Wandern und Genießen 2017
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Titelstory<br />
Oberstdorf – Das Maximilians <strong>und</strong> mehr<br />
Das Maximilians –<br />
ein Stern der nicht seinen Namen trägt<br />
Warum heißt das »Maximilians« denn eigentlich »Maximilians«?<br />
Am Wirt <strong>und</strong> Besitzer, dem Herrn Fetz, kann es nicht<br />
liegen, denn der heißt Ludwig oder »Luggi« mit Vornamen. Aber<br />
der Mann, der eigentlich in der Nähe der Lorelei geboren wurde<br />
<strong>und</strong> Fan von Borussia Mönchengladbach ist, erklärt es: »Meine<br />
Frau Margret <strong>und</strong> ich, wir wollen einfach das Maximale für den<br />
Gast – <strong>und</strong> deshalb sind wir auf den Namen gekommen«. Der<br />
Rheinländer <strong>und</strong> »seine« Oberstdorferin waren sich einig, schließlich<br />
passt der Name zu dem über 100 Jahre alten Gebäude in denen<br />
sich das Lokal mit dem Stern befindet. »Ja, der Stern im<br />
Guide Michelin«, schmunzelt Ludwig Fetz <strong>und</strong> erzählt, dass er<br />
selber ein guter Koch ist. »Für den Stern aber reichte es bei mir<br />
nicht. Mir kam ein Zufall zu Hilfe«. Die Geschichte geht ungefähr<br />
so: Tobias Eisele arbeitete als Cheoch in »Schreieggs Post« in<br />
annhausen. Das Ziel war, einen der begehrten Sterne zu erkochen<br />
– <strong>und</strong> das schae Eisele. Nachdem diese Mission erfüllt<br />
war, wurde das Lokal einfach geschlossen. Eisele wechselte nach<br />
Oberstdorf, wo er seit 2009 kantig <strong>und</strong> angeblich »mit dem<br />
Charme eines Holzklotzes« zum Chef de Cuisine <strong>und</strong> Mann mit<br />
Stern wurde. Sein Boss – immerhin verantwortlich für 48 Mitarbeiter<br />
– erkennt neidlos an, dass Eisele als Koch einfach besser<br />
ist <strong>und</strong> stattet ihn mit allen Freiheiten aus. Das Ergebnis ist ein<br />
Restaurant der Spitzenklasse, aber eines, in dem es weniger förmlich<br />
als üblich zugeht. Hier kann man edel genießen <strong>und</strong> doch in<br />
einem sympathischen, fast schon privaten Rahmen die Steieit,<br />
die in Gourmettempeln meist vorgegeben ist, draußen lassen.<br />
34<br />
Der Sternekoch Tobias Eisele erschafft Kunstwerke, die sehr lecker schmecken.<br />
Die Pasta in Orange, dazu grünes Pesto <strong>und</strong> ein pinkfarbener Tupfer<br />
Man sitzt gemütlich, lässt Eiseles Kreationen auf die Sinne wirken<br />
<strong>und</strong> unterhält sich dabei prima. Man vergisst die Zeit. Beim<br />
Redak tionsbesuch im »Maximilians« wurde auch die Frage, ob<br />
Tobias Eisele Charme hat, geklärt: Er hat. Wie er zwei ältere Damen<br />
durch Küche <strong>und</strong> Lokal führte, das war wirklich liebevoll<br />
<strong>und</strong> locker. Wenn man im »Maximilians« etwas ändern müsste,<br />
dann wohl am ehesten die Webseite. Denn da steht der Charme-<br />
Vergleich zwischen Holzklotz <strong>und</strong> Sternekoch.<br />
www.das-maximilians.de<br />
wandern & genießen<br />
Fotos: Familie Fetz