KulturFenster Nr. 02/2016 - April 2016
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Chorwesen<br />
gende Gemeinschaft“, betonte Geschäftsführer<br />
Mair. Die 4<strong>02</strong> Chöre im Verband haben<br />
2015 über 8492 Auftritte und 14.612<br />
Proben absolviert, 83 Chöre haben das<br />
Angebot der chorischen Stimmbildung<br />
angenommen.<br />
Auch heuer sind viele Fortbildungsveranstaltungen<br />
für alle Altersgruppen – vom<br />
alpenländischen Volkslied bis hin zum<br />
Musical – geplant, wofür auch der Großteil<br />
des zur Verfügung stehenden Budgets<br />
ausgegeben wird, wie die Referentin für<br />
Finanzen im Chorverband, Carmen Seidner,<br />
erläuterte. Besonders wichtig seien<br />
die Ausbildung der Chorleiter/innen und<br />
die Förderung des Gesangs bei Kindern<br />
und Jugendlichen. Deltedesco erinnerte an<br />
den 2. Südtiroler Jugendchortreff, der am<br />
30. <strong>April</strong> <strong>2016</strong> in Brixen stattfindet. Zum<br />
Workshop sind Jugendchöre, sowie auch<br />
einzelne Sängerinnen und Sänger im Alter<br />
von 16 bis 28 Jahren eingeladen. Ein<br />
Höhepunkt des laufenden Arbeitsjahres<br />
wird das 6. Gesamttiroler Wertungssingen<br />
am 12./13. November in Innsbruck sein.<br />
Der Sinn von Wertungssingen<br />
Robert Wiest erhielt die Ehrenurkunde aus den Händen von Landesrat Philipp<br />
Achammer und Verbandsobmann Erich Deltedesco.<br />
Über den Sinn von Wertungssingen referierte<br />
Johann van der Sandt, Professor an<br />
der Freien Universität Bozen. Wertungssingen<br />
als Bewerbe seien umstritten. Doch<br />
es gelte die Vorteile und Chancen zu sehen:<br />
„Die Teilnahme am Wertungssingen<br />
kann eine Erfahrung von Freude, Steigerung<br />
der Musikalität und des Selbstwerts<br />
bedeuten“, sagte der Professor, der die<br />
Jury beim Gesamttiroler Wertungssingen<br />
leiten wird. Dabei sei nicht das Ziel, „der<br />
Beste“ zu sein, das richtige Motiv. Denn<br />
man müsse wissen, dass „die besten<br />
Chöre der Welt gar nicht an Wertungssingen<br />
teilnehmen.“ Ziel müsse der Nutzen<br />
für den Chor sein: ein besserer Chorklang,<br />
konstruktive Kritik zu erfahren, andere<br />
Chöre zu hören, die Motivation sich zu<br />
bessern, die Entwicklung von Teamgeist.<br />
Man müsse aber auch die Gefahren bedenken:<br />
So könne eine schlechte Leistung<br />
demütigend wirken, das Urteil von Publikum<br />
und Jury stimme oft nicht überein,<br />
man bringe oft nicht die erhoffte Leistung.<br />
„Doch die Vorteile überwiegen, wenn sich<br />
der Chor auf das Wertungssingen vorbereitet<br />
und der Chorleiter den Chor so führt,<br />
dass er seine Bestleistung gibt“, war Professor<br />
van der Sandt überzeugt. Der Auftritt<br />
selbst sei oft auch eine Glückssache:<br />
„Die Chöre sollten sich bewusst sein, dass<br />
die Jury-Bewertung zwar nach objektiven,<br />
erprobten Kriterien erfolgt, aber immer eine<br />
Momentaufnahme ist.“ Kulturlandesrat<br />
Philipp Achammer dankte den Sängern<br />
und Sängerinnen und vor allem den Obleuten<br />
für ihren ehrenamtlichen Einsatz:<br />
„Wir leben in Zeiten, in denen es immer<br />
schwieriger wird, Verantwortung zu übernehmen.“<br />
Das neue Kulturgesetz habe den<br />
Sinn, die ehrenamtliche Arbeit etwas zu erleichtern,<br />
betonte der Landesrat. Zur Vollversammlung<br />
waren auch zahlreiche Vertreter<br />
befreundeter Verbände gekommen,<br />
so auch von verschiedenen italienischen<br />
und österreichischen Chorverbänden. Sie<br />
alle würdigten in ihren Grußworten die guten<br />
Verbindungen zum Südtiroler Chorverband<br />
und das Engagement von Obmann<br />
Erich Deltedesco.<br />
Die Vollversammlung, die der Kirchenchor<br />
Vahrn organisiert hatte, wurde vom<br />
Kirchenchor Schalders unter der Leitung<br />
von Armin Mitterer und vom Vokalensemble<br />
der Musikschule Klausen unter der Leitung<br />
von Fara Prader musikalisch umrahmt.<br />
Der Kirchenchor Schalders unter der Leitung von Armin Mitterer umrahmte die Vollversammlung musikalisch.<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>02</strong> | <strong>April</strong> <strong>2016</strong> 51