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Einsatz von Statinen in der Primärprävention - DIMDI

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Der <strong>E<strong>in</strong>satz</strong> <strong>von</strong> <strong>Stat<strong>in</strong>en</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Primärprävention</strong><br />

Nicht-medikamentöse cholester<strong>in</strong>senkende Therapien<br />

Die wohl wichtigsten nicht-medikamentösen cholester<strong>in</strong>senkenden Therapien s<strong>in</strong>d Diät und Bewegung.<br />

Über regelmäßige Bewegung wurde im Rahmen dieser Studie ke<strong>in</strong>e Suchstrategie verfolgt,<br />

allerd<strong>in</strong>gs ist sie fester Bestandteil aller nationalen und <strong>in</strong>ternationalen Empfehlungen. Da Bewegung<br />

und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Bewegungsmangel schwer messbare Größen s<strong>in</strong>d, ist die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> standardisierte<br />

und validierte Risikomodellrechnungen nicht zu erwarten. E<strong>in</strong>e evidenzbasierte Aussage zum<br />

Thema Bewegung als <strong>Primärprävention</strong> ist daher - vor allem unter dem Gesichtspunkt <strong>der</strong> validen<br />

Datenerhebung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis - vermutlich nur bed<strong>in</strong>gt möglich.<br />

Über diätische Maßnahmen zur Prävention wurden im letzten Jahrhun<strong>der</strong>t viele Studien durchgeführt.<br />

In e<strong>in</strong>er Metaanalyse 102 , die 27 randomisierte, kontrollierte Untersuchungen auswertete 102 konnten nur<br />

schwache Korrelationen zwischen Diät und KHK-Risikoreduktion darstellen, die dann beobachtbar<br />

waren, wenn die Studien über e<strong>in</strong>en langen Zeitraum (m<strong>in</strong>destens zwei Jahre) durchgeführt wurden.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d viele dieser Studien zu e<strong>in</strong>er Zeit durchgeführt worden, <strong>in</strong> <strong>der</strong> das Verständnis <strong>der</strong> KHK<br />

und <strong>der</strong> Risikofaktoren nicht so deutlich waren wie heute. Neuere Ergebnisse 107 konnten h<strong>in</strong>gegen mit<br />

e<strong>in</strong>er Studiendauer <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Monat und e<strong>in</strong>er Standarddiät, wie sie das NCEP (National Cholesterol<br />

Education Panel, ATP III) 3 vorschlägt, sowohl das LDL-C als auch den CRP-Spiegel <strong>in</strong> gleichem Maß<br />

senken wie Stat<strong>in</strong>e. Vergleichbare Potenziale wurden auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Studie beschrieben 44 , die<br />

möglichst realitätsnah e<strong>in</strong>e umsetzbares Programm <strong>der</strong> Diätberatung evaluiert hat.<br />

5.3.2.2 Kardiovaskuläre Erkrankungen<br />

Kardiovaskuläre Erkrankungen s<strong>in</strong>d die Endstrecke e<strong>in</strong>es kont<strong>in</strong>uierlich verlaufenden Krankheitsprozesses,<br />

<strong>der</strong> se<strong>in</strong>en Ausgang <strong>in</strong> <strong>der</strong> Atherosklerose, genau genommen <strong>der</strong> Koronararteriosklerose<br />

(also <strong>der</strong> „Verkalkung“ <strong>der</strong> Herzkranzgefäße) nimmt. Wie oben dargestellt, ist die Atherosklerose mit<br />

Risikofaktoren entwe<strong>der</strong> kausal o<strong>der</strong> statistisch verbunden.<br />

Entsprechend dem komplexen System <strong>der</strong> Gefäßkreislaufs und den vielen teilweise molekular<br />

ablaufenden Prozessen tritt daher die KHK <strong>in</strong> mehreren Krankheitsbil<strong>der</strong>n auf. Geme<strong>in</strong>sam ist ihnen<br />

e<strong>in</strong>e Mangeldurchblutung <strong>der</strong> Herzmuskulatur, die entwe<strong>der</strong> durch atherosklerotisch verengte Herzkranzgefäße<br />

o<strong>der</strong> im schlimmsten Fall durch thrombotisch verstopfte Herzkranzgefäße verursacht ist.<br />

In vielen Fällen s<strong>in</strong>d beide Erkrankungen gleichzeitig zu beobachten. Ist die Herzmuskulatur e<strong>in</strong>mal<br />

geschädigt, verr<strong>in</strong>gert sich ihre Kontraktilität (die Möglichkeit sich zusammenzuziehen), was wie<strong>der</strong>um<br />

<strong>in</strong> weiterer Folge zur Herz<strong>in</strong>suffizienz führen kann.<br />

E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>mal geschädigte Herzmuskulatur hat nur ger<strong>in</strong>ge Chancen auf Gesundung, daher ist die KHK<br />

e<strong>in</strong> dr<strong>in</strong>gendes Ziel <strong>der</strong> Prävention.<br />

5.3.2.2.1 Datenextraktion und Ergebnisse<br />

Anhand <strong>der</strong> im Abschnitt „Selektionskriterien“ genannten E<strong>in</strong>schlusskriterien blieben 26 Artikel für die<br />

mediz<strong>in</strong>ische Bewertung im engeren S<strong>in</strong>n und den systematischen Ergebnisvergleich übrig, da<strong>von</strong><br />

sechs Übersichtsarbeiten bzw. Metaanalysen und sechs Primärstudien, die die <strong>Primärprävention</strong> <strong>von</strong><br />

kardiovaskulären Ereignissen mit Hilfe <strong>von</strong> <strong>Stat<strong>in</strong>en</strong> behandeln. Zwei <strong>der</strong> nach den Selektionskriterien<br />

<strong>in</strong> Frage kommenden systematischen Übersichtsarbeiten waren ausgeschlossen worden, da sie<br />

bezüglich <strong>der</strong> <strong>Primärprävention</strong> <strong>von</strong> <strong>Stat<strong>in</strong>en</strong> nur die Beschreibung zweier bereits e<strong>in</strong>geschlossener<br />

Primärstudien (WOSCOPS 211 und AFCAPS / TexCAPS 193 ) enthalten.<br />

Zwei <strong>der</strong> sechs Übersichtsarbeiten bezogen sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fragestellung ausschließlich auf <strong>Primärprävention</strong><br />

203, 192 . Die restlichen Arbeiten schlossen <strong>in</strong> die Fragestellung sowohl Primär- als auch<br />

Sekundärprävention mit e<strong>in</strong>.<br />

Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse <strong>der</strong> Übersichtsarbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tabelle zusammengefasst<br />

(vgl. Tabelle 3) E<strong>in</strong>e ausführlichere tabellarische Darstellung f<strong>in</strong>det sich im Anhang B (Tabelle<br />

10).<br />

DAHTA@<strong>DIMDI</strong> 26

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