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planet toys 4/17

Fachmagazin für den Spielwarenfachhandel

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INTERVIEW<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

zwei Geschwindigkeiten halte ich für<br />

wichtig, um alle Händler mitzunehmen.<br />

Dadurch entwickelt sich Fortschritt,<br />

weil unterschiedliche Modelle miteinander<br />

konkurrieren. Unterschiede<br />

müssen nicht zwingend schlecht, sondern<br />

können sehr wohl gut sein, um<br />

sich gegenseitig anzufeuern. Wir müssen<br />

die unterschiedlichen Geschwindigkeiten<br />

akzeptieren, fordern und fördern.<br />

Max Zitzmann: Selbstverständlich<br />

brauchen wir mehr Verbindlichkeit,<br />

weil wir eine Veränderung des Marktauftritts<br />

benötigen. Das muss mit mehr<br />

Verbindlichkeit hergestellt werden,<br />

aber auf beiden Seiten mit entsprechender<br />

Intelligenz und einem intelligenten<br />

Prozessmanagement im Verband. Eine<br />

Kooperation der zwei Geschwindigkeiten<br />

darf aber nicht zur Zweiklassengesellschaft<br />

führen. Und was die zweite<br />

Frage betrifft, halte ich es für richtig<br />

und notwendig, dass die Verbände Gespräche<br />

führen, meinetwegen auch mit<br />

wissenschaftlicher Begleitung, um sich<br />

selbst weiterzuentwickeln, denn wenn<br />

wir so weitermachen wie bisher, ist das<br />

die schlechteste Lösung.<br />

Silvia Roßmann: Die Basis sollte vertragliche<br />

Regelungen liefern, die so<br />

verbindlich wie möglich gestaltet sind,<br />

denn die Veränderungen der letzten<br />

Jahre verlangen einfach, dass wir uns<br />

immer schneller anpassen, ansonsten<br />

verlieren wir. Ich glaube nicht, dass es<br />

Verbände mit zwei Geschwindigkeiten<br />

geben muss, sondern die Möglichkeit,<br />

dass auf Händler Einfluss genommen<br />

werden kann. Natürlich müssen wir<br />

individuell behandelt werden, aber aus<br />

meiner Sicht muss viel mehr von jedem<br />

einzelnen Händler kommen. Manche<br />

kümmern sich viel zu wenig um ihre<br />

Zukunft. Es braucht auch mehr Eigeninitiative.<br />

Uwe Baumann: Der These stimme<br />

ich zu. Dennoch müssen sich die Geschäftsmodelle<br />

ändern. Meines Erachtens<br />

ist es dringend erforderlich, das<br />

neue Kooperationsformen entwickelt<br />

werden. Aktuell besteht riesiges Nachholpotenzial<br />

beim Einkauf. So mancher<br />

Händler ist längst noch nicht so professionell<br />

aufgestellt, wie ich mir das<br />

wünschen würde, etwa bei der Warenwirtschaft<br />

oder dem Know-how-Transfer.<br />

Wieland Sulzer: Als Freund von Überzeugungsarbeit<br />

bin ich eher gegen vertragliche<br />

Vereinbarungen. Als Realist<br />

sagt mein zweites Ich, dass wir ein vertragliches<br />

Konzept brauchen. Der erste<br />

und einfachste Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu steigern, wäre, wenn<br />

ich Partner fände oder eine Gruppe, die<br />

beim Sortiment vertrauensvoll zusammenarbeitet,<br />

unabhängig von Parteibüchern.<br />

Die alten Strukturen – und ich<br />

habe durchaus Respekt vor der Leistung<br />

der VEDES – reichen nicht. Warum<br />

sollte man nicht etwas gänzlich Verrücktes<br />

auf die Beine stellen, vielleicht<br />

sogar einen fünften Verband? Ob das<br />

sinnvoll ist oder nicht, ist eine andere<br />

Frage, aber ausschließen möchte ich<br />

das von vornherein nicht.<br />

pt: Frau Roßmann, meine Herren, wir<br />

bedanken uns für das Gespräch.<br />

»Es steht aber außer Frage,<br />

dass man immer punktuell<br />

besser werden kann, aber<br />

das, was der Markt im Moment<br />

wünscht, reicht aus.«<br />

RAINER WIEDMANN<br />

Spielwaren Wiedmann, Vedes

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