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Demenz-Ratgeber_Hannover

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MENSCHEN MIT DEMENZ: Der Umgang mit <strong>Demenz</strong>kranken<br />

Es ist wichtig, gemeinsam Schönes<br />

zu erleben: Freunde einladen oder besuchen,<br />

ins Café oder Restaurant gehen, Ausflüge<br />

sowie Reisen machen und vieles mehr.<br />

10 Regeln helfen Angehörigen<br />

im Umgang mit demenzkranken<br />

Menschen:<br />

1. Informieren Sie sich gründlich über die<br />

Krankheit.<br />

2. Nehmen Sie den Menschen mit seiner<br />

Erkrankung so an, wie er ist.<br />

3. Versuchen Sie, die Gewohnheiten des<br />

Erkrankten beizubehalten.<br />

4. Lenken Sie Ihren Blick auf die noch<br />

vorhandenen Fähigkeiten.<br />

5. Ein überschaubarer und gleichbleibender<br />

Tagesablauf gibt dem Erkrankten<br />

ein Gefühl der Sicherheit.<br />

6. Nehmen Sie dem Erkrankten nicht alle<br />

Aufgaben ab.<br />

7. Versuchen Sie, durch langsames<br />

Sprechen und durch kurze Sätze mit<br />

nur einer Mitteilung Ihre Sprechweise<br />

zu vereinfachen.<br />

8. Reagieren Sie mit Ruhe<br />

und Ge lassen heit auf<br />

Unruhezustände und<br />

Gereiztheit und ver suchen<br />

Sie, den erkrankten<br />

Menschen abzulenken.<br />

9. Liebevolle Zuwendung, Zärtlichkeit<br />

und Körperkontakt werden für die<br />

Beziehung zu dem Erkrankten immer<br />

wichtiger.<br />

10. Vergessen Sie nicht sich selbst!<br />

Angehörige und Fachleute sollten deshalb<br />

prüfen: Ist der stationäre Aufenthalt<br />

wirklich nötig? Wenn ja, wie kann<br />

er so kurz wie möglich gehalten werden?<br />

Wie kann die Umgebung möglichst ruhig<br />

und stressfrei gestaltet werden?<br />

Um demenzkranke Patientinnen und<br />

Patienten nicht zu überfordern, sollten<br />

sie nur die Kleidungsstücke und Hy -<br />

gieneartikel mitnehmen, die sie wirklich<br />

brauchen. Alle notwendigen Hilfsmittel<br />

wie Brille, Rollator, Kalender oder Uhr<br />

sollten vorhanden sein. Vertraute Gegenstände<br />

können hilfreich sein, etwa<br />

ein Foto der Familie, das auch zu Hause<br />

auf dem Nachttisch steht, oder das Lieblingskissen<br />

vom Sofa. Ein Buch zum<br />

(Vor-)Lesen, Musik oder gewohnte Beschäftigungen<br />

lassen die Zeit schneller<br />

vergehen und tragen zur Entspannung<br />

bei.<br />

Zur Aufnahme sollten die Angehörigen<br />

alle Unterlagen vom Hausarzt und von<br />

Fachärzten mitbringen, wie Einweisung,<br />

Befunde, aktueller Medikamentenplan.<br />

Sie sollten das Krankenhauspersonal von<br />

Beginn an darauf hinweisen, dass die<br />

Patientin oder der Patient an einer<br />

<strong>Demenz</strong> leidet. Auch Zimmernachbarn<br />

sollten wissen, dass es für <strong>Demenz</strong>kranke<br />

schwierig sein kann, die Situation<br />

zu verstehen und sich angemessen<br />

zu verhalten.<br />

Nahe Angehörige sind häufig auch die<br />

Bevollmächtigten oder rechtlichen Betreuer<br />

der Patienten. Umfasst die Vollmacht<br />

oder Betreuung die Gesundheitssorge,<br />

muss die Behandlung mit ihnen<br />

besprochen werden.<br />

Viele Krankenhäuser arbeiten mit Ehrenamtlichen<br />

zusammen. Am bekanntesten<br />

sind die „Grünen Damen und Herren“ der<br />

evangelischen und katholischen Krankenhaushilfe.<br />

Sie begleiten die Patienten,<br />

leisten ihnen Gesellschaft, erledigen<br />

kleinere Besorgungen oder begleiten sie<br />

zu Untersuchungen.<br />

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