Industrielle Automation 4/2017
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Ralf Hagen, Nestlé, und<br />
Thomas Rienessl, B&R,<br />
sprechen über den Einsatz der<br />
Orange Box als Manufacturing-<br />
Intelligence-Lösung für<br />
Bestandsanlagen<br />
Experten im Gespräch<br />
„Wir machen Maschinen- und Anlagenbetreiber fit für die Smart Factory“<br />
Möchten Unternehmen ihre<br />
Bestandsanlagen in eine Smart<br />
Factory umwandeln, sind moderne<br />
Datenerfassungs- und Analysewerkzeuge<br />
von großem Nutzen.<br />
Ohne die existierende Hard- und<br />
Software in bestehenden Systemen<br />
ändern zu müssen, lassen sich<br />
sog. Manufacturing-Intelligence-<br />
Lösungen über eine einfache<br />
Parametrierung installieren.<br />
Wie damit eine Transformation<br />
gelingen kann, erläutern Ralf<br />
Hagen, Nestlé Deutschland, und<br />
Thomas Rienessl, B&R.<br />
Herr Hagen, was zeichnet in Ihren Augen<br />
eine Smart Factory aus?<br />
Ralf Hagen: Smart Factory heißt, dass<br />
Komponenten auf eine bessere Art und<br />
Weise kommunizieren und interagieren<br />
müssen, als sie es heute tun. Bei einer<br />
Kundenbestellung soll der gesamte<br />
Prozessauftrag von Anfang bis Ende in<br />
einer logischen Linie verbunden sein<br />
und automatisch ablaufen können. Eine<br />
Maschine soll also selbst wissen, wann<br />
sie langsamer oder schneller fahren<br />
muss, Material anfordert oder ablehnt.<br />
Im Moment wird das durch die Mitarbeiter<br />
und deren Erfahrung bewerkstelligt.<br />
In Zukunft sollen Maschinen<br />
autonom arbeiten können.<br />
Was sind aus Automatisierungssicht<br />
die Merkmale einer Smart Factory?<br />
Thomas Rienessl: Ein Merkmal der Smart<br />
Factory ist zweifellos die Ressourceneffizienz,<br />
etwa ein geringer Energieeinsatz<br />
und eine damit verbundene Reduzierung<br />
von Kosten. Prinzipiell sind heute<br />
sämtliche Maschinen und Anlagen<br />
automatisiert. Die Automatisierungskomponenten<br />
sind intelligent und die<br />
Anlagen produzieren sehr viele Daten.<br />
Bei der Auswertung dieser Daten geht es<br />
indus triellen Produzenten darum, ihre<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu<br />
verbessern – etwa durch eine flexiblere<br />
Fertigung, eine höhere Anlagenverfügbarkeit<br />
oder um ungeplante Stillstandszeiten<br />
zu verhindern.<br />
Sind denn alle Nestlé-Fabriken bereits<br />
„smart“?<br />
Hagen: Nein. Das liegt vor allem an<br />
der Unternehmensgröße, da kleinere<br />
Fabriken eine geringere Durchschlagskraft<br />
haben, wenn es um Innovationen,<br />
Marktdurchdringung und Investment<br />
geht. Außerdem gibt es eine Diversifizierung<br />
der Fabriken hinsichtlich ihrer<br />
Branche und Größe. Dementsprechend<br />
groß ist die Bandbreite an Möglichkeiten,<br />
die es gibt.<br />
38 INDUSTRIELLE AUTOMATION 4/<strong>2017</strong>