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Freiwillige Helfer Wiens 2017-06-28

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Als Botengänger<br />

ist Christian Bodnarovsky<br />

für die<br />

Korrespondenz<br />

vieler Kollegen<br />

zuständig. „Es<br />

taugt mir voll.“<br />

Fotos: Christian A. Pichler<br />

CHRISTIAN<br />

BODNAROVSKY<br />

Christian Bodnarovsky<br />

bezeichnetsich als<br />

waschechten Ottakringer.<br />

Wie dasLeben so spielt,<br />

hat es ihn mittlerweileaber<br />

nach Favoriten verschlagen.<br />

SeitJahren engagiert ersich<br />

ehrenamtlich. Dieersten Ausflügeindie<br />

<strong>Freiwillige</strong>ntätigkeit<br />

waren nicht sehr ergiebig–die<br />

Arbeitoft monoton.<br />

Das hat sich 2013 geändert.<br />

Bodnarovsky<br />

übernahm dieBotengängefür<br />

die Nachbarschaftszentren<br />

desHilfswerks. Seine<br />

Routen führenihn in<br />

die Zentren 22,2,12,<br />

16 und 17, in dieLandesgeschäftsstelle<br />

und retour. Zudem<br />

betreut ereine Bastelgruppe<br />

mit. Rund<br />

vier bisfünf Stunden<br />

proWoche ist er unterwegs.<br />

Da er seit<br />

Geburtmit einer<br />

spastischen<br />

Tetraparese lebt, ist<br />

ChristianBodnarovsky<br />

heute besonders<br />

stolzdarauf,<br />

sein Leben selbstständig<br />

meistern<br />

und sogar anderen<br />

Vier bis fünf Stundenist Bodnarovsky wöchentlich unterwegs<br />

8 Freilwillige <strong>Helfer</strong> <strong>Wiens</strong><br />

als<strong>Freiwillige</strong>r<br />

helfen<br />

zu können.<br />

„Ich wollte Spaß beim<br />

Helfen haben und an der frischen<br />

Luft und inBewegung<br />

sein. Damitder Tag nicht so<br />

lari-fari abläuft“, sagter.<br />

Als freiwilligerMitarbeiter arbeiteterunentgeltlich,<br />

aber er<br />

bekommt etwas anderesdafür:<br />

Bei den Touren muss stetsZeit für<br />

einen Plausch mit Kollegen sein.<br />

„Esgibt<br />

mir eineTagesund<br />

Wochenstruktur.<br />

Ich bekomme Anerkennung<br />

und Wertschätzung,mehr<br />

brauch’ ich nicht. Und mirist<br />

wichtig, dass man nicht blöd<br />

dasteht –geradewegen der<br />

Behinderung.“ SeinFazit: „Es<br />

taugt mir voll.“ <br />

Kaffeeplausch: „Die meisten Bewohner brauchen nurjemanden,<br />

der ihnen zuhört. Da bin ichzur Stelle“, sagtJirges.<br />

StefanJirges bringt<br />

Bewohner mitdem Rollstuhl<br />

vonAnach Bund lässt keineMöglichkeit<br />

aus, seinen<br />

Mitmenschen zu helfen.<br />

Tochter Janet ist stolz aufihren Papa:„Für mich isterder Größte!“<br />

STEFAN JIRGES<br />

Quasi zum „Inventar“ gehört Stefan<br />

Jirges im Seniorenwohnheim in der<br />

Armbrustergasse. Hier schenkt er älteren<br />

Menschen seine Zeit.<br />

Servas, griass’ di!“ schallt<br />

es von allen Seiten, wenn<br />

Stefan Jirges dieSene-<br />

CuraResidenz in der Armbrustergasse<br />

im 19. Bezirk betritt.<br />

„Da rennt der Schmäh“, lacht<br />

der66-Jährige und stelltEdith<br />

ihren Sessel in die Sonne. Denn<br />

Stefan istzur Stelle, wenn die<br />

Bewohner etwas brauchen. Sei<br />

es einGlasWasser,eine Vorlese-Stunde,<br />

eine „Transporthilfe“<br />

mitdem Rollstuhl in den anderen<br />

Stock –odereinfach nur ein<br />

Ohr, das zuhört. Mindestens an<br />

drei Nachmittagen in der Woche<br />

ist der„echte Wiener“im<br />

Heim, um denälteren Menschen<br />

einbisschen Abwechslungzuschenken.<br />

Mal werden<br />

„alte Hadern“ gesungen, mal<br />

wird Kaffee getrunken, oft<br />

einfach nur getratscht. Trotz<br />

Schlaganfall, zwei Herzinfarkten<br />

und einigen Bandscheibenvorfällen<br />

kommt Zuhausesitzen<br />

für ihneinfach nicht infrage.<br />

Warum er das tut? „Es macht<br />

mirriesigenSpaß.Und es<br />

kommtsovielzurück. Wenn ich<br />

die strahlenden Gesichter sehe,<br />

macht mich das glücklich.“ <br />

Wenn Stefan zu Besuchkommt, dannrennt derSchmäh.<br />

Leiter Michael Pinz(re.): „Stefanist eine große Stütze!“.<br />

Freilwillige <strong>Helfer</strong><strong>Wiens</strong> 9<br />

Fotos: Christian A. Pichler

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