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Einsatz von Statinen in der Primärprävention - DIMDI

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Der <strong>E<strong>in</strong>satz</strong> <strong>von</strong> <strong>Stat<strong>in</strong>en</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Primärprävention</strong><br />

präventionsstudien ergab sich e<strong>in</strong> nicht signifikanter Wert <strong>von</strong> 15 % (p = 0,4). Ebenfalls ke<strong>in</strong>e<br />

signifikante Reduktion konnte bei tödlichem Schlaganfall erreicht werden (für alle Studien). Die<br />

Schlaganfall<strong>in</strong>zidenz wies signifikante Korrelationen zur Cholester<strong>in</strong>reduktion, zum Ausgangs- und<br />

zum Endcholester<strong>in</strong>wert auf, letztere war dabei am stärksten, e<strong>in</strong> „Cut-Off“-Wert, ab dem die Risikoreduktion<br />

größer als 0 ist, konnte bei etwa 6 mmol/L gefunden werden. Als Grund für die höhere Wirksamkeit<br />

<strong>der</strong> Stat<strong>in</strong>e vermuten die Autoren entwe<strong>der</strong> pleiotrope Effekte o<strong>der</strong> die Tatsache, dass Stat<strong>in</strong>e<br />

im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Medikamenten e<strong>in</strong>e höhere Lipidsenkung bewirken.<br />

Die bereits weiter oben besprochene Studie <strong>von</strong> Vrecer et al. 213 weist bezüglich des Schlaganfalls<br />

ke<strong>in</strong>e signifikanten Ergebnisse <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Primärprävention</strong> mit <strong>Stat<strong>in</strong>en</strong> auf. Für die Sekundärprävention<br />

s<strong>in</strong>d die Ergebnisse bei nicht-tödlichem Schlaganfall und Schlaganfall gesamt signifikant<br />

(Risikoreduktion <strong>von</strong> 26 bzw. 23 %). Auch hier ergibt sich somit e<strong>in</strong> ähnliches Bild wie bei Corvol et al.<br />

Ähnliche Ergebnisse wie die oben genannten zeigen auch die Studien <strong>von</strong> By<strong>in</strong>gton et al. 188 , Mascio<br />

et al. 191 , Warshafsky et al. 214 und Law et al. 200 (vgl. Tabelle 5).<br />

5.3.2.3.2 Zusammenfassung Schlaganfall<br />

In e<strong>in</strong>igen großen Stat<strong>in</strong>studien, die eigentlich auf die Sekundärprävention <strong>der</strong> KHK ausgelegt waren,<br />

wurde festgestellt, dass Stat<strong>in</strong>e auch das Schlaganfallrisiko senken 43 , wobei dafür wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

pleiotrope Wirkungen verantwortlich se<strong>in</strong> dürften 147 . Da <strong>der</strong> Schlaganfall, und hier <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

nicht tödlich-ischämische, durch die demographischen Verän<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>e bedeutende Erkrankung<br />

ist, s<strong>in</strong>d Präventionsstrategien zu untersuchen.<br />

Grundsätzlich sche<strong>in</strong>t auch beim Schlaganfall e<strong>in</strong>e direkte Assoziation mit dem Cholester<strong>in</strong>spiegel und<br />

atherosklerotischen Verän<strong>der</strong>ungen vorzuliegen, jedoch ist bei allen Studien nie jene RRR<br />

nachgewiesen worden, die Stat<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> KHK- Prävention aufwiesen. Analog zu den KHK-Ergebnissen<br />

ist die RRR größer, je höher das Patientenrisiko ist, wobei bei <strong>der</strong> Schlaganfallprävention<br />

längere Behandlungszeiträume zu erwarten s<strong>in</strong>d. Gründe für den „ger<strong>in</strong>geren“ Erfolg wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

kurzen Untersuchungszeit <strong>der</strong> Studien gesehen. Da jedoch auf Grund des Alters <strong>der</strong> Patienten, die<br />

e<strong>in</strong>en Schlaganfall, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e e<strong>in</strong>en atherosklerotisch bed<strong>in</strong>gten, nicht-tödlichen, erleiden, kaum<br />

verlängert werden kann, s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> Zukunft kaum aussagekräftige Studien zu erwarten. E<strong>in</strong>e Entscheidung<br />

zur Anwendung <strong>von</strong> <strong>Stat<strong>in</strong>en</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schlaganfallprimärprävention kann daher nur bed<strong>in</strong>gt<br />

evidenzbasiert se<strong>in</strong>.<br />

Da <strong>in</strong> Bezug auf das Altern gezeigt werden konnte, dass auch betagte Patienten <strong>von</strong> Stat<strong>in</strong>therapien<br />

profitieren 118, 160 , könnte es zu e<strong>in</strong>er Ausweitung <strong>der</strong> behandelten Patienten kommen. Damit s<strong>in</strong>d<br />

zukünftig wichtige Erkenntnisse <strong>in</strong> Bezug auf die Schlaganfallhäufigkeit unter Stat<strong>in</strong>therapie zu<br />

erwarten, die dann zu randomisierten kontrollierten Studien e<strong>in</strong>erseits und Therapieempfehlungen<br />

an<strong>der</strong>erseits führen können.<br />

5.3.2.4 Osteoporose<br />

Die Osteoporose ist e<strong>in</strong> übermäßiger Abbau <strong>der</strong> Knochensubstanz, <strong>der</strong> das ganze Skelett betrifft. Die<br />

Krankheit ist daher auch als Knochenschwund bekannt. Das typische Merkmal <strong>der</strong> Osteoporose ist<br />

e<strong>in</strong>e Abnahme <strong>der</strong> Knochenstabilität, was zu e<strong>in</strong>er erhöhten Gefahr <strong>von</strong> Knochenbrüchen führt. Man<br />

unterscheidet zwei Hauptarten <strong>der</strong> Osteoporose, die primäre und die sekundäre Osteoporose. Zur<br />

wesentlich häufigeren primären Osteoporose zählen die postklimakterische und die Altersosteoporose.<br />

Die sekundäre Osteoporose tritt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel als e<strong>in</strong>e Folge <strong>von</strong> Stoffwechselerkrankungen<br />

bzw. hormonellen Störungen auf. Die genauen Ursachen s<strong>in</strong>d weitgehend unbekannt,<br />

allerd<strong>in</strong>gs weiß man, dass unter an<strong>der</strong>em ausreichende Bewegung, Sonnenlichtexposition und<br />

E<strong>in</strong>nahme <strong>von</strong> Vitam<strong>in</strong>-D3, den Verlauf positiv bee<strong>in</strong>flussen können. Diese Maßnahmen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Lage, den Knochenstoffwechsel zu för<strong>der</strong>n. Durch die Erkenntnis, dass Stat<strong>in</strong>e bei Laborversuchen<br />

knochenaufbauende Wirkung entfalten, wurden sie als mögliche <strong>Primärprävention</strong>smaßnahme <strong>in</strong>s<br />

Gespräch gebracht.<br />

5.3.2.4.1 Datenextraktion und Ergebnisse<br />

Zur Frage <strong>der</strong> Prävention <strong>von</strong> Osteoporose durch Stat<strong>in</strong>e verblieben nach Durchsicht <strong>der</strong> Volltexte<br />

anhand <strong>der</strong> Selektionskriterien zwei Übersichtsarbeiten und e<strong>in</strong>e Primärstudie (Reid et al. 205 ). In<br />

Tabelle 6 s<strong>in</strong>d die beiden Übersichtsarbeiten aufgelistet. E<strong>in</strong>e ausführlichere tabellarische Darstellung<br />

f<strong>in</strong>det sich im Anhang (Tabelle 13).<br />

DAHTA@<strong>DIMDI</strong> 37

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