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Verfahrenstechnik 10/2017

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VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE<br />

Wohltemperierte Nascherei<br />

Wussten Sie, dass Infrarot-Wärme die Pralinenherstellung vereinfacht?<br />

Ob Valentinstag, Ostern, Weihnachten<br />

oder einfach nur so: Pralinen haben<br />

das ganze Jahr über Saison. Die<br />

schokoladigen Naschereien zählen<br />

neben Blumen zu den beliebtesten<br />

Aufmerksamkeiten, die man seinen<br />

Lieben schenken kann. Wie genau die<br />

süßen Leckereien hergestellt werden,<br />

wissen aber nur die wenigsten.<br />

Bei der Produktion von Pralinen spielen<br />

Wärmeprozesse eine wichtige Rolle. Am<br />

Anfang steht das Erwärmen der Schokolade,<br />

die für den Überzug der Süßigkeiten<br />

benötigt wird. Neben dem einfachen<br />

Eintauchen von z. B. Nüssen, kandierten<br />

Früchten oder Marzipanstückchen in flüssige<br />

Schokoladenmasse, lassen sich raffinierte<br />

Kreationen durch den Einsatz von<br />

Metallförmchen schaffen. Diese Förmchen<br />

werden mit flüssiger Schokolade ausgegossen,<br />

mit gehackten Nüssen, Trockenfrüchten,<br />

Likör und anderem gefüllt und mit<br />

einem Schokoladenplättchen verschlossen.<br />

Ein wichtiger Wärmeschritt ist das Erhitzen<br />

der Formen, bevor die Schokolade<br />

eingefüllt wird. Denn für die Qualität der<br />

Schokoladenprodukte kommt es dabei auf<br />

die exakte Temperatur an, je nach Schokoladenart<br />

liegt diese um die 30 °C. Allerdings<br />

darf sie nur 1–2 °C abweichen, sonst<br />

verliert die Schokolade ihre Konsistenz,<br />

wird spröde oder unschön weißlich an<br />

der Oberfläche.<br />

Wenig Spielraum<br />

Tests im Anwendungszentrum von Heraeus<br />

in Neston, Großbritannien, zeigten, dass<br />

Carbon Infrarot-Strahler zusammen mit<br />

Pyrometern zur kontaktfreien Temperaturkontrolle<br />

die Vorgaben für die Pralinenherstellung<br />

erfüllten und die optimale Temperatur<br />

von ± 1 °C genau eingehalten wird.<br />

Pyrometer kontrollieren die Kunststoff-Formen<br />

kurz vor dem Infrarot-Wärmesystem.<br />

Diese Temperatur gibt die Zeitspanne vor,<br />

in der die Infrarot-Wärme auf die Formen<br />

einwirkt. Nach diesem Wärmeschritt kontrolliert<br />

ein weiteres Pyrometer, ob die richtige<br />

Temperatur zum Einfüllen der Schokolade<br />

erreicht wurde.<br />

Beim Zusammenfügen der Schokohälften<br />

misst ein Pyrometer die Schokoladentemperatur<br />

vor der Heizstation und steuert<br />

die Infrarot-Strahler so, dass die Hälften bei<br />

einer Temperatur von etwa 30 °C zuverlässig<br />

zusammengefügt werden können.<br />

Ein Teil der elektromagnetischen Infrarotstrahlung<br />

wird im Material absorbiert,<br />

ein Teil wird reflektiert und der Rest durchdringt<br />

die Materialien. Nur der absorbierte<br />

Anteil trägt zur Erwärmung bei. Dabei hat<br />

jedes Material sein eigenes Absorptionsspektrum.<br />

Das ist der Bereich, in dem die<br />

elektromagnetischen Strahlen am besten<br />

aufgenommen werden.<br />

Wenn das Emissionsspektrum eines<br />

Infrarotstrahlers optimal zum Absorptionsspektrum<br />

eines Materials passt, dann<br />

erfolgt die Erwärmung des Materials wesentlich<br />

schneller und effektiver.<br />

Foto: Fotolia (Jiri Hera, <strong>10</strong>0004950)<br />

www.heraeus.com<br />

50 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>

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