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Das Wahlprogramm der Grünen

"Zukunft wird aus Mut gemacht."

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ZUKUNFT WIRD AUS MUT GEMACHT.<br />

Umwelt im Kopf<br />

Darum lehnen wir Fracking nachdrücklich ab. Trinkwasser, Umwelt<br />

und Gesundheit zu gefährden und Erdbeben zu riskieren, nur um so<br />

auch noch den letzten Rest Erdgas und Öl aus dem Boden zu pressen,<br />

ist unverantwortlich. Auch müssen die bereits nachgewiesenen<br />

Probleme mit Lagerstättenwasser, aber auch Methanemissionen bei<br />

<strong>der</strong> Öl- und Gasför<strong>der</strong>ung beseitigt und keine neuen, unabsehbaren<br />

Gefahren beför<strong>der</strong>t werden.<br />

Diesen vorsorgenden Blick nehmen wir auch beim Hochwasserschutz<br />

ein. Wir beugen vor, indem wir Bächen und Flüssen Raum<br />

ge ben, sich wie<strong>der</strong> naturnah zu entwickeln. Wir verlegen Deiche zurück<br />

und weisen Überschwemmungsgebiete aus. So schützen wir<br />

Bürger*innen und Unternehmen vor Schäden durch Hochwasser und<br />

för<strong>der</strong>n eine artenreiche Tier­ und Pflanzenwelt, die in ausgedehnten<br />

Flussauen wichtige Lebensräume findet. Wir werden Hochwasserschutzstrategien<br />

für ganze Fließgewässersysteme zur Anpassung<br />

an die Folgen des Klimawandels entwickeln und so vermeiden, dass<br />

Schutzmaßnahmen in einer Region beim folgenden Hochwasser zusätzliche<br />

Schäden in einer an<strong>der</strong>en Region verursachen. Flussvertiefungen<br />

wie an Elbe und Weser lehnen wir ab.<br />

Um unser Grundwasser, unsere Flüsse und Seen vor dem übermäßigen<br />

Eintrag von Nähr- und Schadstoffen zu schützen, werden<br />

wir die Güllemassen aus <strong>der</strong> industriellen Landwirtschaft eindämmen.<br />

Wir wollen unser Wasser besser und wirksamer vor Rückständen<br />

und Schadstoffen, die bei Menschen und Tieren hormonverän<strong>der</strong>nde<br />

Wirkung bis zur Unfruchtbarkeit zeigen o<strong>der</strong> krebserregend<br />

sind, schützen. Dadurch werden erhebliche zusätzliche Kosten bei<br />

<strong>der</strong> Trinkwassergewinnung vermieden. Über die Flüsse gelangen<br />

Müll und Schadstoffe auch in die Meere, wo sie großen Schaden anrichten.<br />

Medikamentenrückstände, hormonwirksame Stoffe und<br />

Schwermetalle reichern sich in <strong>der</strong> Nahrungskette an.<br />

Nitrat und Phosphat aus <strong>der</strong> Landwirtschaft befeuern die Algenblüte<br />

und schaffen Todeszonen in den Meeren und in den heimischen<br />

Gewässern. Acht Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr<br />

in unseren Ozeanen. Wir akzeptieren nicht, dass die Meere ein Raum<br />

ohne Leben werden, in dem es mehr Plastik als Fische gibt, dies<br />

würde auch unsere Existenz gefährden. Deshalb wollen wir Schluss<br />

machen mit dem Eintrag von Plastik in Gewässer und Umwelt. Dafür<br />

stärken wir national Abfallvermeidung, das Recycling, die Einführung<br />

von Mehrwegsystemen wie etwa bei To-go-Bechern und die<br />

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Bundestagswahlprogramm 2017<br />

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

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