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stahlmarkt 6.2017 (Juni)

Aus dem Inhalt: Steel International / Österreich & Schweiz / Stahl & Automobil / Oberflächen

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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

6<br />

<strong>Juni</strong> 2017<br />

Stahlmarkt – eine Schwalbe macht noch keinen Sommer<br />

Österreich & Schweiz – stabile bis positive Lage<br />

Stahl & Auto – Zeitenwende in der Branche<br />

Oberflächen – die Messlatte wird immer höher<br />

So einfach war Stahl kaufen noch nie!<br />

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Editorial K 3<br />

Es bleibt wechselhaft<br />

Stahl ist und bleibt lebenswichtig für eine moderne<br />

Gesellschaft. Darin sind sich die Vertreter der Stahlindustrie<br />

weltweit einig. Und doch sind die Märkte von zahlreichen<br />

Unsicherheiten geprägt, z. B. wenn es um Themen<br />

wie den fairen Welthandel, globale Überkapazitäten,<br />

um den Brexit, die US- amerikanische Politik oder<br />

den Emissionshandel geht.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Der internationale Stahlverband World Steel Association<br />

(worldsteel) erwartet für dieses Jahr ein Plus<br />

der Stahlnachfrage von 1,3 % auf 1.535 Mill. t (2018:<br />

+ 0,9 %), siehe S. 12. Auf das Volumen bezogen dürfte<br />

die Stahlnachfrage einen Wendepunkt erreicht haben,<br />

heißt es bei worldsteel. Gegenwärtige und auch neue<br />

Megatrends werden die Zukunft der Stahlindustrie signifikant<br />

beeinflussen. Es werde Herausforderungen und<br />

Chancen geben – ob es nun um eine bessere Nutzung<br />

von Stahl in der Kreislaufwirtschaft oder um Industrie<br />

4.0 und Digitalisierung geht (um nur einige Beispiele<br />

zu nennen).<br />

Der europäische Verband der Stahlindustrie, Eurofer,<br />

spricht in diesem Frühjahr von etwas besseren Bedingungen<br />

und einem stabileren Stahlmarkt, mahnt aber<br />

zur Vorsicht: Hier bleiben die Drittlandimporte die<br />

Haupt unsicherheitsfaktoren, sagt der Verband. In diesem<br />

Heft richten wir einen besonderen Blick auf die<br />

Alpenländer: auf Österreich und die Schweiz. Die Märkte<br />

haben sich dort stabilisiert und entwickeln sich positiv.<br />

So sagen es die beiden regionalen Stahlverbände, der<br />

Schweizerische Stahl- und Haustechnikhandelsverband<br />

SSHV und die ARGE Stahl- und Metalldistribution der<br />

WKO Oberösterreich, mehr dazu ab Seite 24.<br />

Von den Stahl einsetzenden Industrien hat sich laut<br />

Eurofer wieder einmal die Automotive-Industrie hervorgetan<br />

und Stärke bewiesen. Dass Stahl im Auto viele<br />

Innovationen bietet, zeigen wir Ihnen in unserem Special<br />

ab Seite 32.<br />

Ganz besonders widmen wir uns diesen Monat<br />

auch den Oberflächen – beschichtet, verzinkt oder<br />

anderweitig veredelt, mehr dazu ab Seite 44.<br />

Globale Stahlnachfrage (geschätzt bis 2035)<br />

2015 2020 2025 2035<br />

Stahlfertigerzeugnisse 1.501 1.596 1.699 1.869<br />

Rohstahl 1.619 1.733 1.850 2.055<br />

Quelle: worldsteel und OECD (für Kapazitätsdaten), E. Basson,<br />

1. EUROMETAL World Steel Distribution & SSC Summit 2017<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


4 K<br />

INHALT <strong>6.2017</strong><br />

SEITENBLICK<br />

6 Auf die Mitarbeiter kommt es durchaus an<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

8 Eine neue Untersuchung soll Klarheit bringen<br />

10 Hoher Nutzen für alle Beteiligten<br />

12 Unsicherheiten dämpfen das Wachstum<br />

14 Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer<br />

15 AIIS gegen Abschottung des US-Marktes<br />

18 Fahrradrahmen aus Stahlrohr<br />

19 Systematik und Flexibilität sind gefragt<br />

BRANCHENBERICHT<br />

20 Flaute im Großanlagenbau<br />

ÖSTERREICH / SCHWEIZ<br />

24 2016 war ein gutes Jahr für den österreichischen Stahlhandel<br />

25 Schweizer Stahlmarkt hat sich stabilisiert<br />

27 Wasserstrahlschneiden ohne Winkelfehler<br />

28 Die nächste Generation des Wasserstrahlschneidens<br />

30 Kluge Technik mit hoher Produktivität und Prozesssicherheit<br />

STAHL & AUTOMOBIL / FAHRZEUGE<br />

32 Zeitenwende in der Autobranche<br />

35 Hochwirksamer Korrosionsschutz für BMW MINI<br />

36 Deutsche Pkw-Hersteller setzen Wachstum im Ausland fort<br />

38 Stahl als Leichtbauwerkstoff<br />

40 Innovatives Karosseriefertigungsverfahren<br />

OBERFLÄCHEN<br />

44 Oberflächen: Auftragen, Veredeln, Verzinken & Co.<br />

52 Studie über Kosten für Korrosionsschutz<br />

54 Perfekte Schale<br />

STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />

57 Souveränität über Daten trotz Austausch<br />

60 Verschleißarmer Mono-Mast entwickelt<br />

RUBRIKEN<br />

61 Firmenschriften<br />

62 StahlTermine<br />

63 Veranstaltungen<br />

63 VIP<br />

64 Inserentenverzeichnis<br />

67 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion 1) im April 2017<br />

STAHL & AUTOMOBIL Den<br />

Automobilherstellern ist es hervorragend<br />

gelungen, sich durch<br />

Innovationen den individuellen<br />

Wünschen der Kunden anzupassen.<br />

Die Branche ist gemessen am<br />

Umsatz der mit Abstand bedeutendste<br />

Industriezweig Deutschlands<br />

und ein wichtiger Abnehmer<br />

der Stahlindustrie.<br />

24<br />

ÖSTERREICH / SCHWEIZ Die<br />

Stahlhandelsunternehmen in der<br />

Schweiz und in Österreich zeigen<br />

sich zufrieden. Laut der österreichischen<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Stahl- und Metalldistribution<br />

ARGE SMD blicken sie positiv ins<br />

Jahr 2017. Auch in der Schweiz hat<br />

sich der Stahlmarkt stabilisiert, so<br />

der dortige Stahl- und Haustechnikhandelsverband<br />

SSHV.<br />

32<br />

44<br />

OBERFLÄCHEN Beim Oberflächen<br />

schutz nimmt das Verzinken<br />

eine wichtige Rolle ein. Beispielsweise<br />

kann eine individuelle<br />

Hochtem peraturverzinkung den<br />

Korrosionsschutzzeitraum deutlich<br />

ausweiten. Bei zusätzlich hohen<br />

optischen Anforderungen werden<br />

ggf. Pulverlacke eingesetzt. Auch<br />

Glasschutzschichten sind eine<br />

Möglichkeit.<br />

Fotos: WS, VW, TCC<br />

1)<br />

Die an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2016 in 1.000 t.<br />

2)<br />

nur HADEED<br />

3)<br />

Teildaten, 75 % des Gesamtbetrages<br />

e – geschätzt<br />

April<br />

2017<br />

April<br />

2016<br />

% Veränd.<br />

April 17/16<br />

4 Monate<br />

2017 2016<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 620 606 2,3 2.620 2.557 2,5<br />

Bulgarien 55 e 46 19,6 222 162 36,8<br />

Deutschland 3.842 3.555 8,1 14.818 14.337 3,4<br />

Finnland 353 329 7,1 1.383 1.371 0,9<br />

Frankreich 1.264 966 30,8 5.167 4.744 8,9<br />

Griechenland 125 e 96 30,2 444 370 20,0<br />

Großbritannien 712 694 2,6 2.620 2.539 3,2<br />

Italien 1.976 2.101 – 6,0 8.106 7.906 2,5<br />

Kroatien 0 e 0 – 100,0 0 0 26,7<br />

Luxemburg 195 e 197 – 1,1 763 761 0,2<br />

Niederlande 552 503 9,9 2.223 2.299 – 3,3<br />

Österreich 674 537 25,6 2.714 2.465 10,1<br />

Polen 815 e 747 9,1 3.304 3.053 8,2<br />

Schweden 425 410 3,5 1.660 1.564 6,1<br />

Slowakei 400 399 0,4 1.627 1.517 7,2<br />

Slowenien 49 56 – 12,8 206 214 – 3,7<br />

Spanien 1.194 1.228 – 2,8 4.772 4.775 – 0,1<br />

Tschechien 396 440 – 10,0 1.690 1.753 – 3,6<br />

Ungarn 159 92 72,8 591 329 79,6<br />

Weitere EU-Länder. (28) (e) 490 e 470 4,3 1.910 1.691 13,0<br />

Europäische Union (28) 14.296 13.472 6,1 56.840 54.408 4,5<br />

Bosnien-Herzegowina 60 e 69 – 12,9 228 274 – 16,7<br />

Mazedonien 32 35 – 10,7 79 62 27,8<br />

Norwegen 46 51 – 8,7 214 203 5,4<br />

Serbien 152 72 110,2 475 255 86,4<br />

Türkei 3.026 2.842 6,5 11.806 10.539 12,0<br />

Europa außer EU 3.316 3.069 8,0 12.802 11.332 13,0<br />

Kasachstan 396 334 18,7 1.452 1.303 11,5<br />

Moldawien 35 e 0 – 73 0 –<br />

Russland 6.212 5.958 4,3 23.989 23.201 3,4<br />

Ukraine 1.572 2.201 – 28,6 7.168 8.315 – 13,8<br />

Usbekistan 50 e 56 – 10,7 204 218 – 6,4<br />

Weißrussland 175 e 168 4,2 690 635 8,7<br />

C.I.S. (6) 8.440 8.717 – 3,2 33.576 33.672 – 0,3<br />

El Salvador 8 e 8 – 5,8 32 34 – 5,8<br />

Guatemala 25 e 25 0,0 99 108 – 8,6<br />

Kanada 1.140 e 1.093 4,3 4.604 4.422 4,1<br />

Kuba 15 e 20 – 24,5 68 79 – 15,1<br />

Mexiko 1.650 e 1.536 7,4 6.700 5.708 17,4<br />

Trinidad und Tobago 0 0 – 0 36 – 100,0<br />

USA 6.717 6.601 1,8 27.009 26.252 2,9<br />

Nordamerika 9.555 9.284 2,9 38.511 36.639 5,1<br />

Argentinien 367 319 15,2 1.356 1.305 3,9<br />

Brasilien 2.895 2.300 25,9 11.143 9.736 14,4<br />

Chile 105 e 92 13,7 404 398 1,4<br />

Ecuador 45 e 49 – 7,4 188 194 – 3,6<br />

Kolumbien 100 e 91 10,4 403 423 – 4,6<br />

Paraguay 1 e 3 – 63,0 6 11 – 49,2<br />

Peru 95 e 103 – 7,9 383 355 7,9<br />

Uruguay 4 e 4 – 0,3 18 19 – 9,7<br />

Venezuela 20 e 13 50,0 90 100 – 9,3<br />

Südamerika 3.633 2.974 22,1 13.990 12.541 11,5<br />

Ägypten 512 352 45,2 2.043 1.508 35,5<br />

Libyen 54 56 – 4,4 154 227 – 32,1<br />

Marokko 45 e 33 36,3 190 141 34,6<br />

Südafrika 493 e 541 – 8,8 2.067 2.084 – 0,8<br />

Afrika 1.104 983 12,3 4.454 3.960 12,5<br />

Iran 1.735 1.509 15,0 6.369 5.570 14,3<br />

Katar 186 211 – 11,8 896 859 4,3<br />

Saudi-Arabien 2) 454 427 6,4 1.793 1.677 6,9<br />

Vereinigte Arabische Emirate 299 241 24,4 1.173 1.047 12,1<br />

Mittlerer Osten 2.674 2.387 12,0 10.231 9.153 11,8<br />

China 72.777 69.393 4,9 273.870 261.748 4,6<br />

Indien 8.065 e 7.694 4,8 33.159 30.963 7,1<br />

Japan 8.752 8.500 3,0 34.982 34.339 1,9<br />

Pakistan 435 e 257 69,3 1.673 1.238 35,1<br />

Südkorea 5.481 5.643 – 2,9 22.755 22.143 2,8<br />

Taiwan, China 1.840 e 1.808 1,8 7.356 7.063 4,2<br />

Thailand 385 e 331 16,2 1.486 1.281 16,0<br />

Vietnam 3) 860 e 410 109,9 3.275 1.498 118,7<br />

Asien 98.596 94.036 4,8 378.556 360.273 5,1<br />

Australien 411 e 369 11,4 1.669 1.545 8,1<br />

Neuseeland 55 48 14,3 211 177 19,1<br />

Ozeanien 466 417 11,7 1.880 1.722 9,2<br />

Gesamt (67 Länder) 142.00 135.340 5,0 550.841 523.699 5,2<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


6<br />

SEITENBLICK<br />

Auf die Mitarbeiter kommt<br />

es durchaus an<br />

In vielen Unternehmen, vor allem aus dem Mittelstand, kommt die<br />

Digitalisierung nur langsam voran. Das hat manchmal mit fehlender<br />

Infrastruktur zu tun. Oft mangelt es auch an Mut, sich auf Neues<br />

einzulassen. Wer sich nicht bewegt, wird es künftig schwer haben.<br />

»<br />

Der digitale Wandel lässt sich<br />

nicht von oben diktieren.<br />

Im Privaten ist das Leben vieler Menschen<br />

längst zu einem großen Teil digital. Sie<br />

ordern ihre Einkäufe am Tablet, buchen<br />

Hotels online und recherchieren bei der<br />

Immobiliensuche im Internet. Anders sieht<br />

es häufig am Arbeitsplatz aus. Da erfolgt<br />

manche Tätigkeit noch manuell und analog.<br />

Vor allem bei vielen Mittelständlern gibt es<br />

nach Beobachtung von Fachleuten beim<br />

Thema Digi talisierung erheblichen Nachholbedarf.<br />

Sabine Bendiek, Deutschland-Chefin<br />

von Microsoft, stellte kürzlich<br />

fest, dass zwar »70 bis 80 % der kleinen<br />

und mittelgroßen Unternehmen mittlerweile<br />

Digita lisierungsprojekte durchführen.<br />

Aber deren Durchschnittsvolumen beträgt<br />

gerade einmal 10.000 €.« Das ist viel zu<br />

wenig.<br />

Hinzu kommt: Es gibt, gerade im Mittelstand,<br />

große Vorbehalte gegenüber Cloud<br />

Computing, also der Bereitstellung von IT-<br />

Infrastruktur wie beispielsweise Speicherplatz,<br />

Rechenleistung oder Anwendungssoftware<br />

als Dienstleistung über das Internet.<br />

Dabei ist längst klar, dass es in Zukunft<br />

ohne »die Cloud« nicht geht. Bald werden<br />

nahezu alle Stufen der Wertschöpfungskette<br />

Daten liefern, und die müssen ausgewertet<br />

werden. Ähnlich wie Rohöl, das raffiniert<br />

werden muss, um sein tatsächliches Potenzial<br />

auszuschöpfen. Für solche Prozesse ist<br />

viel Rechenpower notwendig, die man mal<br />

mehr, mal weniger nutzen kann – so wie es<br />

die Cloud bietet. Selbst können kleine und<br />

mittelgroße Betriebe so etwas nicht. Immerhin:<br />

Umfragen zufolge wächst das Bewusstsein,<br />

dass beim Thema »Internet der Dinge«<br />

und »Vernetzte Produktion« etwas passieren<br />

muss. Etwa 90 % der vor Kurzem vom<br />

Digitalverband Bitkom befragten Unternehmen<br />

gaben an, in der digitalen Transformation<br />

eine Chance für sich zu sehen. 80 %<br />

der Befragten waren sogar überzeugt,<br />

Unternehmen hätten künftig im Wettbewerb<br />

keine Chance, wenn sie sich der Digitalisierung<br />

verweigerten.<br />

Wer einen Mangel an digitaler Transformation<br />

in vielen Unternehmen beklagt,<br />

übersieht, dass vielerorts immer noch die<br />

Infrastruktur – also die Verfügbarkeit von<br />

schnellem Internet und IT-Technik – fehlt,<br />

um solche Projekte anzugehen. In einer im<br />

Frühjahr 2017 von der Wirtschaftsauskunftei<br />

Creditreform durchgeführten Befragung<br />

von Mittelständlern bewertete nur gut die<br />

Hälfte der Unternehmen (52,3 %) die ak -<br />

tuelle Internetanbindung als ausreichend<br />

schnell. Ein weiteres Viertel (26 %) gab an,<br />

die Bandbreite für neue Anwendungen<br />

müsse schneller sein und jeder fünfte Be -<br />

fragte schätzte den Internetzugang generell<br />

als zu langsam ein. Gute Noten kamen<br />

besonders häufig von Unternehmen aus<br />

großen Städten wie Hamburg oder Berlin.<br />

Dagegen klagten Mittelständler in ländlichen<br />

Regionen oft über eine schlechte Qualität<br />

des Internets. Die IT-Technik in mittelgroßen<br />

Unternehmen ist der Befragung<br />

zufolge geprägt von stationären PCs (96 %<br />

der Befragten) und mobilen Endgeräten wie<br />

Smartphones oder Tablets (86 % der Befragten).<br />

Dagegen verfügte nur jeder achte<br />

befragte Betrieb über computergesteuerte<br />

Maschinen wie CNC-Maschinen. Im produzierenden<br />

Gewerbe ist der Anteil jedoch<br />

höher. Neuere Technologien wie etwa ein<br />

3-D-Drucker werden derzeit noch selten<br />

benutzt – im gesamten Mittelstand von<br />

3,7 % der Befragten, im verarbeitenden<br />

Gewerbe von immerhin 8 %.<br />

Wofür verwendet der Mittelstand das<br />

Internet? Nach der Creditreform-Befragung<br />

nutzen die Unternehmen es vorrangig zur<br />

Kommunikation mit Geschäftspartnern und<br />

Kunden, zum Online-Banking sowie zur<br />

eigenen öffentlichkeitswirksamen Präsentation.<br />

Auch beim Wareneinkauf ist der<br />

Bezug über das Netz Standard. Zwei Drittel<br />

der Befragten gaben an, Bestellungen von<br />

Material online abzuwickeln. Dagegen wird<br />

das Internet zum Absatz von Produkten und<br />

Dienstleistungen etwa über einen Webshop<br />

eher selten eingesetzt. Eine Ausnahme bilden<br />

Handelsunternehmen.<br />

Oft scheitern Mittelständler trotz guten<br />

Willens an den mit der Digitalisierung verbundenen<br />

Herausforderungen. Zum Beispiel<br />

daran, die Datensicherheit zu gewährleisten<br />

oder die hohen Investitionen zu finanzieren.<br />

Oder sie schaffen es nicht, ihre Mitarbeiter<br />

für den digitalen Wandel zu begeistern.<br />

Doch es sind die Menschen, die neue Produkte<br />

und Dienstleistungen entwickeln und<br />

klug einsetzen. Wandel lässt sich nicht von<br />

oben verordnen. Führungskräfte müssen<br />

ihre Mitarbeiter für die Digitalisierung motivieren<br />

und ihnen die damit verbundenen<br />

Chancen aufzeigen. Digitalisierung ist kein<br />

Schreckgespenst. Das Erfahrungswissen und<br />

die Werte der alten Zeit gehen nicht gänzlich<br />

unter. Sie müssen aber in die neue Zeit<br />

überführt werden. ber (sm 170605033) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


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8 K Steel International<br />

Eine neue Untersuchung<br />

soll Klarheit bringen<br />

von Brigitta Lebens-Nacos<br />

New York. In den ersten 100 Tagen seiner Präsidentschaft versprach<br />

Donald Trump in seinem »Vertrag mit amerikanischen Wählern«, er werde<br />

u. a. einen umfassenden Plan vorlegen, um die US-Infrastruktur mit einem<br />

Startkapital von 1 Bill. USD massiv zu erneuern. Aber wie beim Gros der<br />

übrigen Versprechen war am »Tag 100« von einer ehrgeizigen Infrastruktur-<br />

Initiative keine Rede im Weißen Haus oder anderswo in der Administration.<br />

Das von Trumps Anhängern gefeierte<br />

Wahlkampfversprechen Nummer eins, eine<br />

hohe Mauer entlang der gesamten amerikanisch-mexikanischen<br />

Grenze auf Kosten<br />

Mexikos zu errichten, stand auch nicht mehr<br />

hoch auf der Agenda. Weder die mexikanische<br />

Regierung noch der US-Kongress wa -<br />

ren bereit, das ca. 20-Mrd.-USD-Projekt zu<br />

finanzieren. Und auch trotz des Versprechens,<br />

sofort nach seinem Einzug ins Weiße<br />

Haus China offiziell als Währungsmanipulator<br />

zu bezeichnen, tat Präsident Trump<br />

nichts dergleichen.<br />

Ein geschickter Schachzug<br />

Dass das Weiße Haus sowohl den Bau der<br />

Großen Mauer als auch ein ehrgeiziges In -<br />

frastrukturpaket zumindest vorläufig auf Eis<br />

legte, war ein Schlag ins Kontor für die<br />

Stahl industrie. Von beiden Projekten hatten<br />

Stahlhersteller nämlich einen Absatzanstieg<br />

erwartet. Die Stahlindustrie hat, wie keine<br />

andere Branche, seit Jahr und Tag von<br />

Wash ington verlangt, Chinas angebliche<br />

Währungsmanipulationen aggressiv zu be -<br />

kämpfen. Entsprechend enttäuschend war,<br />

dass Trump ein harmonisches Treffen mit<br />

Chinas Präsident Xi Jinping arrangierte und<br />

die Währungsfehde mit China offiziell von<br />

seiner Agenda strich. Im Gegenzug erwartete<br />

Trump von Peking Schützenhilfe im<br />

Konflikt mit Nordkorea.<br />

Und es geht noch weiter: Während er<br />

Tage nach seinem Amtsantritt im Beisein<br />

von Unternehmenschefs der Branche in<br />

einem Dekret angeordnet hatte, dass für<br />

den Bau von Pipelines in Amerika nur noch<br />

Made-in-USA-Stahl verwendet werden darf,<br />

befreite er kurz darauf die bereits streckenweise<br />

errichtete Keystone-Pipeline und an -<br />

dere im Bau befindliche Projekte von dieser<br />

protektionistischen Auflage.<br />

Trotz alledem gab es zum Ende der 100-<br />

Tage-Periode keine kritischen Stimmen in<br />

der Stahlindustrie. Der Mann, der sich in<br />

seiner Karriere als Baulöwe und Neuling auf<br />

der politischen Bühne als hocherfolgreicher<br />

»Deal-Maker« verkaufte, zähmte mit einem<br />

unerwarteten Schachzug acht Tage vor der<br />

100-Tage-Deadline nicht nur die Leute in<br />

den Chefetagen der Stahlhauptquartiere,<br />

sondern auch die Führer der Stahlarbeitergewerkschaft:<br />

Präsident Trump ordnete eine<br />

Untersuchung durch das US-Handelsministerium<br />

an, in der festgestellt werden soll, ob<br />

Stahlimporte die nationale Sicherheit Amerikas<br />

gefährden. Als Trump im Weißen Haus<br />

das einschlägige Memorandum unterzeichnete,<br />

applaudierten die geladenen Gäste,<br />

darunter Unternehmenschefs von U.S. Steel,<br />

Nucor und ArcelorMittal sowie Vertreter der<br />

Stahlarbeiter-Gewerkschaft.<br />

Gefährden US-Stahlimporte<br />

die nationale Sicherheit?<br />

Während Handelsbeschwerden und -verfahren<br />

gewöhnlich von Stahlunternehmen an -<br />

gestrengt werden, kam die Initiative diesmal<br />

direkt vom Weißen Haus, mit der Auflage,<br />

innerhalb von 270 Tagen das Untersuchungsergebnis<br />

vorzulegen. Eine unmittelbare Re -<br />

aktion auf Trumps Erklärung gab es an der<br />

Wall Street, wo die Aktienpreise von Stahlunternehmen<br />

in die Höhe schossen – angeführt<br />

von AK Steel mit über 8 %, U.S. Steel<br />

über 7 % und Nucor fast 5 %.<br />

Ungewöhnlich war auch, dass das an<br />

US-Handelsminister Wilbur Ross gerichtete<br />

Memorandum des Präsidenten kein einziges<br />

Land und kein ausländisches Unternehmen<br />

benennt, sondern sich allgemein auf Importe<br />

konzentriert. Das erklärte Ziel der Untersuchung<br />

ist angeblich nur, den Präsidenten<br />

ins Bild zu setzen, ob die einheimische<br />

Industrie im Falle einer Krise und bei einem<br />

Importstop genug Stahl produzieren kann.<br />

Ungesagt blieb, dass mit dem Krisenfall<br />

wohl ein existenzieller Militärkonflikt ge -<br />

meint war.<br />

Wohl angesichts des Nord-Korea-Problems<br />

und im Sinne eines guten Verhältnisses<br />

mit der chinesischen Regierung erklärte<br />

Trump: »Dies hat nichts mit China zu tun. Es<br />

bezieht sich auf weltweites Geschehen; das<br />

Dumpingproblem ist ein globales Problem.«<br />

Und Handelsminister Ross versicherte, dass<br />

es um nicht mehr gehe, als festzustellen, ob<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Steel International K 9<br />

Stahlimporte die nationale Sicherheit und<br />

die US-Wirtschaft gefährden.<br />

Nicht alle US-Stahlunternehmen<br />

sind zufrieden<br />

Die U.S. Steel Corporation lobte die Untersuchung<br />

nicht allgemein wie Trump und<br />

Ross, sondern benannte insbesondere China<br />

als Sündenbock. »Zu lange haben China<br />

und andere Nationen einen Wirtschaftskrieg<br />

gegen die amerikanische Stahlindustrie ge -<br />

führt«, hieß es in der Unternehmenserklärung,<br />

die Subventionen und Dumping als<br />

Vergehen benannte.<br />

Auch gab sich U.S. Steel nicht zufrieden<br />

mit dem Trumpschen Ansatz, Stahlimporte<br />

im Kontext der nationalen Sicherheit untersuchen<br />

zu lassen; das Unternehmen reichte<br />

eine Handelsbeschwerde bei der International<br />

Trade Commission (ITC) ein, die China<br />

»unfaires Handelsgebaren« vorwirft. Die<br />

ITC, eine Behörde der US-Regierung, un -<br />

tersucht und entscheidet gewöhnlich Be -<br />

schwerden, die ausländischen Stahlherstellern<br />

vorwerfen, durch Regierungssubventionen<br />

unterstützt zu werden und Stahl unter<br />

Preis auf den Markt zu bringen.<br />

Bei diesem jüngsten Schritt im ewigen<br />

Handelskonflikt mit China und anderen Ländern<br />

hat U.S. Steel die Unterstützung anderen<br />

Stahlunternehmen, insbesondere durch<br />

AK Steel (wie U.S. Steel ein integrierter<br />

Stahlhersteller), durch die United Steelworkers<br />

Gewerkschaft und die sogenannte<br />

Stahlfraktion im Kongress. Da es zunächst<br />

darum geht, ob die ITC diese Beschwerde<br />

annimmt und eine Anhörung folgt, verlangten<br />

die 47 Mitglieder der Stahlfraktion in<br />

einem Schreiben an die Behörde, dass sie<br />

der U.S. Steel Corporation Gelegenheit ge -<br />

ben muss, die Beschwerde voll und ganz zu<br />

erklären.<br />

Wohl optimistisch über das derzeitige Klima<br />

in den USA wird das britische Unternehmen<br />

Liberty House sein erstes Stahlwerk auf<br />

amerikanischem Boden erwerben, nämlich<br />

die im August 2015 stillgelegte ArcelorMittal-Mini-Mill<br />

in Georgetown, South Carolina,<br />

die vordem 320 Stahl arbeiter beschäftigte.<br />

K<br />

Rohstahlproduktion<br />

im April 2017<br />

(sm 170605053)<br />

Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />

Deutschland ist im April um gut 8 % gegenüber<br />

dem Vorjahresmonat auf 3,8 Mill. t ge -<br />

wachsen. In den ersten vier Monaten beläuft<br />

sich der Zuwachs auf 3,4 %. Die neuesten<br />

Daten spiegeln wider, dass die Stahlmengenkonjunktur<br />

auch zu Beginn des zweiten Quartals<br />

aufwärts gerichtet ist. Angesichts hoher<br />

Risiken und bestehender struktureller Problemlagen<br />

auf den internationalen Märkten<br />

ist eine nachhaltige Erholung allerdings weiterhin<br />

nicht in Sicht. (Quelle: Stahl-Zentrum) K<br />

Anarbeitung ist unsere Sache.<br />

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10 K Steel International<br />

Hoher Nutzen für alle Beteiligten<br />

Digitalisierung und Industrie 4.0 verändern Unternehmen, Kunden und Umwelt<br />

Düsseldorf. ArcelorMittal fokussiert sich auf die Errichtung intelligenter<br />

Fabriken und schreitet schnurstracks in Richtung Industrie 4.0. Schon jetzt<br />

setzt Europas größter Stahlerzeuger einige digitale Projekte um und startet<br />

kontinuierlich weitere. Das Unternehmen sieht sich gut aufgestellt, um auch<br />

beim Sprung ins neue Industriezeitalter eine führende Rolle zu spielen.<br />

Antoine Van Schooten, Chief Marketing<br />

Officer Industrie & Leiter Digitalisierung<br />

bei ArcelorMittal Europe Flat Products,<br />

brachte das Ziel des Unternehmens während<br />

des Pressetages am 21. März 2017 in<br />

Düsseldorf auf den Punkt: Chancen nutzen!<br />

Seiner Einschätzung zufolge bieten Digitalisierung<br />

und Industrie 4.0 allen Beteiligten<br />

Vorteile. Kunden könnten sich auf einen<br />

verbesserten Service und eine intensivere<br />

Interaktion mit dem Unternehmen freuen.<br />

Die Umwelt profitiere vor allem von innovativen<br />

Lösungen für eine sicherere und<br />

nachhaltigere Erzeugung. Die Unternehmen<br />

dürften indes höhere Effizienz bei Produktion,<br />

Prozessen und Instandhaltung erwarten.<br />

ArcelorMittal ist von den Vorteilen des technologischen<br />

Wandels überzeugt. Die Luxemburger<br />

werten bereits große Datenmengen<br />

aus eigenen und öffentlichen Quellen<br />

aus und können dank lernender Maschinen,<br />

die den bisherigen Verbrauch mit in die<br />

Berechnungen einbeziehen, den Energieeinsatz<br />

ihrer Stahlerzeugungsanlagen präziser<br />

denn je vorhersagen. Außerdem transportieren<br />

in den Lagern selbstfahrende Krane<br />

Coils und Drohnen übernehmen viele Aufgaben<br />

schnell, effizient und sicher.<br />

Drohnen bestechen mit<br />

ihren Fähigkeiten<br />

Die fliegenden Objekte erleichtern auch die<br />

Übersicht in Brammenlagern, indem sie Barcodes<br />

und GPS-Positionen identifizieren und<br />

so die traditionelle Jahresinventur ersetzen,<br />

die bis zu 48 Stunden dauern würde und für<br />

die alle Materialbewegungen gestoppt werden<br />

müssten. Drohnen scannen bei Überflügen<br />

auch Rohstofflager und ermöglichen<br />

dank einer verbundenen Videobilderfassung<br />

die schnelle und exakte Berechnung von<br />

Lagerbeständen und Verfügbarkeit. Auch<br />

hier müssen die Arbeitsabläufe nicht unterbrochen<br />

werden.<br />

Die Digitalisierung von Arbeitsabläufen<br />

revolutioniert aber auch die Herstellung. So<br />

verbessert sich die Instandhaltung dank des<br />

Einsatzes neuer Sensoren. ArcelorMittal hat<br />

sich für ein SAP-gestütztes Softwarekonzept<br />

entschieden, das die Isolierung von relevanten<br />

Schaltungen vor Instandhaltungsarbeiten<br />

ermöglicht. Zudem helfen mobile Geräte,<br />

Schalter, Ventile etc. zu identifizieren und<br />

den Status vor und nach der Wartungsarbeit<br />

zu ermitteln. Die Luxemburger arbeiten nun<br />

papierlos, sicherer und mit einer geringeren<br />

Fehlerquote.<br />

Die Digitalisierung der Instandhaltung<br />

führt künftig zu vorausschauenden War-<br />

Digitalisierung im Bereich Herstellung & Logistik<br />

Infrastruktur großer<br />

Datenmengen: Speicherung<br />

aller Daten, Bilder usw.<br />

Analyse: Lösung komplexer<br />

Probleme zur Optimierung von<br />

Qualität, Verfahren und Logistik<br />

Internet der Dinge,<br />

Signale und Sensoren:<br />

Überwachung, Messung<br />

und Verfolgung von Anlagen<br />

& Menschen<br />

Virtuell-physische Systeme,<br />

digital twins (digitale Doppelgänger):<br />

für Schulung und<br />

Inbetriebnahme<br />

Vertikale Integration von<br />

IT & Automatisierung<br />

Mobile & tragbare Geräte:<br />

Wartungs-, Sicherheits- &<br />

Produktionsaufgaben<br />

Drohnen und Roboter unter<br />

gefährlichen Bedingungen<br />

Virtuelle Realität: Schulung<br />

von Menschen, Optimierung<br />

der Einrichtung<br />

Intelligentere Kameras:<br />

Ersatz von physischen<br />

Messungen durch kontaktlose<br />

& hohe Präzision<br />

Intelligente persönliche<br />

Schutzausrüstung:<br />

Messung von Umwelt- und<br />

Gesundheitsbedingungen,<br />

Warnmeldungen<br />

Quelle: ArcelorMittal<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Steel International K 11<br />

tungsarbeiten. Die Implementierung neuer<br />

Sensoren und die Erfassung und Auswertung<br />

großer Datenmengen ermöglicht die<br />

Entwicklung von Modellen, anhand derer<br />

ArcelorMittal Arbeitsabläufe antizipieren<br />

und optimieren kann. Die schnelle und kostengünstige<br />

Herstellung von Ersatzteilen<br />

übernehmen dann 3-D-Drucker.<br />

Stahlerzeugung wird sicherer<br />

Digitalisierung und Industrie 4.0 werden sich<br />

nach Einschätzung von ArcelorMittal äußerst<br />

positiv auf die Sicherheit in den Werken und<br />

die Vermeidung von Unfällen auswirken.<br />

Noch werten Experten nach Un fällen Videoaufnahmen<br />

von Produktionsabläufen aus<br />

und ziehen so Schlüsse für die Zukunft.<br />

Künftig liefert eine Video-Analyse- Software<br />

Warnungen in Echtzeit und kann Unfälle<br />

verhindern. Auch hier besteht die Möglichkeit,<br />

die Video-Analyse mit mobilen Geräten<br />

zum Erfassen von Daten und zur Weiterleitung<br />

von Warnmeldungen zu kombinieren.<br />

Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit werden<br />

nach Einschätzung von Van Schooten<br />

künftig die papierlosen Sicherheitsinspektionen<br />

beitragen. Im Flachstahlbereich von<br />

ArcelorMittal Europe erfolgen rd. 500.000<br />

Sicherheitsaudits pro Jahr, deren Ergebnisse<br />

bislang auf Papier und per E-Mail festge halten<br />

und weitergeleitet wurden. Eine innovative<br />

mobile Applikation ermöglicht nun Fotos der<br />

Gefahrenmomente, eine Dokumentation der<br />

Geschehnisse, automatisierte Meldungen an<br />

bestimmte Personen und den Aufbau von<br />

Erfahrungen zur Steigerung der Sicherheit.<br />

Am weitesten fortgeschritten ist bei<br />

Arcelor Mittal aber die digitale Interaktion<br />

mit den Kunden. Dank der bereits vollständig<br />

digitalisierten Lieferkette können Auftraggeber<br />

alle verfügbaren Informationen<br />

über das Internet, auch mobil, erhalten.<br />

Über das Angebot www.steeluser.com verbinden<br />

sich jeden Tag rd. 90 % aller Kunden<br />

mit ArcelorMittal, verfolgen ihre Bestellungen<br />

und fragen bestimmte Informationen<br />

über ihre Aufträge ab.<br />

Mit der App SteelAdvisor erhalten sie<br />

technischen Support, z. B. wenn es darum<br />

geht, zu erfahren, welcher Stahl für welche<br />

»<br />

ArcelorMittal ist gut aufgestellt,<br />

um auch in den neuen digitalen<br />

Entwicklungen eine führende Rolle<br />

zu spielen.<br />

Antoine Van Schooten, Chief Marketing<br />

Officer Industrie & Leiter Digitalisierung bei<br />

ArcelorMittal Europe Flat Products<br />

Anwendung geeignet ist. Eine Sendungsverfolgung<br />

ist z. B. mit der App Track & Trace<br />

möglich. ArcelorMittal macht somit die<br />

gesamte Lieferkette internetfähig. K<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


12 K Steel International<br />

Unsicherheiten dämpfen das Wachstum<br />

Weltweite Stahlnachfrage dürfte 2017 um 1,3 % steigen<br />

London. Die weltweite Nachfrage nach Stahl wächst nach Einschätzung<br />

des Weltstahlverbandes worldsteel im laufenden Jahr um 1,3 % auf<br />

1,535 Mrd. t. Für 2018 wird ein weiterer Anstieg um 0,9 % auf 1,548 Mrd. t<br />

prognostiziert. Unsicherheiten in vielen Teilen der Welt verhindern höhere<br />

Zuwachsraten.<br />

Der Weltstahlverband zeichnet in seinem<br />

traditionellen Kurzfristausblick ein ge -<br />

mischtes Bild für den Stahleinsatz im laufenden<br />

und im kommenden Jahr. 2016 hatte<br />

sich die Nachfrage aktuellen Berechnungen<br />

zufolge um 1 % erhöht. »Der Zuwachs im<br />

Jahr 2016 fiel wegen der Entwicklung in<br />

China höher als zunächst prognostiziert<br />

aus«, sagte T. V. Narendran, Chairman des<br />

worldsteel-Wirtschaftsausschusses.<br />

2017 und 2018 bezeichnet er den Anstieg<br />

der Nachfrage als zyklisch. Narendran rechnet<br />

in den Industrienationen mit einer kontinuierlichen<br />

Verbesserung und in den Schwellenund<br />

Entwicklungsländern mit einer Beschleunigung.<br />

Außerdem erwartet der Stahlexperte<br />

ein Ende der Rezession in Russland und in<br />

Brasilien. Die Volksrepublik China, die gegenwärtig<br />

45 % der weltweiten Stahlnachfrage<br />

auf sich vereint, dürfte sich nach dem jüngsten<br />

Wachstumsschwung wieder etwas unterdurchschnittlicher<br />

entwickeln. Aus diesem<br />

Grund entwickele sich die weltweite Nachfrage<br />

nur moderat.<br />

Unsicherheiten weiten sich aus<br />

Trotz des erwarteten Aufschwungs in vielen<br />

Teilen der Welt sieht der Weltstahlverband<br />

auch dunkle Wolken am Horizont. Hierzu<br />

zählen die unsichere Entwicklung der USamerikanischen<br />

Politik, der Austritt Großbritanniens<br />

aus der EU, die Gewinne populistischer<br />

Parteien bei Wahlen in Europa und<br />

die mögliche Abkehr von Globalisierung<br />

und freiem Welthandel als Folge des steigenden<br />

Nationalismus. All dies wirke sich<br />

negativ auf die Investitionsbereitschaft aus.<br />

Im Gegensatz hierzu scheinen sich die Unsicherheiten<br />

über die Entwicklung der poli-<br />

Nachfrage nach Stahlfertigerzeugnissen*<br />

2017<br />

135,2 Mt<br />

NAFTA<br />

2018<br />

138,5 Mt<br />

+2,2% +2,4%<br />

2017<br />

158,2 Mt<br />

+0,5%<br />

EU-28<br />

2018<br />

160,4 Mt<br />

+1,4%<br />

Andere Europa<br />

2017 2018<br />

GUS<br />

41,7 Mt 43,2 Mt 2017 2018<br />

+3,5%<br />

50,2 Mt 51,9 Mt<br />

+2,6%<br />

+3,2% +3,4%<br />

Mittel- und<br />

Südamerika<br />

2017<br />

40,8 Mt<br />

+3,5%<br />

2018<br />

42,7 Mt<br />

+4,7%<br />

2017<br />

38,4 Mt<br />

+1,5%<br />

Afrika<br />

2018<br />

40,0 Mt<br />

+4,1%<br />

Mittlerer Osten<br />

2017 2018<br />

54,8 Mt 56,8 Mt<br />

2017<br />

1.535,2 Mt<br />

+3,1% +3,7% Asien und<br />

Ozeanien<br />

+1,3%<br />

Welt<br />

2018<br />

1.548,5 Mt<br />

+0,%9<br />

2017<br />

1.016,0 Mt<br />

+1,0%<br />

2018<br />

1.015,0 Mt<br />

–0,1%<br />

* in Mill. t (Mt) und in %: prozentuale Wachstumsrate im Vorjahresvergleich<br />

Quelle: worldsteel<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Steel International K 13<br />

tischen Lage im Nahen Osten und in der<br />

Ukraine zu reduzieren.<br />

In den Kapitalmärkten haben vor allem<br />

ein möglicher Zinsanstieg in den USA und<br />

Wechselkursveränderungen der US-Währung<br />

globale Auswirkungen. Außerdem<br />

könnten Investoren ihr Kapital aus den<br />

Schwellenländern abziehen. Zudem könnten<br />

Staatsanleihen von Entwicklungsländern<br />

mit einem noch höheren Risiko als in den<br />

vergangenen Jahren behaftet sein.<br />

Gemächlicher Anstieg<br />

des Ölpreises<br />

Der Weltstahlverband rechnet 2017 und<br />

2018 nur mit einem geringen Anstieg des<br />

Ölpreises. Trotz der jüngsten Entscheidungen<br />

der OPEC über Produktionskürzungen<br />

seien hohe Preissprünge ausgeschlossen.<br />

Auch bei anderen Rohstoffen erwarten die<br />

Experten keine signifikanten Preissteigerungen.<br />

Die Bau- und Infrastrukturindustrien, die<br />

die Hälfte allen Stahls benötigen, haben sich<br />

in der Vergangenheit in den Industrie- und<br />

Schwellenländern unterschiedlich entwickelt.<br />

In den Schwellenländern fragten sie<br />

wegen der Urbanisierung sehr viel Stahl<br />

nach, in den Industrieländern seit der Finanzund<br />

Wirtschaftskrise wesentlich weniger.<br />

Dieses Verhältnis könnte sich worldsteel<br />

zufolge nun ändern, da einige europäische<br />

Wirtschaften wieder an Kraft gewinnen und<br />

die US-Regierung umfangreiche Infrastrukturprojekte<br />

plant.<br />

Sollten sich die bestehenden Unsicherheiten<br />

im Rahmen halten, könnte auch der<br />

Maschinenbau von weiteren Investitionen<br />

profitieren. Beim Schiffbau bleibe die Lage<br />

aber wegen der bestehenden Überkapazitäten<br />

für viele Jahre mau. Der Automobilbau,<br />

der bereits in den vergangenen Jahren von<br />

Regierungsförderprogrammen, geringen<br />

Ölpreisen und der Erholung einiger Industriestaaten<br />

profitiert hat, dürfte worldsteel<br />

zufolge nun seinen Höhepunkt erreichen. K<br />

(sm 170605040)<br />

L STEEL TICKER<br />

LATEINAMERIKA REDUZIERT<br />

STAHLHANDELSBILANZDEFIZIT<br />

MIT CHINA<br />

Santiago. Die lateinamerikanischen Staaten<br />

haben im Jahr 2016 weniger Stähle aus China<br />

importiert als im Vorjahr und das Handelsbilanzdefizit<br />

auf 21,652 Mrd. USD reduziert. Beim Austausch<br />

von Rohstoffen erreichte Lateinamerika im<br />

Berichtszeitraum zwar einen Überschuss von<br />

13,924 Mrd. USD. Er reichte aber nicht aus, um die<br />

Handels defizite bei Fertigstahlerzeugnissen von<br />

3,627 Mrd. USD und Waren mit einem ho hen<br />

Stahlanteil von 31,949 Mrd. USD wettzumachen<br />

und eine ausgeglichene Handelsbilanz zu ermöglichen.<br />

Aus diesem Grund fordert der lateinamerikanische<br />

Stahlverband Alacero die Unternehmen auf,<br />

künftig verstärkt hochwertige Stahlprodukte zu<br />

erzeugen und zu exportieren, um so die Handelsbilanzdefizite<br />

mit den wichtigsten Volkswirtschaften<br />

der Welt zu reduzieren.<br />

Obwohl sich die Rohstoffpreise im Jahr 2016<br />

erhöhten, steigerte China seine Importe aus<br />

Lateinamerika um 12 % auf 242 Mill. t. Die Volksrepublik<br />

fragte vor allem Eisenerz nach, das zum<br />

größten Teil aus Brasilien ge liefert wurde. Die<br />

Rohstofflieferungen aus China nach Lateinamerika,<br />

vor allem Kohle, sanken indes um 36 % auf<br />

1,1 Mill. t.<br />

Lateinamerika reduzierte im Berichtszeitraum<br />

seine Fertigstahlimporte aus China um 19 % auf<br />

7,6 Mill. t. Im Gegenzug lieferte die Region aber<br />

auch nur 9.000 t Fertigstahlprodukte ins Reich der<br />

Mitte und damit 40 % weniger als im Vorjahr.<br />

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14 K Steel International<br />

Eine Schwalbe macht noch<br />

keinen Sommer<br />

EUROFER mahnt Stahlindustrie zur Vorsicht<br />

Brüssel. Die gute Angebots- und Nachfrageentwicklung in den ersten<br />

beiden Monaten des Jahres 2017 in der EU ist nach Einschätzung des<br />

europäischen Stahlverbands EUROFER kein Hinweis auf eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der Lage. Auch die Handelsstatistik liefere keine verlässliche<br />

Aussage über den Druck, den Importe künftig noch auf europäische<br />

Stahlerzeuger ausüben könnten.<br />

»Wir dürfen nicht übermütig werden«,<br />

sagte EUROFER-Generaldirektor Axel Eggert.<br />

Es sei nach wie vor nicht sicher, in welchem<br />

Ausmaß Stahlimporte aus Drittländern das<br />

Gleichgewicht in der EU gefährden könnten.<br />

Antidumpingmaßnahmen könnten die Ge -<br />

fahr zwar für einen kurzen Zeitraum reduzieren.<br />

Es bestehe aber das Risiko, dass Vorschriften<br />

umgangen und Stahllieferungen<br />

aus anderen Regionen steigen würden.<br />

»Die EU muss energisch gegen unfairen<br />

Handel vorgehen und sich, wie versprochen,<br />

im Rahmen des Global Steel Forum mit dem<br />

Problem der weltweiten Überkapazitäten<br />

auseinandersetzen«, forderte Eggert.<br />

Europäische Stahlerzeuger spüren<br />

steigende Nachfrage<br />

Der Generaldirektor bezog sich auf erste<br />

Auswertungen, denen zufolge der sichtbare<br />

Stahleinsatz in Europa im ersten Quartal<br />

2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 2,1 % steigen dürfte. Da die Importe im<br />

Januar und im Februar 2017 auf Jahressicht<br />

nur um 1,2 % kletterten, müssten auch heimische<br />

Stahlerzeuger von der höheren<br />

Nachfrage profitiert haben. Zumindest im<br />

ersten Quartal 2017 ist Eggert zufolge die<br />

verbesserte Balance zwischen Importen und<br />

Binnenangebot nachhaltig.<br />

Für das gesamte und das folgende Jahr<br />

prognostiziert der Verband einen moderaten<br />

Anstieg der Stahlnachfrage in Europa – verursacht<br />

durch einen kontinuierlich steigenden<br />

Bedarf an Immobilien, einer geringfügigen<br />

Erhöhung der Lagerbestände und einer<br />

vermehrten Nachfrage der Stahl einsetzenden<br />

Industrie.<br />

Treibende Kräfte der höheren Inlandsnachfrage<br />

im Jahr 2017 sind den Prognosen<br />

zufolge die privaten Haushalte, die im kommenden<br />

Jahr eventuell von steigenden In -<br />

vestitionen auf den zweiten Platz verwiesen<br />

werden. Außerdem sollen auch die Ausfuhren<br />

steigen. Dank des schwächelnden Euro<br />

können die Exporteure verstärkt von der<br />

Verbesserung der globalen Handelsbedingungen<br />

profitieren. 2017 und 2018 soll die<br />

Aktivität der Stahl einsetzenden Industrie<br />

um jeweils etwas mehr als 2 % steigen.<br />

Politische Entscheidungen könnten<br />

sich negativ auswirken<br />

Im ersten Quartal 2017 hat die Stahl einsetzende<br />

Industrie die Erzeugung im Vergleich<br />

zum Vorjahr um fast 2,5 % gesteigert und<br />

befindet sich im Einklang mit der Entwicklung<br />

anderer Industrien. Erneut gut abgeschnitten<br />

hat die Automobilindustrie, aber<br />

auch die Metall- und die Rohrherstellung<br />

zogen an. Belebt, wenn auch in einem ge -<br />

ringeren Maße, haben sich zudem die Bauund<br />

die Maschinenbauindustrie.<br />

Die positive Entwicklung der wirtschaftlichen<br />

Eckdaten und eine hohe Zuversicht<br />

erwecken nach Einschätzung des Stahlverbandes<br />

den Eindruck, dass die EU-Wirtschaft<br />

bereits im ersten Quartal 2017 Fahrt<br />

aufgenommen hat. Sie ignorieren aber die<br />

unsichereren politischen Verhältnisse im Binnenmarkt.<br />

Der geplante Anstieg des Bruttoinlandsproduktes<br />

2017 und 2018 um jeweils 1,7 %<br />

pro Jahr fußt auf einer höheren Binnennachfrage,<br />

vor allem der privaten Haushalte. Die<br />

Investitionstätigkeit ist indes weiterhin mit<br />

Unsicherheiten aufgrund von Strukturveränderungen<br />

belastet, sodass die Bruttoanlageinvestitionen<br />

möglicherweise weniger stark<br />

als im Jahr 2016 wachsen. Die Aussichten<br />

für die Exportindustrie sind aufgrund der<br />

vermuteten weltweiten Erholung gut.<br />

www.eurofer.org<br />

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L STEEL TICKER<br />

POSCO PUNKTET ERNEUT<br />

BEI NACHHALTIGKEIT<br />

Davos. Der südkoreanische Stahlerzeuger Posco<br />

gehört weiterhin zu den 100 nachhaltigsten Un -<br />

ternehmen der Welt. Dies entschied die Jury des<br />

kanadischen Beratungsunternehmens Corporate<br />

Knights, dessen Rangliste traditionell während<br />

des World Economic Forum in Davos veröffentlicht<br />

wird. Posco verbesserte sich im Vergleich<br />

(sm 170605057)<br />

zum Vorjahr um 5 Plätze auf Rang 35 und ist das<br />

einzige Stahlunternehmen der Welt, das das dritte<br />

Mal in Folge gekürt wurde. Die Südkoreaner<br />

brillierten vor allem in den Bereichen Sicherheit,<br />

Umweltschutz und Gehaltsniveau. Insgesamt<br />

wurden 14 Kategorien untersucht, darunter auch<br />

die finanzielle Stärke, Altersvorsorgeregelungen<br />

und die Innovationsfähigkeit.<br />

www.posco.com<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170304729)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Steel International K 15<br />

AIIS gegen Abschottung<br />

des US-Marktes<br />

Jetzt werden Argumente gesammelt<br />

Falls Church. Das American Institute for International Steel (AIIS) hat<br />

Pläne der US-Regierung zum Schutz der heimischen Stahlindustrie kritisiert.<br />

Präsident Donald Trump lässt innerhalb<br />

der nächsten Monate prüfen, ob Stahleinfuhren<br />

die nationale Sicherheit gefährden<br />

und beruft sich auf ein Gesetz, das Einfuhrbeschränkungen<br />

aus diesem Grund erlaubt.<br />

AIIS-Präsident Richard Chriss zeigte sich<br />

be sorgt über den Hintergrund und das Ausmaß<br />

der Untersuchungen. Dieses Vorgehen<br />

eigne sich nicht, um heimische Stahlerzeuger<br />

vor einem unfairen Preiswettbewerb zu<br />

schützen, sagte er nach Bekanntwerden der<br />

Pläne Ende April 2017. »Wir hoffen, dass der<br />

Handelsminister die nationale Sicherheit und<br />

die wirtschaftlichen Auswirkungen des Protektionismus,<br />

der die Verfügbarkeit von Stahl<br />

reduziert und die Preise in die Höhe treibt,<br />

miteinander abwägt«, betonte Chriss.<br />

Er ergänzte, dass jede von den USA be -<br />

schlossene Handelsbeschränkung Gegenmaßnahmen<br />

anderer Nationen hervorrufe,<br />

die sich nicht auf die Ausfuhren von Stahl<br />

beschränken und die Wirtschaft des Landes<br />

empfindlich schädigen würden.<br />

»Wir müssen über die Probleme der<br />

Stahlüberkapazitäten sprechen, ohne eigene<br />

protektionistische Maßnahmen zu ergreifen«,<br />

forderte der Verbandsvorsitzende.<br />

Freier Handel bedeute, dass die USA global<br />

gültige Stahlpreise bezahle. Während dieser<br />

Wettbewerb möglicherweise die Gewinne<br />

der heimischen Erzeuger reduziere, würden<br />

nachgelagerte Unternehmen und Verbraucher<br />

goutieren, dass sie nicht wegen verfügter<br />

Importbeschränkungen künstlich erhöhte<br />

Preise zahlen müssten.<br />

Trotz dieser Bedenken will der Stahlverband<br />

die Untersuchungen des Handelsministeriums<br />

unterstützen und aufgrund vorgelegter<br />

Daten und Informationen die Fehleinschätzungen<br />

aufzeigen, die dieser Untersuchung<br />

zugrunde liegen. »Eine unparteiische<br />

Untersuchung wird zeigen, dass importierter<br />

Stahl die Wirtschaft und die Sicherheit<br />

des Landes stärkt«, sagte Chriss.<br />

Auch in Deutschland und in vielen anderen<br />

Ländern der Welt war das Vorgehen des<br />

US-Präsidenten auf Kritik gestoßen.<br />

Jetzt wird gesammelt<br />

Der AIIS will mindestens 150.000 USD sammeln,<br />

um gewichtige Argumente gegen die<br />

von US-Präsident Donald Trump geplante<br />

Marktabschottung vorzubereiten.<br />

Dazu verfasste Board Chairman John Foster<br />

einen Offenen Brief und bat alle Verbandsmitglieder<br />

und andere Betroffene um<br />

finanzkräftige Unterstützung. Mit dem eingesammelten<br />

Geld will der Verband eine<br />

Gruppe von Wirtschaftsexperten bezahlen,<br />

die die negativen Auswirkungen von weiteren<br />

Einfuhrbeschränkungen auf Arbeitsplätze,<br />

Steuereinnahmen und die Stahl-Lieferkette<br />

errechnen sollen. Außerdem möchte<br />

das AIIS eine Studie aus dem Jahr 2006<br />

aktualisieren – mit besonderem Augenmerk<br />

auf negative Auswirkungen von Importverboten<br />

auf Hafenbetriebe und maritime<br />

Transportmöglichkeiten. Zudem müssen<br />

Personal- und Reisekosten finanziert werden,<br />

damit der Verband seine Position bei<br />

allen nur denkbaren Veranstaltungen in der<br />

Hauptstadt und anderswo vertreten kann.<br />

Protektionismus gefährdet<br />

das US-Wachstum<br />

»Das American Institute of International<br />

Steel ist die letzte Stimme in Washington,<br />

die sich für einen freien und verantwortungsvollen<br />

Stahlhandel einsetzt«, schrieb<br />

Foster. Seiner Einschätzung zufolge bedroht<br />

der steigende Protektionismus der USA<br />

nicht nur die Stahlindustrie, sondern auch<br />

das wirtschaftliche Wachstum des Landes.<br />

So könnte die herstellende Industrie nicht<br />

auf Stahl importe verzichten, die in den<br />

jüngsten Jahren einen Anteil von rd. 20 %<br />

ausgemacht hätten. 19,8 % aller im Jahr<br />

2016 importierten Stähle seien von heimischen<br />

Stahlerzeugern zudem in Form von<br />

Brammen, Blöcken und Knüppeln gekauft<br />

worden.<br />

Ohne diese Einfuhren verliert die Stahl<br />

einsetzende US-Industrie Foster zufolge die<br />

Wettbewerbsfähigkeit und gefährdet den<br />

Lebensunterhalt von zehntausenden Frauen<br />

und Männern, deren Arbeitsplätze mit dieser<br />

Industrie verbunden sind.<br />

Die heimischen Erzeuger leiden nach Einschätzung<br />

des Stahlverbandes nicht unter<br />

ausgewogenen Importen, sondern unter<br />

anhaltend schlechten Marktbedingungen,<br />

globalen Stahlüberkapazitäten sowie in einigen<br />

Fällen auch unter hausgemachten Ineffizienzen.<br />

www.aiis.org<br />

(sm 170605061) K<br />

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18 K Steel International<br />

Fahrradrahmen aus Stahlrohr<br />

Radrennprofis entdecken alte Liebe neu<br />

Brüssel. 22 Jahre ist es her, dass ein Fahrrad aus Stahl die Tour de France<br />

gewann. Nun testet ein professionelles Team die positiven Eigenschaften<br />

dieses leichten und äußerst fortschrittlichen Materials. Breitensportler<br />

schwören bereits seit vielen Jahren auf ihre Rösser aus Stahl und mögen<br />

sie nicht missen.<br />

Wie alle anderen Radrennfahrer auch, ist<br />

Gruffydd Lewis gemeinsam mit seinem britischen<br />

Team Madison Genesis stets auf der<br />

Suche nach dem perfekten Material. Es soll<br />

noch leichter, noch härter und noch haltbarer<br />

sein als alles bisher Gefahrene. Seit einiger<br />

Zeit setzt der Rennstall verstärkt auf Stahl und<br />

ist von seinen Eigenschaften begeistert.<br />

Stählerne Gewinner bei der<br />

Tour de France<br />

Stahl bildete viele Jahrzehnte lang das<br />

beliebteste Material für Rennradrahmen.<br />

Dies galt auch für den Luxemburger Charly<br />

Gaul, der die Tour de France im Jahr 1953<br />

mit einem Rad aus Reynolds-531-Stahl ge -<br />

wann. Weitere 24 von 25 Siegen glückten<br />

mit Rädern aus Stahlrahmen, beispielsweise<br />

gefahren von Eddy Merckx und Bernard<br />

Hinault. Den letzten stählernen Sieg fuhr<br />

Miguel Indurain 1994 mit einem Rad von<br />

Pinarello ein. Diese Marke nutzen gegenwärtig<br />

das Sky-Team und Chris Froome, der<br />

die Tour 2013, 2015 und 2016 gewann.<br />

Allerdings fahren sie auf Modellen aus Karbon.<br />

Karbon dominierte in den vergangenen<br />

Jahren den professionellen Radrennsport<br />

und auch die Tour de France.<br />

Im Jahr 2013 erfuhren Rennräder aus<br />

Stahl plötzlich wieder große internationale<br />

Anerkennung. Lewis‘ Team Genesis stellte<br />

seinen neuen Ausrüster und ein revolutionäres<br />

Rennrad namens Volare vor. Die Rennsportprofis<br />

horchten auf und viele Sportler<br />

besorgten sich für das Training Räder mit<br />

Stahlrahmen. Unter ihnen die Olympia-<br />

Goldmedaillengewinner Elinor Barker, Laura<br />

Kenny und Jason Kenny.<br />

Innovative Stähle aus<br />

britischem Traditionshaus<br />

Die Profis setzen vor allem auf Produkte des<br />

britischen Unternehmens Reynolds, das be -<br />

reits seit 1898 nahtlose Stahlrahmen herstellt.<br />

Bestseller ist das nichtrostende und ultraleichte<br />

Rohr 953, das aus einer martensitaushärtbaren<br />

Stahllegierung besteht und eine extrem<br />

hohe Zugfestigkeit aufweist. Dank des hochfesten<br />

Stahls sind die Rohrwände bis zu<br />

0,3 mm dünn und entsprechend leicht.<br />

»Bei hauchdünnen Entscheidungen entscheidet<br />

Stahl über Sieg und Enttäuschung«,<br />

sagt der britische Fahrradhersteller James<br />

Rourke. Für ihn ist das Rad aus 953-Reynolds-Stahl<br />

technisch ausgereifter als viele<br />

Karbonmodelle. Der Rahmen wiegt mittlerweile<br />

weniger als 1,5 kg.<br />

Reynolds hat in den vergangenen Jahren<br />

viele unterschiedliche Stahlsorten für Fahrradrahmen<br />

kreiert. Das erste Patent erhielten<br />

die Briten für ihre endverstärkten Rohre.<br />

Bei einem konstanten Außendurchmesser<br />

waren die Rohre an den Enden dicker als im<br />

Mittelteil. Dies führte bei gleichbleibender<br />

Stabilität zu einer Einsparung des Gewichtes.<br />

Das Reynolds-531-Rohr wird seit 1935<br />

hergestellt und bildet bis heute die Grundlage<br />

für hochwertige Rennräder. Es folgten<br />

die Weiterentwicklungen 753 als erstes<br />

gehärtetes Set in der Rennradindustrie und<br />

die 853 als nahtlos luftgehärtetes hocherhitztes<br />

Rohr. Letzteres wird aus nahtlos<br />

gezogenem Stahl hergestellt. Ursprünglich<br />

Tour de France<br />

Dass die Tour de France in den nächsten<br />

Jahren wieder mit einem Rennrad aus<br />

Stahl gewonnen wird, könnte durchaus<br />

bald möglich sein.<br />

(Foto: fotolia)<br />

Die 104. Tour de France findet vom 1. bis<br />

23. Juli 2017 statt und umfasst insgesamt<br />

21 Etappen. Sie startet mit dem<br />

Grand Depart in Düsseldorf. Von dort<br />

aus führt die Route über Belgien nach<br />

Frankreich.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


wurde es als Seitenaufprallschutz für die<br />

Automobilbranche entwickelt.<br />

Lewis schwört auf Rennräder aus Stahl. Er<br />

erinnert sich noch an die herablassenden<br />

Blicke anderer Sportler, als er sein erstes<br />

Rennen mit diesem Rad begann. »Viele von<br />

ihnen sind nun bestimmt eifersüchtig auf<br />

dieses Rad, seinen Komfort, seine Performance<br />

und sein Aussehen«, sagte der Profi.<br />

Mittlerweile bieten auch andere Stahlunternehmen,<br />

wie die Italiener Columbus<br />

und Dedacciai, Material für Radrahmen an.<br />

So könnte es durchaus sein, dass die Tour de<br />

France bereits im Jahr 2020 wieder von<br />

einem Stahlrad gewonnen wird. K<br />

Quelle: worldsteel (sm 170304628)<br />

Systematik und Flexibilität<br />

sind gefragt<br />

Bain-Studie zum Brexit: Chancen und Risiken<br />

München. Die Studie »Is Your Supply Chain Ready for Brexit?« der<br />

internationalen Managementberatung Bain & Company beleuchtet die<br />

Risiken des EU-Austritts. Der britischen Industrie droht im Fall eines harten<br />

Brexit, bei dem sich Großbritannien vollständig aus dem gemeinsamen<br />

EU-Binnenmarkt verabschiedet, ein Gewinneinbruch von bis zu 30 %.<br />

Auf EU-Importe und -Exporte fallen<br />

Zölle im Rahmen des WTO-Standards an – je<br />

nach Warengruppe sind das 2 bis 13 %. Das<br />

britische Pfund verliert 20 % an Wert. Dieses<br />

Szenario, so hat die aktuelle Bain-Studie<br />

ermittelt, führt dazu, dass die Nettogewinne<br />

der fünf größten britischen Branchen um<br />

insgesamt 3 Mrd. Pfund zurückgehen. Da -<br />

bei wären die Automobilbranche und der<br />

Technologiesektor besonders betroffen. Die<br />

Studie stellt auch fest, dass es bei den ex -<br />

portorientierten Pharma- und Flugzeugherstellern<br />

zu sinkenden Supply-Chain-Kosten<br />

kommen könnte.<br />

Reines Abwarten ist riskant<br />

Noch halten sich viele Unternehmen damit<br />

zurück, Gegenmaßnahmen zu treffen, in -<br />

dem sie sich z. B. alternative Beschaffungsquellen<br />

sichern. Denn kommt es am Ende<br />

der zweijährigen Verhandlungsphase zu<br />

einem weichen Brexit mit nur geringen oder<br />

gar keinen Zöllen, könnten sich solche Maßnahmen<br />

negativ auswirken. Für Thomas<br />

Kwasniok, Bain-Partner in London und Autor<br />

der Studie, steht dennoch fest: »Abzuwarten,<br />

bis sich ein klareres Zukunftsbild ab -<br />

zeichnet, ist die riskanteste Option.«<br />

Gezielte Vorbereitung<br />

Ein systematisches Vorgehen ist das Gebot<br />

der Stunde. Zum einen müssen Unternehmen<br />

genau analysieren, wie sich die möglichen<br />

Brexit-Szenarien auf die eigene Lieferkette<br />

auswirken. Zum anderen gilt es Handlungsoptionen<br />

zu entwickeln.<br />

»No Regret«-Maßnahmen wie Kostensenkungsprogramme<br />

oder Produktivitätssteigerungen<br />

machen in jedem Szenario Sinn. Dagegen<br />

erfordern »Big Bets« wie Produktionsverlagerungen<br />

oder Lieferantenwechsel häufig<br />

hohe Investitionen. Deshalb sei es ratsam,<br />

einen Lieferanten erst dann zu wechseln,<br />

wenn sich ein Scheitern der Verhandlungen<br />

mit der EU abzeichnet. Solange Unsicherheit<br />

besteht, bieten beispielsweise langfristige Lieferverträge<br />

oder die Qualifizierung alternativer<br />

Lieferanten Schutz vor Risiken. »Erfolgreiche<br />

Unternehmen ma chen auf diese Weise<br />

ihre Lieferkette fit – für welchen Brexit auch<br />

immer«, ist Bain-Partner Kwasniok überzeugt.<br />

www.bain.de<br />

(sm 170604975) K<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


20 K Branchenbericht<br />

Flaute im Großanlagenbau<br />

Umfeld von steigenden Risiken geprägt<br />

Frankfurt. Der deutsche Großanlagenbau sieht noch keine Wende zum<br />

Besseren. Die Auftragseingänge schrumpften im vergangenen Jahr auf den<br />

niedrigsten Stand seit 2004. Auf den überwiegend schwachen Märkten<br />

haben sich die Anlagenbauer dank ihrer technologischen Stärke gleichwohl<br />

meistens behaupten können.<br />

Der Leidensweg der Großanlagenbauer<br />

ist noch nicht zu Ende. Einige wenige Zahlen<br />

zeigen das anschaulich: Im Spitzenjahr 2008<br />

konnten die deutschen Unternehmen Aufträge<br />

von 32,8 Mrd. € buchen. 2016 waren<br />

es 18,9 Mrd. €, also 42 % weniger. Das<br />

Auslandsgeschäft, von dem die Unternehmen<br />

praktisch leben (Anteil über 80 %), ist<br />

in gleichem Maße gesunken, und zwar auf<br />

15,2 Mrd. €. Allein 2016 sind die Auslandsorders<br />

gegenüber 2015 um 10 % eingebrochen.<br />

Das Inlandsgeschäft brachte zwar<br />

einen gewissen Ausgleich, allerdings auch<br />

auf niedrigem Niveau. So schrumpften die<br />

Bestellungen gegenüber dem Vorjahr insgesamt<br />

um 3 %. Jürgen Nowicki, Sprecher der<br />

Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau im<br />

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA), rechnet im laufenden Jahr<br />

nicht mit einer Trendwende. Die Erwartungen<br />

der Unternehmen gründen sich offenbar<br />

eher auf Wunsch und Hoffnung. Nowicki:<br />

»Laut einer aktuellen Mitgliederumfrage<br />

rechnet die überwiegende Mehrheit der<br />

Unternehmen mit bestenfalls stagnierenden<br />

Umsätzen sowie rückläufigen Beschäftigtenzahlen<br />

im Inland. Immerhin erhofft sich rund<br />

die Hälfte der Befragten leicht steigende<br />

Auftragseingänge.«<br />

Niedrige Rohstoffpreise bremsen<br />

Investitionen<br />

Nowicki, im Hauptberuf Sprecher der Ge -<br />

schäftsleitung der Linde AG Engineering<br />

Division, macht die Gründe für die Misere<br />

deutlich: »Der Großanlagenbau bewegt sich<br />

seit Jahren in einem sehr volatilen Umfeld,<br />

das von hohem Termin-, Preis- und Wettbewerbsdruck,<br />

starken politischen und wirtschaftlichen<br />

Unsicherheiten sowie komplexen<br />

Kundenerwartungen geprägt ist. In den<br />

»<br />

Der Großanlagenbau bewegt sich seit Jahren in einem sehr volatilen Umfeld,<br />

das von hohem Termin-, Preis- und Wettbewerbsdruck, starken politischen<br />

und wirschaftlichen Unsicherheiten sowie komplexen Kundenerwartungen<br />

geprägt ist.<br />

Jürgen Nowicki, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau im Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)<br />

Schwellenländern haben soziale Unzufriedenheit<br />

und Sicherheitsrisiken einen neuen<br />

Höchststand erreicht. Insbesondere in der<br />

GUS sowie in den Ländern Nordafrikas und<br />

im Mittleren Osten wirkt dies zunehmend<br />

destabilisierend. Schließlich erschweren eine<br />

erhebliche Unternehmensverschuldung und<br />

verschärfte Standards bei der Kreditvergabe<br />

die Finanzierung von strategischen Großprojekten<br />

in den BRIC-Staaten. Infolge niedriger<br />

Rohstoffpreise mussten die deutschen Großanlagenbauer<br />

in ressourcenreichen Regionen<br />

wie dem Mittleren Osten und Südamerika<br />

erhebliche Einbußen hinnehmen. Nach wie<br />

vor liegen dort zahlreiche Projekte für die<br />

Förderung und Weiterverarbeitung von Rohstoffen<br />

auf Eis. Erst ein dauerhafter Anstieg<br />

der Preise würde daran wohl etwas ändern.«<br />

Die Entwicklung der Rohstoffpreise ist ein<br />

wesentlicher Konjunkturindikator im Großanlagenbau:<br />

Steigende Notierungen füllen<br />

die Kassen der Rohstoffeigner und liefern<br />

damit Impulse für Investitionen, etwa in die<br />

Förderung und in die Weiterverarbeitung<br />

der Rohstoffe. Die fallenden Preise der vergangenen<br />

Jahre hatten den gegenteiligen<br />

Effekt und führten dazu, dass Investitionen<br />

in neue Infrastruktur- und Anlagenprojekte<br />

sowie in die notwendige Instandhaltung<br />

deutlich reduziert wurden. Nowicki: »Der<br />

Großanlagenbau hat das in seinen Auftragsbüchern<br />

seit Jahren gespürt. Seit dem Frühjahr<br />

2016 zeichnet sich auf den weltweiten<br />

Rohstoffmärkten zwar eine Erholung ab. Es<br />

wäre dennoch verfrüht, von einer grundlegenden<br />

Trendumkehr zu sprechen. Nach wie<br />

vor liegen die Preisnotierungen weit entfernt<br />

von ihren jeweiligen Hochs und vielfältige<br />

Unsicherheiten bleiben bestehen.«<br />

Der Großanlagenbau erwarte daher nicht,<br />

dass von den Rohstoffmärkten kurzfristig<br />

spürbare Impulse auf das Geschäft ausgehen.<br />

Erst ein weiterer, dauerhafter Anstieg<br />

der Preise würde daran wohl etwas ändern.<br />

Wann es dazu komme, sei angesichts der<br />

Unsicherheitsfaktoren »mehr denn je ungewiss«.<br />

Wettbewerbsdruck nimmt zu<br />

Und noch andere Unwägbarkeiten belasten<br />

die Großanlagenbauer. Nowicki: »Es gibt<br />

Anzeichen, dass das Wachstum des Welthandels<br />

einbrechen könnte.« Brexit, die<br />

Ungewissheit über die amerikanische Politik<br />

und die Folgen des Referendums in der Türkei<br />

und Krieg in Nahost verschärfen die<br />

Unsicherheit der Investoren. Die Marktstruktur<br />

im Großanlagenbau sei zudem von einer<br />

steigenden Anbieterzahl gekennzeichnet.<br />

Dabei treten neben den etablierten Anlagenbauern<br />

aus Europa und Nordamerika<br />

vor allem technologieungebundene, häufig<br />

lokal agierende Generalunternehmer aus<br />

Asien als neue Konkurrenten auf. »Folglich<br />

haben sich die Kräfteverhältnisse zwischen<br />

den Anbietern von Großanlagen und deren<br />

Kunden nachhaltig verschoben. Der Wettbewerbsdruck<br />

im Anlagenbau wird auch in<br />

den kommenden Jahren voraussichtlich weiter<br />

steigen.« Dabei verschlechtere sich auch<br />

die grundsätzliche Wettbewerbssituation<br />

deutscher Anlagenbauer. Der zusammengefasste<br />

Marktanteil südkoreanischer und<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Branchenbericht K 21<br />

chinesischer Anbieter sei in den letzten zehn<br />

Jahren von 10 auf 30 % gestiegen. So be -<br />

griffen insbesondere asiatische Länder, da -<br />

runter auch OECD-Länder wie Japan, den<br />

Anlagenbau als strategisch bedeutsame<br />

Branche, um nachfolgenden heimischen<br />

Industrien den Weg in zentrale Schlüsselmärkte<br />

zu ebnen oder den Zugang zu Rohstoffen<br />

zu sichern. Sie unterstützten ihren<br />

Anlagenbau deshalb durch eine gezielte<br />

staatliche Förderung. Auf der anderen Seite<br />

seien Unternehmen aus den Industrieländern,<br />

insbesondere aus Westeuropa, seit<br />

Jahrzehnten die Innovations- und Technologieführer<br />

im globalen Markt und man könne<br />

zu Recht behaupten, dass der deutsche<br />

Großanlagenbau dabei an der Spitze stehe.<br />

Eine hohe Service- und Ausbildungskompetenz<br />

sowie die Fähigkeit, Anlagen zu betreiben<br />

und sie mit di gitaler Intelligenz auf- und<br />

nachzurüsten seien weitere spezifische Stärken<br />

der Branche. Deshalb will der VDMA für<br />

die mittelfristige Zukunft durchaus auch<br />

Zuversicht verbreiten: »Die Unternehmen<br />

schauen mit Optimismus nach vorn. Sie nutzen<br />

die momentane Phase auch, um Kosten<br />

zu senken, Prozesse zu optimieren und neue<br />

Geschäftsmodelle zu entwickeln.«<br />

Im Großanlagenbau rücken nach Darstellung<br />

der Arbeitsgemeinschaft mittlere Projektgrößen<br />

unter 100 Mill. € zunehmend in<br />

den Fokus. Getrieben wird diese Entwicklung<br />

auch von veränderten Kundenbedürfnissen.<br />

Über Jahre prägten Megaprojekte,<br />

also komplexe Vorhaben mit Auftragswerten<br />

von mehr als einer halben bis zu mehreren<br />

Mrd. €, die Nachfrage. Die Käufer<br />

wünschten sich mehr und mehr die Lieferung<br />

modularer Anlagen, die mit digitalen<br />

Schnittstellen ausgestattet seien und auf<br />

denen sich kleine Losgrößen flexibel herstellen<br />

lassen. Zu beobachten sei dieser Trend<br />

insbesondere in der Stahl- und in der Papierherstellung<br />

sowie in der Holzindustrie und<br />

der Energieerzeugung. Der deutsche Großanlagenbau<br />

reagiere auf die neuen Markterfordernisse,<br />

indem er die auf das Großprojektgeschäft<br />

ausgelegten Managementprozesse<br />

an die neuen Rahmenbedingungen<br />

anpasse. Nowicki: »Flexibilität und Reaktionsschnelligkeit<br />

sind in diesem Umfeld die<br />

neuen Trümpfe.«<br />

Kunden fordern Komplettpakete<br />

Auch wenn die Nachfrage nach Megaanlagen<br />

tendenziell sinke, bleibt die Übernahme<br />

der Gesamtverantwortung für Projekte – kurz<br />

EPC-Fähigkeit genannt – ganz oben auf der<br />

Agenda des Großanlagenbaus. Denn immer<br />

mehr Kunden fordern Komplettpakete und<br />

damit auch die Übernahme der Verantwortung<br />

für die Gesamtabwicklung. »Die deutschen<br />

Anlagenbauer reagieren konsequent<br />

auf diesen Trend, indem sie ihre Kompetenzen<br />

im Risiko- und Projektmanagement, aber<br />

auch im Contract- und Claimsmanagement<br />

von hohem Niveau ausgehend weiter ausbauen«,<br />

betont Nowicki. Die Unternehmen<br />

stärkten überdies ihr Wissen im Bau- und<br />

Grenzenlose Möglichkeiten<br />

mit Stahlhohlprofilen.<br />

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vor allem durch beste statische Werte selbst bei kleinen Dimensionsquerschnitten aus und eignen sich<br />

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22 K Branchenbericht<br />

Montagemanagement. »In diesem Zu sammenhang<br />

nimmt vor allem das Thema HSE<br />

– also die Verantwortlichkeit des Anlagenbaus<br />

für Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter<br />

sowie für den Umweltschutz – an<br />

Bedeutung zu. Um den steigenden ge -<br />

setzlichen Vorgaben und den umfang reichen<br />

»<br />

Immer mehr Kunden fordern<br />

Komplettpakete und damit auch<br />

die Übernahme der Verantwortung<br />

für die Gesamtabwicklung.<br />

Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden,<br />

hat der VDMA Großanlagenbau auch in diesem<br />

Bereich Personal und Wissen ausgebaut.<br />

Schließlich umfasst der Verantwortungsbereich<br />

des Anlagenbaus speziell auf Baustellen<br />

neben dem eigenen Personal auch die Sicherheit<br />

der Mitarbeiter von Unterlieferanten<br />

sowie von freien Mitarbeitern. Diese Aufgabe<br />

nehmen wir sehr ernst«, so Nowicki.<br />

Ausgehend von der hohen Exportquote<br />

von mehr als 80 % ist das Projektgeschäft<br />

von langen Montagetätigkeiten im Ausland<br />

geprägt. Aufgrund dessen müssen die Un -<br />

ternehmen zunehmend eine doppelte Be -<br />

steuerung des »anteiligen Betriebsstättengewinns«<br />

verkraften – das heiße, derselbe<br />

Gewinn werde sowohl im Land der Auslandstätigkeit<br />

als auch in Deutschland be -<br />

steuert. Gründe lägen häufig in fehlenden<br />

Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) mit<br />

den betroffenen Staaten, der fehlenden<br />

Harmonisierung der Gewinnermittlung und<br />

in der abnehmenden Vertragstreue bei vorliegenden<br />

DBAs. Gleichzeitig gewinnen die<br />

Märkte in Afrika für den VDMA erklärtermaßen<br />

an Be deutung. Nowicki: »Allerdings<br />

haben dort 54 Staaten 54 unterschiedliche,<br />

nicht ansatzweise harmonisierte<br />

Steuer systeme.« Deutschland unterhalte<br />

jedoch lediglich mit zwölf afrikanischen<br />

Staaten ein Doppelbesteuerungsabkommen.<br />

Besonders deutlicher Einbruch<br />

in Nahost<br />

Im Einzelnen waren am Einbruch der Auslandsbestellungen<br />

im vergangenen Jahr um<br />

die genannten 10 % nahezu alle Regionen<br />

beteiligt. Besonders deutlich war der Einbruch<br />

im Mittleren Osten, wo die Kunden<br />

angesichts des niedrigen Ölpreises Investitionen<br />

zurückstellten. Doch auch in Schwellenländern<br />

wie etwa Brasilien, Indien und<br />

Mexiko war die Entwicklung enttäuschend.<br />

Immerhin stabilisierte sich die Nachfrage in<br />

den Industrieländern und im asiatisch-pazifischen<br />

Raum mit China als wichtigstem<br />

Markt. »Eine Reihe von Megaprojekten in<br />

Ägypten und Russland sorgte dafür, dass<br />

das Auslandsgeschäft nicht noch weiter<br />

schrumpfte. Gleichzeitig verharrte die Zahl<br />

der für den Großanlagenbau typischen und<br />

für die Auslastung der Unternehmen wichtigen<br />

Projekte in der Größenordnung von<br />

125 bis 500 Mill. € auf niedrigem Niveau«,<br />

erläuterte Nowicki. Im Inlandsgeschäft gab<br />

es vereinzelte Lichtblicke. Dennoch blieb das<br />

Niveau niedrig und lag um rd. 1 Mrd. €<br />

unter dem langjährigen Durchschnitt. Nach<br />

wie vor fehlen Großaufträge für thermische<br />

Kraftwerke. »Letztlich hat die Energiewende<br />

in Deutschland zu einem Strukturbruch bei<br />

der klassischen Stromerzeugung geführt,<br />

der den nahezu kompletten Wegfall des<br />

Kernmarktes nach sich zog«, kommentiert<br />

Nowicki die Entwicklung. Der Umsatz der<br />

Großanlagenbauer stieg 2015 auf 22,8<br />

(20,5) Mrd. €. Dass er noch deutlich über<br />

den Auftragseingängen rangiert, liegt nicht<br />

zuletzt an den Zahlungsmodalitäten im<br />

Großanlagenbau. Die Kunden überweisen<br />

ihre Raten häufig entsprechend dem Baufortschritt<br />

einer Anlage, was zu einem relativ<br />

konstanten Einnahmestrom führt. Als<br />

Indikator zur Beurteilung der aktuellen<br />

Marktentwicklung sei der Umsatz im Großanlagenbau<br />

eher ungeeignet, da er angesichts<br />

der Langfristigkeit des Geschäfts nur<br />

zurückliegende Aufträge spiegele, so die<br />

Arbeitsgemeinschaft. kv (sm 170605034) K<br />

L STEEL TICKER<br />

HANDELSGUTEIGENSCHAFT<br />

UND RECYCLINGFÄHIGKEIT VON<br />

STAHL IGNORIERT<br />

Düsseldorf. Der am 14. März 2017 vom Europäischen<br />

Parlament gefasste Beschluss zur Stärkung<br />

der Kreislaufwirtschaft hat bei der Bundesvereinigung<br />

Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />

e.V. (BDSV) Enttäuschung<br />

ausgelöst. »Die Charakteristik des Stahlschrotts als<br />

Handelsware ist nicht hinreichend reflektiert worden«,<br />

sagt Dr. Rainer Cosson, Hauptgeschäftsführer<br />

des Branchenverbandes. »Anstatt den weltweiten<br />

freien Handel mit Stahlschrott zu stabilisieren,<br />

will das Europäische Parlament Grundlagen dafür<br />

legen, dass der Schrotthandel auf den regionalen<br />

Markt begrenzt werden kann. Das schädigt in<br />

besonderem Maße das Geschäft der Stahlrecyclingbetriebe<br />

in Deutschland«, so Cosson weiter.<br />

Cosson verweist darauf, dass die deutsche Stahlrecyclingwirtschaft<br />

im Vorjahr nur deshalb einen<br />

moderaten Rückgang des Stahlschrottversands<br />

hinzunehmen brauchte, weil der Export die Ab -<br />

nahmeverluste bei den deutschen Stahlwerken<br />

und Gießereien weitgehend kompensieren konnte.<br />

Namentlich das Exportgeschäft mit dem Nicht-<br />

EU-Land Türkei konnte 2016 wiederbelebt werden.<br />

Jetzt zu versuchen, an der Regulierungsschraube<br />

»Exportbeschränkungen« zu drehen, sei<br />

deshalb tendenziell geschäftsschädigend.<br />

Auch aus Gründen der Ressourceneffizienz<br />

oder des Umweltschutzes bestünde keine Veranlassung,<br />

hierzulande anfallenden Stahlschrott in<br />

Europa zu belassen. »Türkische, indische oder<br />

koreanische Stahlwerke setzen Stahlschrott ge -<br />

nauso effizient und umweltschonend ein wie<br />

deutsche Anlagen«, stellt Cosson fest. Die Parlamentarier<br />

hätten nicht realisiert, dass Stahl durch<br />

seine praktisch »unendliche« Recyclingfähigkeit<br />

anders behandelt werden muss als etwa Kunststoff<br />

und Papier.<br />

www.bdsv.org<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 170504884)<br />

NEUES STAHLWERKSLEITSYSTEM<br />

FÜR ARCELORMITTAL DUISBURG<br />

Berlin. PSI wurde von ArcelorMittal Duisburg mit<br />

der Implementierung von PSImetals als Produktionsmanagementsystem<br />

im Konverterstahlwerk<br />

beauftragt. ArcelorMittal produziert im Stadtteil<br />

Duisburg Ruhrort hochwertige Langprodukte. PSImetals<br />

löst ein 35 Jahre altes System ab und sorgt<br />

damit verstärkt für Produktionssicherheit.<br />

www.psi.de<br />

K<br />

/<br />

SE/ (sm 170604982)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Branchenbericht K 23<br />

L STEEL TICKER<br />

CHINESEN GEWINNEN<br />

WORLDSTEELS<br />

11. STEELCHALLENGE<br />

Peking. Die World Steel Association (worldsteel)<br />

hat zwei Chinesen als Gewinner des Wettbewerbes<br />

»steelChallenge-11« ausgezeichnet. Der erste<br />

Preis der Kategorie »Industrie« ging an Zhou<br />

Wentao von der HBIS Group Co Ltd in China. Li<br />

Chia-Chun von der National Chung Hsing Universität<br />

in Taiwan erhielt die Auszeichnung in der<br />

Kategorie »Studenten«.<br />

Die Endausscheidung des traditionellen Wettbewerbs<br />

erfolgte am 11. April 2017 in Peking. Die<br />

zehn Gewinner der regionalen Vorrunden mussten<br />

mit einem Hochofensimulator die Stahlsorte<br />

AISI 1018 so günstig wie nur möglich erzeugen.<br />

worldsteel-Generaldirektor Edwin Basson freute<br />

sich sehr über die vielen Teilnehmer der regionalen<br />

Vorentscheidungen. 1.479 Studenten und<br />

Berufsanfänger aus 37 Ländern hatten miteinander<br />

konkurriert.<br />

www.worldsteel.org<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 170605008)<br />

AFV BELTRAME GELINGT<br />

RESTRUKTURIERUNG<br />

Vincenza. Der italienische Stahlerzeuger Acciaierie<br />

Beltrame hat die erste Phase seines Rettungskonzept<br />

vollständig umgesetzt. Im Ge -<br />

schäftsjahr 2016 stieg der operative Gewinn<br />

(EBITDA) auf 86 Mill. € nach 64 Mill. € ein Jahr<br />

zuvor. Die Nettoverbindlichkeiten sanken von<br />

229 Mill. € auf 165 Mill. €. Die finanzielle Re -<br />

strukturierung ist weiterhin auf einem guten Weg.<br />

Ein Bankenkonsortium stellt dem Stahlerzeuger<br />

235 Mill. € für die Bedienung von Verbindlichkeiten<br />

und Investitionen zur Verfügung. Unter Hinzuziehung<br />

aller Bürgschaften verfügen die Italiener<br />

über eine Kreditlinie von 416 Mill. €. Der<br />

Bankenpool wird von UniCredit mit einer Beteiligung<br />

von 85 Mill. € geführt. Intesa Sanpaolo<br />

Group (80 Mill. €), Banca Populare di Vicenza<br />

(45 Mill. €), Banca Populare – BPM (17,5 Mill. €)<br />

und Friuladria (7,5 Mill. €) steuern den Rest hinzu.<br />

Dank der finanziellen Unterstützung stellte der<br />

Stahlerzeuger innerhalb von drei Jahren das Ge -<br />

schäft wieder auf gesunde Beine. Nach Angaben<br />

des CEO Riccardo Garre ermöglichten auch das<br />

Vertrauen der Anteilseigner und die Unterstützung<br />

von Beschäftigten und Gewerkschaften die<br />

Rettung.<br />

Beltrame hat in den vergangenen drei Jahren<br />

das Produktangebot ausgebaut und den Service<br />

verbessert. So stiegen die Gewinnmargen und<br />

sicherten die Gruppe gegen schwankende Rohstoffpreise<br />

ab. Alle Töchter des Unternehmens<br />

unterwarfen sich strengen Sparplänen, steigerten<br />

die Effizienz und hoben aufgrund verbesserter<br />

Zusammenarbeit Synergien.<br />

Beltrame erzeugt Profilstähle, die im Hoch- und<br />

im Schiffbau sowie bei der Herstellung von Erdbewegungsmaschinen<br />

und Fahrzeugen eingesetzt<br />

werden. Das Unternehmen betreibt drei Elektrostahlwerke<br />

und zehn Walzwerke in Italien, Frankreich,<br />

Rumänien und in der Schweiz.<br />

www.gruppobeltrame.com<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 170504912)<br />

STAHL-SERVICE-CENTER STEHEN<br />

AM BESTEN DA<br />

Basel. Die Lieferungen der europäischen Stahl-<br />

Service-Center sind im ersten Quartal 2017 um<br />

+ 2,5 % (i. Vgl. zum Vorjahresquartal) gestiegen.<br />

Die Stahlhändler mit sogenannter Multi-Produkt-<br />

Strategie oder regionalem Geschäftsmodell konnten<br />

+ 0,6 % mehr verkaufen. Das besagt das<br />

Monitoring-System des europäischen Verbandes<br />

für die Distribution von Stahl, Metall und Rohr,<br />

EUROMETAL.<br />

Flach<strong>stahlmarkt</strong>. Die EU-Lieferungen der Flachstahl-Service-Center<br />

haben sich im Vergleich zum<br />

Vorjahr um + 2,5 % verbessert. Dahinter stecken<br />

hauptsächlich die starken Aktivitäten der nordwesteuropäischen<br />

Stahl-Service-Center. Ausgedrückt<br />

in Lieferzeiten, bedeutet das, einen Durchschnitt<br />

von 58 Tagen. 2016 waren es im Vergleichszeitraum<br />

60 Tage.<br />

Stahlhandel (Multi-Produkt-Modell und re -<br />

gionale Händler). Diese Unternehmen konnten<br />

ein leichtes Plus der Lieferungen um 0,6 % melden,<br />

wobei nur Betonstähle, Bleche und Rohre<br />

einen Wachstumskurs einnehmen. Die Lagerbestände<br />

erreichten im März 2017 einen Index von<br />

102 (2015 = 100) im Vergleich zu 99 im März<br />

2016. Ausgedrückt in Lieferzeiten heißt das: im<br />

März waren es 64 Tage – und damit unverändert<br />

im Vergleich zu März 2016<br />

www.eurometal.net<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 170605056)<br />

ARCELORMITTAL MODERNISIERT<br />

PORTAL FÜR ARCHITEKTEN UND<br />

DIE BAUBRANCHE<br />

Luxembourg. Architekten, Ingenieure und<br />

Baufachleute können im Internet auf ein erneuertes<br />

Nachschlagewerk von ArcelorMittal zurückgreifen.<br />

Der Stahlerzeuger hat seinem bisherigen<br />

Angebot mehr als 500 Gebäudelösungen, zahlreiche<br />

Fotografien und Angebote hinzugefügt, die<br />

umfangreiche Informationen über den Einsatz von<br />

Stahlerzeugnissen im Bau geben. Das Portal birgt<br />

zudem spezielle Rubriken für Architekten, Bauingenieure,<br />

Bauherren und Investoren und geht<br />

auf ihre sehr unterschiedlichen Bedürfnisse ein.<br />

Berichte über Trends im Stahl, Bemessungssoftware,<br />

nachhaltiges Bauen mit Stahl, Bauen im<br />

Bestand mit Stahl sowie technische Leitfäden und<br />

Broschüren runden das in sechs Sprachen verfügbare<br />

Angebot ab.<br />

www.constructalia.arcelormittal.com K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 170504938)<br />

AK STEEL SCHAFFT MEHR RAUM<br />

FÜR DIE FORSCHUNG<br />

Middletown. Der Stahlerzeuger AK Steel hat<br />

in der Nähe seines Werkes Middletown im US-<br />

Bundesstaat Ohio ein neues Forschungs- und<br />

Entwicklungszentrum eingeweiht. Dort sollen<br />

Metallurgen und Ingenieure neue Kohlenstoff-,<br />

Rostfrei- und Elektrostahlsorten und Anwendungen<br />

entwickeln sowie vielfältige technische<br />

Dienstleistungen für alle Kunden des Unternehmens<br />

übernehmen. Hierzu gehören beispielsweise<br />

mikroskopische Analysen von Verformungsund<br />

Korrosionssimulationen. Die Investitionen<br />

betrugen 36 Mill. USD.<br />

www.aksteel.com<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 170605011)<br />

OUTOKUMPU ERWEITERT<br />

US-KAPAZITÄTEN<br />

Richburg. Der finnische Stahlerzeuger Outokumpu<br />

hat seine Kapazität zur Erzeugung von<br />

nichtrostenden Stahlstäben im Werk Richburg<br />

im US-Bundesstaat Süd-Carolina um mehr als<br />

15.000 t pro Jahr erweitert. Nun sieht sich das<br />

Unternehmen in der Lage, die Wünsche der Kunden<br />

in Nordamerika noch schneller und besser zu<br />

erfüllen. Zu den wichtigsten Abnehmern zählen<br />

Unternehmen aus dem Fahrzeugbau, der Luftfahrt-,<br />

der Öl- und Gasindustrie, der Baubranche<br />

und der chemischen Industrie.<br />

Mit der Erweiterung beseitigt Outokumpu Engpässe,<br />

die bislang vor allem beim Schälen bestanden<br />

haben. In der neuen Linie werden warmgewalzte<br />

Coils gerichtet, geschält, abgeschrägt und<br />

poliert. Das finnische Unternehmen, das die Investitionssumme<br />

nicht nannte, will nun den Absatz<br />

in den wichtigsten Wachstumsmärkten der Re -<br />

gion ausbauen. Hierzu zählt vor allem die Automobilindustrie.<br />

www.outokumpu.com<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 170604949)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


24 K Österreich / Schweiz<br />

2016 war ein gutes Jahr für den<br />

österreichischen Stahlhandel<br />

Das laufende Jahr entwickelt sich positiv<br />

Linz. Der österreichische Stahlhandel blickt auf ein gutes Jahr 2016 zurück<br />

– Absatzmengen und Preise haben sich besser als erwartet entwickelt und<br />

man konnte insbesondere in angrenzenden Nachbarländern Zuwächse<br />

generieren. Für das Jahr 2017 – so die Zahlen nach dem ersten Quartal –<br />

scheinen die Vorzeichen auf eine weitere positive Entwicklung zu stehen.<br />

Der österreichische Stahlhandel blickt<br />

daher positiv in das Jahr 2017. Das berichtet<br />

die Arbeitsgemeinschaft Stahl- und Metalldistribution<br />

ARGE SMD.<br />

Betrachtet man rückblickend das Jahr<br />

2016, so waren am Jahresanfang die Erwartungen<br />

sehr zurückhaltend, da Ende 2015<br />

die Preise in nahezu allen Produktbereichen<br />

einen fast historischen Tiefpunkt erreicht<br />

hatten.<br />

Der durch den Import ausgelöste Preisdruck<br />

bereitete den europäischen Werken<br />

erhebliche Probleme, und die erzielten<br />

Spottpreise lagen unter den Herstellungskosten.<br />

Durch gemeinsame Aktivitäten der<br />

Stahlwerke und deren Belegschaft sowie der<br />

Europäischen Kommission wurden in der<br />

ersten Jahreshälfte Antidumpingmaßnahmen<br />

bzw. -prüfungen eingeleitet, die zur<br />

Jahresmitte für eine Preiserholung sorgten.<br />

Getragen war diese durch einen kontinuierlichen<br />

Anstieg des Bedarfes auf der Verbraucherseite.<br />

Über die Sommermonate gaben<br />

die Preise saisonal bedingt leicht nach, um<br />

dann im Herbst 2016 nach immer konkreter<br />

werdenden Antidumpingmaßnahmen ra -<br />

sant zu steigen.<br />

Dies führte bei den lagerhaltenden Händlern<br />

zu teilweise panikartigen und über den<br />

Bedarf hinausgehenden Einkäufen, und seit<br />

2008 waren erstmals die Lagerbestände zum<br />

Jahreswechsel bei den Händlern wieder<br />

angestiegen.<br />

Die Aussicht auf zunehmende Absatzmengen<br />

bei gleichzeitig höheren Preisen ließ den<br />

Stahlhandel positiv in das Jahr 2017 blicken,<br />

auch wenn die Preisanstiege bei den einzelnen<br />

Produktbereichen etwas zu schnell vor<br />

sich gingen.<br />

(sm 170604936) K<br />

Über die ARGE SMD<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Stahl- und Metalldistribution<br />

– kurz ARGE SMD – besteht nunmehr seit<br />

2013. Auch die ARGE SMD ist – wie deren<br />

Vorgänger organisation »Netzwerk Stahlhandel«<br />

– in der Wirtschaftskammer Ober österreich angesiedelt<br />

und vertritt die Interessen aller österreichischen<br />

Stahlhandelsmitglieder. Insgesamt sind 33<br />

österreichische Stahlhandels betriebe Mitglied der<br />

ARGE. Seit 2015 ist der Vorsitzende der ARGE<br />

SMD, Mag. Norbert Thumfart, auch Mitglied im<br />

Präsidium der EUROMETAL und damit hat die<br />

ARGE SMD auch auf internationaler Ebene die<br />

Möglichkeit, österreichische Belange zu vertreten.<br />

« KONTAKT<br />

ARGE Stahl- und Metalldistribution<br />

WKO Oberösterreich<br />

Hessenplatz 3<br />

4020 Linz<br />

Österreich<br />

Tel. +43 5 90 900<br />

www.wko.at/arge-smd<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Österreich / Schweiz K 25<br />

Schweizer Stahlmarkt hat sich stabilisiert<br />

Allerdings: Internationales Umfeld wird immer unsicherer<br />

Basel. Es ist beeindruckend, wie die Schweizer Wirtschaft mit der<br />

Frankenaufwertung umgegangen ist. Die Unternehmen zeigten sich sehr<br />

widerstandsfähig und zum großen Teil fit für die Herausforderung. Positiv<br />

wirkte sich auch die Erholung in Europa aus. Zudem zeichnete sich bei<br />

wichtigen politischen Themen in der Schweiz eine Beruhigung ab.<br />

So ist zwar die zukünftige Zusammenarbeit<br />

mit der EU noch immer nicht geregelt,<br />

aber es zeigt sich ein pragmatischer Weg bei<br />

der Begrenzung der Zuwanderung nach An -<br />

nahme der Masseneinwanderungsinitiative.<br />

Allerdings wurde das internationale Umfeld<br />

deutlich unsicherer. Dies berichtet Andreas<br />

Steffes, Geschäftsführer, SSHV – Schweizerischer<br />

Stahl- und Haustechnikhandelsverband<br />

in Basel.<br />

Die Schweizer Marktteilnehmer beobachteten<br />

gespannt, wie sich die Beziehungen<br />

im Dreieck China-USA-EU entwickelten.<br />

Der zunehmende Protektionismus, der den<br />

Stahlmarkt beherrscht, hat direkte Auswirkungen<br />

auf die Schweiz: Während der<br />

Import von Stahl aus der EU in die Schweiz<br />

weiterhin problemlos möglich ist, ist die<br />

Schweiz den Schutzmaßnahmen der EU bei<br />

Stahlexporten voll unterworfen. Sorge bereitet<br />

zudem das Europäische Superwahljahr<br />

und die Auswirkungen der Wahlergebnisse<br />

auf die Lage in der EU und auf den Euro.<br />

Bodenbildung im Jahr 2016<br />

Die Stahlpreise erholten sich zwar nach dem<br />

Frankenschock leicht, blieben aber weiterhin<br />

sehr volatil auf niedrigem Niveau. Der<br />

Frankenschock hat massiv Geld gekostet.<br />

Die Preissituation hatte sich zwar mittlerweile<br />

entschärft, doch es gelang dem Schweizer<br />

Handel schlecht, Preiserhöhungen auf der<br />

Beschaffungsseite am Markt durchzusetzen.<br />

Dies traf auch auf der Kundenseite in der<br />

Schweiz zu, die große Mühe hatte, im Wettbewerb<br />

mit dem Euroraum Schritt zu halten.<br />

Vor allem kleine Lohnfertiger bekamen Probleme,<br />

da nun auch größere Schweizer Un -<br />

ternehmen um die gleichen Aufträge konkurrierten.<br />

Das Investitionsvolumen in der<br />

Schweiz ist entsprechend eingetrübt und die<br />

verarbeitete Stahlmenge ist unter Druck.<br />

Der internationale Preiszerfall für Schweizer<br />

Exportprodukte im Zuge der Wechselkursfreigabe<br />

hat den Schweizer Werkplatz rd.<br />

12.000 Stellen gekostet.<br />

Die Schweizer Stahlkonjunktur hat aber<br />

im zweiten Jahr nach Freigabe des Wechselkurses<br />

ihren Boden gefunden. Der Bausektor<br />

zeigte sich 2016 sehr robust. Zu erwarten<br />

ist, dass auch 2017 von diesem Kundensegment<br />

kräftige Impulse erfolgen. Das<br />

Zinsumfeld in der Schweiz ist äußerst günstig.<br />

Auch die Metall verarbeitende Industrie<br />

hat die Herausforderungen angenommen<br />

und sich besser entwickelt. (sm 170604937) K<br />

Über den SSHV<br />

Der Schweizerische Stahl- und Haustechnikhandelsverband<br />

SSHV vereinigt als Branchenverband<br />

lagerhaltende Unternehmen in der Schweiz, die<br />

sich dem Handel mit Stahl, Metall und Haustechnik<br />

widmen. Die Mitglieder des SSHV sind wichtige<br />

Partner der Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie<br />

sowie der Bauwirtschaft. Die Stahl-<br />

und Haustechnikhändler beraten ihre Kunden bei<br />

der Wahl der passenden Werkstoffe und Produkte.<br />

Sie übernehmen Beschaffung, Veredelung, Lagerhaltung<br />

und Transport – von der innovativen<br />

Haus technik bis zu maßgefertigten Stahlprodukten.<br />

« KONTAKT<br />

SSHV – Schweizerischer Stahl- und<br />

Haustechnikhandelsverband<br />

Güterstraße 78<br />

4010 Basel<br />

Schweiz<br />

Tel. +41 61 22890-30<br />

www.sshv.ch<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


26 K Österreich / Schweiz<br />

ESW BAUT PERSONALSTAND<br />

UND PRODUKTIONS-<br />

KAPAZITÄTEN AUS<br />

Salzburg/Tenneck. Das Salzburger Unternehmen<br />

Eisenwerk Sulzau-Werfen (ESW), einer der<br />

Weltmarktführer in der Produktion von High-Tech-<br />

Walzen aus Stahl, zieht eine positive Bilanz über<br />

das Wirtschaftsjahr 2016. Trotz eines extrem<br />

schwierigen Marktumfeldes in der weltweiten<br />

Stahlindustrie konnte der Umsatz von 65 Mill. €<br />

auf fast 70 Mill. € gesteigert werden. Aufgrund<br />

der anhaltend guten Auftragslage wird der<br />

Pongauer Familienbetrieb seine Kapazitäten er -<br />

weitern und sucht dringend neue Mitarbeiter.<br />

»Wir sind mit der Entwicklung zufrieden,<br />

besonders gut laufen die Geschäfte in den USA<br />

und in Mexiko sowie im neuen Wachstumsmarkt<br />

Indien«, freut sich ESW-Verkaufsleiter Hubertus<br />

Weinberger. »Unsere Auftragsbücher sind für das<br />

laufende Jahr bereits voll und neue Walzenbestellungen<br />

können wir nur mehr mit Lieferdatum<br />

2018 annehmen. Daher müssen wir die Produktion<br />

weiter ausbauen.«<br />

»Wir investieren in ein neues Bearbeitungszentrum<br />

für die Walzenbearbeitung. Diese Investition<br />

wird sich auf rd. 3 Mill. € belaufen und im Frühjahr<br />

2018 in Betrieb gehen«, bestätigt ESW-Vorstandsvorsitzender<br />

Georg Hemetsberger.<br />

www.esw.co.at<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 170504863)<br />

WELTGRÖSSTE HBI-DIREKT-<br />

REDUKTIONSANLAGE IN TEXAS<br />

Linz. Am 26. Oktober 2016 wurde die von Primetals<br />

Technologies und dessen Konsortialpartner<br />

Midrex Technologies Inc. errichtete Direktreduktionsanlage<br />

bei voestalpine in Texas – nach einer<br />

effektiven Bauzeit von rd. zwei Jahren – offiziell<br />

in Anwesenheit der voestalpine-Geschäftsleitung<br />

in Betrieb genommen. Die Midrex-Anlage be -<br />

findet sich nahe der texanischen Stadt Corpus<br />

Christi am Golf von Mexiko. Sie ist für die jährliche<br />

Erzeugung von 2 Mill. t heiß brikettiertem Eisenschwamm<br />

(Hot Briquetted Iron; HBI) ausgelegt<br />

und damit die größte Anlage dieser Art weltweit.<br />

Am Standort bei Corpus Christi im San Pietro<br />

County investierte die voestalpine-Gruppe einen<br />

dreistelligen Mill.-€-Betrag. In der Investition enthalten<br />

sind auch Infrastrukturmaßnahmen wie<br />

der Bau der erforderlichen Hafenanlage.<br />

Die Midrex-Direktreduktionsanlage produziert<br />

qualitativ hochwertiges HBI aus Eisenerzpellets.<br />

Die HBI-Qualität ist mit der von höchstwertigem<br />

Schrott oder Roheisen vergleichbar. Das HBI er -<br />

laubt nach Chargierung in Elektrolichtbogenöfen,<br />

Konvertern oder Hochöfen die Erzeugung von<br />

höchsten Stahlqualitäten. Im Gegensatz zur<br />

hauptsächlich kohlebasierten Hochofenroute wird<br />

bei der Direktreduktion ausschließlich wesentlich<br />

umweltfreundlicheres Erdgas als Reduktionsmittel<br />

verwendet. Dies verbessert die CO 2<br />

-Bilanz der<br />

voestalpine und unterstützt damit die Energieund<br />

Klimaziele des Unternehmens.<br />

K<br />

WS(hp)/SE/Jp (sm 170104434)<br />

NEUES EXPERIENCE-CENTER<br />

FÜR BLECHVERARBEITUNG<br />

Gullegem. Die LVD Company hat am Hauptsitz<br />

des Unternehmens in Belgien ein neues Experience<br />

Center (XP Center) eröffnet. Die 2.500 m²<br />

große Einrichtung bietet Einblicke und Lösungskonzepte<br />

in der Blechbearbeitung. Das XP Center<br />

ist aus einer Renovierung und Erweiterung der<br />

ehemaligen Vorführanlage von LVD entstanden.<br />

Die Besucher sollen die heutigen und zukünftigen<br />

Möglichkeiten in der Blechverarbeitung sowie die<br />

neuesten Produkte im Betrieb sehen. Sie erleben<br />

Anlagen und Prozesse der nächsten Generation,<br />

Lösungskonzepte zur Automatisierung, Touchscreen-Steuerungstechnik,<br />

Software und eine<br />

flexible, Industrie-4.0-taugliche Anlage, die veranschaulicht,<br />

was in einer integrierten Smart Factory<br />

möglich ist. In einer modern gestalteten<br />

Umgebung können die Besucher Präsentationen<br />

und Schulungen in einem stadionartigen Hörsaal<br />

besuchen, Ideen teilen, sowie in der Lounge oder<br />

auf der Außenterrasse entspannen.<br />

www.lvdgroup.com<br />

K<br />

/<br />

AS/WS(SHN)/SE/ (sm 170604911)<br />

IWT BREMEN WIRD MITGLIED<br />

DER LEIBNIZ-GEMEINSCHAFT<br />

Bremen. Zum 1. Januar 2018 wird die Stiftung<br />

Institut für Werkstofftechnik (IWT) neues Mitglied<br />

der Leibniz-Gemeinschaft. Dies gab die Gemeinsame<br />

Wissenschaftskonferenz (GWK) bekannt.<br />

Dem heutigen Beschluss ging eine Evaluierung<br />

durch die Leibniz-Gemeinschaft und den Wissenschaftsrat<br />

voraus. Das IWT wird zukünftig die<br />

Sektion D (Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften)<br />

der Wissenschaftsgemeinschaft<br />

verstärken.<br />

www.iwt-bremen.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 170605001)<br />

KOOPERATION MIT CHINESISCHEM<br />

MASCHINENBAUER<br />

Mudersbach. Die Horst Rottler Maschinenbau<br />

GmbH und die chinesische Shandong Yonghua<br />

Machinery kooperieren zukünftig miteinander.<br />

Rottler entwickelt und konstruiert Standardmodelle<br />

von Werkzeugmaschinen und nutzt diese für<br />

den deutschen und europäischen Markt. Yonghua<br />

organisiert den Vertrieb und Service der Produkte<br />

in China, Rottler kann umgekehrt sämtliche Produkte<br />

von Yonghua in Deutschland und Westeuropa<br />

anbieten. Rottler etabliert bei Yonghua für<br />

den Maschinenbau eine Schweißerei und eine<br />

Fertigung für Betonfertigteile aus UHPC. Das Programm<br />

wird damit neben den Sonder- und Spezialmaschinen<br />

im Bereich der Frästechnik erheblich<br />

erweitert. Es besteht keine Beteiligung von<br />

Yonghua an Rottler.<br />

en.rottler-yonghua.com<br />

www.rottler-maschinenbau.de K<br />

/<br />

AS/WS(SHN)/SE/ (sm 170605006)<br />

PRODUKTIONSANLAGEN FÜR<br />

NUCOR STEEL ARKANSAS<br />

Graz. Der internationale Technologiekonzern<br />

ANDRITZ wurde vom Stahlproduzenten Nucor<br />

beauftragt, schlüsselfertige Produktionslinien für<br />

den neuen Kaltwalzwerkskomplex für Spezialprodukte<br />

im Stahlblechwerk in Hickman, Arkansas,<br />

USA, zu liefern. Die Inbetriebnahme der An -<br />

lage ist für das zweite Halbjahr vorgesehen. Das<br />

650.000-t-Expansionsprojekt wird Nucor Steel<br />

Hickman‘s Produktion von Spezialstählen der dritten<br />

Generation – einschließlich neuer hochfester<br />

Stähle sowie hocheffizienter Elektrostähle – er -<br />

höhen.<br />

www.andritz.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 170504925)<br />

www.goecke.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Österreich / Schweiz K 27<br />

Wasserstrahlschneiden ohne<br />

Winkelfehler<br />

Präzision bei erhöhter Geschwindigkeit<br />

Eben. Der Winkelfehlerausgleichs-Schneidkopf STM TAC/12 der<br />

österreichischen Stein-Moser GmbH (STM) ermöglicht einen höheren<br />

Vorschubwert und perfekte 90°-Schnitte.<br />

Um Winkelfehler zu vermeiden, haben<br />

die Ingenieure bei STM einen neuen<br />

Schneidkopf entwickelt: auf Basis des<br />

68°-Schneidkopfes STM3D68 entstand der<br />

neue STM-TAC/12-Schneidkopf (Taper-<br />

AngleControl). Mit einem Schwenkbereich<br />

von bis zu 12° gleicht der Kopf durch eine<br />

Schwenkbewegung den Schnittwinkelfehler<br />

aus und ermöglicht es, mit höheren Vorschubwerten<br />

noch präziser zu fertigen. Der<br />

STM-TAC/12-Schneidkopf kompensiert<br />

den Winkelfehler automatisch auf unter<br />

± 0,05 mm. Mit dem STM-TAC/12-Schneidkopf<br />

können perfekte 90°-Schnitte, zu<br />

100 % runde Löcher und ineinander ge -<br />

schachtelte Teile einfach und schnell ge -<br />

schnitten werden. Der Schneidkopf kann<br />

durch sein äußerst kompaktes Design einfach<br />

auf bestehenden STM-Systemen installiert<br />

werden und überzeugt durch eine<br />

bedienerfreundliche Wartung. Um einen<br />

problemfreien Betrieb zu garantieren, verfügt<br />

der Schneidkopf über eine integrierte<br />

Höhenabtastung und einen Kollisionsschutz.<br />

Die gekapselte Mechanik, für die keine Sperrluft<br />

nötig ist, und Motoren sorgen für höchsten<br />

Verschleißschutz und lange Lebensdauer.<br />

Der neue Winkelfehlerausgleichs-Schneidkopf<br />

STM TAC/12 von Stein-Moser ist neu im<br />

Baukastensystem und erlaubt ein Schneiden<br />

ohne Winkelfehler.<br />

Aufrüstbar im<br />

STM-Baukasten- System<br />

STM-Wasserstrahl-Schneidsysteme werden<br />

dem Bedarf angepasst. Auch Einsteigermodelle<br />

sind beliebig aufrüstbar. Zudem bietet<br />

die bedienerfreundliche, wartungsarme<br />

Konstruktion der Anlagen eine ressourceneffiziente<br />

Fertigung. Je nach individuellem<br />

Bedarf bestehen diverse Tuning-Optionen.<br />

Dazu gehört eine Unterdrucküberwachung<br />

im Abrasivdosiersystem genauso wie die<br />

Möglichkeit, mehrere Schneidköpfe gleichzeitig<br />

zu betreiben. Konstruktiv setzt STM<br />

auf Wasserstrahlschneidanlagen ohne Faltenbälge.<br />

Die standardmäßige wassergeschützte<br />

Linearführung ist somit leicht zu<br />

reinigen. Durch den robusten Zahnstangenantrieb<br />

wird die Haltbarkeit der Maschinen<br />

zusätzlich verlängert. (sm 170604996) K<br />

« KONTAKT<br />

STM Stein-Moser GmbH<br />

Gewerbegebiet Gasthof Süd 178<br />

5531 Eben, Österreich<br />

Tel. +43 6458 20014-0<br />

www.stm.at<br />

(Foto: Stein-Moser)<br />

MARKTWISSEN UND KUNDENNÄHE SEIT MEHR ALS 25 JAHREN<br />

LAGERHALTUNG<br />

STRECKENLIEFERUNG<br />

FINANZIERUNG<br />

FLEXIBILITÄT<br />

Durch europaweite Logistik und unser<br />

Lagernetzwerk in 6 Ländern können<br />

wir auch kurzfristige Lieferzeiten<br />

garantieren<br />

Wir bieten Ihnen Streckenlieferungen<br />

vom Stahlwerk ohne Zusatzkosten<br />

und übernehmen für Sie die gesamte<br />

Abwicklung<br />

Wir optimieren ihre Lieferkette und<br />

Liquidität durch Lieferung auf Ziel<br />

(Rahmenverträge,<br />

Konsignationslager)<br />

Von Spezialgüten bis zu<br />

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bieten unseren Kunden immer die<br />

optimalste Lösung<br />

Kroneisl-Stahl Handels GmbH<br />

Kroneisl-Stahl Spol s.r.o.<br />

Wienerstrasse 322<br />

Na vyhlídce 53<br />

4030 Linz<br />

36001 Karlovy Vary<br />

+43 732 31 23 63 0<br />

+420 353 234 099<br />

stahl@kroneisl.at<br />

kroneisl@kroneisl.cz<br />

www.kroneisl.at<br />

www.kroneisl.cz


28 K Österreich / Schweiz<br />

Die nächste Generation des<br />

Wasserstrahlschneidens<br />

Perndorfer und ANT setzen auf Suspensionsverfahren<br />

Lübeck, Kallham/Österreich. Die ANT AG und die Perndorfer<br />

Maschinenbau KG kombinieren ihr Know-how im Wasserstrahlschneiden,<br />

um zukünftig alle Bedürfnisse der bearbeitenden Industrie abzudecken.<br />

Während Perndorfer sich auf die Entwicklung und Fertigung der<br />

Wasserstrahlschneidanlage konzentriert, liefert ANT die Abrasivmittelzumischeinheit<br />

ConSus mit patentiertem Schleusenverfahren – zusammen<br />

ein perfektes Wasserstrahlschneidsystem.<br />

So funktioniert‘s<br />

/<br />

Die Funktionsweise des<br />

Wasserstrahlschneidens<br />

mit Suspensionsstrahl<br />

erläutert die ANT AG auf<br />

ihrem Youtube-Kanal.<br />

https://www.youtube.com/channel/<br />

UCZJR1YagKZOJLGGBPSDiISQ<br />

Unternehmen, die das Wasserstrahlschneiden<br />

anwenden, kennen seine Vorteile,<br />

aber auch seine Grenzen. Dass es zwei<br />

unterschiedliche Wasserstrahlschneidverfahren<br />

gibt, wissen die wenigsten. Man unterscheidet<br />

das Injektions- und das Suspensionsverfahren.<br />

In der Industrie wird bis dato<br />

das Injektionsverfahren angewendet, das im<br />

Gegensatz zum Suspensionsverfahren kontinuierlich<br />

läuft. Seit diesem Jahr zieht die<br />

Suspension mit ConSus von der ANT AG<br />

nun aber nach.<br />

Geringere Drücke, schwierige Materialien,<br />

große Dicken – das ist alles kein Problem<br />

mehr für den effizienten Suspensionstrahl.<br />

Seine Kraft entwickelt der Strahl an der Düse,<br />

wo er im Gegensatz zur Injektion kein Abrasivmittel<br />

und somit auch keine Luft ansaugt<br />

(Mischkammer). Ausschließlich Wasser und<br />

Abrasivmittel werden bei der Suspension vorab<br />

ohne Luft in einem Behälter unter Hochdruck<br />

gesetzt und durch die Düse gepresst.<br />

Das Ergebnis ist ein vielfach höherer Wirkungsgrad,<br />

der den Suspensionstrahl Beton<br />

und Stahl bis zu 0,5 m Dicke schneiden lässt<br />

– und das bei 2.500 bar.<br />

Perndorfer – als Spezialist für die Injektion<br />

– und ANT – als Experte für die Suspension<br />

– bieten dem Markt durch eine strategische<br />

Partnerschaft die Vorteile beider<br />

Systeme in einer Komplettlösung. Beide<br />

Möglichkeiten mit einem Tisch abdecken<br />

zu können, ist ein Novum auf dem Markt.<br />

Was bedeutet das für die Industrie?<br />

»Schneiden bei bis zu dreifach höherer<br />

Geschwindigkeit gegenüber der Injektion<br />

und mit einer höheren Qualität, ist nun<br />

möglich. Zukünftig kann ein Lohnfertiger<br />

mehr Aufträge annehmen, da eine größere<br />

Bandbreite an Dicken abgedeckt wird«,<br />

erklären Franz Perndorfer, Geschäftsführer<br />

der Perndorfer Maschinenbau KG, und<br />

Marco Linde, COO der ANT Applied New<br />

Technologies AG. Vor allem aber lassen sich<br />

zukünftig auch problemlos Materialien wie<br />

Keramiken, Edelstahl und Komposit-Werkstoffe<br />

schneiden.<br />

« KONTAKT<br />

Perndorfer Maschinenbau KG<br />

Parzleithen 8<br />

4720 Kallham, Österreich<br />

Tel. +43 7733 7245<br />

www.perndorfer.at<br />

Die Abrasivmitteleinheit ConSus der ANT AG (rechts) mit einer Wasserstrahlschneidanlage<br />

von Perndorfer.<br />

ANT Applied New Technologies AG<br />

Hinter den Kirschkaten 32<br />

23560 Lübeck<br />

Tel. +49 451 58380-0<br />

www.ant-ag.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Vergleich der Wasserstrahlschneidverfahren<br />

AUS EDELSTAHL<br />

a) Wasserstrahl-Suspensionsverfahren<br />

NAHTLOSE<br />

ROHRE<br />

ab Lager verfügbar<br />

b) Wasserstrahl-Injektionsverfahren<br />

(Fotos: ANT/Perndorfer)<br />

Neben einem<br />

umfangreichen Lieferprogramm<br />

für Langprodukte aus Edelstahl,<br />

Aluminium und Buntmetallen, führen<br />

wir nun auch nahtlose Edelstahlrohre!<br />

Wir haben, was Sie brauchen<br />

– in allen gängigen Abmessungen und<br />

Ausführungen direkt ab Lager.<br />

Alles ist möglich: ob die Anschaffung neuer Komplettsysteme<br />

oder die Anbindung von ConSus in das bestehende Schneidsystem<br />

eines Unternehmens. Mit der neuen Pumpe Servojet4000,<br />

die ein einfaches Um schalten zwischen Suspension und Injektion<br />

ermöglicht und einer Anpassung der Steuerung, steht der Einbindung<br />

von ConSus und der Zukunft des Wasserstrahlschneidens<br />

nichts mehr im Wege. Interessenten können sich von der Technik<br />

auf einer In-House- Veranstaltung »ConSus in der Praxis« überzeugen.<br />

Interessenten können sich von der Technik auf dem<br />

»ANT-Suspensionstag« am 29. <strong>Juni</strong> 2017 in Lübeck überzeugen.<br />

Die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Website unter<br />

consus.ant-ag.com oder per E-Mail an sales@ant-ag.com. K<br />

Niederlassung Wien<br />

Tel.: +43 0 2235 47505-0<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />

www.voss-edelstahl.com<br />

Effizient und herrlich einfach<br />

– die Online Tool Box!<br />

(sm 170604943)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong><br />

NUR FÜR DEN FACHHANDEL


30 K Österreich / Schweiz<br />

Kluge Technik mit hoher Produktivität<br />

und Prozesssicherheit<br />

Gehrungsbandsägen – Gesamtanlagenkonzept<br />

Westerheim/Dornbirn. Das österreichische EHG Stahlzentrum hat sich<br />

für das MEBAsteel-Gesamtanlagenkonzept MEBAsteel 1100 DGA-3300 mit<br />

NC-Server und einer maßgeschneiderten Lösung für die Zu- und Abfuhr des<br />

Materials entschieden. Die Sägeanlage für Träger, Hohlprofile und Rohre<br />

bietet qualitativ hohe Sägeschnitte und eine reibungslose Anarbeitung.<br />

Das EHG Stahlzentrum mit Hauptsitz in<br />

Dornbirn, Österreich, bietet seinen Kunden<br />

ein gut sortiertes Lager mit 10.000 Artikeln<br />

in 100 verschiedenen Qualitäten an Edelstahl,<br />

Qualitätsstahl, Blankstahl, Rohren,<br />

Trägern. Für viele seiner großen Kunden<br />

agiert der Vollanbieter für Stahl und Metall<br />

als sogenannter »Single Source Partner«.<br />

Die Kunden überlassen die Materialwirtschaft<br />

im Bereich Stahl und Metall komplett<br />

EHG. Das Stahlzentrum übernimmt die La -<br />

gerhaltung, das Kommissionieren, Etikettieren<br />

sowie das Anarbeiten der vielen verschiedenen<br />

Stähle genauso wie die termingerechte<br />

Lieferlogistik.<br />

Maßgeschneidertes Konzept<br />

zur optimalen Ausnutzung der<br />

Kapazitäten<br />

MEBA hat in einer intensiven Planungs phase<br />

und in engem Kontakt mit EHG ein neues<br />

Gesamtanlagenkonzept erarbeitet. Herzstück<br />

ist der Doppelgehrungsautomat MEBAsteel<br />

1100 DGA-3300. Die Anlage wurde nach<br />

Kundenanforderungen platziert und ausgelegt.<br />

Um die Kapazität des Hallenkrans zum<br />

Be- und Entladen optimal auszunutzen, wurde<br />

sie zwischen zwei Hallenschiffen eingepasst.<br />

Mit einer Gesamtlänge von 38 m ge -<br />

währleistet die MEBAsteel-Anlage das Ab -<br />

längen von Werkslängen bis zu 18 m, wie es<br />

die EHG benötigt. Durch die angetriebenen<br />

Rollenbahnen sowie eine Parallelrollenbahn,<br />

die neben der Säge über die komplette Länge<br />

läuft, weist die Anlage eine hohe Produktivität<br />

auf. Eine vereinfachte und sichere Ab -<br />

schnittentsorgung auch von kurzen Teilen<br />

bringt die automatische Überbrückungsrollenbahn.<br />

Sie verstellt sich entsprechend<br />

je nach Gehrung, um die Lücke zwischen<br />

Maschine und Abfuhrrollenbahn gut zu<br />

schließen. Schleppkettenförderer für Quertransporte<br />

ergänzen das System zu einer sehr<br />

flexiblen Anlage. Die exakte Längenpositionierung<br />

des Materials übernimmt eine robuste<br />

Nachschubzange mit einem Einfachhub<br />

von 3 m. Über das Outsourcing-System »EHG<br />

complete« erfolgt eine automatisierte Auftragsabwicklung<br />

via digitaler E-Commerce-<br />

Anbindung.<br />

K<br />

(sm 170605063)<br />

« KONTAKT<br />

MEBA Metall-Bandsägemaschinen<br />

GmbH<br />

Lindenstraße 6 – 8<br />

72589 Westerheim<br />

Tel. +49 7333 9644-0<br />

www.meba-saw.de<br />

(Foto: Meba)<br />

Beim Doppelgehrungsautomat MEBAsteel<br />

1100 DGA-3300 können über das 90°-Sägen<br />

hinaus beidseitige Gehrungen einfach und<br />

wirtschaftlich durch Schwenken des<br />

Sägerahmens und der Materialauflage<br />

eingestellt werden.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Zentrum für profitable Blechbearbeitung<br />

eröffnet<br />

Darmstadt/Tägerwilen. »Nachhaltiger, kompetenter, flexibler und<br />

innovativer«, so beschreibt das Schweizer Unternehmen Gebrüder<br />

Spiegel AG sein Zentrum für profitable Blechbearbeitung, das vor Kurzem<br />

eröffnet wurde.<br />

Seit 1884 betreibt die Familie Spiegel<br />

inzwischen in vierter Generation am Bodensee<br />

einen Fachbetrieb mit Lösungen für die<br />

spanlose Blechbearbeitung für die Hersteller<br />

von Gebäudehüllen sowie die Branchen<br />

Stahl- und Metallbau, Lüftung und Industrie.<br />

In Tägerwilen entstand in den vergangenen<br />

Monaten ein moderner Neubau-<br />

Komplex mit ausreichend Platz für Werkstatt,<br />

Lager und Kundenbetreuung sowie<br />

Technik-, Büro- und Schulungsräume. Auf<br />

gut 1.200 m² Ausstellungsfläche stehen<br />

mehr als 70 Maschinen.<br />

Mit seinen maschinenunabhängigen Softwarelösungen<br />

für die Metallindustrie, mit<br />

denen auch Maschinen zur Blechverarbeitung<br />

laufen, die Spiegel verkauft, gehört Lantek zu<br />

den internationalen Marktführern und ist<br />

Software-Partner von Spiegel. »Un sere Software<br />

bietet den Kunden umfassende Freiheit,<br />

da sie maschinenunabhängig ist und über<br />

GESAMTLIEFERPROGRAMM<br />

NEU STRUKTURIERT<br />

Duisburg. Gesamtlieferprogramm des Stahlbereichs<br />

von thyssenkrupp mit neuer Struktur und<br />

neuem Design verfügbar. Mit Elektroband wird<br />

Energieeffizienz vorangetrieben, mit extrem temperatur-<br />

und druckbeständigem Stahl werden<br />

Pipelines gebaut. Ob umweltfreundliche Technologien,<br />

leichte Stahl-Kunststoff-Produkte für die<br />

Automobilbranche oder robuster Stahl für den<br />

Anlagenbau: die möglichen Einsatzbereiche von<br />

Stahl sind enorm und werden stetig weiterentwickelt.<br />

In Zusammenarbeit mit den Kunden und<br />

den Weiterentwicklungen in Pilotanlagen werden<br />

die Stahlprodukte für ihren Einsatz in unterschiedlichen<br />

Branchen hergestellt und optimiert. Das<br />

neue Gesamtlieferprogramm des Stahlbereichs<br />

von thyssenkrupp spiegelt diese Vielfalt und das<br />

Markenversprechen des Unternehmens wider.<br />

Dank der Unterteilung in Produktgruppen, die<br />

dem Produktionsablauf entsprechen, werden die<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong><br />

Schnittstellen mit allen gängigen Maschinentypen<br />

anderer Hersteller und auch älteren<br />

Modellen kompatibel ist«, erläutert Christoph<br />

Lenhard, Vertriebsleiter für Deutschland,<br />

Österreich und die Schweiz bei Lantek.<br />

Wer sich langfristig am Markt behaupten<br />

will, muss flexibel auf wechselnde Anforderungen<br />

und Bedingungen reagieren und<br />

seine Produktionszyklen und Prozesse an -<br />

passen können. Ob Maschinenhersteller<br />

(OEM- Partner) oder Blech verarbeitende<br />

Unternehmen, allen bietet Lantek aus einem<br />

vielfältigen, leistungsfähigen Software-Portfolio<br />

mit 2-D- und 3-D-CAD/CAM-Lösungen,<br />

MES- und ERP-Produkten ein individuelles<br />

Gesamtpaket, das den Voraussetzungen,<br />

Anforderungen und Entwicklungszielen<br />

des Kunden entspricht und bei Bedarf<br />

mitwächst.<br />

www.lanteksms.com<br />

www.spiegel.ch<br />

/<br />

(sm 170604997)<br />

rd. 1.800 Werkstoffsorten übersichtlich zusammengefasst.<br />

Einen weiteren Vorteil bietet das<br />

Register für das schnelle Finden des gewünschten<br />

Produkts. Ob Bestellungen von Großkunden oder<br />

individuelle Wünsche von Mittelstandunternehmen:<br />

durch direkte Nennung von Ansprechpartnern<br />

in den jeweiligen Kapiteln werden Beratung<br />

und Bestellung noch unkomplizierter. Die Leserfreundlichkeit<br />

wird durch das neue Design erhöht.<br />

Für internationale thyssenkrupp-Kunden gibt<br />

es das Gesamtlieferprogramm ebenfalls auf Englisch<br />

in der Print- und Digitalversion. Zu beziehen<br />

ist es ab sofort als Download auf der Homepage<br />

unter »Publikationen« oder als Druckversion<br />

erhältlich.<br />

www.thyssenkrupp-steel.com/de/<br />

publikationen<br />

oder per E-Mail: broschueren.tkse@<br />

thyssenkrupp.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 170605016)<br />

Premiumqualität<br />

zum fairen Preis.<br />

Wasserstrahlschneidanlagen<br />

von Perndorfer können auf<br />

jede Anforderung zugeschnitten<br />

werden und überzeugen<br />

durch Preis und Leistung.<br />

Wir produzieren langlebige und<br />

höchst effi ziente Maschinen in robuster<br />

Bauweise. Diese Qualität<br />

gibt Sicherheit.<br />

Nah am Kunden – führend bei<br />

Qualität und Technik.<br />

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Perndorfer Maschinenbau KG<br />

A-4720 Kallham<br />

Tel. +43 (0) 7733/7245-0<br />

maschinenbau@perndorfer.at<br />

www.perndorfer.at


32 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Zeitenwende in der Autobranche<br />

Von Heike Stüvel*<br />

»Auch wenn das Jahr 2016 in vielerlei Hinsicht kein einfaches war – mit<br />

Blick auf die Märkte kann ich heute sagen: Es war ein gutes Automobiljahr.<br />

Die Nachfrage nach Neuwagen stieg weltweit«, sagt Matthias Wissmann,<br />

Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Den Automobilherstellern<br />

ist es hervorragend gelungen, sich durch Innovationen den<br />

individuellen Wünschen der Kunden anzupassen. Die Branche ist gemessen<br />

am Umsatz der mit Abstand bedeutendste Industriezweig Deutschlands<br />

und ein wichtiger Abnehmer der Stahlindustrie.<br />

Die Automobilindustrie ist die größte<br />

Branche des Verarbeitenden Gewerbes und<br />

gemessen am Umsatz der mit Abstand be -<br />

deutendste Industriezweig Deutschlands.<br />

Jeder siebte Arbeitsplatz in Deutschland<br />

steht direkt oder indirekt mit dem Automobil<br />

in Verbindung. Die Unternehmen der<br />

Branche erwirtschaften einen Umsatz von<br />

über 404 Mrd. €. Die Automobilindustrie<br />

hat daher eine sehr hohe Bedeutung für<br />

Wohlstand und Beschäftigung in Deutschland.<br />

Mit zunehmender internationaler Konkurrenz,<br />

den steigenden Anforderungen zur<br />

Emissionsminderung, der Markteinführung<br />

alternativer Antriebstechnologien und der<br />

stufenweisen Entwicklung des sicheren und<br />

vernetzten Fahrens steht die Automobilindustrie<br />

vor großen Herausforderungen. Die<br />

automobilen Wertschöpfungsketten werden<br />

sich deshalb in den nächsten Jahren<br />

deutlich verändern und neue Geschäftsfelder<br />

werden entstehen.<br />

Auch die Automobilzulieferindustrie be -<br />

findet sich im Aufwind: 72 % der Zulieferer<br />

in Deutschland sehen »gute« oder »sehr<br />

gute« Geschäftsaussichten für das Jahr<br />

2017 und nur leichte Eintrübung für 2018.<br />

Größere Automobilzulieferer blicken deutlich<br />

optimistischer in die Zukunft als kleinund<br />

mittelständische Unternehmen, die<br />

* Die Autorin, die ein Redaktionsbüro in Pansdorf<br />

unterhält, schreibt für zahlreiche renommierte Automobilzeitschriften.<br />

dem insgesamt steigenden Kostendruck<br />

erheblich stärker ausgesetzt sind. Protektionismus<br />

und E-Mobilität sind für die Zulieferer<br />

gefährlich. Für jeden vierten Automobilzulieferer<br />

wäre ein schneller und umfassender<br />

Umstieg auf E-Mobility eine Bedrohung<br />

des Geschäfts. Das ergab eine aktuelle<br />

Befragung des Center of Automotive<br />

Management (CAM).<br />

VW überholt Toyota,<br />

Opel geht an PSA<br />

Trotz des Dieselskandals sticht Volkswagen<br />

seinen Dauerrivalen Toyota aus: Die Japaner<br />

verlieren zum ersten Mal seit fünf Jahren die<br />

Krone als weltgrößter Autobauer. Der japanische<br />

Autobauer Toyota hat den Spitzenplatz<br />

als größter Autobauer der Welt an<br />

Volkswagen verloren. Volkswagen hat seinem<br />

Dauerrivalen Toyota im vergangenen<br />

Jahr nun auch nach offiziellen Zahlen den<br />

Titel des weltgrößten Autoherstellers abgejagt.<br />

Der japanische Konzern meldete den Ab -<br />

satz von 10,18 Mill. Fahrzeugen. Die Wolfsburger<br />

verkauften 10,31 Mill. Autos. Bei<br />

Vorstellung der VW-Zahlen am 10. Januar<br />

hatte sich bereits abgezeichnet, dass Volkswagen<br />

Toyota vom Podest stoßen würde –<br />

trotz des Abgasskandals.<br />

Die Übernahme des traditionsreichen<br />

Autobauers Opel durch den französischen<br />

PSA Peugeot Citroen Konzern ist unter Dach<br />

und Fach. Der Kaufpreis für die Europasparte<br />

von GM mit den Marken Opel und<br />

Vauxhall beträgt 1,3 Mrd. €. Damit wird PSA<br />

nach Volkswagen der zweitgrößte Autohersteller<br />

in Europa. Neben der Opel/Vauxhall-<br />

Übernahme erwirbt PSA auch in einem Joint<br />

Venture mit der Bank BNP Parisbas das europäische<br />

Finanzierungsgeschäft »GM Financial«,<br />

für 0,9 Mrd. €. Somit steigen die<br />

PSA-Aufwendungen auf 2,2 Mrd. €.<br />

Weder Opel noch PSA haben hohe Elektrokompetenz.<br />

Der Ampera-e ist trotz des<br />

technischen Inputs ein GM-Gewächs und<br />

wird zudem als Schwesternmodell des Chevrolet<br />

Bolt in den USA produziert. PSA wiederum<br />

liegt im Vergleich zum einheimischen<br />

Konkurrenten Renault, der erfolgreich mit<br />

Nissan kooperiert, in Sachen Elektromobilität<br />

weit zurück. Die Schwestermodelle<br />

Peugeot Ion und Citroen C-Zero sind hoffnungslos<br />

veraltet. Beide Konzerne werden<br />

also erhebliche Summen in die Entwicklung<br />

der E-Mobilität investieren oder sich Knowhow<br />

einkaufen müssen.<br />

Renault-Nissan sowie Tesla sind die innovativsten<br />

Hersteller und gleichzeitig Marktführer<br />

bei reinen Elektroautos in wichtigen<br />

Regionen (außer China). Die deutschen Hersteller<br />

Volkswagen, Audi, BMW und Daimler<br />

sind die Innovationsführer in Plug-in-Hybriden.<br />

Wer baut die Autos der besten<br />

Qualität?<br />

Ein belastbares Ranking bieten der jüngst<br />

veröffentlichte TÜV Report 2017. Hier wurden<br />

fast 9 Mill. der gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Hauptuntersuchungen ausgewertet,<br />

ohne Einflüsse wie Prestige, Preis oder Her-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 33<br />

(Foto: Mercedes Benz)<br />

Mercedes-Benz E-Klasse Coupé<br />

kunft der Fahrzeuge. Das Ergebnis stellt den<br />

deutschen Modellen ein exzellentes Zeugnis<br />

aus: Die Top 5 der zwei- bis dreijährigen<br />

Autos, die der TÜV prüfte, sind durchweg<br />

Modelle deutscher Hersteller. Platz 1 teilen<br />

sich Mercedes-Benz GLK und Porsche 911,<br />

Platz 3 erreicht die Mercedes-Benz B-KLasse,<br />

Platz 4 Mercedes-Benz A-Klasse, Platz 5<br />

Mercedes-Benz SLK. Damit nicht genug.<br />

Von den Top 20 in dieser Kategorie zählen<br />

19 Modelle zu deutschen Konzernmarken,<br />

darunter Opel Adam, Audi Q5, BMW X1<br />

und Golf Plus.<br />

In dieser umfassenden Auswertung geben<br />

die deutschen Marken den Ton an: Sie holten<br />

18 von 27 Bewertungen. Darunter be -<br />

finden sich Modelle von Audi, BMW, Opel<br />

und Volkswagen. Die Sieger bei Qualität<br />

und Zuverlässigkeit in fünf von neun Fahrzeugsegmenten<br />

(Obere Mittelklasse/Oberklasse,<br />

Sportwagen/Cabrio, Geländewagen/<br />

SUV, Van, Kleintransporter) kommen aus<br />

Deutschland: Mercedes-Benz CLS, Audi A6,<br />

Mercedes SLK, BMW Z4, Audi TT, Mercedes-Benz<br />

M-Klasse, Audi Q5, Mercedes-<br />

Benz B-Klasse, VW Sharan, Opel Combo,<br />

VW Amorak.<br />

Den Titel »Bester aller Klassen« – dabei<br />

handelt es sich um das Fahrzeug, das über<br />

alle Fahrzeugklassen und alle Laufleistungsbereiche<br />

im Schnitt die beste Bilanz erzielt<br />

– holten sich der Audi A6, Mercedes-Benz<br />

E-Klasse und der Audi Q 5. Dieser Report<br />

zeigt die überragende Position der deutschen<br />

Automobilhersteller in puncto Qualität.<br />

Insgesamt wurden die Daten von 24<br />

VW Tiguan<br />

Hauptuntersuchungen ausgewertet. Klares<br />

Ergebnis: Es sind deutsche Modelle, die die<br />

beste Zuverlässigkeit und Langzeitqualität<br />

aufweisen. Bemerkenswert, dass die deutschen<br />

Modelle nicht nur in den einzelnen<br />

Altersklassen, sondern auch in höheren<br />

Laufleistungsbereichen – von 50.000 bis<br />

150.000 km – besonders gut abschneiden.<br />

Offensivstrategie für die Mobilität<br />

von morgen<br />

So ordentlich das Automobiljahr 2016 auch<br />

war – auf dem Erreichten darf man sich nicht<br />

ausruhen. Denn die Autobranche steht vor<br />

enormen Herausforderungen – auf der<br />

Antriebsseite, bei der Digitalisierung. Manch<br />

einer spricht von disruptiven Veränderungen.<br />

Vom italienischen Dichter und Philosoph<br />

Dante Alighieri ist der Spruch überliefert:<br />

»Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt,<br />

der andere packt sie kräftig an und handelt.«<br />

Diese Grundüberzeugung prägt auch<br />

die deutsche Automobilindustrie.<br />

Deshalb gehen die Unternehmen – Hersteller<br />

wie Zulieferer – die Zukunftsthemen<br />

offensiv an, wie anhand der folgenden<br />

Punkte deutlich wird:<br />

• Bis zum Jahr 2020 werden die deutschen<br />

Automobilhersteller ihr Modellangebot<br />

an E-Autos mehr als verdreifachen – von<br />

derzeit 30 Modellen auf knapp 100.<br />

Schon 2019 wird der Elektroantrieb<br />

(PHEV, BEV) in praktisch allen Baureihen<br />

vertreten sein.<br />

• Bis 2020 investiert die deutsche Automobilindustrie<br />

über 40 Mrd. € in alternative<br />

Antriebe.<br />

• Auch bei der Ladeinfrastruktur setzt sie<br />

ein Zeichen: BMW, Daimler und Volkswagen<br />

mit Audi und Porsche planen<br />

zusammen mit der Ford Motor Company<br />

ein Joint Venture für ein ultraschnelles<br />

Hochleistungsladenetz an Autobahnen in<br />

Europa. Im ersten Schritt sind 400 Standorte<br />

vorgesehen. Diese Initiative zeigt,<br />

wie ernst es die deutschen Hersteller mit<br />

(Foto: VW)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


34 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

der Elektromobilität meinen. Und dass sie<br />

gewillt sind, dieses gemeinsame Projekt<br />

herstellerübergreifend anzupacken, ähnlich<br />

wie beim Kauf von Nokia Here.<br />

• Die konventionellen Antriebe – Benziner<br />

und Diesel – werden weiter entwickelt<br />

und optimiert. Dadurch sind Verbrauchssenkungen<br />

um 10 bis 15 % in den nächsten<br />

Jahren möglich.<br />

• Es werden die letzten »Baustellen« bei<br />

den Abgasemissionen geschlossen: Ab<br />

2017 werden mehr und mehr Pkw, die<br />

einen Benzinmotor mit Direkteinspritzung<br />

haben, mit Partikelfilter ausgerüstet.<br />

Damit wird das Feinstaubproblem beim<br />

Benziner gelöst.<br />

• Dieselmotor: Es wird die Einführung von<br />

SCR forciert, der modernsten Abgastechnologie.<br />

Ende 2019 werden bereits 80 %<br />

der Diesel-Pkw-Neuzulassungen mit SCR<br />

arbeiten, zu Beginn der nächsten Dekade<br />

wird es nahezu jeder neu zugelassene<br />

Diesel-Pkw sein. Damit ist die Stickoxidfrage<br />

bei Neufahrzeugen gelöst. Ein<br />

Feinstaubproblem hat der Diesel ja seit<br />

vielen Jahren nicht mehr, weil der Partikelfilter<br />

serienmäßig eingesetzt wird.<br />

• Die deutsche Autoindustrie setzt auf erdölunabhängige<br />

»e-fuels«. Damit kann<br />

eine CO 2<br />

-neutrale Mobilität selbst beim<br />

Verbrenner sichergestellt werden, weil<br />

diese Kraftstoffe bei ihrer Produktion<br />

genau so viel CO 2<br />

binden, wie sie bei ihrer<br />

Verbrennung wieder abgeben.<br />

• Es wird in die Digitalisierung investiert –<br />

neben der Elektromobilität der zweite<br />

große Innovationstrend – in den nächsten<br />

drei bis vier Jahren 16 bis 18 Mrd. €.<br />

• Die deutsche Automobilindustrie ist be -<br />

reits heute Patentweltmeister beim vernetzten<br />

und automatisierten Fahren: An<br />

allen seit 2010 weltweit erteilten Patenten<br />

auf diesem Feld hat sie einen Anteil<br />

von 58 %. Diese Position soll weiter ausgebaut<br />

werden.<br />

• Es werden innovative Konzepte für urbane<br />

Mobilität entwickelt, um diese um -<br />

weltschonender, sicherer, verlässlicher<br />

und effizienter zu gestalten. Dazu ko -<br />

operiert die deutsche Automobilindustrie<br />

mit ausgewählten Städten. Zudem weiten<br />

die deutschen Hersteller ihre Car-<br />

Sharing-Angebote national und international<br />

aus.<br />

Im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion<br />

steht die Frage nach der Antriebsart des<br />

Automobils. Heute sind 98 % des gesamten<br />

Pkw-Bestands in Deutschland Autos mit Verbrennungsmotor.<br />

Dies gilt auch für die Neuzulassungen.<br />

Der Anteil von Elektrofahrzeugen<br />

liegt im bisherigen Jahresverlauf noch<br />

unter 1 %. Doch in den nächsten Jahren<br />

wird sich das Bild erheblich ändern. Es ist<br />

noch nicht lange her, da gingen Experten<br />

davon aus, dass im Jahr 2025 etwa 3 % der<br />

neu zugelassenen Pkw über einen Elektroantrieb<br />

verfügen würden.<br />

Der VDA ist heute davon überzeugt, dass<br />

die Entwicklung wesentlich schneller erfolgen<br />

wird und rechnet damit, dass im Jahr<br />

2025 etwa 15 bis 25 % der Neuzulassungen<br />

elektrisch unterwegs sein werden. Jedes<br />

vierte oder fünfte verkaufte neue Auto wird<br />

dann einen Elektroantrieb haben (BEV – Batterie<br />

Electric Vehicle oder PHEV – Plug-in-Hybrid).<br />

Allein bei den deutschen Herstellern<br />

reden wir dann über Stückzahlen, die deutlich<br />

im siebenstelligen Bereich sein werden.<br />

Die Zahl der Modelle steigt, ab der kommenden<br />

Dekade erreicht die Elektromobilität<br />

den Massenmarkt. (sm 170604717) K<br />

Erweiterung des Produktportfolios<br />

Salzgitter. Die Salzgitter Flachstahl GmbH hat ihre Mehrphasenstähle u. a. für den Einsatz in Automobilkarosserien<br />

fortentwickelt.<br />

Lochaufweitungstest: xpand ® steht für<br />

garantiert erhöhtes Lochaufweitungsvermögen<br />

und damit verbesserte Umformbarkeit<br />

(Foto: Salzgitter)<br />

Feuerverzinkte Dualphasenstähle weisen<br />

eine günstige Kombination aus relativ<br />

niedriger Streckgrenze, hoher Zugfestigkeit<br />

und starker Verfestigung auf. Durch diese<br />

Eigenschaftskombination sind sie hervorragend<br />

für den Einsatz in Automobilkarosserien<br />

geeignet. Die niedrige Streckgrenze<br />

ermöglicht die Herstellung komplexer Geometrien<br />

bei relativ geringen Umformkräften.<br />

Die hohe Verfestigung in Verbindung mit<br />

der hohen Zugfestigkeit erlaubt es, Bauteile<br />

zu erzeugen, die im Falle eines Fahrzeugcrashs<br />

deutlich mehr Energie aufnehmen als<br />

Bauteile aus herkömmlichen, mikrolegierten<br />

Stählen. Diese Vorteile werden durch eine<br />

weitere Verfestigung beim Einbrennen der<br />

Lackierung (Bake-Hardening-Effekt) noch<br />

weiter verbessert.<br />

Um auch bei kritischen Umformschritten<br />

eine hohe Prozesssicherheit zu gewährleisten,<br />

hat die Salzgitter Flachstahl ihre Mehrphasenstähle<br />

weiterentwickelt. Diese neue<br />

Generation der Mehrphasenstähle trägt den<br />

Namenszusatz xpand ® .<br />

Die Bezeichnung xpand lehnt sich dabei an<br />

das lateinische expandere (= erweitern, ausweiten)<br />

an und steht für ein garantiertes,<br />

erhöhtes Lochaufweitungsvermögen der<br />

Stähle. Die durch erhöhte Lochaufweitung<br />

optimierten Umformeigenschaften der xpand<br />

Stähle ermöglichen das Fertigen komplexerer<br />

Bauteilgeometrien.<br />

Erreicht werden diese Eigenschaften durch<br />

die gezielte Erzeugung von harten, festigkeitssteigernden<br />

Martensitinseln in der ferritischen<br />

Matrix dieser Stähle. Durch die ge -<br />

zielte Abkühlung bei der Erzeugung und die<br />

entsprechende Analytik kann die Festigkeit<br />

über den Martensitanteil eingestellt werden.<br />

In dieser Gruppe ist jetzt auch der<br />

HCT780Xxpand verfügbar, für den ein Lochaufweitungswert<br />

von 30 % garantiert wird.<br />

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(sm 170604959)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 35<br />

Hochwirksamer Korrosionsschutz<br />

für BMW MINI<br />

Ganz im Trend der Zink-Magnesium-Oberflächen<br />

Duisburg. Als erster Autohersteller setzt BMW serienmäßig in der Außenhaut<br />

des MINI auf ZM Ecoprotect aus dem Stahlbereich von thyssenkrupp.<br />

Als Niki Lauda 1968 das erste Autorennen<br />

seiner Karriere bestreitet und gleich<br />

Zweiter wird, sitzt er noch nicht am Steuer<br />

eines Ferraris: Er fährt einen Mini. In jener<br />

Zeit liegt der Ursprung des heutigen Kultstatus<br />

des kleinen Flitzers. Seit 2001 gehört der<br />

MINI zur Markenfamilie von BMW. Und es<br />

fährt immer ein Stück thyssenkrupp mit,<br />

neuerdings Qualitätsflachstahl mit ZM-Ecoprotect-Überzug<br />

in der Außenhaut. Beim<br />

Kleinwagen-Modell »MINI Hatch« ist es das<br />

Dach, beim »MINI Clubman« der Kotflügel.<br />

Mit ZM Ecoprotect hat thyssenkrupp als<br />

weltweit erster Stahlhersteller eine hochwirksame<br />

Korrosionsschutzlösung auf Zink-<br />

Magnesium-Basis zur Serienreife gebracht,<br />

die auch die hohen Oberflächenanforderungen<br />

für sichtbare Außenhautteile in der<br />

Karosserie erfüllt. Durch das deutlich er -<br />

höhte Korrosionsschutzpotenzial von Zink-<br />

Magnesium-Überzügen kann unter anderem<br />

die Auflagendicke von ZM Ecoprotect<br />

gegenüber konventionellen Verzinkungen<br />

um etwa ein Drittel reduziert werden. Das<br />

hilft der Umwelt und schont Ressourcen und<br />

Kosten, so das Unternehmen. In Summe<br />

komme pro Mittelklassefahrzeug eine Er -<br />

sparnis von 2 kg Zink und mehr zusammen.<br />

Als erster Auto hersteller setzt BMW<br />

serienmäßig in der Außenhaut des MINI<br />

auf ZM EcoProtect aus dem Stahl bereich<br />

von thyssenkrupp.<br />

Autohersteller setzt auf<br />

moderne Oberfläche<br />

Warum sich jetzt der bayerische Autohersteller<br />

für Zink-Magnesium anstatt konventioneller<br />

Verzinkung entschieden hat, liegt<br />

für Frank Bosch, Key Account Manager für<br />

das Geschäft mit der BMW Group, auf der<br />

Hand. »Unsere neuen Überzüge bieten ge -<br />

genüber herkömmlichen Zinküberzügen<br />

viele Vorteile für Innen- und Außenhautteile<br />

von Fahrzeugen: angefangen bei einer besseren<br />

Verarbeitung über einen besseren<br />

Korrosionsschutz bis hin zur dünneren, ressourcenschonenden<br />

Zinkschicht«, erklärt er.<br />

ZM Ecoprotect biete beim Dach und Kotflügel<br />

selbst bei reduzierter Auflagendicke<br />

nicht nur den gleichen Korrosionsschutz auf<br />

der Fläche, sondern schütze die hochempfindlichen<br />

Schnittkanten und steinschlaggefährdeten<br />

Bereiche noch besser. Darüber<br />

hinaus hätten BMW aber auch die besseren<br />

Verarbeitungseigenschaften überzeugt. »Im<br />

Presswerk können Kosten gespart werden«,<br />

erklärt Bosch. »Durch einen geringeren Ab -<br />

rieb reduziert sich der Reinigungsaufwand<br />

und die Presslaufzeiten erhöhen sich.« Der<br />

Trend zu Zink-Magnesium-Oberflächen ist<br />

bei den Autoherstellern deutlich zu erkennen,<br />

viele prüfen derzeit die Einführung. K<br />

(sm 170504426)<br />

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thyssenkrupp Steel Europe AG<br />

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36 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Deutsche Pkw-Hersteller setzen Wachstum<br />

im Ausland fort<br />

Brexit belastet aber die Fertigung im Inland<br />

Düsseldorf. Die deutschen Automobilhersteller dürften im laufenden Jahr<br />

die Pkw-Fertigung im Ausland weiter steigern. Im Inland werden sie<br />

allerdings nach Einschätzung des Branchenverbandes VDA aufgrund des<br />

bevorstehenden Brexits 2 % weniger Fahrzeuge produzieren als im Vorjahr.<br />

Diese durchwachsene Prognose präsentierte<br />

Benjamin Krause, Referent des Verbandes<br />

der Automobilindustrie (VDA), den<br />

Teilnehmern des BDS-Flachstahltages am<br />

30. März 2017 in Düsseldorf. Die deutschen<br />

Automobilhersteller erzeugten 2016 weltweit<br />

mehr als 15 Mill. Pkw und setzten ihr<br />

seit 2009 verzeichnetes Wachstum weiter<br />

fort. Im Inland stellten sie 5,7 Mill. Fahrzeuge<br />

her, im Ausland 10,1 Mill. Einheiten.<br />

Mehr als drei Viertel der in Deutschland<br />

gefertigten Fahrzeuge wurden exportiert,<br />

vor allem nach Großbritannien (18 %) und<br />

in die USA (12 %). Der nach dem Brexit-<br />

Votum seit <strong>Juni</strong> 2016 um 10 % gesunkene<br />

Pfund-Euro-Wechselkurs wird sich bereits im<br />

laufenden Jahr negativ auf die deutschen<br />

Pkw-Exporte nach Großbritannien auswirken,<br />

da sich die Importe für die Briten verteuern.<br />

Um diesen Rückgang des Hauptabnehmerlandes<br />

Großbritannien aufzufangen,<br />

dürften die deutschen Pkw-Hersteller die<br />

Fertigung nach Einschätzung des VDA um<br />

2 % auf 5,6 Mill. Einheiten reduzieren. Im<br />

Ausland rechnet der Verband 2017 mit<br />

einem Anstieg auf 10,4 Mill. Fahrzeuge.<br />

Die Briten und der Brexit<br />

Die Briten fuhren auch im Jahr 2016 kaum<br />

Fahrzeuge aus eigener Produktion. Ihr Im -<br />

portanteil lag bei 86 %. Die auf der Insel<br />

gefertigten Pkw wurden zu 79 % exportiert<br />

– vor allem in die EU und in die USA. Abgesehen<br />

von britischen Herstellern sind hier<br />

vor allem asiatische Unternehmen tonangebend.<br />

Die internationalen Automobilproduzenten<br />

könnten wegen des Brexits weitere<br />

Investitionen auf der Insel auf Eis legen und<br />

möglicherweise über eine Verlagerung der<br />

Fertigung in andere europäische Länder,<br />

beispielsweise Slowenien, nachdenken. Heimischen<br />

Erzeugern dürfte dieser Schritt<br />

indes verwehrt bleiben, da sie aller Voraussicht<br />

nach den Wert der Marken Rolls-<br />

Royce, Bentley und Mini schädigen würden.<br />

Elektrofahrzeuge sind<br />

in aller Munde<br />

Eines der wichtigsten Zukunftsthemen ist<br />

die Herstellung von Elektrofahrzeugen. Ende<br />

des Jahres 2016 waren weltweit rd. 1,8 Mill.<br />

Pkw mit Elektroantrieb zugelassen. Mittlerweile<br />

hat China die USA als größten Elektrofahrzeugmarkt<br />

der Welt überholt. Die<br />

Anteile der Pkw mit Elektroantrieb sind aber<br />

in allen Regionen der Welt nach Einschätzung<br />

des Referenten noch ausbaufähig. Er<br />

geht davon aus, dass eine Erhöhung der<br />

Anteile nur mit staatlichen Förderungen<br />

möglich sein wird. Zumal es noch eine Reihe<br />

offener Fragen zu diesem Thema gibt, beispielsweise<br />

woher der Strom zum Tanken<br />

komme. In Deutschland lag der Anteil der<br />

Elektro-Pkw am Gesamtmarkt im Jahr 2016<br />

bei 0,8 % und ist im Vergleich zum Vorjahr<br />

nicht gestiegen.<br />

Die großen deutschen Automobilhersteller<br />

boten Ende 2016 zusammen 30 Elektro-<br />

Serienmodelle aus allen Fahrzeugklassen,<br />

vom Kleinwagen bis zum SUV, an und bauten<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 37<br />

Pkw-Exporte im Jahr 2016 aus Deutschland<br />

Produktion deutscher OEM in den USA<br />

900<br />

Tausende<br />

799<br />

US-Produktion der deutschen OEM und Anteil an der Gesamtproduktion<br />

900<br />

8<br />

700<br />

600<br />

549<br />

Tausende<br />

700<br />

%<br />

500<br />

600<br />

6<br />

400<br />

300<br />

200<br />

306<br />

284<br />

233 221<br />

500<br />

400<br />

300<br />

5<br />

4<br />

100<br />

0<br />

200<br />

100<br />

214 285 470 641 624 715 812 854<br />

3<br />

UK USA Italien Frankreich<br />

China<br />

Spanien<br />

0<br />

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

2<br />

Quelle: VDA<br />

Quelle: VDA<br />

weiter aus. So steigerten die deutschen Hersteller<br />

ihren Marktanteil in Westeuropa im<br />

Jahr 2016 leicht, während die USA auf dem<br />

bisherigen Niveau verharrten und die Japaner<br />

ihren Anteil verdoppelten.<br />

China bleibt größter<br />

Automobilmarkt der Welt<br />

China bleibt nach Einschätzung des VDA<br />

auch 2017 der größte Automobilmarkt der<br />

Welt. Die Bürger des Landes profitierten<br />

bereits seit dem Jahr 2015 von einer reduzierten<br />

Pkw-Steuer. Selbst jetzt, da die Steuern<br />

wieder etwas erhöht wurden, rechnen<br />

die Experten mit einem weiteren Wachstum<br />

des Marktes um 5 %. Der US-Markt als<br />

zweitgrößter Markt dürfte indes wegen der<br />

wenig berauschenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

nur das Vorjahresniveau<br />

halten. Der indische Markt wächst kontinuierlich<br />

weiter, 2017 um 9 %, und wird sich<br />

langfristig zu einem riesigen Absatzmarkt<br />

entwickeln. Der westeuropäische Pkw-Markt<br />

profitiert vor allem von einer Erholung der<br />

Rahmenbedingungen in Spanien und Italien,<br />

die den mit 6 % prognostizierten Rückgang<br />

in Großbritannien und den Stillstand in<br />

Deutschland ausgleichen. Die Sorgenkinder<br />

Brasilien und Russland dürften die Tiefpunkte<br />

überschritten haben und sich langsam<br />

wieder erholen. Insgesamt wächst der Weltmarkt<br />

2017 wieder, wenn auch nicht mehr<br />

so stark wie 2016.<br />

(sm 170604981) K<br />

STAHL PUNKTET IM VERGLEICH<br />

MIT LEICHTBAUWERKSTOFFEN<br />

Düsseldorf. Fahrzeuge sollen möglichst wenig<br />

CO 2<br />

ausstoßen. Leichtbauwerkstoffe können<br />

dabei helfen, den Kraftstoffverbrauch zu senken.<br />

Doch Stahl muss den Vergleich mit Aluminium,<br />

Magnesium und CFK nicht scheuen, wenn man<br />

alle Faktoren mit einbezieht. Er ist in vielen Fällen<br />

sogar die leichtere Lösung und überzeugt außerdem<br />

durch seinen relativ geringen Energieeinsatz<br />

bei der Herstellung und die nahezu unendliche<br />

Recyclingfähigkeit. Ein aktuelles Video der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl zeigt, wieso Stahl im<br />

Automobilbau im Vergleich zu anderen Leichtbauwerkstoffen<br />

die kostengünstigere und umweltverträglichere<br />

Lösung ist.<br />

www.stahl-online.de/index.php/<br />

videos/so-leicht-ist-stahl/<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


38 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Stahl als Leichtbauwerkstoff<br />

von Annedore Bose-Munde*<br />

Mit Blick auf einen konsequenten Leichtbau steht Stahl im Wettbewerb<br />

mit anderen Werkstoffen. Neue Entwicklungen, Erkenntnisse und<br />

Verarbeitungsstrategien dazu wurden auf dem EFB-Kolloquium vorgestellt,<br />

das am 28. und 29. März in der Schwabenlandhalle in Stuttgart-Fellbach<br />

stattfand.<br />

Das von der Europäischen Forschungsgesellschaft<br />

für Blechverarbeitung e.V. (EFB)<br />

veranstaltete 37. EFB-Kolloquium bot auch<br />

in diesem Jahr wieder ein Forum für den<br />

lösungsorientierten Austausch der Experten<br />

aus den unterschiedlichen Bereichen der<br />

Blech und hybride Strukturen verarbeitenden<br />

Industrie. Die Schwerpunkte wurden in<br />

vier Sektionen beleuchtet: Maschinen und<br />

Werkzeuge, (energie-)effiziente Produktionsverfahren,<br />

Stahl sowie Aluminium. Vorgestellt<br />

wurden neue Verfahren und optimierte<br />

Prozesse, beispielsweise Multi-Material-Rohbaukonzepte,<br />

funktionale Beschichtungen,<br />

Vergleiche zwischen verschiedenen<br />

Techniken des Umformens und Walzprofilierens<br />

sowie die Potenziale neuer Fügeverfahren<br />

und Werkzeugtechnologien.<br />

Mit Blick auf den Werkstoff Stahl standen<br />

u. a. angepasste Fertigungsverfahren für die<br />

Verarbeitung höchstfester Stähle, die Anforderungen<br />

an Fertigungstechnologien und<br />

Werkstoffkonzepte für den Fahrzeugbau<br />

der Zukunft oder das Einbringen von Funktionselementen<br />

bei der Warmumformung<br />

im Fokus.<br />

Beschnittfreies kalibrierendes<br />

Tiefziehen<br />

»Beschnittfreies kalibrierendes Tiefziehen –<br />

Ein innovatives Fertigungsverfahren für<br />

höchst feste Kaltumformteile« – so lautete das<br />

Thema von Martin Kibben von der thyssenkrupp<br />

Steel Europe AG in Duisburg. Dass dieses<br />

seit Langem ein für die Branche höchst-<br />

* Dipl.-Ing. Annedore Bose-Munde ist Fachredakteurin<br />

für Wirtschaft und Technik in Erfurt,<br />

www.bose-munde.de<br />

(Foto: thyssenkrupp Steel Europe)<br />

Für den automobilen Leichtbau entwickeln<br />

die Stahlhersteller passgenaue Stahlsorten.<br />

interessantes Thema ist, unterstrich Moderator<br />

Cord-Hinrich Bremer von der Hubert<br />

Stüken GmbH & Co. KG aus Rinteln mit den<br />

einleitenden Worten: »Ein alter Traum eines<br />

jeden Umformers wird mit diesem Thema<br />

aufgegriffen.«<br />

Fest steht: Der leichtbaugetriebene Einsatz<br />

neuer, höchstfester Werkstoffe führt zu<br />

großen Herausforderungen in der Bauteilfertigung.<br />

»So lehnen beispielsweise verschiedene<br />

Anwender insbesondere aus dem<br />

Automobilbau den Einsatz von Kaltformstählen<br />

oberhalb einer Zugfestigkeit von<br />

800 MPa wegen einer befürchteten ungenügenden<br />

Prozessrobustheit grundsätzlich<br />

ab«, sagte Kibben. Die Entwicklung höchstfester<br />

Stahlsorten für den Stoffleichtbau<br />

impliziere deshalb auch die Entwicklung<br />

neuer Fertigungsverfahren. Da insbesondere<br />

die Rückfederung und der Beschnitt eine<br />

erhebliche Herausforderung für stabile und<br />

machbare Serienprozesse darstellen, war es<br />

das Ziel von thyssenkrupp, ein serienreifes<br />

Verarbeitungsverfahren für diese Stahlsorten<br />

zu entwickeln.<br />

Das vor diesem Hintergrund entwickelte<br />

beschnittfreie kalibrierende Tiefziehen (BKT)<br />

besteht aus zwei formgebenden Schritten:<br />

dem Vorformen und dem Kalibrieren. Das<br />

Vorformen erzeugt eine möglichst endkonturnahe<br />

Bauteilgeometrie und akzeptiert<br />

dabei jegliche Rückfederungswirkung. Das<br />

Kalibrieren übernimmt danach die Endformgebung<br />

inklusive der Rückfederungskompensation.<br />

»Im Ergebnis liegen hochmaßhaltige<br />

Bauteile mit minimalem Materialeinsatz<br />

und Randbeschnitt vor. Mit dem<br />

BKT-Verfahren hat der Anwender erhebliche<br />

Vorteile. Die Tryout-Zeiten und -Maßnahmen<br />

reduzieren sich drastisch und die Fertigungsprozesse<br />

sind kurz, robust und stabil,<br />

auch bei Chargenschwankungen«, fasst<br />

Kibben zusammen. Zudem würden die er -<br />

weiterten Design- und Fertigungsmöglichkeiten<br />

mit einem minimalen Materialaufwand<br />

korrespondieren und Potenziale für<br />

Fertigungssteigerungen und Dickenreduktionen<br />

aufzeigen.<br />

Neue Technologien<br />

im Karosseriebau<br />

Über die Anforderungen an die Fertigungstechnologien<br />

und Werkstoffkonzepte für<br />

den Fahrzeugbau der Zukunft sprach Dr.<br />

Martin Goede von der Volkswagen AG in<br />

Wolfsburg. »Die Anforderungen an den<br />

künftigen Fahrzeugbau werden maßgeblich<br />

durch komplexere Herausforderungen und<br />

kürzere Produktentwicklungen bestimmt«,<br />

ist er sich sicher. So werde die Fertigung<br />

durch hochautomatisierte und autonome<br />

Prozessabläufe effizienter. Zudem werde die<br />

digitale Vernetzung zu neuen flexiblen Fertigungsprozessen<br />

in allen Kerngewerken der<br />

Fahrzeugfertigung führen – im Presswerk<br />

und Karosseriebau sowie der Lackiererei und<br />

Montage. Die fertigungsgerechte Produktgestaltung<br />

sei vor diesem Hintergrund<br />

besonders wichtig. »Innovative Konstruktionen<br />

werden beispielsweise durch generative<br />

Verfahren, funktionsintegrierte, neue<br />

Werkstoffsysteme und Verbindungstechniken<br />

umsetzbar«, so Goede. »Ein wichtiger<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 39<br />

Ansatz ist weiterhin, dass Werkstoffe und Konstruktionen automatisierungsgerecht<br />

ausgelegt werden, um so den Werker zu entlasten.«<br />

Höchstfeste Stähle, die ursprünglich für den Einsatz in crashbeanspruchten<br />

Bereichen entwickelt wurden, spielen bei Volkswagen<br />

eine wichtige Rolle. Das Unternehmen setzt mit dem Stahlleichtbau<br />

in Großserie auf intensiven Einsatz höchstfester und warmgeformter<br />

Stähle in der gesamten Fahrzeugstruktur.<br />

In der Außenhaut setzt VW bisher auf elektrolytisch verzinkte<br />

Stahlsorten. Ein Grund hierfür sind die hohen Qualitätsansprüche<br />

an die Laserlötnähte im Bereich Dach/Seitenteil und an geteilten<br />

Heckklappen. Um die Vorteile der feuerverzinkten Stahlsorten nutzbar<br />

zu machen, qualifiziert VW einen weiterentwickelten Laserlötprozess,<br />

der die Anbindungsqualität des Lotes auf dem feuerverzinkten<br />

Stahl blech optimiert.<br />

Mit Blick auf den Leichtbau spielt auch der Stahl-Aluminium-<br />

Mischbau bei VW eine wichtige Rolle. Um weitere Einsparpoten ziale<br />

auch für den Mischbau in Großserie zu erschließen, wird das Widerstandselementeschweißen<br />

(WES) weiterentwickelt. Am Passat B8<br />

wurde das WES erstmals in Serie umgesetzt. Die WES-Elemente<br />

werden dort mittels C-Bügel im Karosseriebügel eingebracht. Für<br />

künftige Anwendungen wird die Einbringung der Elemente im<br />

Umformwerkzeug zur Serienreife entwickelt.<br />

Einbringen von Funktionselementen<br />

bei der Warmumformung<br />

Gerade in Bereichen mit geringer Material dicke ist es nicht ohne<br />

Weiteres möglich, ein tragendes Gewinde für die Verschraubung<br />

verschiedener Komponenten zur Verfügung zu stellen. Beim Einbringen<br />

von Gewinden in formgehärtete Stähle ergeben sich weitere<br />

Herausforderungen. Funktionselemente können diese Aufgaben<br />

erfüllen. Über das Einbringen von Funktionselementen während der<br />

Warmumformung des Stahls 22MnB5 sprach Sebastian Meyer vom<br />

Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik der Universität Paderborn.<br />

Er stellte dar, wie das Prozessfenster zum Setzen von Muttern<br />

während der Warmumformung mit Hilfe der Simulation ermittelt<br />

wurde. Außerdem be schrieb er die Anforderungen an den Fügeprozess<br />

sowie die Konzeptionierung eines kombinierten Füge-Umformwerkzeuges.<br />

»Das Zusammenführen der Prozesse des Formhärtens<br />

und des Einbringens von Ge windeträgern ist ein weiterer Schritt in<br />

Richtung einer effizienten Fertigung von Leichtbaustrukturen. Die<br />

Ergebnisse aus der Simulation zeigen, dass eine grundsätzliche<br />

Machbarkeit für die Verfahrenskombination besteht«, fasste Meyer<br />

das wesentliche Ergebnis zusammen.<br />

Diese und viele weitere Vorträge des Kolloquiums verdeutlichten,<br />

dass in allen Be reichen der Fertigung an den Stellschrauben für einen<br />

effizienten Leichtbau gedreht wird.<br />

Ehrungen für junge Ingenieure<br />

und für langjähriges Engagement<br />

Bereits Tradition ist die Abendveranstaltung am ersten Veranstaltungstag,<br />

zu der auch in diesem Jahr wieder die EFB-Projektpreise<br />

verliehen wurden. Damit ehrt die Forschungsgesellschaft junge Ingenieure,<br />

die ein EFB- Projekt sowohl wissenschaftlich als auch projekttechnisch<br />

besonders gut bearbeitet und abgeschlossen haben.<br />

Volkswagen setzt mit dem Stahlleichtbau in Großserie auf intensiven<br />

Einsatz höchstfester und warmgeformter Stähle in der gesamten<br />

Fahrzeugstruktur.<br />

(Foto: EFB)<br />

(Foto: Volkswagen)<br />

Auszeichnung für langjährige ehrenamtliche Mitarbeit im Forschungsbeirat<br />

der EFB, von links: Cord-Hinrich Bremer, Hubert Stüken GmbH &<br />

Co. KG aus Rinteln, Professor Gerson Meschut vom Laboratorium für<br />

Werkstoff- und Fügetechnik der Universität Paderborn, Wilfried Jakob,<br />

Präsident der Europäischen Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung.<br />

Außerdem wurden zwei Mitglieder des EFB-Forschungsbeirates für<br />

ihre langjährige ehrenamtliche Mitarbeit in dem Gremium ausgezeichnet:<br />

Cord-Hinrich Bremer, langjähriger Entwicklungsleiter der<br />

Hubert Stüken GmbH aus Rinteln, betreut Projekte insbesondere in<br />

den Arbeitskreisen Technologie der Feinbleche und Übergreifende<br />

Optimierung. Und Professor Gerson Meschut vom LWF vertritt im<br />

Forschungsbeirat neben den mechanischen Fügetechnologien die<br />

Expertise für Misch- und Leichtbau sowie Klebtechnik.<br />

»Durch den intensiven Einsatz der Forschungsvereinigungen, vor<br />

allem auch der EFB, wurden die Fördermittel in diesem Jahr um<br />

30 Mill. € aufgestockt, sodass wir im Januar 13 neue Projekte anfinanzieren<br />

konnten. Das ist nicht möglich ohne den großen Einsatz,<br />

den die Mitglieder im Forschungsbeirat leisten, die die Projekte<br />

begleiten«, lobte Wilfried Jakob, Präsident der EFB, das Engagement.<br />

(sm 170604964) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


40 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Innovatives Karosseriefertigungsverfahren<br />

Struktur- und Außenhautteile für Sportwagen und Elektrofahrzeuge<br />

Schwäbisch Gmünd. Mit der Eröffnung der weltweit ersten<br />

»phs-directform«-Anlage in Schwäbisch Gmünd gelang dem voestalpine-<br />

Konzern im Juli 2016 ein Technologiesprung im automobilen Leichtbau.<br />

Auf das neuartige Fertigungsverfahren von höchstfesten Karosserieteilen<br />

in nur einem einzigen Prozessschritt setzt auch ein europäischer Premium-<br />

Automobilhersteller bei einem Auftrag für 250 Mill. €.<br />

Für ihren aktuellen Großauftrag investiert<br />

voestalpine Automotive Components<br />

Schwäbisch Gmünd, eine Gesellschaft der<br />

Metal Forming Division des voestalpine-Konzern,<br />

13 Mill. € in die Erweiterung des<br />

Standortes in Baden-Württemberg und<br />

schafft gleichzeitig 40 neue Arbeitsplätze.<br />

Erst vor Kurzem nahm das Unternehmen mit<br />

der ersten »phs-directform«-Anlage eine<br />

Neuheit im automobilen Leichtbau in<br />

Betrieb. Diese Technologie erlaubt die Fertigung<br />

von pressgehärteten, höchstfesten<br />

und korro sionsbeständigen Karosserieteilen<br />

aus ver zinktem Stahlband im »direkten Verfahren«<br />

in nur einem einzigen Prozessschritt,<br />

der sowohl Wärmebehandlung als<br />

auch finale Formgebung umfasst. Das Resultat<br />

sind besonders leichte, feste und damit<br />

sichere Bauteile für die Automobilindustrie,<br />

die u. a. als Längsträger, Seitenwände oder<br />

Türelemente zum Einsatz kommen.<br />

Komponenten für<br />

300.000 Sportwagen und E-Autos<br />

Es werden verschiedene höchstqualitative<br />

Struktur- und Außenhautteile sowohl für<br />

eine Sportwagen- als auch für eine Elektrofahrzeugserie<br />

eines namhaften Herstellers<br />

produziert. »Erfreulich ist, dass wir so rasch<br />

nach der Anlageninbetriebnahme einen<br />

Großauftrag akquirieren konnten, bei dem<br />

wir komplexe Karosserie-Module nach Kundenwunsch<br />

fertigen werden«, erklärt Peter<br />

Schwab, Vorstandsmitglied der voestalpine<br />

AG und Leiter der Metal Forming Division.<br />

Die Komponenten und Module sollen in insgesamt<br />

300.000 Fahrzeugen verbaut werden.<br />

Werkserweiterung und<br />

40 neue Arbeitsplätze<br />

Durch einen Grundstückszukauf wird die<br />

aktuelle Produktionsfläche von rd. 52.000 m²<br />

um knapp 6.000 m² erweitert. Darauf entsteht<br />

eine neue Fertigungshalle mit mehreren<br />

komplexen Rohbauzellen und einer zusätzlichen<br />

Assembly-Anlage. Derzeit sind 650<br />

Mitarbeiter im voestalpine-Werk Schwäbisch<br />

Gmünd, dem Kompetenzzentrum für Warmumformung<br />

des Konzerns, beschäftigt. K<br />

(sm 170604838)<br />

« KONTAKT<br />

voestalpine AG<br />

voestalpine-Straße 1<br />

4020 Linz<br />

Österreich<br />

Tel. +43 50304 15-0<br />

www.voestalpine.com<br />

(Foto: voestalpine)<br />

»Die phs-directform«-Technologie erlaubt<br />

die Fertigung von pressgehärteten,<br />

höchstfesten und korrosionsbeständigen<br />

Karosserieteilen aus verzinktem Stahlband im<br />

»direkten Verfahren« in nur einem einzigen<br />

Prozessschritt.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 41<br />

Spritzreinigung und robotergestütztes Hochdruckentgraten<br />

in der Automobilindustrie<br />

Emsbüren. Zur Reinigung von Getriebeteilen für einen deutschen Automobilhersteller investierte<br />

das slowenische Unternehmen LTH Castings in die Hochdruckentgratanlage Geyser mit integriertem Robotersystem<br />

der BvL Oberflächentechnik GmbH.<br />

Die Hochdruck entgrat-Anlage Geyser, kombiniert<br />

mit Vor- und Feinreinigung, verkürzt die Taktzeiten<br />

und erhöht die Kapazitäten.<br />

Saubere Bauteile in der Automobilbranche<br />

erfordern zuverlässige Reinigungstechnologien.<br />

Eine Antwort auf besonders hohe<br />

Sauberkeitsanforderungen bietet die Korbwaschanlage<br />

NiagaraDFS. Die Flut-/Spritzanlage<br />

mit Rhönradtechnik gewährleistet eine<br />

allseitige, gründliche Reinigung durch die<br />

Rotation der Warenkörbe oder Warenträger<br />

um die horizontale Achse. Das Inline-Materialflusskonzept<br />

reduziert die Nebenzeiten<br />

auf ein Minimum. Das slowenische Unternehmen<br />

LTH Castings investierte jüngst in<br />

die Hochdruckentgratanlage Geyser mit in -<br />

tegriertem Robotersystem. Sie entfernt Späne<br />

und Grate mit einem Hochdruckwasserstrahl<br />

durch rotierende Mehrfachdüsen und<br />

Einzellanzen. Während das Bauteil entgratet<br />

wird, durchlaufen die leeren Werkstückträger<br />

eine in der Hochdruck-Anlage integrierte<br />

Waschanlage. Das entgratete Bauteil wird<br />

auf dem gereinigten Werkstückträger positioniert<br />

und damit eine erneute Verschmutzung<br />

durch Rückstände ausgeschlossen.<br />

Durch ihre kompakte Bauweise lässt sich die<br />

Hochdruck-Entgratanlage optimal in den<br />

Produktionsablauf integrieren.<br />

www.bvl-group.de<br />

/<br />

(Foto: BvL)<br />

(sm 170604922)<br />

Blick hinter die Kulissen: Lüftungsgitter-Produktion im Video<br />

Löningen. Ein führender Hersteller gewährt Einblick in die Konstruktion und Fertigung von Lüftungsgittern<br />

z. B. für den Fahrzeug- und Maschinenbau.<br />

Das Video ist im Kanal des Unternehmens<br />

unter YouTube.de/Graepel abrufbar.<br />

Das Unternehmen weiß, wie es geht: Seinen<br />

Ursprung kann der Zulieferer Graepel<br />

aus Löningen im Oldenburger Münsterland<br />

über 125 Jahre zurückverfolgen. Diese Ex -<br />

pertise zeigt sich besonders bei Lochblechen.<br />

Das entsprechende RAL-Gütezeichen<br />

geht maßgeblich auf die Initiative Graepels<br />

zurück. Danach gefertigte Bauteile übertreffen<br />

die Anforderungen der DIN 24041 in<br />

Planebenheit, Säbeligkeit und Oberflächengüte<br />

bei Weitem.<br />

Im Film erläutert Vertriebsleiter August Lanfermann,<br />

worauf es ankommt. Und ge steht:<br />

»Die Konstruktion und die Geometrie von<br />

Lüftungsgittern ist derart komplex, dass<br />

Computer-Simulationen kaum eine Chance<br />

Graepel zeigt wie es geht<br />

Die Entwicklung, Produktion und<br />

der Einsatz von Lochblechen ist in<br />

einem eindrucksvollen Werksfilm<br />

auf YouTube zu sehen<br />

/<br />

haben.« Vielmehr sei Erfahrung gefragt,<br />

damit das Bauteil dem Anspruch gerecht werde.<br />

Viele Lochbleche werden als Lüftungsgitter<br />

für Motoren eingesetzt. Je besser die<br />

Belüftung, umso sauberer die Verbrennung.<br />

www.graepel.de<br />

/<br />

https://www.youtube.com/watch?v=ai_GVQygnrI<br />

(sm 170604948)<br />

(Foto: Graepel)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


42 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Fahrzeuge in Licht und Glanz<br />

Bochum. Der Designer und Fotograf Peter Stark hat sich seiner Leidenschaft für Automobile voll und ganz<br />

gewidmet: Er fotografiert sie und bringt die Fotografien mit einer ganz besonderen Veredelung in einem neuen<br />

Prospekt zu Papier.<br />

»Ob klassische oder moderne Fahrzeuge<br />

– mich interessiert, das Wesentliche zu<br />

fotografieren. Dabei sehe ich Lichteffekte im<br />

Metall und in den Farben. Durch die Innovation<br />

der Bildverchromung werden diese<br />

Effekte im Bild wieder original sichtbar, oft<br />

auch mehr«, erklärt er.<br />

Hinter all dem steckt ein Druckverfahren,<br />

mit dem auch manche unserer »<strong>stahlmarkt</strong>«-<br />

Titelseiten hergestellt werden. Die Günter-<br />

Thomas-Gruppe veredelt die Fotos auf einer<br />

hochinnovativen Druckmaschine der Heidelberg<br />

AG. Glänzende Motive werden auf<br />

diesem Wege ausdrucksstark und brilliant<br />

hervorgehoben. Metallisierte Folien, hochwertige<br />

Farben und innovative Effektlacke<br />

erlauben es, feinste metallische Effekte zu<br />

erzielen. Geschätzt wird die Darstellungsmethode<br />

übrigens auch von Unternehmen<br />

aus der Stahlbranche.<br />

Peter Stark verwendet dieses innovative<br />

Fertigungsverfahren in seiner neuen »Collection<br />

›Chrome Art Car Photography‹«.<br />

Reflexe lassen sich darstellen wie beim Original.<br />

Mehr noch: Die Fotografien wirken<br />

teils sogar futuristisch und der Fotograf<br />

nutzt die Effekte als künstlerisches Ausdrucksmittel.<br />

Die Bilder sind verchromt und<br />

hinter 5 mm dickem Acrylglas in unterschiedlichen<br />

Formaten erhältlich.<br />

/Mehr vom Künstler:<br />

http://peterstark.eu<br />

Über das Druckverfahren<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

innovativ-in-print<br />

K<br />

(sm 170605083)<br />

(Fotos: Peter Stark)<br />

Ein erster Eindruck von den Werken des<br />

Fotografen Peter Stark – auch wenn die<br />

Abbildung auf dem vorliegenden Papier<br />

nicht die Lichteffekte und den Glanz<br />

wiedergeben kann: Mercedes-Benz SL,<br />

Baujahr 1957 (oben) und Mercedes-AMG,<br />

Baujahr 2017 (unten).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 43<br />

Prozesskostenoptimierung mit neuen Produktionsverfahren<br />

Sien. Die Müller Präzisionswerkzeuge GmbH bietet<br />

ihren Kunden ein neues Dienstleistungskonzept für<br />

hohe Prozesssicherheit und Produktivität.<br />

Müller Präzisionswerkzeuge, Anbieter<br />

von Sonderwerkzeugen für die Metall bearbeitende<br />

Industrie, hat ein neues Konzept<br />

für die Prozessoptimierung entwickelt. Der<br />

Service von der Analyse bis zur Umsetzung<br />

erfolgt zum »Nulltarif«: erst am Ende der<br />

Optimierungsmaßnahme findet eine erneute<br />

Prozesskostenberechnung statt, das Ho -<br />

norar beträgt 30 % der kalkulierten Jahresersparnis.<br />

Das Konzept besteht aus Projektanalyse,<br />

Prozesskostenberechnung, Erarbeitung<br />

und Umsetzung von Lösungsvorschlägen,<br />

Testläufen sowie Präsentation der Einsparpotenziale.<br />

Üblicherweise wird mit einer<br />

Ist-Analyse und Prozesskostenberechnung<br />

begonnen. Daraufhin werden von den In -<br />

genieuren bei Müller Präzisionswerkzeuge<br />

Durch den Service von<br />

der Analyse bis zur<br />

Umsetzung können<br />

Unter nehmen in der<br />

Großserienfertigung ihre<br />

Kosten senken und die<br />

Leistung verbessern.<br />

prozesssichere Lösungen auf Basis neuester<br />

Zerspanungsstrategien und Produktionsverfahren<br />

erarbeitet. Die Werkzeuglösungen<br />

werden auf die Bearbeitungsaufgabe und<br />

den zu bearbeitenden Werkstoff individuell<br />

angepasst. Mit dem Einsatz von Sonderwerkzeugen<br />

kann die Anzahl der Prozessschritte<br />

reduziert werden. Darüber hinaus<br />

ermittelt Müller die maximalen Arbeitswerte<br />

(Produktion am Limit) für den jeweiligen<br />

Bearbeitungsprozess. Das Ergebnis sind Kostensenkungen<br />

und spürbare Leistungsverbesserungen<br />

wie längere Werkzeugstandzeiten,<br />

verbesserte Bauteilqualität und eine<br />

gesteigerte Produktivität bei gleichzeitiger<br />

Reduzierung der Taktzeit.<br />

www.mueller-sien.de<br />

/<br />

(Foto: Müller<br />

(sm 170604967)<br />

Präzision mit Hochdruck<br />

PILLER Entgrat- und Reinigungsanlagen<br />

für die industrielle Teilereinigung<br />

Ebbinghaus Verbund –<br />

alles außer oberflächlich<br />

• Lohnbeschichtung<br />

• KTL-Beschichtung<br />

• Nasslackierung<br />

• Thermodiffusionsverzinkung<br />

• Pulverbeschichtung • Duplex-Oberflächen<br />

• Erprobung neuer Beschichtungssysteme<br />

Profitieren Sie von unserer Erfahrung und unserem Know-how.<br />

Wir bieten als Dienstleister ein lückenloses Leistungsspektrum<br />

rund um den Oberflächenschutz einschließlich Management<br />

und Verwaltung. Oder wir planen und betreiben Ihr Lackierwerk,<br />

dort wo Sie es brauchen.<br />

Ebbinghaus Verbund Managementund<br />

Dienstleistungs GmbH<br />

Dunkelnberger Str. 39<br />

42697 Solingen, Deutschland<br />

Telefon +49 212 38228-0<br />

Telefax +49 212 38228-11<br />

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Ihrer Bauteile<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


44 K <br />

Oberflächen: Auftragen, Veredeln,<br />

Verzinken & Co.<br />

von Reinhold Mannel<br />

Beim Oberflächenschutz nimmt das Verzinken in seinen verschiedenen<br />

Ausprägungen weiterhin eine wichtige Rolle ein. Sinnvoll ist dieses<br />

Verfahren beispielsweise in etlichen Einsatzfällen zum Schutz von<br />

Betonstahl. Eine individuelle Hochtemperaturverzinkung kann den<br />

Korrosionsschutzzeitraum deutlich ausweiten. Wenn zusätzlich auch hohe<br />

optische Anforderungen erfüllt werden müssen, spielen Pulverlacke eine<br />

wichtige Rolle. Bei manchen Anwendungen finden auch spezielle<br />

Schutzverfahren wie Glasschutzschichten ihre Einsatzdomäne.<br />

Ebenso umfassend wie die Oberflächentechnik<br />

selbst sind auch die zu erfüllenden<br />

Randbedingungen. Dazu zählen immer<br />

größere zu beschichtende Teile, was Auswirkungen<br />

auf die Vorbehandlungs-, Strahlund<br />

Lackieranlagen hat. Um deren reine<br />

Betriebszeit zu steigern, wird zunehmend<br />

die Programmierung im laufenden Betrieb<br />

sowie die automatische Werkstückerkennung<br />

angewandt. Sektionale Belüftung,<br />

Frequenzumrichter und die Wärmerückgewinnung<br />

verbessern die Energiebilanz. Da -<br />

neben bleibt die vorbeugende Wartung ein<br />

Dauerthema.<br />

Bei den Strahlverfahren schreitet die Automatisierung<br />

fort, um zu reproduzierbaren<br />

Ergebnissen zu kommen. Multifunktionale<br />

Oberflächenschichtsysteme für den Korrosionsschutz,<br />

für die Haftverbesserung und<br />

zum Erzielen bestimmter Reibungskoeffizienten,<br />

immer höhere ästhetische Anforderungen<br />

sowie Hitze- und Medienbeständigkeit<br />

markieren weitere Trends.<br />

Feuerverzinken: Die Messlatte<br />

liegt höher<br />

Feuerverzinken ist eine besonders effiziente<br />

Methode, um Stahl sicher und lange vor<br />

Korrosion zu schützen. Gestiegene Anforderungen<br />

an funktionale und ästhetische<br />

Eigenschaften der Oberflächen und der Einsatz<br />

hochlegierter und hochfester Stähle<br />

erfordern aber Innovationen im Bereich der<br />

Stückverzinkung.<br />

Zinküberzüge müssen besonders im Hinblick<br />

auf Schichtdickenreduzierung, homogene<br />

Schichtbildung und Duktilität optimiert<br />

werden. Der Einsatz von Zink-Aluminium-Legierungen<br />

ermöglicht Oberflächen<br />

mit höheren Passiveigenschaften und besseren<br />

funktionalen Eigenschaften bei deutlich<br />

reduziertem Ressourceneinsatz. Diese Eigenschaften<br />

innovativer Zinküberzüge ermöglichen<br />

den Zugang zu Marktsegmenten wie<br />

den Fahrzeug- oder Maschinenbau.<br />

Neben der Weiterentwicklung der Oberflächen<br />

werden von Verzinkungsdienstleistern<br />

zunehmend logistische Dienstleistungen<br />

nachgefragt: Zusätzlich zu klassischen<br />

Touren- bzw. Abholdiensten erwarten die<br />

Kunden einen Beitrag zur Senkung der<br />

Bestände in der Wertschöpfungskette und<br />

Durchlaufzeiten, die durchaus weniger als<br />

6 h nach Abruf betragen können. So entwickeln<br />

sich Stückverzinker mehr und mehr<br />

zu Fulfillment-Centern mit Bestandsmanagement,<br />

Teilmontagetätigkeiten und Distributionsfunktion.<br />

Voraussetzung für die Integration<br />

der Prozessketten ist eine durchgängige<br />

Rückverfolgbarkeit, z. B. durch Markierungssysteme<br />

in Verbindung mit leistungsfähigen<br />

MES- und ERP-Systemen. Folgerichtig<br />

gibt es bei den Anwendungsmöglichkeiten<br />

der Stückverzinkung ein erheb liches Wachstumspotenzial<br />

durch die Entwicklung von<br />

weiteren logistischen Ansätzen, insbesondere<br />

aber auch durch zusätzliche innovative<br />

Oberflächen.<br />

Besser ohne Druckluft<br />

Die Anforderungen und Gesetzesvorgaben<br />

hinsichtlich einer geringeren Aerosolbildung<br />

(Ölnebelbelastung) werden in den kommenden<br />

Jahren weiter steigen, um die Umweltund<br />

Gesundheitsbelastung zu verringern.<br />

Um auch die Energieeffizienz im Unternehmen<br />

weiter zu verbessern, müssen Anwender<br />

den Material- und Energieverbrauch<br />

weiter senken. Dazu gehört auch die energieaufwendige<br />

Erzeugung von Druckluft,<br />

weswegen beispielsweise Sprühöl-Auftragsverfahren<br />

ohne Druckluft vorteilhaft sind.<br />

Immer bedeutender wird der Einsatz wartungsärmerer<br />

und produktionssicherer Systeme,<br />

die eine hohe Maschinenauslastung<br />

auch bei geringem Personaleinsatz ermöglichen.<br />

Zudem kann sich bei Nutzung eines<br />

Fernwartungsmoduls der Anlagenhersteller<br />

im Störungsfall schnell auf die Anlage aufschalten.<br />

Trotz steigender Ansprüche an Energieeffizienz<br />

und Produktionssicherheit muss die<br />

Qualität aufrechterhalten bzw. noch verbessert<br />

werden. Konkret bedeutet dies, dass<br />

reproduzierbare Produktionsbedingungen<br />

gefragt sind. Beispielsweise, wenn beim<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


K 45<br />

Expositionsklassen XC, XD und XS nach Eurocode 2 (EN 1992)<br />

(Foto: Institut Feuerverzinken)<br />

Bild 1. Eine Feuerverzinkung schützt auch unter pH 10, wo der<br />

Selbstschutz des Betons verloren geht.<br />

Bild 2. Expositionsklassen, bei denen<br />

feuerverzinkter Betonstahl sinnvoll ist<br />

Sprühbeölen Sprühventile elektronisch ge -<br />

steuert und eingestellt werden – im Gegensatz<br />

zu Systemen, bei denen die Sprühventile<br />

mittels Druckluft einzustellen sind.<br />

Zudem ist es vorteilhaft, die viskosen Medien<br />

auf eine konstante Temperatur zu erwärmen,<br />

damit die aktuelle Umgebungstemperatur<br />

keine Rolle spielt.<br />

Wo feuerverzinkter Betonstahl<br />

sinnvoll ist<br />

Die Korrosion von Bewehrungsstahl ist laut<br />

dem Institut Feuerverzinken, Düsseldorf, ein<br />

weit verbreitetes Problem. Das hierdurch<br />

verursachte Schadensspektrum reicht von<br />

optischen Beeinträchtigungen durch Rostflecken<br />

über Betonabplatzer bis zum völligen<br />

statischen Versagen der Konstruktion.<br />

Schätzungen zufolge werden in Deutschland<br />

jährlich zwischen 5 und 10 Mrd. € für<br />

die Instandhaltung von Korrosionsschäden<br />

an der Bewehrung ausgegeben. Durch Feuerverzinken<br />

des Betonstahls können derartige<br />

Schäden sicher verhindert werden.<br />

Unter normalen Bedingungen ist Betonstahl<br />

durch die Alkalität des Betons vor Korrosion<br />

geschützt. Dieser Schutz ist bei einem<br />

pH-Wert zwischen 10 und 13,8 als Selbstpassivierung<br />

gegeben. Durch Feuchtigkeit<br />

und Kohlendioxideinflüsse verliert er jedoch<br />

langfristig seine Alkalität und wird depassiviert.<br />

Diesen Vorgang nennt man Carbonatisierung.<br />

Als Folge kommt es zu Bewehrungskorrosion<br />

und zu schwerwiegenden<br />

Schäden am Bauteil, deren Sanierung nicht<br />

immer oder nur mit hohem Aufwand möglich<br />

ist.<br />

Bewehrungskorrosion durch Carbonatisierung<br />

kann durch Feuerverzinken dauerhaft<br />

verhindert werden, da eine Feuerverzinkung<br />

auch unter einem pH-Wert von 10<br />

schützt (Bild 1). In den Expositionsklassen<br />

XC1 bis XC4 ist der Einsatz von feuerverzinkter<br />

Bewehrung zur Verhinderung von<br />

carbonatisierungs-induzierter Bewehrungskorrosion<br />

sinnvoll. Weitere Ursachen für<br />

Bewehrungskorrosion sind Risse und Fugen<br />

im Beton, eine zu geringe Betonüberdeckung<br />

oder Kiesnester sowie aggressive<br />

Belastungen durch Tausalzangriffe und Salzbelastung<br />

in maritimen Bereichen.<br />

Auch wenn für die Mehrheit der Betonkonstruktionen<br />

die Verwendung von korrosionsgeschütztem<br />

Bewehrungsstahl nicht<br />

notwendig ist, ist der Einsatz von feuerverzinktem<br />

Betonstahl in bestimmten Anwendungsbereichen<br />

sinnvoll. Hierzu gehören<br />

Bauwerke mit einer langen Nutzungsdauer,<br />

(Tabelle: Institut Feuerverzinken)<br />

chloridbelastete Bauwerke, dünnwandige<br />

Betonbauteile und Sichtbetonkonstruktionen.<br />

Feuerverzinkter Betonstahl bietet auch da<br />

Schutz, wo eine Chloridbelastung zu erwarten<br />

ist. Denn auch unter Einfluss von Chloriden<br />

sind verzinkte Bewehrungsstähle deutlich<br />

beständiger als unverzinkte. Schwerlösliche<br />

basische Zinkchloride werden nämlich<br />

von der Verzinkung abgebunden und damit<br />

unschädlich gemacht. Die Verwendung von<br />

feuerverzinktem Betonstahl empfiehlt sich<br />

für Bauten im Meerwasserbereich und bei<br />

zu erwartender Streu- und Tausalzbeanspruchung<br />

(Bild 2). Hierzu gehören vor allem<br />

Verkehrsbauten wie Stahlbetonbrücken,<br />

aber auch Parkhäuser und Tiefgaragen.<br />

Dünnwandige filigrane Konstruktionsteile<br />

tragen im Zuge der Ausführung das Risiko<br />

der unzureichenden Betonüberdeckung. Die<br />

Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen kann<br />

zusätzlich durch Risse beeinträchtigt werden.<br />

Risse im Beton unterbrechen mehr oder<br />

weniger stark die Schutzwirkung des Betons<br />

und führen zu einer schnelleren Carbonatisierung<br />

im Rissbereich oder ermöglichen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


46 K <br />

Bild 3. Mit feuerverzinktem<br />

Betonstahl<br />

bewehrte<br />

Architektur-Ikone:<br />

Das Opernhaus in<br />

Sydney.<br />

(Foto: Institut Feuerverzinken/Francesco Bandarin)<br />

den Zutritt von Sauerstoff und Schadstoffen.<br />

Eine Feuerverzinkung kann hier den fehlenden<br />

Schutz übernehmen und so die Konstruktionsteile<br />

nachhaltig vor Korrosion<br />

schützen.<br />

Der Einsatz von feuerverzinkter Bewehrung<br />

an Sichtbetonkonstruktionen wird von<br />

Architekten immer häufiger gewählt (Bild 3).<br />

Anspruchsvolle und ästhetische Oberflächen<br />

werden so nachhaltig vor Korrosion ge -<br />

schützt, da an derartigen Konstruktionen<br />

bereits kleinste Rostflecken optische Mängel<br />

darstellen. Nicht selten entstehen solche<br />

Mängel bereits in der Bauphase durch rotbraune<br />

Korrosionsprodukte im Bereich der<br />

Anschlussbewehrung beim Ortbeton. Die<br />

Feuerverzinkung bietet während der Bauphase<br />

und während der Nutzung einen<br />

sicheren Schutz, sodass Verunreinigungen<br />

und unschöne Flecken auf den Oberflächen<br />

des Sichtbetons verhindert werden.<br />

<br />

Hochtemperaturverzinkung<br />

Die Hochtemperaturverzinkung (HTV, Bild 4)<br />

der Coatinc PreGa (Precision Galvanizing),<br />

Kreuztal, ist durch Verfahrensvorteile wie<br />

einstellbare Schichtdicken, hohe Passgenauigkeiten<br />

und bessere Beschichtbarkeit durch<br />

höhere Mikrorauigkeit gekennzeichnet.<br />

In einigen Einsatzregionen sind durch die<br />

geografische Lage Duplex-Systeme besonders<br />

gefragt. Sie bewirken einen 1,2 bis 2,5-<br />

mal längeren Korrosionsschutz als eine einfache<br />

Beschichtung. Besonderheit der zweiteiligen<br />

Duplex-Veredelung auf Basis der<br />

Hochtemperaturverzinkung ist, dass diese<br />

eine höhere Mikrorauigkeit der Oberfläche<br />

bewirkt. Dieser Haftgrund ist für die nachfolgenden<br />

Nass- oder Pulverbeschichtungen<br />

besonders geeignet.<br />

Die Hochtemperaturverzinkung ist eines<br />

von zehn Oberflächenveredelungsverfahren,<br />

die The Coatinc Company (TCC) anwendet.<br />

Bei dem erweiterten Schmelztauchverfahren<br />

werden Stahlteile bei 560 bis 620 °C in<br />

einem keramisch ausgekleideten und induktiv<br />

beheizten Bad erhitzt und veredelt. Da -<br />

durch können Eigenschaften wie Oberflächenhärte<br />

oder Zinkschichtdicke individuell<br />

eingestellt werden. Es sind Zinkschichten-<br />

<br />

aus dem Verfahren resultierende Mikrorauigkeit<br />

erzeugt einen effektiven Haftgrund<br />

(Foto: The Coatinc Company)<br />

Bild 4. In diesem HTV-Kessel im niederländischen Werk Mook wird die Hochtemperatur-<br />

Feuerverzinkung durchgeführt.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


K 47<br />

Bild 5. Verschiedene Bauteile für den Fahrzeugunterboden lassen sich ebenfalls mit dem HTV-<br />

Verfahren behandeln.<br />

für weitere nachgelagerte Beschichtungen<br />

in Form von Lack oder Pulver (Duplex-Beschichtung).<br />

Ein neues Werk im niederländischen Mook<br />

steigert die Kapazität für dieses Verzinkungsverfahren<br />

um 50 % und beschleunigt so die<br />

Auftragsbearbeitung. Zu den Anwendern<br />

des Verfahrens zählen Unternehmen aus der<br />

Automobilindustrie und dem Stahlbaubereich.<br />

So schützt es bei einem Nutzfahrzeug-<br />

(Foto: iStockphoto.com/deepblue4you)<br />

hersteller Wasserrasenmäher und selbstfahrende<br />

Traktoren vor Witterung und Korrosion.<br />

Ein Produzent von Verbindungstechnik<br />

veredelt hochwertige Verbindungsanker und<br />

-stangen. Im Automobilbereich wird die<br />

Hochtemperatur-Feuerverzinkung bei Unterbodenbauteilen<br />

(Bild 5) angewandt, da sie<br />

einen zusätzlichen Schutz gegen Beschädigungen<br />

wie Steinschlag mit sich bringt. Hinzu<br />

kommt der aktive Korrosionsschutz des<br />

Zinks gegenüber den natürlichen Korrosionserscheinungen<br />

im Unterboden.<br />

Verzinkung war live zu sehen<br />

Auf der diesjährigen Hannover Messe war<br />

erstmalig eine Live-Verzinkung (Bild 6) mit<br />

vollständigem Prozessablauf zu sehen. Der<br />

Dienstleister und Lizenzgeber für die Stückverzinkung,<br />

die Zinq Technologie GmbH,<br />

Gelsenkirchen, stellte damit praxisnah die<br />

Stückverzinkung als besonders effektive<br />

Oberflächenveredelung vor.<br />

Haben die Anlagen des Unternehmens in<br />

der Realität Kesselabmessungen von bis zu<br />

Setting The Standards For Highest<br />

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K 49<br />

19 m Länge, so war das auf über 400 °C<br />

aufgeheizte Verzinkungsbecken in Hannover<br />

lediglich 0,24 m x 0,15 m x 0,24 m groß<br />

(L x B x T) auf. Jedoch waren die im Kleinen<br />

eingesetzten Schmelzmaterialien identisch<br />

mit den in der Realität verwendeten. Wie im<br />

Original, besaß auch die Messeanlage einen<br />

Minikran, mit dem vorgefertigte Musterbleche<br />

(Bild 7) ins Tauchbad eingebracht<br />

werden.<br />

Das Feuerverzinken ist eine nachhaltige<br />

und sichere Methode, um Stahl vor Korrosion<br />

zu schützen. Die Anwendungsgebiete<br />

reichen von der Automobil- bis zur Bauindustrie.<br />

Mit den beiden Stückverzinkungsoberflächen<br />

microZinq und duroZinq hat der<br />

Hersteller die einzigen Cradle-to-Cradlezertifizierten<br />

Produkte in der Oberflächentechnik<br />

im Programm. Mit microZinq ist<br />

darüber hinaus ein um 80 % reduzierter<br />

Materialeinsatz bei einer – je nach Anwendungsfeld<br />

– verbesserten Leistungsfähigkeit<br />

möglich.<br />

(Foto: Zinq)<br />

Bild 6. Live-Verzinken auf dem Messestand.<br />

Pulverlacke besonders<br />

<br />

Axalta Coating Systems Germany GmbH &<br />

Co. KG, Essenbach-Altheim, hat die Fassade<br />

(Bild 8) des neuen internationalen Flughafens<br />

in Ashgabat – dem größten Flughafen<br />

Zentralasiens – mit seinen Pulverlacken aus<br />

der Produktlinie Alesta SD (Super Durable)<br />

beschichtet, die mit dem Ziel einer verbesserten<br />

Glanz- und Farbtonstabilität entwickelt<br />

wurde. Damit eignet sie sich für<br />

gewerbliche Bauprojekte ebenso wie für<br />

Wohnungen im Luxusbereich.<br />

Der Ashgabat International Airport ist<br />

eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte<br />

Turkmenistans. Die Fassadenbeschichtung<br />

erforderte eine sehr hohe Witterungsstabilität<br />

bei gleichzeitiger dauerhafter Glanz- und<br />

Farbtonbeständigkeit. Die markante Fassade<br />

hat die Form eines fliegenden Falken. Für die<br />

Lackierung der Fläche von 32.000 m 2 war<br />

das Kölner Unternehmen Köln-Color verantwortlich.<br />

Dieses entschied sich für den Pulverlack<br />

Alesta SD Matt RAL 9016, weil er<br />

allen gestellten Anforderungen entsprach.<br />

Die Pulverlack-Produktlinie Alesta SD wurde<br />

speziell für Gebäude entwickelt, die direkter<br />

Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Die einzelnen<br />

Fassadenteile stammten vom Kölner<br />

Fassadenspezialisten Christian Pohl. Nach<br />

der Lackierung wurden die 3 mm dünnen<br />

Bild 7. Bleche im 450 °C heißen Zinkbad.<br />

Aluminiumplatten zur Montage nach Ashgabat<br />

geschickt.<br />

Das internationale Flughafenprojekt, das<br />

etwa 2,3 Mrd. USD gekostet haben soll,<br />

umfasst 30 Gebäude auf einer Fläche von<br />

350.000 m 2 und liegt direkt vor den Toren<br />

der Hauptstadt Ashgabat. In zwei Passagierterminals<br />

können mehr als 17 Mill. Passagiere<br />

abgefertigt werden, dazu kommt eine<br />

Umschlagskapazität von mehr als 200.000 t<br />

Frachtgut jährlich.<br />

Die Bezeichnung SD (Super Durable) im<br />

Pulverlacknamen benennt die Haltbarkeitsstufen:<br />

Alesta AP ist eine Pulverlackreihe auf<br />

Polyesterbasis, die für den Wohnungsbau<br />

und kleinere Projekte unter normalen klimatischen<br />

Bedingungen geeignet ist. Alesta SD<br />

hat eine verbesserte Glanz- und Farbtonstabilität,<br />

die für Wohnungen im Luxusbereich<br />

sowie für Geschäftsgebäude vorgesehen ist.<br />

Alesta UD kennzeichnet besonders langlebige<br />

Pulverlacke, die für den Einsatz an<br />

repräsentativen Gebäuden oder in Umgebungen<br />

mit sehr hoher Sonneneinstrahlung<br />

entwickelt wurden.<br />

Glasschutzschichten ohne<br />

Temperaturbelastung aufbringen<br />

Veroglaze von der Poligrat GmbH, München,<br />

ist ein Verfahren, um harte und widerstandsfähige<br />

Schutzschichten aus Glas auf<br />

Oberflächen von Metallen, Keramik, Beton,<br />

Glas und Holz aufzubringen. Im Unterschied<br />

zu Email oder Glasuren werden die Werk-<br />

(Foto: Zinq)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


50 K <br />

Zink und Kupfer sowie auf Keramik, Beton,<br />

Stein, Glas und Holz. Dies erfolgt weitgehend<br />

unabhängig von Form und Größe der<br />

Bauteile sowie auch vor Ort auf fest installierten<br />

oder nicht transportablen Bauteilen.<br />

Die Anwendung kann auch lokal begrenzt<br />

und mehrfarbig erfolgen, beispielsweise für<br />

Beschriftungen und Markierungen.<br />

(Foto: Axalta)<br />

Bild 8. Die Fassade des neuen Flughafens von Ashgabat in Turkmenistan wurde mit dem<br />

besonders witterungsbeständigen Pulverlack Alesta SD beschichtet.<br />

stoffe durch den Beschichtungsprozess keinen<br />

nennenswerten Temperaturbelastungen<br />

ausgesetzt.<br />

Solche Schutzschichten können farblos<br />

transparent hergestellt werden oder aber<br />

farbig in frei wählbaren Farben und Farbtiefen.<br />

Für das Aufbringen werden keine<br />

komplexen oder aufwendigen Anlagen<br />

benötigt. Das Verfahren verwendet keine<br />

Gefahrstoffe und verursacht keine Abwässer<br />

oder Abfälle. Damit beschichtete Teile lassen<br />

sich einfach recyceln. Die Beschichtung kann<br />

auch vor Ort an fest eingebauten Teilen<br />

erfolgen. Beschädigungen sind jederzeit einfach<br />

zu reparieren.<br />

Die Schutzschichten können einfach ge -<br />

reinigt werden, auch von Fingerabdrücken<br />

und Graffiti. Sie sind beständig gegen<br />

UV-Strahlung, Wetter, Ausbleichen und Alterung,<br />

außerdem lebensmittelecht, biokompatibel<br />

und nicht brennbar. Die Schichten sind<br />

hart und zeigen eine hohe Kratz festigkeit und<br />

Verschleißbeständigkeit auf. Die Oberflächen<br />

sind glatt, geschlossen und weitgehend resistent<br />

gegen Belagbildung, Chemikalien, Lösemittel<br />

und Reinigungsmittel. Sie widerstehen<br />

Temperaturen von über 600 °C.<br />

Jede Schutzschicht haftet fest auf den<br />

Oberflächen und ist homogen und porenfrei.<br />

Sie besteht aus Quarzglas mit einer Dicke bis<br />

<br />

lichen Materialien zuverlässig vor Korrosion<br />

und chemischem Angriff. Die Schichten ba -<br />

sieren auf der Sol-gel-Technik und werden<br />

zuerst als flüssiger Lack aufgetragen, durch<br />

Spritzen, Streichen, Rollen oder Tauchen.<br />

Nach einigen Minuten Trockenzeit werden<br />

die Schichten durch eine Wärmebehandlung<br />

von einigen Sekunden bei Temperaturen im<br />

Bereich von 800 °C bis 1.100 °C gehärtet<br />

und wandeln sich dabei in amorphes<br />

Glas um. Die darunterliegenden<br />

Werkstoffe werden dadurch nur<br />

unwesentlich erwärmt und nicht<br />

geschädigt.<br />

Anwendbar sind die<br />

Schutzschichten auf<br />

Me tallen wie Aluminium<br />

(mit und ohne<br />

Eloxal), Edelstahl, Stahl,<br />

Sprühbeölung ohne Druckluft<br />

Mit verschiedenen Versionen des Sprühölverfahrens<br />

spray.xact der Technotrans AG,<br />

Sassenberg, steht eine Anlage zur nebelarmen<br />

Beölung bereit. Die Version spray.xact<br />

reflection (Bild 9) wurde vor allem für den<br />

Einsatz an Stanzautomaten entwickelt und<br />

bewirkt mit ihrer Reflektionsfläche einen<br />

besonders feinen Ölauftrag. Die Lösung<br />

kommt wie alle Modelle ohne Druckluft und<br />

Absauganlage aus.<br />

Ob Coilbänder, Platinen oder Formteile:<br />

Im Bereich der Sprühbeölung hat der Hersteller<br />

ein vollständiges Programm für die<br />

Beölung unterschiedlicher Materialien im<br />

Programm. Diese erfolgt sowohl mit Ölen<br />

als auch Emulsionen oder Korrosionsschutzmitteln.<br />

Beim Prozess der Sprühbeölung ist<br />

spray.xact besonders wirtschaftlich, da das<br />

System ohne Druckluft nebelarm arbeitet<br />

und folglich auch keine Absaugung notwendig<br />

ist. Zudem wurde ein optionaler<br />

Sprühbildoptimierer entwickelt, der noch<br />

höheren Ansprüchen zum Beispiel bei der<br />

Umformung von Karosserie-Außenhautteilen<br />

oder beim Sprühen von sehr engen Mustern<br />

gerecht wird.<br />

Bild 9. Schema der Versorgungseinheit<br />

und der Sprühkammer beim Sprühöl verfahren<br />

spray.xact reflection.<br />

(Foto: Technotrans)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


K 51<br />

«<br />

IN DIESEM FACHBEITRAG WERDEN<br />

<br />

UNTERNEHMEN ANGESPROCHEN:<br />

(Foto: Technotrans)<br />

Axalta Coating Systems<br />

Germany GmbH & Co. KG<br />

Siemensstraße 4<br />

84051 Essenbach-Altheim<br />

Tel. +49 8703 9318-0<br />

www.axalta.de/pulver<br />

The Coatinc Company<br />

Holding GmbH<br />

Steinstraße 5<br />

57072 Siegen<br />

Tel. +49 271 43478<br />

www.coatinc.com<br />

Institut Feuerverzinken GmbH<br />

Mörsenbroicher Weg 200<br />

40470 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 690765-0<br />

www.feuerverzinken.com<br />

Poligrat GmbH<br />

Valentin-Linhof-Straße 19<br />

81829 München<br />

Tel. +49 89 42778-0<br />

www.poligrat.de<br />

technotrans AG<br />

Robert-Linnemann-Straße 17<br />

48336 Sassenberg<br />

Tel. +49 2583 301-1000<br />

www.technotrans.de<br />

Zinq® Technologie GmbH<br />

Nordring 4<br />

45894 Gelsenkirchen<br />

Tel. +49 209 319270-0<br />

www.zinq.com<br />

Bild 10. Sprühkammer für das Sprühölverfahren spray.xact,<br />

eingebaut in einem Stanzautomaten.<br />

Die Beölungssysteme liegen in mehreren Ausführungen vor.<br />

spray.xact reflection wurde vor allem für den Einsatz an<br />

Stanzautomaten (Bild 10) entwickelt. Durch eine Reflektionsfläche<br />

wird das aufzu tragende Öl noch einmal verfeinert,<br />

sodass ein Ölhauch entsteht. Diese Art der indirekten<br />

Beölung ist besonders bei der Fertigung von kleinen Werkstücken<br />

in hoher Stückzahl wie bei Steckerkontakten sinnvoll.<br />

Außerdem ist spray.xact reflection für das Beölen von<br />

Bändern an Stanz- und Biegeautomaten sowie Schmalbändern<br />

ein setzbar.<br />

Für einfache Anwendungen mit bis zu vier Sprühdüsen ist<br />

beispielsweise die Lösung spray.xact easy geeignet. Ihre<br />

Düsen können flexibel in der Presse platziert werden. Da -<br />

durch stellt sie eine wirtschaftliche Variante für alle Anwendungen<br />

im kleineren Maßstab dar. Für größere Anwendungen<br />

mit bis zu 40 Düsen oder mehr kommen die Version<br />

spray.xact b ohne Einhausung und die Aus führung spray.<br />

xact c mit nahezu geschlos sener Sprühkammer zum Einsatz.<br />

Durch spezielle, hochfrequent taktende Ventile be nötigt<br />

das verschleiß- und wartungsarme Sprühölverfahren keine<br />

Druckluft. Aus diesem Grund ist eine entsprechende Anlage<br />

nahezu nebelfrei, sodass eine Absauganlage entfallen kann.<br />

Der Ölauftrag erfolgt besonders präzise und lässt sich komfortabel<br />

steuern.<br />

Der Hersteller kann per Fernzugriff weltweit auf die Steuerung<br />

der Beölungsanlage zugreifen. Im Servicefall oder bei<br />

Bedienfehlern besteht so ein schneller Online-Zugriff auf die<br />

Anlage und Störungen können rascher behoben werden. K<br />

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52 K <br />

Studie über Kosten<br />

für Korrosionsschutz<br />

Feuerverzinken schon bei Erstkosten günstiger<br />

Düsseldorf. Wer Stahlkonstruktionen möglichst wirtschaftlich vor<br />

Korrosion schützen will, für den ist das Feuerverzinken Pflicht. Denn<br />

eine Feuerverzinkung ist bereits bei den Erstkosten günstiger als eine<br />

Beschichtung. Dies belegt der Leitfaden »Kosten im Stahlbau«, der<br />

vom Institut für Bauökonomie der Universität Stuttgart in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem CEEC (Conseil Européen des Economistes<br />

de la Construction – The European Council of Construction Economists)<br />

im Auftrag von bauforumstahl erarbeitet wurde.<br />

Neben anderen Kosten im Stahlbau liefert<br />

der Leitfaden »Kosten im Stahlbau«<br />

auch für den Korrosionsschutz Richtwerte<br />

zur Kostenplanung von Bauprojekten und<br />

er möglicht die vergleichende Bewertung der<br />

Erstkosten von Korrosionsschutzsystemen<br />

im Stahlbau. Die in dem Leitfaden veröffentlichten<br />

Korrosionsschutzkosten sind Preisspannen<br />

für Gebäude mit 800 bis 1.400 m²<br />

Bruttogeschossfläche und einer mäßigen<br />

korrosiven Belastung (Korrosivitätskategorie<br />

C3), was einer Stadt- und Industrieatmosphäre<br />

entspricht. Bei allen Konstruktionsarten<br />

zeigt sich, dass die Feuerverzinkung im<br />

Rahmen der angegebenen Preisspannen im<br />

Hinblick auf die untere als auch obere Intervallgrenze<br />

günstiger ist. Je nach Konstruktionsart<br />

ist sie mehr als 20 bis fast 40 %<br />

günstiger als werkseitige Beschichtungen.<br />

<br />

<br />

Im Gegensatz zur Darstellung der Korrosionsschutzkosten<br />

im Leitfaden »Kosten im<br />

Stahlbau« ist der Kostenvorteil der Feuerverzinkung<br />

in konkreten Angeboten von<br />

Stahlbau-Unternehmen nicht immer direkt<br />

zu erkennen. Gelegentlich werden nämlich<br />

Kosten wie Strahlarbeiten in die Stahlbaukosten<br />

eingerechnet. Dies hat den Effekt,<br />

dass die Stahlbaukosten zu hoch ausgewiesen<br />

und die Kosten für den Korro sionsschutz<br />

durch Beschichten zu niedrig dargestellt<br />

werden. Während für Beschichtungen nämlich<br />

vorbereitende Strahlarbeiten unbedingt<br />

notwendig sind, ist dies im Hinblick auf die<br />

Feuerverzinkung nur in Ausnahmefällen<br />

erforderlich, da beim Feuerverzinken die<br />

Vorbehandlung der Stahlbauteile durch Entfetten,<br />

Beizen und Fluxen sehr kosteneffizient<br />

in Tauchbädern erfolgt.<br />

<br />

Aufgrund ihrer erwiesenen, langen Schutzdauer<br />

von zumeist 50 Jahren und mehr verursacht<br />

eine Feuerverzinkung in der Regel<br />

während dieser Zeit keine Folge- und<br />

Instandhaltungskosten. Im Gegensatz dazu<br />

erreichen Beschichtungen deutlich kürzere<br />

Schutzzeiträume. Instandsetzungen in Form<br />

von Ausbesserungen oder Vollerneuerungen<br />

sind in aller Regel deutlich aufwendiger<br />

und damit kostspieliger als der Erstschutz,<br />

da zusätzliche Einrüst- und Umweltmaßnahmen<br />

zu berücksichtigen sind sowie Betriebsunterbrechungen<br />

und andere Störungen als<br />

Folge entstehen können. Bei langfristiger<br />

Betrachtung verursacht die wartungsfreie<br />

Feuerverzinkung im Gegensatz zu Beschichtungen<br />

keine Folgekosten und ist somit<br />

immer der Korrosionsschutz der ersten<br />

Wahl.<br />

K<br />

(sm 170604962)<br />

(Foto: Feuerverzinken)<br />

Das Feuerverzinken führt bereits bei den Erstkosten zu hohen Einsparungen.<br />

« <br />

Institut Feuerverzinken GmbH<br />

Mörsenbroicher Weg 200<br />

40470 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 690765-0<br />

www.feuerverzinken.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


K 53<br />

Feuerverzinkungsanlage in Spanien wieder in Betrieb<br />

Duisburg. Die Feuerverzinkungslinie von thyssenkrupp Galmed S.A. im spanischen Sagunto<br />

ist wieder in Betrieb gegangen.<br />

Neben anderen Konsolidierungsmaßnahmen<br />

im Rahmen des Optimierungsprogramms<br />

»Best-in-Class Reloaded« bei der<br />

thyssenkrupp Steel Europe AG war der<br />

Standort in der Nähe von Valencia 2013 aufgrund<br />

der geringen Auslastung in Folge der<br />

Wirtschaftskrise in Südeuropa außer Betrieb<br />

genommen worden. Ende 2016 wurde die<br />

Fertigung von Stahlblechen wieder hochgefahren.<br />

Der Aufbau der Belegschaft für das<br />

spanische Werk wird schrittweise fortgesetzt.<br />

Laut Angaben des Stahlkonzerns werden<br />

wieder feuerverzinkte Stahlbleche, die bei<br />

der thyssenkrupp Steel Europe AG an mehreren<br />

Standorten gefertigt werden, von<br />

Kunden aus verschiedenen Branchen stärker<br />

nachgefragt. Die europäische Automobilindustrie<br />

habe sich beispielsweise zuletzt<br />

sehr positiv entwickelt. Dies wirkte sich<br />

unter an derem auf die Zahl der Pkw-Neuzulassungen<br />

in Europa aus. So wurden 2015<br />

im Vergleich zum Vorjahr rd. 9 % mehr<br />

Fahrzeuge angemeldet. Auch Kunden aus<br />

anderen Branchen fragen zunehmend nach<br />

feuerverzinkten Produkten, bei denen der<br />

Stahl seinen korrosionsschützenden Überzug<br />

durch Eintauchen in geschmolzenes<br />

Zink erhält, hieß es. Vor dem Hintergrund<br />

dieser deutlich verbesserten Gesamtsituation<br />

haben sich thyssenkrupp Steel Europe<br />

AG und thyssenkrupp Galmed S.A. entschlossen,<br />

die Anlage in Sagunto wieder<br />

anzufahren.<br />

Ein Teil der für den Betrieb des Werkes<br />

benötigten Mitarbeiter seien bereits rekrutiert<br />

worden, weitere sollen in den nächsten<br />

Wochen folgen. Dabei ist ehemaligen Be -<br />

schäftigten der thyssenkrupp Galmed S.A.<br />

angeboten worden, wieder ihre Tätigkeit im<br />

Werk bei Valencia aufzunehmen. Im Zuge<br />

der Außerbetriebnahme 2013 war mit dem<br />

Betriebsrat ein Sozialplan vereinbart worden,<br />

der unter anderem einen Arbeitsplatzwechsel<br />

zur Muttergesellschaft thyssenkrupp<br />

Steel Europe AG vorsah. Die etwa 50<br />

spanischen Mitarbeiter, die danach an verschiedene<br />

Standorte in Deutschland ge -<br />

wechselt waren, hatten jetzt auf freiwilliger<br />

Basis die Möglichkeit, an ihre ehemaligen<br />

Arbeitsplätze zurückzukehren. Davon hat<br />

auch ein wesentlicher Teil Gebrauch ge -<br />

macht.<br />

(sm 170204532) K<br />

Humboldt dankt,<br />

Adenauer dementiert.<br />

Briefe aus dem Historischen Archiv Krupp<br />

Art. Nr. 438020<br />

24,95 €<br />

Herausgegeben von der<br />

Alfried Krupp von Bohlen<br />

und Halbach-Stiftung<br />

2017 · 248 Seiten ·<br />

21,5 x 27,5 cm<br />

37 Schwarzweiß-Abbildungen<br />

149 Farbabbildungen.<br />

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Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


54 K <br />

Perfekte Schale<br />

Feuerverzinkte Bauteile schützen Sylter Restaurantgäste<br />

vor rauem Klima an der See<br />

Beim Bau des neuen Fischrestaurants »Gosch« samt<br />

Anbau des Außenpavillions in Wenningstedt waren die Handewitter<br />

KODO Stahl- und Metallbau GmbH und die ZINKPOWER Neumünster<br />

GmbH & Co. KG die ausführenden Metallbauer und der verantwortliche<br />

Korrosionsschutzbetrieb.<br />

Wer in Wenningstedt bei »Gosch« auf<br />

der Terrasse sitzt, der will sich den Matjes<br />

nicht vom Teller wehen lassen und keinen<br />

Sand in den Garnelen haben. Der will ganz<br />

entspannt die frische Seeluft genießen. In<br />

diesem extrem korrosiven maritimen Klima<br />

hat ein hochwertiger und nachhaltiger<br />

Schutz der Stahl-Bauteile größte Bedeutung.<br />

Der Außenpavillon bewahrt die Gäste vor<br />

allzu rauem Klima, die zweifache Pulverbeschichtung<br />

mit dem ZINKPOWER ® -Coating-<br />

Premium-System schützt die feuerverzinkten<br />

Bauteile.<br />

Weit wie eine Muschel öffnet sich das<br />

spektakuläre Gebäude des Sylter Architekturbüros<br />

Schlums+Franzen zum Meer. 2012<br />

war der Neubau des populären Sylter Restaurants<br />

»Gosch am Kliff« eröffnet worden,<br />

das sich auch durch die grasbedeckten<br />

Dachflächen harmonisch in die Dünenlandschaft<br />

einfügt. 2015 wurde ein filigraner<br />

Pavillon mit integrierten Pergolamarkisen<br />

angebaut. Was so leicht wirkt, ist tief verankert:<br />

Bis über zwei Geschosse hinweg ragen<br />

die tragenden Stahlbauelemente tief in den<br />

Dünensand.<br />

Montiert wurde »in einem sehr engen<br />

slot«, erinnert sich KODO-Geschäftsführer<br />

Klaus-Martin Konrad – und in »Mistwetter«.<br />

Er ist hochzufrieden: »Das Ergebnis ist be -<br />

stechend.« Sein Unternehmen und ZINK-<br />

POWER Neumünster, hier wurden beide<br />

Male die Bauteile feuerverzinkt und pulverbeschichtet,<br />

trennen nur etwa 100 km und<br />

verbindet eine jahrelange vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit.<br />

Für extreme Bedingungen wie auf Sylt<br />

bietet die ZINKPOWER-Gruppe das »ZINK-<br />

POWER Coating Premium«-System an: Die<br />

Stahlteile wurden nach DIN EN ISO 1461<br />

feuerverzinkt, chemisch vorbehandelt, an -<br />

schließend im Zweischichtsystem zunächst<br />

mit Epoxidharz-Pulverlack grundiert und in<br />

einem zweiten Beschichtungsvorgang mit<br />

einem witterungsbeständigen Polyester-<br />

Pulverlack als Deckschicht, in diesem Fall in<br />

den Farbtönen RAL 7048 und RAL 3020,<br />

pulverbeschichtet. Insgesamt erreicht dieses<br />

Korrosionsschutzsystem eine Schichtdicke<br />

von etwa 260 bis 300 μm und erfüllt die<br />

Korrosivitätskategorie C5-M.<br />

Immer häufiger ließen Kunden Stahlelemente<br />

nach dem Feuerverzinken individualisieren<br />

und werksseitig nach Farbwunsch<br />

noch pulverbeschichten, sagt ZINKPOWER-<br />

Werksleiter Jürgen Hohnstein. Bei der Be -<br />

schichtung gehe der Trend zu seidenglänzenden,<br />

matten, oder auch in der Oberfläche<br />

strukturierten Lacken, die den Bauteilen<br />

eine sehr wertig erscheinende Optik verleihen.<br />

Sowohl Jürgen Hohnstein als auch<br />

Klaus-Martin Konrad haben schon den Blick<br />

aus dem neuen Pavillon aufs Meer genossen<br />

und sich über die gelungene Konstruktion<br />

gefreut.<br />

www.zinkpower.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 170605052)<br />

Das neue Restaurant »Gosch«<br />

in Wenningstedt auf Sylt: mit<br />

Feuerverzinkung gegen Korrosion<br />

geschützt.<br />

(Foto: Zinkpower)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


K 55<br />

<br />

<br />

Hilden. Der Zentralverband Oberflächentechnik e.V. (ZVO) hat den ZVO-Einkaufsführer<br />

2017/2018 erstmals als App für IOS und Android veröffentlicht.<br />

Die Daten der teilnehmenden Unternehmen werden in Echtzeit verarbeitet<br />

und dargestellt. Für die Ausgabe 2017/2018 hat der ZVO die Nomenklatur<br />

vollständig überarbeitet und erweitert. Erstmals sind sämtliche Leistungen<br />

aus den Bereichen Oberflächensysteme /Oberflächendienstleistungen alphabetisch<br />

sortiert, jeweils nach Oberflächenveredlern, Verfahrens- und Rohstofflieferanten.<br />

Ferner erhielt das Galvanisieren für wichtige Abnehmerbranchen<br />

sowie das Galvanisieren bestimmter Grundmaterialien und großvolumiger<br />

oder überlanger Bauteile eigene Suchkriterien.<br />

www.zvo.org<br />

K<br />

/<br />

AS/WS(SHN)/SE/ (sm 170605004)<br />

<br />

Essen. Der Technologiekonzern thyssenkrupp wird ein weiteres automobiles<br />

Zulieferwerk in Ungarn errichten. Noch in diesem Frühjahr soll mit dem<br />

Bau des Werks auf einer Fläche von rd. 20.000 m² in Debrecen im Osten des<br />

Landes be gonnen werden. Ab 2018 werden dort jährlich insgesamt über<br />

6 Mill. Schraubenfedern und Stabilisatoren hergestellt. Zu den Kunden zählen<br />

namhafte europäische Automobilhersteller. Die Investitionssumme liegt<br />

bei rd. 35 Mill. €.<br />

Karsten Kroos, CEO der Komponentensparte von thyssenkrupp: »Mit dem<br />

Ausbau unserer Produktionskapazitäten in Ungarn setzen wir die profitable<br />

Wachstumsstrategie unseres Komponentengeschäfts gemeinsam mit unseren<br />

Kunden weiter fort.«<br />

Bereits im vergangenen Frühjahr hat thyssenkrupp in der Nähe von Budapest<br />

mit dem Bau eines neuen Produktionsstandortes für Motor- und Fahrwerkskomponenten<br />

begonnen. Ab 2018 ist dort die Serienproduktion von<br />

elektrisch unterstützten Lenksystemen und Zylinderkopfhauben mit integrierten<br />

Nockenwellen geplant. Rd. 100 Mill. € investiert das Unternehmen<br />

in diesen neuen Fertigungsstandort. Darüber hinaus be treibt thyssenkrupp<br />

seit 2013 ein Montagewerk für Vorder- und Hinterachsen für den Kunden<br />

<br />

Aber nicht nur als Produktionsstandort gewinnt Ungarn für thyssenkrupp<br />

zunehmend an Bedeutung. Bereits heute betreibt das Unternehmen in Budapest<br />

ein Software-Entwicklungszentrum für Lenkungstechnologie.<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

K<br />

/<br />

<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 170604720)<br />

Stuttgart / Jieyang. In der Metal Eco City (MEC) in Jieyang entsteht ein<br />

Galvanikpark mit Vorbildcharakter für ganz China. Jieyang gilt als<br />

Metall-Mekka Chinas. In der Millionenstadt gibt es mehr als 7.600 Metallunternehmen<br />

mit 400.000 Arbeitskräften. Dort soll ein deutsch- chinesischer<br />

Standort für die umweltfreundliche Galvanikproduktion aufgebaut werden.<br />

Zum Konzept gehören eine interne Zertifizierungsstelle für galvanische<br />

Betriebe und der Aufbau eines Regelwerks und Prozesskatasters für elektrochemische<br />

Prozesse und Spülmethoden. Begleitet wird der Prozess vom<br />

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in<br />

Stuttgart, dessen Abteilung Galvanotechnik in enger Ab stimmung mit der<br />

ZhongDe Metal Group ein Büro für Qualitäts- und Sicherheitsmanagement<br />

aufbaut. Das Galvanikzentrum umfasst eine Fläche von 530.000 m², die<br />

gesamte Investitionssumme soll 2,4 Mrd. RMB betragen, das sind rd.<br />

320 Mill. €.<br />

www.metal-eco-city.com<br />

K<br />

/<br />

AS/WS(SHN)/SE/ (sm 161104247)<br />

Basel. Axalta Coating Systems ein Anbieter von Flüssig- und Pulverlacken,<br />

gibt mit seiner neuen Website für den Geschäftsbereich Energy Solutions<br />

einen umfassenden globalen Überblick über sämtliche Energy-Solutions-Marken.<br />

Diese sind speziell auf Kunden zugeschnitten, die Drahtlacke, Tränkharze<br />

und Elektroblechlacke einsetzen. Zu den elektrischen Isoliermateria lien<br />

von Axalta ge hören die Marken Voltatex ® , Voltaprem ® , Voltabas, Voltahyd,<br />

Voltacast, Voltron ® und Basa.<br />

www.electricalinsulation.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 170604954)<br />

<br />

Offingen. Die Richard Geiss GmbH bietet ab sofort die Lohnentfettung für<br />

Kleinteile und Baugruppen bis zu einer Größe von 1.200 mm x 800 mm x<br />

970 mm an. Die neue Anlage ist auf einen Durchsatz von 12.000 Gitterboxen<br />

pro Jahr ausgelegt, sodass etliche Millionen Teile entfettet werden können.<br />

Die Lohnentfettung ist für industrielle Anwender aus dem Automobil-, Anlagen-,<br />

Maschinen- und Werkzeugbau interessant, denn über die Perchlorethylen-Lösemittelanlagen<br />

können stark verölte oder benetzte Metallteile wie<br />

Stanz- und Stanzbiege-, Drahtbiege-, Tiefzieh- oder Fließpressteile absolut<br />

prozesssicher gereinigt werden. In einem Arbeitsgang können Chargen mit<br />

einem Gewicht von bis zu 1.000 kg und bis zu 60 Chargen pro Tag gereinigt<br />

werden.<br />

www.geiss-gmbh.de<br />

K<br />

/<br />

AS/WS(SHN)/SE/ (sm 161004134)<br />

Kompetenz in der<br />

Schleuderrad-Strahltechnik<br />

Als Komplettanbieter konstruieren<br />

und fertigen wir Schleuderrad-<br />

Strahlanlagen inkl. Filter- und<br />

Transporttechnik.<br />

Besonderen Wert legen wir<br />

auf den Service:<br />

• Verschleiß- und Ersatzteile<br />

• Reparatur und (Fern-)Wartung<br />

• Inspektion und Beratung<br />

• Modernisierung und<br />

Leistungssteigerung<br />

• Optimierte Gebrauchtmaschinen<br />

AGTOS<br />

Gesellschaft für technische<br />

Oberflächensysteme mbH<br />

Gutenbergstraße 14<br />

D-48282 Emsdetten<br />

Tel. +49(0)2572 96026-0<br />

info@agtos.de<br />

www.agtos.de<br />

185-07/14-4c<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


56 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

E & S Baustahlcenter wird Teil der SÜLZLE-Gruppe<br />

Rosenfeld. Die SÜLZLE-Gruppe mit ihrem Unternehmen SÜLZLE Stahlpartner hat zum 18. April 2017<br />

die E & S Baustahlcenter GmbH in Schwendi/Großschafhausen übernommen.<br />

Der oberschwäbische Familienbetrieb<br />

liefert bereits seit 1997 Baustahl und Be -<br />

wehrungstechnik an seine regionalen und<br />

überregionalen Kunden. SÜLZLE Stahlpartner<br />

ist mit zwölf eigenen Standorten und<br />

einem Partnerbetrieb in Aichach einer der<br />

größten Bewehrungsstahlhändler und Biegebetriebe<br />

Deutschlands und steht in direktem<br />

Kontakt mit zahlreichen nationalen<br />

und internationalen Stahlwerken. Das Ro -<br />

senfelder Unternehmen war allerdings bislang<br />

noch nicht im Großraum Ulm vertreten.<br />

»Wir freuen uns, dass wir in Zukunft<br />

unseren Kunden in den Regionen Oberschwaben<br />

und Allgäu kompetente Beratung<br />

und schnellen Service vor Ort anbieten<br />

können«, betont Heinrich Sülzle, Gesellschafter<br />

der Sülzle Gruppe. »Die Mitarbeiter<br />

der E & S Baustahlcenter GmbH werden<br />

ebenfalls übernommen. So bleiben den<br />

Stammkunden ihre vertrauten Ansprechpartner<br />

erhalten«, erläutert Sülzle. SÜLZLE<br />

Heinrich Sülzle (li.)<br />

und Andreas Sülzle,<br />

Gesellschafter der<br />

Sülzle Gruppe, freuen<br />

sich über den neuen<br />

SÜLZLE-Stahlpartner-<br />

Standort in Schwendi<br />

Stahlpartner erweitert durch die Übernahme<br />

sein Liefergebiet und kann seine Kunden<br />

rund um Ulm und Biberach sowie in<br />

den Regionen Oberschwaben und Allgäu<br />

noch schneller und flexibler beliefern.<br />

www.suelzle-gruppe.de<br />

/<br />

(Foto: SÜLZLE Gruppe)<br />

(sm 170605002)<br />

KLÖCKNER & CO BETEILIGT<br />

SICH AN TECHNOLOGIE-START-UP<br />

BIGREP<br />

Duisburg/Berlin. Klöckner & Co hat sich über<br />

die Venture Capital Tochter kloeckner.v an dem<br />

Technologie-Start-up BigRep beteiligt. Durch eine<br />

Vorinvestition steigt Klöckner & Co damit bereits<br />

vor Abschluss der laufenden internationalen Serie<br />

B-Finanzierungsrunde der BigRep GmbH in den<br />

Zukunftsmarkt der additiven Fertigung ein. Big-<br />

Rep ist Entwickler und Hersteller des größten<br />

serienmäßig verfügbaren 3-D-Druckers der Welt,<br />

sowie Berater für Anlagenlösungen der additiven<br />

Fertigung. Neben der finanziellen Beteiligung ist<br />

geplant, dass Klöckner & Co zukünftig industrielle<br />

3-D-Drucker von BigRep in seinem umfangreichen<br />

Standortnetzwerk in Europa und den USA<br />

einsetzt. Die Perspektiven für dieses Marktsegment<br />

sind vielversprechend: Bis 2020 wird eine<br />

jährliche Wachstumsrate von rd. 20 % erwartet.<br />

www.kloeckner.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 170605029)<br />

GLEITSCHLEIFTECHNIK, VIELSEITIG<br />

IN DER OBERFLÄCHENBEARBEITUNG<br />

Entgraten | Glätten | Polieren | Reinigen | Entzundern<br />

www.walther-trowal.de | Tel. 02129-571-0


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 57<br />

Souveränität über Daten trotz Austausch<br />

Industrial Data Space macht neue Geschäftsmodelle möglich<br />

München. Mit dem Industrial Data Space können Unternehmen Daten<br />

austauschen und gleichzeitig bestimmen, wer die Daten zu welchem Zweck<br />

nutzen darf. Die Fraunhofer-Gesellschaft stellt hierfür das Referenzarchitektur<br />

modell vor. Es bildet die Grundlage für viele neue datenzentrierte<br />

Geschäftsmodelle.<br />

Menge. Das Mapping der Stammdaten er -<br />

folgt dabei automatisiert. »Der aufwendige<br />

manuelle Datenabgleich entfällt komplett«,<br />

beschreibt Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann,<br />

Vorsitzender des Vorstands der Salzgitter<br />

AG, den Nutzen des Industrial Data<br />

Space.<br />

Der Megatrend »Digitale Transformation«<br />

verändert nicht nur die Geschäftsprozesse,<br />

sondern auch die Rolle, die Daten im<br />

Unternehmen spielen. Diese werden heute<br />

zunehmend als Wirtschaftsgut und als strategische<br />

Ressource betrachtet. Damit Unternehmen<br />

in der Zusammenarbeit mit Ge -<br />

schäftspartnern Daten ohne Kontrollverlust<br />

austauschen können, hat die Fraunhofer-<br />

Gesellschaft den Industrial Data Space,<br />

einen geschützten Datenraum entwickelt.<br />

Datenaustausch mit Regeln<br />

Jedes Unternehmen legt vorher fest, wie<br />

seine Informationen im Rahmen der Zusammenarbeit<br />

genutzt werden dürfen und wie<br />

nicht. In den geschützten Datenraum dürfen<br />

nur zertifizierte Teilnehmer eintreten, deren<br />

Identität vorher überprüft wurde. Einerseits<br />

lassen sich die Daten im Rahmen der Zusammenarbeit<br />

ungehindert nutzen, andererseits<br />

behalten Unternehmen die volle Kontrolle.<br />

Dass das in der Praxis funktioniert, zeigt ein<br />

Projekt, das das Fraunhofer-Institut für Software-<br />

und Systemtechnik ISST mit dem<br />

Stahlkonzern Salzgitter AG realisiert hat.<br />

Dabei geht es um die Übertragung von<br />

Lagerdaten zwischen Kunden- und Lieferantensystemen.<br />

Der Datenaustausch erfolgt<br />

automatisiert, sicher und verschlüsselt über<br />

die maschinelle Schnittstelle unter Einsatz<br />

von Smart Data Apps. Die Kunden können<br />

erfragen, ob die gewünschte Art von Stahl<br />

zum Wunschtermin vorrätig ist, das Lieferantensystem<br />

meldet dann die verfügbare<br />

Zukünftig Transportüberwachung<br />

Neben dem Management von Lagerdaten<br />

erarbeiten die Forscher mit dem Industrial<br />

Data Space derzeit auch Lösungen für die<br />

Echtzeit-Überwachung von Transporten, um<br />

Anlieferungsprozesse zu verbessern. Seit<br />

Oktober 2015 unterstützt das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung (BMBF)<br />

das Forschungsprojekt »Industrial Data Space«<br />

mit einer Laufzeit von drei Jahren. Insgesamt<br />

12 Fraunhofer Institute sind an der<br />

Initiative beteiligt.<br />

K<br />

(sm 170604935)<br />

SÜDSTAHL INVESTIERT IN<br />

NEUE STRAHL- UND<br />

BESCHICHTUNGSKABINE<br />

Mertingen. Die Südstahl GmbH & Co. KG hat<br />

in eine neue Strahl- und Beschichtungskabine<br />

investiert. Damit erweitert das Unternehmen sein<br />

Leistungsspektrum um das Strahlen von nichtrostendem<br />

Stahl und steigert mit der neuen Technik<br />

die Produktivität. Südstahl erfüllt nun die Anforderungen<br />

aus den Normen EN 1090 und<br />

EN ISO 12944. Das Dach der 15 m langen und 5 m<br />

breiten Strahlkabine kann für die Einfahrt des<br />

Deckenkrans geöffnet werden. In ihr finden Bauteile<br />

mit einem Gewicht von bis zu 20 t Platz. Für<br />

die Oberflächenbehandlung wird mit Glasperlen<br />

und Stahlgranulat auf zwei unterschiedliche<br />

Strahlmedien zurückgegriffen.<br />

www.suedstahl.de<br />

K<br />

/<br />

AS/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170304584)<br />

L = 685 +/- 0,2<br />

0.30<br />

Präzisionsplatinen made in Solingen<br />

PERFEKT AUF SIE<br />

B = 613 + 0,2 mm<br />

PRÄZISE wie<br />

eine Vogel-Bauer Platine<br />

ein Schweizer Uhrwerk<br />

0.10<br />

4<br />

Bestmögliche Schnittqualität und gerade Schnittkanten begünstigen Schweißprozesse<br />

Einhaltung engster Längen- und Rechtwinkeligkeitstoleranzen<br />

Erfüllung hoher Planheitsanforderungen mittels Hochleistungsrichtmaschine<br />

Kratzerfreie, kantenbündige Stapelung – ideal geeignet für automatisiertes<br />

Abstapeln bei der Weiterverarbeitung<br />

Höchste Wirtschaftlichkeit durch Schneiden statt Lasern<br />

VOGEL-BAUER EDELSTAHL GmbH & Co. KG · T +49 212 23027-0 · info@vogel-bauer.de<br />

www.vogel-bauer.de


58 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Neue App für Verpackungsstahl-Kunden<br />

Duisburg. Einen schnellen und bequemen Zugriff auf Informationen rund um rasselstein ® , den Premium-<br />

Verpackungsstahl von thyssenkrupp, ermöglicht ab sofort die kostenfreie App »Packaging Steel«.<br />

Deutschlands einziger Hersteller von<br />

Verpackungsstahl hat in seiner neuen App<br />

alle relevanten Inhalte rund um sein Produkt<br />

zusammengestellt. So haben die Nutzer<br />

zentrale Informationen zu rasselstein-Verpackungsstahl<br />

auf ihrem Smartphone, um<br />

schnell und unkompliziert nach den Daten<br />

zu suchen, die sie benötigen.<br />

Die »Packaging Steel«-App gibt den An -<br />

wendern einen Überblick über alle lieferbaren<br />

Verpackungsstahlsorten von thyssenkrupp<br />

und deren jeweilige Spezifikationen.<br />

Im Fokus der App stehen aber auch aktuelle<br />

Innovationen vom weltweit größten Produktionsstandort<br />

für Verpackungsstahl – zum<br />

Beispiel »rasselstein ® Solidflex«. Der Nutzer<br />

kann sich über Potenziale für alle Anwendungszwecke<br />

des stabilen Materials informieren<br />

und sich einen Überblick über die<br />

verfügbaren Beschichtungsmöglichkeiten<br />

verschaffen. Push Notifications halten die<br />

Anwender immer über Neuigkeiten rund<br />

um rasselstein-Verpackungsstahl auf dem<br />

Laufenden.<br />

Die App kann mit und ohne Registrierung<br />

genutzt werden. Die Registrierung ermöglicht<br />

den Nutzern die Individualisierung der<br />

App nach ihren jeweiligen Bedürfnissen. So<br />

können das Dashboard personalisiert und<br />

Seiten unter den Favoriten gespeichert werden.<br />

Inhalte, die für den Nutzer relevant<br />

sind, lassen sich innerhalb der App individuell<br />

platzieren und bei jedem Aufrufen der<br />

App schneller finden.<br />

www.thyssenkrupp-steel.com/de/<br />

publikationen/apps/apps.html<br />

/<br />

(sm 170604974)<br />

Die kostenfreie App »Packaging Steel«<br />

ermöglicht einen schnellen und bequemen<br />

Zugriff auf Informationen rund um<br />

thyssenkrupp in Andernach.<br />

(Foto: thyssenkrupp)<br />

HEBE- UND FÖRDERTECHNIK<br />

ZUM ANFASSEN<br />

Düsseldorf. Mit dem CX005 hat Kito Europe<br />

einen kleinen und zuverlässigen Handkettenzug<br />

auf den Markt gebracht. Der große Bruder des<br />

CX003 (250 kg Nennlast) befördert bis zu 500 kg,<br />

ist aber leicht und kompakt gebaut (nur 4,8 kg<br />

Eigengewicht) und lässt sich deshalb überall dort<br />

zum Einsatz bringen, wo gerade Hebe- und Senkprozesse<br />

anfallen. Der handliche Kettenzug kann<br />

mühelos auch in hohe Positionen ge hangen werden,<br />

sodass seine Einsatzgebiete weit über die<br />

üblichen Bereiche für klassische Flaschenzüge<br />

hinausgehen.<br />

Dabei steht die Sicherheit des Anwenders an<br />

erster Stelle: Die Haken des CX-Kraftpakets sind<br />

mit einem besonders großen Innendurchmesser<br />

designt, um die Anwendungsgebiete auszubreiten<br />

und die Anbringung so einfach wie möglich zu<br />

machen. Gleichzeitig sind Ober- und Unterhaken<br />

mit einer zuverlässigen Sicherheitsvorrichtung<br />

versehen. Die Bedienung des CX005 ist streng<br />

kontrollierbar, da die Lastkette millimetergenaue<br />

Bewegungen zulässt. Der eingebaute Überlastungsschutz<br />

warnt vor Fehlbedienung bei zu<br />

hoher Förderlast.<br />

www.kito.net<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 170304693)<br />

Wenn es darauf ankommt, heben wir es auch im Ganzen!<br />

Coil- und Blechpakethandling<br />

für die Automobilindustie<br />

PFEIFER<br />

Seil- und Hebetechnik GmbH<br />

www.pfeifer.info<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 59<br />

Digitalisierte Einkaufsprozesse halbieren Kosten für Beschaffung<br />

München/Leipzig/Köthen. Eine Stunde Arbeitszeit gespart und halbierte Prozesskosten, das unterscheidet den<br />

herkömmlichen und den digitalisierten Beschaffungsvorgang – zu diesem Ergebnis kommen Prof. Holger Müller<br />

von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und Elisabetta Bollini von der<br />

Mercateo AG in der Studie »Indirekter Einkauf im Fokus: Zwischen Einsparpotenzial und Zukunftschancen«.<br />

Konkret untersuchten die Autoren, wieviel<br />

Zeit es Unternehmen kostet, Materialien<br />

zu beschaffen, die tagtäglich in der Verwaltung,<br />

im Betrieb oder in der Instandhaltung<br />

benötigt werden – jenseits der für die Produktion<br />

relevanten Güter. Damit ist es erstmals<br />

möglich, das Einsparpotenzial der Digitalisierung<br />

für sogenannte »indirekte« Einkaufsprozesse<br />

zu beziffern.<br />

Die Studie wurde im Zeitraum von De -<br />

zember 2016 bis einschließlich Januar 2017<br />

durchgeführt. Insgesamt 110 Verantwortliche<br />

für Beschaffung und Einkauf in deutschen<br />

Unternehmen nahmen an der Online-<br />

Befragung teil.<br />

Eine wesentliche Erkenntnis: Die Beschaffung<br />

von indirektem Bedarf kann in einem<br />

Unternehmen zu einem erheblichen Kostenfaktor<br />

werden. Ein durchschnittlicher Mittelständler<br />

mit rd. 7.100 Bestellungen pro Jahr<br />

kann mithilfe von digitalisierten Prozessen<br />

seine Bestellkosten von knapp 820.000 €<br />

um 40 % auf 480.000 € reduzieren. Dabei<br />

wurden die einzelnen Bereiche einer Bestellung<br />

definiert und auf ihren Zeitaufwand<br />

überprüft.<br />

Ein einheitlicher, jedoch manueller Prozess<br />

führt zu keinen Einsparungen. Erst mit<br />

einem digitalen Prozess können die Kosten<br />

von 115 € (manuell) auf 67 € (digital) ge -<br />

senkt werden.<br />

Holger Müller erläutert: »Mit den vorliegenden<br />

Ergebnissen können wir erstmalig<br />

den Entscheidungsträgern in den KMU eine<br />

belastbare Datengrundlage zur Optimierung<br />

ihrer Prozesse und zum damit verbundenen<br />

Einsparpotenzial mit auf den Weg geben.«<br />

Die Studie zeigt weiter, dass sich 70 % der<br />

befragten Unternehmen nicht gut auf die<br />

Digitalisierung vorbereitet sehen. Dabei ist<br />

gerade die Anpassung der administrativen<br />

Prozesse an die fortschreitende Vernetzung<br />

innerhalb der »Industrie 4.0« von besonderer<br />

Bedeutung, um reibungslose Abläufe<br />

zwischen Unternehmen zu ermöglichen und<br />

isolierte »Digitalisierungsinseln« zu vermeiden.<br />

Auch hier haben die KMU den größten<br />

Nachholbedarf.<br />

/<br />

www.mercateo.com/corporate/info/<br />

mercateo-htwk-studie-2017/<br />

(sm 170604976)<br />

STAPLER IM MASCHINEN-<br />

UND ANLAGENBAU<br />

Ulm. Bei der Entscheidung für konkrete Modelle<br />

und Varianten von Staplern und Flurförderzeugen<br />

müssen Entscheider zahlreiche Aspekte berücksichtigen.<br />

Angefangen bei Leistungseckdaten<br />

über die Finanzierungsart bis zur Anbindung der<br />

Geräte an die interne Informationslogistik. Diese<br />

Themen greift ein neuer Branchenbericht bei<br />

Stap lerberater.de auf. Die monatlich veröffentlichten,<br />

kostenlosen und herstellerunabhängigen<br />

Branchenberichte stellen eine Ergänzung zum<br />

Informations- und Dienstleistungsangebot auf<br />

Staplerberater.de dar, einem großen deutschen<br />

Fachportal über Staplertechnologie. Sämtliche<br />

dort veröffentlichten Berichte und Informationen<br />

richten sich sowohl an Fachleute wie auch an<br />

interessierte Laien. Das Portal bietet aktuell sieben<br />

kostenlose E-Books zum Download, die sich<br />

mit der Auswahl und dem sicheren Betrieb von<br />

Staplern und Hubwagen beschäftigen. K<br />

eb/WS(SHN)SE/ (sm 170604905)<br />

DTC FÄHRT WEITERE<br />

DIREKTVERKEHRE NACH ITALIEN<br />

Nürnberg. Die Deutsche Transport-Compagnie<br />

Erich Bogdan GmbH & Co. KG (DTC) hat Direktverkehre<br />

ins italienische Pordenone aufgenommen.<br />

Zweimal pro Woche fahren Lkw von Nürnberg<br />

in die Stadt rd. 90 Kilometer nordöstlich von<br />

Venedig. Auf der Strecke transportiert der Logistiker<br />

Stückgut aller Größen für Kunden aus Industrie<br />

und Großhandel. Somit deckt die DTC jetzt<br />

ganz Norditalien mit Direktverkehren ab.<br />

www.dtc.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 170605015)<br />

Behringer GmbH · 74912 Kirchardt<br />

Telefon (0 72 66) 207-0<br />

info@behringer.net<br />

www.behringer.net<br />

SCHARF AUF EFFIZIENZ<br />

Ob in Stahl, Alu oder vergleichbaren Werkstoffen -<br />

echte Effizienz zeigt sich im Ergebnis.<br />

Nutzen Sie das Potenzial leistungsstarker Band- und<br />

Kreissägemaschinen. BEHRINGER und BEHRINGER EISELE<br />

bieten innovative, hochpräzise Maschinen für den Stahlbau<br />

und Stahlhandel sowie Materialflusslösungen für noch mehr<br />

Wirtschaftlichkeit.<br />

Werden auch Sie „SCHARF AUF EFFIZIENZ“.<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf der Hausmesse in Kirchardt,<br />

vom 20. bis 22. <strong>Juni</strong> 2017.<br />

Anmeldungen zur Hausmesse unter: www.worldofsaws.com


60 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Verschleißarmer Mono-Mast entwickelt<br />

Transport von 450 °C heißen Coils<br />

Neu Isenburg. Hyster hat jetzt einen speziellen Mono-Mast für<br />

Großstapler entwickelt, mit dem sich auch heiße Metall-Coils besser<br />

transportieren lassen. Der neue Mono-Mast für Stapler mit einer<br />

Tragfähigkeit von 25 bis 32 t hat einen geringeren Verschleiß, da der<br />

Gabelträger ohne weitere Kettenumlenkung direkt mit den Hubzylindern<br />

gehoben werden kann.<br />

»Stahlwerke, die bis zu 450 °C heiße<br />

Coils produzieren, suchten eine nachhaltige<br />

Lösung, um die Coils sicher und verschleißarm<br />

transportieren zu können«, sagt Rainer<br />

Marian, Direktor Big Trucks, Hyster, EMEA.<br />

»Aufgrund der hohen Temperaturen werden<br />

Hubketten und Schlauchführungen bei<br />

den bisher verwendeten zweifachen Hubgerüsten<br />

verhältnismäßig schnell reparaturbedürftig.<br />

Eine weitere Anforderung war, dass<br />

die Stapler auch bei begrenzter Bauhöhe<br />

eingesetzt werden können«. Den Mono-<br />

Mast entwickelte das Special Engineering<br />

Department speziell für Großstapler der<br />

Hyster ® -Serie H25-32XM-12. Mit dem integrierten<br />

Dorn lassen sich die Coils direkt<br />

heben und transportieren. »Dadurch sind<br />

die üblicherweise verwendeten Hubketten,<br />

die ansonsten Wartung und Verschleiß mit<br />

sich ziehen, verzichtbar«, erklärt Marian.<br />

Beispielsweise können mit einem Mono-<br />

Mast mit einer Bauhöhe von 5.250 mm und<br />

einem Freihub von 2.745 mm mit integriertem<br />

Dorn bis zu zwei heiße Coils hoch aufeinander<br />

gestapelt werden.<br />

Für Schwerlastanwendungen<br />

geeignet<br />

Die robusten Hyster-Stapler der Serie H25-<br />

32XM-12 eignen sich für Schwerlastanwendungen<br />

wie das Handling von Metallblechen<br />

und -blöcken. Für die Schwerlaststapler<br />

sind zudem zahlreiche Gabelträger<br />

und Gabelzinken sowie Anbaugeräte erhältlich.<br />

»Zwei-Funktions-Gabelträger mit Seitenschub<br />

und Gabelzinkenverstellung sind<br />

schnell wechselbar und sorgen dafür, dass<br />

Anwender die unterschiedlichsten Lasten<br />

mit nur einem Stapler transportieren können«,<br />

so Marian. »Wir entwickeln zusammen<br />

mit unseren Kunden und Partnern<br />

Branchenlösungen, die nicht nur ihren<br />

Zweck erfüllen, sondern auch, um eine hohe<br />

Produktivität zu gewährleisten und die Wartungskosten<br />

gering zu halten.«<br />

K<br />

« KONTAKT<br />

Hyster GmbH<br />

Siemensstraße 9<br />

63263 Neu-Isenburg<br />

Tel. +49 6102 368680<br />

wwww.hyster.de<br />

(sm 170605028)<br />

(Foto: Hyster)<br />

Der Hyster-Stapler mit Mono-<br />

Mast ist für den verschleißarmen<br />

Transport von heißen Coils<br />

entwickelt worden.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Firmenschriften K 61<br />

Karl H. Bartels GmbH<br />

fetra Fechtel GmbH<br />

Hauptkatalog – Lagereinrichtungen<br />

und Transportgeräte nach Maß<br />

492 Seiten, deutsch<br />

Das Familienunternehmen, 1938 in<br />

Schleswig-Holstein gegründet, vereinigt<br />

Qualität, Innovation und Tradition.<br />

Es entwickelt und produziert Regalsysteme<br />

für Bleche, Langgut und Schwerlast<br />

und zählt dabei zu den führenden<br />

europäischen Herstellern von Lagereinrichtungen<br />

mit langjähriger Erfahrung<br />

in der Intralogistik. Speziell im Regal-<br />

Sonderbau können Kundenwünsche<br />

individuell erfüllt werden.<br />

Transportgeräte<br />

164 Seiten, deutsch<br />

Die Entwicklung von innovativen Transportgeräten<br />

mit jahrzehntelanger Kompetenz<br />

ist die Aufgabe des familiengeführten<br />

Unternehmens. Mehr als 1.000<br />

Produkte umfasst das Sortiment, von<br />

Rollern und Wagen verschiedenster<br />

Art, Rollpulten und -schränken, Karren,<br />

Paletten-Fahrgestellen, Kippern, Staplern,<br />

Rädern und Rollen sowie Hubwagen.<br />

Effizient und präzise werden die<br />

Geräte mithilfe modernster Produktionsanlagen<br />

gefertigt, sind oft auch im Baukastensystem erhältlich.<br />

Karl H. Bartels GmbH<br />

Max-Planck-Straße 6, 25358 Horst/Holstein<br />

Tel. +49 4126 3968-0, Fax +49 4126 3968-68<br />

E-Mail: info@bartels-germany.de, www.bartels-germany.de (sm 170605036) K<br />

fetra Fechtel Transportgeräte GmbH<br />

Industriestraße 17 – 21, 33829 Borgholzhausen<br />

Tel. +49 5425 9494-0, Fax +49 5425 9494-24<br />

E-Mail: info@fetra.de, www.fetra.de<br />

(sm 170605035) K<br />

Micrometal GmbH<br />

Müller & Borggräfe GmbH<br />

Hochpräzise geätzte Mikrobauteile<br />

8 Seiten, deutsch<br />

Über jahrzehntelange Erfahrung in<br />

der Mikrosystemtechnik mit engen<br />

Toleranzen, dünnen Metallen, feinen<br />

Strukturen und komplexen Formen<br />

verfügt die Micrometal GmbH. Kundenindividuell<br />

werden hier Präzisionsätzteile<br />

aus Materialien ab 0,025 mm<br />

in großen Stückzahlen gefertigt. Die<br />

spezielle Inline-Ätzanlage gewährleistet<br />

dabei höchste Präzision, Effektivität<br />

und Reproduzierbarkeit u. a. durch<br />

den Einsatz von genauen Glaswerkzeugen und Nasslack.<br />

Metall nach Maß – Metal made to<br />

measure<br />

16 Seiten, deutsch/englisch<br />

Das Familienunternehmen fertigt hochwertige<br />

Einzelteile und Komponenten<br />

für diverse Anwendungsgebiete, z. B.<br />

für die Nutz- und Schienenfahrzeugindustrie,<br />

Kran- und Fördertechnik, Be -<br />

schlag- und Schließzylinderherstellung<br />

und Berg-, Straßen-, Gerüst- und Tunnelbau.<br />

Es werden Zeichnungsteile,<br />

Standardprodukte sowie Bauteile für<br />

anspruchsvolle Bedingungen hergestellt.<br />

micrometal GmbH<br />

Renkenrunsstraße 24, 79379 Müllheim (Baden)<br />

Tel. +49 7631 93688-0, Fax +49 7631 93688-109<br />

E-Mail: info@micrometal.de, www.micrometal.de<br />

(sm 170605117) K<br />

Müller & Borggräfe GmbH<br />

Hagener Straße 20, 58285 Gevelsberg<br />

Tel. +49 2332 788-0, Fax +49 2332 80336<br />

E-Mail: info@muebo.de, www.mueller-borggraefe.de<br />

(sm 170605031) K<br />

Nederman GmbH<br />

Rump Strahlanlagen GmbH & Co. KG<br />

Produkte, die den Arbeitsplatz<br />

verbessern, die Umweltbelastung<br />

reduzieren und die Effizienz steigern<br />

216 Seiten, deutsch<br />

Die Nederman-Gruppe ist tätig auf<br />

dem Sektor Umwelttechnik und spezialisiert<br />

auf Lösungen im Bereich Re -<br />

cycling und industrielle Luftfiltration.<br />

Ziel der Gruppe ist, Arbeitsumfelder zu<br />

optimieren und mit geringer Umweltbelastung<br />

zu schaffen. Das Portfolio<br />

erstreckt sich über alle Abschnitte vom<br />

Entwurf bis hin zur Inbetriebnahme<br />

inklusive Kundenservice.<br />

Capsor eco – die kompakte<br />

Hängebahn-Strahlanlage<br />

4 Seiten, deutsch<br />

Rump stellt hier die Capsor eco vor,<br />

entwickelt für das Strahlen von Konstruktionsteilen<br />

aus Stahl oder Aluminium<br />

im Chargenbetrieb. Die Anlage<br />

zeichnet sich durch einfache Handhabung<br />

und Kompaktheit aus und<br />

verfügt über einen integrierten Schaltschrank<br />

und eine Filteranlage. Mittels<br />

Kombination aus Rotation und Oszillation<br />

der Transporthänger gibt es<br />

reproduzierbare Strahlergebnisse.<br />

Nederman GmbH<br />

Nürtinger Straße 50, 73257 Köngen<br />

Tel. +49 7024 86899-0, Fax +49 7024 86899-29<br />

E-Mail: info@nederman.de, www.nederman.de<br />

(sm 170605037) K<br />

Rump Strahlanlagen GmbH & Co. KG<br />

Berglar 27, 33154 Salzkotten<br />

Tel. +49 5258 508-0, Fax +49 5258 508-101<br />

E-Mail: vertrieb@rump.de, www.rump.de<br />

(sm 170605032) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


62 K StahlTermine<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

7.-9.<strong>6.2017</strong><br />

Düsseldorf<br />

ITSC (International Thermal Spray<br />

Conference & Exposition<br />

DVS – Deutscher Verband<br />

für Schweißen und verwandte<br />

Verfahren e.V.,<br />

ASM-TSS (Thermal Spray Society<br />

ASM International)<br />

+49 211 1591-302<br />

www.dvs-ev.de/itsc2017/<br />

8.<strong>6.2017</strong><br />

Kopenhagen<br />

EUROMETAL<br />

Regionaltreffen Nordeuropa<br />

EUROMETAL<br />

www.eurometal.net<br />

14.-15.<strong>6.2017</strong><br />

Warschau<br />

Future Steel Forum Quartz Business Media +44 1737 855 151<br />

www.futuresteelforum.com<br />

18.-22.<strong>6.2017</strong><br />

Amsterdam-Schiphol<br />

SCT 2017 – 5th International<br />

Conference on Steels in Cars<br />

and Trucks<br />

TEMA Technologie Marketing AG +49 241 88970-300<br />

www.sct2017.com<br />

19.-20.<strong>6.2017</strong><br />

Barcelona<br />

Steel Markets Europe Conference S & P Global Platts +44 20 7176-6671<br />

www.platts.com/events/emea/<br />

steel-markets-europe/index<br />

20.<strong>6.2017</strong><br />

Ostfildern<br />

iforum Kranbahnen aktuell<br />

Akademie der Ingenieure,<br />

AkadIng GmbH, bauforumstahl<br />

+49 711 79 48 22 21<br />

+49 211 6707-828<br />

www.akademie-der-ingenieure.de<br />

www.bauforumstahl.de<br />

20.-21.<strong>6.2017</strong><br />

Essen<br />

22.-23.<strong>6.2017</strong><br />

Düsseldorf<br />

Schweißen von Rohrleitungen im<br />

Chemie- und Energieanlagenbau<br />

Seminar: Grundlagen der<br />

Werkstofftechnik<br />

Haus der Technik +49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de/themen_und_<br />

seminare<br />

VDI Wissensforum +49 211 6214-201<br />

www.vdi-wissensforum.de/weiterbildung-maschinenbau/grundlagen-werkstofftechnik<br />

27.-28.<strong>6.2017</strong><br />

Düsseldorf<br />

ITPS – International Thermprocess<br />

Summit 2017<br />

Messe Düsseldorf, CECOF, VDM,<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

+49 201 82002-91<br />

www.itps-online.com<br />

3.-4.7.2017<br />

Bad Nauheim<br />

Karosseriebau für Kaufleute<br />

Automotive Circle (Vincentz<br />

Network GmbH & Co. KG)<br />

+49 511 9910-000<br />

www.automotive-circle.com<br />

6.7.2017<br />

Bad Nauheim<br />

Stahl im Karosseriebau –<br />

Seminar 3 B: Materialien<br />

Automotive Circle (Vincentz<br />

Network GmbH & Co. KG)<br />

+49 511 9910-000<br />

www.automotive-circle.com<br />

13.7.2017<br />

Essen<br />

Einführung in die Metall<br />

verarbeitenden additiven<br />

Fertigungsverfahren<br />

Haus der Technik +49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de/themen_und_<br />

seminare<br />

13.-15.9.2017<br />

Berlin<br />

ZVO-Oberflächentage 2017<br />

Zentralverband Oberflächentechnik<br />

e.V.<br />

+49 2103 25 56 10<br />

www.oberflaechentage.zvo.org<br />

18.-23.9.2017<br />

Hannover<br />

EMO Hannover 2017<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V. (VDW)<br />

Deutsche Messe AG<br />

+49 69 756081-0<br />

www.emo-hannover.de<br />

21.-23.9.2017<br />

Peking<br />

CITE 2017 – China International<br />

Tube & Pipe Expo<br />

Beijing Hiven Exhibition Co.,Ltd. +86 10 6860 4437<br />

www.sti-expo.com<br />

25.-29.9.2017<br />

Düsseldorf<br />

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2017 Messe Essen +49 201 7244-631<br />

www.schweissen-schneiden.com<br />

27.-29.9.2017<br />

Dresden<br />

Werkstoffwoche 2017<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Materialkunde e.V.<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

+49 69 75306750<br />

www.werkstoffwoche.de<br />

9.-12.10.2017<br />

Stuttgart<br />

10.-12.10.2017<br />

Karlsruhe<br />

24.-26.10.2017<br />

Stuttgart<br />

36. Motek P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.motek-messe.de<br />

DeburringEXPO fairXperts GmbH & Co. KG www.deburring-expo.de<br />

parts2clean 2017 Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.parts2clean.de<br />

7.-8.11.2017<br />

Düsseldorf<br />

ITA Conference und<br />

CabWire Conference<br />

(World Cable and Wire Technical<br />

Conference)<br />

International Tube Association e.V.<br />

(ITA)<br />

IWM – International Wire & Machinery<br />

Association (für CabWire)<br />

+49 211 947-5650<br />

+44 121 781 7367<br />

www.conference.itatube.org<br />

www.cabwire.com<br />

7.11.-10.11.2017<br />

Stuttgart<br />

13. Blechexpo 2017 P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.blechexpo-messe.de<br />

9.11.2017<br />

Düsseldorf<br />

STAHL 2017<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

+49 211 6707-533<br />

www.stahl-online.de<br />

15.11.2017<br />

Stuttgart<br />

Stuttgarter Säge-Tagung Kompetenzzentrum Sägen +49 711 970-1536<br />

www.saegen-stuttgart.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


Veranstaltungen / Personalien K 63<br />

Zukünftige Logistikherausforderungen<br />

Hamburg. Die 15. Hamburger Logistiktage boten wieder eine facettenreiche Sicht auf die zukunftsfähige Logistik<br />

verschiedener Branchen.<br />

Unterstützt wurde die Veranstaltung<br />

durch Sponsoring und eine interessante<br />

Begleitausstellung unter anderem von Container<br />

Centralen, STILL, PSI Logistics, Dachser<br />

und Wagner. Dr. Giovanni Prestifilippo, Ge -<br />

schäftsführer der PSI Logistics, und Christian<br />

Maasem vom FIR an der RWTH Aachen stellten<br />

»Smart Movement« mittels IoT-Bea cons<br />

vor, die mit dem PSItms kommunizieren,<br />

wodurch Transportprozesse und intralogistische<br />

Materialflüsse optimiert werden können.<br />

Erik Düwel von STILL sprach über das<br />

interaktive Zusammenspiel von Mensch und<br />

Maschine. Der assistierenden Funktion von<br />

Flurförderzeugen gibt er zukünftig große<br />

Bedeutung und stellte in diesem Kontext den<br />

STILL iGOneo vor, der bei Effizienz, Ergonomie<br />

und Arbeitsschutz punktet. Christian<br />

Seidl von Imperial legte dem Auditorium die<br />

größten Herausforderungen an die »Königsdisziplin«<br />

Automobillogistik dar und zeigte<br />

am Beispiel von VW, wie eine reibungslose<br />

Supply Chain trotz steigenden Logistikaufwands<br />

dennoch funktionieren kann.<br />

Georg Weinhofer von Coop in der Schweiz<br />

referierte über das Ziel seiner Unternehmung,<br />

bis 2023 CO 2<br />

-neutral zu werden. Als<br />

visionäre und zukunftsfähige Lösung hat<br />

Coop inzwischen acht Elektrolastwagen für<br />

den Warentransport zu Supermärkten im<br />

Einsatz. Die nächsten Hamburger Logistiktage<br />

werden voraussichtlich am 21. und<br />

22. Februar 2018 stattfinden.<br />

www.hamburger-logistiktage.de<br />

/<br />

(sm 170604961)<br />

VIP-Seite<br />

Dr. Thomas Peitz wurde<br />

technischer Leiter beim<br />

Langgut- und Blechlagerspezialisten<br />

Remmert. In<br />

der neu geschaffenen Po -<br />

sition verantwortet er den<br />

gesamten Produktentstehungsprozess<br />

des Unternehmens: von der<br />

Entwicklung über die Produktion bis hin zur<br />

Beschaffung und Logistik. Ein Schwerpunkt<br />

seiner Tätigkeit ist die Einführung und Weiterentwicklung<br />

von Industrie 4.0 in den<br />

hauseigenen Lagersystemen.<br />

K<br />

(sm 170605030)<br />

Geschäftsführungswechsel bei Vallourec<br />

Deutschland: Seit dem 1. Mai 2017 verantwortet<br />

Grit Heller die<br />

Bereiche Finanzen, Controlling,<br />

Risikomanagement<br />

und Compliance.<br />

Heller folgt auf Norbert<br />

Keusen, der Ende April auf<br />

eigenen Wunsch in den Ruhestand eingetreten<br />

ist. Bereits zum 1. April 2017 wurde<br />

Dr. Dirk Bissel zum neuen<br />

Geschäftsführer Vertrieb<br />

ernannt. Er tritt die Nachfolge<br />

von Nicolas Moreau<br />

an, der innerhalb der Vallourec-Gruppe<br />

eine neue Rolle in der Zentralabteilung<br />

Deve lopment & Innovation<br />

übernimmt. Mit Wirkung zum 1. Mai 2017<br />

ist Dr. Bissel außerdem für die Bereiche<br />

Recht und Kommunikation verantwortlich.<br />

Beide Neuzugänge in der deutschen Ge -<br />

schäftsführung besetzen zudem wichtige<br />

Funktionen innerhalb der Region Europe<br />

Africa der Vallourec-Gruppe: Heller leitet das<br />

Controlling, Dr. Bissel den Vertrieb. K<br />

(sm 170605038)<br />

Dr.-Ing. Hans-Otto Jochem, früher Mitglied<br />

des Vorstandes der KHD Humboldt<br />

Wedag AG, begeht am 15. <strong>Juni</strong> seinen<br />

85. Ge burtstag. K<br />

(sm 170604990)<br />

Am 15. <strong>Juni</strong> wird Dr.-Ing. Karl-Heinz<br />

Klein, ehemals Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der International Steel Experts<br />

GmbH, 75 Jahre alt.<br />

K<br />

(sm 170604991)<br />

Seinen 80. Geburtstag feiert am 16. <strong>Juni</strong><br />

Dr. jur. Werner Stumpfe, ehemals Hauptgeschäftsführer,<br />

Arbeitgeberverband Eisenund<br />

Stahlindustrie, dann Vorstandsmitglied,<br />

Mannesmann Demag AG, und Präsident des<br />

Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall. K<br />

(sm 170604992)<br />

Dr.-Ing. Rainer J. Reichelt, früher Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Thyssen<br />

Krupp EnCoke GmbH, feiert am 24. <strong>Juni</strong><br />

seinen 75. Geburtstag.<br />

K<br />

(sm 170604993)<br />

65 Jahre alt wird am 2. Juli Harald Heße,<br />

Geschäftsführer der Hesse GmbH & Co. Kaltwalzwerk.<br />

K<br />

(sm 170605041)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>


64 K Stellenmarkt / Inserentenverzeichnis<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AGTOS Ges. für technische<br />

Oberflächensysteme mbH 55<br />

ALUKÖNIGSTAHL GmbH 21<br />

B<br />

BEHRINGER GmbH Maschinenfabrik<br />

und Eisengießerei 59<br />

BOBE Industrie-Elektronik 14<br />

Business Control Software GmbH 8<br />

C<br />

COILTEC Maschinenvertriebs GmbH 26<br />

D<br />

DELTA Qualitätsstahl GmbH<br />

U II<br />

Peter Drösser GmbH Stahlhandel 19<br />

E<br />

Ebbinghaus Verbund Managementund<br />

Dienstleistungs GmbH 43<br />

G<br />

GIMA e.K. Geschäftsleitung 42<br />

Göcke Umformtechnik GmbH & Co. KG 26<br />

I<br />

IMS Messsysteme GmbH 11<br />

J<br />

Jasper Ges. für Energiewirtschaft<br />

und Kybernetik mbH 47<br />

K<br />

Klöckner & Co. AG 16, 17<br />

Kroneisl-Stahl Handels GmbH 27<br />

N<br />

Norican Group 51<br />

P<br />

Perndorfer Maschinenbau KG 31<br />

PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH 58<br />

PILLER Entgrattechnik GmbH 43<br />

R<br />

R+R Eisenkontor GmbH & Co. KG 35<br />

RUMP Strahlanlagen GmbH & Co. KG 53<br />

S<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Handel GmbH<br />

Titelseite<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 13<br />

Schages GmbH & Co. KG 15<br />

Seppeler Holding & Verwaltungs<br />

GmbH & Co. KG 37<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 50<br />

Stürmsfs AG 36<br />

T<br />

Walther Trowal GmbH & Co. KG 56<br />

U<br />

Universal Eisen und Stahl GmbH 9<br />

V<br />

Verlag Stahleisen GmbH 7, 48, 53, 66<br />

VOGEL-BAUER Edelstahl<br />

GmbH & CO. KG 57<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 29<br />

W<br />

Weyland GmbH<br />

Beilage<br />

The Coatinc Company Holding GmbH<br />

U IV<br />

BESTAR ist ein mittelständisches,<br />

global vertretenes Stahl Service-<br />

Center mit Hauptsitz in Remscheid.<br />

Insgesamt arbeiten weltweit ca. 60 Mitarbeiter für die BESTAR Gruppe.<br />

BESTAR wurde 1978 gegründet. Heute, fast 40 Jahre später, hat sich das<br />

<br />

mit Kunden in über 45 Ländern entwickelt. Unsere Kunden sind Hersteller<br />

von industriellen Schneidwerkzeugen, insbesondere Sägen und Messer.<br />

Dies beinhaltet unter anderem die Ver- und Bearbeitung von Holz, Metall,<br />

Nahrungsmitteln, Marmor und Granit, Landwirtschaftsprodukten sowie<br />

BESTAR <br />

<br />

hochwertigem Stahl produziert werden. Neben dem Vertrieb der hierfür<br />

BESTAR seinen Kunden auch eine umfassende<br />

technische Beratung und kurze Lieferzeiten durch umfangreiche<br />

Lagerhaltung.<br />

Zur Verstärkung unseres Vertriebs suchen wir eine/n<br />

- Sales Manager (m/w) Inland & Ausland<br />

<br />

- Sachbearbeiter Einkauf (m/w)<br />

<br />

<br />

www.bestar-steel.com/de/karriere


Stellenmarkt K 65<br />

Unser Mandant ist ein kompetenter Ansprechpartner<br />

bei allen Bedarfsfällen in den Bereichen<br />

„Blankstahl und artverwandte Produkte“ mit Sitz<br />

in NRW. Zur Verstärkung des Teams wird eine<br />

engagierte und begeisternde Persönlichkeit als<br />

gesucht.<br />

Vertriebsmitarbeiter (m/w)<br />

Als werksunabhängige Unternehmensgruppe ist KNAUF<br />

INTERFER einer der führenden Distributeure, Bearbeiter<br />

und Serviceanbieter für Stahl und Aluminium in Europa. Ein<br />

starker Verbund aus über 20 spezialisierten Unternehmen<br />

sorgt für einen Jahresabsatz von über 1.000.000 Tonnen.<br />

Die Interfer Stahl GmbH in Frankfurt am Main gehört zum<br />

Geschäftsfeld Distribution der KNAUF INTERFER GRUPPE<br />

und sucht zur Verstärkung des Vertriebs engagierte<br />

Unterstützung:<br />

Vertriebssachbearbeiter /<br />

Kundenbetreuer (m/w)<br />

für den Bereich Grobbleche<br />

für den Bereich Flachprodukte<br />

(kalt, oberflächenveredelt, warm, Lasergüten)<br />

Ihre Aufgaben:<br />

- Aktive Kundenbetreuung, im kombinierten Innen- und<br />

Außendienst<br />

- Bearbeitung von konkreten Kundenanfragen<br />

- Erstellen von detaillierten Angeboten<br />

- Professionelles Abwickeln von Auftragsvorgängen<br />

- Führen von Vertragsverhandlungen<br />

Ihr Profil:<br />

- Abgeschlossene kaufmännische Ausbildung<br />

- Idealerweise Berufspraxis im Vertrieb von Stahlprodukten<br />

- Versiert im Umgang mit moderner EDV – MS Office und<br />

Programme zur Materialwirtschaft<br />

- Kommunikationsstarker und zielstrebiger Teamplayer<br />

mit souveränem Auftreten<br />

Unser Angebot:<br />

Wir bieten Ihnen eine interessante und abwechslungsreiche<br />

Tätigkeit in einem engagierten Team sowie eine<br />

sorgfältige und fachliche Einarbeitung. Zudem erwartet<br />

Sie ein Unternehmen, das sich durch kurze Entscheidungswege<br />

und eine von gegenseitigem Respekt geprägte<br />

Unternehmenskultur auszeichnet.<br />

Wenn Sie den Unternehmenserfolg mit uns gemeinsam<br />

gestalten möchten, freuen wir uns auf Ihre aussagefähigen<br />

Bewerbungsunterlagen, die Sie bitte per E-Mail unter<br />

Angabe des frühestmöglichen Eintrittstermins und Ihrer<br />

Gehaltsvorstellung an michael.jung@knauf-interfer.de<br />

senden.<br />

Interfer Stahl GmbH<br />

Herr Michael Jung<br />

Tel. 069 2541262<br />

Gutleutstraße 363 - 365<br />

60327 Frankfurt am Main<br />

www.knauf-interfer.de<br />

Ihre Verantwortung<br />

Nachhaltige Positionierung des Unter nehmens<br />

durch den Aufbau langfristiger und qualitativer<br />

Kundenbeziehungen.<br />

<br />

Kunden vor Ort und am Telefon sowie<br />

das Führen von kompetenten Verkaufsverhandlungen.<br />

Gewinnung potenzieller Neukunden anhand<br />

eines erweiterten Beziehungsmanagements.<br />

<br />

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kaufmännische Ausbildung.<br />

Vertriebserfahrung im Bereich Stahlhandel/<br />

Stahlproduktion.<br />

Sie besitzen ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten<br />

und handeln in hohem Maße<br />

erfolgsorientiert.<br />

Diskretion, Loyalität und Zuverlässigkeit sind<br />

für Sie selbstverständliche Eigenschaften.<br />

Sie verfügen über eine hohe soziale und fachliche<br />

Kompetenz und tragen entscheidend zum<br />

Unternehmenserfolg bei.<br />

Wir bieten Ihnen …<br />

… ein anspruchsvolles und sehr interessantes<br />

Aufgabengebiet in einem erfolgreich agierenden<br />

Unternehmen, welches seine Mitarbeiter<br />

leistungsgerecht entlohnt und ihnen hohe<br />

persönliche Entwicklungsmöglichkeiten bietet.<br />

Sie erwartet eine angenehme Arbeitsatmosphäre<br />

in einem hoch motivierten Team.<br />

Ferner wird ein erfahrener Mitarbeiter (m/w)<br />

für den Bereich „Qualitätsmanagement“,<br />

möglichst mit Führungserfahrung, gesucht.<br />

Haben Sie Interesse?<br />

Dann senden Sie uns Ihre aussagekräftigen<br />

Bewerbungsunterlagen unter Angabe Ihrer<br />

Gehaltsvorstellung und Ihres frühesten<br />

Eintrittstermins an die nachfolgende Adresse.<br />

Volker.Volkmann@lvb-witten.de<br />

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Vorschau / Impressum K 67<br />

VORSCHAU 7.2017<br />

Steel International<br />

• Stahlmarkt USA<br />

• Die Celsa-Gruppe, ein Unternehmensporträt<br />

• Swedisch Steel Prize 2017<br />

Stahlstandort Deutschland<br />

Dillinger Stahl verbindet Strasbourg und Kehl<br />

Branchenbericht Elektroindustrie<br />

Die große Stahl-Statistik<br />

Jedes Jahr im Juli: alle Daten über Stahl komprimiert zu Grafiken!<br />

• Stahl weltweit<br />

• Stahl in China<br />

• Stahl in Europa<br />

• Stahl in Deutschland<br />

Fertigungstechnik Teil 1 (Biegen, Richten, Umformen etc.)<br />

• Ein Übersichtsartikel von Dipl.-Ing. Annedore Bose-Munde<br />

• Passend zugeschnittene Formplatinen ersparen einen Bearbeitungsschritt<br />

• CNC-Bearbeitung vs. 3-D-Druck: Freunde oder Feinde?<br />

Edelstahl<br />

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Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Frank Toscha<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Nadine Kopmann<br />

Tel. +49 211 6707-518, Fax +49 211 6707-923518<br />

E-Mail: nadine.kopmann@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Premium GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 67.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2017 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

(Fotos: Dillinger, Proto Labs, thyssenkrupp)<br />

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