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Weilroder Gazette Juli/August 2017

Juli/August Ausgabe 2017 Weinroter Gazette #weilrod

Juli/August Ausgabe 2017 Weinroter Gazette

#weilrod

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Üppige Vegetation, Kulturdenkmäler von<br />

großer Schönheit, atemberaubende Natur<br />

Apulien war Ziel einer Studienreise des <strong>Weilroder</strong> Seniorenbeirats - Goethe hätten sicher die Ohren geklungen<br />

Weilrod. Goethe bezeichnet<br />

einmal die südlichste<br />

Provinz Italiens, Apulien, als<br />

den „Stinkstiefel Italiens".<br />

Genau dorthin führte eine<br />

achttägige Studienreise des<br />

Seniorenbeirats Weilrod.<br />

Vom 18. bis 25. Mai erlebten<br />

siebenunddreißig ältere <strong>Weilroder</strong><br />

Apulien als ein modernes<br />

und aufstrebendes Land,<br />

landwirtschaftlich geprägt<br />

durch etwa 60 Millionen Olivenbäume,<br />

den Anbau von<br />

Wein, Tomaten, Gemüsen<br />

und Südfrüchten. Besonders<br />

besticht diese Provinz aber<br />

durch ihre jahrtausendealte<br />

Geschichte mit Städten, die<br />

von Griechen und Römern<br />

gegründet wurden. Bekannt<br />

ist Apulien vor allem auch<br />

durch den Stauferkaiser<br />

Friedrich II (1194 – 1250),<br />

der dort im Süden Italiens<br />

und in Sizilien ein Reich der<br />

Toleranz unter den vorherrschenden<br />

Religionen und der<br />

Wissenschaften begründete,<br />

was den Päpsten in Rom ein<br />

Dorn im Auge war.<br />

Die erste Tagesfahrt führte<br />

die Reisegruppe vom Hotel<br />

Relais Masseria Caselli,<br />

unweit von Brindisi, in die<br />

nördlich von Bari gelegene<br />

Kleinstadt Trani. Großzügig<br />

sich dem Meer zuwendend,<br />

sieht man ihr mit ihren Palazzi,<br />

Kirchen und Plätzen,<br />

eine lange großbürgerliche<br />

Vergangenheit als einem der<br />

bedeutendsten Handelshäfen<br />

Apuliens an.<br />

Das nächste Ziel war die<br />

„Krone Apuliens“, Castel<br />

del Monte, eine achteckige<br />

Festung, von Friedrich II<br />

selbst entworfen. Dieser<br />

Besuch war einer der Höhepunkte<br />

der Reise. Dieser<br />

Man soll Goethe nicht alles<br />

glauben. Wer Apuliens Baukunst<br />

in ihrer Schönheit, hier<br />

die typischen weißen Trullis<br />

(oben) erlebt, wie die <strong>Weilroder</strong><br />

Senioren (re.), würde dieses<br />

wunderbare Land nie als<br />

„Stinkstiefel Italiens" bezeichnen.<br />

Fotos: hs<br />

Stauferkaiser, auch als der<br />

„erste moderne Mensch“ bezeichnet,<br />

sollte den <strong>Weilroder</strong>n<br />

noch öfter begegnen.<br />

Weitere Anlaufpunkte waren<br />

die „Trulli“ in Alberobello,<br />

steinerne Rundbauten, in der<br />

Kalkebene der Murge gelegen.<br />

Zu erleben war dort ein<br />

wahres „Trulli-Eldorado", die<br />

Zona Monumentale, hunderte<br />

weißgetünchte Trullis<br />

mit ihren für Apulien so typischen<br />

kegelförmigen Dächern.<br />

Weiter ging es in die<br />

größte Stadt Apuliens, Bari,<br />

wo die Geschichte des ,,Staufers"<br />

auf Schritt und Tritt zu<br />

sehen war , wo sich aber auch<br />

in der Kirche San Nicola,die<br />

für die russisch- und griechisch-orthodoxen<br />

Christen<br />

so wichtige Grabstätte des<br />

Heiligen Nikolaus von Myra<br />

befindet. Der Besuch der romantisch<br />

auf einem Felsvorsprung<br />

in das Meer hineinragenden<br />

Kleinstadt Polignans<br />

a Mare rundete diesen erlebnisreichen<br />

Tag ab.<br />

Bevor es dann am letzten Tag<br />

nach Lecce und Otranto am<br />

Meer ging, wurde noch Martina<br />

Franca mit der weißen<br />

Stadt Ostuni besucht. Der<br />

Besuch einer alten Ölmühle<br />

mit Verkostung rundete das<br />

Tagesprogramm ab.<br />

Lecce, auch „Perle des Barock“<br />

oder das „Florenz des<br />

Südens“ genannt, war das<br />

erstes Ziel an diesem heißesten<br />

Tag der ganzen Reise. Es<br />

war ein absolutes Erlebnis<br />

für einige, sich im Fischerort<br />

Otranto in die Fluten des<br />

15<br />

schon gut erwärmten Mittelmeeres<br />

zu stürzen, während<br />

sich andere das berühmte<br />

Fußbodenmosaik aus dem 11.<br />

Jahrhundert in der Kathedrale<br />

anschauten und dann den<br />

Nachmittag und die Reise<br />

bei einem vorzüglichen italienischen<br />

Eis, oder einem<br />

Espresso ausklingen ließen.<br />

Goethe, davon waren alle<br />

Teilnehmer am Ende überzeugt,<br />

würde Apulien, lebte<br />

er heute noch, mit ganz anderen<br />

Augen sehen und nicht<br />

mehr als den „Stinkstiefel<br />

Italiens“ bezeichnen. Er wäre<br />

vermutlich vielmehr begeistert<br />

von diesem Land und<br />

seiner Vegetation , sowie seinen<br />

vielfältigen kulturellen<br />

und kulinarischen Angeboten.<br />

(HS)

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