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Wandern und Genießen 2017

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Memmingen – Das schöne Tor zum Allgäu<br />

42.850 Einwohner<br />

Fotos: Klaus-Peter Kappest, Stadt Isny, Gästeamt Wangen, Stadt Memmingen Marketing<br />

Für die Oberallgäuer ist die kreisfreie<br />

Stadt Memmingen »kein Allgäu« mehr.<br />

Weil die Metropole halt auch »nur« auf<br />

601 Meter über dem Meeresspiegel liegt.<br />

Wer aber von Norden in Richtung Berge<br />

fährt, sollte tatsächlich in Memmingen<br />

Halt machen – <strong>und</strong> wer den Alltagsstress<br />

abschütteln <strong>und</strong> sich erholen will, kann in<br />

der Umgebung die für ihn passende Wellnessoase<br />

finden. Memmingen selbst ist<br />

eine erfrischend junge, quirlige Stadt, in<br />

der es, vor allem an den Wochenenden,<br />

durchaus »heiß« hergeht. So hat »Quentin’s<br />

Bar« freitags <strong>und</strong> samstags bis 5 Uhr morgens<br />

offen. Auch zwei sehr stilechte Irish<br />

Pubs findet man – das »Kelly’s« in der Ulmer<br />

Straße ist dabei nicht nur wegen Guinness<br />

<strong>und</strong> Cider ein echtes Highlight, auch<br />

die Küche ist sehr empfehlenswert. Ist man<br />

in Memmingens erstaunlichem Nachtleben<br />

»versump«, empfiehlt sich tags darauf<br />

ein ausgedehntes Frühstück im<br />

»Hamptons« auf dem Marktplatz. Das Lokal<br />

befindet sich an der Frontseite des imposanten<br />

Steuerhauses aus dem späten 15.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert. Damals war Memmingen<br />

eine freie <strong>und</strong> wohl auch sehr vermögende<br />

Reichstadt. Im »Hamptons«, das man<br />

durch den Laubengang erreicht, wird diese<br />

Geschichte spürbar: Bei schönem Wetter<br />

sitzt man draußen <strong>und</strong> blickt auf die fein<br />

herausgeputzten Bürgerhäuser ringsum.<br />

Vom Steuerhaus aus kann man den<br />

Stadtr<strong>und</strong>gang bestens beginnen, denn<br />

man ist bereits mittendrin, in der Altstadt.<br />

Vielleicht tri man einen Einheimischen,<br />

der einem erklärt, warum Memmingen im<br />

Volksm<strong>und</strong> auch »Maustadt« heißt: Der<br />

Legende nach pichelten ein paar Männer<br />

vor langer Zeit recht ordentlich im »Goldenen<br />

Löwen«. Beim Nachhausewanken<br />

sahen sie, wie sich der Mond – den die<br />

Memminger »Mau« nennen – in einem<br />

Zuber spiegelte. Man holte den Stadt -<br />

fischer, auf dass dieser doch den Mond mit<br />

seinem Netz aus dem Wasser holen möge.<br />

Im Gedächtnis geblieben ist das aber nur,<br />

weil es dabei so laut zuging, dass aus den<br />

umliegenden Gassen die schlarunkenen<br />

Bürger herbeieilten, um das seltsame Spektakel<br />

zu bestaunen.<br />

Das gewaltige Steuerhaus lockt mit kulinarischem Hochgenuss: Das Hamptons ist der ideale Ort für ein<br />

ausgedehntes Frühstück. Von hier aus startet man gestärkt in den Tag <strong>und</strong> beginnt die City-Tour<br />

Auf jeden Fall ist der Marktplatz wirklich<br />

das einladende Zentrum der altehrwürdigen<br />

Stadt. Hier befinden sich das Renaissance-Rathaus<br />

<strong>und</strong> der Marktbrunnen.<br />

Angeblich gab es auf dem Platz bereits vor<br />

der Stadtgründung eine Wasserstelle. Die<br />

Fußgängerzone, speziell die Kramerstraße,<br />

lädt zum Einkaufsbummel. Man mag es<br />

kaum glauben, dass dieses Kleinod einmal<br />

Teil einer B<strong>und</strong>esstraße, nämlich der B19,<br />

war. Heute ist es selbst im größten Shoppingtrubel<br />

noch ruhig, denn die Memminger<br />

sind meist recht entspannte Zeitgenossen.<br />

Der Weinmarkt lockt das ganze<br />

Jahr, besonders aber am 9. September.<br />

Denn an diesem Spätsommersamstag findet<br />

das Memminger Weinfest zum neunten<br />

Mal statt. An diesem Abend kann man<br />

– bei hoffentlich gutem Wetter – Traubenspezialitäten<br />

probieren <strong>und</strong> genießen.<br />

Weil die Unterallgäu-Metropole seit jeher<br />

weltoffen ist <strong>und</strong> für Menschen aus<br />

unterschiedlichsten Ländern eine lebenswerte<br />

Heimat bildet, veranstaltet man gemeinsam<br />

– <strong>und</strong> zum bereits 40. Mal – das<br />

»Fest der Kulturen«. Was da an Musik <strong>und</strong><br />

Lukullischem geboten wird, ist einzigartig.<br />

Wer es ruhiger mag, besichtigt den zu weiten<br />

Teilen noch erhaltenen Mauergürtel<br />

mit dem Pulverturm oder dem Lindauer<br />

Tor. Der erste Befestigungsring wurde bereits<br />

vor dem Jahr 1200 um den ältesten<br />

Teil der Altstadt, die Welfenstadt, gezogen.<br />

Auch aus dieser frühen Epoche der Stadthistorie<br />

sind noch Mauerteile erhalten. Die<br />

wechselhae Geschichte Memmingens<br />

wird im Stadtmuseum im Hermannsbau<br />

sichtbar. Das vierflügelige Barockensemble<br />

ist aber auch schon ohne die Ausstellungsstücke<br />

einen Besuch wert. Genauso übrigens,<br />

wie die 2005 eröffnete MEWO<br />

Kunsthalle am Bahnhof. Nach Kultur <strong>und</strong><br />

lebendiger Stadtgeschichte kann man den<br />

Tag in einem der sehr guten Restaurants,<br />

etwa beim »Weber am Bach« in der Unteren<br />

Bachgasse stilvoll ausklingen lassen.<br />

Empfehlenswert sind zum Beispiel das<br />

»Lammfilet in der Kräuterkruste« oder die<br />

saisonalen Highlights mit Fleisch, Fisch<br />

<strong>und</strong> Gemüse aus der Region. ä<br />

Das herrliche Rathaus der Unterallgäuer Metro -<br />

pole stammt aus der Rennaissance. In dieser Zeit<br />

stand die Stadt wirtschaftlich in ihrer vollen Blüte<br />

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