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Fanstory 59<br />
CrowdFANding<br />
Aktuell läuft unter www.<br />
crowdFANding.net eine<br />
Unterstützeraktion für die<br />
Realisierung des Mainzer<br />
Fanhauses. Jeder Euro zählt,<br />
jeder Euro hilft. Auf den<br />
crowdFANding-Social-Media-<br />
Kanälen bei Facebook,<br />
Twitter und Instagram gibt<br />
es alle Infos und News zum<br />
Fanhaus für Mainz.<br />
„Das Fanhaus wird<br />
nicht nur für<br />
den Zusammenhalt der<br />
Fans, sondern auch<br />
für die Stadt sehr<br />
wertvoll sein.”<br />
OBERBÜRGERMEISTER<br />
MICHAEL EBLING<br />
alerweise schon zum 1. Januar. Realistischer dürfte aber ihr<br />
Einzug im Frühjahr werden. Aktuell haben etliche ehrenamtliche<br />
Helfer schon mehr als tausend Arbeitsstunden in das<br />
Haus gesteckt, haben alles selbst renoviert, was sie selbst<br />
renovieren konnten. Sie haben das Rohrlager entkernt, das<br />
Dach freigelegt und sind mit ihrem Baufortschritt im Zeitplan.<br />
„Wir sind auf jeden Fall schneller als der BER-Flughafen“,<br />
lacht Girtler.<br />
Die Stimmung scheint gut zu sein an der Baustelle.<br />
Davon überzeugte sich auch der Mannschaftsrat, Ende August<br />
zogen sich Niko Bungert, Pablo de Blasis, Stefan Bell und<br />
Danny Latza Bauhelme auf und schauten auf der Baustelle<br />
vorbei. „Die Jungs waren ganz begeistert“, berichtet Girtler.<br />
Niko Bungert habe sich spontan bereiterklärt, 500 Euro zu<br />
spenden, die Mannschaft wolle sich gemeinsam eine Hilfe<br />
ausdenken. Die folgte prompt in Form einer Wette – wenn<br />
sich am Montag beim öffentlichen Training 111 Fans im<br />
05-Outfit einfinden, spendet die Mannschaft 4.000 Euro.<br />
Diese Wette gewannen die Fans locker, und das Fanhaus<br />
hatte eine weitere wichtige Spende sicher.<br />
400 000 Euro hat der Förderkreis an Mitteln bewilligt.<br />
Die noch zur Renovierung fehlenden 100 000 Euro sollen mit<br />
Hilfe der Organisation „Crowdfanding“ zusammenkommen.<br />
Crowdfanding stammt eigentlich aus Jena, wo die Fans von<br />
Carl Zeiss mittels Crowdfunding bewerkstelligt haben, dass<br />
sie in ihrer angestammten Kurve bleiben dürfen. Nun begleiten<br />
sie die Fanhaus-Macher auch wissenschaftlich, beraten<br />
sie auf Social Media Ebene. Girtler ist zwar optimistisch, das<br />
Zahlungsziel zum 10. September zu erreichen, weist aber<br />
auf die Homepage der Organisation hin. Auf Crowdfanding.<br />
de kann jeder Nullfünfer jeden Betrag zum Fanhaus beitragen<br />
– und wird dafür belohnt. Ab einem Betrag von 50 Euro<br />
gibt’s zum Beispiel eine originale Sitzplatzschale aus dem<br />
Bruchweg-Stadion als Dankeschön.<br />
Spätestens ab nächstem Sommer sollen dann erste<br />
Aktionen dort stattfinden, wo einst Rohre lagerten. Kultur-<br />
Veranstaltungen, Lesungen und IT-Schulungen zum Beispiel.<br />
Arbeitsplätze für Schüler sollen geschaffen werden,<br />
Gruppenräume für die Fanclubs, vielleicht sogar ein<br />
05-Museum. Ein Jugendtreff - vor allem aber ein Fancafé.<br />
„Menschen jeden Alters sollen sich dort treffen können”, sagt<br />
Daniel Boettcher vom Fanprojekt, „und endlich wieder mehr<br />
miteinander reden.”<br />
Er hofft, mit dem Fanhaus das Gefühl der goldenen<br />
Nullfünf-Zeiten wiederherzustellen. Dieses Gefühl vom<br />
Bundesliga-Tollhaus, vom Underdog, vom sympathischen,<br />
etwas anderen Verein.<br />
Wie der Mannschaftsrat neulich sollen auch Vereinsoffizielle<br />
regelmäßig im Fanhaus vorbeischauen. Sollen sich<br />
mit Fans unterhalten, deren Sicht der Dinge hören. „Gerade<br />
heute, wo Fans sich über die Kommerzialisierung beklagen,<br />
ist so ein Austausch wichtig”, sagt Boettcher. „So können<br />
wir hoffentlich die laufende Entfremdung zwischen Fans und<br />
Verein stoppen.”