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Betriebliches Gesundheitsmanagement Magazin 2017

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AUS LAUT<br />

WIRD LEISE<br />

OB IM GROSSRAUMBÜRO, IN DER PRODUKTIONSHALLE,<br />

IN DER WERKSTATT ODER IM FREIEN: DIE TÄGLICHE AR-<br />

BEIT KANN ZUM GESUNDHEITSRISIKO WERDEN – NÄM-<br />

LICH DANN, WENN DIE UMGEBUNG ZU LAUT IST. SIEBEN<br />

WICHTIGE FRAGEN UND ANTWORTEN.<br />

1. Wie wichtig ist ein gutes Gehör am<br />

Arbeitsplatz?<br />

Unser Gehör ist immer im Einsatz –<br />

24 Stunden pro Tag, ohne Pause. Es<br />

nimmt zahlreiche wichtige Funktionen<br />

wahr: Dank unserer Ohren können wir<br />

uns orientieren, Gefahren rechtzeitig<br />

erkennen und Schallsignale richtig<br />

einordnen. Und nur wer gut hört, versteht<br />

auch gut. „Hören verbindet – und<br />

macht Kommunikation überhaupt erst<br />

möglich. Das gilt für wichtige Meetings<br />

im Job genauso wie für Gespräche zu<br />

Hause“, sagt Hörakustik-Experte Lukas<br />

Schinko, der das Traditionsunternehmen<br />

Neuroth in vierter Familiengeneration<br />

leitet und selbst ausgebildeter Hörgeräteakustik-Meister<br />

ist. Das Hören bildet<br />

die Grundlage für alltägliche Kommunikation<br />

und ist deshalb vor allem im<br />

Berufs- bzw. Arbeitsleben wichtig.<br />

2. Wie laut kann es bei der Arbeit<br />

werden?<br />

Lärm ist in unserem Alltag allgegenwärtig.<br />

Deshalb nehmen wir ihn oft gar<br />

nicht mehr bewusst wahr. Dabei wirken<br />

im Arbeitsumfeld die unterschiedlichsten<br />

Geräusche auf uns ein – vom<br />

Telefonläuten bis zum Maschinenlärm.<br />

Rund 500.000 Menschen arbeiten laut<br />

AUVA in Österreich an einem Lärmarbeitsplatz.<br />

In Großraumbüros beträgt<br />

die Lautstärke rund 70 Dezibel, in Produktionshallen<br />

ist sie um einiges höher.<br />

Ab einer Dauerbelastung von 85 Dezibel<br />

ist das Tragen eines Gehörschutzes am<br />

Arbeitsplatz laut Gesetz Pflicht.<br />

3. Wie kann sich Lärm im Beruf auf die<br />

Gesundheit auswirken?<br />

Lärmschwerhörigkeit ist die zweithäufigste<br />

Art einer Hörminderung nach<br />

der Altersschwerhörigkeit. „Nicht nur<br />

die Ohren leiden unter Lärm, sondern<br />

der gesamte Körper“, sagt Schinko. Die<br />

psychischen und körperlichen Auswirkungen<br />

von Lärm sind vielfach belegt.<br />

So ist auch Bürolärm keine Lappalie,<br />

da eine laute Geräuschkulisse die Leistungsfähigkeit<br />

auf Dauer mindert. „Ein<br />

Lärmpegel ab 85 Dezibel – zum Beispiel<br />

Straßenverkehr – wird bei längerer Belastung<br />

zum Gesundheitsrisiko. Je größer<br />

die Lärmbelastung ist, desto höher<br />

wird auch der Stresspegel. So fällt ab einer<br />

Lärmbelastung von rund 55 Dezibel<br />

die Konzentration bereits immer schwerer“,<br />

sagt Schinko. Weitere mögliche<br />

Folgen: Bluthochdruck, Schlafstörungen<br />

oder ein erhöhtes Herzinfarktrisiko.<br />

4. Wie kann man sich am Arbeitsplatz<br />

vor Lärm schützen?<br />

Neben regelmäßigen Ruhepausen für<br />

die Ohren ist vor allem ein passender<br />

Gehörschutz sehr hilfreich. „Für den<br />

Alltag gibt es da verschiedene Lösungen,<br />

die den Lärmpegel auf einen ungefährlichen<br />

Wert senken und unsere Ohren<br />

entlasten – egal, ob im Büro, in einer<br />

Werkstatt oder einer Produktionshalle“,<br />

sagt Schinko. Einmal im Jahr sollte man<br />

einen Hörtest bei einem HNO-Arzt<br />

oder Hörgeräteakustiker machen.<br />

5. Wie sieht der ideale Gehörschutz<br />

aus?<br />

Einfache Einwegstöpsel reichen nicht<br />

aus. Sie „stopfen“ das Ohr komplett<br />

zu, man schwitzt und versteht das Gesprochene<br />

nicht mehr. „Optimal sind<br />

maßgefertigte Gehörschutz-Lösungen,<br />

die individuell ans Ohr angepasst werden<br />

und besonders angenehm zu tragen<br />

sind“, sagt Schinko. Der große Vorteil<br />

ist ein spezieller Filter: „Die Umgebungsgeräusche<br />

werden dadurch lediglich<br />

gedämpft. Das heißt, Stimmen und<br />

Warnsignale können trotz Gehörschutzes<br />

problemlos wahrgenommen wer-<br />

10 BGM

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