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Medical Tribune 37/2017

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<strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong> j Nr. <strong>37</strong> j 13. September <strong>2017</strong><br />

HERZ-KREISLAUF<br />

13<br />

Gefäß-Screening effizienter als Koloskopie<br />

ESC <strong>2017</strong> ■ Ergebnisse der dänischen VIVA-Studie zeigen Vorteile eines Screenings der älteren Bevölkerung auf kardiovaskuläre Erkrankungen.<br />

Die Effekte eines Gefäß-Screenings<br />

sind deutlicher als bei jedem bislang<br />

untersuchten onkologischen<br />

Screening und dies bei erheblich niedrigeren<br />

Kosten. Im Rahmen der randomisierten,<br />

prospektiven Danish Viborg<br />

Vascular (VIVA) Studie wurden<br />

alle 50.156 Männer im Alter zwischen<br />

65 und 74 Jahren einer dänischen Region<br />

erfasst. Jeder zweite von ihnen<br />

erhielt eine Einladung zu einer<br />

Screening-Untersuchung auf Hypertonie,<br />

Aortenaneurysma und periphere<br />

arterielle Verschlusskrankheit.<br />

Die übrigen Männer erhielten „usual<br />

care“, was bedeutete, dass die entsprechenden<br />

Erkrankungen erst gefunden<br />

wurden, wenn sie Symptome verursachten<br />

oder aus anderen Gründen<br />

Kontakt mit dem Gesundheitssystem<br />

aufgenommen wurde. Der primäre<br />

Endpunkt war die Gesamtmortalität.<br />

Screening- und 2715 Todesfälle in der<br />

Kontrollgruppe, was einer statistisch<br />

signifikanten relativen Risikoreduktion<br />

von sieben Prozent entspricht.<br />

Auf die „number needed to screen“<br />

umgerechnet, bedeutet dies, dass 169<br />

Männer gescreent werden müssen,<br />

um einen Todesfall zu vermeiden.<br />

Dem stehen absolut überschaubare<br />

Kosten gegenüber.<br />

Die direkten Screening-Kosten<br />

werden mit 148 Euro pro Person angegeben.<br />

Damit ergeben sich für ein<br />

gewonnenes Lebensjahr Kosten von<br />

6872 Euro bzw. 7716 Euro für ein QALY<br />

(quality adjusted life year). „Ein Effekt<br />

dieser Größe wurde bislang in keinem<br />

Populations-Screening erreicht. Wir<br />

nehmen an, dass die treibenden Faktoren<br />

die 2,5-fach höhere Zahl an elektiven<br />

Aneurysma-Operationen sowie<br />

die vermehrte Initiation antithrombotischer<br />

und lipidsenkender Therapien<br />

in der Screening-Gruppe sind“, kommentiert<br />

Lindholt.<br />

REB<br />

European Society of Cardiology (ESC) <strong>2017</strong>;<br />

Barcelona, August <strong>2017</strong><br />

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Hohe Rate an unerkannten<br />

Gefäß-Pathologien<br />

Bei rund 20 Prozent der untersuchten<br />

Männer wurden Auffälligkeiten gefunden.<br />

Drei Prozent litten unter einem<br />

Aortenaneurysma, elf Prozent hatten<br />

eine pAVK und ebenfalls elf Prozent<br />

eine bislang unerkannte oder nicht<br />

therapierte Hypertonie. „Wir waren<br />

erstaunt, dass in einem Land, in dem<br />

praktisch an jeder Ecke modernste<br />

dia gnostische Gerätschaften zur Verfügung<br />

stehen, fast jeder fünfte Mann<br />

über 65 unter einer nicht erkannten<br />

Gefäßerkrankung leidet“, kommentierte<br />

Studienautor Prof Dr. Jes Lindholt<br />

vom Odense Universitätsspital.<br />

Männer mit Aortenaneurysma<br />

und/oder pAVK wurden weiter abgeklärt<br />

und erhielten individuelle Beratung<br />

mit der generellen Empfehlung<br />

mit dem Rauchen aufzuhören sowie<br />

als generelle pharmakologische Präventionsmaßnahme<br />

Azetylsalizylsäure<br />

(75 mg/d) und Simvastatin (40 mg/d).<br />

Bei einem Aneurysma mit mehr als<br />

50 mm Durchmesser wurde an einen<br />

Gefäßchirurgen überwiesen, um die<br />

Frage nach Indikation zu einer möglichen<br />

Operation zu beantworten. Hypertoniker<br />

wurden zur Blutdruckeinstellung<br />

an den Allgemeinmediziner<br />

überwiesen.<br />

Der Effekt auf die Mortalität war<br />

erheblich. Innerhalb von fünf Jahren<br />

ereigneten sich 2566 Todesfälle in der<br />

GPB.TRI 170401<br />

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Fachkurzinformationen auf Seite 14

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