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Credit Suisse bulletin, 2002/01

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In Cyberhelvetia treffen<br />

sich die Menschen<br />

am Glaspool. Indem<br />

sie miteinander<br />

kommunizieren,<br />

erzeugen sie Klänge,<br />

Lichtspiele<br />

oder elektronische<br />

Luftblasen.<br />

Auf Surftour im Glaspool<br />

Am Anfang waren die Bytes. Die vor einem Jahr gegründete Internet-Stadt Cy hat<br />

weder Kanalisation noch Krankenhaus, dafür bereits über 10 000 Bewohner.<br />

Auf der Arteplage in Biel tritt das Expo-Projekt Cyberhelvetia nun in die reale Welt –<br />

als Badeanstalt aus Holz, Glas, Licht und Ton. Andreas Thomann, Redaktion Bulletin Online<br />

Foto: Eva-Maria Züllig<br />

Der eisige Wind unterstreicht<br />

den Eindruck von Leere.<br />

Mitten auf der Arteplage von<br />

Biel, wo schon in wenigen<br />

Monaten die Besuchermassen<br />

durch die Expo-Wunderwelt<br />

strömen werden, klafft an diesem<br />

nebligen Januartag noch<br />

eine Baulücke. Hier, auf einer<br />

Fläche von 20 mal 40 Metern,<br />

soll Cyberhelvetia entstehen,<br />

der Pavillon der Credit Suisse.<br />

Überall auf dem Holzboden<br />

sind vereiste Pfützen, ein Vermessungsgerät<br />

steht einsam<br />

in der Mitte. Fünf Bauarbeiter<br />

entladen mit einem Kran die<br />

erste Lieferung Holzplatten<br />

von einem Lastwagen. Faserpelzpulli,<br />

Handschuhe und<br />

Zigarettenqualm schützen sie<br />

vor Nebel und Frost.<br />

«Zur Panik besteht kein<br />

Grund. Wenn hier der erste<br />

Besucher erscheint, wird alles<br />

stehen.» Christine Elbe, Bauleiterin<br />

und Mitverantwortliche<br />

fürs Konzept, lächelt gerade<br />

so viel, wie es die Minustemperaturen<br />

zulassen. Den Kopf<br />

hat sie gut verpackt in eine<br />

südamerikanische Strickmütze,<br />

welche bis über die Ohren<br />

reicht, darüber trägt sie einen<br />

weissen Helm. Wie man mit<br />

engen Terminen umgeht, hat<br />

die junge Architektin schon<br />

an der Expo2000 in Hannover<br />

kennen gelernt, wo sie ebenfalls<br />

ein Ausstellungsprojekt<br />

betreute. «Dort waren die<br />

Bauzeiten noch viel knapper.»<br />

Die Leere des Geländes<br />

scheint die Bauleiterin erst<br />

recht herauszufordern. In<br />

gerade zehn Minuten lässt sie<br />

die Vision von Cyberhelvetia<br />

aus der Arteplage emporsteigen,<br />

zwar nur in Worten,<br />

doch höchst anschaulich und<br />

mit Berliner Akzent.<br />

«Mit dem Namen Cyberhelvetia<br />

schaffen wir natürlich<br />

riesige Erwartungen. Und was<br />

sieht der Besucher zuerst?<br />

Einen Pavillon in der Form einer<br />

Badeanstalt, ganz aus weiss<br />

gestrichenem Holz. Wir wählten<br />

die Form eines geschlossenen<br />

Seebads, wie man<br />

es nur in der Schweiz antrifft.<br />

Der Besucher ist also etwas<br />

irritiert, wenn er das Gebäude<br />

betritt – der erste Akt im<br />

Wechselbad der Gefühle. Er<br />

steigt eine kleine Treppe hoch<br />

und gelangt in einen langen,<br />

schmalen Gang, der mit hellem<br />

Licht durchflutet ist. Erst<br />

dann dringt er ins Innere der<br />

Ausstellung: ein grosser<br />

Raum mit bläulichem Licht,<br />

gedämpften Tönen. Vieles<br />

erinnert auch hier noch an ein<br />

Schwimmbad: Es gibt einen<br />

Pool, darauf schwimmen<br />

Credit Suisse<br />

Bulletin 1|<strong>02</strong><br />

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