24.09.2017 Aufrufe

bull_02_03_Klima

Credit Suisse bulletin, 2002/03

Credit Suisse bulletin, 2002/03

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Betriebsklima ist Chefsache<br />

Gesunde, zufriedene und motivierte Mitarbeiter sind das grösste Kapital einer erfolgreichen<br />

Firma. Für das gute Arbeitsklima in einem Betrieb sind alle verantwortlich, in erster Linie aber<br />

die Unternehmensleitung. Ruth Hafen, Redaktion Bulletin<br />

Das Arbeitsklima ist unter Angestellten<br />

immer wieder ein Diskussionspunkt, beim<br />

Schwatz im Pausenraum oder auf dem Intranetforum:<br />

«Was braucht es, damit Sie sich<br />

wohl fühlen am Arbeitsplatz?» Die Antworten<br />

sind sich durchs Band sehr ähnlich: «Ein gutes<br />

Arbeitsklima (Kollegen und Vorgesetzte)»,<br />

«eine interessante, herausfordernde Tätigkeit»,<br />

«konstruktives, motivierendes Feedback<br />

vom direkten Vorgesetzten», «gute<br />

Zusammenarbeit im Team, Respekt, offene<br />

Kommunikation». Kein Streben nach möglichst<br />

hohen Löhnen und viel Ferien: Es sind<br />

so genannt weiche Faktoren, die im Arbeitsalltag<br />

Zufriedenheit versprechen.<br />

Eine Studie, die der arbeitsärztliche Dienst<br />

des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco)<br />

zu Beginn der Neunzigerjahre unter Erwerbstätigen<br />

aller Berufskategorien durchführte,<br />

bestätigt dieses Bild. Bei den Elementen, die<br />

im Berufsleben höchste Priorität einnehmen,<br />

führen psychosoziale Faktoren die Rangliste<br />

an. Interessanter, sinnvoller Arbeitsinhalt und<br />

gute zwischenmenschliche Beziehungen belegen<br />

die Plätze eins und zwei. Mit abnehmender<br />

Wichtigkeit folgen Schutz und Erhaltung der<br />

Hierarchien stehen hier vor einer schwierigeren<br />

Aufgabe. Um erfolgreich zu sein,<br />

braucht ein Unternehmen nicht zuletzt<br />

gesunde, zufriedene und motivierte Mitarbeiter.<br />

Spezielle Angebote fürs Personal<br />

wie Massage am Arbeitsplatz, Ruheräume,<br />

Aus- und Weiterbildungsprogramme, diverse<br />

Vergünstigungen und jährliche Betriebsausflüge<br />

oder -feste sollen zur Zufriedenheit<br />

und Motivation der Angestellten beitragen.<br />

Ausdruck einer Unternehmenskultur oder<br />

Garant für ein gesundes Betriebsklima sind<br />

Offene und ehrliche Kommunikation ist unabdingbar<br />

für ein gutes Betriebsklima.<br />

Gesundheit; gute, humane Arbeitsgestaltung;<br />

gute Besoldung; Arbeitsplatzsicherheit; Mitbestimmung<br />

im Betrieb; möglichst viel Ferien;<br />

gute Aufstiegschancen und möglichst kurze<br />

Arbeitszeit.<br />

Doch wie schafft man ein gutes Betriebsklima?<br />

Der Patron eines kleinen oder mittelgrossen<br />

Betriebs kann mit Kopf, Herz und<br />

Hand dafür sorgen, dass sich seine Mitarbeiter<br />

wohl fühlen. Grossbetriebe mit komplexen<br />

sie jedoch nicht, sondern gelten bei den<br />

Mitarbeitenden vielmehr als willkommenes<br />

Beiwerk und tragen zum Image des fortschrittlichen<br />

Arbeitgebers bei.<br />

«Ich habe die Erfahrung gemacht, dass<br />

ein ‹gutes› Betriebsklima herrscht, wenn<br />

der zwischenmenschliche Umgang und die<br />

Arbeitskooperation zum Unternehmensziel<br />

passen, wenn also Strategie und Verhalten<br />

nicht auseinander klaffen», sagt Elisabeth<br />

Rohmert. «In einer sehr ergebnisorientierten<br />

Unternehmung ist es viel glaubwürdiger,<br />

wenn man nicht einfach ‹lieb und nett› ist,<br />

sondern sich auch in fairer Weise Feedback<br />

über die gemeinsamen Arbeitsresultate<br />

gibt.» Die Sozialwissenschaftlerin arbeitet als<br />

Managementberaterin oft für Grossfirmen,<br />

berät und betreut Führungskräfte und ist<br />

auch in der Entwicklung und Umsetzung<br />

von Unternehmensleitwerten tätig. Martin<br />

Höhener, bei der Credit Suisse für die<br />

Implementierung der Unternehmenswerte<br />

zuständig, bläst ins gleiche Horn: «Die<br />

Führungsebene muss die kulturellen Werte<br />

vorleben. Es reicht nicht, sie bloss zu<br />

kommunizieren, sonst stellt sich bei der<br />

Belegschaft schnell das Phänomen ‹gelesen,<br />

gelacht, gelocht› ein.» Zudem sei eine<br />

klare, offene Kommunikation auch in schwierigen<br />

Situationen unabdingbar. Denn kaum<br />

etwas schlägt sich so negativ aufs <strong>Klima</strong><br />

nieder wie ungenügende oder unehrliche<br />

Information.<br />

Viele Unternehmen fühlen ihren Mitarbeitenden<br />

mehr oder weniger regelmässig den<br />

Puls. So zum Beispiel Migros, IBM, Credit<br />

Suisse oder Orange. «Um die Stimmung bei<br />

16 Credit Suisse Bulletin 3-<strong>02</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!