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Reinhard Bahnmüller, Stefanie Fischbach Qualifizierung und ...

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des ESF dient der Entwicklung der Humanressourcen zur Unterstützung der europäischen<br />

Beschäftigungsstrategie. Entsprechend der Schwerpunktsetzung liegt die Akquisition<br />

von ESF-Mitteln nicht alleine in der Zuständigkeit des Wirtschaftsministeriums.<br />

Maßnahmen zur <strong>Qualifizierung</strong> von Arbeitslosen werden vom Sozialministerium<br />

gefördert, das mit 70% der ESF-Mittel über den größten Teil des Kuchens verfügt.<br />

Die dem Wirtschaftsministerium zugewiesenen 30% der ESF-Mittel werden für Maßnahmen<br />

aufgewendet, die im Schwerpunkt einen direkten Wirtschaftsbezug haben.<br />

Die Förderung ist gr<strong>und</strong>sätzlich überbetrieblich, d.h. die individuelle Weiterbildung<br />

wird ebenso wenig gefördert wie die einzelbetriebliche. Gr<strong>und</strong>lage dafür ist das Mittelstandförderungsgesetz<br />

sowie die darauf basierenden Richtlinien. Gleichwohl können<br />

auch einzelne Unternehmen – wenn auch nur mittelbar – in den Genuss der<br />

ESF-Förderung kommen. Zur Realisierung der Projekte werden meist unter Federführung<br />

von Bildungsträgern Netzwerke errichtet, an denen sich Unternehmen <strong>und</strong><br />

Weiterbildungsträger beteiligen, wobei beide in der Regel einen finanziellen Eigenanteil<br />

einbringen. Die nach den ESF-Kriterien notwendige Kofinanzierung wird jedoch<br />

aus Landesmitteln bestritten. Durch die Haushaltskürzungen im Jahr 2003 liegt diese<br />

Form der Kofinanzierung <strong>und</strong> damit auch die zukünftige Durchführung von ESF-<br />

Projekten derzeit auf Eis.<br />

Bei der Prüfung <strong>und</strong> Bewilligung hält sich das Wirtschaftsministerium nach eigener<br />

Darstellung zurück. Lediglich bei Projekten mit landesweiter Bedeutung, die ein Drittel<br />

der dem Wirtschaftsministerium zugewiesenen Mittel ausmachen, erfolgt die Prüfung<br />

der Anträge unmittelbar durch das Wirtschaftsministerium. Ansonsten übernehmen<br />

diese Aufgabe regionale Arbeits- bzw. Projektkreise, bestehend aus den Tarifpartnern,<br />

den Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern, der Arbeitsverwaltung <strong>und</strong> der Frauenbeauftragten.<br />

Dadurch soll die arbeitsmarktpolitische Kompetenz der regionalen<br />

Akteure genutzt <strong>und</strong> ihre Selbstverantwortung gestärkt werden. Eine Projektbewilligung<br />

können diese Arbeitskreise jedoch nicht aussprechen. Ihr Votum hat vielmehr<br />

den Charakter einer Vorprüfung. Nach der Abgabe des Votums werden die Anträge<br />

an das Landesgewerbeamt weitergeleitet, das unter Berücksichtigung der regionalen<br />

Wünsche die Anträge nochmals prüft <strong>und</strong> dann gegebenenfalls ohne Beeinflussung<br />

durch das Wirtschaftsministerium die Bewilligung ausspricht. Dem Landesgewerbeamt<br />

obliegt auch die weitere Projektabwicklung.<br />

Das Landesgewerbeamt<br />

Eine baden-württembergische Besonderheit ist das Landesgewerbeamt (LGA). Seine<br />

Hauptaufgabe ist die finanzielle <strong>und</strong> ideelle Förderung der kleinen <strong>und</strong> mittleren Betriebe.<br />

Als dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg nachgeordnete Behörde<br />

arbeitet es eng mit diesem zusammen. Diese Kooperation betrifft zum einen die Diskussion<br />

über die Ausrichtung von Dienstleistungen <strong>und</strong> Fördermaßnahmen <strong>und</strong> zum<br />

anderen die direkte Umsetzung dieser Instrumente. So führt das Landesgewerbeamt<br />

vom Wirtschaftsministerium beschlossene Veranstaltungen durch <strong>und</strong> bearbeitet die<br />

von diesem Ministerium bewilligten ESF-finanzierte Landesprojekte (s.o.).<br />

Das LGA ist jedoch nicht nur ausführendes Organ des Wirtschaftsministeriums. Regionale<br />

Projekte werden neben den Weiterbildungsträgern, den Kammern <strong>und</strong> Unternehmen<br />

auch vom LGA initiiert <strong>und</strong> ohne Einfluss des Wirtschaftsministeriums<br />

bewilligt. Die zur Durchführung von Projekten notwendige Bildung von Netzwerken<br />

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