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rik Oktober 2017

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MUSIK<br />

FOTO: SOPHIE KRISCHE<br />

INTERVIEW<br />

LOUKAS LAMETTA<br />

Eindrücke aus dem Alltag inspirieren<br />

die Sängerin, die nicht<br />

nur mit ihren Texten sondern auch<br />

durch ihre Art zu singen heraussticht.<br />

Ende September veröffentlicht<br />

Louka nun nach drei Jahren kreativen<br />

Wirkens ihr Album „Lametta“<br />

– und sie kommt auch auf Tour. Wir<br />

sprachen mit der Tiefgründigen.<br />

Dein Album heißt Lametta, wofür<br />

steht für dich Lametta?<br />

Für mich hat das Wort etwas Bittersüßes.<br />

Viele haben bei Interviews schon gesagt,<br />

dass der Titel für sie nach Weihnachten<br />

klingt. Für mich nicht. Ich denke dabei<br />

an einen Raum, der vielleicht an sich<br />

nicht schön ist, man will aber eine Party<br />

feiern und nimmt dann Lametta, um ihn<br />

zu schmücken. Das hat für mich so eine<br />

bittere Süße. Wie auch das ganze Album:<br />

Es gibt viele melancholische Themen. Ich<br />

habe aber versucht, das Ganze musikalisch<br />

wieder umzudrehen in etwas<br />

Glänzendes, auf das man sich bewegen<br />

möchte.<br />

So ganz einfach kann man deine<br />

Musik nicht einordnen. Wie würdest<br />

du sie denn benennen wollen?<br />

Hm, eine sehr schwierige Frage. Super<br />

schwer zu beantworten. Alternative<br />

Deutsch-Pop? (lacht)<br />

Wie ist „Vorübergehen“ entstanden?<br />

Was inspirierte dich zu dem Lied?<br />

Das Lied geht nicht um eine Liebesbeziehung.<br />

Es handelt von einem Künstlerfreund,<br />

mit dem ich irgendwie plötzlich<br />

eine Art Konkurrenz am Start hatte, die<br />

Freundschaft ging dann sogar richtig auseinander.<br />

Der Song hat mir total geholfen,<br />

das zu verarbeiten – mittlerweile ist es<br />

vorübergegangen und wir haben wieder<br />

zusammengefunden.<br />

Bist du ein Mensch, der leicht verzeiht?<br />

Ich möchte das gerne sein, aber ich bin leider<br />

nachtragend. Was ich total scheiße an mir<br />

finde. Dann bemühe ich mich drum ... und es<br />

klappt. Aber manchmal suhle ich mich ganz<br />

gerne drin. Ich finde es aber toll, wenn Leute<br />

schnell verzeihen können – je nachdem, wie<br />

gravierend die Sache war, die passiert ist.<br />

Deine Texte wirken sehr nachdenklich.<br />

Würdest du dich als introvertiert<br />

bezeichnen – obwohl du als Sängerin<br />

natürlich auf Bühnen vor Publikum<br />

auftrittst?<br />

Ich glaube, ich habe zwei Seiten. Sobald ich<br />

auf der Bühne stehe und ein Spot auf mich<br />

gerichtet ist, fühle ich mich total sicher, dann<br />

bin ich eher extrovertiert, einfach da. Zuhause<br />

oder auch bei Interviews, bin ich, denke<br />

ich, eher introvertiert, etwas zerstreut ...<br />

Freust du dich aufs Touren?<br />

Live zu spielen ist eine meiner liebsten Tätigkeiten!<br />

Ich freue mich sehr drauf. Auch,<br />

weil man dann erstmal selbst erlebt, was<br />

man so geleistet hat an Arbeit. Es kommt<br />

etwas zurück. Bei Social Media oder Spotify<br />

sieht man zwar, dass man gehört wird,<br />

aber es kommt nichts Greifbares zurück.<br />

Auf Tour zu sein, wenn man gemeinsam<br />

Musik erlebt, das ist das Schönste!<br />

All die feinen elektronischen<br />

Spielereien, wie setzt man die<br />

denn live um?<br />

Ich trete meistens mit einer vierköpfigen<br />

Band auf, ich nenne das die „große Besetzung“,<br />

da kann man sehr viel machen.<br />

Damit es aber möglichst nah an die Produktion<br />

rankommt, laufen Back-up-Tracks<br />

mit, also eben gewisse elektronische<br />

Effekte. Wir haben aber auch schon ohne<br />

solche Unterstützung gespielt, frei vom<br />

Korsett der Produktion (lacht). Auch im<br />

Duo haben wir die Songs schon umgesetzt.<br />

Ich denke live und Produktion dürfen<br />

durchaus unterschiedlich klingen. Das ist<br />

das Spannende daran.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

Tour<br />

28.9. Mannheim, Kino Odeon,<br />

29.9. Essen, Grend, 1.10. Köln, Wohngemeinschaft,<br />

2.10. Düsseldorf, FFT<br />

Theater, 3.10. Hamburg, Nochtwache,<br />

4.10. Berlin, Privatclub,<br />

5.10. Erfurt, Museumskeller

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