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Einsatz von Statinen in der Primärprävention - DIMDI

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Der <strong>E<strong>in</strong>satz</strong> <strong>von</strong> <strong>Stat<strong>in</strong>en</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Primärprävention</strong><br />

Zu den Ergebnissen <strong>in</strong> den Studien ist Folgendes festzuhalten:<br />

- Obgleich die Publikationen <strong>in</strong> den Jahren 1999 bis 2004 publiziert wurden, liegen die ökonomischen<br />

Bewertungen oft noch Jahre zurück. So wurden bei den bewerteten Studien <strong>in</strong><br />

Tabelle 9 Kostendaten aus den Jahren 1996, 1997 und 2000 verwendet. Diese Tatsache ist<br />

bei <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse zu bedenken, da bei den <strong>Stat<strong>in</strong>en</strong> Patente ablaufen und<br />

es damit zu Preisän<strong>der</strong>ungen kommen kann bzw. noch kommen wird.<br />

- Die vorliegenden Studien beziehen sich auf die Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung (<strong>Primärprävention</strong>) o<strong>der</strong> das<br />

Auftreten e<strong>in</strong>es weiteren koronaren Ereignisses (Sekundärprävention). Ökonomische Studien<br />

zum Themenfeld Stat<strong>in</strong>e und Schlaganfall, Osteoporose bzw. Alzheimer lagen nicht vor.<br />

- Wenngleich das Ziel des vorliegenden HTA-Berichts die Fragestellung nach <strong>der</strong> Kostenwirksamkeit<br />

primärpräventiver Maßnahmen ist, werden aus Vergleichsgründen auch e<strong>in</strong>ige<br />

Ergebnisse zur Sekundärprävention dargestellt.<br />

- Studien, die Stat<strong>in</strong>e mit nicht medikamentösen Behandlungsvarianten wie z. B. Diät<br />

verglichen, wurden nicht aufgefunden.<br />

- Ebenso wenig wurden aktuelle ökonomische Studien zur Kostenwirksamkeit <strong>von</strong> Lebensstilän<strong>der</strong>ungen<br />

bzw. e<strong>in</strong>er nicht-medikamentösen Therapie (z. B. Diät, Bewegung, etc.)<br />

gefunden. Anzumerken ist jedoch, dass die Fragestellung des Berichts und die Suchstrategie<br />

nicht explizit auf die Kostenwirksamkeit <strong>von</strong> nicht-medikamentösen Therapien alle<strong>in</strong> abzielten.<br />

E<strong>in</strong>e Übersichtsarbeit <strong>von</strong> Brown / Garber et al. 2000175 be<strong>in</strong>haltete zwar Untersuchungen zu<br />

primärpräventiven Maßnahmen nicht-medikamentöser Art, die Studien stammen jedoch aus<br />

den 1980er bzw. Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahren. Die damals ermittelten Kosten waren <strong>in</strong> den<br />

allermeisten Fällen deutlich niedriger als jene für Stat<strong>in</strong>e (ausgenommen <strong>in</strong>dividuelles<br />

Diätcoach<strong>in</strong>g). Ebrahim et al.177 führten beispielsweise <strong>in</strong> ihrer Übersichtsarbeit e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>krementelle Kostenwirksamkeit <strong>von</strong> € 423 pro LYG für Diätberatung an (vgl. Tabelle 21).<br />

- In den kl<strong>in</strong>ischen Studien e<strong>in</strong>geschlossen waren Bevölkerungsgruppen mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen<br />

Risiko e<strong>in</strong>er KHK. Hier handelt es sich um die zwei prom<strong>in</strong>enten <strong>Primärprävention</strong>sstudien<br />

(WOSCOPS und AFCAPS / TexCAPS) und um die Sekundäpräventonsstudien (CARE, LIPID,<br />

4S). In den kl<strong>in</strong>ischen Studien sche<strong>in</strong>en überwiegend Bevölkerungsgruppen männlichen<br />

Geschlechtes e<strong>in</strong>geschlossen gewesen zu se<strong>in</strong>.<br />

- Die ökonomischen Evaluationen betrafen unterschiedliche Regionen. Blake et al. 174 und<br />

Hoerger et al. 179 stellten die Berechnungen für die Vere<strong>in</strong>igten Staaten <strong>von</strong> Amerika an, Hout /<br />

Simoons 180 berechneten die Kostenwirksamkeit <strong>der</strong> Stat<strong>in</strong>e für die Nie<strong>der</strong>lande, Ebrahim et<br />

al. 177 für Großbritannien, Caro et al. 176 für Belgien, Spaans et al. 183 für Kanada.<br />

- Für Niedrigrisikogruppen bzw. die <strong>Primärprävention</strong> wurde e<strong>in</strong> <strong>in</strong>krementelles Kostenwirksamkeitsverhältnis<br />

pro QALY <strong>in</strong> <strong>der</strong> Studie <strong>von</strong> Blake et al. 2002 174 mit € 42.532 für Männer und<br />

€ 83.473 für Frauen ermittelt. Dabei ist jedoch neben <strong>der</strong> Stat<strong>in</strong>therapie auch e<strong>in</strong> Screen<strong>in</strong>g <strong>in</strong><br />

den Kosten e<strong>in</strong>geschlossen, verglichen wurden die Kosten dieser Strategie mit e<strong>in</strong>er Diätberatung.<br />

Hoerger et al. 179 kommen auf durchschnittliche <strong>in</strong>krementelle Kosten <strong>von</strong> € 45.883<br />

pro QALY.<br />

- Die überwiegende Zahl <strong>der</strong> Untersuchungen ermittelt <strong>in</strong>krementelle Kostenwirksamkeitsverhältnisse<br />

pro LYG. Die Bandbreite <strong>der</strong> Ergebnisse für <strong>Primärprävention</strong> bzw.<br />

Niedrigrisikogruppen reicht <strong>von</strong> € 7.804 (für das günstigste Stat<strong>in</strong>präparat <strong>in</strong> Großbritannien)<br />

bis zu € 51.400 (das Ergebnis e<strong>in</strong>er nie<strong>der</strong>ländischen Untersuchung basierend auf den<br />

mediz<strong>in</strong>ischen Daten aus <strong>der</strong> AFCAPS / TexCAPS-Studie).<br />

- Die Ergebnisse zur <strong>in</strong>krementellen Kostenwirksamkeit pro LYG bezogen auf sekundärpräventive<br />

Maßnahmen liegen bei allen Untersuchungen deutlich unter jenen <strong>der</strong><br />

<strong>Primärprävention</strong>. Die Bandbreite beläuft sich zwischen € 5.492 (das günstigste Stat<strong>in</strong>präparat<br />

<strong>in</strong> Großbritannien) und € 9.970 (Nie<strong>der</strong>lande auf Basis <strong>der</strong> CARE-Studie).<br />

- Als „optimales“ Alter <strong>in</strong> Bezug auf die Kostenwirksamkeit e<strong>in</strong>er gezielten Stat<strong>in</strong>therapie<br />

identifizierten Ebrahim et al. 177 Menschen über 55, Blake et al. 174 die über 65-Jährigen und<br />

Hoerger et al. 179 die Altersgruppe zwischen 45 und 84 Jahren.<br />

- H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Sensitivität <strong>der</strong> Ergebnisse kommen die Studien zu dem Schluss, dass das<br />

Kostenwirksamkeitsverhältnis <strong>von</strong> den Arzneimittelkosten, <strong>der</strong> Effektivität <strong>der</strong> Therapie, <strong>der</strong><br />

DAHTA@<strong>DIMDI</strong> 48

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