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Betriebliches Gesundheitsmanagement Magazin 2017

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HERR<br />

DER<br />

RINGE<br />

ZWEIMAL PRO TAG ANIMIERT HARALD SCHOBER DIE MITARBEITER VON<br />

SIEMENS IN WEIZ ZUR BEWEGUNG. DAS FÖRDERT FREUDE UND GESUND-<br />

HEIT UND VERBESSERT DAS ARBEITSKLIMA. EIN LOKALAUGENSCHEIN<br />

MIT SMOVEY-RINGEN UND THERABÄNDERN.<br />

Die Abwechslung ist willkommen,<br />

nach einer ganzen Reihe von Frontalvorträgen.<br />

„Aufstehen und die Arme<br />

ausstrecken“, sagt also Harald Schober<br />

im vollen Seminarraum bei einer Tagung<br />

in Mauerbach (NÖ). „Jetzt den Kopf<br />

nach links drehen und dabei den linken<br />

Daumen nach oben und den rechten<br />

nach unten drehen.“ 200 Leute tun es<br />

ihm gleich. Dann Kopf nach rechts und<br />

rechter Daumen hoch, linker Daumen<br />

runter. Hin und her. Und damit es nicht<br />

langweilig wird, erzählt er Schnurren<br />

aus seinem Leben, streut einen Witz ein.<br />

Die Leute lachen. Auch beim Schwingen<br />

mit einem Bein, Radfahren auf dem<br />

Bürosessel oder bei leichten Sprungübungen.<br />

Nach fünf Minuten geht alles<br />

wieder leichter. Der Körper fühlt sich<br />

besser und frischer an, der Geist sowieso.<br />

Vor acht Jahren hat sein Arbeitsgeber<br />

Siemens in Weiz diese Bewegungspausen<br />

eingeführt. „Weil 2009 die Aufträge<br />

deutlich hinaufgegangen sind. Ziel war<br />

aber nie, die Krankenstandstage zu reduzieren,<br />

sondern die Gesundheit und Beweglichkeit<br />

der Mitarbeiter zu fördern“,<br />

sagt Johann Schwaiger, Gesundheitsmanager<br />

der Firma.<br />

Dafür wurden mehrere Arbeitskräfte<br />

zu Instruktoren ausgebildet, die diese<br />

Bewegungspausen anleiten. Schober,<br />

heute 65 und ältester Mitarbeiter am<br />

Standort, war sofort Feuer und Flamme.<br />

„Ich bin immer schon viel draußen<br />

gewesen und schon Radl fahren in den<br />

Bergen, als es noch keine Mountainbikes<br />

gegeben hat“, erzählt er mit seinem<br />

Strahlen im Gesicht. Sportwissenschaftler<br />

haben Schober und Co. gezeigt,<br />

welche Übungen für Bildschirmarbeiter<br />

sinnvoll sind und welche für Leute, die<br />

in der Produktion arbeiten. Nach einem<br />

Jahr gab es eine neuerliche Schulung,<br />

um das Erlernte aufzufrischen und zu<br />

festigen. „Schon nach dem einen Jahr<br />

hab ich gemerkt, dass meine Nackenschmezen,<br />

die ich jahrelang hatte, weg<br />

waren.“<br />

Seitdem trommelt Schober zweimal<br />

pro Tag die Belegschaft zusammen.<br />

„Um 8.40 und 13.55 Uhr kriegen alle<br />

eine Mail, dass in fünf Minuten wieder<br />

eine Bewegungspause ansteht.“ Dann<br />

schwingen Männer und Frauen in<br />

Besprechungsräumen Smovey-Ringe,<br />

machen Balanceübungen und kräftigen<br />

Muskelpartien mit dem Theraband. „Ich<br />

gehe viel fitter nach Hause“, sagt Schober<br />

und sagen andere Mitarbeiter.<br />

Die Bewegungspause hat aber nicht<br />

nur langfristige, sondern auch unmittelbare<br />

Auswirkungen. Nach fünf<br />

Minuten gehen alle mit einem Lächeln<br />

im Gesicht wieder an die Arbeit. „Man<br />

hat einfach auch beruflich gleich einen<br />

anderen Zugang zueinander“, erzählt<br />

Schober. „Wenn du von einem was<br />

brauchst, mit dem du gerade gelacht<br />

Fotos: Siemens<br />

8 BGM

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