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Wandern und Genießen 2017

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Zeichnung:Ramona Klein<br />

Gleis! Haargenau wie in der Miniwelt! »Das ist unserer«, ru der<br />

Junge <strong>und</strong> zieht Tom hoch. Ehe der etwas erwidern kann, hat er<br />

ihn schon in einen Waggon <strong>und</strong> neben sich auf einen Sitzplatz<br />

buxiert. Der Zug fährt los. Tom kann es gar nicht fassen. »Wie<br />

hast du das gemacht? Wer? Meine Eltern…« »Nicht so schnell«,<br />

hebt sein Sitznachbar die Hand. »Erst einmal sollte ich mich vorstellen:<br />

Ich heiße Karl Knopf <strong>und</strong> habe dich in unsere Miniwelt<br />

gezaubert. Keine Angst, nur für einen kurzen Ausflug. Und deine<br />

Eltern sind da, wo sie eben waren. In der Riesenwelt vergeht die<br />

Zeit viel langsamer. Sie werden gar nichts bemerken.« Tom überlegt.<br />

So ganz überzeugt ist er noch nicht, da deutet Karl aus dem<br />

Fenster. »Genieß lieber die Aussicht.«<br />

Die Aussicht ist tatsächlich einmalig. Der Zug überquert gerade<br />

eine alte Brücke. Tom bew<strong>und</strong>ert eine dreieckig geformte Aussichtsplattform,<br />

auf dem viele kleine Menschen herumlaufen <strong>und</strong><br />

Fotos machen. Drumherum glitzert das blaue Flusswasser. »Das<br />

Deutsche Eck von Koblenz ist sehr berühmt«, erklärt Karl. Der<br />

Zug fährt weiter in eine etwas ländlichere Gegend. Und ein Stück<br />

weiter… »Ein Freizeitpark!«, jubelt er. Karl nickt. »Da vorne steigen<br />

wir aus.« Er <strong>und</strong> Tom müssen ein Stück zu Fuß gehen, um<br />

zu dem Rummel zu gelangen. Dabei gibt es allerhand zu sehen.<br />

Karl erzählt viele spannende Geschichten <strong>und</strong> Tom hört ihm<br />

neugierig zu. Vor vielen der Miniaturhäuser stehen Leute <strong>und</strong><br />

winken. Ein Stück weiter findet eine Hochzeit statt. Das glückliche<br />

Brautpaar posiert gerade für die Fotografen, als die zwei vorbeischlendern.<br />

Dann erreichen sie den Freizeitpark. Tom ist begeistert!<br />

Hier gibt es Abenteuerschaukeln, Autoscooter <strong>und</strong> einen<br />

Süßigkeitenstand. Die zwei Jungs müssen nicht lange überlegen<br />

– ab auf ’s Kettenkarussell: Huii, das macht Spaß! Natürlich lassen<br />

sie auch die anderen Fahrgeschäe nicht aus. Mit Zuckerwatte in<br />

der Hand schlendern sie danach am Rheinufer entlang. »Wir<br />

könnten mit der Fähre zum nächsten Bahnhof fahren«, schlägt<br />

Karl vor. Gesagt, getan. Per Schiff geht die Reise weiter. Eine<br />

Möwe fliegt über ihre Köpfe hinweg. An einem Campingplatz<br />

mit Badestrand steigen sie aus. Und dann kommt Tom doch noch<br />

zu seiner Wanderung: Sie steigen einen großen Hügel hinauf bis<br />

zu einer Burg. Was für eine Aussicht! Am blauen Himmel über<br />

ihnen gleitet ein Drachenflieger. Unten glänzen die Dächer der<br />

Züge, während sie sich durch das Tal schlängeln. »Habt ihr immer<br />

so tolles Wetter?«, will Tom wissen. Karl nickt. »Wir haben großes<br />

Glück«, kichert er. »Unsere Sonne ist nur gemalt. Da kriegt man<br />

nie einen Sonnenbrand.« Praktisch, findet Tom. Aber immer nur<br />

Sonnenschein, das fände er dann doch langweilig. Da fallen ihm<br />

seine Eltern wieder ein. Ob sie ihn inzwischen doch vermissen?<br />

»Das war ein toller Ausflug!«, sagt er, nachdem sie zum Bahnhof<br />

zurück gefahren sind. Inzwischen sind viele, viele St<strong>und</strong>en<br />

in der Miniwelt vergangen. »Wie werde ich denn nun wieder<br />

groß?« »Ganz einfach«, kichert Karl Knopf. »Du musst nur aufwachen.«<br />

Tom w<strong>und</strong>ert sich. Er schlä doch gar ni…<br />

»Tom! Aufwachen. Wir sind da.« Das ist doch die Stimme von<br />

seiner Mama. Verschlafen öffnet Tom die Augen. »Na, schön geträumt?<br />

Bist einfach beim Blättern in dem Urlaubsmagazin eingenickt«,<br />

meint seine Mutter auf dem Beifahrersitz. »Schade, dass<br />

das Wetter nicht auch so schön ist. Regen!«, schimp sein Papa<br />

<strong>und</strong> stellt den Motor ab. »<strong>Wandern</strong> wird heute nichts. Am besten<br />

tragen wir die Taschen in die Ferienwohnung <strong>und</strong> überlegen danach,<br />

was wir stattdessen machen.« Tom blickt auf das Magazin<br />

auf seinem Schoß. »Besuchen Sie die Miniwelt Oberstaufen«, steht<br />

dort. Er grinst. »Ich hab da eine Idee!«<br />

Viola Elgaß<br />

wandern & genießen 109

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