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Reinhard Bahnmüller, Stefanie Fischbach Qualifizierung und ...

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der Weiterbildungsträger fördern <strong>und</strong> die Voraussetzungen für eine systematische<br />

Forschung schaffen. Zum Abbau der regionalen Ungleichgewichte sollten organisatorische<br />

Netzwerke ausgeweitet <strong>und</strong> neue Medien eingesetzt werden. Der Staat sollte<br />

im Rahmen seiner Hoheit im Ausbildungsbereich für eine bessere Verknüpfung von<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Weiterbildung sorgen <strong>und</strong> seinen Teil dazu beitragen, dass in der<br />

beruflichen Ausbildung die Ausbildungsordnungen schneller als in der Vergangenheit<br />

aktualisiert werden. Verbessert werden sollte auch die Weiterbildungswerbung <strong>und</strong> -<br />

beratung u.a. durch die Einrichtung von lokalen <strong>und</strong> regionalen Beratungsstellen.<br />

Nicht zuletzt sollte die Landesregierung im Verb<strong>und</strong> mit den gesellschaftlichen Gruppen<br />

<strong>und</strong> Weiterbildungsträgern für ein weiterbildungsfre<strong>und</strong>liches Klima sorgen. Beibehalten<br />

werden sollten aber die Gr<strong>und</strong>strukturen: Weiterbildung sollte zwar als öffentliche<br />

Aufgabe begriffen werden, die Rolle des Staates sollte sich aber „auf die<br />

Schaffung <strong>und</strong> Überwachung der Einhaltung von bestimmten Rahmenbedingungen<br />

konzentrieren. Darüber hinaus sollte sie sich auf die Rolle des Förderers <strong>und</strong> Helfers<br />

beschränken, insbesondere durch Motivationshilfen zur Weiterbildung, durch Informations-<br />

<strong>und</strong> Werbemaßnahmen, durch finanzielle Unterstützung beim Aufbau der<br />

Gr<strong>und</strong>ausstattung von Trägern sowie durch finanzielle Unterstützung vor allem von<br />

Problemgruppen der Weiterbildung“ (Landesregierung Baden-Württemberg 1984a,<br />

S.50).<br />

Im Zuge der in der Folge ausgerufenen „Weiterbildungsoffensive“ hat die Landesregierung,<br />

wie sie in einer ihrer Selbstdarstellungen formulierte, „das Förderungsinstrumentarium<br />

erheblich ausgeweitet <strong>und</strong> verfeinert, die Kooperation der Träger auf<br />

Landes- <strong>und</strong> Kreisebene verbessert, den Dialog mit den kommunalen Landesverbänden<br />

über den Abbau von Defiziten der Bibliotheksversorgung intensiviert <strong>und</strong> im<br />

Bereich der beruflichen Weiterbildung eine Fülle von Maßnahmen durchgeführt“<br />

(Staatsanzeiger Baden-Württemberg, Nr. 27 vom 5.4.1989). An den Gr<strong>und</strong>problemen,<br />

insbesondere der mangelnden Transparenz, den regionalen Disparitäten sowie<br />

der hohen sozialen Selektivität bei der Nutzung beruflicher Weiterbildungsangebote,<br />

haben diese Einzelmaßnahmen kaum etwas geändert.<br />

Das Thema <strong>Qualifizierung</strong> blieb auf der Tagesordnung. Ein neuer Anlauf wurde im<br />

Rahmen der 1991 gebildeten großen Koalition aus CDU <strong>und</strong> SPD gemacht. Die Initiative<br />

ging vom Wirtschaftsministerium aus. Im Rahmen seiner „dialogorientierten<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Industriepolitik" wurde wiederum eine Zukunftskommission „Wirtschaft<br />

2000“ eingesetzt, die in ihren Empfehlungen zur Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung auf<br />

die noch nicht erledigten „Hausaufgaben“ früherer Kommissionen verwies. Sie kritisierte,<br />

„dass das Land Baden-Württemberg noch nicht umgesetzte Vorschläge früherer<br />

Kommissionen – soweit diese auch aufgr<strong>und</strong> veränderter Rahmenbedingungen<br />

bei dem Arbeitskräftepotential <strong>und</strong> bei der Arbeitskräftenachfrage noch relevant sind<br />

– zügig prüfen <strong>und</strong> nach Möglichkeit umsetzen sollte. Insbesondere geht es um die<br />

Vorschläge der Kommission Weiterbildung (1984) sowie die des Arbeitskreises Qualifikationsbedarf<br />

2000“ (1991). Der Arbeitskreis Qualifikationsbedarf 2000 hatte seine<br />

Vorschläge auf vier Schwerpunkte konzentriert:<br />

• Erhöhung der Flexibilität zwischen Bildungsphasen <strong>und</strong> Berufstätigkeit<br />

• Ausbau der Organisations- <strong>und</strong> Personalentwicklungskapazitäten zugunsten kleiner<br />

<strong>und</strong> mittlerer Unternehmen<br />

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