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KURT 08/2017

KURT ist das Stadt-, Kultur- und Szenemagazin für die Region Gifhorn

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Der Leser sagt sich jetzt sicher,<br />

dass das Altstadtfest in dieser Darstellung<br />

als ein reines Saufspektakel stilisiert<br />

wird, wo es nur um das größtmögliche Fiasko<br />

geht; dass ein Kulturbeitrag gefälligst auch eine Auflösung<br />

haben muss, eine mit doppeltem Boden und<br />

kritischer Auseinandersetzung. Es geht schließlich auch<br />

um unseren Nachwuchs. Aber mal ehrlich: Einige der<br />

Programmpunkte kann ich wirklich nur unter Betäubung<br />

aushalten. Sieh‘ es nicht zu eng, Leser, ich bin<br />

auf dem Altstadtfest auch nur ein 25-Jähriger in der<br />

Haut eines 18-Jährigen. Für ein Matjesbrötchen und<br />

bisschen Tombola fahre ich nämlich zur Kieler Woche.<br />

Das Auge: A propos Plan B: Mit kumpeligen Sprüchen<br />

wie „heute ist heute, morgen ist morgen“ ist<br />

noch keinem geholfen gewesen. Falscher Ehrgeiz<br />

und laissez-faire in der Organisation führen schnell zu<br />

Chaos. Tiefkühl-Pizza, Penne Rigate und Uncle Ben‘s<br />

gehören einem unumschmeißlichen Inventar an. Der<br />

Tag danach ist immer im Auge zu behalten. Die<br />

Tour de France wird ja auch nicht in den<br />

Pyrenäen gewonnen. Dazu kommt der<br />

Spagat aus Blitz- und Fehlstart: Wer<br />

zu viel riskiert, erlebt am Sonntag<br />

nur noch artistische Walkacts kurz<br />

vor der Dämmerstunde, verpasst<br />

aber um 10 Uhr den Auftakt zum<br />

ökumenischen Gottesdienst auf<br />

der Rathausbühne.<br />

Zitronen, Limetten oder Gurken sind auf saisonale Export/Import-Schwankungen<br />

zu prüfen. Es gibt nichts<br />

Schlimmeres als Aktionismus an einem Freitagabend –<br />

weder gut für den Geldbeutel noch für den Blutdruck.<br />

Von Malte Schönfeld<br />

alkoholischen Evergreens:<br />

Bereits Tage im Voraus<br />

sind einzelne Regale leergeräumt,<br />

Beilagen wie<br />

Zerbrecht Ihr Euch auch<br />

manchmal den Kopf über<br />

irgendetwas? Oder findet<br />

Ihr Maltes Tipps fürs<br />

Altstadtfest völlig<br />

unzureichend? Mailt an<br />

redaktion@kurt-gifhorn.de!<br />

Die Ausstattung: Durch das aufmerksame Durchstöbern<br />

der Supermarkt-Prospekte kann man sich einen<br />

Überblick über Angebote machen. Ist die Hausbar<br />

mal wieder ausgedünnt (ein alter Studienfreund kam<br />

„spontan auf ein Pils“ rum) oder angestaubt (auch Bier<br />

hat mittlerweile ein Verfallsdatum), sollte man einen<br />

Plan B in der Hinterhand haben. Vorsicht gilt aber bei<br />

Die Vorbereitung: Mit dem Altstadtfest<br />

ist es ja wie mit Weihnachten<br />

oder dem Hochzeitstag:<br />

kommt immer aus heiterem Himmel.<br />

Für die Technokraten unter<br />

uns, die sich mit Handys auskennen,<br />

ist daher ein Countdown angebracht.<br />

Noch 145 Tage bis zum<br />

Altstadtfest, noch 52 Tage bis zum<br />

Altstadtfest, usw. Dazu gehört außerdem,<br />

dass man sich schon mal Anfang<br />

Juli auf dem Weinfest blicken lassen kann.<br />

Hat sich die Klientel verändert? Wo stehen die Pissoirs?<br />

Und was kostet mittlerweile eigentlich ein Glas Grauburgunder?<br />

Kenner sammeln Erfahrungswerte aufgereiht<br />

per Spiegelstrich im Organizer, Profis führen<br />

minutiös durchgetaktete Generalproben durch. Jedem<br />

sei auch der Busfahrplan früh genug ans Herz gelegt;<br />

fußgängerische Eigeninitiative und Taxi-Unternehmen<br />

sind aber auch okay.<br />

Es gibt immer Tage, auf die freut man sich im Jahr<br />

besonders dolle. Dazu gehört, dass man vorher nicht<br />

schlafen kann, wegen der ganzen Aufregung, nach drei<br />

Packungen Baldriparan und einer Flasche Mariacron<br />

geht es dann aber wieder: die Geburtstage von Oma<br />

und Opa, denn da gibt es noch bewährte deutsche<br />

Hausmannskost; der Beginn einer neuen Staffel „Game<br />

of Thrones“; das Ende einer neuen Staffel „Deutschland<br />

sucht den Superstar“. Fest zum Sortiment dieser<br />

Feiertage gehört sicherlich auch für jeden Gifhorner<br />

das Altstadtfest. Damit man das heilige Wochenende<br />

sattelfest überstehen kann, hier ein paar Tipps<br />

zum Selbstausprobieren...<br />

Kopfüber<br />

Über das Altstadtfest<br />

02.-03.09. Das kleine<br />

Jubiläum wird groß gefeiert:<br />

Mit drei Workshops und<br />

zwei Konzerten geht das Gitarrenfestival<br />

GF4GF in seine<br />

zehnte Runde – am Samstag<br />

und Sonntag, 2. und 3. September,<br />

im Kultbahnhof, Am<br />

Bahnhof Süd 9, in Gifhorn.<br />

„Zweck unseres Vereins<br />

‚Gitarre und Kultur‘ ist die<br />

Förderung von Kunst und<br />

Kultur – insbesondere der Gitarrenmusik“,<br />

erklärt dessen<br />

Vorsitzender Uwe Bothe.<br />

„Unser Ziel ist, die Gitarrenmusik<br />

aller Stilrichtungen zu<br />

fördern.“ Daher gibt‘s am<br />

Festival-Samstag die Gelegenheit,<br />

sich fortzubilden:<br />

Der Workshop zum Thema<br />

„Die Klassische Gitarre“ startet<br />

um 15 Uhr, es folgen<br />

„Jazz für Gitarristen“ sowie<br />

„Samba-&-Bossa-Feeling“.<br />

Dua Stoyanova<br />

Guitarra a Seis<br />

Am Sonntag ab 15 Uhr<br />

brilliert das Duo Stoyanova<br />

mit interpretatorischer Reife<br />

und höchster Präzision.<br />

Ein Duo kann sich aber auch<br />

kaum etwas besseres wünschen<br />

als einander so gut zu<br />

kennen, wie es bei Zwillingen<br />

der Fall ist. Gegen 16 Uhr<br />

gibt‘s Eistorte, bevor dann<br />

um 17 Uhr Guitarra a Seis<br />

loslegen. Sechs renommierte<br />

Solisten aus Deutschland,<br />

Italien, Brasilien und der<br />

Schweiz schlossen sich zusammen,<br />

um neue Klangwelten<br />

zu entdecken. Mit teils<br />

speziell angefertigten Instrumenten<br />

erreichen sie einen<br />

Tonumfang von fünfeinhalb<br />

Oktaven. Weitere Infos zu den<br />

Workshops und Konzertkarten<br />

gibt‘s im Internet unter<br />

www.gitarreundkultur.de!<br />

„Bühne frei“ heißt‘s nun beim Kulturverein<br />

03.09. Der Komponist<br />

und Musikpädagoge<br />

Zlatko Baban gestaltet<br />

mit seinen Söhnen David<br />

und Marco zum Saisonauftakt<br />

des Gifhorner<br />

Kulturvereins ein tolles<br />

Programm – unter dem<br />

Titel „Bühne frei“.<br />

Die Familie lebt seit 2015<br />

in Gifhorn. Zlatko, der in<br />

Montenegro das Radio- und<br />

Fernsehorchester leitete,<br />

kunst & kultur<br />

Gitarrenfestival mit<br />

Workshops, Konzerten und einer Eistorte<br />

spielt neben dem Klavier<br />

auch Akkordeon. David und<br />

Marco belegten bereits erste<br />

Plätze bei „Jugend musiziert“.<br />

Während Marco<br />

auf dem Violoncello musiziert,<br />

spielt sein älterer<br />

Bruder Violine.<br />

Werke von Brahms,<br />

Saint-Saëns, Chopin und<br />

Bartók stehen auf dem<br />

Programm – am Sonntag,<br />

3. September, ab 16 Uhr<br />

im Rittersaal des Schlosses,<br />

Schlossplatz 1, in Gifhorn.<br />

Für Schülerinnen und Schüler<br />

ist der Eintritt frei!

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