Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
MUSIK<br />
FOTO: SOPHIE KRISCHE<br />
INTERVIEW<br />
LOUKAS LAMETTA<br />
Eindrücke aus dem Alltag inspirieren<br />
die Sängerin, die nicht<br />
nur mit ihren Texten sondern auch<br />
durch ihre Art zu singen heraussticht.<br />
Ende September veröffentlicht<br />
Louka nun nach drei Jahren kreativen<br />
Wirkens ihr Album „Lametta“<br />
– und sie kommt auch auf Tour. Wir<br />
sprachen mit der Tiefgründigen.<br />
Dein Album heißt Lametta, wofür<br />
steht für dich Lametta?<br />
Für mich hat das Wort etwas Bittersüßes.<br />
Viele haben bei Interviews schon gesagt,<br />
dass der Titel für sie nach Weihnachten<br />
klingt. Für mich nicht. Ich denke dabei<br />
an einen Raum, der vielleicht an sich<br />
nicht schön ist, man will aber eine Party<br />
feiern und nimmt dann Lametta, um ihn<br />
zu schmücken. Das hat für mich so eine<br />
bittere Süße. Wie auch das ganze Album:<br />
Es gibt viele melancholische Themen. Ich<br />
habe aber versucht, das Ganze musikalisch<br />
wieder umzudrehen in etwas<br />
Glänzendes, auf das man sich bewegen<br />
möchte.<br />
So ganz einfach kann man deine<br />
Musik nicht einordnen. Wie würdest<br />
du sie denn benennen wollen?<br />
Hm, eine sehr schwierige Frage. Super<br />
schwer zu beantworten. Alternative<br />
Deutsch-Pop? (lacht)<br />
Wie ist „Vorübergehen“ entstanden?<br />
Was inspirierte dich zu dem Lied?<br />
Das Lied geht nicht um eine Liebesbeziehung.<br />
Es handelt von einem Künstlerfreund,<br />
mit dem ich irgendwie plötzlich<br />
eine Art Konkurrenz am Start hatte, die<br />
Freundschaft ging dann sogar richtig auseinander.<br />
Der Song hat mir total geholfen,<br />
das zu verarbeiten – mittlerweile ist es<br />
vorübergegangen und wir haben wieder<br />
zusammengefunden.<br />
Bist du ein Mensch, der leicht verzeiht?<br />
Ich möchte das gerne sein, aber ich bin leider<br />
nachtragend. Was ich total scheiße an mir<br />
finde. Dann bemühe ich mich drum ... und es<br />
klappt. Aber manchmal suhle ich mich ganz<br />
gerne drin. Ich finde es aber toll, wenn Leute<br />
schnell verzeihen können – je nachdem, wie<br />
gravierend die Sache war, die passiert ist.<br />
Deine Texte wirken sehr nachdenklich.<br />
Würdest du dich als introvertiert<br />
bezeichnen – obwohl du als Sängerin<br />
natürlich auf Bühnen vor Publikum<br />
auftrittst?<br />
Ich glaube, ich habe zwei Seiten. Sobald ich<br />
auf der Bühne stehe und ein Spot auf mich<br />
gerichtet ist, fühle ich mich total sicher, dann<br />
bin ich eher extrovertiert, einfach da. Zuhause<br />
oder auch bei Interviews, bin ich, denke<br />
ich, eher introvertiert, etwas zerstreut ...<br />
Freust du dich aufs Touren?<br />
Live zu spielen ist eine meiner liebsten Tätigkeiten!<br />
Ich freue mich sehr drauf. Auch,<br />
weil man dann erstmal selbst erlebt, was<br />
man so geleistet hat an Arbeit. Es kommt<br />
etwas zurück. Bei Social Media oder Spotify<br />
sieht man zwar, dass man gehört wird,<br />
aber es kommt nichts Greifbares zurück.<br />
Auf Tour zu sein, wenn man gemeinsam<br />
Musik erlebt, das ist das Schönste!<br />
All die feinen elektronischen<br />
Spielereien, wie setzt man die<br />
denn live um?<br />
Ich trete meistens mit einer vierköpfigen<br />
Band auf, ich nenne das die „große Besetzung“,<br />
da kann man sehr viel machen.<br />
Damit es aber möglichst nah an die Produktion<br />
rankommt, laufen Back-up-Tracks<br />
mit, also eben gewisse elektronische<br />
Effekte. Wir haben aber auch schon ohne<br />
solche Unterstützung gespielt, frei vom<br />
Korsett der Produktion (lacht). Auch im<br />
Duo haben wir die Songs schon umgesetzt.<br />
Ich denke live und Produktion dürfen<br />
durchaus unterschiedlich klingen. Das ist<br />
das Spannende daran.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
Tour<br />
28.9. Mannheim, Kino Odeon,<br />
29.9. Essen, Grend, 1.10. Köln, Wohngemeinschaft,<br />
2.10. Düsseldorf, FFT<br />
Theater, 3.10. Hamburg, Nochtwache,<br />
4.10. Berlin, Privatclub,<br />
5.10. Erfurt, Museumskeller