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Das Wahlprogramm der Grünen

"Zukunft wird aus Mut gemacht."

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ZUKUNFT WIRD AUS MUT GEMACHT.<br />

Freiheit im Herzen<br />

insbeson<strong>der</strong>e durch einen Tarifvertrag „Soziale Dienste“, <strong>der</strong> dann<br />

für alle gelten soll. Die Renten vieler Frauen sind jetzt schon niedrig<br />

und das wird sich in Zukunft eher noch verschlechtern. <strong>Das</strong> ist ungerecht.<br />

Und es schadet uns allen. Grüne Frauenpolitik unterstützt<br />

Frauen darin, wirtschaftlich unabhängig zu sein und sich im Job<br />

zu verwirklichen. Denn wer eigenes Geld verdient, kann sein Leben<br />

selbst gestalten.<br />

Wir wollen ein effektives Entgeltgleichheitsgesetz, das auch für<br />

kleine Betriebe gilt. So können Tarifverträge und Vereinbarungen<br />

auf Diskriminierung überprüft werden. Unser Ziel ist es, Minijobs in<br />

sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umzuwandeln und dafür<br />

zu sorgen, dass die Beiträge durch Steuern und Abgaben sowie<br />

soziale Leistungen so aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt werden, dass sich<br />

Erwerbsarbeit immer rechnet. Dabei darf die Belastung mit Steuern<br />

und Abgaben nicht sprunghaft steigen. Und wir streiten dafür, Berufe,<br />

die heute noch meist von Frauen ergriffen werden, beispielsweise<br />

in <strong>der</strong> Erziehung, in <strong>der</strong> Pflege o<strong>der</strong> im Gesundheitssystem, aufzuwerten<br />

und besser zu bezahlen.<br />

Eine große Hürde für die Erwerbstätigkeit von Frauen ist das<br />

Ehegattensplitting. Wir wollen weiterhin anerkennen, dass Paare, sei<br />

es in <strong>der</strong> Ehe, in einer Lebenspartnerschaft o<strong>der</strong> einfach zu zweit, in<br />

vielfältiger Weise Verantwortung füreinan<strong>der</strong> übernehmen. Aber das<br />

Ehegattensplitting ist unmo<strong>der</strong>n und bildet die vielen Formen partnerschaftlichen<br />

Zusammenlebens nicht ab. Es ist auch das Ehegattensplitting,<br />

das finanzielle Anreize setzt für keine o<strong>der</strong> nur geringfügige<br />

Beschäftigung, für kleine Teilzeitjobs mit nur wenigen<br />

Arbeitsstunden; es birgt erhebliche Armutsrisiken in sich. Aus diesen<br />

Gründen werden wir zur individuellen Besteuerung übergehen und<br />

das Ehegattensplitting durch eine gezielte För<strong>der</strong>ung von Familien<br />

mit Kin<strong>der</strong>n ersetzen. Dabei soll das neue Recht nur für Paare, die<br />

nach <strong>der</strong> Reform heiraten o<strong>der</strong> sich verpartnern, gelten. Für Paare,<br />

die bereits verheiratet o<strong>der</strong> verpartnert sind, än<strong>der</strong>t sich nichts. Sie<br />

können sich für eine Individualbesteuerung entscheiden, wenn sie<br />

vom grünen Familien­Budget profitieren wollen. Die Reform des<br />

Ehegattensplittings werden wir mit Verbesserungen bei den Leistungen<br />

für Familien verknüpfen, damit Ehen mit Kin<strong>der</strong>n nicht<br />

schlechter dastehen.<br />

Frauen und Männer wünschen sich, Aufgaben im Beruf und zu<br />

Hause partnerschaftlich zu teilen. Diesen Wunsch zu verwirklichen,<br />

130<br />

Bundestagswahlprogramm 2017<br />

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

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