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20 | POLITIK <strong>August</strong> <strong>2017</strong> | GUUTE JOURNAL<br />
Sozialminister Stöger:<br />
„Im Oktober geht es um eine<br />
Richtungsentscheidung“<br />
Mit 96,04 % der Stimmen wurde Alois Stöger zum oö. Spitzenkandidaten der SPÖ für<br />
die Nationalratswahl am 15.10. gekürt. Im Interview mit dem GUUTE Mühlviertel Magazin<br />
steckt der „begeisterte Mühlviertler“ seine Ziele ab.<br />
Herr Minister, warum würden Sie die<br />
SPÖ wählen?<br />
Alois Stöger: „Wir arbeiten für ein soziales<br />
Österreich, für eine Politik, die<br />
dem Großteil der Menschen hilft, nicht<br />
nur den reichsten fünf Prozent unserer<br />
Gesellschaft. Wir haben den Mindestlohn<br />
von 1.500 Euro angestoßen<br />
und kämpfen dafür, dass die Gehälter<br />
bis zu dieser Grenze steuerfrei sind.<br />
Wir haben die Abschaffung des Pflegeregresses<br />
ins Rollen gebracht. Und wir<br />
sorgen dafür, dass alle Bevölkerungsgruppen<br />
am Arbeitsmarkt eine Chance<br />
haben. Wir haben wichtige Schritte gesetzt<br />
und wollen da jetzt mit aller Kraft<br />
weitermachen – deshalb bin ich überzeugt,<br />
dass die SPÖ die beste Wahl<br />
ist.“<br />
Die ÖVP hat mit Kurz und in OÖ mit<br />
Stelzer neue Zugpferde. Was setzt die<br />
SPÖ dagegen, wie will sie beim<br />
Wähler punkten?<br />
Alois Stöger: „Die SPÖ sagt den Menschen<br />
ganz klar, welche Politik sie erwarten<br />
können. Und genau das unterscheidet<br />
uns von den anderen Parteien.<br />
Unser Programm bietet echte Lösungen<br />
für die Probleme der Menschen.<br />
Und mit Bundeskanzler Christian Kern<br />
haben wir einen bundesweiten Spitzenkandidaten,<br />
der schon jetzt konsequent<br />
dafür arbeitet, dass der Aufschwung<br />
bei allen ankommt.“<br />
Was wäre für Sie ein Erfolg?<br />
Alois Stöger: „Wir sind die gestaltende<br />
Kraft für die Menschen in Österreich.<br />
Das wollen wir nach der Wahl weiterhin<br />
sein. Im Oktober geht es um eine<br />
„Unsere Politik hilft<br />
dem Großteil der<br />
Menschen.“<br />
ALOIS STÖGER<br />
Richtungsentscheidung. Entweder für<br />
mehr soziale Gerechtigkeit oder für<br />
den sicheren Sozialabbau mit einer<br />
schwarz-blauen Regierung. Bis dahin<br />
werden wir alles daran setzen, um die<br />
Wählerinnen und Wähler von unserem<br />
Programm zu überzeugen.”<br />
Wie stehen Sie zu einer möglichen<br />
Koalition mit der FPÖ?<br />
Alois Stöger: „Wir haben genau definiert,<br />
unter welchen Voraussetzungen<br />
wir uns eine Koalition vorstellen können.<br />
Unser Wertekompass beinhaltet<br />
ein klares Bekenntnis zur Demokratie<br />
und die Abgrenzung zum Nationalsozialismus<br />
genauso wie das Bekenntnis<br />
zur EU, zur Weiterentwicklung unseres<br />
Sozialstaates bis hin zum Grundrecht<br />
auf Bildung für alle Menschen.<br />
Nach der Wahl werden wir mit den<br />
Parteien sprechen, die bereit sind, diese<br />
Kriterien zu erfüllen.“<br />
Sie sind aktuell längstdienender<br />
Minister. Würden Sie auch nach der<br />
Wahl Regierungsverantwortung<br />
übernehmen?<br />
Alois Stöger: „Ich bin mit ganzem Herzen<br />
Sozialminister. Und ich will die<br />
wichtigen Projekte, die wir ins Laufen<br />
gebracht haben, auch nach der Wahl<br />
weiterführen. Dazu gehört die Aktion<br />
20.000, mit der wir die Langzeitarbeitslosigkeit<br />
in der Generation 50+<br />
halbieren werden. Aktuell ist sie bis<br />
2019 begrenzt. Ich will aber, dass die<br />
Aktion auch danach weitergeht – so<br />
lange, bis alle eine Arbeit haben. Zu<br />
den Projekten gehört auch die Weiterentwicklung<br />
unseres Pflegesystems.<br />
Ich will, dass die Qualität der Pflege<br />
auch in Zukunft nicht von der eigenen<br />
Geldbörse abhängt, sondern alle Menschen<br />
genau die Unterstützung bekommen,<br />
die sie brauchen.“<br />
♦ Albin Gattermayr<br />
Alois Stöger<br />
Geboren am 3.9.1960 in Linz<br />
Wohnte in Gallneukirchen, Feldkirchen/Donau<br />
und jüngst in Ottensheim<br />
Lehre als Maschinenschlosser in der<br />
voestalpine AG<br />
1986 bis 2008 Sekretär der Gewerkschaft<br />
Metall-Bergbau-Energie<br />
2005 bis 2008 Obmann der OÖ. Gebietskrankenkasse<br />
2008 bis 2014 Bundesminister für Gesundheit<br />
2014 bis 2016 Bundesminister für Verkehr,<br />
Innovation und Technologie<br />
Seit Jänner 2016 Sozialminister<br />
Foto: Sebastian Reich