DER KONSTRUKTEUR 10/2017
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VON <strong>DER</strong> MECHANIK<br />
ZUR DIGITALISIERUNG<br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
ZU GAST<br />
BEI E-T-A<br />
SUMMERof <strong>2017</strong><br />
ENGINEERING<br />
Was haben ein Gartenhäcksler und eine Luxusyacht gemeinsam?<br />
Beide sind mit Schutzschaltern ausgestattet, die für einen<br />
zuverlässigen und sicheren Betrieb sorgen, indem sie Überlast und<br />
Kurzschlussströme sicher abschalten und so Menschen und Maschinen<br />
schützen. Wo diese Schutzschalter produziert werden und was diese<br />
technisch vermeintlich einfache Komponente mit Industrie 4.0 zu tun<br />
hat, erfahren wir bei einem Besuch der Firma E-T-A.<br />
Autorin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder,<br />
Chefredak teurin VERFAHRENSTECHNIK<br />
und wlbUMWELTTECHNIK<br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
Altdorf bei Nürnberg heißt das Ziel, das wir auf der Fahrt zu<br />
unserer SUMMER of ENGINEERING-Reportage ins Navigationssystem<br />
eingeben. Dort ist die Firma E-T-A Elektrotechnische<br />
Apparate GmbH zuhause – und das seit bald 70 Jahren.<br />
Das unabhängige Familienunternehmen ist Marktführer auf dem<br />
Gebiet von Überstromschutz und Stromverteilung und bezeichnet<br />
sich selbst als Erfinder des elektronischen Überstromschutzes.<br />
Industrie 4.0 wird bei E-T-A als logische Weiterentwicklung des<br />
Produktportfolios und des Ansatzes „Wir schützen Leben und<br />
Werte“ gesehen.<br />
VIELFÄLTIGE ANTWORTEN …<br />
Im Prüflabor bekommen wir zu sehen, wie aufwändig die Schutzschalter<br />
im Einsatz getestet werden. „Früher war ein thermisches<br />
Gerät ausreichend, um einen Fehler zu detektieren. Die heutige<br />
Technik ist wesentlich komplexer. Deshalb sind auch unsere<br />
Antworten darauf deutlich vielfältiger“, so E-T-A Geschäftsfeld-<br />
01 Was hat ein<br />
Schutzschalter<br />
mit Predictive<br />
Maintenance<br />
zu tun?<br />
Erich Fischer,<br />
E-T-A,<br />
demonstriert<br />
das System<br />
ControlPlex<br />
manager Thomas Schmid. Er ist Profi in Sachen Überstromschutz<br />
und kommt richtig ins Schwärmen, wenn es um seine Produkte geht:<br />
„Wir haben das weltweit größte Portfolio im elektromechanischen,<br />
aber auch ein umfassendes Angebot im elektronischen Bereich.“<br />
Der elektronische Überstromschutz bei E-T-A umfasst alle DC 24 V-<br />
Anwendungen in der Automatisierung und darüber hinaus. Dadurch,<br />
dass den Kunden elektronische Lösungen angeboten werden, können<br />
jetzt auch Programmierung, Monitoring, Diagnose, Analytik und<br />
Predictive Maintenance zur Verfügung gestellt werden. Stolz ergänzt<br />
Europa-Vertriebsleiter Klaus Balzer: „Das ist dann schon eine<br />
handfeste Industrie-4.0-Lösung“.<br />
… AUCH AUF INDUSTRIE 4.0<br />
Industrie 4.0 ist bei E-T-A längst angekommen. Bei einem Rundgang<br />
durch die Fertigung können wir uns davon überzeugen, wie<br />
sich das Unternehmen mit dem Thema auseinandersetzt: In der<br />
Planung einer neuen vollautomatischen Anlage sind die eigenen<br />
Systeme wie beispielsweise ControlPlex ein wichtiger Baustein, um<br />
Anlagenzustände zu analysieren, den Energieverbrauch zu dokumentieren,<br />
die Produktqualität zu sichern und Instandhaltungsaufgaben<br />
zu überwachen. Die Anlage wird dann im Rechner abgebildet<br />
sein, um den Fertigungsprozess simulieren zu können.<br />
„Bei der Handmontage versuchen wir, vom Papier wegzukommen“,<br />
erzählt Werksleiter Matthias Heymer. Jede Information zum Auftrag<br />
und zu den nötigen Bearbeitungsschritten wird auf dem Leitbauteil<br />
über einen QR-Code gespeichert. Am jeweiligen Arbeitsplatz<br />
erkennt der Mensch über ein Lichtleitsystem sofort, welche Teile<br />
montiert und eingesetzt werden müssen, und die Maschinen führen<br />
die Lötvorgänge selbstständig durch. Das Konzept steht und wird<br />
im kommenden Jahr umgesetzt. „Selbst bei der Handmontage zieht<br />
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