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Credit Suisse bulletin, 2002/03
Credit Suisse bulletin, 2002/03
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WEALTH MANAGEMENT STRATEGY<br />
Angesichts der tiefen Kapazitätsauslastung<br />
und der nicht rosigen Ertragslage halten sich<br />
die Unternehmen vorläufig mit Investitionen<br />
zurück. Zuerst muss die Wirtschaft in die vorhandenen<br />
Kapazitäten hineinwachsen, bevor<br />
die Unternehmen wieder mehr Anreize zum<br />
Investieren haben. Das dürfte erst im Laufe<br />
des zweiten Halbjahres der Fall sein. Insgesamt<br />
geht die Credit Suisse davon aus, dass<br />
sich das BIP-Wachstum im zweiten Halbjahr<br />
bei rund drei Prozent einpendeln wird.<br />
dürfte für die Währungshüter zu hoch ausgefallen<br />
sein. Die Wahrscheinlichkeit ist somit<br />
gestiegen, dass die Europäische Zentralbank<br />
die Zinsen bereits im Sommer anhebt. Dies<br />
könnte zur Situation führen, dass die EZB die<br />
Zinsschraube früher als das Fed anzieht.<br />
Gemäss den jüngsten Statements von Alan<br />
Greenspan erwarten wir in den USA keine<br />
Zinserhöhung vor dem August.<br />
Der bisherige Erdölpreisanstieg von rund 30<br />
Prozent seit Januar ist für die Weltwirtschaft<br />
zwar noch nicht alarmierend. Ein anhaltend<br />
hoher oder gar weiter steigender Rohölpreis<br />
würde jedoch nicht ohne Konsequenzen auf<br />
Wachstum und Inflation bleiben. Es gilt zu bedenken,<br />
dass sich die Weltwirtschaft erst am<br />
Anfang ihres Aufschwungs befindet und<br />
dementsprechend noch anfällig ist. |<br />
Euroland erholt sich nur langsam<br />
In der Eurozone entwickelt sich der private<br />
Konsum vor allem in Deutschland schwach,<br />
bedingt durch die anhaltende Arbeitsplatzunsicherheit<br />
und die hartnäckig hohen Inflationsraten.<br />
Erst bei einer Beruhigung am<br />
Arbeitsmarkt im zweiten Halbjahr dürften die<br />
Konsumenten ihre Ausgaben wieder etwas<br />
erhöhen. Vorerst sollten positive Lagereffekte<br />
Wachstumsimpulse geben. Auch die Exporte<br />
ziehen wieder an. So waren beispielsweise<br />
in Deutschland gestiegene Bestellungseingänge<br />
aus dem Ausland zu verbuchen<br />
(siehe nebenstehende Grafiken). Die meisten<br />
Vorlaufindikatoren im Eurogebiet deuten auf<br />
eine langsame Wachstumsbeschleunigung<br />
im Laufe des Jahres hin. Allerdings widerspiegelt<br />
die Stagnation der «Leading indicators<br />
» im April auch die anhaltenden Unsicherheiten.<br />
Erdölpreis sorgt für Teuerung<br />
Die Inflation in den USA wird von 1,6 Prozent<br />
im April auf rund zwei Prozent bis Ende<br />
Jahr ansteigen. Neben höheren Erdölpreisen<br />
sind primär ein Nachlassen positiver Basiseffekte<br />
dafür verantwortlich. Dennoch bleibt<br />
die Inflationsentwicklung in den USA moderat.<br />
Weniger Freude an der Teuerungsentwicklung<br />
in ihrem Währungsgebiet dürfte<br />
die Europäische Zentralbank (EZB) haben.<br />
Nach Steuererhöhungen, witterungsbedingten<br />
Nahrungsmittelpreisanstiegen und der<br />
Euro-Bargeldeinführung zu Jahresbeginn<br />
halten nun die gestiegenen Erdölpreise die<br />
Konsumententeuerung über der Zwei-Prozent-Marke.<br />
Handelt EZB vor Fed?<br />
Auch die in der Metallindustrie beschlossene<br />
Lohnerhöhung von vier Prozent ab Juni 20<strong>02</strong><br />
Deutschland: Erste Aufhellungen auf der Exportseite sind sichtbar<br />
Jahresveränderung in %<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
–5<br />
–10<br />
–15<br />
1997 1998 1999 2000 2001 20<strong>02</strong><br />
_____________ Auftragseingang Inland<br />
_____________ Auftragseingang Ausland<br />
Quelle: Datastream<br />
Erdölpreise sind weiterhin ein wichtiger Einflussfaktor<br />
Jahresveränderung in % Jahresveränderung in %<br />
200<br />
6.0<br />
5.5<br />
150<br />
5.0<br />
4.5<br />
100<br />
4.0<br />
3.5<br />
50<br />
3.0<br />
0<br />
2.5<br />
2.0<br />
–50<br />
1.5<br />
1.0<br />
–100<br />
0.5<br />
85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 <strong>02</strong><br />
_____________ Erdölpreis<br />
_____________ G7-Inflationsrate Quelle: Datastream<br />
Credit Suisse Bulletin 3-<strong>02</strong> 45