1 d’Isarwinkler
URSPRÜNGLICH, FRECH, ORIGINELL UND BODENSTÄNDIG Geschichten, Porträts und Interviews von der Jachenau bis Dietramszell – von Bad Heilbrunn bis Reichersbeuern
URSPRÜNGLICH, FRECH, ORIGINELL UND BODENSTÄNDIG
Geschichten, Porträts und Interviews von der Jachenau bis Dietramszell – von Bad Heilbrunn bis Reichersbeuern
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Die Pracht der Tracht<br />
Der Schalk & das Mieder, die hochfestlichen Gwander<br />
Um as eindrucksvollste bayerischeTrachtengwand<br />
ist<br />
sicherlich der Schalk, das<br />
hochfestliche Gwand der verheirateten<br />
Frauen. Zum ersten Mal getragen wird<br />
dieses prächtige Kleidungsstück am<br />
Hochzeitstag, danach zu traditionsreichen<br />
Festtagen wie Fronleichnam und<br />
Skapulier, zu Vereinstagen, Gaufesten,<br />
Leonhardi und vielen anderen Anlässen,<br />
bei denen die Schalkfrauen `ausruck´n´.<br />
Erst nach der Hochzeit kommt der<br />
Schnurhut hinzu mit seiner wertvollen<br />
Goldschnur und den Quasten.<br />
Das schwarze Prachtdirndl anzulegen, ist<br />
gar nicht so einfach. Man braucht Zeit,<br />
Geduld und im besten Falle jemanden,<br />
der einem hilft. Außerdem muss alles<br />
gut vorbereitet sein – die Wäschestücke<br />
müssen gewaschen und gestärkt<br />
sein, Rock und Schürze gebügelt, der<br />
Schmuck rausgesucht, die Blumen für<br />
Hut und Ausschnitt fertig geschnitten<br />
und gebunden und die Haare hochgesteckt.<br />
Als Unterkleid dienen ein weißer<br />
Unterrock und ein weißes Leiberl, an<br />
das ein Spitzenlatz, das so genannte<br />
Schmießl, geknöpft wird. Darüber kommen<br />
der Rock und der Schalkjanker, das<br />
Oberteil, welches sehr aufwendig mit<br />
handgearbeitetem Garnier (Verzierungen)<br />
geschmückt ist. Forscher vermuten,<br />
dass die Vorbilder dieser aufwendigen<br />
Stoffarbeiten, wie sie beim Schalkjanker<br />
Tradition sind, sich in Anlehnung an die<br />
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