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natur und mensch - Rheinaubund

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Mitteilungen<br />

Ökowiesen nicht früher<br />

schneiden <strong>und</strong> besser vernetzen!<br />

Basierend auf den Lebenszyklen von Vögeln<br />

<strong>und</strong> Tagfaltern haben Wissenschaftler abgeschätzt,<br />

welche Wirkung eine Vorverlegung<br />

des Schnittzeitpunkts von Ökowiesen<br />

auf die Biodiversität haben kann. Für beide<br />

Tiergruppen muss mit negativen<br />

Entwicklungen gerechnet werden.<br />

Gemäss der heutigen Direktzah lungsverordnung<br />

dürfen Öko wiesen je nach Landwirtschaftszone<br />

frühestens am 15. Juni, 1.<br />

Juli oder 15. Juli geschnitten werden. Vorverlegungen<br />

des Schnittzeitpunktes sind<br />

mit der Einwilligung der kantonalen Natur<br />

schutzämter möglich. Im Rahmen der<br />

Revision der Verordnung wird eine liberalere<br />

Handhabung diskutiert. Basierend<br />

auf den Lebenszyklen der Vögel <strong>und</strong> der<br />

Ökowiesen dürfen nicht zu<br />

früh geschnitten werden.<br />

Foto: Oekolandbau.de<br />

Tag falter wird abgeschätzt, welche Wirkung<br />

eine Vorverlegung auf diese Tiergruppen<br />

haben kann. Für beide Tiergruppen zeigt<br />

sich, dass bei einer Vorverlegung des<br />

Schnitt zeitpunktes mehrheitlich mit negativen<br />

Wirkungen zu rechnen ist, weil vermehrt<br />

gefährdete Arten in empfindlichen<br />

Entwicklungsstadien betroffen werden. Eine<br />

Vorverlegung des Schnittzeitpunktes sollte<br />

daher weiterhin die Ausnahme bleiben.<br />

Die Vernetzung von ökologischen Ausgleichsflächen<br />

wird überdies als eine der<br />

wichtigsten Massnahmen für die Förderung<br />

der Artenvielfalt in der Landwirtschaft betrachtet.<br />

Noch existieren dazu jedoch nur<br />

wenige empirische Untersuchungen. Um<br />

den Effekt der Habitatsvernetzung zu studieren,<br />

wurde im Rahmen einer Untersuchung<br />

die Artenvielfalt von Landschnecken <strong>und</strong><br />

Heuschrecken auf vernetzten <strong>und</strong> isolierten<br />

Ökowiesen verglichen. Die untersuchten<br />

vernetzten Ökowiesen waren vor vier bis<br />

sechs Jahren direkt neben artenreichen, extensiv<br />

genutzten Wiesen angesät worden.<br />

<strong>natur</strong> <strong>und</strong> <strong>mensch</strong> 4 / 2007<br />

Die isolierten Ökowiesen wurden im gleichen<br />

Zeitraum angesät, waren jedoch im<br />

Umkreis von mindestens 100 Metern mit<br />

Isolationshabitaten wie intensiv genutztem<br />

Grasland, Wald oder Siedlung umgeben. Die<br />

Resultate zeigen, dass vernetzte Ökowiesen<br />

im Vergleich zu isolierten eine höhere<br />

Artenvielfalt von Landschnecken haben,<br />

nicht jedoch von Heuschrecken. Analysen auf<br />

dem Niveau einzelner Arten zeigen, dass sowohl<br />

einzelne Landschneckenarten als auch<br />

Heuschreckenarten von der Vernetzung profitieren.<br />

Das Vernetzen von Ökowiesen mit<br />

bestehenden, artenreichen Wiesen ist daher<br />

für beide Tiergruppen wichtig, obwohl sie<br />

sich betreffend Ausbreitungsvermögen <strong>und</strong><br />

-technik stark unterscheiden. Beim Anlegen<br />

neuer Ökowiesen sollte die räumliche<br />

Anordnung folglich berücksichtigt werden.<br />

Quelle: IBS / Agrarforschung<br />

Seite 29

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