Wandel
Lösungen für eine bessere Welt Global Investor, 01/2017 Credit Suisse
Lösungen für eine bessere Welt
Global Investor, 01/2017
Credit Suisse
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
GLOBAL INVESTOR 1.17 —26<br />
Ratgeber von Alltags tipps heissen<br />
oft «Frag Mutti» – beispielsweise<br />
geht es darum, wie man Wunden<br />
verbindet, Lebensmittel zubereitet<br />
oder lagert oder den Fleck vom Hemd bekommt.<br />
Früher wurde solches Wissen mündlich<br />
von Generation zu Generation weitergegeben.<br />
Später wurde es aufgeschrie ben und<br />
in Buchform publiziert. Heute kann mittels<br />
Mobilgeräten oder PCs darauf zu gegriffen<br />
werden. Der technologische Fortschritt der<br />
Digitalisierung macht es einfacher denn je,<br />
Daten zu speichern und zu gewährleisten,<br />
dass Informationen nicht mehr ver loren gehen.<br />
Die Ausweitung des Internets auf Mobilgeräte<br />
und «Dinge» hat zu einer mas siven<br />
Zunahme der Datenmengen und der digitalen<br />
Kommunikation geführt. Seit der Lancierung<br />
von Twitter wurden 300 Milliarden Tweets<br />
verschickt, und jede Sekunde kommen 5000<br />
neue dazu. Ob bei der Installation von digitalen<br />
Kommunikationsgeräten und Sensoren<br />
oder der Verarbeitung von Daten – im Zentrum<br />
steht immer die Frage, wie sich die erho be nen<br />
Daten am besten verwalten und lesen lassen.<br />
Puls der Gesellschaft<br />
Die moderne Informationstechnologie ermöglicht<br />
allgegenwärtige, allumfassende und<br />
autarke Kommunikationssysteme, die nicht<br />
nur den Beteiligten zugutekommen. Sie erschliesst<br />
nicht nur ein breites Wissen, sondern<br />
bietet auch eine Plattform für die Schaffung<br />
eines «globalen Bewusstseins», weil sie<br />
Informationen und Meinungen aus aller Welt<br />
transparenter und leichter zugänglich macht.<br />
Die aus sozialen Netzwerken gewonnenen<br />
Einsichten könnten zu einem gemeinsamen<br />
Bewusstsein und einer Übereinkunft dazu<br />
beitragen, wie sich unsere Welt verbessern<br />
lässt. Politiker und andere Entscheidungsträger<br />
dürften gut beraten sein, diesen globalen<br />
Wissensbestand zum Wohl der Gesellschaft<br />
einzusetzen, statt der Entstehung einer «Big<br />
brother is watching you»-Gesellschaft Vorschub<br />
zu leisten. Angesichts der kontinuierlichen<br />
Überwachung und Analyse der Onlineaktivitäten<br />
besteht tatsächlich die Gefahr,<br />
dass die Nutzer bespitzelt und für die von ihnen<br />
geäusserten Ansichten und Meinungen<br />
bestraft werden. Transparente, unmittelbare<br />
Feedbacks, beispielsweise zu politischen<br />
Ereignissen, können jedoch auch zur Bildung<br />
eines regionalen oder sogar globalen Bewusstseins<br />
beitragen, mit dem sich die Stimmung<br />
in der Gesellschaft besser beurteilen<br />
lässt und das positive Veränderungen anstösst.<br />
Ein Beispiel: Unternehmen wie Brands-<br />
«Die Ausweitung des<br />
Internets auf Mobil geräte<br />
und ‹Dinge› hat zu einer<br />
massiven Zunahme der<br />
Daten mengen und der<br />
digitalen Kommunikation<br />
geführt.»<br />
Uwe Neumann<br />
Eye oder MogIA, die sich auf Daten sozialer<br />
Medien wie Google, Facebook und Twitter<br />
stützten, sagten den Ausgang der US-Wahlen<br />
richtig voraus, wogegen traditionelle Umfragen<br />
daran scheiterten.<br />
Das Internet der nützlichen Dinge<br />
Das Internet erfüllt an sich schon Bedürfnisse<br />
der Nutzer. Darüber hinaus verzeichnen<br />
jedoch auch neue Märkte für intelligente<br />
digitale Lösungen und Dienstleistungen, die<br />
Menschen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt<br />
stellen, ein rasches Wachstum. Auf<br />
die Frage, wie sie von einem solchen «Helfer»<br />
betreut werden möchten, antworten die meisten,<br />
dass er sich um ihre physische Gesundheit<br />
und ihr mentales Wohlbefinden sowie um<br />
ihre Sicherheit und ihren Schutz kümmern<br />
sollte. Zudem sollte er die Kommunikation innerhalb<br />
der Familie managen.<br />
Neue Geräte wie Google Home und<br />
Google Assistant könnten zu einem solchen<br />
Freund und Helfer für Familien avancieren.<br />
Sie sind mit dem Internet verbunden und mit<br />
Kamera, unsichtbarem Mikrofon mit intelligenter<br />
Spracherkennung und Lautsprecher<br />
ausgestattet und verraten, wo die Schlüssel<br />
liegen (sofern diese ebenfalls vernetzt sind),<br />
beantworten mit einer Internetsuche die Fragen<br />
der Kinder und spielen morgens beim<br />
Aufwachen automatisch die Lieblingsmusik.<br />
Andere Firmen, wie etwa Amazon mit Echo<br />
und Apple mit seinen HomeKit-Produkten,<br />
nehmen ähnliche Dienstleistungen ins Visier.<br />
Sie wollen ihre Geräte zu einer zentralen