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Reinhard Bahnmüller, Stefanie Fischbach Qualifizierung und ...

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Informeller beruflicher Kenntniserwerb - Arbeiten oder Lernen?<br />

Eine Begleiterscheinung des informellen Lernens ist das Aufweichen der Grenzen<br />

zwischen Arbeiten <strong>und</strong> Lernen. Wie hoch der Arbeitsanteil der verschiedenen Lernformen<br />

bzw. der Lernanteil verschiedener Arbeitsformen ist, wird unterschiedlich gesehen<br />

(vgl. Abbildung 8). So gaben im Jahr 2000 je 46% der Befragten an, dass der<br />

informelle Kenntniserwerb durch Qualitäts- <strong>und</strong> Werkstattzirkel eher Lernen bzw. eher<br />

Arbeiten sei. Fachbesuche wurden im Jahr 2000 mit 50% mehrheitlich dem Lernen<br />

zugeordnet. Lediglich die Unterweisung durch Kollegen bzw. Vorgesetzte wird<br />

im Jahr 2000 mit 55% mehrheitlich als eine Lernform bezeichnet, bei der eher das<br />

Arbeiten als das Lernen im Vordergr<strong>und</strong> steht. Auffällig ist auch die hohe Zahl der<br />

Unentschiedenen bei vom Betrieb organisierten Austauschprogrammen mit anderen<br />

Firmen: Diese Form des informellen Kenntniserwerbs halten im Jahr 2000 43% eher<br />

für Arbeiten, 36% eher für Lernen <strong>und</strong> 21% nehmen keine Zuordnung vor. Auch<br />

wenn die einzelnen Formen fast durchgehend von den Befragten als Lernen bewertet<br />

werden, nimmt von 1997 bis 2000 die Anzahl derer zu, die den informellen Kenntniserwerb<br />

für Arbeit halten.<br />

Abbildung 8<br />

22<br />

Vom Betrieb<br />

organisierte<br />

Fachbesuche in<br />

anderen Abteilungen<br />

Qualitätszirkel,<br />

Werkstattzirkel,<br />

Lernstatt usw.<br />

Unterweisung oder<br />

Anlernen durch<br />

Kollegen bzw.<br />

Vorgesetzte<br />

Vom Betrieb<br />

organisierte<br />

Austauschprogramme<br />

mit anderen Firmen<br />

1997<br />

2000<br />

1997<br />

2000<br />

1997<br />

2000<br />

1997<br />

2000<br />

Informeller Kenntniserwerb von Erwerbstätigen - Arbeiten oder Lernen?<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

40%<br />

46%<br />

43%<br />

Quelle: Berichtssystem Weiterbildung 2000<br />

50%<br />

50%<br />

49%<br />

49%<br />

59%<br />

Nutzenaspekte beruflicher Weiterbildung<br />

26%<br />

36%<br />

40%<br />

39%<br />

46%<br />

55%<br />

45%<br />

32%<br />

25%<br />

21%<br />

9%<br />

10%<br />

11%<br />

8%<br />

6%<br />

5%<br />

Eher Lernen<br />

Eher Arbeiten<br />

Weder noch<br />

In der Bewertung des Nutzens unterscheiden sich die Befragten in Baden-<br />

Württemberg kaum vom Rest der Republik. An erster Stelle genannt wird die Arbeit<br />

besser erledigen zu können, gefolgt von der Verbesserung der beruflichen Chancen,<br />

<strong>und</strong> der Hilfe, im Alltag besser zurecht zu kommen. Etwas wichtiger ist den Baden-<br />

Württembergern ein besseres Wissen über die betrieblichen Zusammenhänge, die<br />

Verbesserung der beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten <strong>und</strong> die Chance, eine neue<br />

Stelle zu bekommen. Die Angst vor dem Verlust der Stelle ist demgegenüber etwas

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