Compliance.<br />
Heller folgt auf Norbert<br />
Keusen, der Ende April auf<br />
eigenen Wunsch in den Ruhestand eingetreten<br />
ist. Bereits zum 1. April 2017 wurde<br />
Dr. Dirk Bissel zum neuen<br />
Geschäftsführer Vertrieb<br />
ernannt. Er tritt die Nachfolge<br />
von Nicolas Moreau<br />
an, der innerhalb der Vallourec-Gruppe<br />
eine neue Rolle in der Zentralabteilung<br />
Deve lopment & Innovation<br />
übernimmt. Mit Wirkung zum 1. Mai 2017<br />
ist Dr. Bissel außerdem für die Bereiche<br />
Recht und Kommunikation verantwortlich.<br />
Beide Neuzugänge in der deutschen Ge -<br />
schäftsführung besetzen zudem wichtige<br />
Funktionen innerhalb der Region Europe<br />
Africa der Vallourec-Gruppe: Heller leitet das<br />
Controlling, Dr. Bissel den Vertrieb. K<br />
(sm 170605038)<br />
Dr.-Ing. Hans-Otto Jochem, früher Mitglied<br />
des Vorstandes der KHD Humboldt<br />
Wedag AG, begeht am 15. <strong>Juni</strong> seinen<br />
85. Ge burtstag. K<br />
(sm 170604990)<br />
Am 15. <strong>Juni</strong> wird Dr.-Ing. Karl-Heinz<br />
Klein, ehemals Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der International Steel Experts<br />
GmbH, 75 Jahre alt.<br />
K<br />
(sm 170604991)<br />
Seinen 80. Geburtstag feiert am 16. <strong>Juni</strong><br />
Dr. jur. Werner Stumpfe, ehemals Hauptgeschäftsführer,<br />
Arbeitgeberverband Eisenund<br />
Stahlindustrie, dann Vorstandsmitglied,<br />
Mannesmann Demag AG, und Präsident des<br />
Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall. K<br />
(sm 170604992)<br />
Dr.-Ing. Rainer J. Reichelt, früher Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Thyssen<br />
Krupp EnCoke GmbH, feiert am 24. <strong>Juni</strong><br />
seinen 75. Geburtstag.<br />
K<br />
(sm 170604993)<br />
65 Jahre alt wird am 2. Juli Harald Heße,<br />
Geschäftsführer der Hesse GmbH & Co. Kaltwalzwerk.<br />
K<br />
(sm 170605041)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>
64 K Stellenmarkt / Inserentenverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
AGTOS Ges. für technische<br />
Oberflächensysteme mbH 55<br />
ALUKÖNIGSTAHL GmbH 21<br />
B<br />
BEHRINGER GmbH Maschinenfabrik<br />
und Eisengießerei 59<br />
BOBE Industrie-Elektronik 14<br />
Business Control Software GmbH 8<br />
C<br />
COILTEC Maschinenvertriebs GmbH 26<br />
D<br />
DELTA Qualitätsstahl GmbH<br />
U II<br />
Peter Drösser GmbH Stahlhandel 19<br />
E<br />
Ebbinghaus Verbund Managementund<br />
Dienstleistungs GmbH 43<br />
G<br />
GIMA e.K. Geschäftsleitung 42<br />
Göcke Umformtechnik GmbH & Co. KG 26<br />
I<br />
IMS Messsysteme GmbH 11<br />
J<br />
Jasper Ges. für Energiewirtschaft<br />
und Kybernetik mbH 47<br />
K<br />
Klöckner & Co. AG 16, 17<br />
Kroneisl-Stahl Handels GmbH 27<br />
N<br />
Norican Group 51<br />
P<br />
Perndorfer Maschinenbau KG 31<br />
PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH 58<br />
PILLER Entgrattechnik GmbH 43<br />
R<br />
R+R Eisenkontor GmbH & Co. KG 35<br />
RUMP Strahlanlagen GmbH & Co. KG 53<br />
S<br />
Salzgitter Mannesmann<br />
Handel GmbH<br />
Titelseite<br />
SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />
Dortmund GmbH & Co. KG 13<br />
Schages GmbH & Co. KG 15<br />
Seppeler Holding & Verwaltungs<br />
GmbH & Co. KG 37<br />
SSB Schienensysteme Brandt GmbH 50<br />
Stürmsfs AG 36<br />
T<br />
Walther Trowal GmbH & Co. KG 56<br />
U<br />
Universal Eisen und Stahl GmbH 9<br />
V<br />
Verlag Stahleisen GmbH 7, 48, 53, 66<br />
VOGEL-BAUER Edelstahl<br />
GmbH & CO. KG 57<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 29<br />
W<br />
Weyland GmbH<br />
Beilage<br />
The Coatinc Company Holding GmbH<br />
U IV<br />
BESTAR ist ein mittelständisches,<br />
global vertretenes Stahl Service-<br />
Center mit Hauptsitz in Remscheid.<br />
Insgesamt arbeiten weltweit ca. 60 Mitarbeiter für die BESTAR Gruppe.<br />
BESTAR wurde 1978 gegründet. Heute, fast 40 Jahre später, hat sich das<br />
<br />
mit Kunden in über 45 Ländern entwickelt. Unsere Kunden sind Hersteller<br />
von industriellen Schneidwerkzeugen, insbesondere Sägen und Messer.<br />
Dies beinhaltet unter anderem die Ver- und Bearbeitung von Holz, Metall,<br />
Nahrungsmitteln, Marmor und Granit, Landwirtschaftsprodukten sowie<br />
BESTAR <br />
<br />
hochwertigem Stahl produziert werden. Neben dem Vertrieb der hierfür<br />
BESTAR seinen Kunden auch eine umfassende<br />
technische Beratung und kurze Lieferzeiten durch umfangreiche<br />
Lagerhaltung.<br />
Zur Verstärkung unseres Vertriebs suchen wir eine/n<br />
- Sales Manager (m/w) Inland & Ausland<br />
<br />
- Sachbearbeiter Einkauf (m/w)<br />
<br />
<br />
www.bestar-steel.com/de/karriere
Stellenmarkt K 65<br />
Unser Mandant ist ein kompetenter Ansprechpartner<br />
bei allen Bedarfsfällen in den Bereichen<br />
„Blankstahl und artverwandte Produkte“ mit Sitz<br />
in NRW. Zur Verstärkung des Teams wird eine<br />
engagierte und begeisternde Persönlichkeit als<br />
gesucht.<br />
Vertriebsmitarbeiter (m/w)<br />
Als werksunabhängige Unternehmensgruppe ist KNAUF<br />
INTERFER einer der führenden Distributeure, Bearbeiter<br />
und Serviceanbieter für Stahl und Aluminium in Europa. Ein<br />
starker Verbund aus über 20 spezialisierten Unternehmen<br />
sorgt für einen Jahresabsatz von über 1.000.000 Tonnen.<br />
Die Interfer Stahl GmbH in Frankfurt am Main gehört zum<br />
Geschäftsfeld Distribution der KNAUF INTERFER GRUPPE<br />
und sucht zur Verstärkung des Vertriebs engagierte<br />
Unterstützung:<br />
Vertriebssachbearbeiter /<br />
Kundenbetreuer (m/w)<br />
für den Bereich Grobbleche<br />
für den Bereich Flachprodukte<br />
(kalt, oberflächenveredelt, warm, Lasergüten)<br />
Ihre Aufgaben:<br />
- Aktive Kundenbetreuung, im kombinierten Innen- und<br />
Außendienst<br />
- Bearbeitung von konkreten Kundenanfragen<br />
- Erstellen von detaillierten Angeboten<br />
- Professionelles Abwickeln von Auftragsvorgängen<br />
- Führen von Vertragsverhandlungen<br />
Ihr Profil:<br />
- Abgeschlossene kaufmännische Ausbildung<br />
- Idealerweise Berufspraxis im Vertrieb von Stahlprodukten<br />
- Versiert im Umgang mit moderner EDV – MS Office und<br />
Programme zur Materialwirtschaft<br />
- Kommunikationsstarker und zielstrebiger Teamplayer<br />
mit souveränem Auftreten<br />
Unser Angebot:<br />
Wir bieten Ihnen eine interessante und abwechslungsreiche<br />
Tätigkeit in einem engagierten Team sowie eine<br />
sorgfältige und fachliche Einarbeitung. Zudem erwartet<br />
Sie ein Unternehmen, das sich durch kurze Entscheidungswege<br />
und eine von gegenseitigem Respekt geprägte<br />
Unternehmenskultur auszeichnet.<br />
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gestalten möchten, freuen wir uns auf Ihre aussagefähigen<br />
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Angabe des frühestmöglichen Eintrittstermins und Ihrer<br />
Gehaltsvorstellung an michael.jung@knauf-interfer.de<br />
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Interfer Stahl GmbH<br />
Herr Michael Jung<br />
Tel. 069 2541262<br />
Gutleutstraße 363 - 365<br />
60327 Frankfurt am Main<br />
www.knauf-interfer.de<br />
Ihre Verantwortung<br />
Nachhaltige Positionierung des Unter nehmens<br />
durch den Aufbau langfristiger und qualitativer<br />
Kundenbeziehungen.<br />
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Kunden vor Ort und am Telefon sowie<br />
das Führen von kompetenten Verkaufsverhandlungen.<br />
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Vorschau / Impressum K 67<br />
VORSCHAU 7.2017<br />
Steel International<br />
• Stahlmarkt USA<br />
• Die Celsa-Gruppe, ein Unternehmensporträt<br />
• Swedisch Steel Prize 2017<br />
Stahlstandort Deutschland<br />
Dillinger Stahl verbindet Strasbourg und Kehl<br />
Branchenbericht Elektroindustrie<br />
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• Stahl weltweit<br />
• Stahl in China<br />
• Stahl in Europa<br />
• Stahl in Deutschland<br />
Fertigungstechnik Teil 1 (Biegen, Richten, Umformen etc.)<br />
• Ein Übersichtsartikel von Dipl.-Ing. Annedore Bose-Munde<br />
• Passend zugeschnittene Formplatinen ersparen einen Bearbeitungsschritt<br />
• CNC-Bearbeitung vs. 3-D-Druck: Freunde oder Feinde?<br />
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• Duplex-Stähle: nachhaltige Stahllösungen für viele Anwendungsbereiche<br />
• Schnelltest für Oberflächen nichtrostender Stähle<br />
• Sarkophag von Tschernobyl gesichert, eine Solarfarm entsteht<br />
Veranstaltungen<br />
Diverse Firmenportraits<br />
und Anwenderberichte<br />
und vieles mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />
Frank Toscha<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />
Anzeigenleitung: Nadine Kopmann<br />
Tel. +49 211 6707-518, Fax +49 211 6707-923518<br />
E-Mail: nadine.kopmann@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />
E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />
Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Premium GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 67.<br />
Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />
Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />
insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />
Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />
von Abonnenten und/oder Inserenten<br />
geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Gewähr.<br />
Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />
Handelsnamen oder sonstigen<br />
Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />
zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />
werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />
eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />
Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />
sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />
in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />
Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />
der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />
Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />
widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />
bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />
die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />
Dritten geführt werden.<br />
Erfüllungsort Düsseldorf<br />
© 2017 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />
Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />
gebleichtem Papier (TCP) mit<br />
schwermetallfreien Farben.<br />
Printed in Germany<br />
ISSN 0178-6571<br />
(Fotos: Dillinger, Proto Labs, thyssenkrupp)<br />
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