Freiwillige Helfer Wiens 2017-06-28
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BRIGITTE<br />
VECERA<br />
Um haarige Nager<br />
und fiepsende<br />
Meerschweinchen<br />
kümmert sich<br />
Brigitte Vecera im<br />
TierQuartier Wien.<br />
„Hier ziehen alle<br />
an einem Strang“,<br />
sagt sie.<br />
NichtimRuhestand,<br />
sondernim„Unruhestand“<br />
istBrigitte<br />
Vecera nach eigenen Angaben.<br />
Seit Herbst 2015 kümmert<br />
sie sichdarum, dassRatten,<br />
Mäuse, Chinchillas, Kaninchen,<br />
Wüstenigel, Meerschweinchen<br />
und anderekleineVierbeiner im<br />
TierQuartier Wien ein sauberes<br />
Zuhausehaben. „Damals<br />
gehörte ichzujenen Endfünfzigern,<br />
dieaufgrund der Wirtschaftslage<br />
ihrenJob verloren<br />
haben“, erzähltsie. „Aberich<br />
wolltenichtzuHause sitzen,<br />
sondernetwas Sinnvolles tun.“<br />
Dass sie heute ausgerechnet<br />
imKleintierbereich ihrerehrenamtlichenTätigkeitnachkommt,<br />
verdankt sieeinemZufall.„Mir<br />
kam eine Zeitung ins<br />
Hausgeflattert, in der berichtet<br />
wurde,dassimTierQuartier<br />
freiwillige<strong>Helfer</strong> gesucht werden.Dahabeich<br />
mich beworben.<br />
Ich war offen für alles, also<br />
wurde ich als eine derersten<br />
Ehrenamtlichen den Kleintieren<br />
zugeteilt.“ Seither<br />
AufTuchfühlungmit ihren<br />
haarigen „Klienten“geht<br />
BrigitteVecera.„Ich<br />
versuche aberbewusst,<br />
keineBindung aufzubauen“<br />
sagtsie.<br />
nimmtsie einmalpro Woche<br />
den langen Anfahrtsweg von<br />
Schönbrunn in dieDonaustadt<br />
auf sich, um Käfige zu reinigen<br />
und Mäuse und Co. mitstaubfreien<br />
Unterkünften und neuer<br />
Einstreu zuversorgen.<br />
„Ich fühle mich hier<br />
einfach wohl.<br />
Fotos: TierQuartier Wien<br />
Das Team ist wirklichgroßartig,<br />
wir harmonierenuntereinander.<br />
Alle ziehen an einem Strang<br />
und der Spaßkommt nicht zu<br />
kurz“, erzähltdie 59-Jährige.<br />
„DieMitarbeiter sind kompetent<br />
und vor allem das Gefühl,dass<br />
ich wertgeschätztwerde,ist<br />
einGutes.<br />
Außerdem sehe ich, dass hier<br />
für dieTiere wirklichetwas getan<br />
wird.NeuePlätze werden<br />
gesucht und sorgfältigausgewählt.<br />
Das gibt einem selbst<br />
wieder das Gefühl,amrichtigen<br />
Ortzusein“. <br />
Neben Hunden undKatzenwarten auch Mäuse,<br />
Ratten,Chinchillas und andere Kleintiere<br />
im TierQuartier Wien aufein gutes Zuhause.<br />
Fotos: Christian A. Pichler<br />
ADELE GOTSCH<br />
Seit 25 Jahren ist Adele Gotsch für die Patienten in der Rudolfsstiftung der helfende<br />
Engel. Wie sie Hochzeitstage gerettet hat, und was die „Kronen Zeitung“ damit zu tun<br />
hat, hat sie uns bei einem Gespräch in ihrem Garten verraten.<br />
Esist ziemlich genau 25<br />
Jahreher. „Da habeich<br />
inder Krone gelesen,<br />
dassehrenamtliche Personen<br />
für einPatientenhilfsteam gesucht<br />
werden. Seit25Jahren<br />
gibt es unsjetzt. Ich binseit Anfang<br />
an dabei“, erzählt Adele<br />
Gotsch stolz. „MeinMann und<br />
ich haben ein Haus gebaut und<br />
wirkonnten es uns zum Glück<br />
erlauben, dass ich zu Hause<br />
bleibe. Dawollte ich mitmeiner<br />
Zeit denMenschen helfen.“ Mit<br />
ihren rund 60 Kolleginnen und<br />
Kollegen leistet siePatienten im<br />
Adele Gotsch hat<br />
vorrund 25 Jahren<br />
inder Krone vom<br />
Patientenhilfsteam<br />
erfahren.<br />
Jeden Mittwoch besucht<br />
AdeleGotsch Patienten<br />
im Krankenhaus.<br />
Krankenhaus Gesellschaft. „Ich<br />
binjedenMittwochfür mehrere<br />
Stundenvor Ort.Das Aufgabengebiet<br />
ist ganz unterschiedlich.<br />
Hauptsächlich höre<br />
ich denMenschen zu, helfe<br />
beimEssen odergehe mitihnenspazieren.<br />
Aber am wichtigsten<br />
ist essicher,dass ich<br />
immer einoffenesOhr für sie<br />
habe. Viele bekommen nicht oft<br />
Besuch“, so Gotsch. DieRentnerin<br />
springt aberauchoft genug<br />
ein, wenn es brennt. Da<br />
gehtsie schonmal zum nächsten<br />
Herrenausstatter und besorgtUnterwäsche.<br />
„Auch mit<br />
Blumen konnte ich schon aushelfen.<br />
EinPatient war ganz betrübt,<br />
dass er für seine Gattin<br />
keinen Strauß besorgen konnte.<br />
Ich hab dann erfahren, dass es<br />
für das Ehepaar einer der<br />
schönsten Hochzeitstage ihres<br />
Lebens war.“ Mitvielen Patienten<br />
verbindet Gotsch bereits eine<br />
Freundschaft. Schließlich<br />
sind diemeisten Personen in<br />
ihrer Abteilung inder Rudolfstiftung<br />
öfter und länger imKrankenhaus.<br />
„Ich binfroh,dass ich<br />
damals inder Krone davon gelesen<br />
habe. So schließt sich<br />
jetzt wiederder Kreis.“ <br />
Freilwillige <strong>Helfer</strong><strong>Wiens</strong> 13