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stahlmarkt 02.2011 (Februar)

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Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

<strong>02.2011</strong><br />

WWK<br />

WWK<br />

WWK<br />

Stahldistribution spürt deutliche Marktveränderungen<br />

Optimierte Lagertechnik ist Wettbewerbsfaktor<br />

Intelligente IT-Lösungen für die Stahlbranche


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong><br />

K 1


2 K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Editorial K 3<br />

Sich immer wieder neu erfinden<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

wiebke.sanders@stahleisen.de<br />

WWK Die Rohstoffmärkte waren das beherrschende Thema<br />

im vergangenen Jahr – auch in diesem Jahr werden<br />

sie wieder im Vordergrund stehen. Die Folgen entlang<br />

der Wertschöpfungsketten sind schon zu spüren. So<br />

haben sich keineswegs nur die Stahlproduzenten, sondern<br />

auch die Stahldistributeure und Weiterverarbeiter<br />

mit diesem Thema auseinanderzusetzen.<br />

WW K Deutlich wurde dies z. B. auf dem Steel Net Forum<br />

des Dachverbands der europäischen Distributeure für<br />

Stahl, Rohre und Metall, EUROMETAL, im Dezember<br />

2010. Dort hieß es, das »Powerplay« der Rohstoffproduzenten<br />

führe dazu, dass die Stahlpreise nicht mehr vom<br />

Markt bestimmt, sondern vermehrt von Instrumenten des<br />

Risikomanagements, z. B. Aufschlägen oder Hedgingwerkzeugen,<br />

beeinflusst würden (siehe unser Special<br />

»Stahlhandel und Stahl-Service-Center« ab Seite 26).<br />

WW K Die Stahldistributeure und Service-Center sind<br />

bereit, sich auf die veränderten Marktstrukturen einzustellen<br />

und die Herausforderung mit neuen Distributionsmodellen<br />

anzunehmen. Sie werden zunehmend<br />

zum »Lösungsanbieter« für Stahlprodukte und -services.<br />

Dazu gehören u. a. optimierte Logistikkonzepte, ausgeklügelte<br />

Lagertechnik und professionelle, branchenbezogene<br />

IT-Systeme. In unseren beiden Specials »Logistik«,<br />

ab Seite 36, und »IT«, ab Seite 54, finden Sie mehr<br />

darüber.<br />

WWK Viele Stahlhändler haben im vergangenen Jahr eine<br />

Erholung erfahren, die sie zunächst nicht erwartet hatten.<br />

Und auch zurzeit ist ein Großteil der Abnehmerbranchen<br />

gut beschäftigt. Für das erste Quartal dieses<br />

Jahres herrscht also Zuversicht.<br />

WWK Ein besonderes Jahr steht unserer Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

bevor: Sie wird 60 Jahre alt. In der nächsten<br />

Märzausgabe starten wir mit einem »Auftaktheft« zum<br />

Jubiläumsjahr. Wir werden uns über das Jahr hinweg<br />

immer wieder damit beschäftigen, verschiedene Aktionen<br />

anbieten und eine Brücke zwischen Vergangenheit<br />

und Zukunft schlagen. Dabei ist neben dem Stahlmarkt<br />

gestern und heute auch die Werbung gestern und heute<br />

von Interesse. Im Aprilheft bietet unser Marketingteam<br />

deshalb einen Anzeigencopytest an, der unseren<br />

Anzeigenkunden Unterstützung bei der Optimierung<br />

ihrer Werbeinstrumente gibt. Näheres finden Sie auf<br />

Seite 7 und auf unserer Website www.<strong>stahlmarkt</strong>magazin.de.<br />

WW K Sich immer wieder auf die Veränderungen der<br />

Märkte einzustellen und mit der Zeit zu gehen, ist zweifellos<br />

Grundvoraussetzung für jedes erfolgreiche Un -<br />

ternehmen. Die Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« wird Sie dabei<br />

unterstützen, sei es durch redaktionelle Information, sei<br />

es durch werbliche Kommunikation. Denn die Märkte<br />

halten auch in Zukunft sicher noch viele Überraschungen<br />

und Chancen bereit.<br />

»Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen,<br />

ist, sie zu gestalten.«<br />

Willy Brandt (1913 – 1992)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


4 K<br />

Inhalt <strong>02.2011</strong><br />

Seitenblick<br />

6 Gründer gesucht<br />

Lieferanten<br />

Beispiel Cross-Docking-Konzept:<br />

Das »lagerlose« Distributionscenter reduziert Lagerkosten,<br />

minimiert die Bestände und senkt die Lieferzeiten.<br />

Steel International<br />

8 Wie Phönix aus der Asche<br />

10 Neues Stahlwerk in den USA eingeweiht<br />

12 Vollständige Produktion im brasilianischen Werk<br />

14 Globaler Rohstoffhandel mit passender Finanzierung<br />

Distributionszentrum<br />

Kunden<br />

Materialeingang<br />

Sortierung<br />

Versand<br />

18 Neue Firmenschriften<br />

Branchenberichte<br />

19 Bauindustrie erwartet erneut kein Wachstum<br />

22 Die Zukunft des deutschen Maschinenbaus<br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

26 Die Stahldistribution nach der Konjunkturkrise<br />

28 Outsourcing in der Stahl verarbeitenden Industrie<br />

30 70 Jahre und noch immer aktiv<br />

Special:<br />

Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme<br />

36 Lagertechnik: Weniger Platzbedarf, größere Teilevielfalt<br />

46 LogiMAT 2011 – erstklassig im Zentrum Europas<br />

47 Flexible Wendeeinheiten am Kranhaken<br />

48 Erfolgsfaktor Stahllogistik<br />

Special: IT<br />

54 Schwere Produkte – leichte Logistik<br />

56 Effiziente ERP-Systeme für den Stahl- und Metallhandel<br />

58 Zwei Spezialisten verbinden ihre Produkte<br />

60 Cloud Computing – leistungsfähige ERP-Lösung<br />

Rubriken<br />

63 Fachmedien<br />

64 StahlTermine<br />

65 Veranstaltungen<br />

68 Vorschau<br />

69 VIP-Seite<br />

72 Inserentenverzeichnis / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


worldsteel-Report K 5<br />

Weltrohstahlproduktion<br />

im Dezember 2010<br />

Stahlhandel &<br />

Stahl-Service-Center<br />

26<br />

Dezember<br />

2010<br />

November<br />

2010<br />

Dezember<br />

2009<br />

% Veränd.<br />

Dez. 10/09<br />

12 Monate Veränderung<br />

2010 2009 in %<br />

Grafik: ArcelorMittal/EUROMETAL<br />

Foto: Stopa<br />

Foto: SHComputersysteme, SBH<br />

Die Gewichte in der<br />

Wertschöpfungskette Stahl<br />

haben sich merklich<br />

zugunsten der Rohstoffproduzenten<br />

verschoben.<br />

Das hat auch Konsequenzen<br />

für die Stahldistribution in<br />

Europa.<br />

Lagertechnik, Logistik<br />

In der Lagertechnik sind zwei<br />

aktuelle Trends zu erkennen.<br />

Neben der Auslagerung von<br />

primären Produktionsprozessen<br />

an Zulieferer<br />

investieren produzierende<br />

Unternehmen verstärkt in<br />

vollautomatische Lagertechnik.<br />

Informationstechnologie –<br />

IT<br />

Intelligente IT-Lösungen<br />

werden zunehmend<br />

entscheidend für die<br />

Flexibilität und Lieferfähigkeit<br />

eines Unternehmens.<br />

Durchgängigkeit ist gefragt.<br />

36<br />

54<br />

Belgien 675 e 696 520 29,9 8.088 5.635 43,5<br />

Bulgarien 62 59 57 8,8 740 726 2,0<br />

Deutschland 3.162 3.840 3.024 4,6 43.815 32.670 34,1<br />

Finnland 336 318 323 4,1 4.023 3.066 31,2<br />

Frankreich 1.126 1290 1.102 2,2 15.416 12.840 20,1<br />

Griechenland 120 e 169 e 103 16,5 1.839 2.000 – 8,1<br />

Großbritannien 661 797 r 974 – 32,1 9.709 10.079 – 3,7<br />

Italien 1.943 2.302 1.477 31,6 25.751 19.848 29,7<br />

Luxemburg 150 e 214 141 6,2 2.563 2.141 19,7<br />

Niederlande 617 531 508 21,4 6.651 5.194 28,1<br />

Österreich 596 640 483 23,4 7.206 5.662 27,3<br />

Polen 580 e 621 551 5,3 8.008 7.128 12,3<br />

Rumänien 300 e 350 e 231 30,0 3.896 2.761 41,1<br />

Schweden 390 425 357 9,3 4.844 2.804 72,8<br />

Slowakei 391 338 314 24,4 4.588 3.747 22,4<br />

Slowenien 45 55 34 34,1 606 430 41,0<br />

Spanien 1.044 1.337 r 1.039 0,5 16.311 14.362 13,6<br />

Tschechien 448 368 r 425 5,4 5.180 4.594 12,8<br />

Ungarn 141 139 r 130 8,2 1.678 1.396 20,2<br />

Weitere EU-Länder (27) (e) 165 e 165 e 159 e 3,2 1.994 1.751 13,9<br />

European Union (27) 12.953 14653 11.952 8,4 172.906 138.834 24,5<br />

Bosnien-Herzegovina 47 46 r 39 19,9 593 519 14,2<br />

Kroatien 10 e 10 5 92,1 94 43 119,2<br />

Mazedonien 27 27 21 26,7 291 270 7,7<br />

Norwegen 50 e 45 58 – 13,8 514 591 – 13,0<br />

Schweiz 120 e 120 e 52 129,9 1.330 934 42,5<br />

Serbien 73 79 135 – 46,0 1.254 1061 18,2<br />

Türkei 2.764 2498 r 2.185 26,5 29.002 25.304 14,6<br />

Europa außer EU 3.090 2825 2.495 23,9 33.079 28.722 15,2<br />

Kasachstan 390 e 409 397 – 1,8 4.315 4.146 4,1<br />

Moldawien 0 e 0 14 – 100,0 240 380 – 36,8<br />

Russland 5.915 e 5724 5.506 7,4 67.021 60.011 11,7<br />

Ukraine 3.050 e 2926 2.749 10,9 33.559 29.855 12,4<br />

Usbekistan 60 e 58 50 20,0 741 716 3,5<br />

Weißrussland 225 e 216 172 30,8 2.549 2.427 5,0<br />

C.I.S. (6) 9.640 9332 8.888 8,5 108.425 97.535 11,2<br />

El Salvador 4 e 4 6 – 37,5 51 56 – 8,6<br />

Guatemala 25 e 25 22 14,2 272 224 21,3<br />

Kanada 1.100 e 1.000 943 16,6 12.990 9.286 39,9<br />

Kuba 25 e 24 24 4,2 278 267 4,2<br />

Mexiko 1.570 e 1522 1.287 21,9 17.041 13.957 22,1<br />

Trinidad und Tobago 43 43 41 5,5 572 417 37,1<br />

USA 6.748 6418 r 5.862 15,1 80.594 58.196 38,5<br />

Nordamerika 9.515 9.035 8.186 16,2 111.798 82.403 35,7<br />

Argentinien 412 449 392 5,1 5.138 4.013 28,0<br />

Brasilien 2.407 2600 2.580 – 6,7 32.820 26.507 23,8<br />

Chile 120 e 116 148 – 18,7 992 1.308 – 24,2<br />

Ecuador 35 e 36 16 124,4 368 259 41,9<br />

Kolumbien 105 e 104 62 70,7 1.209 1053 14,9<br />

Paraguay 5 e 5 4 22,0 63 54 16,5<br />

Peru 75 e 74 57 31,8 879 718 22,5<br />

Uruguay 7 e 7 6 18,6 66 57 16,8<br />

Venezuela 265 e 255 316 – 16,2 2.240 3.807 – 41,2<br />

Südamerika 3.431 3.645 3.579 – 4,1 43.775 37.775 15,9<br />

Ägypten 666 604 r 527 26,2 6.676 5.541 20,5<br />

Algerien 65 e 65 e 27 141,6 715 387 84,8<br />

Libyen 75 e 75 e 60 25,0 825 914 – 9,7<br />

Marokko 20 e 19 47 – 57,2 455 479 – 5,1<br />

Simbabwe 0 0 0 – 0 0 –<br />

Südafrika 730 e 705 e 700 4,3 8.480 7.484 13,3<br />

Afrika 1.556 1.468 1.361 14,3 17.151 14.806 15,8<br />

Iran 1.100 e 1066 802 37,2 11.995 10.908 10,0<br />

Qatar 175 e 167 155 13,2 1.970 1448 36,0<br />

Saudi-Arabien 383 388 412 – 7,2 5.015 4.690 6,9<br />

Mittlerer Osten 1.658 1.621 1.369 21,1 18.980 17.046 11,3<br />

China 51.524 50173 48.492 6,3 626.654 573.567 9,3<br />

Indien 5.610 e 5429 5.711 – 1,8 66.848 62.838 6,4<br />

Japan 9.173 8987 8.951 2,5 109.600 87.543 25,2<br />

Südkorea 5.591 5146 r 4.498 24,3 58.453 48.572 20,3<br />

Taiwan, China 1.730 e 1676 1.659 4,2 19.641 15.814 24,2<br />

Asien 73.628 71.412 69.311 6,2 881.197 788.326 11,8<br />

Australien 610 575 579 5,3 7.296 5.249 39,0<br />

Neuseeland 76 71 72 5,3 853 765 11,5<br />

Ozeanien 686 646 651 5,3 8.149 6.014 35,5<br />

Gesamt (66 Länder) 116 157 114.637 107.792 7,8 1.395.459 1.211.461 15,2<br />

Die 66 an worldsteel berichtenden Länder repräsentieren über 98 % der Weltrohstahlproduktion 2009 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt, r – revidiert<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


6 K<br />

Seitenblick<br />

Gründer gesucht<br />

Gründergeist ist seit Kurzem in Deutschland wieder häufiger<br />

zu finden. Die Zahl derer, die den Sprung in die Selbstständigkeit<br />

wagen, ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen.<br />

Darunter waren auch viele, die nur die Wahl hatten zwischen<br />

Arbeitslosigkeit und Firmengründung. Aber auch daraus sind<br />

viele wirtschaftlich stabile neue Betriebe entstanden.<br />

WW K Jochen Noell hat Mut bewiesen. Vor<br />

gut zweieinhalb Jahren hat der Betriebswirt<br />

seinen gut dotierten Job als Vertriebsleiter<br />

bei einem der führenden Unternehmen der<br />

Solarindustrie gegen eine Selbstständigkeit<br />

getauscht. Das Fraunhofer-Institut in Duisburg<br />

suchte damals jemanden, der sich zu -<br />

traute, eine Erfindung marktreif zu machen,<br />

an der die Forscher mehr als zehn Jahre<br />

getüftelt hatten: einen Sensor, der seine<br />

Umgebung dreidimensional erfassen kann<br />

– und das in Echtzeit. Noell griff zu und ist<br />

seitdem geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Firma Tridicam, an der auch die Kfw-<br />

Bank und ein Venture Capital Fonds Anteile<br />

halten. Noch ist das Unternehmen in der<br />

Startphase. Aber Noell ist sicher: »Der<br />

Sprung in die Selbstständigkeit war die richtige<br />

Entscheidung. Ich würde es immer wieder<br />

machen.«<br />

Soviel Begeisterung für das Unternehmertum<br />

ist seit Kurzem wieder häufiger in<br />

Deutschland zu registrieren. Nach den<br />

jüngsten Zahlen des Instituts für Mittelstandsforschung<br />

sind im vergangenen Jahr<br />

(2010) bundesweit 425.000 Unternehmen<br />

gegründet worden. Das waren 15.000 mehr<br />

als 2009. Weil im gleichen Zeitraum weniger<br />

Unternehmen aufgaben oder zwangsweise<br />

liquidiert wurden (knapp 385.000), schnellte<br />

der Saldo zwischen Gründungen und<br />

Liquidationen auf gut 40.000; zwölf Monate<br />

zuvor waren es nur halb so viele gewesen.<br />

Das beruhigt viele Konjunkturbeobachter<br />

und ist für sie ein weiteres Indiz, dass sich<br />

der Aufschwung in Deutschland gefestigt<br />

hat. 2008, als die Krise ausgebrochen war,<br />

war der Gründungssaldo erstmals seit Mitte<br />

der 1970er-Jahre negativ ausgefallen.<br />

Also alles in bester Ordnung? Nicht unbedingt,<br />

denn die Zahl der Firmengründungen<br />

ist nicht zwingend ein guter Maßstab für die<br />

Verfassung, in der sich eine Volkswirtschaft<br />

befindet. Das hat damit zu tun, dass die<br />

Motivation der Menschen, sich selbstständig<br />

zu machen, sehr unterschiedlich sein kann.<br />

Wenn die etablierten Unternehmen weniger<br />

Stellen besetzen oder gar Mitarbeiter freisetzen,<br />

sinken die Chancen der Jobsuchenden<br />

auf eine feste Anstellung.<br />

Mehr als die Hälfte der Gründer<br />

stößt bei der Finanzierung<br />

auf Schwierigkeiten. Das muss<br />

sich ändern.<br />

Es gibt somit mehr Menschen, die sich aus<br />

der Not heraus selbstständig machen. Wer<br />

aber aus Mangel an Alternativen eine Firma<br />

gründet, ist erfahrungsgemäß weniger<br />

motiviert und weniger gut vorbereitet als<br />

Jungunternehmer, die sich mit der Anmeldung<br />

eines Gewerbes einen Lebenstraum<br />

erfüllen. In diesem Licht gesehen verlieren<br />

viele der zuletzt gegründeten neuen Unternehmen<br />

an Glanz. Sie sind oft entstanden,<br />

weil ihre Gründer vor der Wahl standen:<br />

Arbeitslosigkeit oder Selbstständigkeit. Nur<br />

selten war es so gewesen, dass Jungunternehmer<br />

zukunftsweisende Geschäftsideen<br />

hatten, deren Umsetzung gute Gewinne<br />

und viele neue Arbeitsplätze versprachen.<br />

Allerdings registrierte das Bonner Institut für<br />

Mittelstandsforschung, dass sich die Überlebensfähigkeit<br />

von Firmen, die aus der<br />

Arbeitslosigkeit gegründet wurden, zuletzt<br />

verbessert hat.<br />

Anders als beispielsweise in den USA gibt<br />

es in Deutschland keine Existenzgründerkultur.<br />

Wer die Wahl hat zwischen einem gut<br />

dotierten Angestelltendasein und einem<br />

eigenen Unternehmen entscheidet sich häufig<br />

gegen die Selbstständigkeit.<br />

Ein Grund dafür ist die Angst zu scheitern,<br />

am Ende auf einem Berg Schulden sitzen zu<br />

bleiben und als Pleitier sozial gebrandmarkt<br />

zu sein. Tatsächlich wird Risikobereitschaft<br />

von Jungunternehmern wenig honoriert,<br />

auch wenn diese einmal scheitern. Der<br />

Gesetzgeber tut deshalb gut daran, im Rahmen<br />

der geplanten Reform des Insolvenzrechts<br />

auch »eine Kultur der zweiten Chance«,<br />

wie es heißt, zu stärken.<br />

Als uneinnehmbare Hürde erweist sich für<br />

viele potenzielle Gründer vor allem die<br />

Finanzierung: Es mangelt ihnen an Eigenkapital<br />

und Banken sowie Sparkassen meiden<br />

noch immer in vielen Fällen das Risiko,<br />

Kredite an Jungunternehmer zu vergeben.<br />

Verschiedene Untersuchungen kommen zu<br />

dem Ergebnis, dass mehr als die Hälfte der<br />

Gründer bei der Finanzierung auf Schwierigkeiten<br />

stößt. Das muss sich ändern. Denn<br />

wenn das Gründungsgeschehen erlahmt,<br />

hat dies fatale Folgen für die Beschäftigungssituation.<br />

Denn üblicherweise schafft<br />

jede Vollerwerbsgründung einen weiteren<br />

Arbeitsplatz. Anders ist dies bei Teilzeitgründern,<br />

von denen es sehr viele gibt. Sie schönen<br />

die Gründungsbilanz, bleiben aber ohne<br />

große Effekte für den Arbeitsmarkt. Denn<br />

Nebenerwerbsgründer sind meist Einzelkämpfer.<br />

Ganz anders Tridicam-Gründer<br />

Noell aus Duisburg. Er hat in der kurzen Zeit<br />

seiner Selbstständigkeit bereits vier Arbeitsplätze<br />

geschaffen. ber (sm 110201609) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong><br />

K 7


8 K Steel International<br />

Wie Phönix aus der Asche<br />

Das US-Stahlherz schlägt nach wie vor<br />

in Pittsburgh<br />

New York (bln). Wie die Städte im Ruhrgebiet war Pittsburgh<br />

im US-Bundesstaat Pennsylvania viele Jahrzehnte lang eine<br />

Lokomotive der Industrie und Heimat von über tausend<br />

Werken. Allein die Hüttenwerke von U.S. Steel beschäftigten<br />

im zweiten Weltkrieg 350.000 Arbeiter. Die Stadt aus Eisen<br />

und Stahl, umgeben von kohlereichen Regionen, war ein<br />

Magnet für Leute, die relativ hohe Löhne für schwere Arbeit<br />

suchten.<br />

WWK Seit den 1980er-Jahren, als die alte Stahlindustrie<br />

zusammenbrach und sie nur mithilfe<br />

eines drastischen Restrukturierungs- und Konsolidierungsprozesses<br />

schließlich die Genesung<br />

schaffte, verwandelte sich Pittsburgh<br />

in eine Hochburg der High-Technology-Forschung<br />

und -Anwendung. Heute gibt es in<br />

Pittsburgh kein einziges Hüttenwerk mehr,<br />

aber die City beherbergt über 1.500 Hightechunternehmen<br />

vom großen Google-Campus<br />

bis hin zu vielen Mini-Startup-Unternehmen.<br />

Ohne die Schwerindustrie, die einst in<br />

Pittsburgh Hunderttausende beschäftigte,<br />

gingen gute Arbeitsplätze dauerhaft verloren.<br />

Entsprechend ging die Bevölkerungszahl<br />

in den letzten 50 Jahren um über 50 %<br />

auf heute 311.000 Einwohner zurück. Die<br />

Pittsburgher von heute genießen das Leben<br />

in einer Stadt, die wie Phönix aus der Asche<br />

wieder auferstanden ist. Aber auch im Pittsburgh<br />

des 21. Jahrhunderts sind die Erinnerungen<br />

an die alte Stahlindustrie und die<br />

Präsenz der überlebenden Akteure von<br />

damals geblieben: In der Skyline der Stadt<br />

ist der U.S.-Steel-Tower der höchste Wolkenkratzer,<br />

der u. a. das Hauptquartier der<br />

traditionsreichen U.S. Steel Corporation<br />

beherbergt. Und auch die Stahlarbeitergewerkschaft<br />

(United Steelworkers of America)<br />

hat ihr Hauptquartier in Pittsburgh.<br />

»Buy American« findet<br />

große Resonanz<br />

Pittsburgh spielt also nach wie vor eine<br />

Hauptrolle, wenn es um einflussreiche Player<br />

im amerikanischen Stahlsektor geht. Und<br />

mindestens auf einem Gebiet ziehen U.S.<br />

Steel und andere Stahlunternehmen auf der<br />

einen sowie die Leiter der Stahlarbeitergewerkschaft<br />

auf der anderen Seite an einem<br />

Strang: Sie drängen in Washington unerlässlich<br />

auf Protektion gegen unfaire Handelsgebaren<br />

ausländischer Konkurrenten – allen<br />

voran China – und auf das Einhalten von<br />

»Buy-American-Provisionen«, wenn es um<br />

öffentliche Infrastrukturprojekte geht, die<br />

im Zuge des von der Obama-Regierung<br />

durchgefochtenen Konjunkturanschubpakets<br />

finanziert werden.<br />

Im abgelaufenen Jahr gab es für die vereinigte<br />

Front der Stahlunternehmen und<br />

Stahlarbeitergewerkschaft in dieser Hinsicht<br />

beachtliche Erfolge. Noch vor dem Jahresende<br />

2010 etablierte das Transportministerium<br />

eine Buy-American-Website, die die<br />

entsprechenden Provisionen an einer Stelle<br />

veröffentlicht und mit den Worten von<br />

Transportminister Ray LaHood erklärt: »Die<br />

Buy-American-Provisionen stellen sicher,<br />

dass Transport-Infrastrukturprojekte mit in<br />

Amerika hergestellten Produkten gebaut<br />

werden.« In dieser Initiative geht es LaHood<br />

zufolge darum, amerikanische Unternehmen<br />

gesund und Arbeitsplätze für Familien<br />

zu erhalten. Die Stahlarbeitergewerkschaft<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Steel International K 9<br />

übernahm die LaHood-Erklärung auf ihre eigene Website inklusive<br />

Link zur Buy-American-Website des Transportministeriums.<br />

US-Stahlunternehmen senken ihre Kosten<br />

Was Beschwerden gegen »unfaire« Stahl importe betrifft, verhängte<br />

die Obama-Regierung hohe Strafzölle auf chinesische Rohrprodukte,<br />

die bei der Förderung und Exploration von Erdöl und Erdgas<br />

verwendet werden. Wichtiger noch war es für die Stahlarbeitergewerkschaft,<br />

dass Washington bei der Welthandelsorganisation WTO<br />

eine Handelsbeschwerde gegen China einreichte, weil die Peking-<br />

Regierung angeblich die Windenergieprodukte chinesischer Unternehmen<br />

subventioniert.<br />

Für die amerikanische Unternehmenswelt insgesamt fielen jedoch<br />

die Fälle von »un fairen« Einfuhren im Jahr 2010 auf den tiefsten Stand<br />

in mehr als 50 Jahren. 2009 gab es zwölf Fälle von Handelsbeschwerden<br />

gegen subventionierte oder gedumpte Im porte; 2010 gab es nur<br />

drei Fälle – darunter die erwähnten chinesischen Rohrprodukte. Ein<br />

Grund, wohlmöglich der Hauptgrund für diesen Rückgang, ist die<br />

anhaltend schwache Konjunkturlage und das damit verbundene<br />

schwache Einfuhrvolumen. Aber Un ternehmen schrecken auch vor<br />

Beschwerdeverfahren zurück, weil solche langwierigen Prozesse und<br />

insbesondere die Beschaffung von Beweismaterial enorm viel kosten.<br />

Einheimische Hersteller, vor allem auch im Stahlsektor, versuchen<br />

indessen, die eigenen Produktionskosten so niedrig wie möglich zu<br />

halten. Die AK Steel Corporation etwa kündigte die dauerhafte<br />

Schließung ihrer Ashland-Kokerei in Kentucky im zweiten Quartal<br />

letzten Jahres an. Der Grund: Die hohen Kosten für die Herstellung<br />

von Koks im überalterten Werk. Den weniger als 300 Beschäftigten<br />

sollen Positionen in anderen AK-Steel-Werken angeboten werden.<br />

Insgesamt war zum Jahreswechsel der Ausblick für 2011 positiv<br />

und weitaus optimistischer als Ende 2009. Beobachter basierten ihren<br />

Optimismus auf die bereits Ende des vierten Quartals angestiegene<br />

Nachfrage und die hohen Erwartungen für weitere maßgebliche Produktionserhöhungen<br />

in der Automobilindustrie. (sm 110201611) K<br />

Stahlindustrie kritisiert CO 2<br />

-Benchmarks<br />

für den Handel ab 2012<br />

WW Düsseldorf. Die Ende Dezember 2010 durch EU-Kommission<br />

und Vertreter von Mitgliedstaaten zum Emissionsrechtehandel<br />

beschlossenen CO 2<br />

-Benchmarks für die europäischen Stahlunternehmen<br />

stoßen bei der Wirtschaftsvereinigung Stahl auf massive<br />

Kritik: Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl in Düsseldorf, fordert die Bundesregierung auf, im Europäischen<br />

Rat auf eine Änderung des Beschlusses hinzuwirken. »Es ist<br />

nicht gelungen, Klimaschutz und industrielle Wettbewerbsfähigkeit<br />

in einer Balance zu halten«, bemängelt der Verbandspräsident. »Die<br />

Stahlindustrie in Deutschland ist bereit, sich an den effizientesten<br />

Anlagen in Europa messen zu lassen und ihre CO 2<br />

-Emissionen weiter<br />

zu senken. Die Benchmarks der EU-Kommission kann aber weltweit<br />

kein Stahlunternehmen mit Hochofen erreichen. Denn sie liegen<br />

weit unter dem Emissionsniveau der international besten Stahlanlagen<br />

und sind technisch nicht erfüllbar.«<br />

Die Entwicklung stünde klar gegen die technischen und wirtschaftlichen<br />

Realitäten und hätte offenbar das politische Ziel, die<br />

industrielle Produktion weiter zu verteuern. Inzwischen wird vielen<br />

deutlich, dass die Industrie den neuen Aufschwung trägt. »Da ist<br />

ein solcher Beschluss auch eine Missachtung derjenigen, die helfen,<br />

Wege aus der von den Finanzmärkten verursachten Krise zu finden,«<br />

so Kerkhoff.<br />

Zudem seien die Rahmenbedingungen für die Kapazitätserweiterungen<br />

investionsfeind lich. Wenn der Beschluss nicht überarbeitet<br />

werde, gerate der Emissionshandel zu einer reinen Sonderbesteuerung<br />

der Stahlproduktion und schädige die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Industriestandortes. Dies gehe nicht nur zulasten von Wirtschaftswachstum<br />

und Arbeitsplätzen, sondern auch des Klimaschutzes.<br />

»Ohne innovative Stähle für Kraftwerke, erneuerbare Energien<br />

oder Auto mobilleichtbau können die Klimaziele nicht erreicht werden«,<br />

erinnert Kerkhoff.<br />

(sm 110201584) K


10 K Steel International<br />

Neues Stahlwerk<br />

in den USA eingeweiht<br />

ThyssenKrupp will Wettbewerbsposition<br />

in Nordamerika ausbauen<br />

Calvert. Nach dreijähriger Bauzeit ist im Dezember 2010<br />

das neue Stahl- und Weiterverarbeitungswerk von<br />

ThyssenKrupp Steel USA und ThyssenKrupp Stainless USA<br />

in Calvert/USA offiziell eingeweiht worden. Die Errichtung<br />

der neuen Anlagen in Alabama ist eine der bisher größten<br />

ausländischen Investitionen in den USA.<br />

WW K ThyssenKrupp hat in den gesamten<br />

Werkskomplex 5 Mrd. USD investiert – da -<br />

von 3,6 Mrd. in die Anlagen beim Qualitätsflachstahl<br />

und 1,4 Mrd. in den Stainless-<br />

Bereich. Am Ende werden in Calvert dauerhaft<br />

2.700 Mitarbeiter beschäftigt sein.<br />

Dazu kommt ein Vielfaches an indirekten<br />

Arbeitsplätzen. Vom neuen Standort in Alabama<br />

aus wollen ThyssenKrupp Steel USA<br />

und ThyssenKrupp Stainless USA ihre Wettbewerbsposition<br />

in Nordamerika ausbauen.<br />

Der Markt für Qualitätsflachstahl im NAFTA-<br />

Raum zeichnet sich durch ein großes, langfristig<br />

wachsendes Hochwertsegment aus.<br />

Diesen Markt mit Kunden in den Abnehmerbranchen<br />

Servicecenter, Auto-, Bau-, Geräte-<br />

und Röhrenindustrie will ThyssenKrupp<br />

stärker erschließen und einen Marktanteil<br />

von mehr als 5 % erreichen. Edelstahlflachprodukte<br />

von ThyssenKrupp werden<br />

bereits über Vertriebsgesellschaften auf<br />

dem NAFTA-Markt vermarktet. Der aktuelle<br />

Marktanteil liegt bei mehr als 15 %. Dieser<br />

soll durch ThyssenKrupp Stainless USA<br />

ebenfalls deutlich gesteigert werden.<br />

Im Mai 2007 war die Entscheidung für<br />

den Bau des Greenfield-Werks in den USA<br />

gefallen. Für den Standort Calvert in der<br />

Provinz Mobile sprachen die ausgezeichneten<br />

logistischen Voraussetzungen mit dem<br />

direkten Zugang zum Golf von Mexiko und<br />

damit der Anbindung für die Versorgung<br />

mit Vormaterial aus Brasilien. Weitere Vorteile<br />

waren die kurzen Wege zu den Kunden<br />

in den industriellen Zentren im Süden der<br />

USA, in Mexiko und in Kanada, die gute<br />

Verfügbarkeit von Personal sowie die breite<br />

Unterstützung durch Politik und Verbände<br />

in Alabama.<br />

Kernstück ist die<br />

Warmbreitbandstraße<br />

Der erste Spatenstich auf dem 14 km 2 großen<br />

Grundstück erfolgte im November 2007.<br />

Für die Produktion von Qualitätsflachstahl<br />

wird das Werk mit jährlich 3 Mill. t Brammen<br />

aus Brasilien versorgt, die zum eigens erweiterten<br />

Hafen von Mobile transportiert und<br />

von dort über den Tombigbee-River zum<br />

eigenen Werkshafen gefahren werden.<br />

Kernstück des Werks ist eine Warmbreitbandstraße<br />

mit einer Kapazität von über<br />

5 Mill. t im Jahr. Hier wurde im Juli 2010 das<br />

erste Coil produziert. Das Kaltwalzwerk ist<br />

seit September vergangenen Jahres in Be -<br />

trieb. Die Veredelungsanlagen der Thyssen-<br />

Krupp Steel USA werden schrittweise fertiggestellt.<br />

Die ersten Kaltbandprodukte wurden<br />

bereits an die Kunden ausgeliefert.<br />

Die Warmbreitbandstraße wird künftig<br />

auch von der ThyssenKrupp Stainless USA<br />

genutzt. Der Edelstahlbereich war im vergangenen<br />

September mit einem Kaltwalzgerüst<br />

und einer jährlichen Kapazität von rd.<br />

100.000 t gestartet. Weitere Anlagen wie<br />

die Warmband-Glüh- und Beizlinie, die ab<br />

Herbst 2011 produzieren soll, werden aktuell<br />

geplant oder gebaut. Für den gleichen<br />

Zeitraum ist die Inbetriebnahme eines weiteren<br />

Kaltwalzgerüsts in der Breite von 72“<br />

geplant. Derzeit erhält die ThyssenKrupp<br />

Stainless USA das Vormaterial aus den europäischen<br />

Werken. Künftig werden die Edel-<br />

(110201590/1)<br />

Durch die neue Produktionsstätte in den USA wird die ThyssenKrupp Steel USA ihren NAFTA-Marktanteil auf mehr als 5 % erhöhen<br />

(Foto: ThyssenKrupp).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Steel International K 11<br />

stahlbrammen im eigenen Stahlwerk in Calvert produziert. Ein Teil<br />

der dort produzierten Edelstahlwarmbänder ist später für die Versorgung<br />

der ThyssenKrupp Mexinox in San Luis Potosi (Mexiko) vorgesehen.<br />

Die Inbetriebnahme des Elektrostahlwerks soll im Dezember<br />

2012 erfolgen. Die Kapazität beträgt bis zu eine 1 Mill. t/a.<br />

Umweltstandards übertroffen<br />

Beim Bau und Betrieb der Anlagen in Calvert werden die anspruchsvollen<br />

amerikanischen und europäischen Umweltstandards übertroffen.<br />

ThyssenKrupp Steel USA und Thyssen Krupp Stainless USA setzen<br />

auf umfassende Energierückgewinnungs- und Wiederverwertungstechnologien.<br />

Dazu gehört beispielsweise eine innovative Wasseraufbereitungsanlage.<br />

Darüber hinaus investiert ThyssenKrupp in die<br />

Qualifikation der Mitarbeiter.<br />

Wie an allen Standorten weltweit betätigt sich ThyssenKrupp auch<br />

in Alabama als »Good Corporate Citizen«. So werden in der Region<br />

Bildung und soziale Projekte gefördert sowie Partnerschaften mit<br />

Organisationen, Schulen und Universitäten entwickelt. »Wir sind<br />

hier angekommen oder um es mit anderen Worten zu sagen: ›Steel<br />

Home Alabama‹ oder noch besser ›Thyssen Krupp Home Alabama‹«,<br />

so Dr. Ekkehard Schulz, Vorstandsvorsitzender der ThyssenKrupp<br />

AG, in seiner Rede auf der Einweihungsveranstaltung.<br />

(sm 110201590) K<br />

Ticker Steel<br />

voestalpine startet neuen<br />

Werbe- und Webauftritt<br />

Linz. Unter dem Motto »Ideen klopfen an viele Türen, aber<br />

man muss sie auch hereinlassen« führt die voestalpine eine<br />

Werbekampagne in Print, Online und TV durch. Mit diesem<br />

Schritt lässt der Konzern einen Blick in seine Welt werfen und<br />

rückt seine Mitarbeiter und ihre Ideen in den Mittelpunkt. Die<br />

Kampagne wird in Österreich und Deutschland geschaltet und<br />

wurde mit der Werbeagentur Jung von Matt/Donau entwickelt.<br />

Parallel präsentiert sich auch die Website der voestalpine AG<br />

neu (www.voestalpine.com).<br />

(sm 110201547) K<br />

China benötigt 2011 noch mehr Nickel<br />

Schanghai. Die Nickelverwendung in China soll im kommenden<br />

Jahr weiter ansteigen. Wachsende Produktionskapazitäten<br />

beim Edelstahl, eine erhöhte Nachfrage der Automobilindustrie<br />

und der Elektrobranche sind die Gründe. Im Vergleich zu 2010<br />

verringert sich zwar das Wachstumstempo Chinas als weltweit<br />

größter Nickelverwender, trotzdem werde der erhöhte Bedarf<br />

die internationalen Nickelpreise stützen. China konsumiert in<br />

diesem Jahr voraussichtlich 505.000 t Nickel. Für 2011 wird<br />

nach Ansicht chinesischer Nickelanalysten eine um 4 % bis<br />

5 % erhöhte Verwendung erwartet. (sm 110101434) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


12 K Steel International<br />

Vollständige Produktion<br />

im brasilianischen Werk<br />

ThyssenKrupp CSA nimmt zweiten Hochofen<br />

in Betrieb<br />

Santa Cruz. ThyssenKrupp CSA hat am 16. Dezember 2010<br />

den zweiten Hochofen im Stahlwerk in Santa Cruz im<br />

Bundesstaat Rio de Janeiro angeblasen. Der erste Hochofen<br />

produziert bereits seit Juli vergangenen Jahres mit einer<br />

Produktion von über 6.500 t Roheisen täglich nahe an seiner<br />

vollen Kapazität.<br />

WW K Der neu in Betrieb genommene Hochofen<br />

wird ebenfalls schnell ausgelastet werden<br />

und somit soll das Werk in Brasilien im<br />

Geschäftsjahr 2010/2011 an seiner Kapazitätsgrenze<br />

produzieren. »Mit diesem weiteren<br />

Meilenstein unserer Vorwärtsstrategie<br />

werden wir unser Ziel erreichen, 2012/2013<br />

schwarze Zahlen in der Business Area Steel<br />

Americas zu schreiben«, erklärte Edwin<br />

Eichler, Vorstandsmitglied der ThyssenKrupp<br />

AG, verantwortlich für die Division Materials.<br />

Die Startphase des zweiten Hochofens<br />

war schon nach zwei Tagen beendet, seitdem<br />

wird das Roheisen im Stahlwerk zu<br />

Brammen weiterverarbeitet. Die INEA, die<br />

staatliche Umweltbehörde von Rio de Janeiro,<br />

und unabhängige Experten haben die<br />

Inbetriebnahme und den Hochlauf intensiv<br />

begleitet und keine Beanstandungen geäußert.<br />

Neben dem ersten Hochofen arbeiten<br />

auch die zwei Konverter mit einer Füllkapazität<br />

von 330 t seit Anfang September und<br />

Anfang November des vergangenen Jahres.<br />

Die erste Bramme war am 7. September<br />

2010 produziert worden. Mittlerweile sind<br />

Brammen aus Brasilien in Duisburg und<br />

Mobile/Alabama angelandet, bei voller<br />

Kapazität sollen es 3 Mill. t/a für Alabama<br />

und 2 Mill. t/a für die deutschen Weiterverarbeitungswerke<br />

sein. Die Qualität der<br />

Brammen hat die Erwartungen des Unternehmens<br />

bereits in der ersten Phase übertroffen.<br />

»Wir konnten die Brammen selbst<br />

für das anspruchsvolle Weißblech verwenden«,<br />

erklärt Eichler.<br />

Wie es bei der Inbetriebnahme von neuen<br />

Hochöfen üblich ist, wird in der ersten Phase<br />

Roheisen in Abkühlungsbecken gegossen<br />

und erkaltet dort. Infolgedessen kam es zeitweise<br />

zu Staubemissionen und Beschwerden<br />

von Anwohnern, nachdem der erste<br />

Hochofen bei ThyssenKrupp CSA in Brasilien<br />

im Juli 2010 angeblasen worden war. Seit<br />

der Inbetriebnahme des ersten Konverters<br />

im neuen Stahlwerk sind alle Emissionen<br />

jedoch innerhalb der von den brasilianischen<br />

Umweltbehörden vorgegebenen Grenzen<br />

geblieben.<br />

Ausbau des Segments<br />

Qualitätsflachstahl<br />

Der Ausbau des Kerngeschäfts Qualitätsflachstahl<br />

ist für ThyssenKrupp ein Schwerpunkt,<br />

um in internationalen Zukunftsmärkten ge -<br />

winnbringend zu wachsen. Die Rohstahlproduktion<br />

hat 2010 weltweit mit rd. 1,4 Mrd. t<br />

wieder Rekordniveau erreicht. Etwa 200 bis<br />

250 Mill. t davon waren hochwertiger Qualitätsflachstahl.<br />

ThyssenKrupp sieht seine Stärke<br />

in der Fokussierung auf dieses Segment.<br />

»Mit unseren beiden Großprojekten in Alabama<br />

und Brasilien bauen wir diese Stärke noch<br />

weiter aus«, erläutert Eichler.<br />

Das neue integrierte Hüttenwerk mit<br />

einem Investitionsbudget von 5,2 Mrd. € ist<br />

die größte industrielle Investition der letzten<br />

zehn Jahre in Brasilien und zugleich das erste<br />

große Stahlwerk, das in diesem Land seit<br />

Mitte der 1980er-Jahre gebaut wird. An<br />

der Tochtergesellschaft ThyssenKrupp CSA<br />

Siderúrgica do Atlântico hält der brasilianische<br />

Eisenerzproduzent Vale einen Anteil<br />

von 26,87 %. Das Investitionsprojekt um -<br />

fasst den Bau eines hochmodernen Werkskomplexes<br />

mit eigenem Hafen für den<br />

Import von Kohle und den Export der Brammen,<br />

Rohstoffhandling, Kokerei, Sinteranlage,<br />

zwei Hochöfen, einem Oxygenstahlwerk<br />

und einem Kraftwerk.<br />

Am 10. Dezember vergangenen Jahres<br />

wurde das neue Stahl- und Weiterverarbeitungswerk<br />

von ThyssenKrupp Steel USA und<br />

ThyssenKrupp Stainless USA im Südosten<br />

der USA nach dreijähriger Bauzeit offiziell<br />

eingeweiht. »ThyssenKrupp stößt mit der<br />

Inbetriebnahme des Werkes in Alabama<br />

sowie dem im Sommer gestarteten Stahlwerk<br />

in Brasilien in eine neue Dimension der<br />

Konzerngeschichte vor«, betonte Dr. Ekkehard<br />

Schulz bei der Eröffnung in Calvert.<br />

(sm 110201585) K<br />

(110201585/1)<br />

ThyssenKrupp CSA<br />

Siderúrgica do<br />

Atlântico hat am<br />

7. September 2010<br />

die erste Bramme<br />

produziert (Foto:<br />

ThyssenKrupp).<br />

Kontakt<br />

ThyssenKrupp AG,<br />

Business Area Steel Americas<br />

Kaiser-Wilhelm-Straße 100<br />

47166 Duisburg<br />

Tel. +49 203 52-0<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Steel International K 13<br />

Ticker Steel<br />

ArcelorMittal nennt<br />

Rostfreisparte Aperam<br />

Luxemburg. Der Stahlerzeuger Arcelor-<br />

Mittal will seine Rostfreisparte unter dem<br />

Namen Aperam an die Börse bringen. Die<br />

Rostfreisparte soll in die Selbstständigkeit<br />

entlassen werden, um so ihre Entwicklungsmöglichkeiten<br />

zu verbessern.<br />

Bernard Fontana, CEO der Rostfreisparte,<br />

nannte Mitte Dezember 2010 erstmals<br />

Details zum geplanten Börsengang und<br />

zu künftigen Ertragsaussichten. Innerhalb<br />

von zwei Jahren will er mit dem Programm<br />

»Leadership Journey« 250 Mill. USD sparen<br />

und die Effizienz steigern.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, sollen der<br />

Hochofen Nummer 2 im brasilianischen<br />

Werk Timoteo künftig mit Holzkohle<br />

befeuert, das Kaltwalzwerk im französischen<br />

Isbergues mit einer Kapazität von<br />

100.000 t/a zeitweise stillgelegt und 62<br />

Mill. USD in die Produktivitätssteigerung<br />

der Beizlinie im französischen Gueugnon<br />

investiert werden.<br />

Aperam soll nach den weiteren Plänen<br />

des CEO ein führendes Edel- und Spezialstahlunternehmen<br />

werden. Die guten Be -<br />

ziehungen zu den Mitarbeitern, Kunden<br />

und Lieferanten will er ausbauen.<br />

Die Rostfreisparte des Stahlgiganten be -<br />

steht aus den drei Geschäftsbereichen<br />

Stainless & Electrical Steel, Service & Solutions,<br />

Alloys & Specialties. Es bestehen<br />

operative Geschäftseinheiten in mehr als<br />

30 Ländern.<br />

Gegenwärtig verfügt die Edelstahlsparte<br />

in Europa und Brasilien über eine Produktionskapazität<br />

2,5 Mill. t/a Flachstahl.<br />

Außerdem zählt sie in den Nischen Spezialstahl<br />

und Legierungen zu den Marktführern.<br />

Der Stahlerzeuger verfügt über ein eng<br />

geknüpftes Absatz-, Verarbeitungs- und<br />

Servicenetzwerk. Aperam kann zudem aus<br />

kostengünstiger Biomasse (Holzkohle)<br />

Edelstahl- und Spezialstahl produzieren.<br />

Die Stahlerzeugung erfolgt in sechs großen<br />

Werken in Brasilien, Belgien und<br />

Frank reich. Die Zahl der Mitarbeiter beläuft<br />

sich auf 9.800. Im Jahr 2009 setzte die<br />

Sparte bei einem Absatz von 1,45 Mill. t<br />

4,2 Mrd. USD um.<br />

Die Aktien der Rostfreisparte sollen an<br />

der Euronext-Börse in Paris, Amsterdam<br />

und Luxemburg gelistet werden. In den<br />

USA ist der Handel der Papiere in Form von<br />

NY Registry Shares auf dem außerbörslichen<br />

Markt (OTC) geplant. ArcelorMittal<br />

lässt sich bei dem Spin-off von Goldman<br />

Sachs und der Deutschen Bank beraten,<br />

Aperam von Credit Agricole CIB, Societe<br />

Generale und ING Belgium NV. Die Arcelor-<br />

Mittal-Aktionäre bekommen für je 20<br />

Aktien eine neue Aktie der Rostfreisparte.<br />

(sm 110201546) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


14 K Steel International<br />

Globaler Rohstoffhandel<br />

mit passender Finanzierung<br />

Banken sind mit ihrem spezifischen Know-how<br />

ein wichtiger Partner im Außenhandel<br />

Düsseldorf/Krefeld-Oppum. Wenn es um internationale<br />

Handelsgeschäfte geht, müssen Unternehmen auf eine Vielzahl<br />

von Details achten. Bei der Absicherung wirtschaftlicher<br />

Risiken, zu denen verspätete Lieferungen oder beschädigte<br />

Ware gehören, und der Vermeidung von Währungsrisiken<br />

kann die eigene Bank als Berater von großem Nutzen sein.<br />

für die Produktion von Edelstählen. Einige<br />

der Mitarbeiter Middeldorfs sind seit mehr<br />

als 20 Jahren dabei und sichern durch Ihre<br />

Erfahrung und Qualifikation die Kontakte<br />

auf Beschaffungs- und Absatzseite. Außerdem<br />

achten sie bei der Bereitstellung der<br />

angefragten Chargen auf die notwendige<br />

Qualität.<br />

WW K Im Edelstahlschrotthandel ist es wie in<br />

vielen anderen Branchen: Die Internationalisierung<br />

ist ein prägender Wirtschaftsfaktor.<br />

Dennoch beschränkten sich die geschäftlichen<br />

Kontakte des Unternehmens Joachim<br />

Middeldorf Rohstoffhandel im Verkauf lange<br />

Zeit auf Deutschland und das angrenzende<br />

europäische Ausland.<br />

Erfolgreicher Rohstoffhandel<br />

auf europäischer Ebene<br />

Seit mittlerweile 30 Jahren ist Joachim Middeldorf<br />

als unabhängiger Familienunternehmer<br />

im Geschäft. 1982 erwarb er das Unternehmen<br />

Karl Korf, das zentral am Düsseldorfer<br />

Belsenplatz gelegen war. Mit nur<br />

einem Mitarbeiter baute er das Geschäft<br />

zügig aus, sodass er 1992 auf ein größeres<br />

Gelände in Krefeld-Oppum umziehen musste.<br />

Heute ist er dort mit zehn Mitarbeitern<br />

aktiv. Kernleistungen von Joachim Middeldorf<br />

Rohstoffhandel sind der Ankauf von<br />

Edelstahlschrotten, die Sortierung des Materials<br />

und der anschließende Weiterverkauf<br />

sortenreiner Chargen. Damit liefert das Un -<br />

ternehmen »Rohstoffe made in Germany«<br />

Neue Herausforderung:<br />

Handel mit Indien<br />

Im Jahr 2007 kam es jedoch zu einer neuen<br />

und herausfordernden Situation, als ein<br />

indischer Stahlproduzent auf den Krefelder<br />

Unternehmer Middeldorf zukam, um von<br />

ihm Material zu kaufen. Das sich anbahnende<br />

Geschäft bedurfte einer anderen Art der<br />

Beratung. Denn der indische Stahlproduzent<br />

bot die Absicherung des Gesamtgeschäftes<br />

über ein Akkreditiv einer indischen Bank mit<br />

einer herausgeschobenen Zahlung (deferred<br />

payment) an. Mit dieser Aufgabe hat sich<br />

Middeldorf dann an das Bankhaus Lampe<br />

Hintergrund: Akkreditiv<br />

Ein Akkreditiv ist eine im Außenhandel<br />

gebräuchliche Zahlungsform. Dabei be -<br />

auftragt der Importeur seine Bank, den<br />

Lieferanten gegen Vorlage bestimmter<br />

Dokumente auszuzahlen. Vorteil für den<br />

Exporteur ist vor allem die vom Importeur<br />

unabhängige Zahlungszusage der Bank.<br />

(110201534/1)<br />

Joachim Middeldorf (r.) und<br />

Ulrich Diekmann (Bankhaus Lampe)<br />

unterhalten seit nunmehr zehn Jahren ein<br />

vertrauensvolles Beratungsverhältnis<br />

(Foto:Bankhaus Lampe).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Steel International K 15<br />

gewandt. Seit dem Jahr 2000 besteht eine<br />

intensive Geschäftsbeziehung zueinander<br />

– wobei die Privatbank Middeldorf sowohl<br />

als Firmen- wie auch als Privatkunde berät.<br />

Bankhaus Lampe als Partner<br />

Das Bankhaus Lampe ist eine inhabergeführte,<br />

unabhängige Privatbank mit Sitz in<br />

Bielefeld/Westfalen. In zwölf Niederlassungen<br />

beraten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

Privat-, Unternehmens- und institutionelle<br />

Kunden in den Geschäftsfeldern Vermögensberatung<br />

und -verwaltung sowie<br />

Finanzierungs- und Beratungsleistung für<br />

mittelständische Firmenkunden. Hinzu kommen<br />

das Investmentgeschäft und das Asset<br />

Management für institutionelle Anleger. Im<br />

Firmenkundengeschäft beschäftigt sich das<br />

Bankhaus Lampe u. a. mit der Außenhandelsfinanzierung,<br />

wozu neben Akkreditiven<br />

auch Avale und Inkassi gehören, sowie der<br />

Übernahme von Risiken in diesem Bereich.<br />

Fragen und Risiken<br />

im Außenhandel<br />

Das Middeldorf angetragene Exportgeschäft<br />

sollte auf Basis eines Akkreditivs abgewickelt<br />

werden, erforderte jedoch eine differenzierte<br />

Betrachtungsweise. Denn dem Edelstahlschrottexporteur<br />

Middeldorf waren weder<br />

der indische Stahlproduzent noch die indi-<br />

sche Bank bekannt. Somit war eine Bonitätseinschätzung<br />

nur schwer möglich. Zu -<br />

dem sah der vorliegende Akkreditiventwurf<br />

eine hinausgeschobene Zahlung seitens der<br />

indischen Bank vor. Verschiedene operative<br />

Probleme wie die Verschiffung per Seefracht<br />

und die Dokumentation unter dem Dokumentenakkreditiv<br />

kamen noch hinzu. Die<br />

Spezialisten der Dokumentenabteilung im<br />

Bankhaus Lampe unterstützten Middeldorf<br />

bei der Erstellung der notwendigen Akkreditivunterlagen<br />

und berieten ihn bei den<br />

Verhandlungen mit dem indischen Stahlproduzenten.<br />

Die Problematik bezüglich der<br />

geforderten Deferred-payment-Zahlung<br />

seitens der indischen Bank wurde über eine<br />

Kreditierung des Akkreditivs gelöst. Diese<br />

sah folgendermaßen aus: Das Bankhaus<br />

Lampe zahlte Middeldorf bei Vorlage der<br />

Akkreditivdokumente den Akkreditivgegenwert<br />

aus und holte sich dann später den<br />

entsprechenden Betrag von der indischen<br />

Bank zurück.<br />

Währungsrisiken bei internationalen<br />

Handelsgeschäften<br />

Zum Glück hatte Middeldorf ein weiteres<br />

Problem nicht: Denn sobald ein Geschäft die<br />

Grenzen Europas (Europäische Wirtschaftsund<br />

Währungsunion EWWU) überschreitet,<br />

müssen sich Handelspartner auf eine ge -<br />

meinsame Währung einigen, in der ein<br />

Geschäft abgewickelt werden kann. Ein<br />

Nachteil kann sich für denjenigen ergeben,<br />

der nicht in seiner Heimatwährung bezahlt,<br />

da er die Kursschwankungen der fremden<br />

Währung beachten muss. Eine Möglichkeit<br />

ist, sich auf die Währung eines Drittlandes<br />

festzulegen. Dann besteht das Kursrisiko für<br />

beide Parteien und die Lasten sind gleich<br />

verteilt. Im vorliegenden Fall erfolgte die<br />

Gesamttransaktion in Euro, sodass keinerlei<br />

Währungsrisiken für Joachim Middeldorf<br />

anfielen. Ansonsten hätten diese über entsprechende<br />

Währungssicherungsgeschäfte<br />

über das Bankhaus Lampe ebenfalls abgedeckt<br />

werden können. (sm 110201534) K<br />

Kontakt<br />

Bankhaus Lampe KG<br />

Jägerhofstraße 10<br />

40479 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 4952-409<br />

www.bankhaus-lampe.de<br />

Joachim Middeldorf Rohstoffhandel<br />

Herbertzstraße 14 – 16<br />

47809 Krefeld-Oppum<br />

Tel. +49 2151 544541<br />

www.middeldorf-edelstahl.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


16 K Berichte & Bilanzen<br />

Gestärkt aus der Krise<br />

Aufwärtstrend bei ThyssenKrupp setzt sich weiter fort<br />

Essen. Die Weltwirtschaft hat sich 2010 nach der tiefen<br />

Rezession schneller erholt, als noch vor einem Jahr erwartet.<br />

Dementsprechend hat sich auch die Nachfrage nach<br />

Produkten und Dienstleistungen des ThyssenKrupp-<br />

Konzerns spürbar verbessert. Auftragseingang, Umsatz<br />

und insbesondere Ergebnis zeigten 2009/2010 eine klare<br />

Aufwärtstendenz.<br />

WW K ThyssenKrupp erzielte 2009/2010 ein<br />

Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1.135<br />

Mill. €. Gegenüber dem Vorjahr hat sich<br />

das EBT um 3.499 Mill. € verbessert. In den<br />

Ergebniszahlen des Berichtsjahres sind positive<br />

Sondereffekte in Höhe von 105 Mill. €<br />

enthalten: Positive Erträge ergaben sich aus<br />

der Veräußerung der Industrial-Services-<br />

Bereiche und der Hellenic Shipyards; dem<br />

standen Aufwendungen in der Business<br />

Area Components Technology gegenüber.<br />

Bereinigt lag das EBT des Konzerns bei 1.030<br />

Mill. € und damit 2.106 Mill. € über dem<br />

Vorjahreswert von − 1.076 Mill. €. Damit lag<br />

das bereinigte Ergebnis auch über der noch<br />

im August erhöhten Prognose.<br />

Zum verbesserten Konzern-EBT haben<br />

alle Business Areas beigetragen – mit Ausnahme<br />

von Steel Americas. Dort belastete<br />

vor allem der Anlauf der neuen Werke in<br />

Brasilien und den USA. In allen Business<br />

Areas haben die umgesetzten Restrukturierungs-<br />

und Kostensenkungsprogramme<br />

wesentliche Beiträge zu den Ergebnisverbesserungen<br />

geleistet.<br />

Der Umsatz und insbesondere der Auftragseingang<br />

nahmen spürbar zu. Der Konzernumsatz<br />

verbesserte sich um 5 % auf<br />

42.621 Mill. €. Der Auftragseingang stieg im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 15 % auf 41.250<br />

Mill. €. Zum Teil kräftige Zuwächse verzeichneten<br />

die Geschäfte mit Qualitätsflachstahl<br />

und Edelstahl sowie mit Komponenten für<br />

die Automobil- und Maschinenbauindustrie.<br />

Die Geschäfte mit Großan lagen, z. B. für die<br />

Düngemittel- oder auch die Kunststoffindustrie,<br />

entwickelten sich sehr stabil. Gleiches<br />

galt für die Geschäfte mit Aufzügen, Fahrtreppen<br />

und Fluggastbrücken.<br />

Das Ergebnis je Aktie lag mit 1,77 € um<br />

5,78 € über dem des Geschäftsjahres 2008/<br />

2009 (– 4,01 €). Die Nettofinanzschulden<br />

beliefen sich am 30. September 2010 auf<br />

3.780 Mill. €. Der Anstieg um 1.721 Mill. €<br />

gegenüber dem 30. September 2009 be -<br />

gründet sich im Wesentlichen durch Investitionen<br />

– insbesondere im Rahmen der Großprojekte<br />

in Brasilien und den USA.<br />

ThyssenKrupp stellt die Unternehmenssteuerung<br />

ab dem Geschäftsjahr 2010/2011<br />

vom EBT auf die Ertragskennzahl EBIT um,<br />

die die operative Geschäftsentwicklung<br />

konkreter abbildet.<br />

Der »neue« und der »alte« ThyssenKrupp-Chef Dr. Heinrich Hiesinger (links) und<br />

Dr. Ekkehard D. Schulz (rechts) (Foto: ThyssenKrupp).<br />

(110201511/1)<br />

Ausblick<br />

Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2010/2011<br />

bleibt ThyssenKrupp hinsichtlich der Entwicklung<br />

in seinen Kernmärkten und Hauptabsatzbranchen<br />

weiter vorsichtig optimistisch.<br />

Der Fokus liegt unverändert auf der<br />

strukturellen Optimierung des Unternehmens,<br />

was auch weitere gezielte Veräußerungen<br />

aus dem Konzernportfolio einschließt.<br />

Daneben konzentriert sich der<br />

Konzern auf den effizienten Hochlauf der<br />

neuen Stahl- und Weiterverarbeitungswerke<br />

sowie den damit verbundenen Markteintritt<br />

in den USA.<br />

Der Konzern erwartet im Geschäftsjahr<br />

2010/2011 eine weitere Steigerung des<br />

Umsatzes um 10 % bis 15 % (2009/2010:<br />

42,6 Mrd. €). Für das Konzernergebnis wird<br />

von einer im Verhältnis zum Umsatz überproportionalen<br />

Steigerung ausgegangen.<br />

Diese Entwicklung folgt weiteren operativen<br />

Verbesserungen und der Erholung der<br />

Absatzmärkte.<br />

(sm 110201511) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Berichte & Bilanzen K 17<br />

SMS group: Markt erholt sich<br />

WW Düsseldorf. Der Auftragseingang der<br />

SMS group hat sich nach dem starken Einbruch<br />

im Jahr 2009 leicht erholt und wird<br />

2010 voraussichtlich 2,8 bis 2,9 Mrd. €<br />

betragen. Er liegt damit aber noch deutlich<br />

unter dem angestrebten Niveau von mindestens<br />

3,5 Mrd. €.<br />

Der Markt für Anlagen des Unternehmensbereiches<br />

SMS Siemag zeigte sich ab<br />

der Jahresmitte 2010 leicht erholt – aber<br />

noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt, so<br />

eine Mitteilung des Unternehmens. Der<br />

Unternehmensbereich SMS Meer ist aufgrund<br />

seiner breiteren Diversifikation besser<br />

durch die Rezession gekommen. Trotz einer<br />

zufriedenstellenden Auftragslage befindet<br />

sich der Markt aber auch hier noch nicht<br />

wieder auf dem Niveau der Jahre 2007/<br />

2008. Der Umsatz der SMS group werde<br />

2010 bei insgesamt rd. 3,1 Mrd. € (2008:<br />

3,9 Mrd. €) liegen. (sm 110201580) K<br />

Klöckner & Co preist<br />

Wandelanleihe<br />

WW Duisburg. Der Vorstand der Klöckner &<br />

Co SE (»Klöckner & Co«) gab die Preisfestsetzung<br />

der nicht nachrangigen, unbesicherten<br />

Wandelschuldverschreibungen<br />

(die »Schuldverschreibungen«) in Höhe von<br />

186,2 Mill. € bekannt, die zunächst in<br />

6.650.000 Stammaktien der Klöckner & Co<br />

umgewandelt werden kann. Die Schuldverschreibungen<br />

wurden Mitte Dezember<br />

durch ein beschleunigtes Bookbuilding ausschließlich<br />

an institutionelle Investoren<br />

außerhalb der USA platziert. Klöckner & Co<br />

plant die Erlöse für ihre externe Wachstumsstrategie<br />

»Klöckner & Co 2020« sowie für<br />

allgemeine Unternehmenszwecke einzusetzen.<br />

Die Schuldverschreibungen werden von<br />

Klöckner & Co Financial Services S.A. (die<br />

»Emittentin«), einer 100-prozentigen luxemburgischen<br />

Tochtergesellschaft von Klöckner<br />

& Co, begeben, von Klöckner & Co garantiert<br />

und sind in neue oder bestehende Ak -<br />

tien von Klöckner & Co wandelbar. Gisbert<br />

Rühl, CEO/CFO der Klöckner & Co SE: »Die<br />

heutige Emission der Wandelschuldverschreibungen<br />

ist ein weiterer wichtiger<br />

Schritt in der Umsetzung unserer Strategie<br />

Klöckner & Co 2020 und unterstützt uns bei<br />

unserem Ziel, der erste globale Multi Metal<br />

Distributor zu werden.« Credit Suisse und<br />

Goldman Sachs International begleiten die<br />

Platzierung als Joint Bookrunner, Joint Lead<br />

Manager und alleinige Syndikatsbanken.<br />

(sm 110201564) K<br />

metalscout.com – Spezialsuchmaschine<br />

für Metallbearbeiter<br />

WW Balve. Im Januar startete die werbefreie<br />

und unabhängige Spe zialsuchmaschine<br />

metalscout.com. Lohnfertiger können hier<br />

ihre technischen Fertigungsmöglichkeiten<br />

anhand von vorgegebenen Formularen einfach<br />

und genau definieren. Anhand dieser<br />

Daten ist die Suchmaschine in der Lage, zu<br />

speziellen Anfragen die passenden Unternehmen<br />

zu finden. Einkäufer und Interessenten<br />

werden nicht, wie bei anderen Suchmaschinen,<br />

mit einer langen Liste an Lohnfertigern<br />

überschüttet. Nach Eingabe der<br />

relevanten technischen Daten in die vorgegebenen<br />

Formulare werden zu der speziellen<br />

Anfrage passende Unternehmen ausgegeben.<br />

Die Suchenden sparen viel Zeit für<br />

unnötige Anfragen und Kontaktdatensuchen.<br />

Sie können direkt aus der Trefferliste<br />

heraus mit dem Lohnfertiger Kontakt aufnehmen.<br />

metalscout.com legt keinen Wert auf<br />

Fotos, Beispiele, lange Texte und Unternehmensbeschreibungen.<br />

Es zählen ausschließlich<br />

die technischen Fertigungsmöglichkeiten<br />

der Unternehmen, wonach in der Suche<br />

gefiltert wird. Durch eine simple, aber sehr<br />

effektive Struktur ist die Eingabe und die<br />

Suche mit metalscout.com sehr schnell und<br />

einfach. Aufgrund der überschaubaren Kosten<br />

ist metalscout.com auch für Kleinunternehmen<br />

und spezialisierte Lohnfertiger in -<br />

teressant. Des Weiteren bietet das Portal<br />

neben Fachbeiträgen für die einzelnen Branchen<br />

auch die Möglichkeit, kostenlose Ausschreibungen<br />

einzustellen.<br />

WW www.metalscout.com<br />

(sm 110201531) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


18 K Neue Firmenschriften<br />

Arntz GmbH & Co. KG<br />

Sägebänder<br />

32 Seiten, deutsch<br />

Bei Arntz dreht sich alles um Sägetechnik.<br />

Das Unternehmen produziert und vertreibt<br />

Band- und Kreissägen. Dazu gehören<br />

Bi-Metall-Bandsägen, Kohlenstoff-<br />

Bandsägen, Hartmetall-Bandsägen und<br />

Diamant-Bandsägen. Außerdem Hartmetall-Kreissägen,<br />

Segment-Kreissägen,<br />

Metall-Kreissägen und Warm-Trenn-Kreissägen.<br />

Hinzu kommen diverse Diamant-<br />

Stammblätter sowie Sägewerkzeuge.<br />

Umfassende Beratung u. a. bei der Auswahl<br />

der Säge rundet den Service ab.<br />

Andernach & Bleck<br />

Präzisionszieherei und Kaltwalzwerk<br />

Blankstahl mit Profil<br />

20 Seiten, deutsch<br />

Andernach & Bleck liefert Blankstahl in die<br />

ganze Welt. Über 1.500 Lagermaße verschiedener<br />

Profilformen und Stahl sorten<br />

sind Vorrat und Basis ständiger Lieferbereitschaft.<br />

Ausgestattet mit mo dernster<br />

Verarbeitungstechnik, kann das Unternehmen<br />

ein Lieferprogramm mit weit<br />

über 2.000 Abmessungen fertigen. Durch<br />

stete Entwicklung und In vestitionen in die<br />

Fertigungsanlagen hat sich die Gruppe im<br />

Wettbewerb stark positioniert.<br />

Arntz GmbH & Co. KG<br />

Lenneper Straße 35, 42855 Remscheid<br />

Tel. +49 2191 9986-01, Fax +49 2191 9986-199<br />

E-Mail: info@arntz.de, www.arntz.de (sm 110201493)<br />

Andernach & Bleck Präzisionszieherei und Kaltwalzwerk<br />

Lennestraße 92, 58093 Hagen, Tel. +49 2331 353-0<br />

Fax +49 2331 353-269, E-Mail: info@andernachu.bleck.com<br />

www.andernachu.bleck.com (sm 110201443)<br />

LUKAS-ERZETT<br />

iQ Serie Innovative Qualität<br />

24 Seiten, deutsch<br />

Das familiengeführte Unternehmen<br />

LUKAS-ERZETT Vereinigte Schleif- und<br />

Fräswerkzeugfabriken GmbH & Co. KG<br />

produziert und vertreibt seit über 70<br />

Jahren erfolgreich Präzisionswerkzeuge<br />

zum Fräsen, Schleifen, Feinschleifen,<br />

Polieren und Antreiben. Das Angebot<br />

umfasst u. a. Fräs- und Gravierwerkzeuge,<br />

gebundene sowie flexible Schleifund<br />

Polierwerkzeuge, superharte Schleifwerkzeuge,<br />

Antriebsmaschinen, Werkzeugsortimente<br />

und Zubehör.<br />

Siegener Verzinkerei Holding GmbH<br />

Oberflächenveredelung und<br />

Full Service für den Stahlhandel<br />

8 Seiten, deutsch<br />

Die Siegener-Verzinkerei-Gruppe ist ein<br />

bedeutender Anbieter von Feuerverzinkungs-<br />

und Oberflächenveredelungstechnologien<br />

in Europa. Das Dienstleistungsportfolio<br />

ist auf fünf Segmente zugeschnitten:<br />

Im Segment »Stahlbau« bietet<br />

die Feuerverzinkung nachhaltige Vorteile<br />

bei der Realisation von Konstruktionen.<br />

Als Partner des Stahlhandels beliefert die<br />

Gruppe die Branche mit ausgefeilten Verzinkungs-,<br />

Lager- und Logistiklösungen.<br />

LUKAS-ERZETT<br />

Ohl 1 – 3, 51766 Engelskirchen<br />

Tel. +49 2263 84-0, Fax +49 2263 84-300<br />

E-Mail: le@lukas-erzett.de, www.lukas-erzett.com (sm 110201442)<br />

Siegener Verzinkerei Holding GmbH<br />

Carolinenglückstraße 6 – 10, 44793 Bochum, Tel. +49 234 52905-25<br />

Fax +49 234 52905-15, E-Mail: holding@zink-different.com<br />

www.zink-different.com (sm 110201438)<br />

Dr. Brockhaus Messtechnik GmbH & Co. KG<br />

Messtechnik für weichmagnetische<br />

Werkstoffe<br />

24 Seiten, deutsch<br />

Brockhaus Messtechnik gehört zu den<br />

führenden Herstellern von Messsystemen<br />

für die Qualitätsprüfung von magnetischen<br />

Werkstoffen in Europa. Das Unternehmen<br />

bietet die kompletten Leistungen<br />

rund um den Magnetismus: Sein Produktportfolio<br />

umfasst u. a.: Herstellung und<br />

Verkauf von Messgeräten für hart- und<br />

weichmagnetische Materialien und von<br />

Magnetisierern, Handel mit geprüften<br />

und neu kalibrierten Gebrauchtgeräten<br />

sowie Serviceleistungen.<br />

Dr. Brockhaus Messtechnik GmbH & Co. KG<br />

Gustav-Adolf-Straße 4, 58507 Lüdenscheid<br />

Tel. +49 2351 3644-0, Fax +49 2351 3644-44<br />

messtechnik@brockhaus.com, www.brockhaus.com (sm 110201436)<br />

IKS Klingelnberg GmbH<br />

Rollscherenmesser und Zubehör<br />

für Längsteilanlagen<br />

8 Seiten, deutsch<br />

Klingelnberg zählt zu den ältesten Messerfabriken<br />

der Bergischen Werkzeugregion.<br />

Der Geschäftsbereich METALL wird<br />

durch die ständig expandierende Produktionsstätte<br />

in Geringswalde, Sachsen,<br />

geprägt. Weitere Produktionsschwerpunkte<br />

für die Division METALL<br />

sind im Böhlerwerk, Österreich, angesiedelt,<br />

hier insbesondere die gesamte<br />

Palette von Langscherenmessern, Führungsleisten<br />

und Biegewerkzeugen mit<br />

höchsten Genauigkeitsanforderungen.<br />

IKS Klingelnberg GmbH<br />

In der Fleute 18, 42897 Remscheid<br />

Tel. +49 2191 969-0, Fax +49 2191 969-111<br />

E-Mail: info@interknife.com, www.interknife.com (sm 110201441)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Branchenberichte K 19<br />

Bauindustrie erwartet<br />

erneut kein Wachstum<br />

Arbeitsmarkt bleibt robust<br />

Berlin (kv). Die deutsche Bauindustrie blickt nicht sonderlich<br />

optimistisch in das laufende Jahr. Nicht zuletzt der<br />

Sparzwang der öffentlichen Haushalte wird den Gesamtumsatz<br />

2011 voraussichtlich erneut ins Minus drücken.<br />

Erfreulicher sieht es derzeit nur im Wohnungsbau aus.<br />

WWK Die Skepsis, mit der die Bauindustrie in<br />

das Jahr 2010 gegangen war, hat sich als<br />

berechtigt erwiesen. Der Bau hat mit dem<br />

neuen Schwung in der übrigen Wirtschaft<br />

nicht Schritt halten können. Dipl.-Ing. Herbert<br />

Bodner, Präsident des Hauptverbandes<br />

der Deutschen Bauindustrie (HDB), stellt<br />

nüchtern fest: »Das deutsche Bauhauptgewerbe<br />

hat den Anschluss an den gesamtwirtschaftlichen<br />

Aufschwung noch nicht<br />

geschafft.« Der HDB vertritt die Bauindustrie,<br />

der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes<br />

(ZDB) steht für die Belange der<br />

Bauhandwerksbetriebe. Bodner, im Hauptberuf<br />

Vorstandsvorsitzender der Bilfinger<br />

Berger AG, des hinter der Hochtief AG<br />

zweitgrößten heimischen Baukonzerns, verweist<br />

darauf, dass die Unternehmen des<br />

verarbeitenden Gewerbes 2010 ein Umsatzplus<br />

von 12 % erzielen konnten. Im Bauhauptgewerbe<br />

sanken die Umsätze dagegen<br />

erneut, und zwar um 1 % auf 81,5<br />

(82,1) Mrd. €. »Für das Jahre 2011 erwarte<br />

ich bestenfalls stabile Umsätze auf Vorjahresniveau,<br />

möglicherweise aber noch<br />

einmal einen Umsatzrückgang von bis zu<br />

1 %«, so der Verbandspräsident. In seiner<br />

Maiprognose 2010 war der Verband noch<br />

davon ausgegangen, dass die Umsätze im<br />

Jahr 2011 wegen der auslaufenden Konjunkturprogramme<br />

und der beginnenden<br />

Konsolidierung der öffentlichen Haushalte<br />

um 2 % zurückgehen würden.<br />

Volatilität der Rohstoffe<br />

wird großes Problem<br />

Ein großes Problem für die Branche stelle die<br />

Volatilität der Rohstoffpreise dar. »Für uns<br />

ist wichtig, dass vor allem die mittelständischen<br />

Unternehmen durch Preisgleitklauseln<br />

vor großen Ausschlägen geschützt werden«,<br />

so Bodner. Eine interministerielle Arbeitsgruppe<br />

des Bundesbau-, Bundesfinanz- und<br />

Bundeswirtschaftsministeriums sowie aller<br />

betroffenen Verbände versuchten eine Lö -<br />

sung zu finden. Dabei gehe es vor allem um<br />

langlaufende Projekte, sagte HDB-Hauptgeschäftsführer<br />

Michael Knipper. Für Stahl sei<br />

bereits eine Preisgleitvereinbarung gefunden<br />

» Das deutsche Bauhauptgewerbe<br />

hat den Anschluss an<br />

den gesamtwirtschaftlichen<br />

Aufschwung noch nicht<br />

geschafft.«<br />

Dipl.-Ing. Herbert Bodner, Präsident<br />

des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie (HDB)<br />

worden, die als Übergangsregelung bis Ende<br />

des Jahres verlängert worden sei. »Wir hoffen,<br />

bis Mitte des Jahres eine gemeinsame<br />

Lösung auch für andere Rohstoffe gefunden<br />

zu haben«, hofft Knipper. Dies liege auch im<br />

Interesse der öffentlichen Hand, die ansonsten<br />

die von den Unternehmen zu erhebenden<br />

Risikozuschläge zu tragen hätte.<br />

Der Arbeitsmarkt der Branche habe sich<br />

2010 trotz Umsatzrückgang als erstaunlich<br />

robust erwiesen. Die Zahl der Beschäftigten<br />

hatte sich 2010 sogar leicht auf 715.000<br />

(705.000) Mitarbeiter erhöht. »Für das Jahr<br />

2011 sind wir deshalb optimistisch, dass das<br />

Beschäftigungsniveau trotz der Unsicherheiten<br />

über die weitere wirtschaftliche Entwicklung<br />

gehalten werden kann«, meint<br />

Bodner. Im Übrigen ist es nach den Worten<br />

des ZDB-Vizepräsidenten Frank Dupré be -<br />

merkenswert, dass trotz des harten Winters<br />

im Dezember 2010 erstmals die Schwelle<br />

von 100.000 Arbeitslosen im Bauhauptgewerbe<br />

unterschritten wurde. Dupré:<br />

»Nach der Statistik sind 99.000 Bauarbeiter<br />

arbeitslos, das sind 13 % weniger als im<br />

Dezember 2009. Damit sind die Baubetriebe<br />

ihrer Verantwortung für die Aufrechterhaltung<br />

der Beschäftigungsverhältnisse trotz<br />

der in weiten Teilen Deutschlands unmöglich<br />

ge wordenen oder zumindest erheblich<br />

ein geschränkten Bautätigkeit gerecht ge -<br />

worden.«<br />

Wirtschaftsbau ohne Schwung<br />

Im vergangenen Jahr habe vor allem der<br />

Wirtschaftsbau die Baubilanz belastet, erläutert<br />

Bodner: »Die Konjunktur im verarbeitenden<br />

Gewerbe ist zwar angesprungen, es<br />

braucht jedoch noch einige Monate, bis<br />

wieder bauintensive Erweiterungsinvestitionen<br />

in Auftrag gegeben werden.« Dennoch<br />

sei das Umsatzminus in dieser Sparte<br />

dank des gesamtwirtschaftlichen Aufschwungs<br />

mit 4,5 % auf 29,4 (30,8) Mrd. €<br />

nicht ganz so hoch ausgefallen wie zunächst<br />

befürchtet, nämlich um etwa 12 %. Ob der<br />

Wirtschaftsbau schon 2011 wieder Tritt fassen<br />

werde, hänge davon ab, wie robust sich<br />

der augenblickliche Aufschwung erweisen<br />

werde. Bleibe er stabil, würden auch in diesem<br />

Bereich die Auftriebskräfte die Oberhand<br />

gewinnen. Der Verband könne sich in<br />

diesem Fall für 2011 im Wirtschaftsbau ein<br />

Umsatzplus von nominal 1 % vorstellen.<br />

Dagegen habe der Erholungsprozess im<br />

Wohnungsbau bereits 2010 deutliche Fortschritte<br />

gemacht, berichtet Bodner. Die<br />

Stabilisierung der Einkommenserwartungen<br />

im Zuge des Konjunkturaufschwungs, ein<br />

wieder erwachtes Interesse der Anleger an<br />

Wohnimmobilien, anhaltend niedrige Zinsen<br />

und das hohe Niveau der Förderung der<br />

energetischen Sanierung des Wohnungsbestandes<br />

habe zu einem Umsatzplus von 6 %<br />

auf 26,2 (24,7) Mrd. € beigetragen. Allerdings<br />

gehe der Erholungsprozess von einem<br />

äußerst niedrigen Niveau aus. Bodner rechnet<br />

damit, dass sich die »Renaissance des<br />

Wohnungsbaus« 2011 fortsetzen wird. Ein<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


20 K Branchenberichte<br />

Umsatzplus von 3 %, vielleicht auch mehr,<br />

erscheine erreichbar.<br />

Deutlich mehr neue Wohnungen<br />

Seine Erwartungen werden weitgehend von<br />

den Beobachtungen der Landesbausparkassen<br />

(LBS) bestätigt. Sie haben für 2010 einen<br />

Anstieg der genehmigten Wohneinheiten<br />

um 8 % errechnet. Für 2011 prognostiziert<br />

LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm ein<br />

weiteres Wachstum um 12 %. »Das ist auch<br />

dringend nötig, denn nach Auskunft unserer<br />

Immobilienexperten sind bei den Gebrauchtobjekten<br />

die Zeiten des üppigen Angebots<br />

zu Ende«, stellt Hamm fest. Im Neubau folgen<br />

die Fertigstellungszahlen nach Angaben<br />

der LBS der Entwicklung bei den Genehmigungen<br />

naturgemäß erst mit einer gewissen<br />

zeitlichen Verzögerung. Deshalb sei nach<br />

dem absoluten Tiefpunkt im Jahre 2009 mit<br />

159.000 fertig gestellten Wohneinheiten bis<br />

2011 noch nicht mit Zahlen oberhalb der<br />

Marke von 200.000 Fertigstellungen zu<br />

rechnen. Dieses Ziel werde erst ab 2012<br />

erreichbar. Der Löwenanteil des Neubaus<br />

entfalle auf die Wohneigentumsbildung.<br />

»Mehr als zwei Drittel der zusätzlich auf den<br />

Markt kommenden Wohneinheiten sind<br />

Eigenheime und Eigentumswohnungen«, so<br />

Hamm.<br />

Als enttäuschend bezeichnet Bodner vor<br />

allem die Entwicklung des öffentlichen Baus<br />

im Jahr 2010. Immerhin habe der Bund im<br />

Rahmen seiner zwei Konjunkturprogramme<br />

für die Jahre 2009 und 2010 Investitionsmittel<br />

im Umfang von knapp 15 Mrd. €<br />

bereitgestellt. Trotzdem seien die Umsätze<br />

im öffentlichen Bau 2010 nicht gestiegen,<br />

sondern um 3 % auf 25,8 (26,7) Mrd. €<br />

zurückgegangen. Bodner führt dies auf<br />

einen verzögerten Abfluss der Fördermittel,<br />

» Die Konjunktur im<br />

verarbeitenden Gewerbe ist zwar<br />

angesprungen, es braucht jedoch<br />

noch einige Monate, bis wieder<br />

bauintensive Erweiterungsinvestitionen<br />

in Auftrag gegeben<br />

werden.«<br />

Dipl.-Ing. Herbert Bodner, Präsident<br />

des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie (HDB)<br />

die Streichung des Zusätzlichkeitskriteriums<br />

im Zukunftsinvestitionsgesetz und die starke<br />

Konzentration der Fördermittel auf die energetische<br />

Sanierung im Gebäudebestand zu -<br />

rück. Für 2011 erwartet Bodner einen weiteren<br />

Rückgang der Umsätze im öffentlichen<br />

Bau von 4,5 %. Große Sorgen bereitet der<br />

Branche dabei der Sparzwang des Staates.<br />

»Ein tiefer Einbruch ist im kommunalen<br />

Bereich zu befürchten«, so Bodner. Grund<br />

ist die Rekordverschuldung der Städte und<br />

Gemeinden. Darauf deuteten auch die Er -<br />

gebnisse des KfW-Kommunal-Panels hin,<br />

nach dem die kommunalen Investitionen<br />

2011 um 13 % von 35,5 auf nur noch 31<br />

Mrd. € zurückgehen würden.<br />

Akzeptanz für große Projekte<br />

verbessern<br />

In diesem Zusammenhang und mit Hinweis<br />

auf das monatelange Gezerre um den Stuttgarter<br />

Hauptbahnhof und auf den wachsenden<br />

Bürgerwiderstand gegen andere große<br />

Infrastrukturprojekte wie die Fehmarnbeltquerung<br />

und die Hochmoselquerung fordert<br />

Bodner, dass Politik und Verwaltung Strategien<br />

entwickeln müssten, wie sie die Ak -<br />

zeptanz für große Infrastrukturvorhaben in<br />

Deutschland verbessern wollten. Es sei klar,<br />

dass Politik und Wirtschaft der Blockade von<br />

Infrastrukturvorhaben nicht mehr lange<br />

tatenlos zusehen dürften. Deutschland verfüge<br />

zwar noch über gut ausgebaute In -<br />

frastrukturnetze, Untersuchungen zeigten<br />

aber auch, dass Deutschland gemessen am<br />

Standortfaktor Infrastruktur im Ranking der<br />

Investitionsstandorte allmählich zurückfalle.<br />

Bauwirtschaft im Wandel<br />

In der deutschen Bauwirtschaft hat sich in<br />

den letzten beiden Jahrzehnten ein fundamentaler<br />

Strukturwandel vollzogen. Nachdem<br />

die erste Hälfte der 1990er-Jahre noch<br />

von einem Bauboom infolge der deutschen<br />

Wiedervereinigung geprägt war, musste<br />

die Branche in den folgenden zehn Jahren<br />

einen drastischen Rückgang der Baunachfrage<br />

verkraften. So wurden im Jahr 2005<br />

– preisbereinigt – ein Viertel weniger Bauinvestitionen<br />

getätigt als zehn Jahre zuvor.<br />

Der Anteil der Bauwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt<br />

fiel nach den Berechnungen<br />

des Ifo-Instituts im selben Zeitraum von 14<br />

auf 10 %.<br />

Diese extreme Entwicklung – fünf Jahre<br />

Boom gefolgt von zehn Jahren Schrumpfkur<br />

– hatte drastische Auswirkungen. Die<br />

Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe<br />

schrumpfte um mehr als die Hälfte von<br />

1,434 Mill. im Jahr 1995 auf 715.000 im<br />

Jahr 2010. Besonders betroffen waren die<br />

großen Unternehmen. So gab es im Jahr<br />

2009 in Deutschland nur noch 25 Baufirmen<br />

mit mehr als 500 Beschäftigten. 1991<br />

waren es noch 180. Auch die Zahl der mittelgroßen<br />

Betriebe ist im selben Zeitraum<br />

deutlich gesunken. Zugenommen hat hingegen<br />

die Anzahl der kleinen Be triebe mit<br />

weniger als zehn Mitarbeitern. Ihre Zahl<br />

stieg zwischen 1995 und 2009 um 15.620<br />

(+ 38 %), sodass die Zahl der Bauunternehmen<br />

insgesamt sogar geringfügig zugenommen<br />

hat.<br />

Besonders deutlich werden die Veränderungen<br />

in der Baubranche auch, wenn<br />

man die Liste der jeweils zehn größten<br />

Unternehmen betrachtet. Von den Top-10-<br />

Baufirmen des Jahres 1990 finden sich nur<br />

noch zwei in der Liste für das Jahr 2008.<br />

Drei verschwanden durch Insolvenz, fünf<br />

gingen – teilweise über Umwege – in ausländische<br />

Hände. So erscheinen aktuell nur<br />

noch zwei deutsche Unternehmen (Hochtief<br />

AG und Bilfinger Berger AG) in der von<br />

Deloitte LLP herausgegebenen Liste der<br />

Top 50 in Europa. Zum Vergleich: Dreizehn<br />

Firmen davon haben ihren Sitz in Großbritannien,<br />

sieben in den Niederlanden und<br />

sechs in Spanien. Wobei anzumerken ist,<br />

dass Hochtief nach der Übernahme durch<br />

den spanischen Konzern ACS auch noch<br />

von der Liste verschwindet.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Branchenberichte K 21<br />

Politik und Verwaltung empfiehlt Bodner<br />

deshalb, die Bürger künftig früher als bisher<br />

in die Entwicklung von großen Infrastrukturvorhaben<br />

einzubinden. Die Berücksichtigung<br />

von berechtigten Bürgerinteressen in<br />

der Frühphase der Planung könne dazu<br />

beitragen, den Infrastrukturgegnern »den<br />

Wind aus den Segeln zu nehmen«. Es könne<br />

dabei auch hilfreich sein, frühzeitig Mediatoren<br />

einzuschalten, die zwischen Bürgern,<br />

Politik und Verwaltung vermittelten. Das<br />

zeige das Projekt der vierten Start- und Landebahn<br />

für den Flughafen Frankfurt, das<br />

dank eines Mediators ohne große Konflikte<br />

hätte umgesetzt werden können.<br />

Darüber hinaus plädiert Bodner dafür, bei<br />

Projekten von ausschließlich regionaler Be -<br />

deutung die Bevölkerung der Region direkt<br />

zu befragen. Wie das Beispiel der Waldschlößchenbrücke<br />

in Dresden gezeigt habe,<br />

wüssten die Bürger in diesen Fällen Nutzen<br />

und Kosten einer Maßnahme am besten zu<br />

beurteilen. Dagegen wäre es falsch, die Entscheidung<br />

über Infrastrukturprojekte von<br />

bundesweiter Bedeutung allein den regional<br />

betroffenen Bürgern zu überlassen. In einem<br />

solchen Fall gelte es, die Belastungen, die<br />

den örtlich betroffenen Bürgern zugemutet<br />

würden, gegen die Vorteile für die gesamte<br />

Gesellschaft abzuwägen. Dafür seien die<br />

gewählten Parlamente nach wie vor die einzigen<br />

demokratisch legitimierten Institutionen.<br />

Planungsverfahren verkürzen<br />

Generell müssten Politik und Verwaltung<br />

jedoch darüber nachdenken, wie Planungsund<br />

Genehmigungsverfahren schneller ab -<br />

geschlossen werden könnten. Man dürfe<br />

nicht hinnehmen, dass bei Neubauprojekten<br />

im Bereich der Bundesfernstraßen von der<br />

Planung bis zur Fertigstellung in vielen Fällen<br />

mehr als 20 Jahre vergehen könnten. Das<br />

führe nicht nur zu Planungskosten, die fast<br />

so hoch seien wie die reinen Baukosten; das<br />

führe auch dazu, dass die Bürger als Folge<br />

der langwierigen Planungs- und Genehmigungsprozesse<br />

den Bezug zum Projekt wieder<br />

verlören. Demokratische Entscheidungen<br />

für oder gegen ein Infrastrukturvorhaben<br />

müssten aber auch von der unterlegenen<br />

Partei respektiert werden. Bodner: »Wenn<br />

Gegner des Projekts Stuttgart 21 für sich<br />

ein übergesetzliches Widerstandsrecht re -<br />

klamieren, dann stellt dies die Grundsätze<br />

unseres Rechtsstaats in Frage.«<br />

Wegen der insgesamt eher mäßigen Aussichten<br />

auf dem Inlandsmarkt bemüht sich<br />

die Bauindustrie auch angesichts der Konzentration<br />

auf global tätige Großkonzerne<br />

und der zunehmenden Bedeutung ausländischer<br />

Konkurrenten (siehe Kasten), ihre<br />

Auslandsaktivitäten zu verstärken. So sieht<br />

der Hauptverband etwa gute Chancen für<br />

das deutsche Auslandsbaugeschäft in der<br />

Golfregion. »Weltweit genießen deutsche<br />

Baukunst und deutsches Ingenieurwissen<br />

eine hohe Anerkennung. Das gilt in ganz<br />

besonderem Maß für die Länder der Golfregion,<br />

wo die deutsche Bauindustrie seit nunmehr<br />

vierzig Jahren ein hoch geschätzter<br />

und gern gesehener Partner ist«, lobt Knipper<br />

seine Branche. »Ich bin zuversichtlich,<br />

dass die deutsche Bauindustrie auch bei der<br />

Umsetzung des von Katar angekündigten<br />

140-Mrd.-USD-Bauprogramms zur Fußball-<br />

WM 2022 zum Zuge kommen wird.« Mit<br />

Blick auf die geplanten Milliardeninvestitionen<br />

vor allem in die Schieneninfrastruktur,<br />

die Sportstätten oder auch die Wasseraufbereitung<br />

sieht Knipper große Chancen<br />

nicht nur für die Bauindustrie, sondern für<br />

die gesamte Wertschöpfungskette Bau, von<br />

der Planung über die Bauausführung bis hin<br />

zur Lieferung von Komponenten. Knipper:<br />

»Das Interesse der katarischen Investoren an<br />

Hochtief zeigt, wie sehr man an deutschen<br />

Bautugenden wie technische Kompetenz,<br />

Managementkompetenz, Termintreue und<br />

Zuverlässigkeit interessiert ist.«<br />

Global Player in Deutschland<br />

erhalten<br />

Für Knipper ist es deshalb zwingend, auch<br />

im Baubereich »Global Player« in Deutschland<br />

zu erhalten. Womit er auf den Abwehrversuch<br />

der Hochtief AG eingeht, die sich<br />

gegen die Übernahme des spanischen Baukonzerns<br />

ACS stemmte. Deutsche Unternehmen<br />

drohten ansonsten, künftig als<br />

Generalunternehmen bei internationalen<br />

Großprojekten leer auszugehen. Wenn die<br />

»Zugkraft« eines starken deutschen Großfirmenpartners<br />

fehle, werde auch die internationale<br />

Wettbewerbsposition mittelständischer<br />

deutscher Planungsunternehmen,<br />

aber auch von Spezialbauunternehmen und<br />

Maschinenherstellern schwieriger. Knipper:<br />

»Der Erfolg des Wirtschaftsstandorts<br />

Deutschland beruht nicht zuletzt auf der<br />

Leistungsfähigkeit seiner Exportindustrien.<br />

Daran hat auch die deutsche Bauindustrie in<br />

vielen Regionen der Welt einen entscheidenden<br />

Anteil. Es wäre fahrlässig von Politik<br />

und Industrie, diesen zu unterschätzen.«<br />

Knipper spricht sich deshalb erneut dafür<br />

aus, das deutsche Übernahmerecht »wetterfest«<br />

zu machen. Die Politik müsse endlich<br />

einsehen, dass die deutschen Kapitalmarktregeln<br />

im Gegensatz zur Rechtslage in<br />

der Schweiz oder in Großbritannien – die ja<br />

nicht gerade des Protektionismus verdächtig<br />

seien – ein feindliches »Einschleichen« leichtfertig<br />

ermöglichten. »Es geht längst nicht<br />

mehr nur um die unfreundliche Übernahme<br />

eines deutschen Bauunternehmens, es geht<br />

um die Zukunft aller börsennotierten deutschen<br />

Unternehmen, die sich in Streubesitz<br />

befinden, am Industriestandort Deutschland«,<br />

so sieht es jedenfalls Knipper.<br />

(sm 110201643) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


22 K Branchenberichte<br />

Die Zukunft des deutschen<br />

Maschinenbaus<br />

Wettbewerb mit China wird größte<br />

Herausforderung<br />

München. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau muss<br />

sich zukünftig auf grundlegende strukturelle Veränderungen<br />

einstellen. Zu diesem Fazit kommt die Studie »Maschinenbau<br />

2015« der internationalen Managementberatung Oliver<br />

Wyman. Die Konkurrenz mit der aufstrebenden Marktmacht<br />

China wird in der Welt von morgen stark zunehmen.<br />

WW K Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau<br />

hat auch nach der internationalen<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise eine weltweit<br />

starke Stellung inne. Die Krise wurde mithilfe<br />

von Sofortmaßnahmen wie Kurzarbeit,<br />

Rückführung von Zeitarbeit und Abbau von<br />

Working Capital im Vergleich zur ausländischen<br />

Konkurrenz gut gemeistert. Der<br />

komfortable Vorsprung der Triademärkte<br />

USA, Japan und Europa wird in den kommenden<br />

drei bis fünf Jahren allerdings er -<br />

heblich auf den Prüfstand gestellt. »Insgesamt<br />

wird die Welt für den Maschinen- und<br />

Anlagenbau künftig volatiler, komplexer<br />

Umsätze im Maschinen- und Anlagenbau<br />

in Mrd. €<br />

97%<br />

215 209<br />

178<br />

Deutschland und China<br />

193%<br />

2007 2009<br />

343<br />

China<br />

Deutschland<br />

und riskanter. Flexibilität wird in den nächsten<br />

Jahren zum Erfolgskriterium schlechthin«,<br />

betont Thomas Kautzsch, Partner bei<br />

Oliver Wyman.<br />

Die Studie »Maschinenbau 2015« hat<br />

Erfolgsfaktoren der Wachstums periode<br />

2002 bis 2008, den Verlauf und die Auswirkungen<br />

der Krise sowie strukturelle Veränderungen<br />

und Branchentrends bis zum Jahr<br />

2015 untersucht. Dazu befragte Oliver<br />

Wyman Geschäftsführer und Vorstände von<br />

führenden deutschen Maschinen- und Anlagenbauern<br />

sowie Komponentenherstellern.<br />

Im ergebnis zeigt sich, welchen zentralen<br />

Veränderung<br />

2007-2009<br />

+64%<br />

–17%<br />

Abweichungen durch Rundungen möglich. Für Deutschland aus Gründen der<br />

internationalen Vergleichbarkeit Umsatzwert für alle Unternehmen verwendet<br />

Quellen: VDMA, Eurostat, UN, nationale Statistikämter, Oliver-Wyman-Analyse<br />

(110201506/1)<br />

Herausforderungen sich die Unternehmen<br />

stellen müssen und wie Geschäftsmodell<br />

und Strategie weiterentwickelt werden können.<br />

Eine grundlegende Veränderung wird<br />

der Studie zufolge der Abschied vom klassischen<br />

Konjunkturzyklus sein. Die stärker<br />

vernetzten Märkte und die schwer zu kalkulierenden<br />

weltweiten Risiken sorgen künftig<br />

für kürzere Zyklen mit weitaus stärkeren<br />

Marktschwankungen. Die Welt wird unberechenbarer<br />

und damit werden auch verlässliche<br />

Prognosen hinfällig. Erhebliche<br />

Schwankungen der Rohstoffpreise, Wechselkursverwerfungen<br />

und sogar die Möglichkeit<br />

von Staatsbankrotten verschuldeter<br />

EU-Staaten lassen die globale Wirtschaftsentwicklung<br />

zu einem unbestimmten Faktor<br />

werden. Für die Maschinenbauer gilt es, auf<br />

diese Veränderungen zu reagieren. Variable<br />

Arbeitszeitmodelle, Outsourcing administrativer<br />

Funktionen, eine Reduzierung der Fixkosten<br />

und die Beseitigung von Ineffizienzen<br />

in der Supply Chain sind geeignete Instrumente,<br />

um Schwankungen der Weltwirtschaft<br />

zu begegnen. »Zugleich brauchen die<br />

Unternehmen Planungs- und Steuerungssysteme,<br />

die auf eine unsichere Welt ausgerichtet<br />

sind«, wie Tobias Sitte, Associate<br />

Partner bei Oliver Wyman, mitteilt.<br />

Kundenansprüche wandeln sich<br />

Der Erfolg in den Wachstumsmärkten wird<br />

von der Anpassung an die heterogenen<br />

Kundenansprüche abhängen. Diese unterscheiden<br />

sich in den Schwellenländern in<br />

puncto Technik und Qualität von den Anforderungen<br />

in den bewährten Absatzregionen.<br />

In den neuen Märkten sind geeignete<br />

lokalisierte Produkte gefragt. Für die deutschen<br />

Maschinenbauer wird es unverzichtbar<br />

sein, vor Ort tätig zu werden. Die Verlagerung<br />

von Produktions- und Entwicklungskapazitäten<br />

in die Schwellenländer ist nötig,<br />

um dem Bedarf an technisch anspruchsloseren<br />

Maschinen, die erheblich weniger<br />

kosten, in diesen Märkten gerecht zu werden.<br />

Doch nicht nur dort wandeln sich die<br />

An sprüche der Kunden. In den bisherigen<br />

Stammmärkten verlangen die Kunden zu -<br />

nehmend ganzheitliche Lösungen zur Optimierung<br />

des Produktionsprozesses. »Auf die<br />

Branche wartet ein enormer Spagat«, erklärt<br />

Sitte. »Einige Hersteller müssen in den<br />

Emerging Markets konsequent den Low-<br />

Cost-Weg einschlagen, andere in den eta-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong><br />

K 23


24 K Branchenberichte<br />

Umsätze im Maschinen- und Anlagenbau weltweit<br />

in Mrd. €<br />

Marktanteil<br />

China<br />

9% 11% 13% 17% 25%<br />

1.565<br />

1.600<br />

1.435<br />

209<br />

190<br />

1.380<br />

1.290<br />

187<br />

197<br />

159<br />

203<br />

163<br />

204<br />

139<br />

237<br />

202<br />

269<br />

199<br />

276<br />

258<br />

460<br />

473<br />

362<br />

416<br />

371<br />

232<br />

178<br />

215<br />

192<br />

174<br />

122 160 209<br />

271<br />

343<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

Rest der Welt<br />

Japan<br />

USA<br />

Europa ohne<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

China<br />

CAGR 1<br />

2005-2009<br />

1,7%<br />

–0,6%<br />

–8,9%<br />

–6,3%<br />

–0,6%<br />

0,6%<br />

29,5%<br />

!<br />

(110201506/2) 1<br />

Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate Quellen: VDMA, Oliver-Wyman-Analyse<br />

blierten Märkten den Schwerpunkt auf<br />

hocheffi ziente Gesamtlösungen legen.«<br />

China peilt Eroberung<br />

des Weltmarktes an<br />

Das Reich der Mitte hat sich in den vergangenen<br />

Jahren für die deutschen Maschinenbauer<br />

zu einem ernsthaften Konkurrenten<br />

auf dem Weltmarkt entwickelt. So<br />

haben die 15 größten Maschinenbauer Chinas<br />

ihren Umsatz innerhalb der letzten fünf<br />

Jahre von 700 Mill. € auf 3 Mrd. € gesteigert<br />

und ein Ende dieser Erfolgsgeschichte ist<br />

derzeit nicht abzusehen. Wenn die Maschinenbauindustrie<br />

in der Volksrepublik weiter<br />

in derartigem Tempo wächst, dann werden<br />

die größten chinesischen Wettbewerber<br />

innerhalb der nächsten fünf Jahre beim<br />

Umsatz mit den größten deutschen Maschinenbauern<br />

gleichziehen. Vor allem die chinesischen<br />

Branchensegmente Textilmaschinen,<br />

Bau- und Bergbaumaschinen, Metallurgieausrüstung<br />

und Schiffbau befinden sich<br />

aufgrund der staatlichen Unterstützung auf<br />

stetigem Wachstumskurs. »Noch aber wird<br />

die Gefahr, die von China ausgeht, in<br />

Deutschland unterschätzt«, so Kautzsch.<br />

Dabei sprechen die Zahlen für sich. 2007<br />

behaupteten die deutschen Anbieter mit<br />

einem Umsatz von 215 Mrd. € noch einen<br />

knappen Vorsprung gegenüber den chinesischen<br />

Wettbewerbern (209 Mrd. €). Nur<br />

zwei Jahre später waren die Chinesen mit<br />

343 Mrd. € fast doppelt so stark wie die<br />

Deutschen.<br />

Deutsche Unternehmen<br />

brauchen langfristige Strategie<br />

Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer<br />

stehen nicht zum ersten Mal in Konkurrenz<br />

zu einem stark expandierenden Wettbewerber.<br />

Vieles erinnert an das Wachstum<br />

der japanischen Maschinen- und Anlagenbauer<br />

in den 1980er-Jahren, die infolgedessen<br />

in einigen Marktsegmenten große Teile<br />

des Weltmarktes eingenommen haben. Der<br />

Wettbewerb mit China birgt jedoch eine<br />

Besonderheit. Chinesische Anbieter sind an<br />

Übernahmen interessiert und drängen künftig<br />

so auch in die Stammmärkte westlicher<br />

Unternehmen. Trotz einer Verschärfung der<br />

Übernahmegesetze in Europa werden die<br />

kapitalstarken chinesischen Unternehmen<br />

versuchen, Einfluss auszuüben, etwa durch<br />

den Erwerb von Minderheitsbeteiligungen.<br />

In den vergangenen Jahren haben die deutschen<br />

Maschinen- und Anlagenbauer operative<br />

Optimierungsmaßnahmen durchgeführt.<br />

Um der Herausforderung aus China zu<br />

begegnen ist allerdings langfristiges Denken<br />

angebracht. Die Unternehmen müssen neue<br />

Ziele formulieren und die Ge schäftsmodelle<br />

den veränderten Gegebenheiten anpassen.<br />

»Für deutsche Maschinen- und Anlagenbauer<br />

ist es jetzt an der Zeit, sich auf den<br />

chinesischen Wettbewerb einzustellen und<br />

ihre Organisation schlagkräftig aufzustellen«,<br />

so Managementberater Kautzsch. Dass<br />

die deutsche Maschinenbauindustrie den<br />

Wettbewerb aufnehmen kann, hat sie bei<br />

der letztendlich erfolgreichen Abwehr der<br />

japanischen Expansion in den 1980er- und<br />

1990er-Jahren eindrucksvoll bewiesen.<br />

Über die Studie<br />

(sm 110201506) K<br />

Für die Studie »Maschinenbau 2015«<br />

befragte Oliver Wyman Geschäftsführer<br />

und Vorstände von führenden deutschen<br />

Maschinen- und Anlagenbauern sowie<br />

Komponentenherstellern. Die Studie un -<br />

tersucht Erfolgsfaktoren der Wachstumsperiode<br />

2002 bis 2008, den Verlauf und<br />

die Auswirkungen der Krise sowie strukturelle<br />

Veränderungen und Branchentrends<br />

bis zum Jahr 2015. Im Ergebnis zeigt<br />

sich, welchen zentralen Herausforderungen<br />

sich die Unternehmen stellen müssen<br />

und wie Geschäftsmodell und Strategie<br />

weiterentwickelt werden können.<br />

WW www.oliverwyman.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Branchenberichte K 25<br />

Massivumformung profitiert<br />

vom Aufschwung 2010<br />

Unternehmen rechnen 2011 aber<br />

mit nachlassender Dynamik<br />

Hagen. Vom Konjunkturaufschwung profitiert auch die<br />

Branche der Massivumformung in Deutschland. Die<br />

Stimmung in den Unternehmen hat sich in den vergangenen<br />

Monaten deutlich verbessert. Für das Jahr 2010 geht der<br />

Industrieverband Massivumformung e.V. von einem<br />

Produktionszuwachs von 25 % für die gesamte Branche aus.<br />

WW K Dieser Aufwärtstrend wird sich auch<br />

2011 fortsetzen – allerdings spürbar ge -<br />

bremst. Die Unternehmen rechnen damit,<br />

dass sich die Wachstumsdynamik in diesem<br />

Jahr abschwächen wird. Bis zu 10 % weiteres<br />

Wachstum wird für möglich gehalten,<br />

je doch durchaus unterschiedlich je nach<br />

belieferten Kundenmärkten. »Während im<br />

Kleinwagensegment das Wachstum eher<br />

niedriger ausfallen wird, profitiert das Pkw-<br />

Premiumsegment weiter von der stabilen<br />

Nachfrage aus den Schwellenländern und<br />

aus Nordamerika«, sagt Dr. Theodor L. Tutmann,<br />

Geschäftsführer des Industrieverbandes<br />

Massivumformung. Die Zulieferer<br />

der Investitionsgüterindustrien dürften 2011<br />

etwas stärker zulegen, da dort der Aufschwung<br />

zeitversetzt erst im Laufe des Jahres<br />

begonnen hat.<br />

Laut vorläufiger amtlicher Statistik verbuchten<br />

die Betriebe der Massivumformung<br />

im ersten Halbjahr 2010 ein Produktionsplus<br />

von 30 % gegenüber dem sehr niedrigen<br />

Vorjahresniveau. »Das ist eine gute Entwicklung,<br />

dennoch haben wir damit erst gut ein<br />

Drittel des Produktionseinbruchs der Krise<br />

wieder aufgeholt«, sagt Holger Ade, Leiter<br />

Betriebswirtschaft des Industrieverbandes.<br />

Allein die Gesenkschmieden haben nach<br />

Auskunft des Verbandes von Januar bis<br />

Oktober 2010 mehr als 43 % mehr produziert.<br />

Sie erhielten 80 % mehr neue Aufträge<br />

als im Vorjahreszeitraum. Mit Blick auf<br />

das Jahr 2011 zeigt sich allerdings auch hier<br />

eine zunehmende Unsicherheit. »Dazu trägt<br />

die nachlassende Dynamik bei. Im ersten<br />

Halbjahr 2010 haben Lagereffekte hohe<br />

Wachstumsraten bewirkt. Dagegen zeigte<br />

sich im dritten Quartal 2010 eine Stagnation,<br />

die allerdings auch von Urlaubszeiten<br />

verursacht wurde«, begründet Holger Ade.<br />

Insgesamt stehen die Unternehmen der<br />

Massivumformung vor der Herausforderung,<br />

das Wachstum profitabel zu gestalten.<br />

Denn die Branche geht davon aus, dass vor<br />

allem die Kosten teilweise erheblich steigen<br />

werden. Löhne und Gehälter legen tarifbedingt<br />

um 2,7 % ab April 2011 zu – und<br />

auch bei den Vormaterial- und Energiekosten<br />

werden Steigerungen erwartet. Nicht<br />

nur die erhöhten Energie- und Stromsteuern,<br />

sondern vielmehr der sprunghafte An -<br />

stieg der Umlage für erneuerbare Energien<br />

kostet Unternehmen der Branche durchaus<br />

ein Viertel der Rendite. »Wir werben mit<br />

Nachdruck bei den marktmächtigen Kunden,<br />

diese offensichtlichen und erheblichen<br />

Kostensteigerungen anzuerkennen und sich<br />

den Herausforderungen gemeinsam zu stellen«,<br />

so Tutmann.<br />

(sm 110201560) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


26 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Die Stahldistribution<br />

nach der Konjunkturkrise<br />

Veränderte Marktstrukturen bringen neue Herausforderungen<br />

für die Branche mit sich<br />

Luxemburg (mh). Die Gewichte in der Wertschöpfungskette<br />

Stahl haben sich weltweit merklich zugunsten der Rohstoffproduzenten<br />

verschoben. Das hat auch Konsequenzen für die<br />

Stahldistribution in Europa. Vor welchen Herausforderungen<br />

die Branche jetzt steht, wurde im Dezember 2010 auf dem<br />

Steel Net Forum von EUROMETAL in Luxemburg deutlich.<br />

WW K Die Wirtschaft hat sich erholt – weltweit.<br />

Im vergangenen Jahr ist das globale<br />

Bruttoinlandsprodukt wieder deutlich ge -<br />

stiegen. Vor allem die asiatischen Märkte<br />

wie Singapur, China oder Taiwan weisen<br />

für das vergangene Jahr Zuwachsraten zwischen<br />

9 bis knapp 13 % auf. Doch auch<br />

EU-Länder wie Polen mit 3,4 % und<br />

Deutschland mit 3,3 % erreichten 2010 ein<br />

klares Plus. Gute Aussichten also für den<br />

Werkstoff Stahl.<br />

Zwei mögliche Szenarien für die<br />

europäische Stahldistribution<br />

Doch die Stahlbranche, Produzenten ebenso<br />

wie die Distribution, blickt nicht nur optimistisch<br />

in die Zukunft. Grund dafür ist vor<br />

allem die zugunsten der Eisenerz- und Kohleproduzenten<br />

verschobene Gewichtung in<br />

der globalen Wertschöpfungskette Stahl, so<br />

Georges Kirps, Executive Vice President von<br />

EUROMETAL: »Im Verlauf des letzten Stahlzyklus<br />

hat sich seit 2004 durch gestiegene<br />

Rohstoffkosten der Anteil der Eisenerz- und<br />

Kohleproduzenten an der Wertschöpfungskette<br />

Stahl bis 2009 von 18 % auf 72 %<br />

nahezu vervierfacht.« Als direkte Konsequenz<br />

dieses »Powerplays der Rohstoffproduzenten«,<br />

sah Kirps, dass die »Preise<br />

nicht mehr vom Markt bestimmt« würden,<br />

sondern vermehrt von Instrumenten des<br />

Risikomanagements wie Aufschlägen oder<br />

Hedgingwerkzeugen beeinflusst seien. Konsequenz<br />

daraus seien eine erhöhte Preisvolatilität,<br />

steigende Kosten und weitere Verschiebungen<br />

in der Wertschöpfungskette<br />

durch vermehrte Vorwärtsintegration von<br />

Rohstoffproduzenten.<br />

Kostenfaktor Rohstoffe stark verschoben<br />

Rohstoffproduzenten haben in den vergangenen Jahren deutlich<br />

mehr Anteil an der Wertschöpfungskette Stahl bekommen.<br />

Eisenerz<br />

Kohle<br />

Stahl<br />

(110201543/1)<br />

9%<br />

9%<br />

82%<br />

41%<br />

31%<br />

28%<br />

2004 2009<br />

Eisenerz<br />

Kohle<br />

Stahl<br />

Quelle: McKinsey, EUROMETAL STEEL NET FORUM, 2. Dezember<br />

Sollten die größten Stahlendverwender ihre<br />

Bedarfe in eigener Regie durch geeignete<br />

Hedginginstrumente absichern, verändere<br />

sich die Rolle der Stahldistribution hin zu<br />

einer reinen Lohnfertigung. Vorteil wäre in<br />

diesem Fall, dass sich u. a. Preisrisiken für<br />

die Distribution verringerten. Zugleich aber<br />

wäre sie einer erhöhten Marktmacht der<br />

großen Stahlverwender – und damit u. a.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 27<br />

Restrukturierung des Distributionsnetzwerks<br />

Beispiel Cross-Docking-Konzept:<br />

Das »lagerlose« Distributionscenter reduziert Lagerkosten,<br />

minimiert die Bestände und senkt die Lieferzeiten.<br />

Lieferanten<br />

Materialeingang<br />

Distributionszentrum<br />

Sortierung<br />

Versand<br />

Kunden<br />

(110201543/2)<br />

Quelle: Gerry Stoll, CEO ArcelorMittal Distribution Solutions Europe-North & Asia,<br />

EUROMETAL STEEL NET FORUM, 2. Dezember 2010, Luxemburg<br />

einem steten Kostendruck von außen ausgesetzt.<br />

Eine weitere Option für die Stahldistribution<br />

und Service-Center sei, die Absicherung<br />

der Volatilitäten selbst zu übernehmen.<br />

Stahlhersteller wie Distributionsunternehmen<br />

müssten dazu ein eigenes Risikomanagement<br />

betreiben. Großer Vorteil dieser<br />

Alternative sei, dass die Gestaltung der eigenen<br />

Wertschöpfung in den Händen der Hersteller<br />

und Distributeure bliebe, so Kirps.<br />

Die Sektoren der Stahlverwendung<br />

driften auseinandern<br />

Als Herausforderung stufte Kirps auch die<br />

künftige Entwicklung der europäischen<br />

Stahlmärkte ein. Zwar konnte weltweit für<br />

das vergangene Jahr ein signifikantes<br />

Wachstum verbucht werden. Neben den<br />

positiven Konjunkturzahlen für Deutschland<br />

oder Polen verläuft die konjunkturelle Erholung<br />

in anderen wichtigen EU-Märkten<br />

jedoch eher schleppend – wie etwa in Frankreich,<br />

Italien, Spanien oder Großbritannien.<br />

»Die regionalen Unterschiede in der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung werden größer«,<br />

so Kirps.<br />

Hinzukommt, dass sich die verschiedenen<br />

Sektoren der Stahlverwendung wie der<br />

Automobilbereich, die Baubranche oder der<br />

Maschinenbau »in komplett verschiedene<br />

Richtungen bewegen«, wie Kirps in Luxemburg<br />

betonte. Während die Baubranche<br />

ebenso wie der Automobilbau EU-weit mit<br />

sinkenden Umsätzen bzw. sinkenden Produktionszahlen<br />

kämpfen, glänzt der Maschinenbau<br />

mit steil ansteigenden Auftragseingängen.<br />

»Die Märkte verändern sich und<br />

stellen die Distribution vor neue Herausforderungen«,<br />

bilanzierte Kirps.<br />

Distribution – Lösungsanbieter für<br />

Stahlprodukte und -services<br />

Auch Gerry Stoll, CEO ArcelorMittal Distribution<br />

Solutions Europe-North & Asia, stellte<br />

auf dem EUROMETAL Steel Net Forum<br />

fest: »Die Krise hat das Spiel verändert.« An<br />

die veränderten Marktbedingungen müsse<br />

sich die Branche mit neuen Distributionsmodellen<br />

anpassen. Schlüssel hierzu sei ein<br />

»Re-Design« der Wertschöpfungskette. Be -<br />

standteile dieses Re-Designs sind vor allem<br />

optimierte Logistikkonzepte (z. B. »Cross<br />

Docking« – vorkommisierter Warenumschlag,<br />

»Vendor Managed Inventory« – lieferantengesteuerter<br />

Bestand) sowie eine<br />

effiziente Kostenreduktion. »Der Schritt für<br />

die Distribution ist jetzt der von einem reinen<br />

Verteiler von Stahl hin zum Lösungsanbieter<br />

rund um Stahlprodukte und -services<br />

mit einer erhöhten Wertschöpfung«, so<br />

Kirps.<br />

Chancen der derzeitigen Entwicklung der<br />

globalen Stahlmarktstrukturen liegen für die<br />

Distribution vor allem darin, die Funktionalitäten<br />

des Distributionsgeschäftes auszubauen<br />

und zu optimieren, so Oliver Ellermann,<br />

Vorstand Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel, in Luxemburg. »Ich sehe drei<br />

Kernthemen, die sich aus der Marktsituation<br />

für die Stahldistribution derzeit ergeben –<br />

und zwar unabhängig von der Größe und<br />

der Eigentümerstruktur der Unternehmen«,<br />

so Ellermann weiter. Dies sei einerseits die<br />

Konzentration auf die Bedienung regionaler<br />

und lokaler Märkte, zweitens die intensivierte<br />

Integration in die Wertschöpfungsnetzwerke<br />

und schließlich die Optimierung der<br />

Materialbeschaffung und Logistik.<br />

WW Die Konferenzbeiträge können<br />

kostenlos unter<br />

www.eurometal.net<br />

heruntergeladen werden.<br />

(sm 110201543) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


28 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Outsourcing in der<br />

Stahl verarbeitenden Industrie<br />

Günther + Schramm stellt neue Studie vor<br />

Oberkochen. Unter dem Namen »Outsourcing 2010 – eine<br />

Studie für die Metall verarbeitende Industrie« hat die<br />

Günther + Schramm GmbH die aktuelle Stimmungslage<br />

bezüglich Unternehmensauslagerungen erkundet. Dazu<br />

wurden Fach- und Führungskräfte der Branche über Chancen<br />

und Risiken von Outsourcingprojekten befragt.<br />

WWK Die Studie beleuchtet die Einstellung der<br />

Entscheider zu Outsourcingprojekten nach<br />

der Wirtschaftskrise. 99 Fach- und Führungskräfte<br />

nahmen an der Umfrage teil, von<br />

denen 45 % bereits Erfahrung mit Auslagerungen<br />

gesammelt hatten. Die Hälfte der<br />

Befragten kam aus dem Bereich des Maschinenbaus,<br />

10 % jeweils aus den Bereichen<br />

Stahlbau sowie Eisen- und Metallwaren.<br />

Mit 67 % hält ein Großteil der Unternehmen,<br />

die bisher noch keine Auslagerungen<br />

durchgeführt haben, das Outsourcing be -<br />

stimmter Aufgaben mittelfristig für denkbar.<br />

Sie versprechen sich davon vor allem Kostensenkungen<br />

sowie eine Verbesserung von<br />

Verfügbarkeit und Lieferflexibilität.<br />

Materiallagerung und Sägezuschnitt<br />

werden häufig ausgelagert<br />

Vor allem Materiallagerung (60 %) und Sägezuschnitt<br />

(53 %) wurden von den outsourcingerfahrenen<br />

Unternehmen an Partner übergeben.<br />

Auch bei outsourcingun erfahrenen<br />

Unternehmen stehen Sägezuschnitt (39 %)<br />

und Materiallagerung (33 %) besonders häufig<br />

auf der Planungsliste. Etwa ein Drittel der<br />

Outsourcingverträge laufen fünf bis zehn Jahre,<br />

die restlichen weniger als zwei Jahre.<br />

»Betriebswirtschaftlich sind Laufzeiten von<br />

mehr als vier Jahren besonders sinnvoll, da die<br />

Umstrukturierung der Prozesse eingangs<br />

Investitionen erfordert, sodass sich Kostensenkungen<br />

erst nach der Anlaufphase bemerkbar<br />

machen«, er läutert Wolfgang Dörr, Geschäftsführer<br />

bei Günther + Schramm.<br />

Die Unternehmen wollen vor allem Investitionen<br />

vermeiden. Dies geben 47 % der<br />

Befragten als Gründe für Outsourcing in der<br />

Stahl verarbeitenden Industrie an. Die Konzentra<br />

tion auf Kernkompetenzen (40 %) und<br />

eine Erhöhung der Flexibilität (33 %) werden<br />

ebenfalls häufig als Gründe angegeben.<br />

Bei der Auswahl des Outsourcingpartners<br />

wird am meisten Wert auf Fachkompetenz<br />

und Erfahrung gelegt. Demgegenüber wird<br />

dem Preis-Leistungs-Verhältnis nicht so ein<br />

starkes Gewicht beigemessen. »Unternehmen,<br />

die bereits die Auslagerung eines<br />

Bereiches vollzogen haben, können in der<br />

Regel gut einschätzen, dass es beim Outsourcing<br />

von Leistungen wichtiger ist, einen<br />

verlässlichen Partner zu haben, der termingerecht<br />

die vereinbarte Qualität liefert, als<br />

den günstigsten Anbieter zu finden«, stellt<br />

Wolfgang Dörr fest.<br />

Diese Leistungen wurden ausgelagert*<br />

Verpackungsmanagement<br />

Online-Datenübermittlung<br />

(110201502/1)<br />

Materiallagerung<br />

Sägezuschnitt<br />

Lieferung der Artikel<br />

Anarbeitung<br />

Rohstoffdisposition<br />

Sonstiges<br />

Materialmanagement<br />

Werkzeugverwaltung<br />

*) erfasste Unternehmen, Mehrfachnennung möglich<br />

Die Mehrheit der befragten Unternehmen<br />

äußerte sich zufrieden über den Erfolg der<br />

Outsourcingprojekte. Die Bewertung „gut“<br />

vergaben 90 % der Befragten für die Lieferqualität,<br />

80 % bei der Einschätzung der<br />

Prozessoptimierung und 70 % für die Liefertreue.<br />

Die Unternehmen, die unzufrieden<br />

mit ihrer Entscheidung zur Auslagerung<br />

waren, führten dies vor allem auf einen<br />

unerfahrenen Outsourcingpartner zurück.<br />

Als messbaren wirtschaftlichen Effekt nannten<br />

die Teilnehmer die Vermeidung zusätzlicher<br />

Investitionen (40 %), einen reduzierten<br />

Personalaufwand (33 %) und Kostensenkungen<br />

(27 % – Mehrfachnennungen möglich).<br />

In qualitativer Hinsicht stellte sich ein messbarer<br />

Erfolg besonders in der Verbesserung der<br />

Verfügbarkeit (33 %), Lieferflexibilität (27 %)<br />

und der Durchlaufzeiten (27 %) ein.<br />

Die Befragten mit Outsourcingerfahrung<br />

planen zukünftig gegebenenfalls die Bereiche<br />

Materialanarbeitung bzw. mechanische<br />

Bearbeitung (40 %), Materiallagerung (30 %)<br />

und Sägezuschnitt (30 %) auszulagern.<br />

WW Eine Zusammenfassung der Studie<br />

können Interessenten unter<br />

info@gs-stahl.de anfordern.<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%<br />

(sm 110201502) K<br />

Quelle: »Outsourcing 2010«, Günther + Schramm GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 29<br />

Endkundenansprache<br />

via Internet<br />

WW Schlierbach. Wo kann man sich Anregungen<br />

für Ideen rund ums Haus holen?<br />

Und wo findet man den geeigneten Handwerker<br />

in der Nähe? MEVACO gibt Antworten<br />

auf diese Endkundenfragen auf seiner<br />

neuen Website www.mevaco-rund-umshaus.de<br />

und wirbt so für seine Kunden bei<br />

den Endkunden für vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />

aus Lochblech, Strukturblech<br />

und Streckmetall.<br />

Auf der Startseite heißt die virtuelle<br />

»Familie Schön« den Endkunden willkommen<br />

und lädt zum Rundgang durch ein<br />

schematisch dargestelltes Haus ein, das als<br />

interaktive Navigationsfläche dient und In -<br />

spirationen für Anwendungen gibt. Beispiele<br />

von Umsetzungen aus Loch-/Strukturblech<br />

und Streckmetall im Außenbereich wie z. B.<br />

Verkleidungen für Eingang, Terrasse, Balkon<br />

und Gartenzaun werden bildhaft und textlich<br />

vorgestellt. Im Innenbereich navigiert<br />

der Webnutzer in Küche, Schlaf-, Jugend-,<br />

Bade-, Wohnzimmer und Homeoffice durch<br />

die kreative MEVACO-Welt.<br />

WW www.mevaco-rund-ums-Haus.de<br />

Aufschwung setzt sich<br />

abgeschwächt fort<br />

(sm 10090935) K<br />

WW Essen. Der Aufschwung hat gegen Ende<br />

des vergangenen Jahres an Breite gewonnen.<br />

Die positive konjunkturelle Entwicklung<br />

wird sich nach Einschätzung des Rheinisch-<br />

Westfälischen Instituts für Wirtschaftsfor-<br />

schung (RWI) auch in diesem Jahr fortsetzen.<br />

Das RWI hat seine Prognose für das<br />

Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP) in den Jahren 2010 und 2011 im Vergleich<br />

zu seiner Septemberprognose um<br />

jeweils 0,3 Prozentpunkte auf 3,7 % bzw.<br />

2,5 % er höht. Das Ende der Kurzarbeit und<br />

eine weitere Ausweitung der Beschäftigung<br />

lassen die Arbeitnehmereinkommen 2011<br />

steigen. Dies dürfte die privaten Konsumausgaben<br />

beflügeln. Infolge der höheren<br />

Beiträge zur gesetzlichen Kranken- sowie<br />

Arbeitslosenversicherung wird sich das<br />

Tempo des Aufschwunges gegenüber 2010<br />

allerdings verlangsamen. Die Arbeitslosenzahl<br />

wird in diesem Jahr voraussichtlich<br />

unter die 3-Mill.-Marke sinken. Unsicherheitsfaktoren<br />

bleiben die Staatsschuldenkrise<br />

im Euroraum und die US-Immobilienkrise.<br />

(sm 110201559) K<br />

Autorevue-Award für<br />

voestalpine und Fronius<br />

WW Linz. Große Auszeichnung für eine richtungsweisende<br />

Forscherleistung der Unternehmen<br />

voestalpine Stahl GmbH und Fronius<br />

GmbH. Die gemeinsam entwickelte<br />

Stahl-Alu-Platine erhielt am 20. Oktober<br />

2010 den Innovationspreis der Fachzeitschrift<br />

Auto revue.<br />

Die Stahl-Alu-Verbindung ist ein Belegstück<br />

der strategischen Forschung der voest alpine.<br />

Hielt man jahrzehntelang das Verschweißen<br />

von Stahl und Alu aufgrund der unterschiedlichen<br />

Materialeigenschaften für so gut wie<br />

unmöglich, gelang einem Forscherteam am<br />

voestalpine-Standort Linz der Durchbruch.<br />

Schlüssel zu der gerade für die Automobilbranche<br />

revolutionären Verbindung ist eine<br />

innovative Form der Füge kante, die der Verbindung<br />

hervorragende Ergebnisse bei Zug-,<br />

Druck- und Tiefziehtests sowie exzellente<br />

Anti-Rost-Eigenschaften ermöglicht.<br />

Aus technischer Sicht ist die Stahl-Alu-<br />

Verbindung reif für die Serienproduktion,<br />

derzeit werden mit Automobilherstellern<br />

konkrete Einsatzmöglichkeiten erkundet.<br />

Der Vorteil der metallurgischen Verbindung<br />

mittels eines CMT-Schweiß-Löt-Verfahrens<br />

(CMT – cold metal transfer) liegt darin, dass<br />

sich die Hybridplatine nach dem Fügeprozess<br />

– wie konventionelle lasergeschweißte<br />

Stahlplatinen – zu Bauteilen umformen lässt.<br />

Mögliche Einsatzpotenziale in der Fahrzeugproduktion<br />

sind dafür etwa die Schnittstellen<br />

Vorderwagen und Fahrgastzelle sowie<br />

der Dachbereich.<br />

Die Stahl-Alu-Hybridplatine ist ein an -<br />

schaulicher Beweis, welchen Nutzen Industrie<br />

und Gesellschaft aus der Wertehaltung<br />

der voestalpine und der konsequenten Forschung<br />

des Stahlkonzerns ziehen. Auch im<br />

laufenden Geschäftsjahr werden wieder rd.<br />

110 Mill. € in den Bereich FuE investiert<br />

werden.<br />

(sm 101201357) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


(110201613/1) (Foto: Kerschgens)<br />

Manfred Kerschgens<br />

70 Jahre und noch immer aktiv<br />

Manfred Kerschgens baute familieneigene Stahlhandlung<br />

zur Unternehmensgruppe aus<br />

Stolberg. Über 40 Jahre führte Manfred Kerschgens als<br />

Geschäftsführer die Kerschgens Stahl & Mehr GmbH. In<br />

dieser Zeit hat er das Einzelunternehmen zur Kerschgens-<br />

Gruppe ausgebaut. Im Januar 2011 feierte der Unternehmer,<br />

der sich immer auch ehrenamtlich für die Branche<br />

engagierte, 70-jähriges Jubiläum.<br />

WW K »Wer rastet, der rostet« heißt es im<br />

Volksmund – doch Manfred Kerschgens ist<br />

davon noch weit entfernt. Als Geschäftsführer<br />

der Kerschgens Stahl & Mehr GmbH<br />

in der vierten Generation hat er wichtige<br />

Meilensteine gesetzt und das familieneigene<br />

Unternehmen zu einem der größten privaten<br />

Stahlhändler in Deutschland entwickelt.<br />

Der Aufbau eines umfassenden Produktsortiments<br />

und kompetenter Anarbeitungsleistungen<br />

gehörten zu seinen Hauptprioritäten<br />

und waren Gründe für die Übernahme<br />

anderer Unternehmen, was zum Aufbau der<br />

Kerschgens-Gruppe – mit heute ca. 270<br />

Mitarbeitern – führte. »Das ist doch der entscheidende<br />

Punkt, der uns wettbewerbsfähig<br />

macht. Wir sind heute als Kerschgens-<br />

Gruppe bestens für die Zukunft aufgestellt.<br />

Kunden erhalten bei uns Produkte rund um<br />

Stahl, Kunststoff und Metall«, erklärte Manfred<br />

Kerschgens.<br />

Durch seine Erfahrung und seinen unternehmerischen<br />

Weitblick schaffte er es, das<br />

Unternehmen über die Region hinaus be -<br />

kannt zu machen. Zusätzlich zum Hauptstandort<br />

Stolberg vertreibt Kerschgens heute<br />

an vier weiteren Standorten zwischen Trier<br />

und Viersen erfolgreich Produkte – deutschlandweit<br />

und in benachbarte EU-Länder.<br />

Zu seinem Erfolgsrezept gehören für den<br />

Unternehmer u. a. die Mitarbeiter, die für<br />

ihn der heiße Draht des Kunden zu seinem<br />

Unternehmen sind. Ihm ist es wichtig, dass<br />

die Mitarbeiter stets die Wünsche der Kunden<br />

in den Mittelpunkt stellen, weshalb er<br />

schon immer viel Wert darauf legte, sie<br />

soweit wie möglich im eigenen Haus ausund<br />

fortzubilden. Als ehrenamtlicher Prüfer<br />

der IHK und Gebietsvorstand des Bundesverbandes<br />

Deutscher Stahlhandel hat er<br />

seinen persönlichen Beitrag sowohl für die<br />

Industrie als auch für die Branche geleistet.<br />

Manfred Kerschgens hat mittlerweile das<br />

operative Geschäft seinem Mitgesellschafter,<br />

Heinz Herbort, überlassen. Doch er setzt<br />

sich bis heute in beratender Funktion für die<br />

Zukunft der Kerschgens-Gruppe und der<br />

Mitarbeiter ein. Bereits zu seinem 65. Ge -<br />

burtstag erklärte er: »Solange ich mich<br />

bewegen kann, arbeite ich mit«. Diesem<br />

Versprechen ist er bis heute treu geblieben<br />

und wie es scheint, wird es auch für eine<br />

lange Zeit so bleiben. (sm 110201613) K<br />

Kontakt<br />

KERSCHGENS Stahl & Mehr GmbH<br />

Steinbachstraße 38 – 40<br />

52222 Stolberg<br />

Tel. +49 2402 1202-0<br />

www.kerschgens.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 31<br />

Lieferung noch am selben Tag<br />

WW Birsfelden. Den Schweizer Kunden von<br />

SSAB steht nun eine größere Auswahl zur<br />

Verfügung. Mit einem neuen Lager in Birsfelden<br />

außerhalb von Basel erweitert SSAB<br />

das Sortiment an Hardox ® -Verschleißblechen.<br />

»Gleichzeitig verkürzen wir die Lieferzeiten<br />

auf ein Minimum«, sagt Jürgen Spandl, Verkaufsleiter<br />

für den Schweizer Markt. Die<br />

Kunden können das bestellte Material direkt<br />

bei uns abholen oder sich am darauf folgenden<br />

Tag liefern lassen.<br />

Das neue Lager in Basel konzentriert sich<br />

in erster Linie auf Hardox 450 und 500. Die<br />

Produkte sind in Dicken von 3,2 bis 80 mm<br />

und Formaten von 2 m bis 2,5 m x 4 m bis<br />

6 m verfügbar. Auch Hardox 400 mit Dicken<br />

bis zu 130 mm wird bei Bedarf im Lager vorrätig<br />

sein. »Wir haben bereits positive Re -<br />

aktionen bei den Kunden festgestellt«, so<br />

Jürgen Spandl. »Besonders geschätzt werden<br />

die prompten Lieferzeiten für einzelne<br />

Bleche aus Hardox.«<br />

WW www.ssab.com<br />

(sm 110201478) K<br />

KlöCo stärkt Präsenz<br />

im Süden der USA<br />

WW Duisburg. Klöckner & Co hat zum 15.<br />

Dezember 2010 über ihre US-amerikanische<br />

Landesgesellschaft Namasco Corp. den Distributor<br />

Lake Steel Ltd. in Amarillo, Texas/<br />

USA, übernommen. Mit der Übernahme der<br />

Lake Steel Ltd. erweitert Namasco seine Präsenz<br />

im Norden von Texas, wo der Konzern<br />

bislang unterrepräsentiert war.<br />

Die an zwei Standorten vertretene Lake<br />

Steel Ltd. beliefert mit rd. 100 Mitarbeitern<br />

Kunden auch in den angrenzenden Bundesstaaten<br />

New Mexico, Oklahoma, Colorado,<br />

Arkansas, Kansas und Louisiana. Für das<br />

Geschäftsjahr 2010 wird ein Umsatz von rd.<br />

50 Mill. € erwartet. (sm 110201576) K<br />

Prioritäten im Vertriebsmanagement<br />

2011<br />

WW München. Die DVMA Deutsche Vertriebsmanagement-Akademie<br />

befragte im<br />

Spätherbst 500 Vertriebs- und Verkaufsleiter<br />

aus allen Branchen zu ihren Vertriebsmanagementprioritäten<br />

im Jahr 2011. Nachdem<br />

2009 und 2010 die Weiterbildung im Vertrieb<br />

auf Sparflamme lief, geben die Unternehmen<br />

2011 wieder Gas. Wieder mehr in<br />

die Leistungsmotivation ihres Außendienstes<br />

wollen 33 % von ihnen im Jahr 2011 investieren.<br />

Als weitere wichtige Aufgaben werden<br />

die Entwicklung und der Aufbau von<br />

Vertriebsteams und der Ausbau des Vertriebskanals<br />

Internet angesehen.<br />

Die Gesamtauswertung der Umfrage<br />

»Vertriebsmanagementprioritäten 2011«<br />

mit insgesamt 16 Vertriebsmanagementaufgaben<br />

erhalten Interessenten kostenlos.<br />

WW www.dvm-akademie.de oder<br />

Tel. +49 89 99529500<br />

BrainNet expandiert<br />

nach Österreich<br />

(sm 110201513) K<br />

WW Wien/Bonn. BrainNet, eine der international<br />

führenden Marken für Supply-Chain-<br />

Management-Beratung, eröffnet ein neues<br />

Büro in Wien, um seine Aktivitäten auf dem<br />

österreichischen Markt weiter zu verstärken<br />

und einen strategisch wichtigen Stützpunkt<br />

für die osteuropäischen Märkte aufzubauen.<br />

WW www.brainnet.com (sm 110201473) K<br />

Deutscher Verzinkerpreis 2011<br />

wird ausgelobt<br />

WW Düsseldorf. Erstmals in seiner mehr als<br />

zwanzigjährigen Geschichte vergibt der<br />

Industrieverband Feuerverzinken den »Verzinkerpreis<br />

für Architektur und Metallgestaltung«<br />

in zwei getrennten Kategorien und<br />

mit erhöhtem Preisgeld.<br />

Der Deutsche Verzinkerpreis prämiert<br />

innovative Bauwerke, Objekte und Produkte,<br />

die im wesentlichen Umfang feuerverzinkt<br />

sind oder interessante feuerverzinkte<br />

Details enthalten. Er richtet sich an Architekten,<br />

Ingenieure, Bauherren, Stahl- und Me -<br />

tallbauer, Metallgestalter, Designer und<br />

Künstler. Bewerbungsformulare für den<br />

Deutschen Verzinkerpreis 2011 und die Auslobung<br />

mit den Teilnahmebedingungen sind<br />

beim Industrieverband Feuerverzinken e.V.<br />

oder im Internet als Download erhältlich.<br />

Einsendeschluss ist der 31. März 2011.<br />

WW www.feuerverzinken.com<br />

(sm 110201523) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


32 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Qualitätsgarant für<br />

Fahrzeugbauer<br />

Neues RAL-Gütezeichen für Lochbleche<br />

Siegen. Im anspruchsvollen Fahrzeugbau sollen die verwendeten<br />

Komponenten möglichst hochfest, leicht und effizient<br />

sein. Lochbleche stellen in vielen Fällen eine Mischung aus<br />

tragenden Teilen sowie funktionellen und selbst dekorativen<br />

Elementen dar. Um höchste Qualität zu gewährleisten, haben<br />

Hersteller das RAL-Gütezeichen für Lochbleche geschaffen.<br />

WW K Es wird von der in Siegen ansässigen<br />

Gütegemeinschaft Lochbleche e.V. verliehen,<br />

die im Jahr 2008 vom Industrieverband<br />

Stahlverarbeitung gegründet wurde.<br />

Daran angeschlossen sind die führenden<br />

Anbieter der Branche, u. a. Dillinger, Aherhammer,<br />

Graepel, Moradelli und Perfox in<br />

den Niederlanden.<br />

Das Gütezeichen erhalten Lochbleche,<br />

deren Qualität das Niveau der DIN 24041<br />

deutlich übersteigt. Dabei geht es insbesondere<br />

um engere Toleranzen bei der Herstellung<br />

der Halbfertigprodukte. Planebenheit,<br />

Säbeligkeit und Oberflächengüte sind Grundvoraussetzungen<br />

für ein qualitativ einwandfreies<br />

Endprodukt. Diese sind speziell im<br />

Fahrzeugbau gefordert. Wie sehr, zeigt das<br />

Beispiel der Graepel AG, die aufgrund der<br />

internationalen Nachfrage derzeit ihr viertes<br />

Produktionswerk in den USA er richtet. Es<br />

wird überwiegend anspruchsvolle Komponenten<br />

für die großen Hersteller von Nutzfahrzeugen<br />

und Landmaschinen fertigen.<br />

Qualität soll sichtbar sein<br />

Ein gutes Produktbeispiel sind die Motorenansauggitter<br />

der neuesten Generation. Wo<br />

manche Fahrzeugbauer noch vergleichsweise<br />

einfache Gitter einsetzen, verwenden<br />

andere ausgeklügelte Konstruktionen mit<br />

Anleihen aus der Bionik. Diese bieten einen<br />

extrem großen offenen Querschnitt für<br />

einen maximalen Luftdurchsatz bei gleichzeitig<br />

sehr hoher Stabilität. Für noch mehr<br />

Festigkeit sorgen ins Material gepresste Falten.<br />

Da viele Bauteile prägnant am Fahrzeug<br />

positioniert sind, müssen neben Passgenauigkeit<br />

auch Oberflächenfinish und Materialanmutung<br />

stimmen. Qualität soll der Käufer<br />

bereits mit bloßem Auge wahrnehmen.<br />

Vielfach geht es auch gar nicht ohne<br />

High-Engineering. So zwingen die neuen<br />

Emissionsbestimmungen, die in Europa und<br />

den USA bis 2014 stufenweit eingeführt<br />

werden, viele Hersteller zum Redesign der<br />

Ansauggitter. Würden sie darauf verzichten,<br />

könnten leistungsstarke Motoren mit großem<br />

Kühlluftbedarf nicht die geforderten<br />

Emissionswerte erzielen. Es existieren über<br />

160 RAL-Gütezeichen, die vom Deutschen<br />

Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung<br />

für Spitzenprodukte verliehen werden.<br />

Die Qualitätskriterien werden von den Mitgliedern<br />

der Gütegemeinschaften erarbeitet<br />

und vom RAL-Institut genehmigt. Im Fall der<br />

Gütegemeinschaft Lochbleche wird die Einhaltung<br />

der strengen Qualitätsvorgaben<br />

durch externe Prüfer überwacht.<br />

(sm 110201510) K<br />

Kontakt<br />

Gütegemeinschaft Lochbleche e.V.<br />

Spandauer Straße 25<br />

57072 Siegen<br />

Tel. +49 271 53038<br />

www.guetegemeinschaftlochbleche.de<br />

(110101510/1)<br />

Wärmeschutz bleche müssen<br />

besondere Anforderungen an Design,<br />

Sicherheit und Funktion erfüllen<br />

(Foto: IVS Siegen).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 33<br />

Lochblech-Designvielfalt<br />

auf der EuroShop<br />

WW Düsseldorf. Schäfer Lochbleche de -<br />

monstriert auf der diesjährigen EuroShop in<br />

Düsseldorf vom 26. <strong>Februar</strong> bis 2. März die<br />

vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Lochblechen.<br />

Für zeitgemäßes Retail-Design bietet<br />

Schäfer Lochbleche diese Möglichkeiten<br />

nicht nur durch die 400 sofort verfügbaren<br />

Lochbilder, sondern auch durch die große<br />

Zahl an verfügbaren Materialien und Güten.<br />

Durch das Zusammenspiel von Schäfer Lochbleche<br />

mit dem Stahl-Service-Center EMW,<br />

die beide zur Schäfer-Gruppe gehören, werden<br />

den Kunden aus dem Ladenbau kurze<br />

Lieferzeiten geboten. Das große Vormateriallager<br />

der EMW hält auf 32.000 m 2 Fläche<br />

über 80.000 t Feinbleche in nahezu allen<br />

marktgängigen Qualitäten ständig abrufbereit.<br />

Das Zusammenwirken von Distribution<br />

und Verarbeitung unter dem Dach desselben<br />

Unternehmens ermöglicht kurze Wege<br />

und hohe Flexibilität. »Nicht nur terminlich<br />

sind wir flexibel – durch das hohe Material-<br />

Lochbleche können vielfältig eingesetzt werden (Foto: Schäfer Lochbleche).<br />

kontingent der EMW erreichen wir zudem<br />

große Fertigungskapazitäten«, erklärt Manfred<br />

Seidel, Geschäftsbereichsleiter Schäfer<br />

Lochbleche. Anfang März dieses Jahres soll<br />

EMW eine fünfte Spaltanlage in Betrieb<br />

nehmen.<br />

WW www.schaefer-lochbleche.de<br />

(110201606/1)<br />

(sm 110201606) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


34 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

aus erster Hand, welche Unterstützungsangebote Hochschulen und<br />

ihre Partner in den Regionen anbieten und wie diese erfolgreich<br />

genutzt werden können. Kompetente An sprechpartner sind erfolgreiche<br />

Gründer, Gründungsdozenten und andere Mitarbeiter von<br />

Hochschulen sowie regionale Business Angels. Aktuelle Termine<br />

unter www.berufsoption-unternehmer.de, Anmeldung und weitere<br />

Informationen unter www.innovationsallianz.nrw.de. (sm 10100980) K<br />

ThyssenKrupp Nirosta investiert<br />

in neues Dressiergerüst<br />

Studenten und Wissenschaftler sollen<br />

Unternehmen gründen<br />

WW Dortmund. Wissenschaftler, Absolventen und Studenten an<br />

nordrhein-westfälischen Universitäten und Fachhochschulen sollen<br />

noch mehr Unternehmen gründen. Die InnovationsAllianz der NRW-<br />

Hochschulen bietet daher unter dem Titel »Berufs option Unternehmer/in«<br />

ab sofort eine neue Veranstaltungsreihe an, um über erfolgreiche<br />

Ausgründungen aus Hochschulen zu informieren und Hochschulmitarbeiter<br />

wie Nachwuchswissenschaftler zum Schritt in die<br />

Selbstständigkeit zu motivieren.<br />

Gründungsinteressierte Wissenschaftler und Studierende lernen<br />

dabei erfolgreiche Unternehmensgründungen von Absolventen und<br />

sogenannte Spin-offs aus den Hochschulen kennen. Sie erfahren<br />

WW Die ThyssenKrupp Nirosta stärkt den Standort Dillenburg (rd. 730<br />

Mitarbeiter) und investiert knapp 18 Mill. € in das dor tige Werk:<br />

Dafür wird ein neues Dressier gerüst, ein zentrales Aggregat im Kaltwalzwerk,<br />

errichtet. Mit den vorbereitenden Arbeiten wurde Ende<br />

2010 begonnen und der Auftrag an den Anlagenbauer BWG Bergwerk-<br />

und Walzwerk-Maschinenbau GmbH vergeben. Die Inbetriebnahme<br />

des neuen Dressiergerüsts, das eine Nachbehandlung im<br />

Prozess der Kaltumformung von Edelstahl ermöglicht, ist für Anfang<br />

2012 vorgesehen.<br />

Bei nichtrostenden Bändern geht der Markttrend hin zu Werkstoffen<br />

mit höherer Dehngrenze und Lieferungen mit verbesserter Planheit.<br />

Diese Anforderungen sind mit dem alten, aus den 1960er-Jahren<br />

stammenden Dressiergerüst nicht mehr in aus reichendem Maße zu<br />

gewährleisten. Daher hatte sich die ThyssenKrupp Nirosta zum Bau<br />

eines neuen Aggregats mit Dicken von 0,20 bis 3,50 mm entschlossen.<br />

Mit dieser Investition sind unter anderem die Verbesserung der<br />

Bandqualität, eine Produktivitätssteigerung sowie eine dauerhaft verbesserte<br />

Erfüllung der Kundenwünsche verbunden. (sm 110201578 K<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 35<br />

ABRAService wird eigenständige Marke<br />

WW Düsseldorf. Im Zuge der erfolgreichen Tätigkeit als Spezialist<br />

für hoch- und verschleißfeste Produkte und Lösungen sowie deren<br />

Weiterverarbeitung bis hin zum Fertigteil, geht ABBRAService seit<br />

dem 1. Ja nuar 2011 nun noch einen Schritt weiter: Der bisherige<br />

Produktbereich innerhalb der Stappert-Gruppe wurde als ABRA-<br />

Service Deutschland GmbH ein eigenständiges Unternehmen. Hintergrund<br />

dieser folgerichtigen Entscheidung ist ein systematischer,<br />

länderübergreifender Ausbau des qualitätsgeprägten Produkt- und<br />

Serviceangebotes in Europa für noch mehr Kundennähe.<br />

Im Unternehmen ABBRAService ist man sich durchaus bewusst,<br />

dass zum zuverlässigen Service auch die richtigen Ansprechpartner<br />

gehören: Und die bleiben nach der Unternehmensgründung unverändert<br />

– ge nau wie die qualitätsorientierte Angebots palette nichts<br />

von dem umfangreichen Produktspektrum sowie maßgeschneiderten<br />

Serviceleistungen gegen Verschleiß vermissen lassen wird. In<br />

Zusammenarbeit mit den Kunden werden bestehende Angebote<br />

noch bedarfsgerechter weiterentwickelt.<br />

Seit mehr als 20 Jahren bietet ABRA Service am Standort Düsseldorf<br />

nun hochverschleißfeste und hochfeste Produkte und Werkstoffe<br />

an – mehr als 1.200 Artikel formen ein Angebot auf einem<br />

hohen Qualitätsniveau. Um die Kundenwünsche nach schneller Lieferung<br />

zeitnah erfüllen zu können, werden am Lagerstandort in<br />

Düsseldorf ständig mehrere Tausend Tonnen verschleißfeste Produkte<br />

bevorratet, von Stäben über Bleche bis hin zu Rohren in einer<br />

großen Werkstoffvielfalt.<br />

Für die Weiterbearbeitung der hochverschleißfesten Produkte und<br />

Werkstoffe bis zum Fertigteil nutzt ABBRAService einen modernen<br />

Maschinenpark.<br />

Die Verschleißbeanspruchung in unterschiedlichen Industriepro zessen<br />

wächst und damit auch der Wunsch der Kunden nach individuellen,<br />

prozessorientierten Lösungen und Produkten. Im Rahmen der eigenen<br />

Geschäftstätigkeit ist es ABRRAService zukünftig möglich, noch<br />

gezielter auf diese Entwicklung einzugehen. Konsequente Produktweiterentwicklungen,<br />

wie die der exklusiv geschützten CREUSABRO ® -<br />

Familie, sichern den Kunden hohe Standzeiten und damit die Möglichkeit<br />

zu erheblichen Kosteneinsparungen. Dank der Erfahrungen<br />

und der Innovationsstärke von ABRAService kann mit der kontinuierlichen<br />

Erweiterung des Sortiments immer auch die technisch und<br />

wirtschaftlich beste Lösung für den Kunden angeboten werden.<br />

WW www.stappert.de<br />

(sm 110201601) K<br />

TRS weitet Geschäft mit deklassiertem Stahl aus<br />

WW Düsseldorf. Die TRS-Gruppe reagiert auf die steigende internationale<br />

Nachfrage nach deklassiertem Stahl und verstärkt ihren Handel<br />

in diesem Geschäftsbereich. So will das Recyclingunternehmen<br />

das Netz seiner Handelsbüros für deklassierten Stahl ausbauen.<br />

Neben einem neuen Lagerstandort in Tschechien sind weitere Handelsaktivitäten<br />

in Deutschland, Mittel- und Osteuropa, Indien und<br />

der Türkei geplant. Derzeit verarbeitet TRS in diesem Nischengeschäft<br />

monatlich zwischen 1.500 und 2.000 t de klassierten Materials.<br />

WW www.trs-gmbh.de<br />

(sm 101201304) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


36 K Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme<br />

Lagertechnik: Weniger Platzbedarf,<br />

schneller Umschlag, größere Teilevielfalt<br />

Von Reinhold Mannel<br />

Zwei aktuelle Trends kennzeichnen die Situation in der<br />

Lagertechnik: Zum einen lagern immer noch viele<br />

Unternehmen primäre Produktionsprozesse wie einfache<br />

Anarbeitungsleistungen an Zulieferer aus und beziehen dann<br />

von diesen ihre Produkte just in time. Auf der anderen Seite<br />

investieren produzierende Unternehmen verstärkt in<br />

vollautomatische Lagertechnik. Nicht selten werden dabei<br />

entsprechende Anlagen mit einer eigenen Umhausung an<br />

bestehende Gebäude angebaut, um die vorhandene<br />

Produktionsfläche nicht zu verkleinern.<br />

WW K Die Anforderungen an Lagersysteme<br />

haben sich in der Vergangenheit tief greifend<br />

verändert. Während das Lager früher<br />

fast ausschließlich zum Bevorraten von<br />

Material und Waren genutzt wurde und<br />

damit ein reiner Kostenfaktor war, fungieren<br />

aktuelle und zukünftige Anlagen als<br />

intelligentes Bindeglied innerhalb der Produktion.<br />

Lagersysteme und Produktionsmaschinen<br />

werden sowohl mechanisch wie<br />

auch softwaretechnisch miteinander verknüpft<br />

und schaffen so als Gesamtproduktivzelle<br />

ein erhebliches Optimierungspotenzial.<br />

Gesteuert werden die einzelnen Systeme<br />

durch flexible Softwarelösungen, die<br />

neben der sicheren Versorgung der Maschinen<br />

mit zu bearbeitendem Material auch<br />

den mannarmen oder gar mannlosen Be -<br />

trieb unterstützen.<br />

Schnelle Zugriffe im und um<br />

das Blechlager<br />

Beim Blechbearbeiter BLC organisiert ein<br />

von der Stopa Anlagenbau GmbH, Achern-<br />

Gamshurst, installiertes Automatiklagersystem<br />

Stopacompact (Bild 1) den Materialfluss<br />

in der Produktion. Weil die angegliederten<br />

Bearbeitungsmaschinen, beispielsweise<br />

zum Lasern, Stanzen und Biegen,<br />

über neun Stationen durch Scherenhubtische<br />

oder Transportwagen auf kurzen<br />

Wegen direkt mit dem Lager verbunden<br />

sind, unterstützt das System schnelle Zugriffe<br />

auf die eingelagerten 90 Blechqualitäten.<br />

Insofern erübrigen sich Zwischenpuffer so -<br />

wie der Aufwand für Materialsuche und<br />

-bereitstellung. Daraus resultieren ein spürbarer<br />

Zeitgewinn und eine hohe Lieferfähigkeit.<br />

Zudem sind eine stärkere Auslastung<br />

der Maschinen und Produktivitätssteigerungen<br />

möglich.<br />

Das Lager ist als durchgängiges Materialflusssystem<br />

konzipiert. Da sich der Einsatz<br />

von Staplern, bezogen auf die Produktion,<br />

auf den Transport von Rohblechen vom<br />

anliefernden Lkw zum Scherenhubtisch des<br />

Wareneingangs beschränkt, sind Beschädigungen<br />

weitgehend ausgeschlossen. Der<br />

Scherenhubtisch ist mit Aushubstempeln<br />

ausgestattet. Sie werden über das Palettenniveau<br />

angehoben, wenn ein Stapler oder<br />

Kran Rohbleche auf dem Ladungsträger<br />

ablegen soll. Ferner arbeitet der Hubtisch<br />

mit einem Koordinateneck, das mithilfe<br />

steckbarer Zentrierungen ein exaktes Positionieren<br />

der Bleche erleichtert.<br />

Neben dem Wareneingang sowie den<br />

Be- und Entladestationen einer Stanzlasermaschine<br />

sind neun weitere Stationen an<br />

das Lager angegliedert. Automationskomponenten<br />

stellen sicher, dass die Bleche auf<br />

den Transportwagen richtig positioniert und<br />

Paletten pneumatisch zentriert werden.<br />

Lichtschranken kontrollieren jeweils, ob das<br />

System die maximale Beladehöhe einhält.<br />

An den Stationen zehn und elf arbeitet<br />

eine Laserflachbettmaschine TruLaser 5030,<br />

ergänzt durch eine mit einer Saugfunktion<br />

ausgerüstete Handhabungseinrichtung. Sie<br />

kann Fertigteile aus Restgittern heben und<br />

sie getrennt ablegen. Zur Anbindung an das<br />

Lager ist ein Doppelwagen vorhanden. Dessen<br />

Unterwagen liefert Material an, während<br />

der Oberwagen gelaserte und gestanzte<br />

Teile abtransportiert. Beides geschieht<br />

hauptzeitparallel und mannlos während der<br />

Bearbeitung.<br />

Das im Mittelpunkt der Lösung stehende<br />

Automatiklager arbeitet bei BLC mit einer<br />

Verfügbarkeit von 98 %. Es ist besonders<br />

anpassungsfähig, wenn es um die längs- oder<br />

stirnseitige Anordnung von Ein- und Auslagerstationen<br />

oder um Erweiterungen geht.<br />

Auch im Hinblick auf einzulagernde Güter ist<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme K 37<br />

Bild 1. Da das<br />

Blechlagersystem<br />

gemessen an<br />

seinem Volumen<br />

mit wenig Fläche<br />

auskommt, bleibt<br />

mehr Platz für die<br />

Produktion<br />

(Foto: Stopa).<br />

(110201460/1)<br />

das Lager sehr flexibel. Ein Vorteil, zu dem<br />

unterschiedliche Beladehöhen beitragen. Den<br />

hohen Raumnutzungsgrad des Systems erzielt<br />

es durch eine enge Fachteilung.<br />

Bei BLC setzt sich das Lager aus 16 zweireihig<br />

angeordneten Regalblöcken zusammen,<br />

die, abzüglich der Stationen, Raum für<br />

364 Lagerplätze bieten. Das Automatiklager<br />

ist dort etwa 32 m lang, 5,5 m breit und<br />

Bild 2. Diese<br />

Vertikalstation dient als<br />

Kommissionierstation und<br />

beinhaltet auch eine<br />

Bündel vorrichtung<br />

(Foto: Fehr Lagerlogistik AG).<br />

6,65 m hoch. Die 270 Systempaletten der<br />

Anlage können auf ihren nutzbaren Flächen<br />

von je 1.525 mm x 3.050 mm jeweils Material<br />

im Gewicht von bis zu 3.000 kg aufnehmen.<br />

Die geringere Zahl der verwendeten<br />

Paletten, im Vergleich zur Menge der Stellplätze,<br />

beruht auf den zwei Beladehöhen<br />

der Anlage von maximal 130 und 355 mm<br />

je Palette und darauf, dass die Lagerplätze<br />

(110201460/2)<br />

oberhalb von Ladungsträgern, die mit mehr<br />

als 130 mm Höhe beladen sind, frei bleiben<br />

müssen.<br />

Langgut-Lagersystem modular<br />

erweiterungsfähig<br />

Von der Fehr Lagerlogistik AG aus dem<br />

schweizerischen Winterthur kommen effiziente<br />

Logistikkonzepte für vollautomatische<br />

Regallager. Aktuell wurde bei einem finnischen<br />

Anwender ein Wabenregallager<br />

Honeycomb in Betrieb genommen. Dieser<br />

Lagertyp eignet sich für 1.000 bis 6.000<br />

Kassettenplätze nach dem Wechselkassettenprinzip.<br />

Es eröffnet eine hohe Lagerkapazität<br />

in Relation zum Raumbedarf.<br />

Im konkreten Einsatzfall wird der Materialfluss<br />

von der Einlagerung bis zum Abtransport<br />

abgedeckt. Es müssen bis zu 9 m lange<br />

und 3,5 t schwere Halbfabrikate und ganze<br />

Stangen bewegt werden, die an Kunden aus<br />

der Stahl- und Maschinenbaubranche und<br />

an Lohnfertiger gehen. Das Lager hat Potenzial<br />

für weitere Ausbaustufen. Besondere<br />

Herausforderungen bei seiner Konzeption<br />

waren die Materialvielfalt – von Edelstahl<br />

über Schwarzstahl bis zu Stahlrohren in Spezialqualitäten<br />

–, die klimatischen Bedingun-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


38 K Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme<br />

(110201460/3)<br />

Bild 3. Mit seinen vielseitig kombinierbaren Modulen, dem breiten Funktions spektrum<br />

sowie anpassungsfähigen, nachrüstbaren Komponenten eignet sich das Modular- Conveyor-<br />

System für vielfältige fördertechnische Aufgaben (Foto: Dematic GmbH).<br />

maschinen deutlich. Vier mit dem Hubtisch<br />

bedienbare Pufferplätze bewirken, dass den<br />

jeweiligen Anforderungen entsprochen<br />

wird. Nach der Entnahme des Materials wird<br />

die Kassette zwischengepuffert und die<br />

Reststücke wandern in die Ursprungskassette<br />

zurück, ohne dass sich das Regalbediengerät<br />

für den Transport bewegt.<br />

Ergänzt wird die Anlage durch die Lagerverwaltungssoftware<br />

Atlas WMS. Im kongen<br />

und die zunehmenden Anarbeitungsmöglichkeiten.<br />

Der modulare Aufbau mit über 2.400 Kassettenplätzen<br />

lässt sich im Bedarfsfall um<br />

1.600 Stellplätze auf insgesamt 4.000 Kassettenstellplätze<br />

erweitern. Ein zweites oder<br />

drittes Regalbediengerät wäre integrierbar.<br />

Das Doppeltisch-Regalbediengerät ist bereits<br />

für zwei Kassettenlängen ausgelegt: für<br />

6,5 m und 9,5 m, was eine effektive Platzausnutzung<br />

sicherstellt.<br />

Forderungen nach hoher Flexibilität und<br />

Schnelligkeit wird das Lager mit einer Vertikalstation<br />

(Bild 2) in Verbindung mit einer<br />

Bündelvorrichtung gerecht. Damit sind Bunde<br />

und Einzelstangen in verschiedenen Längen<br />

und Materialien kommissionierbar. Wegen<br />

der Stauplätze vor dem Arbeitsplatz ist immer<br />

ausreichend Arbeitspuffer vorhanden. Die<br />

Kassettenwechselzeiten und die Wartezeiten<br />

am Arbeitsplatz verringern sich durch gleichzeitiges<br />

Aufziehen und Abgeben der Kassetten.<br />

In der Bündelvorrichtung werden Auftragspositionen<br />

einzeln oder zusammen<br />

gebündelt und umreift. Wenn nötig, können<br />

gebündelte Auftragspositionen umwickelt<br />

werden. Ein Kettenförderer für die platzsparende<br />

Zwischenlagerung bis zum Versand<br />

schließt an die Bündelvorrichtung an.<br />

Eine Hubstation und ein unabhängig<br />

arbeitendes Regalbediengerät erhöhen die<br />

Produktivität an Arbeitsstationen mit Säge-<br />

kreten Falle bucht das Sägemodul den<br />

Materialaufwand, wobei Sägeverluste und<br />

Reststücke bereits einkalkuliert sind.<br />

Fit für unterschiedliche Aufgaben<br />

Mit dem Modular-Conveyor-System (MCS,<br />

Bild 3) erweitert die Dematic GmbH, Offenbach,<br />

ihre Fördertechnikkomponenten um<br />

ein weiteres Komplettprogramm. Es ist auf<br />

eine große Skalierbarkeit, Flexibilität und<br />

Energieeffizienz ausgerichtet. Das System ist<br />

nachrüstbar und lässt sich auf die jeweils<br />

individuellen räumlichen Anforderungen<br />

zuschneiden.<br />

Weitere Merkmale der Fördertechnikkomponenten<br />

sind hoher Durchsatz, Zuverlässigkeit<br />

und vielseitige Verwendbarkeit.<br />

Das gilt wegen der speziellen Steuerung und<br />

Ausstattungsmerkmale gleichermaßen für<br />

unterschiedliche Transportbehältnisse und<br />

Umverpackungen.<br />

Kompakte, rollenbasierte Förderstreckenwechsler,<br />

rechtwinklige Ein- und Aussteuerungen<br />

oder Umsetzrollen lassen eine zielgerichtete<br />

Versorgung angeschlossener<br />

Bearbeitungsstationen zu. Segmentierte<br />

Rollengurte liegen auch für Kurventransporte<br />

vor und unterstützen insbesondere bei<br />

der Förderung von Klein- und Leichtteilen<br />

den staufreien Materialfluss.<br />

Motorisierte Direktantriebsrollen mit variablem<br />

Geschwindigkeitsmodus, Statusmonitoring<br />

und elektronische Ladungssensorik<br />

Bild 4. Dieses Lagersystem kann Bleche mit einer Größe bis 2.000 mm x 4.000 mm und<br />

Kassettengewichte bis 5 t aufnehmen (Foto: Intertex Maschinenbau GmbH & Co.).<br />

(110201460/4)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme K 39<br />

sorgen dabei für schnelle, sichere Förderung<br />

und hohe Transparenz der Abläufe. Überdies<br />

unterstützen besondere Antriebe für Kurzstrecken<br />

den schnellen Warenfluss, verringern<br />

die Zahl der benötigten Antriebe und<br />

reduzieren den Stromverbrauch. Integrierte<br />

Kontrolleinheiten wie eine Onboard-Control<br />

für die lokale Zustandsüberwachung und<br />

eine CAN-Bus-Anbindung für das zentrale<br />

Statusmonitoring tragen darüber hinaus zur<br />

komfortablen Steuerung und Prozessüberwachung<br />

bei.<br />

Flexibel und dynamisch einlagern<br />

Von der Intertex Maschinenbau GmbH, Eislingen,<br />

kommt mit den Lagerliften Tower-<br />

Mat (Bild 4) ein dynamisches Lagersystem<br />

für die Lagerung von Produkten wie Rohre<br />

und Profile, Bleche, Gitterboxen und/oder<br />

Paletten. Der Lagerlift ist dann vorteilhaft<br />

einsetzbar, wenn es um Platzeinsparung und<br />

Produktivität im Lager oder in der Fertigung<br />

geht. Bei geringer Grundfläche wird die Hallenhöhe<br />

weitgehend ausgenutzt.<br />

Der Lagerlift hat gegenüber statischen<br />

Regalsystemen Vorteile in der Handhabung<br />

und bei der Zugriffszeit. Das Produkt kommt<br />

automatisch zum Mitarbeiter und wird griffbereit<br />

für die weitere Bearbeitung u. a. an<br />

einer Säge bereitgestellt. In der Standardversion<br />

sind Nutzlasten bis 3 t pro Kassette<br />

üblich, größere sind ebenfalls realisierbar.<br />

Die Standardbreiten des Lagersystems reichen<br />

bis 6.500 mm, jedoch können die<br />

Kassetten auch bis zu einer Breite von<br />

12.200 mm ausgeführt werden. Die intelligente<br />

Lagersteuerung erkennt unterschiedliche<br />

Kassettenhöhen und lagert sie dementsprechend<br />

ein.<br />

Bild 5. Mit diesem<br />

intelligenten<br />

Lagersystem lassen<br />

sich Bleche<br />

raum sparend und<br />

effizient lagern,<br />

auch chaotisch<br />

(Foto: Mastor<br />

Intelligent Storage<br />

Systems).<br />

Blechlagersysteme können Bleche mit einer<br />

Größe bis 2.000 mm x 4.000 mm und Kassettengewichte<br />

bis 5 t aufnehmen. Es lassen<br />

sich mehrere Blechlagertürme miteinander<br />

kombinieren. Die so entstehenden zweioder<br />

mehrzeiligen Lagerlifte erhöhen die<br />

Lagerkapazität weiter.<br />

Langgutlager für den kleinen bis großen<br />

Bedarfsfall können Material mit einer Länge<br />

bis 12.200 mm und Kassettengewichte bis<br />

5 t aufnehmen. Auch hier lassen sich mehrere<br />

Lagertürme miteinander kombinieren.<br />

600 t Stahl intelligent abgelegt<br />

Von Mastor Intelligent Storage Systems aus<br />

dem niederländischen Deurne kommen<br />

intelligente chaotische Lagersysteme (Bild 5)<br />

für Tafeln und Platten. Dabei soll der Investitionsaufwand<br />

gegenüber vergleichbaren<br />

Lösungen nur bei einem Drittel liegen und<br />

eine höhere Handhabungseffizienz erreicht<br />

werden. Unabhängig von Gewicht, Größe,<br />

Dicke und Materialart lassen sich mit Vakuumunterstützung<br />

Tafeln und Platten kreuz<br />

und quer stapeln und lagern.<br />

(110201460/5)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


40 K Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme<br />

Das Lagersystem sucht die Platten und Tafeln<br />

EDV-gesteuert entsprechend dem jeweiligen<br />

Auftrag heraus oder legt sie so ab, dass die<br />

internen Bestückungsaufträge schnell erledigt<br />

werden können. Regale, Ständer, Türme,<br />

Stahl- oder Holzpaletten, die nur Platz<br />

in Anspruch nehmen würden, werden dafür<br />

nicht benötigt. Eine Besonderheit des Systems<br />

ist es, das Tafel- und Plattenware individuell<br />

gesucht, gefunden und kommissioniert<br />

werden kann.<br />

Beispielsweise lassen sich 600 t Stahl<br />

unterschiedlicher Materialgüten, -größen<br />

und -dicken auf einer Fläche von 150 m 2<br />

über einander lagern. Das System benötigt<br />

dafür nicht mehr als 3 m Höhe und es sind<br />

keine zusätzlichen Betonfundamente notwendig.<br />

Das intelligente Lagersystem kann einfach<br />

mit mehreren Maschinen und Ausgabestationen<br />

verknüpft werden, um z. B. mehrere<br />

Laserschneidanlagen bedienen zu können.<br />

Eventuelle Reststücke werden nach der Ver-<br />

arbeitung wieder im System gespeichert<br />

und stehen für eine spätere Entnahme be -<br />

reit. Das System gibt auf einen Blick und auf<br />

bis unter 1 kg genau bekannt, wie hoch der<br />

aktuelle Lagerbestand ist und welchen Wert<br />

dieser hat.<br />

Alle Daten werden durch den Manipulator<br />

gespeichert. Eine Drehung der Platte um 90°,<br />

um die richtige Position zur sofortigen Bearbeitung<br />

zu erreichen, ist auch möglich. Das<br />

System wird je nach Anforderung individuell<br />

angepasst und soll drei- bis fünfmal effizienter<br />

als herkömmliche Lagersysteme sein. Es<br />

kommt durch seine Bodenlagerung ohne<br />

Stahl- oder Holzpaletten aus. Im Ge gensatz<br />

zu Hochregallagern werden weder schwere<br />

Kassetten, Strukturen und Fundamente noch<br />

ein fest definierter Platz be nötigt.<br />

Das Lagersystem kann alle Tafel- und Plattenabmessungen<br />

bis 500 kg Einzelgewicht<br />

aufnehmen von Kleinformaten 2 m x 1 m<br />

bis hin zu Großformaten 3 m x 1,5 m bis<br />

6 m x 2 m. Falls erforderlich, werden ver-<br />

schiedene Plattengrößen chaotisch, aber<br />

dennoch effizient in einem System gelagert,<br />

das zudem nur einen geringen Energieaufwand<br />

erfordert.<br />

Der Planungsaufwand macht einen großen<br />

Unterschied in der Investition und der<br />

Projektdauer. Das System ist umweltfreundlich,<br />

langlebig und wartungsfreundlich.<br />

Lagerinspektion nach Vorschrift<br />

Die Meta-Regalbau GmbH, Arnsberg, führt<br />

als Lagertechnikhersteller auch die Inspektion<br />

bestehender Lagersysteme durch. Basis<br />

dafür ist der Normentwurf DIN EN 15635,<br />

in dem u. a. die mindestens jährliche Inspektionspflicht<br />

der Lagereinrichtungen durch<br />

eine fachkundige Person festgelegt wird.<br />

Ein vom Verband für Lagertechnik und<br />

Betriebseinrichtungen geschulter und ge -<br />

prüfter Inspekteur (Bild 6) kontrolliert die<br />

Sicherheit der Regalsysteme und versieht die<br />

inspizierte Regaleinrichtung mit einer Plakette.<br />

Die festgestellten Mängel werden in<br />

(110201460/7)<br />

Bild 7. U. a. den Vertrieb von Blechen kann Cognor mit der<br />

Softwarelösung unitop Stahl nun deutlich effektiver organisieren<br />

(Foto: GOB Software & Systeme GmbH).<br />

(110201460/6)<br />

Bild 6. Eine Plakette dokumentiert die verordnungsgemäße<br />

Prüfung der Anlage durch einen geprüften Regalinspekteur<br />

(Foto: Meta-Regalbau GmbH).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme K 41<br />

einem Inspektionsprotokoll aufgenommen<br />

und dem Lagerbetreiber übergeben.<br />

Viele Betreiber von Lagereinrichtungen<br />

sind nur unzureichend über die Grundlagen<br />

informiert, die dem technischen Betrieb<br />

ihrer Regalsysteme zugrunde liegen. Die<br />

Verantwortung für die Sicherheit von Lagereinrichtungen<br />

hat der Gesetzgeber geteilt:<br />

Der Hersteller muss zunächst die Sicherheitsvorschriften<br />

des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes<br />

(GPSG) einhalten.<br />

Hersteller wie Meta-Regalbau erfüllen<br />

darüber hinaus die Qualitätsanforderungen<br />

des Verbandes für Lagertechnik und Be -<br />

triebseinrichtungen, tragen das RAL-RG-614<br />

-Gütezeichen sowie das GS-Zeichen und<br />

entsprechen den Regelungen der Berufsgenossenschaft<br />

BGR 234. Dem Lagerbetreiber<br />

dagegen obliegt die Verantwortung für den<br />

sicheren Betrieb seiner Einrichtung. Er muss<br />

der Kontrollpflicht für die Regalsysteme<br />

gemäß der Betriebssicherheitsverordnung<br />

und der Vornorm DIN EN 15635, Art. 9.4.2.3<br />

nachkommen.<br />

Inspiziert werden alle Fachboden-, Paletten-,<br />

Mehrgeschoss-, Kragarm-, Einfahr-,<br />

Durchfahr- und Durchlaufregale des Herstellers.<br />

Für dynamische Regale und Verfahrregale,<br />

die als Maschinen zugelassen sind und<br />

deren Sicherheit u. a. im Rahmen der CE-<br />

Richtlinien geregelt ist, gelten die bekannten<br />

Wartungsintervalle.<br />

Die Inspektion der Anlage kann bei laufendem<br />

Betrieb erfolgen. Dabei führt der<br />

Regalinspekteur beispielsweise Sichtkontrollen<br />

durch und kontrolliert stichprobenweise,<br />

ob die zugelassenen mit den tatsächlichen<br />

Belastungen der Regale übereinstimmen. Im<br />

Anschluss an die Inspektion erstellt der Kontrolleur<br />

ein offizielles Protokoll. Abschließend<br />

versieht der Regalinspekteur die Anlage<br />

mit einer Plakette, die die Durchführung<br />

der Inspektion dokumentiert. Die Inspektionsplaketten<br />

tragen eine fortlaufende<br />

Nummerierung. So kann stets nachvollzogen<br />

werden, welcher Regalinspekteur welche<br />

Kontrolle durchgeführt hat.<br />

Information mit System<br />

im Stahlhandel<br />

Für ihren Informationsfluss nutzt die Stahlhandelsgruppe<br />

Cognor die vollintegrierte<br />

Lösung unitop Stahl (Bild 7) der GOB<br />

Software & Systeme GmbH, Krefeld. Eine<br />

besondere Herausforderung bei der Implementierung<br />

stellte dabei die Anbindung der<br />

Standorte in unterschiedlichen mittel- und<br />

osteuropäischen Ländern dar.<br />

Mit rd. 550 Mitarbeitern, 17 Vertriebs-,<br />

Service- und Bearbeitungsgesellschaften in<br />

neun Ländern und einem Umsatz von etwa<br />

600 Mill. € ist Cognor ein wichtiges mittelund<br />

osteuropäisches Stahlhandelsunternehmen.<br />

2004 arbeitete man noch mit 15<br />

unterschiedlichen ERP-Systemen. Aus dieser<br />

Vielfalt ergaben sich zahlreiche Probleme:<br />

So musste das Reporting manuell erstellt<br />

werden, da es viele unterschiedliche Kontenpläne<br />

und Artikelstämme gab. Darüber<br />

hinaus fehlten unternehmensweit einheitliche<br />

Business-Intelligence-Funktionalitäten<br />

für das Management. Neben der fehlenden<br />

Transparenz erschwerten ungenügend standardisierte<br />

Geschäftsprozesse und die un -<br />

zureichende Ausschöpfung von Synergiepotenzialen<br />

die Tagesarbeit.<br />

Daher entschied man sich, eine unternehmenseinheitliche<br />

Lösung einzuführen. Damit<br />

erreicht werden sollten eine höhere Transparenz<br />

für Management und Controlling,<br />

eine verbesserte Effizienz durch einen be -<br />

schleunigten Informationsaustausch, eine<br />

Standardisierung von Geschäftsprozessen<br />

durch homogene Methoden und Instrumente<br />

sowie eine Zentralisierung von Kernfunktionen.<br />

60 Hersteller von Standardlösungen wurden<br />

einer genauen Prüfung unterzogen.<br />

Schließlich entschieden sich die Österreicher<br />

für die Anwendung unitop Stahl von GOB.<br />

Diese auf der Basis von Microsoft Dynamics<br />

NAV entwickelte integrierte Software deckt<br />

von der Warenwirtschaft über das Customer<br />

Relationship Management (CRM) bis zur<br />

Finanzbuchhaltung und Archivierung alle<br />

Unternehmensbereiche ab.<br />

Schwerpunkte des Implementierungsprojekts<br />

waren die Schaffung einer unternehmensweiten<br />

integrierten Gesamtlösung<br />

und die Vereinfachung der Geschäftsprozesse<br />

an den Standorten. Darüber hinaus<br />

waren die Optimierung des Controllings<br />

u. a. durch einheitliche Stammdaten und<br />

den Aufbau eines Datawarehouse sowie<br />

ein schneller Rollout bei den Tochtergesellschaften<br />

im Ausland Kernelemente des<br />

Projekts.<br />

Im Mittelpunkt stand das Business Process<br />

Reengineering, also die Neugestaltung der<br />

gesamten Geschäftsprozesse. Es fand ein<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


42 K Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme<br />

grundlegendes Überdenken des Unternehmens<br />

und seiner Geschäftsprozesse statt.<br />

Die Anschaffung neuer Hardwarekomponenten<br />

war hingegen überschaubar. GOB<br />

übernahm auch die termingerechte Installation<br />

und den Support der Hardwarekomponenten.<br />

Die nun überall voll funktionsfähige Ge -<br />

samtlösung beinhaltet eine Onlinelagerverwaltung,<br />

ein Dokumentenmanagementsystem<br />

mit revisionssicherer Ablage und<br />

Zeugnisverwaltung sowie CRM. Zusätzlich<br />

gibt es ein Datawarehouse, eine automatisierte<br />

EDI-Anbindung via SAP IDOC sowie<br />

eine einheitliche zentrale Verwaltung der<br />

gesamten IT-Landschaft.<br />

Coils effizienter lagern<br />

und umschlagen<br />

Ein schwedischer Hersteller ließ sein bisher<br />

manuell bedientes Coilhochlager mit fahrerlosen<br />

Staplern und Laufkränen an der<br />

Decke automatisieren, wozu die Bang Kransysteme<br />

GmbH, Oelsnitz/Vogtland, beitrug.<br />

Wesentliches Merkmal des Projekts war die<br />

Lagerautomatisierung bei laufendem Be -<br />

trieb.<br />

Die im 15.000 m 2 großen Lager gestapelten<br />

Stahlcoils werden lackiert oder be -<br />

schichtet, versandfertig gemacht oder müssen<br />

zum Schneiden transportiert werden.<br />

Im alten Hochlager wurden hoch reichende<br />

Stapler manuell zwischen den Lagerregalen<br />

hindurch gefahren. Diese Lösung war aufwendig<br />

und führte zu Personen- und Sachschäden.<br />

Mit dem Umbau wurde Midroc Electro AB<br />

mit dem Konsortialpartner Bang beauftragt.<br />

Beide Unternehmen sind auf den Materialtransport<br />

mit Kran- und Lagersystemen<br />

spezialisiert. Insgesamt wurden bei dem<br />

Umbau 700 t Stahlständer entfernt. Die<br />

automatisierten Transportaufgaben (Bild 8)<br />

übernehmen nun Deckenlaufkrane, fahrerlose<br />

AGV-Stapler auf dem Boden und Quertransporter<br />

zwischen den Lagerplätzen.<br />

Das Lager nutzt die Vorteile der Totally<br />

Integrated Automation (TIA). Kran-, Lagerund<br />

Sicherheitssysteme kommunizieren<br />

drahtlos miteinander. Die spezielle Steuerungstechnik,<br />

Netzwerkkommunikation<br />

sowie die drahtlosen Verbindungen für<br />

Standard- und Sicherheitssignale unterstützen<br />

eine effizientere, straffere und sicherere<br />

Lagerverwaltung. 6.000 Lagerplätze konnten<br />

auf 3.000 reduziert werden.<br />

Die AGV-Stapler, die Laufkrane an der<br />

Decke und die Quertransporter empfangen<br />

drahtlos über Profinet Signale darüber, welche<br />

Stahlcoils auf welchem Weg an welche<br />

Stelle bewegt werden sollen. Der am nächsten<br />

stehende AGV-Stapler holt die Rolle. Die<br />

Navigation erfolgt über rotierende Laser auf<br />

der Oberseite der AGV-Stapler, die mit im<br />

Lager verteilten Spiegeln in Kontakt stehen.<br />

Das Warehouse Management System (WMS)<br />

wählt die passenden Fahrtstrecken aus.<br />

Das Lager- und Logistiksystem ist mit dem<br />

erdgebundenen Sicherheitssystem (Bodensystem)<br />

verbunden. Das Netzwerk des Bo -<br />

densystems wird für die Ethernet-, Profinet-,<br />

fehlersichere Profisafe- und TCP/IP-Kommunikation<br />

benutzt. Über Funk kommuniziert<br />

das Lagersystem per Sicherheitssystem drahtlos<br />

mit Staplern und Kränen. Will das Sicherheitssystem<br />

z. B. einen Nothalt aus lösen,<br />

erfolgt der Befehl über die Funkverbindung.<br />

Vier der insgesamt fünf Krananlagen mit<br />

Spannweiten von 29 m und einer Tragfähigkeit<br />

von jeweils 28 t wurden von Bang<br />

gebaut, der fünfte wurde von Midroc von<br />

(110201460/8)<br />

Bild 8. Hier erfolgt die Übergabe der Coils zum Transport mit Automated<br />

Guided Vehicles (Foto: Bang Kransysteme GmbH).<br />

(110201460/9)<br />

Bild 9. Im stabilen und langlebigen Aufnahmesystem<br />

Coilwedges lassen sich Coils und Spaltband sicher<br />

unterbringen (Foto: RRG Industrie technik GmbH).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme K 43<br />

manuellem auf automatischen Betrieb umgerüstet. Jeder Kran enthält<br />

vier Servoantriebssysteme Sinamics S120 für Fahr-, Laufkatzen-, Hebeund<br />

Drehbewegungen. In jedem Kran ist auch eine fehlersichere<br />

Simatic S7-CPU mit einer fehlersicheren Haupt-SPS auf dem Boden<br />

installiert. Die Kommunikation mit dem Lager- und Sicherheitssystem<br />

läuft drahtlos über Profinet im Bodennetz.<br />

Spaltband sicher gelagert<br />

Das Coil- und Spaltband-Lagersystem Coilwedges (Bild 9) der RRG<br />

Industrietechnik GmbH, Mülheim an der Ruhr, beinhaltet den ebenso<br />

umweltfreundlichen wie robusten und haltbaren Werkstoff Polywood.<br />

Das stabile Lagersystem lässt sich reihenweise in UNP-Standardprofilen<br />

verlegen, hat eine hohe Tragfähigkeit, ist splitterfrei und<br />

ölbeständig, langlebig und recyclebar. Je nach Zwischenraum können<br />

Spaltbänder von 450 bis 2.200 mm Durchmesser gelagert werden,<br />

ebenso Coils. Zwei Coilwedges (Standardabmessungen<br />

1.000 mm x 180 mm x 165 mm) können insgesamt 50 t Last aufnehmen.<br />

In Kombination mit einem speziellen Lager- und Positioniersystem<br />

besteht eine hohe Lagersicherheit. Verschiedene Aus führungen und<br />

Abmessungen stehen zur Wahl.<br />

Logistikrationalisierung durch Großbehälter<br />

Kunststoffgroßbehälter im XL-Format 800 mm x 600 mm der Bito-<br />

Lagertechnik Bittmann GmbH, Meisenheim, bewirken mehr Effizienz<br />

und Übersicht bei der Teilehandhabung.<br />

Aktuelle Logistikprozesse sind durch zunehmende Teile- und<br />

Baugruppenvielfalt, abnehmende Serien- und Chargengrößen sowie<br />

hohe Ansprüche an Flexibilität und Lieferfähigkeit gekennzeich -<br />

In diesem Fachbeitrag werden<br />

Produkte/Leistungen folgender<br />

Firmen angesprochen:<br />

Bang Kransysteme GmbH<br />

Hohe Straße 3<br />

08606 Oelsnitz/Vogtland<br />

Tel. +49 37421 485-26<br />

www.bang-kransysteme.de<br />

BITO-Lagertechnik Bittmann GmbH<br />

Obertor 29<br />

55590 Meisenheim<br />

Tel. +49 6753 1227-89<br />

www.bito.de<br />

LogiMAT: Halle 1, Stand 403<br />

Dematic GmbH<br />

Carl-Legien-Straße 15<br />

63073 Offenbach<br />

Tel. +49 69 8903-0<br />

www.dematic.de<br />

LogiMAT: Halle 1, Stand 631<br />

Fehr Lagerlogistik AG<br />

In der Au 5<br />

8406 Winterthur, Schweiz<br />

Tel. +41 52 26056-56,<br />

www.lagerlogistik.ch<br />

LogiMAT: Halle 1, Stand 240<br />

GOB Software & Systeme<br />

Europark Fichtenhain A4<br />

47807 Krefeld<br />

Tel. +49 2151 349-1200<br />

www.gob.de<br />

LogiMAT: Halle 5, Stand 402<br />

Intertex Maschinenbau GmbH & Co.<br />

Ludwigstraße 24 – 28<br />

73054 Eislingen<br />

Tel. +49 07161 98405-0<br />

www.intertex.biz<br />

Mastor Intelligent Storage Systems<br />

Blasiusstraat 45 b<br />

NL-5754AT Deurne<br />

Tel. +31 493 399-442<br />

www.mastor-storage.eu<br />

Meta-Regalbau GmbH & Co. KG<br />

Eichenkamp<br />

59759 Arnsberg<br />

Tel. +49 2332 957-0<br />

www.meta-online.com<br />

LogiMAT: Halle 1, Stand 603<br />

RRG Industrietechnik GmbH<br />

Brunshofstraße 10<br />

45470 Mülheim an der Ruhr<br />

Tel. +49 208 3783-0<br />

www.rrg.de<br />

Scheffer Krantechnik GmbH<br />

Füchtorfer Straße 60<br />

48336 Sassenberg<br />

Tel. +49 2583 9322-0<br />

www.scheffer.de/<br />

Stopa Anlagenbau GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 12<br />

77855 Achern-Gamshurst<br />

Tel. +49 7841 704-0<br />

www.stopa.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


44 K Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme<br />

net. Ein Schritt zur Intralogistikoptimierung<br />

ist die durchgängige Einführung standardisierter<br />

Lagerbehälter. Diese übernehmen im<br />

Idealfall sowohl Lager-, Transport-, Pufferund<br />

vor allem Bereitstellungsaufgaben.<br />

Um den Anforderungen an mehr Flexibilität<br />

bezüglich Anwendung und Nutzung<br />

von Kunststoffkästen gerecht zu werden,<br />

hat Bito Großbehälter im XL-Format 800 mm<br />

x 600 mm konzipiert. Sie liegen für den Einsatz<br />

in verschiedenen Bereichen in fünf<br />

Höhen von 120 bis 520 mm und für Inhaltsbelastungen<br />

je nach Ausführung bis zu<br />

200 kg vor. Da sie gleichzeitig besonders<br />

(110201460/10)<br />

Bild 10. Für das Handhaben mit Hubwagen oder Gabelstapler lassen sich diese<br />

Kunststoffgroß behälter mit Kufen ausrüsten (Foto: Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH).<br />

robust und leichtgewichtig sind sowie ein<br />

großes Lager- und Transportvolumen aufweisen,<br />

stellen sie in vielen Anwendungen<br />

eine Alternative zu den herkömmlichen<br />

Behältern aus Stahlblech dar.<br />

Die Behälter sind stapelbar (Auflast bis<br />

800 kg) und entsprechend dem Maß<br />

800 mm x 600 mm passen jeweils zwei auf<br />

eine Europalette 1.200 mm x 800 mm, ausgehend<br />

von der Palettennutzfläche. Wegen<br />

ihres geringen Gewichts sind die XL-Behälter<br />

auch mit Inhalt einfach zu tragen. Der<br />

Anwender hat hier die Auswahl aus stirnseitigen<br />

oder längsseitigen Durchfassgriffen<br />

oder Muschelgriffen zum Schutz vor Staub<br />

und unbefugtem Zugriff. Abgerundete Kanten<br />

bewirken in beiden Fällen einen hohen<br />

Tragekomfort.<br />

Die Behälter gibt es für den sicheren<br />

Transport mit fest anscharnierten sowie mittels<br />

Plomben zu verschließenden Deckeln.<br />

Für das Handhaben mittels Hubwagen oder<br />

Gabelstapler lassen sich die Behälter in Doppelbodenausführung<br />

mit Kufen ausrüsten<br />

(Bild 10). Zum einfachen Kommissionieren,<br />

gerade auch im oberen Stapelbereich, sind<br />

wahlweise stirn- oder längsseitig Sichtöffnungen<br />

möglich. Diese werden mit stabilen<br />

Polycarbonatscheiben sicher verschlossen.<br />

Für den Einsatz im automatisierten Materialfluss<br />

sowie in automatischen Kleinteilelagern<br />

(AKL) gibt es die Behälter mit Doppelboden.<br />

Mithilfe dieses glatten, ebenen<br />

Bodens laufen die Behälter vergleichsweise<br />

ruhig auf der Fördertechnik. (sm 110201460) K<br />

Handlingkrane – der richtige<br />

Dreh für mehr Effizienz<br />

WW Siegen. Das Siegener Unternehmen Vetter<br />

Krantechnik präsentierte sich auch im<br />

vergangenen Herbst auf der MOTEK in<br />

Stuttgart. Insbesondere für den Bereich<br />

Montage- und Handhabungstechnik bietet<br />

Vetter den Schwenkkran Typ »Boy« an, der<br />

mit seinem Knickarm als Manipulierkran<br />

überall dort zum Einsatz kommt, wo Werkstücke<br />

oder Werkzeuge auf engem Raum<br />

präzise gehandelt oder in Maschinen eingelegt<br />

werden müssen. Darüber hinaus kann<br />

das flexible Handlinggerät auch als Geräteträger,<br />

für die Zuführung von Energien oder<br />

Abluftanlagen sowie als Schweißkofferträ-<br />

ger nutzbringend eingesetzt werden. Der<br />

Manipulierkran ist im Tragfähigkeitsbereich<br />

von 63 kg bis 250 kg erhältlich und vielseitig<br />

nutzbar.<br />

Vetter Krantechnik GmbH mit Hauptsitz<br />

in Siegen ist einer der führenden europäischen<br />

Anbieter von Schwenkkranen und<br />

Kransystemen mit einem umfangreichen<br />

Produkt- und Leistungsangebot. An zwei<br />

Standorten mit modernster Fertigungstechnologie<br />

und einem erfahrenen, langjährigen<br />

Mitarbeiterstamm produziert Vetter in Siegen<br />

und Haiger für den Weltmarkt. Sowohl<br />

die Produktvielfalt im Standardkranbereich<br />

als auch die Kompetenz, anwenderspezifische<br />

krantechnische Lösungen mit seinen<br />

Kunden zu erarbeiten und diese von der<br />

Projektierung bis hin zur Inbetriebnahme zu<br />

begleiten, machen Vetter zu einem starken<br />

Partner.<br />

Die Vetter Krantechnik GmbH gehört zur<br />

Unternehmensgruppe der Vetter Holding<br />

GmbH, unter deren Dach die drei Unternehmen<br />

Vetter Krantechnik GmbH, Vetter Kranservice<br />

GmbH und Vetter Umformtechnik<br />

GmbH eigenständig tätig sind.<br />

Kontakt<br />

VETTER Krantechnik GmbH<br />

Siegtalstraße 22<br />

57080 Siegen<br />

Tel. +49 271 3502-321<br />

www.vetter-krane.de<br />

(sm 110201550) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme K 45<br />

Blechlager-Kompaktsystem:<br />

komplex, kompakt, funktionell<br />

WW Horst/Holstein. Schon seit Jahren konstruiert die Karl H. Bartels<br />

GmbH in Horst ein Schubfachregal für Bleche. Jetzt hat das bewährte<br />

Blechlager einen großen Bruder bekommen. Das Kompaktsystem<br />

für Bleche oder anderes Tafelmaterial bietet alles, was zum Handling<br />

direkt an der Maschinen straße benötigt wird, auf engstem Raum.<br />

Lösungen für optimierte Produktionslogistik<br />

Ein Kompaktsystem zur Lagerung von Blechen und Tafelmaterial<br />

auf engstem Raum (Foto: Bartels)<br />

Wie bisher bildet das Grundregal mit schwenkbarem Vorbau zum<br />

leichten Ein- und Auslagern das Grundgerüst. Auf dem Regal befindet<br />

sich ein Aufsatz als Puffer lager zur Erhöhung der Lagerkapazitäten.<br />

Alternativ ist das ganze System auch von hinten beschickbar,<br />

um rationelle Beladung zu garantieren. Bis zu 5.000 kg pro Schubfach<br />

können in dem Bartels-Regal beladen werden.<br />

Direkt an das Regalgestell ist eine Kransäule angeflanscht, deren<br />

Schwenkausleger optional mit einem Vakuumhebegerät für Tafelmaterial<br />

ausgerüstet werden kann. So ist kein extra Kran oder extra<br />

Fundament für einen Säulenschwenkkran nötig. Das spart Kosten und<br />

Platz und die Funktionalität wird direkt an die Bedürfnisse des Kunden<br />

angepasst. Bei Nichtgebrauch kann alles platzsparend direkt an das<br />

Regal geklappt werden und macht die Maschinenstraße wieder frei.<br />

Alternativ kann statt der starren Dach etage der Aufbau auch mit<br />

einem Flachpalettenmagazin erfolgen, bei dem die Kassetten einzeln<br />

entnehmbar sind und so direkt per Stapler zur Weiterverarbeitung an<br />

entferntere Maschinen transportiert werden können. (sm 110201474) K<br />

Kontakt<br />

KARL H. BARTELS GmbH<br />

Max-Planck-Straße 6<br />

25358 Horst/Holstein<br />

Tel. +49 4126 3968-0<br />

www.bartels-logistic.de<br />

(110201474/1)<br />

WW Aschaffenburg. Als Komplettanbieter für Flurförderzeuge und<br />

produktbegleitende Dienstleistungen greift Linde Material Handling<br />

zur Messe LogiMat (8. bis 10. <strong>Februar</strong> 2011) in Stuttgart eine Entwicklung<br />

auf, die immer stärker von Betrieben anderer Branchen<br />

berücksichtigt wird: die Optimierung der Produktionslogistik. Zusammen<br />

mit seinen Vertriebspartnern Schöler Fördertechnik AG und<br />

Hofmann Fördertechnik GmbH zeigt Linde Material Handling auf<br />

dem Messestand in Halle 7 am Stand 231 Lösungen und Produkte,<br />

mit denen der Materialfluss in Fertigung und Montage schneller,<br />

transparenter und effizienter organisiert werden kann. Ein Beispiel<br />

ist der Linde-Logistikzug, der aus einem Schlepper und vier speziell<br />

konstruierten Anhängern mit integrierter Hubeinrichtung besteht.<br />

Er sorgt für schlanke Prozesse in der Produktionslogistik und eine<br />

Synchronisation zwischen Beschaffung und Verbrauch. In die gleiche<br />

Richtung zielen die ebenfalls neuen Hochhubwagen Linde L06 AC<br />

– L16 AC. Die Fahrzeuge mit einer Nenntragfähigkeit von 0,6 bis<br />

1,6 t bei einem Lastschwerpunkt von 500 mm basieren auf dem<br />

Matrixkonzept von Linde und sind in verschiedenen Versionen<br />

erhältlich: sowohl als deichselgeführte Mitgänger version mit klappbarer<br />

Plattform als auch mit zentraler Fahrerstandplattform und<br />

Lenker zwischen Batterie und Hubgerüst. Entwickelt wurden auch<br />

diese Geräte für die Produktions- und Bereitstellungslogistik.<br />

Kontakt<br />

Linde Material Handling GmbH<br />

Carl-von-Linde-Platz<br />

63743 Aschaffenburg<br />

Tel. +49 6021 99-1277<br />

www.linde-mh.de<br />

LogiMAT: Halle 7, Stand 231<br />

(sm 110201472) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


46 K Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme<br />

LogiMAT 2011 – erstklassig<br />

im Zentrum Europas<br />

Internationale Messe zeigt neueste Produkte<br />

und Lösungen der Intralogistik<br />

Stuttgart. Vom 8. bis 10. <strong>Februar</strong> 2011 findet die 9. Internationale<br />

Fachmesse für Distribution, Material- und<br />

Informationsfluss LogiMAT 2011 erneut in Stuttgart statt.<br />

Auf einer Ausstellungsfläche von 52.000 m 2 präsentieren sich<br />

gleich zu Jahresbeginn 2011 rd. 800 internationale Aussteller.<br />

WW K In den Hallen 1, 3, 5 und 7 werden an<br />

drei Messetagen Produkte, Lösungen und<br />

Systeme zur Rationalisierung und Kosteneinsparung<br />

innerbetrieblicher logistischer Prozesse<br />

gezeigt. Rd. 100 Aussteller präsentieren<br />

sich 2011 auf der LogiMAT zum ersten<br />

Mal. Der Veranstalter, die Euroexpo Messeund<br />

Kongress-GmbH, hofft in diesem Jahr<br />

auf mehr als 22.000 Fachbesucher.<br />

»Innovativ agieren – mit Qualität be -<br />

geistern« – so lautet das Motto der LogiMAT<br />

2011. Es soll unterstreichen, dass die ausstellenden<br />

Unternehmen nach dem Durchschreiten<br />

der konjunkturellen Talsohle ihre Innovationskraft<br />

mit neuen Produkten, Lösungen<br />

und Systemen präsentieren. »Un ternehmen,<br />

die nach erstklassigen Konzepten suchen,<br />

um ihre Logistikabläufe zu optimieren, erhalten<br />

auf der LogiMAT einen vollständigen<br />

Branchenüberblick und das auf einem kompakten<br />

Messegelände mit kurzen Wegen«,<br />

erklärt Messeleiter Peter Kazander.<br />

der Universität Stuttgart. Letzteres wird am<br />

9. <strong>Februar</strong> 2011 wieder einen kompletten<br />

Tag unter das Motto »Intralogistics – Future<br />

– Technology« stellen. In vier Vortragssequenzen<br />

blickt das Institut in die Zukunft der<br />

intralogistischen Prozesse und Systeme.<br />

Intralogistik zum Anfassen –<br />

die Live-Events<br />

Der Industrieverband AIM Deutschland in -<br />

szeniert gemeinsam mit seinen Mitgliedern<br />

das »Tracking & Tracing Theatre«. Schwerpunkte<br />

in diesem Jahr sind Logistikprozesse<br />

im Automotivesektor und die Verfolgung<br />

von Lieferungen vom Zulieferer über ein Verteilzentrum<br />

bis in die Produktion.<br />

In Halle 5 stellt Warehousespezialist Ehrhardt<br />

+ Partner in diesem Jahr ein komplexes<br />

Demolager vor. Hier soll live gezeigt<br />

werden, wie durch Einsatz modernster<br />

Warehousetechnik ein Lager effizient, prozesssicher<br />

und damit profitabel gestaltet<br />

werden kann. Die Besucher erleben die An -<br />

wendung modernster Warehousetechnik<br />

wie RFID, Pick-by-Voice, Multi-Order- Picking<br />

und Put-to-Light in Verbindung mit dem<br />

Lagerführungssystem.<br />

Außerdem wird in Halle 7 auf der Sonderfläche<br />

die Aktion »Ladungssicherung«<br />

geboten. Vor dem Hintergrund immer knapper<br />

werdenden Frachtraums sind Verlader<br />

und Frachtführer gleichermaßen gefordert,<br />

die Abläufe noch besser aufeinander abzustimmen,<br />

effizienter zu verstauen und auch<br />

die Ladezeiten zu optimieren. Aktuelle Verladebeispiele<br />

sind auf der LogiMAT 2011<br />

instabile Ladegüter wie palettierte Kartonage-<br />

und Sackware, aber auch die Verladung<br />

von Schwergut wie Flach- und Bundstahl.<br />

Die Preisverleihung<br />

»BESTES PRODUKT«<br />

Der Wettbewerb um die innovativsten Produkte<br />

der Intralogistik weist eine rege Beteiligung<br />

auf. Das »BESTE PRODUKT« wird in<br />

diesem Jahr bereits zum 8. Mal in den drei<br />

Kategorien: »Software, Kommunikation,<br />

IT«, »Kommissionieren, Verpacken, Sichern«<br />

und »Beschaffen, Fördern, Lagern« vergeben.<br />

Entscheidend ist, dass alle Bewerbungen<br />

bereits zur Rationalisierung, Kostenersparnis<br />

und Steigerung der Produktivität<br />

der innerbetrieblichen Logistik beigetragen<br />

haben und praxiserprobt sind. Die Entscheidung<br />

trifft eine unabhängige siebenköpfige<br />

Jury, der namhafte Wissenschaftler und<br />

Journalisten angehören. Die Preisträger werden<br />

am 8. <strong>Februar</strong> 2011 im Rahmen eines<br />

Festaktes der LogiMAT 2011 geehrt.<br />

WW www.logimat-messe.de<br />

(sm 110201570) K<br />

Die Fachforen auf<br />

der LogiMAT 2011<br />

Im Rahmen eineinhalbstündiger Fachforen<br />

werden sich auch 2011 kompetente Partner<br />

wie das Institut für Distributions- und Handelslogistik,<br />

das Fraunhofer-Institut für<br />

Materialfluss und Logistik sowie u. a. das<br />

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung engagieren. Außerdem<br />

stellen sich vor: der Verein Deutscher<br />

Ingenieure, AIM Deutschland, der Lehrstuhl<br />

für Fördertechnik Materialfluss und Logistik<br />

der Technischen Universität München und<br />

das Institut für Fördertechnik und Logistik<br />

(110201570/1)<br />

Die LogiMAT 2011<br />

bietet einen<br />

vollständigen<br />

Überblick über die<br />

Intralogistikbranche<br />

– von der<br />

Beschaffung über<br />

die Produktion bis<br />

zur Auslieferung<br />

(Foto: Euroexpo<br />

GmbH).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme K 47<br />

Flexible Wendeeinheiten<br />

am Kranhaken<br />

Schwere Lasten zeitsparend und<br />

lastschonend wenden<br />

Memmingen. Die Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH<br />

mit Sitz in Memmingen ist in ihrem Geschäftsbereich<br />

Hebetechnik nicht nur spezialisiert auf die Herstellung von<br />

krangebundenen Lastaufnahmemitteln, sondern bietet auch<br />

Lösungen speziell für das krangebundene Wenden von<br />

schweren Lasten.<br />

WW K Im Rahmen von Fertigungs- oder Montageprozessen<br />

kommt es häufig vor, dass<br />

Maschinen- und Anlagenkomponenten ge -<br />

wendet werden müssen. Je schwerer die Bauteile,<br />

desto größer ist die Gefahr, dass bei<br />

umständlichen Wendemanövern mit dem<br />

Kran das Bauteil oder umliegende Betriebseinrichtungen<br />

Schaden nehmen. Hier bietet<br />

Pfeifer verschiedene Lösungen zum Wenden<br />

von eigenstabilen Lasten um die Längsachse.<br />

Zwei separate elektromotorische<br />

Wendeeinheiten<br />

Für einen führenden Hersteller von Fahrzeugkranen<br />

hat Pfeifer vor Kurzem zwei<br />

separate elektromotorische Wendeeinheiten<br />

zum Wenden von Teleskopprofilen entwickelt<br />

und geliefert. Die maximal 25 t<br />

schweren und ca. 30 m langen Teleskopprofile<br />

müssen im Rahmen der Herstellung um<br />

180° gewendet werden. Dabei stehen zwei<br />

Portalkrananlagen zur Verfügung, sodass<br />

die Wendeeinheiten im Zweikranbetrieb<br />

synchron gesteuert werden. Die beiden<br />

Wendeeinheiten haben jeweils eine Tragfähigkeit<br />

von 12,5 t und bestehen aus einem<br />

robusten Stahlgehäuse und einem elektromotorisch<br />

angetriebenen Hebeband. Für<br />

einen besonders lastschonenden Wendevorgang<br />

sind die Hebebänder PU-beschichtet<br />

und können über ein Schloss geöffnet<br />

werden. Dadurch wird das Aufnehmen und<br />

Lösen der Last enorm erleichtert. Die Bandschlösser<br />

können zudem durch die Wendeeinheit<br />

gefahren werden, sodass zusätzliche<br />

Abschaltvorrichtungen überflüssig sind.<br />

Wendeeinheiten werden über<br />

Akkumulatoren versorgt<br />

Da die Wendeeinheiten an verschiedenen<br />

Krananlagen ohne Stromversorgung eingesetzt<br />

werden, erfolgt die Energieversorgung<br />

durch wiederaufladbare Akkumulatoren,<br />

wobei die Energieversorgung für mindestens<br />

120 Wendevorgänge ausreichend ist.<br />

Signallampen auf dem Gehäuse signalisieren<br />

dem Bediener den Betriebszustand. Die<br />

Wendeeinheiten selbst haben ein Eigengewicht<br />

von jeweils 1,5 t und bauen ca.<br />

1,4 m hoch.<br />

Diese Lösung hat sich in vielerlei Hinsicht<br />

bewährt. Die Wendeeinheiten sind flexibel<br />

einsetzbar und sorgen nicht nur für einen<br />

zeitsparenden und lastschonenden Wendevorgang,<br />

sondern tragen zusätzlich zur<br />

Arbeitssicherheit im Werk bei.<br />

(sm 110201340) K<br />

Wendeeinheit<br />

während des<br />

Wendevorgangs<br />

(Foto: PFEIFER<br />

Holding GmbH &<br />

Co. KG)<br />

(110201340/1)<br />

Kontakt<br />

PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH<br />

Dr.-Karl-Lenz-Straße 66<br />

87700 Memmingen<br />

Tel. +49 8331 937-0<br />

www.pfeifer.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


48 K Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme<br />

Erfolgsfaktor Stahllogistik<br />

Umsetzung neuer Logistikkonzepte<br />

ist von strategischer Bedeutung<br />

Bochum (mh). Die Logistik ist in der Stahlbranche seit je<br />

her ein wichtiges Thema. Mit optimierten Prozessen lassen<br />

sich Kosten senken, Services effizienter gestalten und<br />

die Kundenzufriedenheit steigern. Angesichts volatiler<br />

werdender Märkte sind Logistikprozesse für Stahlproduzenten<br />

und Distributeure ein Schlüsselthema. Das<br />

machte die Euroforum-Konferenz »Stahllogistik« im<br />

November 2010 deutlich.<br />

WW K Die Euroforum-Expertenkonferenz zur<br />

Stahllogistik hat gezeigt: Stahlunternehmen<br />

in Deutschland bewerten das Management<br />

von Logistikprozessen als Thema von hoher<br />

strategischer Bedeutung. Einvernehmlich<br />

berichteten Referenten aus Produzenten- wie<br />

aus Distributionssicht über die seit einigen<br />

Jahren mit Hochdruck betriebene Um setzung<br />

neuer Supply-Chain- und Logistikkonzepte.<br />

Logistik – mehr als der Transport<br />

von A nach B<br />

»Es geht nicht nur darum, dass Transporte<br />

von A nach B sicher und zuverlässig organisiert<br />

werden«, sagte Dr. Jügen Harland,<br />

Leiter Verkehr und Logistik der Salzgitter<br />

Flachstahl GmbH. Vielmehr hat das Thema<br />

Harland zufolge eine strategische Bedeutung<br />

für den gesamten Konzern. »Es geht<br />

um Flexibilität und Agilität, um die Fähigkeit,<br />

schneller auf häufiger auftretende<br />

Marktveränderungen reagieren zu können.<br />

Die Beherrschung der Logistikprozesse ist<br />

ein wesentlicher Faktor, um am Markt er -<br />

folgreich bestehen zu können«, so Harland<br />

weiter. In Zukunft, da ist sich der Logistikleiter<br />

sicher, werden neben den reinen Produkten<br />

die Gesamtlösungen, die der Konzern<br />

anbiete, immer wichtiger.<br />

Salzgitter Flachstahl hat vor vier Jahren<br />

damit begonnen, die eigene Logistik neu zu<br />

strukturieren. Zunächst hat man gemeinsam<br />

mit den Dienstleistern die externen Prozesse<br />

unter die Lupe genommen. Mit Erfolg: So<br />

konnten etwa die LKW-Standzeiten im Werk<br />

von rd. 4 h auf etwa 60 min gesenkt werden.<br />

Gegenwärtig sei man an einem Punkt,<br />

an dem die neu installierten Strukturen auch<br />

intern umgesetzt werden.<br />

Change-Management wichtig,<br />

um neue Strukturen umzusetzen<br />

Wenn neue Strukturen in Unternehmen<br />

oder Konzernen umgesetzt werden sollen,<br />

ist das nicht nur ein technisches Thema.<br />

»Change-Management ist enorm wichtig,<br />

wenn es da rum geht, neue Prozesse zu realisieren«,<br />

so Ulrike Höffken von der Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe AG. ThyssenKrupp Steel<br />

Europe bewältigt etwa 70 Mill. t Rohstofftransporte<br />

pro Jahr. Die Komplexität der<br />

Prozesse ist enorm. Dass effiziente Logistikprozesse<br />

für den Stahlproduzenten ein strategischer<br />

Erfolgsfaktor sind, liegt da auf der<br />

Hand. »Bei Veränderungen ist es wichtig,<br />

die Mitarbeiter mit einzubeziehen. Nur<br />

wenn sie mitziehen, wird ein Projekt letztlich<br />

erfolgreich sein«, so Höffken weiter.<br />

Eine Schwierigkeit bei der Implementierung<br />

neuer Logistikprozesse sei zudem die schiere<br />

Flut der am Gesamtprozess »Logistik« beteiligten<br />

Einzelprozesse. Derzeit verfüge man<br />

über kein zentrales System zur Erfassung aller<br />

relevanten Daten. »Wir arbeiten gemeinsam<br />

mit dem Fraunhofer Institut aktuell an einer<br />

Lösung«, so Höffken weiter.<br />

Hub-Konzept für optimale<br />

Kontrolle der Prozesse<br />

Komplexität prägt auch die Logistikabläufe<br />

der Schmolz + Bickenbach-Distribution. »Wir<br />

bedienen sehr viele unterschiedlich große<br />

Kunden, von der kleinen Scheibe bis zum<br />

13-m-Rohr«, so Frank Löschmann von der<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH Distributions<br />

GmbH. Optimale Kommissionierung sowie<br />

die effiziente Lager- und Tourenplanung ist da<br />

einer der entscheidenden Faktoren für den<br />

Unternehmenserfolg. Auch bei SCHMOLZ<br />

+ BICKENBACH wurde deshalb in der jüngeren<br />

Vergangenheit eine neue Logistikstruktur<br />

umgesetzt. Nach einem sogenannten Hub-<br />

Konzept laufen bei SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

die Warenströme und die Distribution der<br />

Produkte über eine Zentralstation. »Das Konzept<br />

zentraler Steuerung hat den großen Vorteil<br />

einer viel einfacher umzusetzenden Kontrolle<br />

der Prozesse«, so Löschmann. Weitere<br />

Vorteile einer zentralen Organisation sei auch<br />

die vereinfachte Warenbeschaffung und die<br />

weitere Ressourcenverwaltung.<br />

Über ein Forecast-Tool werden die Bedarfe<br />

für alle Distributionsstationen organisiert. In<br />

einer weiteren Stufe wird vor Ort dann eine<br />

für die einzelne Station individuelle Feinplanung<br />

vorgenommen. »Wir analysieren dann<br />

an dem jeweiligen Standort das Lager sehr<br />

genau und identifizieren ›Langsamdreher‹,<br />

›Schnelldreher‹, welche Artikel nachdisponiert<br />

werden müssen etc.«, so Löschmann<br />

weiter. Diese Organisationsform ermögliche<br />

es SCHMOLZ + BICKENBACH, sich an den<br />

einzelnen Distributionsorten besser um individuelle<br />

und anspruchsvolle Kundenprojekte<br />

zu kümmern.<br />

(sm 110201542) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme K 49<br />

Hochtief und Duisport<br />

gründen Joint Venture<br />

WW Duisburg. Der Duisburger Hafen und<br />

Hochtief Concessions haben eine gemeinsame<br />

Gesellschaft gegründet, um weltweit<br />

Häfen und Hafenterminals zu entwickeln.<br />

Die neue Gesellschaft, an der beide Unternehmen<br />

jeweils 50 % halten, soll Management,<br />

Betrieb und Vermarktung von Häfen<br />

und Hafenterminals übernehmen. Hinzu<br />

kommen auch deren Planung, Entwicklung<br />

und Ausbau. Erste Projekte sind in Europa<br />

und Südamerika in Planung.<br />

(sm 110101445) K<br />

Aktuelles Know-how für sicheres<br />

und effizientes Arbeiten<br />

WW Übach-Palenberg. Im Bereich Sicherheit<br />

ist die kontinuierliche Fort- und Weiterbildung<br />

ein bewährtes Mittel, um die Effi zienz zu steigern.<br />

Umfangreicher denn je präsentiert sich<br />

deshalb das neue SpanSet-Seminarangebot<br />

für die Ladungssicherung, Hebetechnik und<br />

Höhensicherung. Zertifizierte Referenten mit<br />

langjähriger Erfahrung geben in den Seminaren<br />

ihr aktuelles Fachwissen in technischen,<br />

rechtlichen sowie praktischen Belangen weiter.<br />

Die Seminare finden auf Kundenwunsch<br />

in den Unternehmen am eigenen Fuhrpark<br />

und den eigenen Maschinen statt – an einem<br />

zentralen Ort nach eigener Wahl oder im<br />

Sicherheits-Trainings-Zentrum (STZ) von Span-<br />

Set in Übach-Palenberg. Alternativ sind Seminare<br />

an SpanSet-Standorten in Deutschland,<br />

Luxemburg und Österreich möglich. Terminplanung<br />

und -koordination lassen sich flexibel<br />

gestalten. So wird durch Schulungen außerhalb<br />

der Betriebszeiten, z. B. an Wochenenden,<br />

eine Einschränkung der Produktivität<br />

vermieden. Das Seminarangebot kann im<br />

Internet unter www.spanset-seminare.de eingesehen<br />

und online gebucht werden.<br />

SpanSet GmbH & Co. KG<br />

Jülicher Straße 49 – 51<br />

52531 Übach-Palenberg<br />

Tel. +49 2451 4831-0<br />

www.spanset.de<br />

www.spanset-seminare.de<br />

(sm 110201524) K<br />

Vollautomatischer<br />

Coiltransport kran mit<br />

Lasermessanlage<br />

WW Wesel/Moerdijk. Bei der Firma Wuppermann<br />

Staal in Moerdijk (NL) wird Flachband<br />

veredelt. Das Vormaterial wird per<br />

Schiff angeliefert und manuell entladen. Die<br />

Coils werden in einem Sonderlager abgelegt,<br />

in dem sie identifiziert und mit einem<br />

Transponder versehen werden. Der Weitertransport<br />

in das Automatiklager erfolgt<br />

durch einen Automatikkran (geliefert von<br />

Ing. Voith/Traun).<br />

Für die automatische Aufnahme der Coils<br />

aus dem Sonderlager müssen deren Positionen<br />

und Dimensionen gemessen werden,<br />

nur dann ist ein automatischer Betrieb möglich.<br />

Hierfür wurde eine Lasermessanlage,<br />

bestehend aus einem Laserscanner LD OEM<br />

3100, einer LASE Control Unit (LCU) und<br />

einer entsprechenden Auswertesoftware,<br />

von der LASE GmbH geliefert.<br />

(sm 110201565) K<br />

Farbige Darstellung der Messdaten<br />

(Foto: LASE)<br />

(110201565/1)<br />

Kontakt<br />

LASE GmbH Industrielle Lasertechnik<br />

Am Schornacker 59<br />

46485 Wesel<br />

Tel. +49 281 95990-0<br />

www.lase.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


50 K Special: Lagertechnik, Logistik & Handhabungssysteme<br />

Lastenspezialist expandiert<br />

Woko baut neues Werk in Duisburg<br />

Duisburg. Die Woko GmbH hat in Duisburg eine weitere<br />

zusätzliche Werkshalle errichtet, um die Produktionsabläufe<br />

zu optimieren. Darüber hinaus hat sich das Unternehmen mit<br />

der Heppenstall Technology AG zusammengeschlossen und<br />

verstärkt damit seine internationale Aktivität.<br />

WW K Die Woko GmbH ist spezialisiert auf<br />

das Greifen und Heben schwerer Lasten.<br />

Seit der Gründung im Jahr 1976 ist das<br />

Unternehmen auf stetigem Wachstumskurs<br />

und so stieß der Gebäude- und Maschinenpark<br />

am Betriebsstandort in Duisburg im<br />

vergangenen Jahr an seine räumlichen<br />

Grenzen. Zur Optimierung der Produktionsund<br />

Unterhaltsabläufe wurde daher im September<br />

2010 am Standort Duisburg eine<br />

neue Produktionshalle eingeweiht. Durch<br />

die Neuorganisation will Woko die Produktivität<br />

um ein Viertel steigern. Das Unternehmen<br />

bekennt sich mit dem Neubau zum<br />

Standort Deutschland. Als Standortvorteile<br />

werden vor allem die hohe Qualifikation der<br />

Arbeiter und ihre Verbundenheit mit dem<br />

Unternehmen angesehen. Zudem bietet<br />

Duisburg mit seinen internationalen Seefahrtverbindungen<br />

einen optimalen Ort für<br />

den Export von Waren ins Ausland.<br />

Zusammenschluss fördert<br />

Internationalität<br />

Nach dem Tod ihres Gründers Wolfgang<br />

Konrad fand Woko in der Heppenstall Technology<br />

AG aus der Schweiz einen geeigneten<br />

Nachfolger. Heppenstall produziert und<br />

vertreibt weltweit Greif- und Transportsysteme<br />

zum Heben und Verschieben schwerer<br />

Lasten im Umfeld der Stahlproduktion.<br />

Durch den Zusammenschluss verfügen die<br />

beiden Unternehmen nun weltweit über 30<br />

Agenten und Vertriebsstellen. Mit der breiteren<br />

Produktpalette wollen sie ihre internationale<br />

Aktivität weiter verstärken. Die<br />

Expansion in die Schwellenmärkte hat sich<br />

für Woko besonders in der Zeit der Wirtschaftskrise<br />

bezahlt gemacht und ein Überleben<br />

ohne Kurzarbeit und Entlassungen<br />

möglich gemacht.<br />

Woko und Heppenstall haben die Steuerung<br />

ihrer Magneten neu entwickelt, um<br />

technologisch auf dem neuesten Stand zu<br />

bleiben. Das moderne System ist von Mikroprozessoren<br />

und Leistungselektronik gesteuert<br />

und damit vollständig durch Software<br />

kontrolliert. Durch die softwaremäßige Steuerung<br />

entfallen zukünftig Hardwaremodifikationen,<br />

womit Kundenwünsche einfacher<br />

realisiert werden können. Die neue Steuerung<br />

wird hauptsächlich auf mobilen Systemen<br />

wie Baggern und Staplern eingesetzt.<br />

Auf diesen Systemen fährt ein eigentliches<br />

elektrisches Kraftwerk mit. Ein Diesel- oder<br />

Hydraulikmotor treibt einen Generator an,<br />

dessen Strom den Magneten erregt. Bei<br />

einem solchen System ist eine ausgeklügelte<br />

elektrische Steuerung gefragt.<br />

(sm 110201536) K<br />

Kontakt<br />

WOKO<br />

Magnet- und Anlagenbau GmbH<br />

Theodor-Heuss-Straße 57<br />

47167 Duisburg<br />

Tel. +49 203 482750<br />

www.woko.de<br />

(110201536/1)<br />

Eine mobile Magnetanlage von Woko für<br />

den Profiltransport (Foto: Woko).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Vom Kaltwalzwerk<br />

bis zur Coilverpackung<br />

hpl-Neugnadenfelder bietet<br />

alle Prozessschritte<br />

Ringe. Trotz schlechter Marktlage in den letzten beiden<br />

Geschäftsjahren ist es der norddeutschen hpl-Neugnadenfelder<br />

gelungen, sich erfolgreich als Systemanbieter für alle<br />

Prozessschritte vom Kaltwalzwerk bis zur Verpackung von<br />

Bändern zu behaupten.<br />

WW K Die bisherigen Kerngeschäfte Walzwerkstechnik,<br />

Bandanlagen und Bandkantenbearbeitungsanlagen<br />

wurden systematisch<br />

durch neue Geschäftsfelder ergänzt.<br />

Durch Übernahme der Verpackungstechnik<br />

des Unternehmens Igema, durch einen Einstieg<br />

bei der schwedischen Bergs Engineering<br />

AB sowie durch weitere Zukäufe ist die<br />

hpl-Gruppe nun in der Lage, den Kunden<br />

Komplett lösungen vom Kaltwalzwerk bis<br />

zum fertig verpackten Band zu liefern. Zur<br />

Angebots palette gehören klassische Kaltwalzwerke,<br />

Längs- und Querteilanlagen,<br />

Bandkantenbearbeitungsmaschinen, Umwickelanlagen<br />

und komplette Verpackungslinien<br />

sowie Abtafeleinrichtungen. Bandanlagen<br />

wie Durchlaufglühen, Entfettungsund<br />

Beschichtungsanlagen werden gemeinsam<br />

mit kompetenten Partnern gebaut, die<br />

sich auf den jeweiligen Prozessteil spezialisiert<br />

haben. Bandbreiten bis über 2.000 mm<br />

sind bereits in vielen Bereichen realisiert<br />

worden.<br />

Zu den neuen Geschäftsfeldern gehört<br />

auch das Walzen von Magnesiumbändern.<br />

Eine erste Anlage wurde bereits in Betrieb<br />

genommen. Auch Neuentwicklungen, wie<br />

eine vollautomatische Anlage zur Entfernung<br />

von Verpackungsbändern an Coils<br />

oder eine riemenlose Anwickelhilfe am Aufhaspel<br />

an beliebigen Anlagen, runden die<br />

Produktpalette ab. Die neuen Produkte sind<br />

patentgeschützt. Die Konzentration der<br />

weltweiten Vertriebsaktivitäten für alle<br />

Standorte am Hauptsitz des Unternehmens<br />

in Ringe macht eine schnelle Reaktion auf<br />

sich verändernde Märkte möglich. Um auf<br />

Wünsche der Kunden zeitnah reagieren zu<br />

können, ist ein deutlicher Ausbau des globalen<br />

Vertreter- und Servicenetzes geplant.<br />

Erfolg auf dem lokalen Markt<br />

Das mittlerweile über mehr als 30 Jahre<br />

andauernde Wachstum der hpl-Neugnadenfelder<br />

Maschinenfabrik basierte hauptsächlich<br />

auf dem großen Erfolg am lokalen Markt<br />

in Deutschland und Europa. Dieser war<br />

möglich, weil hpl seit seiner Gründung im<br />

Jahre 1979 auf höchste Qualität im gesamten<br />

Produktentstehungsprozess Wert gelegt<br />

hat. Alle Anlagen wurden an den Standorten<br />

Ringe und Dortmund konzipiert und<br />

konstruiert. Fertigung und Montage werden<br />

bis heute immer noch in Ringe durchgeführt.<br />

Somit ist eine hohe Identifikation der<br />

beteiligten Mitarbeiter mit den Produkten<br />

sichergestellt. Die meist sehr lange Betriebszugehörigkeit<br />

der Mitarbeiter leistet einen<br />

wertvollen Beitrag zur gleichbleibend hohen<br />

Qualität der gelieferten Maschinen und<br />

Anlagen. Das Unternehmen erwartet, dass<br />

sich dieses Konzept auch in anderen Ländern<br />

bewähren wird. (sm 110201507) K<br />

Kontakt<br />

hpl-Neugnadenfelder<br />

Maschinenfabrik GmbH<br />

Spangenbergstraße 20<br />

49824 Ringe<br />

Tel. +49 5944 9301-102<br />

www.hpl-neugnadenfelder.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


ThyssenKrupp Magnettechnik vertreibt<br />

Magnete sowie Magnetsysteme für ein<br />

breites Anwendungsspektrum<br />

(Foto: ThyssenKrupp).<br />

(110201545/1)<br />

Magnettechnik und Anlagentechnik<br />

aus einer Hand<br />

ThyssenKrupp kooperiert mit Polman<br />

Essen. ThyssenKrupp Magnettechnik wird künftig gemeinsam<br />

mit dem Anlagenbauer Eckhard Polman GmbH am Markt für<br />

Blechhandlinganlagen auftreten. Blechhandlinganwender<br />

können so erstmals Elektropermanentmagnetsysteme und<br />

innovative Anlagentechnik aus einer Hand beziehen.<br />

WWK Polman entwickelt Maschinen und Systeme<br />

für Prozessautomation und Logistik. In<br />

den Anlagen des Unternehmens sollen Elektropermanentmagnete<br />

von ThyssenKrupp<br />

Magnettechnik zum Einsatz kommen. Diese<br />

Dauermagnete halten ihre Last so lange fest,<br />

bis ein Stromimpuls die Haftung unterbricht.<br />

Anders als bei Elektromagneten gibt es bei<br />

elektrisch schaltbaren Dauermagneten keine<br />

Risiken bei Stromausfällen, daher sind sie<br />

besonders für den Einsatz bei hohen Sicherheitsanforderungen<br />

geeignet. Als Bestandteile<br />

von Blechhandlinganlagen helfen Ma -<br />

gnete von ThyssenKrupp Magnettechnik<br />

beim Transport von Coils oder beim Stapeln,<br />

Entstapeln und Positionieren von Blechen.<br />

Die Eckhard Polman GmbH entwickelt u. a.<br />

Förder- und Verpackungsanlagen. Eine Neuheit<br />

des Unternehmens ist der ProChain,<br />

eines der derzeit schnellsten Förder- und<br />

Stapelsysteme.<br />

Kundennutzen steht<br />

im Vordergrund<br />

Die Kooperation hat zum Ziel, Anlagen wie<br />

den ProChain mit hochwertigen elektrisch<br />

schaltbaren Dauermagneten für die Handhabung<br />

von Blechen anzubieten. Am Markt<br />

für Förder- oder Blechhandlingsysteme sind<br />

bislang nur Anbieter aktiv, deren Entwicklungsaktivitäten<br />

sich in erster Linie auf die<br />

Anlagentechnik und weniger auf die Optimierung<br />

der Magnetkomponenten konzentriert.<br />

Aus diesem Grund erwarten die<br />

Unternehmen von ihrer Zusammenarbeit<br />

einen hohen Kundennutzen. »Technologie<br />

aus unserem Haus wird künftig in einem<br />

deutlich erweiterten Anwendungsspektrum<br />

für unsere Kunden verfügbar sein«, erklärt<br />

Wilhelm Cassing, Vertriebsleiter bei Thyssen-<br />

Krupp Magnettechnik. Eckhard Polman,<br />

Geschäftsführer der Eckhard Polman GmbH,<br />

ergänzt: »Wir können unsere Anlagentechnik<br />

um weitere hoch effiziente Produktlinien<br />

ausbauen.«<br />

WW www.thyssenkrupp.com<br />

(sm 110201545) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong><br />

K 53


54 K Special: IT<br />

Schwere Produkte – leichte Logistik<br />

C. D. Wälzholz nutzt webbasierte Logistikplattform Transporeon<br />

Hagen. Für das Kaltwalzunternehmen C. D. Wälzholz gab<br />

es wegen der Logistik immer wieder einmal Zeit- und<br />

Abfertigungsprobleme. Kunden monierten nicht eingehaltene<br />

Liefertermine, Spediteure klagten über lange<br />

Wartezeiten und es gingen Standgeldforderungen ein.<br />

Die Lösung brachte schließlich die webbasierte Logistikplattform<br />

Transporeon.<br />

Das Zeitfenstermanagement<br />

von Transporeon hat das<br />

C.D.-Wälzholz-Verladeteam<br />

und die Spediteure spürbar<br />

entlastet. Warte- und Beladezeiten<br />

sind deutlich kürzer<br />

(Foto: C.D. Wälzholz).<br />

WWK »Die Situation war vor dem Einsatz des<br />

Zeitfenstermanagements nicht zufriedenstellend.<br />

Schließlich sehen wir uns als Marktführer<br />

dazu verpflichtet, auch bei den Logistikprozessen<br />

eine hohe Qualität zu gewährleisten«,<br />

so Ernst-Martin vom Bovert, Hauptabteilungsleiter<br />

Logistik bei C. D. Wälzholz.<br />

Stahlcoils in der Verladehalle.<br />

Unkoordinierter Materialversand<br />

verursachte große Probleme<br />

C. D. Wälzholz ist ein international arbeitender<br />

Hersteller von kaltgewalzten und wärmebehandelten<br />

Stahlbändern und Profilen,<br />

dessen Hauptverwaltung und Stammsitz<br />

sich im nordrhein-westfälischen Hagen be -<br />

finden. Das über 180 Jahre alte Familienunternehmen<br />

gehört mit zehn Niederlassungen<br />

in sieben Ländern zu den führenden<br />

Anbietern von Stahlprodukten. Über 29.000<br />

Produktvariationen werden kundenspezifisch<br />

gefertigt. Versandt wird der gewalzte<br />

und geschnittene Stahl in Coils, die bis zu<br />

12 t wiegen können – bei einem Durchmesser<br />

von bis zu 1.800 mm. Verständlich, dass<br />

(110201553/3)<br />

die Kunden möglichst wenige Coils lagern<br />

möchten. Stattdessen fordern sie eine Lieferung<br />

»just in time«. Nahezu jeder Transport<br />

wird dadurch zeitkritisch.<br />

Gleichzeitig muss C. D. Wälzholz ein sehr<br />

großes Flächenlager vorhalten. Treffen die<br />

LKW nun ungesteuert ein, vergeht viel Zeit,<br />

bis die passende Ladung ausgelagert und<br />

verladen ist. »Wie bei fast jedem Großverlader<br />

war es auch bei uns so, dass morgens<br />

relativ wenig lief. Nachmittags kamen dann<br />

plötzlich bis zu 20 LKW pro Stunde, die wir<br />

nur mit erheblichen Verzögerungen abfertigen<br />

konnten«, erklärt vom Bovert. Mit weitreichenden<br />

Folgen: Für die Spediteure entstanden<br />

lange Wartezeiten von durchschnittlich<br />

drei, in Spitzenzeiten auch schon einmal<br />

8 h. Dadurch verzögerte sich die Abfahrt<br />

deutlich. Die Fahrer verpassten Güterzüge,<br />

Fähren – und schließlich auch den vereinbarten<br />

Liefertermin beim Kunden.<br />

Zeitfenstermanagement von<br />

Transporeon entspannt die Lage<br />

Im April 2010 kam für C. D. Wälzholz die<br />

Lösung: Das Unternehmen führte an den<br />

Standorten Hagen-Fley, Hagen-Kabel und<br />

Plettenberg ein elektronisches Zeitfenstermanagement<br />

ein. Über die Internetplattform<br />

Transporeon wird ein »Stundenplan«<br />

für jede Verladestelle angezeigt. Über diese<br />

Plattform können die Speditionen ein für sie<br />

passendes Zeitfenster belegen. Bis zu 4 h vor<br />

dem Termin kann noch umgebucht werden.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


(110201553/1)<br />

»Unser Verladeteam und die Spediteure hat<br />

das spürbar entlastet. Die Wartezeiten sind<br />

auf durchschnittlich 85 Minuten gesunken,<br />

die Beladezeit ist deutlich kürzer und Standgeldforderungen<br />

sind kein großes Thema<br />

mehr«, zieht vom Bovert heute Bilanz.<br />

Verladegruppen sorgen<br />

für Ordnung<br />

So einfach das Prinzip des Zeitfenstermanagements<br />

ist, so komplex war die Umsetzung<br />

bei C. D. Wälzholz. Denn jedes Produkt<br />

verlangt einen bestimmten LKW-Typ, der an<br />

einer genau definierten Verladestelle bereit<br />

stehen muss. Um nun den richtigen LKW an<br />

die passende Verladestation zu bekommen,<br />

wurden von den Transporeon-Programmie-<br />

rern Ladestellengruppen eingerichtet. Jeder<br />

Transport ist automatisch einer der vier<br />

Gruppen zugeordnet. Beispielsweise gehören<br />

Transporte mit Planen-LKW zur Gruppe<br />

»Verladehalle«. Nur dort kann der Spediteur<br />

ein Zeitfenster buchen. So ist sichergestellt,<br />

dass LKW, Produkt und Verladetechnik im -<br />

mer zusammenpassen.<br />

Automatische Auftragsvergabe<br />

Um die Disponenten zu entlasten und Übertragungsfehler<br />

zu vermeiden, hat C. D. Wälzholz<br />

dem Zeitfenstermanagement eine automatische<br />

Auftragsvergabe vorgeschaltet.<br />

Wo vorher 120 Transporte pro Tag telefonisch<br />

beauftragt, Daten mündlich durchgegeben<br />

und wiederholt manuell erfasst wurden,<br />

legt der Disponent heute einen Auftrag<br />

einmalig im Warenwirtschaftssystem an. Mit<br />

einem Klick auf den »Transporeon-Button«<br />

wird der Auftrag von Microsoft Dynamics<br />

NAV auf die Plattform übertragen, wo der<br />

Spediteur ihn einsehen kann.<br />

Verglichen mit den letzten Jahren gestaltet<br />

sich der Arbeitstag des Logistikleiters<br />

heute wesentlich angenehmer. »Die Einführung<br />

war nicht ganz einfach, vor allem, weil<br />

das System an vielen Stellen angepasst werden<br />

musste. Aber es hat sich gelohnt. Wir<br />

haben großen Erfolg mit der Plattform. Für<br />

uns sind vor allem die pünktlichen Lieferzeiten<br />

und damit der bessere Kundenservice<br />

wichtig«, fasst vom Bovert zusammen.<br />

Gleichzeitig sind aber auch stabile, partnerschaftliche<br />

Beziehungen zu den Spediteuren<br />

ein Erfolgsfaktor – insbesondere in Zeiten<br />

knappen Laderaums. (sm 110201553) K<br />

Verpackte Coils<br />

liegen »eye to side«<br />

auf einem<br />

sogenannten Coil-<br />

Mulden-LKW.<br />

(110201553/2)<br />

Kontakt<br />

C. D. Wälzholz KG<br />

Feldmühlenstraße 55<br />

58138 Hagen<br />

Tel. +49 2331 964-0<br />

www.cdw.de<br />

Transporeon GmbH<br />

Magirus-Deutz-Straße 16<br />

89077 Ulm<br />

Tel. +49 731 16906-0<br />

www.transporeon.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


56 K Special: IT<br />

Effiziente ERP-Systeme für<br />

den Stahl- und Metallhandel<br />

Ametras Oboe expandiert durch Zukauf<br />

Düsseldorf (afe). Das Softwareunternehmen Ametras Oboe<br />

GmbH Baienfurt, das sich bereits vor 30 Jahren mit branchenspezifischen<br />

Anwendungen für die Stahl- und Metallbranche<br />

etabliert hat, expandiert durch den Zukauf der Wilken TS<br />

GmbH und baut so seine Marktposition im traditionellen<br />

Marktsegment aus.<br />

(110201620/1)<br />

WW K Die Zeichen stehen auf Expansion im<br />

württembergischen Baienfurt. Das Softwareunternehmen<br />

Ametras Oboe GmbH<br />

hat mit Wirkung zum Januar 2011 die Wilken<br />

TS Software GmbH Stahlhandelssoftware,<br />

Ulm, übernommen. Durch diesen Zu -<br />

kauf erweitert die Ametras Oboe GmbH ihr<br />

spezifisches Angebot von ERP-Anwendungen<br />

für die Stahl- und Metallbranche um<br />

eine am Markt etablierte Komponente.<br />

Diese Übernahme ist ein weiterer konsequenter<br />

Schritt der Branchenspezialisierung,<br />

die bereits 2007 seitens der beiden Lösungsanbieter<br />

Ametras Informatik AG und Oboe<br />

Software GmbH, durch die Gründung des<br />

gemeinsamen Tochterunternehmens, die<br />

Ametras Oboe GmbH, eingeleitet wurde.<br />

Durch den vollzogenen Zukauf arriviert das<br />

Haus nun zum Branchenführer für ERP-Anwendungen<br />

im Stahl- und Metallhandel und<br />

in Stahl-Service-Centern.<br />

Markus Mayer, einer der Geschäftsführer<br />

des Unternehmens, zeigt sich überzeugt von<br />

dem eingeschlagenen Expansionsweg. »Die<br />

Ametras Oboe GmbH steht mit langjähriger<br />

Branchenerfahrung auf gesicherten Beinen.<br />

Die stringente Orientierung an den Anforderungen<br />

der Kunden ist eine der wichtigsten<br />

Säulen unseres Geschäftsmodells. Mit<br />

dem Zukauf eines weiteren spezialisierten<br />

Produktes und Unternehmens folgen wir<br />

diesem Prinzip.«<br />

Auch Folkert Wilken, Geschäftsführer der<br />

Wilken GmbH aus Ulm, zeigt sich zufrieden:<br />

»Ametras Oboe ist langjähriger Spezialist im<br />

Stahlmarkt und verfügt neben fachlicher<br />

Bereits im Standardpaket wird »metals AX« den spezifischen Anforderungen des Stahlhandels<br />

gerecht – hier die »metals AX«-Angebotserfassung mit CTI-Integration (Fotos: Ametras Oboe).<br />

(110201620/4)<br />

Kompetenz auch über eine hohe Akzeptanz<br />

in der Branche. Hier haben wir einen<br />

Wunschkäufer gefunden, dem wir unsere<br />

erfolgreichen Kundenbeziehungen gerne<br />

anvertrauen«. Die spezialisierten Mitarbeiter<br />

der Wilken TS werden am bisherigen Standort<br />

in Ulm übernommen und sichern so die<br />

Verfügbarkeit und die konsequente Weiterentwicklung<br />

der unter dem neuen Namen<br />

»metals TS« angebotenen Anwendung.<br />

Prozessorientierte<br />

Business-ERP-Software<br />

Für den Stahlhandel sowie die Stahl-Service-<br />

Center schaffen schnelle Reaktionszeiten und<br />

effektive Prozessabwicklungen enorme Wettbewerbsvorteile.<br />

Dabei bietet die Automatisierung<br />

klassischer Handelsprozesse in Kombination<br />

mit branchenspezifischen Funktionalitäten<br />

und flexiblen Geschäfts modellen<br />

umfangreiche Möglichkeiten der unternehmerischen<br />

Differenzierung – entscheidende<br />

Kriterien für den Erfolg eines Unternehmens<br />

dieser Branche. Ein weiterer wichtiger Baustein<br />

auf diesem Weg ist ein konsequent<br />

prozessorientierter Aufbau der Businesssoftware.<br />

Hier setzen die »metals«-Softwarelösungen<br />

der Ametras Oboe GmbH an.<br />

Die Ametras Informatik AG entwickelte<br />

bereits in den 1980er-Jahren eine Softwarelösung<br />

für den Stahlhandel auf Midrange-<br />

Plattformen der IBM, das heutige »metals<br />

XHDS«. Die Ametras ist somit seit nahezu<br />

30 Jahren in der Stahl- und Metallbranche<br />

zuhause.<br />

Für die Windowsumgebung wurde durch<br />

die zweite Unternehmensmutter – die Oboe<br />

Software GmbH – ab dem Jahr 2000 eine<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Special: IT K 57<br />

Der Anspruch des Unternehmens<br />

Die beiden Geschäftsführer des Softwarehauses<br />

haben ganz klare Prämissen:<br />

»Die stringente Orientierung an den<br />

Anforderungen unserer Kunden aus der<br />

Stahl- und Metallbranche sowie den<br />

Stahl-Service-Centern ist eine der wichtigsten<br />

Säulen für das Unternehmen. Je<br />

spezifischer und effizienter wir arbeiten,<br />

desto erfolgreicher sind am Ende unsere<br />

Kunden.«<br />

(110201620/3)<br />

(110201620/2)<br />

Markus Mayer – Geschäftsführer<br />

der Ametras Oboe GmbH<br />

Jürgen Buob – Geschäftsführer<br />

der Ametras Oboe GmbH<br />

moderne Branchenlösung unter der Marke<br />

»metals AX« auf Basis des Microsoft-ERP-<br />

Systems Microsoft Dynamics AX entwickelt.<br />

Diese wurde aufgrund ihrer Flexibilität und<br />

Bandbreite sowie ihrer weitreichenden<br />

Funktionalität von Microsoft als erstes deutsches<br />

Branchenpaket im Jahre 2009 mit<br />

dem Status »Certified for Dynamics AX«<br />

ausgezeichnet. »metals AX« umfasst alle<br />

Geschäftsbereiche, angefangen vom Rechnungswesen<br />

über Handel und Beschaffung,<br />

Materialwirtschaft, Logistik, Produktion<br />

(Anarbeitung) bis hin zur Zeit- und Betriebsdatenerfassung<br />

oder flexiblen Statistiken<br />

und Kennzahlen (BI) in einer einheitlichen<br />

Lösung. Darüber hinaus wird Microsoft<br />

Dynamics AX als internationale ERP-Mittelstandslösung<br />

mit mehr als 30 Länderausprägungen<br />

in über 40 Sprachen ausgeliefert<br />

und ist damit auch für international tätige<br />

Unternehmen geeignet, die sich mit »metals<br />

AX« langfristig Wettbewerbsvorteile sichern.<br />

»Viele Kunden verlagern mittlerweile ganze<br />

Unternehmensbereiche oder Produktionsteile<br />

ins Ausland und brauchen daher eine<br />

Lösung, die nicht nur andere Sprachen be -<br />

herrscht, sondern die auch alle gesetzlichen<br />

Vorgaben und Bestimmungen der jeweiligen<br />

Niederlassungsländer berücksichtigt«,<br />

so Geschäftsführer Jürgen Buob zu den<br />

internationalen Anforderungen.<br />

Alle von Ametras Oboe GmbH angebotenen<br />

Anwendungen für den Stahl- und<br />

Metallhandel basieren auf hoch effizienten<br />

ERP-Lösungen, tief gehenden Branchenkenntnissen<br />

und umfassendem Service auch<br />

in der Betreuung nach dem Echtstart. Durch<br />

die große Installationsbasis sowie flexible<br />

Softwaretechnologien sind die Entwicklerteams<br />

in Balingen, Baienfurt und Ulm in der<br />

Lage, auch komplexe Projekte mit optimalem<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis umzusetzen und<br />

dabei auf Kundenwünsche aktiv einzu gehen.<br />

Zum Dienstleistungsportfolio der Ametras<br />

Oboe GmbH zählen neben der Entwicklung<br />

und Implementierung von Software auch eine<br />

umfassende Prozessberatung und die Optimierung<br />

der Abläufe eines Unternehmens.<br />

Viele Kunden vertrauen bereits auf das<br />

Know-how und die Lösungen des Softwarehauses.<br />

Mit rd. 70 Installationen und 3.400<br />

Arbeitsplätzen sind die »metals«-Softwarelösungen<br />

für den Stahl- und Metallhandel<br />

europaweit im Einsatz.<br />

Basierend auf der jüngsten Angebotserweiterung,<br />

sehen die Verantwortlichen der<br />

Ametras Oboe GmbH auch für »metals TS«<br />

zusätzliches Cross-Selling-Potenzial. So gibt<br />

es Pläne für die Integration von Modulen<br />

wie Werkszeugnisreader, Rechnungsleser,<br />

Mobilelösungen (z. B. Lager, Außendienst),<br />

Dokumentenmanagement-Systeme sowie<br />

CRM- und Business-Intelligence-Lösungen.<br />

Kontakt<br />

Ametras Oboe GmbH<br />

Eisenbahnstraße 11<br />

88255 Baienfurt<br />

Tel. +49 751 5685-0<br />

www.ametras-oboe.com<br />

(sm 110201620) K<br />

Ametras Oboe GmbH<br />

Ametras Oboe GmbH ist als etabliertes<br />

Softwarehaus spezialisiert auf ERP-Systeme<br />

und die Geschäftsprozesse der Stahl- und<br />

Metallbranche. Das Unternehmen bietet<br />

ein breites Spektrum an leistungsfähigen<br />

und anforderungsgerechten Softwaresystemen.<br />

Basierend auf den Kernkompetenzen<br />

der beiden Muttergesellschaften Ametras<br />

Informatik AG und der Oboe Software<br />

GmbH, agiert die Ametras Oboe GmbH als<br />

Tochterunternehmen seit 2007 selbstständig<br />

und baut seitdem ihre Spezialisierung<br />

konsequent aus.<br />

Als langjähriges Softwarehaus für den<br />

Stahl- und Metallhandel versteht sich die<br />

Ametras Oboe GmbH nicht nur als Softwarelieferant,<br />

sondern als aktiv unterstützender<br />

Berater der Prozesskette. Das hohe<br />

Branchen-Know-how, das sich die Mitarbeiter<br />

in zahlreichen nationalen und internationalen<br />

Projekten erworben haben, ist<br />

über die Jahre hinweg in die Branchenlösungen<br />

»metals XHDS und AX« eingeflossen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


58 K Special: IT<br />

Zwei Spezialisten verbinden ihre Produkte<br />

Stahlhändler erhalten durchgängige Softwarelösung<br />

Speyer. Das Speyerer Softwareunternehmen SHComputersysteme<br />

GmbH und der Lösungsanbieter für Biegereien, das<br />

Softwarebüro SBH Datensysteme aus Hainichen, haben ihre<br />

beiden Softwareprodukte miteinander verbunden. Stahlhändler<br />

mit eigenem Biegevertrieb sollen dadurch eine<br />

vollständige Softwarelösung erhalten.<br />

WW K Die 1974 gegründete SHComputersysteme<br />

GmbH bietet das Branchenpaket<br />

SHCware STAHL für den Stahlhandel an. Die<br />

Software wird unter Oracle entwickelt und<br />

deckt alle Bereiche eines klassischen Stahlhändlers<br />

ab, von der Anarbeitung über den<br />

Tourenplan bis zur Zeugnisverwaltung, voll<br />

integriert mit einer eigenen Finanzbuchhaltung,<br />

Kostenrechnung und Anlagenbuchhaltung.<br />

Einen hohen praktischen Bezug<br />

erlangt die Softwarelösung durch regelmäßig<br />

stattfindende Arbeitskreise, bei denen<br />

interessierte SHCware-Anwender die Weiterentwicklung<br />

der Software maßgeblich<br />

beeinflussen können.<br />

Das Software Büro Hainichen (SBH) wurde<br />

1991 gegründet und ist seitdem auf Softwarelösungen<br />

für die Bearbeitung von Be -<br />

tonstahl spezialisiert. Die Software deckt alle<br />

Bereiche ab, die in der Arbeitsvorbereitung<br />

und Produktion von Biegebetrieben bei<br />

Stahlhändlern oder Fertigteilwerken abgearbeitet<br />

werden müssen. In der Arbeitsvorbereitung<br />

ist sowohl eine manuelle Erfassung<br />

der Stahllisten als auch das Einlesen<br />

aus Dateien nach BVBS-Standard möglich.<br />

Die Biegeformen werden maßstabsgerecht<br />

auf den Biegeetiketten dargestellt. Über<br />

Spezialmodule können Arbeitsunterlagen<br />

für die Produktion von Bewehrungskörben<br />

(Bohrpfähle), Lamellenkörben, Anschlusskörben<br />

sowie von Bewehrungsteppichen<br />

erstellt werden. In der Produktion ist es<br />

möglich eine Zuschnittsoptimierung für<br />

Stabstahl und Betonstahlmatten durchzuführen.<br />

Nach der Erstellung eines Produktionsplanes<br />

werden die Daten online oder<br />

per »PDF 417 Barcode« an die Maschinen<br />

übertragen und entsprechend rückgemeldet.<br />

Schnittstellen fallen weg<br />

Beide Lösungen setzen auf der Oracle-Datenbank<br />

auf. So gibt es keine Schnittstellen<br />

mehr, sondern beide Softwareprodukte greifen<br />

auf die jeweiligen Tabellen des anderen<br />

zu. Die ausgereifte Biegefunktionalität von<br />

SBH, wie sie bei einer Vielzahl von Unternehmen<br />

im Einsatz ist, und die komplette<br />

Warenwirtschaft mit einer großen Anzahl<br />

von praxiserprobten Softwaremodulen wird<br />

ver bunden. Aufgrund der tiefen Verzahnung<br />

der Anbindung muss der Anwender<br />

nur an einer Stelle die notwendigen Stammdaten<br />

einpflegen. Damit steht Stahlhändlern<br />

mit eigenem Biegebetrieb eine durchgängige<br />

Softwarelösung zur Verfügung, von der<br />

Kontraktverwaltung, der Baustellenverfolgung,<br />

dem Verwalten von Kalkulations- und<br />

Bedarfsangeboten bis hin zur Verlegeabrechnung.<br />

(sm 110201574) K<br />

Kontakt<br />

SHComputersysteme GmbH<br />

Kardinal-Wendel-Straße 23<br />

67346 Speyer<br />

Tel. +49 6232 663-0<br />

www.shcom.de<br />

Softwarebüro SBH Datensysteme<br />

Berthelsdorfer Straße 73<br />

09661 Hainichen<br />

Tel. +49 37207 661-0<br />

www.sbh-hainichen.de<br />

(110201574/1)<br />

SHCware STAHL für den Stahlhandel<br />

deckt alle Bereiche eines klassischen<br />

Stahlhändlers ab – von der Anarbeitung<br />

bis zur Zeugnisverwaltung<br />

(Foto: SHComputersysteme).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Special: IT K 59<br />

Fuhrparkmanagement<br />

via Datenfunk<br />

WW Aschaffenburg. Das Linde-Fahrzeugdaten-Management<br />

(LFM) verfügt ab sofort<br />

über ein Onlinemodul. Damit lassen sich<br />

Staplerflotten unterschiedlichster Zusammensetzung<br />

künftig von jedem Computer<br />

mit Internetzugang aus verwalten – zentral<br />

für mehrere Betriebsstandorte.<br />

So ermittelt die Software über ein Einzeloder<br />

Flottenmonitoring, wie lange die Fahrzeuge<br />

täglich im Einsatz sind. Wertvolle<br />

Hilfe leistet zudem der optionale Schocksensor,<br />

der Beschädigungen des Fahrzeuges<br />

aufzeichnet. Das Gleiche gilt für die Zu -<br />

gangssteuerung, die nur berechtigten Personen<br />

über PIN-Code oder RFID-Technologie<br />

(Karte bzw. Chip) eine Nutzung der Fahrzeuge<br />

gestattet.<br />

Über die jetzt verfügbare Internetlösung<br />

können die mit LFM online erfassten Daten<br />

eines über mehrere Betriebsstätten verteilten<br />

Fahrzeugbestandes gesammelt, abgerufen<br />

und analysiert werden. Der Transfer der Da -<br />

ten erfolgt über das Mobilfunknetz.<br />

LFM online wird in zwei Varianten angeboten.<br />

Die Basisversion (LFM online Portal)<br />

sieht vor, dass der Kunde die vorhandene<br />

Serverinfrastruktur zur Analyse der Fahrzeugdaten<br />

nutzt. Den Serviceprovider für<br />

die GPRS-Datenkommunikation (SIM-Karte)<br />

wählt er dabei selbst oder er verwendet im<br />

Unternehmen bereits vorhandene und ge -<br />

eignete Telefonkarten. Alternativ gibt es ein<br />

»Komplettpaket«, bestehend aus Konfiguration<br />

für die Datenübertragung, Überwachung<br />

der Datenübertragung im laufenden<br />

Betrieb und SIM-Karte mit Pauschaltarif für<br />

anfallende Gebühren. Ebenso ist es möglich,<br />

die Flottenüberwachung komplett in externe<br />

Expertenhände zu geben: In diesem Fall<br />

übernimmt einer der 27 Linde-Vertragspartner<br />

in Deutschland das Onlinedatenmanagement.<br />

(sm 110201548) K<br />

Kontakt<br />

Linde Material Handling GmbH<br />

Carl-von-Linde-Platz<br />

63743 Aschaffenburg<br />

Tel. +49 6021 99-0<br />

www.linde-mh.de<br />

LogeMAT: Halle 7, Stand 231<br />

Kundenpflege funktioniert<br />

jetzt auch mobil<br />

WW Iserlohn. Ein gut gepflegtes Customer-<br />

Relationship-Management ist die beste Vo -<br />

raussetzung, um genaueste Kenntnisse über<br />

Wünsche und Anforderungen von Kunden<br />

zur Verfügung zu haben. In Stahl-Control der<br />

Business Controll Software GmbH wird über<br />

Wiedervorlagen und Aktivitätsanker in der<br />

integrierten Terminverwaltung eine termingenaue<br />

Betreuung des Kunden gewährleistet.<br />

Hierbei können die Aktivitätsanker nicht<br />

nur bei Kunden, sondern auch an Bestellungen<br />

und Aufträge gesetzt werden. Tablett-<br />

PCs werden das Kundenmanagement sowohl<br />

»online« wie auch »offline« in Stahl-Control<br />

unterstützen. Mithilfe des Stahl-Control-<br />

SOA-Servers können verschiedene Mobilgeräte<br />

eingebunden werden. SOA steht für<br />

»Service orientierte Architektur«.<br />

Kommunikation und Harmonisierung<br />

zwischen unterschiedlichen Plattformen<br />

müssen dem jeweiligen Leistungsstand der<br />

Geräte gerecht werden. Die wirkliche Offline-Leistungsfähigkeit<br />

der modernen Kommunikationsmittel<br />

kann mit den seit Jahrzehnten<br />

auf dem Markt vorhandenen Programmiersprachen<br />

und Datenbanken jedoch<br />

nicht mithalten. Die bisherigen Schnittstellen<br />

zwischen den Systemen waren Einbahnstraßen.<br />

Der eine Rechnerdienst stellte Da -<br />

ten zur Verfügung, ohne die Kontrolle zu<br />

haben, ob der andere Dienst diese Daten<br />

verwerten konnte. Der Stahl-Control-SOA-<br />

Server hingegen kommuniziert mit anderen<br />

Diensten und gibt dann das Ergebnis dem<br />

Verursacher zurück.<br />

(sm 110201607) K<br />

Kontakt<br />

Business-Control Software GmbH<br />

Bremke 15<br />

58638 Iserlohn<br />

Tel. +49 2371 78841-0<br />

www.stahl-control.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Microsoft betreibt Cloud-Rechenzentren<br />

weltweit – das Bild zeigt das Rechen zentrum<br />

in Dublin (mit riesigen Kühlaggregaten auf<br />

dem Dach; Foto: Microsoft).<br />

(110201630/1)<br />

Cloud Computing –<br />

leistungsfähige ERP-Lösung<br />

CeBIT 2011: Nissen & Velten zeigt Branchenlösung<br />

für den Stahlhandel in der Cloud<br />

Stockach/Hannover. Auf der CeBIT 2011 wird das Softwarehaus<br />

Nissen & Velten die Businesssoftware eNVenta ERP<br />

erstmals als Cloudlösung vorstellen. Technologieplattform für<br />

das neue Software-as-a-Service-Angebot ist Windows Azure.<br />

Zur Zielgruppe zählen Unternehmen mit fünf bis 30<br />

Anwendern, die das ERP-System via Internet nutzen können.<br />

WWK Das Unternehmenssoftwarehaus Nissen<br />

& Velten bietet seine auf .NET-Techno logie<br />

basierende Businesssoftware eNVenta ERP<br />

jetzt auch als Cloudlösung an. Auf der CeBIT<br />

wird das Unternehmen erstmals das neue<br />

Angebot zeigen, das auf der Windows-Azure-<br />

Plattform von Microsoft läuft und von Anwenderfirmen<br />

via Internet ge nutzt werden kann.<br />

Die Zielgruppe des Angebots, das unter dem<br />

Namen eNVenta Cloud vermarktet wird, sind<br />

Unternehmen mit fünf bis 30 Anwendern.<br />

Die Preise starten bei 69 € pro Anwender und<br />

Monat. Dazu kommen Kosten für die Nutzung<br />

der Windows-Azure-Infrastruktur, die<br />

nach An gaben des Unternehmens aber überschaubar<br />

seien. Mit eNVenta Cloud Stahl<br />

steht zudem die einzige Branchenlösung für<br />

den Stahlhandel in der Cloud zur Verfügung.<br />

Sie bietet den vollen Funktionsumfang der<br />

beiden eNVenta-Module Stahl und Biegerei.<br />

Mit eNVenta Cloud PLUS bietet Nissen &<br />

Velten Unternehmen zusätzlich die Option<br />

hochgradig individualisierte, maßgeschneiderte<br />

Unternehmenslösungen auf der Basis<br />

von eNVenta ERP entwickeln zu lassen und<br />

aus der Cloud zu beziehen. Zielgruppe sind<br />

hier Firmen mit 15 bis 30 Anwendern. »Mit<br />

der Option, Unternehmen ihre ERP-Lösung<br />

auch auf der Windows-Azure-Plattform<br />

maßzuschneidern, sehen wir Nissen & Velten<br />

als technologischen Vorreiter beim<br />

Cloud Computing«, so Geschäftsführer Jörg<br />

Nissen über eNVenta ERP in der Cloud.<br />

Die neuen Angebote zielen auf Unternehmen,<br />

die sich nicht mit der Anschaffung und<br />

Wartung umfangreicher Hard- und Software<br />

belasten wollen. Regelmäßige monatliche<br />

Zahlungen schonen zudem die Liquidität<br />

der Anwenderfirmen im Vergleich mit<br />

einer größeren Anfangsinvestition, so das<br />

Softwarehaus. Da Nissen & Velten eNVenta<br />

ERP auf Basis der .NET-Technologie vollständig<br />

neu entwickelt habe, sei die Windows-<br />

Azure-Plattform die erste Adresse für das<br />

eigene Cloud-Angebot. (sm 110201630) K<br />

Kontakt<br />

Nissen & Velten Software GmbH<br />

Goethestraße 33<br />

78333 Stockach<br />

Tel. +49 7771 879-0<br />

www.nissen-velten.de<br />

Hintergrund: Was ist Cloud Computing?<br />

Cloud Computing: Der Bezug von Rechenleistung,<br />

Software oder Speicherkapazität<br />

via Internet ist ein großer Trend. Weltweit<br />

entstehen große Rechenzentren zur Bereitstellung<br />

der Infrastruktur für diese neuen<br />

Services. Software-as-a-Service (SaaS) be -<br />

schreibt ein Geschäftsmodell, in dessen<br />

Rahmen Software als Dienstleistung basierend<br />

auf Internettechniken bereitgestellt<br />

wird. Damit ist SaaS einerseits eine Weiterentwicklung<br />

des bekannten Hosting im<br />

Rechenzentrum, gleichzeitig aber auch<br />

etwas vollkommen Neues, da die Software<br />

nach Bedarf genutzt und abgerechnet wird.<br />

SaaS hat auch Auswirkungen auf die<br />

Budgets von Unternehmen: Relativ hohe<br />

Anfangsinvestitionen in Softwarelizenzen<br />

und oft auch neue Hardware entfallen.<br />

Stattdessen wird eine regelmäßige monatliche<br />

Gebühr fällig. Das kann die Liquidität<br />

mittelständischer Firmen für das Kerngeschäft<br />

schonen. Kleine und mittlere Unternehmen,<br />

die oft nicht über eine eigene IT-<br />

Abteilung verfügen, sparen auch Ressourcen,<br />

wenn die Software in der Cloud betrieben<br />

wird und Updates dort zentral bereitgestellt<br />

werden. Die Verfügbarkeit der<br />

Software wird im Rahmen von Vertragsvereinbarungen,<br />

sogenannten Service Level<br />

Agreements, vom Anbieter garantiert.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong><br />

K 61


62 K Special: IT<br />

Schneller Überblick über<br />

den MES-Software-Markt<br />

Marktspiegel MES – Fertigungssteuerung<br />

2010/2011<br />

Aachen. Einen schnellen Überblick über den MES-Software-<br />

Markt und grundlegende Informationen über die aktuellen<br />

Angebote bietet der von Fraunhofer IPA, Stuttgart, und<br />

Trovarit AG gemeinsam herausgegebene »Marktspiegel MES<br />

– Fertigungssteuerung 2010/2011«.<br />

WWK Unter dem Begriff MES (Manufacturing<br />

Execution Systems) haben sich Softwarelösungen<br />

etabliert, die Unternehmen bei der<br />

konsequenten Erschließung von Optimierungspotenzialen<br />

im Bereich der Fertigungsplanung<br />

und -steuerung unterstützen. Der<br />

Markt gestaltet sich für potenzielle Anwender<br />

für MES-Software allerdings sehr un -<br />

übersichtlich. Die angebotenen Lösungen<br />

divergieren sowohl in ihrem Funktionsumfang<br />

als auch in ihrem Lösungsansatz. Ab -<br />

hilfe soll hier der Marktspiegel schaffen, der<br />

Unternehmensfachleuten und Entscheidern<br />

zu einem schnellen Überblick im Dschungel<br />

der MES-Software verhilft und eine Beschreibung<br />

von über 70 Softwareanbietern liefert.<br />

Im einführenden Teil wird nach einer Be -<br />

griffsbestimmung MES in den Aufgabenkomplex<br />

der betrieblichen Planung und<br />

Steuerung eingeordnet. Es folgen ausgewählte<br />

Auswertungen zum Funktionsangebot<br />

der untersuchten MES-Lösungen sowie<br />

die Vorstellung einer Methodik zur sicheren<br />

und effizienten Auswahl und Einführung<br />

von MES-Lösungen. Abschließend gibt der<br />

Marktspiegel einen Überblick über die relevanten<br />

Anbieter und deren Softwarean -<br />

gebot.<br />

Fragenkatalog sorgt für<br />

übersichtliche Darstellung<br />

Grundlage dieses Marktspiegels ist ein Aufgabenmodell<br />

für MES, aus dem ein standardisierter<br />

Fragenkatalog entwickelt wurde,<br />

mit dem die verschiedenen Softwarelösungen<br />

übersichtlich dargestellt und verglichen<br />

werden können. Gleichzeitig dient der Fragenkatalog<br />

als Vorlage für die Erstellung von<br />

Lastenheften im Rahmen konkreter Auswahlprojekte.<br />

Er ist auf der Internetplattform<br />

»IT-Matchmaker« der Trovarit AG verfügbar.<br />

Im Verbund mit dieser Internetplattform<br />

unterstützt der Marktspiegel Unternehmen<br />

bei der konkreten Durchführung<br />

eines Auswahlprojekts und bietet eine erste<br />

Marktorientierung.<br />

WW www.it-matchmaker.com<br />

Qualitätssoftware bei<br />

der Shougang Group<br />

(sm 110201532) K<br />

Aachen. Die chinesische Shoudu Iron and<br />

Steel Group Company (Shougang) hat in<br />

zwei Werken erfolgreich Quality Execution<br />

Systeme (QES) von QuinLogic implementiert.<br />

Bereits drei Monate nach Erteilung des Auftrages<br />

hat QuinLogic die Installa tion für die<br />

gesamte Prozesskette vom Stranggießen bis<br />

zum Verzinken abgeschlossen. Shougang<br />

nutzt nun QES für die 24-h- und 7-Tage-<br />

Qualitätssicherung der Produktion.<br />

(sm 10090943) K<br />

Vollert fertigt Waggonschiebebühnen<br />

für Russland<br />

WW Weinsberg. Die Tikhvin Railway Car<br />

Building Plant (TVSZ) errichtet im russischen<br />

Tikhvin aktuell ein hochmodernes Werk zur<br />

Produktion offener und gedeckter Güterwaggons.<br />

Vollert Anlagenbau aus Weinsberg<br />

ist dabei für die Fertigung von vier<br />

Waggonschiebebühnen mit Traglasten zwischen<br />

70 und 100 t zuständig. Eine beheizbare<br />

Einhausung der Schiebebühnen bietet<br />

optimalen Schutz vor Witterungseinflüssen.<br />

(sm 101001022) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Fachmedien K 63<br />

Fachmedien<br />

Einfach bestellen im Stahleisen-Buchshop<br />

bei Annette Engels, Tel. +49 211 6707-561<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

WW Heinz-Peter Schmitz (Hrsg.): FDBR-<br />

Fachwörterbuch Band 1 und 2 – Wörterbuch<br />

der Druckbehälter-, Rohrleitungsund<br />

Industriearmaturentechnik<br />

Vulkan-Verlag, Essen 2010, 1.280 S., Hardcover,<br />

ISBN 978-3-8027-2560-9, Preis: 280 €.<br />

FDBR-FACHWÖRTERBUCH BAND 1 UND 2<br />

H.-P. Schmitz<br />

Dictionary of Pressure Vessel, Piping<br />

and Industrial Valve Technology<br />

Wörterbuch der Druckbehälter-,<br />

Rohrleitungs- und Industriearmaturentechnik<br />

English-German / German-English<br />

Englisch-Deutsch / Deutsch-Englisch<br />

Diese erheblich erweiterte und überarbeitete<br />

Neuausgabe der 3. Auflage von 2001<br />

berücksichtigt die Fachterminologie der<br />

neuesten Ausgaben der entsprechenden<br />

nationalen und internationalen US-amerikanischen<br />

und britischen Vorschriften,<br />

Normen und Spezifikationen im Vergleich<br />

mit deutschen Regelwerken und der Fachliteratur<br />

sowie Informationsschriften und<br />

Prospektmaterial zahlreicher Herstellerfirmen.<br />

Das Wörterbuch enthält nun mehr als<br />

21.000 Fachbegriffe und über 700 Abbildungen<br />

und schematische Darstellungen. Es<br />

stellt somit eine sehr nützliche Arbeitshilfe<br />

für Ingenieure, Techniker, Forscher, Wissenschaftler<br />

sowie Übersetzer dar.<br />

(sm 110101447) K<br />

WW Euro Inox (Hrsg.): Reinigung nichtrostender<br />

Stähle im Bauwesen.<br />

1. Auflage 2009, Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />

(Reihe Bauwesen, Band 15) ISBN 978-2-87997-296-1,<br />

21 S., A4; Best.-Nr. MB 965.<br />

zende Oberflächen, matte Oberflächen),<br />

Detailplanung. Darüber hinaus sind Empfehlungen<br />

für die Übergabereinigung für<br />

Bauausführende enthalten. Hinzu kommen<br />

Empfehlungen für Betreiber zum Thema<br />

Unterhaltsreinigung, wie Reinigungstechniken,<br />

-utensilien, -intervalle. Schließlich sind<br />

auch Empfehlungen für das Reinigungspersonal<br />

enthalten.<br />

(sm 10050381) K<br />

WW DIN Deutsches Institut für Normung<br />

e.V. (Hrsg.): DIN-DVS-Taschenbuch 283:<br />

Schweißtechnik 6. Elektronenstrahlschweißen,<br />

Laserstrahlschweißen<br />

Beuth Verlag, Berlin 2010, 4. Auflage, 552 S., A5,<br />

brosch., ISBN 978-3-410-20850-1, Preis: 127 €.<br />

Das jetzt in 4. Auflage erschienene DIN-DVS-<br />

Taschenbuch 287 »Schweißtechnik 6« repräsentiert<br />

den aktuellen Stand der Normungstechnik<br />

für die Bereiche Elektronenstrahlschweißen<br />

und Laserstrahlschweißen; abgedruckt<br />

sind die einschlägigen DIN-Normen,<br />

Normentwürfe und DVS-Merkblätter.<br />

Im Vergleich zur Vorgängerauflage wurde<br />

eine Reihe der DVS-Merkblätter akualisiert,<br />

die das Elektronenstrahlschweißen betreffen.<br />

Neu hinzugekommen sind im Bereich<br />

Laserstrahlschweißen z. B. eine Norm mit<br />

Begriffen für Prozesse und Geräte zur Materialbearbeitung<br />

und ein Merkblatt zu Ursachen<br />

und Abhilfemaßnahmen bei Unregelmäßigkeiten<br />

an Laserstrahlschweißnähten.<br />

Das umfangreiche Nachschlagewerk richtet<br />

sich an Einkäufer, Anwender, Hersteller<br />

und das Schweißaufsichtspersonal.<br />

(sm 101201334) K<br />

WW DIN Deutsches Institut für Normung<br />

e.V. (Hrsg.): DIN-DVS-Taschenbuch 65:<br />

Schweißtechnik 2. Autogenverfahren,<br />

Thermisches Schneiden<br />

Beuth Verlag, Berlin 2010, 10. Auflage, 634 S., A5,<br />

brosch., ISBN 978-3-410-20649-1, Preis: 146 €.<br />

Die jetzt erschienene 10. Auflage von DIN-<br />

DVS-Taschenbuch 65 »Schweißtechnik 2«<br />

stellt neben den relevanten DIN-Normen für<br />

Die Broschüre beantwortet u. a. die Frage,<br />

warum Reinigung wichtig ist, und gibt verschiedene<br />

Empfehlungen für Architekten für<br />

eine reinigungsfreundliche Planung u. a. zur<br />

Sortenauswahl, Oberflächenauswahl (gländie<br />

Autogenverfahren und Thermisches<br />

Schneiden erstmals auch die zugehörigen<br />

DVS-Merkblätter zur Verfügung; diese er -<br />

gänzen die normativen Festlegungen.<br />

Die abgedruckten Dokumente befassen<br />

sich überwiegend mit den Geräten und allen<br />

praxisrelevanten Verfahren. Sie sind für Hersteller<br />

und Anwender zum Beurteilen der<br />

Sicherheit, der Funktion und der Leistungsbereiche<br />

gleichermaßen wichtig.<br />

Neu aufgenommen wurden u. a. aktuelle<br />

Normen zu Gasschweißgeräten (z. B. DIN EN<br />

ISO 3821, DIN EN ISO 5171, DIN EN ISO<br />

7291 und DIN EN ISO 9539). Das Thema<br />

Thermisches Trennen wurde um die Norm<br />

DIN 32510 zum Brennbohren erweitert.<br />

(sm 101201335) K<br />

WW Stahl-Informations-Zentrum (Hrsg.):<br />

Broschüre Charakteristische Merkmale<br />

095: »Schmelztauchveredeltes Band<br />

und Blech«.<br />

Düsseldorf. Die Broschüre Charakteristische<br />

Merkmale »Schmelztauchveredeltes<br />

Band und Blech« ist in einer vollständig<br />

überarbeiteten Fassung neu erschienen. Die<br />

Ergebnisse intensiver Normenarbeit haben<br />

zu einer Straffung der europäischen Normen<br />

für schmelztauchveredelte Flacherzeugnisse<br />

geführt. Die vollständig überarbeitete und<br />

aktualisierte Ausgabe der charakteristischen<br />

Merkmale »Schmelztauchveredeltes Band<br />

und Blech« informiert über den derzeitigen<br />

Stand der Liefermöglichkeiten und enthält<br />

Auszüge aus den Normen DIN EN 10346,<br />

DIN EN 10143 sowie dem Stahl-Eisen-Werkstoffblatt.<br />

WW Die Schrift kann in Einzelexemplaren<br />

kostenfrei bestellt werden (Tel.<br />

+49 211 6707-845, E-Mail: doris.<br />

orant-ueter@stahl-info.de).<br />

(sm 101201363) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


64 K StahlTermine<br />

Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />

8.-10.2.2011<br />

Stuttgart<br />

15.2.2011<br />

Günzburg<br />

15.2.2011<br />

Frankfurt<br />

16.-17.2.2011<br />

Frankfurt<br />

18.2.2011<br />

Frankfurt<br />

17.-18.2.2011<br />

Düsseldorf<br />

22.-23.2.2011<br />

Düsseldorf<br />

22.-24.2.2011<br />

Stuttgart<br />

23.-24.2.2011<br />

Abu Dhabi<br />

28.2.-1.3.2011<br />

Leipzig<br />

1.-4.3.2011<br />

Leipzig<br />

1.-5.3.2011<br />

Hannover<br />

14.-15.3.2011<br />

Regensburg<br />

14.-16.3.2011<br />

Rom<br />

15.-16.3.2011<br />

Düsseldorf<br />

15.-17.3.2011<br />

St. Petersburg<br />

16.-19.3.2011<br />

München<br />

22.-24.3.2011<br />

Kielce/Polen<br />

22.-24.3.2011<br />

Kielce/Polen<br />

23.-24.3.2011<br />

Düsseldorf<br />

23.-25.3.2011<br />

Brescia<br />

23.-26.3.2011<br />

Singapur<br />

24.-26.3.2011<br />

Parma<br />

24.-26.3.2011<br />

Parma<br />

29.3.2011<br />

Frankfurt/Main<br />

29.-31.3.2011<br />

Nürnberg<br />

21.3.2011<br />

Essen<br />

4.-8.4.2011<br />

Hannover<br />

5.-6.4.2011<br />

Essen<br />

LogiMat 2011<br />

Seminar »Massivumformteile Vorteile –<br />

Entwicklung – Einsatzmöglichkeiten«<br />

»Einkauf von Edelstahl«<br />

1. Workshop zum 8. BME Stahl-Forum<br />

EUROEXPO<br />

Messe- und Kongress-GmbH<br />

Infostelle Industrieverband<br />

Massivumformung e.V.<br />

+49 89 32391-253<br />

www.logimat-messe.de<br />

+49 2331 958830<br />

www.metalform.de<br />

BME Akademie GmbH +49 69 30838-200<br />

www.bme.de/Informationen.<br />

10050620.0.html<br />

8. BME Stahl-Forum BME Akademie GmbH +49 69 30838-200<br />

www.bme.de/Informationen.<br />

10050620.0.html<br />

»Update internationale Stahlmärkte«<br />

2. Workshop zum 8. BME Stahl-Forum<br />

Fachschulung »Gebäude in Stahl-Leichtbauweise«,<br />

Düsseldorf<br />

15. Handelsblatt-Jahrestagung<br />

Stahlmarkt 2011<br />

BME Akademie GmbH +49 69 30838-200<br />

www.bme.de/Informationen.<br />

10050620.0.html<br />

Stahl-Informations-Zentrum,<br />

Institut für Trocken- und Leichtbau (ITL)<br />

+49 211 6707-846<br />

www.stahl-info.de/veranstaltungen/<br />

veranstaltungen.htm<br />

EUROFORUM Deutschland SE +49 211 9686-3645<br />

www.handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de/<br />

Fastener Fair 2011 Mack Brooks Exhibitions +44 1727 814 400<br />

www.fastenerfair.com<br />

Middle East Steel Tube & Pipe Conference Metal Bulletin Events +44 20 7779 8989<br />

www.metalbulletin.com/events<br />

4. ACOD-Kongress auf der Z + intec Automotive Cluster Ostdeutschland +49 341 678-8294<br />

www.zuliefermesse.de<br />

Z – 11. Internationale Fachmesse f. Teile,<br />

Komponenten, Module und Technologien<br />

Leipziger Messe GmbH +49 341 678-8294<br />

www.zuliefermesse.de<br />

CeBit 2011 Deutsche Messe AG +49 511 89-33155<br />

www.cebit.de<br />

Seminar:<br />

Lager optimieren<br />

OTTI +49 941 29688-36<br />

www.otti.de<br />

CRU’s 17 th World Steel Conference CRU, London +44 20 7903 2410<br />

www.crugroup.com/events<br />

Düsseldorfer Edelstahltage<br />

BLECH Russia 2011<br />

metall München 2011, Europäische Fachmesse<br />

f. Metallbearbeitung in Industrie und Handwerk<br />

STOM – Salon für die Technologie<br />

der Metallverarbeitung<br />

6 th International Fair of Welding Technology<br />

And Equipment WELDING<br />

ISIS.2011<br />

International Surface Inspection Summit<br />

Focus Rostfrei, Informationsstelle Edelstahl<br />

Rostfrei, Edelstahl-Vereinigung e.V.,<br />

Edelstahlhandels-Vereinigung<br />

Restec-Brooks<br />

Mack Brooks Exhibitions<br />

GHM Gesellschaft für<br />

Handwerksmessen mbH<br />

Made in Steel 2011 Siderweb.com +<br />

Brixia Expo/Fiera die Brescia<br />

+49 2801 9826-0<br />

www.edelstahltage.com<br />

+44 1727 814 400<br />

www.blechrussia.com<br />

+49 89 94955-120<br />

www.metall-muenchen.de<br />

Targi Kielce S.A. +48 41 365-1221<br />

www.targikielce.pl<br />

Targi Kielce S.A. +48 41 365-1221<br />

www.targikielce.pl<br />

TEMA Technologie Marketing AG +49 241 88970-69<br />

www.isis-world.com<br />

+39 030 2548520<br />

www.madeinsteel.it<br />

MTA MetalAsia Singapore Exhibition Services Pte Ltd +65 6233 6638<br />

www.mta-asia.com<br />

MECSPE<br />

Meccanica Specializzata<br />

Senaf SrI +39 02 332039470<br />

http://www.senaf.it/fiera.<br />

asp?FieraId=117<br />

Motek + Control Italy Senaf SrI +39 02 332039470<br />

www.senaf.it<br />

4. Dow Jones Stahlmarkt Dialog 2011 Dow Jones News GmbH +49 69 29725-154<br />

www.dowjones-events.de<br />

European Coatings Show NürnbergMesse GmbH +49 911 8606-0<br />

www.european-coatings-show.com<br />

Seminar:<br />

Nichtrostende Stähle im Bauwesen<br />

Haus der Technik<br />

Außeninstitut der RWTH Aachen<br />

+49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de<br />

Hannover Messe Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.hannovermesse.de<br />

Seminar:<br />

Flachprodukte aus Stahl<br />

Haus der Technik<br />

Außeninstitut der RWTH Aachen<br />

+49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Veranstaltungen K 65<br />

Wie entwickelt sich der<br />

Stahlmarkt 2011?<br />

15. Handelsblatt-Jahrestagung steht bevor<br />

Düsseldorf. Werden die Rohstoff- und Energiekosten die<br />

Stahlpreise steigen lassen? Wie kann das Risiko der Volatilität<br />

gemindert werden? Welche Zukunft hat der Stahlstandort<br />

Deutschland? Diesen und anderen Fragen widmet sich die<br />

15. Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2011«, die am<br />

22. und 23. <strong>Februar</strong> im Hotel InterContinental an der<br />

Königsallee, Düsseldorf, gehalten wird.<br />

WWK Europas Stahlindustrie steuert auf eine<br />

kräftige Erholung zu: Auf 147 Mill. t soll die<br />

Produktion im laufenden Jahr wachsen.<br />

Dabei profitieren die deutschen Stahlhersteller<br />

von der hohen Nachfrage aus der Automobil-<br />

und der Maschinenbauindustrie.<br />

Aber das Wiedererstarken wird durch die<br />

zukünftige Kaufverpflichtung für CO 2<br />

-Zertifikate<br />

gefährdet. Diese Aufwendungen<br />

erregen die Branche mehr als die Preissteigerungen<br />

bei Eisenerz und Kohle, da die<br />

Rohstoffpreise weltweit für alle gleich sind.<br />

Zentrale Fragen des Branchentreffs sind<br />

daher, wie sich der Stahlmarkt in Deutschland,<br />

in Europa und der Welt entwickelt,<br />

wie die Politik den Stahlstandort Deutschland<br />

unterstützt und was das Rohstoffförderprogramm<br />

der Bundesregierung beinhaltet.<br />

Zudem wird sich die Handelsblatt-Jahrestagung<br />

damit beschäftigen, welche Kosten<br />

die europäische Stahlindustrie durch den<br />

CO 2<br />

-Emissionshandel zu verkraften hat,<br />

welche Anforderungen die Stahlkunden an<br />

Qualität und Preise haben und wie Käufer<br />

trotz der Volatilität der Stahlpreise kalkulieren.<br />

Ferner soll beleuchtet werden, in<br />

welchem Spannungsfeld Eisen- und Stahlschrott<br />

stehen und was die Stahlbranche<br />

gegen steigende Strompreise unterneh -<br />

men kann.<br />

Auf dem Branchentreff begegnen sich<br />

Vorstandsvorsitzende, Mitglieder des Vorstandes,<br />

Geschäftsführer und Mitglieder der<br />

Geschäftsleitung sowie leitende Mitarbeiter<br />

aus der Stahl, Eisen und Metall erzeugenden<br />

und verarbeitenden Industrie, z. B. Maschinenbau,<br />

Automobilindustrie, Schiffbau,<br />

Rohstoffhersteller, Anlagenbau, Zulieferer,<br />

Dienstleister und Händler, Finanzdienstleister<br />

und Kreditinstitute sowie Unternehmensberatungen.<br />

Der erste Tag der Veranstaltung, der<br />

22. <strong>Februar</strong> 2011, beschäftigt sich mit den<br />

Themenfeldern »Der deutsche Stahlmarkt<br />

im gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang«,<br />

»Der internationale Stahlmarkt: Zahlen, Entwicklung,<br />

Ausblick« und »Die Kalkulierbarkeit<br />

der volatilen Stahlpreise«. Am darauffolgenden<br />

Tag wird der Blick auf die Themen<br />

»Anforderungen an den Werkstoff Stahl«<br />

sowie »Rohstoffeinkauf für die Stahlwirtschaft«<br />

gerichtet. Zudem sind Podiumsdiskussionen<br />

angesetzt, ebenso wie »International<br />

Keynotes«, die jeweils ein Hauptakteur<br />

der Branche referiert. Zeit für Zusammenkünfte<br />

zum gegenseitigen Austausch ist eingeplant.<br />

Zum Abschluss ist eine Werksbesichtigung<br />

bei ThyssenKrupp Steel, Duisburg,<br />

möglich.<br />

WW www.handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />

(sm 110201469) K<br />

Erste Middle-East-Steel-Tube-&-<br />

Pipe-Konferenz in Abu Dhabi<br />

Merkel und Erdoğan eröffnen<br />

CeBIT 2011<br />

4. ACOD-Kongress 2011 im<br />

Rahmen der Messe Z 2011<br />

WW London/Abu Dhabi. Metal Bulletin<br />

Events veranstaltet vom 23. bis 24. <strong>Februar</strong><br />

2011 in Abu Dhabi die »Middle East Steel<br />

Tube & Pipe«-Konferenz. Dies wird die erste<br />

Konferenz ihrer Art im Mittleren Osten sein.<br />

Dann geht es um die Bedarfe der Region,<br />

wichtige Partnerschaften vor Ort sowie<br />

Beziehungen zum Irak und Iran. Darüber<br />

hinaus werden u. a. die Fragen erörtert, ob<br />

der Mittlere Osten zum Auffanggebiet für<br />

die chinesischen Überproduktionen und ob<br />

die Türkei der zukünftige Exporteur für<br />

warmgewalzte Coils wird.<br />

WW www.metalbulletin.com/events<br />

(sm 110201530) K<br />

WW Hannover. Die diesjährige CeBIT wird<br />

am 28. <strong>Februar</strong> von Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel und dem türkischen Ministerpräsidenten<br />

Recep Tayyip Erdogan als Vertreter<br />

des Partnerlandes eröffnet. Das wichtigste<br />

Ereignis der internationalen IT-Welt<br />

findet vom 1. bis 5. März 2011 auf dem<br />

Messegelände in Hannover statt. Mit dem<br />

Leitthema »Work and Life with the Cloud«<br />

greift die CeBIT 2011 Cloud Computing, das<br />

zentrale Wachstumsfeld der ITK-Branche,<br />

gezielt auf.<br />

WW www.cebit.de<br />

(sm 110201514) K<br />

WW Leipzig. Der 4. ACOD-Kongress (Automotive<br />

Cluster Ostdeutschland) am 28. <strong>Februar</strong><br />

und 1. März 2011 steht unter dem<br />

Motto »Innovation schaffen, heißt Erfolg<br />

sichern! Zukunftsorientierte Forschung und<br />

Entwicklung als Maßnahme zur Stärkung<br />

der ostdeutschen Automobilindustrie«.<br />

Aktuelle Projekte zu automobilen Schlüsselthemen<br />

bilden einen Kongressschwerpunkt<br />

im Rahmen der Zuliefermesse Z und der<br />

Maschinenbaumesse intec.<br />

WW www.zuliefermesse.de<br />

(sm 110201444) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


66 K Veranstaltungen<br />

Messedoppel intec und Z 2011<br />

Effizienz in der Fahrzeug- und Maschinenproduktion<br />

Leipzig. Das Messedoppel Z 2011 und intec hat in diesem<br />

Jahr die Produktionsforschung für leichtere, energieeffiziente<br />

Autos und Maschinen im Blickfeld. Unter diesem<br />

Ausstellungsschwerpunkt treffen sich die Fachbesucher<br />

vom 1. bis 4. März 2011 in Leipzig.<br />

WW K Zahlreiche deutsche Hochschulen, In -<br />

stitute und Technologienetzwerke präsentieren<br />

ihre neuesten Entwicklungen in der<br />

Produktionsforschung für die Automobilindustrie<br />

und den Maschinenbau. Vor allem<br />

die mitteldeutsche Wissenschaftslandschaft<br />

ist auf der intec, der Fachmesse für Fertigungstechnik,<br />

Werkzeugmaschinen- und<br />

Sondermaschinenbau, und der Zuliefermesse<br />

Z stark vertreten. Unter dem Leitthema<br />

»Forschung für die Zukunft« zeigen<br />

Universitäten und Hochschulen aus der Re -<br />

gion ihre Innovationen für die Produktionstechnik.<br />

So werden von der TU Chemnitz<br />

Wege zur Erschließung von Energieeinsparpotenzialen<br />

im gesamten Produktlebenszyklus<br />

von der Produktentwicklung über<br />

Produktionsprozesse und -systeme bis hin<br />

zur Fabrikplanung aufgezeigt. Eine neue<br />

Technologie der TU Dresden kann Hochleistungs-Faserverbundbauteile<br />

automatisiert in<br />

serienfertigen Taktzeiten fertigen.<br />

Fraunhofer-Gesellschaft<br />

bündelt Kompetenz<br />

Die Fraunhofer-Allianz Automobilproduktion<br />

bündelt die Kompetenz von 17 Instituten<br />

der Gesellschaft und zeigt Innovationen<br />

für eine effiziente und nachhaltige Fahrzeugproduktion<br />

entlang der gesamten Herstellungskette.<br />

Der Stand des Materialforschungsverbundes<br />

Dresden vereint 20<br />

Forschungsinstitute und Unternehmen der<br />

sächsischen Landeshauptstadt. Die mehr als<br />

1.000 Werkstoffwissenschaftler haben sich<br />

in diesem Jahr verstärkt dem funktionsintegrierten,<br />

energieeffizienten Leichtbau verschrieben.<br />

Eine Neuheit im Rahmen des KMU-Innovativ-Projekts<br />

EFFIWELD des Bundesforschungsministeriums<br />

lässt sich auf dem<br />

Gemeinschaftsstand der Verbundsinitiative<br />

Maschinenbau Sachsen VEMAS begutachten.<br />

Die Außenstelle Dresden des Karlsruher<br />

Instituts für Technologie hat ein energieeffizientes<br />

Mikroschweißsystem entwickelt, das<br />

als Exponat auf dem Stand zu sehen ist.<br />

Weitere Forschungseinrichtungen und Technologienetzwerke<br />

stellen ihre Leistungen<br />

unter dem Leitmotiv »Treffpunkt Industrie<br />

und Wissenschaft« vor.<br />

WW www.messe-intec.de<br />

www.zuliefermesse.de<br />

(sm 110201537) K<br />

3. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff in<br />

Vorbereitung<br />

WW Düsseldorf. Die erfolgreichen »<strong>stahlmarkt</strong><br />

» Branchentreffs« anlässlich der<br />

Tube 2010 in Düsseldorf und der Euro-<br />

BLECH 2010 in Hannover werden ihre<br />

Fortsetzung in Stuttgart haben. Am 6. Juni<br />

2011, dem ersten Messetag der Blechexpo,<br />

wird auf dem Stuttgarter Messegelände<br />

der nunmehr 3. »<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff«<br />

stattfinden. Die Veranstaltung hat<br />

sich erfreulicherweise in kurzer Zeit bereits<br />

zu einer »Adresse« entwickelt. Viele Be -<br />

sucher haben schon während der Vorveranstaltungen<br />

darum gebeten, zu den späteren<br />

Branchentreffs wieder eingeladen zu<br />

werden. Der Mix aus Sach information und<br />

Insidergesprächen bei gu tem Essen und<br />

Getränken scheint genau den Geschmack<br />

der Besucher getroffen zu haben. Fotos,<br />

Videos und mehr Informationen zu den<br />

Veranstaltungen im letzten Jahr sind im<br />

Internet zu finden.<br />

WW www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

Branchentreff<br />

(sm 110201573) K<br />

BLECHevents 2011 – Fachmessen<br />

für die Blechbearbeitung<br />

WW London. Die erfolgreich gestarteten<br />

Blechveranstaltungen von Mack Brooks<br />

werden auch 2011 wieder stattfinden. Die<br />

BLECH Russia 2011 findet vom 15. bis 17.<br />

März 2011 erneut in St. Petersburg statt, die<br />

BLECH India 2011 vom 14. bis 17. April<br />

2011 in Mumbai und – neu im Angebot –<br />

die BLECH Nordic 2011 erstmals vom 4. bis<br />

7. Oktober 2011 in Stockholm. BLECH events<br />

sind Treffpunkte für internationale Anbieter<br />

von Maschinen, Werkzeugen und Systemen<br />

zur Blechbearbeitung sowie für Einkäufer,<br />

Fertigungsspezialisten, Entscheidungsträger<br />

und Handelspartner aus den jeweiligen regionalen<br />

Märkten.<br />

WW www.blechevents.com<br />

(sm 10100970) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Veranstaltungen K 67<br />

Düsseldorfer Edelstahltage<br />

2011<br />

WW Düsseldorf. Die Verlag Focus Rostfrei<br />

GmbH veranstaltet gemeinsam mit der<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER),<br />

der Edelstahlhandels-Vereinigung und der<br />

Edelstahl-Vereinigung e.V. die Düsseldorfer<br />

Edelstahltage 2011. Das zentrale Informations-<br />

und Gesprächsforum der Edelstahlbranche<br />

findet am 15. und 16. März an der<br />

Rheinterrasse in Düsseldorf statt.<br />

WW www.edelstahltage.de<br />

STOM Kielce – Fachmesse<br />

für Metallverarbeitung<br />

(sm 110201501) K<br />

WW Kielce. STOM ist eine Messe für Metallverarbeitung<br />

und Metallurgie und findet<br />

2011 vom 22. bis 24. März in Kielce/Polen<br />

zum vierten Mal statt. Das Ausstellungsspektrum<br />

umfasst Metallbearbeitungsmaschinen<br />

(Fräsen, Drehen, Stanzen, Um -<br />

formen, Schleifen, Schneiden, Schweißen),<br />

Oberflächenbehandlungsanlagen, zugehörige<br />

Werkzeuge und Hilfsmittel bis hin zu<br />

Robotern und kompletten Fertigungslinien.<br />

Außerdem werden verschiedene Branchenorganisationen,<br />

Institute, wissenschaftliche<br />

Einrichtungen und Fachverlage mit eigenen<br />

Ständen vertreten sein.<br />

WW www.targikielce.pl/index.<br />

html?k=stom_en&s=index<br />

4. Dow Jones<br />

Stahlmarkt Dialog 2011<br />

(sm 10090684) K<br />

WW Frankfurt. Am 29. März 2011 veranstaltet<br />

die Dow Jones News GmbH in Frankfurt<br />

am Main ihren 4. Dow Jones Stahlmarkt<br />

Dialog. Dabei soll u. a. die Frage untersucht<br />

werden: »Wer bestimmt die Preise?«. Folgende<br />

Themenbereiche sollen zur Klärung<br />

dieser zentralen Frage beitragen: Marktperspektiven,<br />

Rohstoffpreisentwicklung,<br />

Chinas Stahlmarkt, Lieferanten vs. Verarbeiter,<br />

neue Marktbedingungen, Stahlschrott,<br />

die Rolle der Währungsrisiken sowie ein<br />

Preisausblick.<br />

WW www.dowjones-events.de<br />

45. Materialografietagung<br />

(sm 110201587) K<br />

WW Karlsruhe. Die jährliche Metallografietagung<br />

der Deutschen Gesellschaft für<br />

Materialkunde findet 2011 vom 14. bis 16.<br />

September in Karlsruhe statt. Materialografen<br />

und Anwender können sich dort<br />

über die neuesten Erkenntnisse auf dem<br />

Gebiet der Materialografie austauschen.<br />

Die diesjährigen Themen für die Einreichung<br />

von Vortragsvorschlägen sind bis zum 31.<br />

März 2011 ausgeschrieben.<br />

WW www.dgm.de/metallographie<br />

(sm 110201503) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


68 K Veranstaltungen / Vorschau<br />

ISIS.2011 – Die Zukunft<br />

der Oberflächeninspektion<br />

WW Aachen/Düsseldorf. Vom 23. bis zum<br />

24. März 2011 findet in Düsseldorf der<br />

»International Surface Inspection Summit<br />

– ISIS.2011« statt. Hier stehen zukünftige<br />

Anforderungen, erfolgreiche Referenzen<br />

sowie neue Technologien und Methoden<br />

der Oberflächeninspektion für Stahl und<br />

Nichteisenmetalle im Fokus. Erwartet werden<br />

rd. 300 Teilnehmer – alle großen Systemlieferanten<br />

in der Oberflächeninspektion<br />

sind als Sponsoren oder Aussteller dabei.<br />

ISIS.2011 wird am ersten Tag Anforderungen<br />

an die Inspektionssysteme von morgen<br />

vorstellen, etwa an die Kalibrierung, Tiefenmessung,<br />

Inspektion von Brammen und den<br />

Transfer der Daten in die Businessprozesse.<br />

Am zweiten Tag werden dann Antworten<br />

der Systemlieferanten auf diese Anforderungen<br />

präsentiert sowie konkrete Projekte.<br />

So konzentrieren sich einzelne Sessionen<br />

auf die Themen »3-D-Oberflächeninspektion«,<br />

»Von den Daten zur Qualität« und<br />

»Spezielle Technologien«.<br />

WW www.isis-world.com<br />

(sm 110201588) K<br />

OTTI-Seminar:<br />

»Lager optimieren«<br />

WW Regensburg. Schneller, flexibler und<br />

kostengünstiger – das sind die Hauptanforderungen,<br />

denen sich eine erfolgreiche<br />

Lagerführung heute stellen muss. Die Optimierung<br />

des Lagers ist kein statischer, sondern<br />

ein kontinuierlicher Prozess, der das<br />

Wissen über technisch-organisatorische und<br />

betriebswirtschaftliche Zusammenhänge<br />

einer Lagerhaltung voraussetzt. Die Vermittlung<br />

dieses Know-hows ist Ziel des Seminars<br />

»Lager optimieren«, das OTTI (Ostbayerisches<br />

Technologie-Transfer-Institut) am 14.<br />

und 15. März 2011 sowie am 24. und 25.<br />

Oktober 2011 in Regensburg anbietet. Im<br />

Fokus dieses Seminars steht der richtige Einsatz<br />

von neuen Lagerstrategien und Supply-<br />

Chain-Methoden, die Bestände senken und<br />

die Lieferbereitschaft erhöhen können.<br />

WW www.otti.de<br />

(sm 110201557) K<br />

Rohstahlproduktion<br />

im Dezember 2010<br />

Düsseldorf. In Deutschland wurden im<br />

abgelaufenen Monat 3,2 Mill. t und da -<br />

mit 4,5 % mehr Rohstahl erschmolzen<br />

als im Dezember 2009. Für das Gesamtjahr<br />

2010 ergibt sich eine Rohstahlproduktion<br />

von 43,8 Mill. t bzw. ein Plus von<br />

34 % gegenüber dem allerdings sehr<br />

niedrigen, von der Krise gezeichneten<br />

Vergleichswert aus 2009. Die Kapazitäten<br />

waren in Deutschland im vergangenen<br />

Jahr (nominal) zu 84 % ausgelastet.<br />

Der weltweite Durchschnitt lag im<br />

Vergleich dazu bei 78 %.<br />

Für 2011 ist angesichts der unverändert<br />

aufwärtsgerichteten Konjunktur bei den<br />

Stahlverarbeitern mit einem weiteren<br />

Zuwachs bei der deutschen Rohstahlproduktion<br />

von knapp 2 % auf dann 44,5<br />

Mill. t zu rechnen. Die Erzeugung würde<br />

damit ihren Normalisierungskurs fortsetzen:<br />

In dem Zeitraum 2000 bis 2008<br />

wurden in Deutschland durchschnittlich<br />

44,6 Mill. t hergestellt. (sm 110201622) K<br />

Vorschau 03.2010<br />

Steel International<br />

Stahlmarkt Polen<br />

Szenarien zur Marktentwicklung<br />

Auftakt zum Jubiläum 60 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

• »<strong>stahlmarkt</strong>« damals – so fing alles an: 1951, Stahlmarkt<br />

der Nachkriegszeit<br />

• »<strong>stahlmarkt</strong>« heute – Ergebnisse der <strong>stahlmarkt</strong>-Leserumfrage<br />

2010/2011<br />

• Jubiläumsportrait (1): IT-Dienstleister mit Weitblick<br />

Branchenbericht<br />

Stahlverarbeiter kämpfen mit Materialverteuerungen<br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

hierbei u. a.<br />

• von Reinhold Mannel: Immer größere Anforderungen<br />

an die Anarbeitung<br />

• Fitnesskur für »alte« Schneidanlagen<br />

Special: Edelstahl<br />

hierbei u. a.<br />

• Vorschau auf die Düsseldorfer Edelstahltage<br />

• BAU 2011: Neue Anwendungen mit Edelstahl Rostfrei<br />

im Bauwesen<br />

• Innovativer Werkstoff macht PET-Flaschen-Produktion<br />

noch effizienter<br />

• Edelstahlfamilie gewinnt neues Duplexstahl-Mitglied<br />

Veranstaltungen<br />

Hannover Messe 2011<br />

Metall München<br />

Made in Steel und MECSPE, Brescia bzw. Parma<br />

European Coatings Show<br />

Diverse Firmenporträts und Anwenderberichte<br />

• Schweißtechnik: Systemgedanke im Vordergrund<br />

und vieles mehr!<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


Personalien K 69<br />

VIP-Seite<br />

Ruprecht Vondran wurde<br />

75 Jahre<br />

den Dr.-Ing. E.h. verliehen hatte. Ende März<br />

2000 schied er auf eigenen Wunsch aus beiden<br />

Funktionen aus.<br />

Vondran hat für die Stahlindustrie in<br />

Deutschland zahlreiche internationale Funktionen<br />

wahrgenommen: So bei der weltweiten<br />

Organisation »International Iron and<br />

Steel Institute«, der europäischen Stahlorganisation<br />

»Eurofer« und beim »Beratenden<br />

Ausschuss der EGKS«, dessen Präsident er<br />

zeitweise war. Dem Deutschen Bundestag<br />

gehörte er für die CDU 1987 bis 1994 an.<br />

(sm 110201598) K<br />

WW Dipl.-Ing. Baldur Sommer, ehemaliger<br />

Geschäftsführer der Salzgitter Großrohr<br />

GmbH, begeht am 10. <strong>Februar</strong> seinen 70.<br />

Geburtstag.<br />

(sm 110201515) K<br />

WW Prof. Dr. mont. Dipl.-Ing. Alfred Randak,<br />

früher Vorstandsmitglied der Krupp Stahl AG,<br />

feiert am 11. <strong>Februar</strong> seinen 80. Geburtstag.<br />

(sm 110201516) K<br />

WW Sein 60. Lebensjahr vollendet am 19.<br />

<strong>Februar</strong> der Geschäftsführer der Siemens<br />

VAI Metals Technologies GmbH Ing. Friedhelm<br />

Wagener.<br />

(sm 110201517) K<br />

WW Dr. jur. Dr.-Ing. E.h. Ruprecht Vondran,<br />

bis 2000 Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts<br />

VDEh, vollendete am 31. Dezember<br />

2010 sein 75. Lebensjahr. Der gebürtige Niedersachse<br />

und heutige Düsseldorfer beendete<br />

sein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften<br />

mit dem Ersten Staatsexamen.<br />

Nach dem Zweiten Staatsexamen und<br />

der Promotion begann er 1967 seine berufliche<br />

Laufbahn bei der damaligen Wirtschaftsvereinigung<br />

Eisen- und Stahlindustrie.<br />

Von 1969 bis1973 vertrat er deutsche<br />

Stahlinteressen in Japan. Es folgte die Er -<br />

nennung zum Direktor der Abteilung Wirtschaftspolitik.<br />

Weitere Stationen waren<br />

1978 Hauptgeschäftsführer und 1982 Ge -<br />

schäftsführendes Vorstandsmitglied.<br />

1988 wurde Vondran »Präsident« der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl und beendete<br />

damit die jahrzehntelange Tradition der<br />

»Gewaltenteilung« zwischen ehrenamtlichem<br />

Verbandsvorsitzendem und hauptamtlichem<br />

Geschäftsführer. Das war ein<br />

Zeichen für das Vertrauen, das die Branche<br />

in seine Neutralität setzte, was er durch seine<br />

Amtsführung rechtfertigte. 1998 wählten<br />

ihn die Vorstände des VDEh zusätzlich<br />

zum neuen Vorsitzenden für die Wahlperiode<br />

1999/2000, weil die Ehrenämter an der<br />

Spitze beider Schwesterorganisationen in<br />

einer Hand sein sollten. Erstmals führte mit<br />

dem Juristen Vondran ein Nichttechniker<br />

den VDEh, dem freilich 1996 die TU Freiberg<br />

WW Der Aufsichtsrat der Salzgitter AG hat in<br />

seiner ordentlichen Sitzung Mitte Dezember<br />

bedeutsame personelle Entscheidungen<br />

treffen können. Prof. Dr. Wolfgang Leese<br />

hatte im Vorfeld der Sitzung gebeten, die<br />

Führung des Konzerns früher als ursprünglich<br />

vorgesehen weiterzureichen. Prof. Dr.<br />

Heinz Jörg Fuhrmann wurde in der Sitzung<br />

bereits mit Wirkung zum 1. <strong>Februar</strong><br />

2011 zum neuen Vorsitzenden des Vorstandes<br />

der Salzgitter AG ernannt.<br />

Zeitgleich wurde Burkhard Becker, bisher<br />

Finanzvorstand der KHS GmbH und Vorstandsmitglied<br />

der Klöckner Werke AG, zum<br />

Nachfolger von Prof. Dr. Heinz Jörg Fuhrmann<br />

im Ressort Finanzen zum Mitglied des<br />

Vorstandes der Salzgitter AG bestellt.<br />

Dieser nahtlose Übergang von Vorsitz und<br />

Ressortzuständigkeit im Vorstand der Salzgitter<br />

AG war von Prof. Dr. Leese befürwortet<br />

worden, der somit in beiderseitigem<br />

vollen Einvernehmen zum 31. Januar 2011<br />

aus dem Vorstand der Salzgitter AG ausgeschieden<br />

ist.<br />

(sm 110201551) K<br />

WW Dipl.-Ing. Dr. Franz Kainersdorfer wurde<br />

zum neuen Vorstandsmitglied der voestalpine<br />

AG bestellt. Damit regelt der Aufsichtsrat<br />

die Nachfolge von Vorstandsmitglied<br />

Dipl.-Ing. Josef Mülner, Chef der<br />

Division Bahnsysteme, der nach 37 Jahren<br />

Tätigkeit in der voest alpine mit 1. Juli 2011<br />

in den Ruhestand tritt. (sm 110201552) K<br />

WW Am 21. <strong>Februar</strong> begeht der ehemalige<br />

Geschäftsführer und Betriebsdirektor der<br />

Edelstahl Witten-Krefeld GmbH, Dipl.-Ing.<br />

Hans Corsten, seinen 75. Geburtstag.<br />

(sm 110201518) K<br />

WW Dipl.-Betriebswirt Klaus Konrad, Ge -<br />

schäftsführer der Gerd Wolff Maschinenfabrik<br />

GmbH, wird am 21. <strong>Februar</strong> 50 Jahre<br />

alt.<br />

(sm 110201519) K<br />

WW Am 23. <strong>Februar</strong> feiert RNDr. Jaroslav<br />

Raab, Geschäftsführer Hutnictvi zeleza a.s,<br />

seinen 70. Geburtstag. (sm 110201520) K<br />

WW 80 Jahre alt wird am 25. <strong>Februar</strong> Dr.<br />

mont. ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Heribert<br />

Kreulitsch, ehemals Vorstandsmitglied der<br />

VOEST-ALPINE STAHL AG sowie Vorstandsvorsitzender<br />

der VOEST-ALPINE Stahl Linz<br />

GmbH.<br />

(sm 110201521) K<br />

WW Dipl.-Ing. Adolf Binz, früher technischer<br />

Geschäftsführer der Röhrenwerke Bous/Saar<br />

Gesellschaft m. b. H., begeht am 28. <strong>Februar</strong><br />

seinen 80. Geburtstag. (sm 110201522) K<br />

WW Am 4. März 2011 feiert Prof. Dr.-Ing.<br />

Paul Josef Mauk, Professor für Umformtechnik,<br />

Institut für Angewandte Materialtechnik,<br />

Universität Duisburg-Essen, Campus<br />

Duisburg, seinen 60. Geburtstag.<br />

(sm 110201621) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


70 K<br />

Bitte unbedingt beachten:<br />

Anzeigenschluss für Heft 3/2011<br />

ist Freitag, der 11. 02. 2011<br />

Erscheinungstermin ist der 07. 03. 2011<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong><br />

K 71


72 K Inserentenverzeichnis / Impressum<br />

Inserentenverzeichnis<br />

A<br />

Acciaitubi spa 23<br />

AGTOS GmbH 71<br />

Autogena Stahl GmbH 45<br />

B<br />

Bandstahl-Service-Hagen GmbH 2<br />

Frank Brücher Maschinenvertrieb 71<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 21<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 71<br />

D<br />

DM-Stahl GmbH 2<br />

Dolezych GmbH & Co. KG 48<br />

Drösser Stahlhandel 15<br />

E<br />

Evertz Magnetbau GmbH & Co. KG 51<br />

F<br />

Fehr LAGERLOGISTIK AG 31<br />

FIS Informationssysteme und<br />

Consulting GmbH 62<br />

Fröhlich Biegetechnik<br />

GmbH & Co. KG 61<br />

G<br />

Göcke Umformtechnik GmbH 11<br />

GTM-Qualitätsstähle GmbH 49<br />

H<br />

Fritz Himmelmann 52<br />

K<br />

KNAUF INTERFER SE 23<br />

Konecranes GmbH 35<br />

L<br />

Lochanstalt Aherhammer 34<br />

LUBAS Maschinen und Geräte 39<br />

M<br />

Markmann + Müller<br />

Datensysteme GmbH 32/33<br />

MCB Deutschland GmbH 1<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH 1, 7, 8, 61, 67<br />

N<br />

Artur Naumann Stahl AG 53<br />

Nissen & Velten Software GmbH 59<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 34<br />

R<br />

Willy Rapp GmbH 29<br />

RMIG GmbH 33<br />

S<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Handel GmbH<br />

Titel<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 9<br />

Schäfer Werke GmbH 17<br />

Schmolz + Bickenbach U 3<br />

F.W. Schnutz GmbH & Co. U 4<br />

SHComputersysteme GmbH 61<br />

SMS Logistiksysteme GmbH U 2<br />

SpanSet GmbH & Co. KG 43<br />

Springer GmbH 25<br />

SSB Schienensysteme<br />

Brandt GmbH 71<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 13<br />

V<br />

VELOFA Lochbleche GmbH 34<br />

Verlag Stahleisen GmbH 53, 70<br />

W<br />

Woko Magnet- und<br />

Anlagenbau GmbH 41<br />

Gerd Wolff Maschinenfabrik GmbH 29<br />

Beilagen:<br />

Carl Spaeter GmbH, Oberhausen<br />

Focus Rostfrei, Xanten<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, D-40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 (0)211 6707-0, Fax +49 (0)211 6707-517<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 (0)211 6707-538, Fax +49 (0)211 6707-540<br />

E-Mail: maria.jansen@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />

Anzeigenleitung: Katrin Küchler<br />

Tel. +49 (0)211 6707-518, Fax +49 (0)211 6707-629<br />

E-Mail: katrin-kuechler@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 (0)211 6707-527, Fax +49 (0)211 6707-582<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 (0)211 6707-500, Fax +49 (0)211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

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Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch und Ulrich Pasucha GbR<br />

Erkrather Straße 365, D-40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 99,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 114,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum 31. Dezember des<br />

jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 55.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz<br />

festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des<br />

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und andere vom Verlag nicht verschuldete Umstände (z. B.<br />

Streik) können keine Entschädigungsansprüche von<br />

Abonnenten und/oder Inserenten geltend gemacht werden.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

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Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, daß diese von<br />

jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr handelt es<br />

sich häufig um eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich<br />

geschützte Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht<br />

eigens gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des Manuskripts<br />

gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rechte zur<br />

Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur<br />

elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung<br />

von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den<br />

Verlag über. In der unaufgeforderten Zusendung von<br />

Beiträgen und Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge bzw.<br />

Informationen in Datenbanken einzustellen, die vom Verlag<br />

oder von mit diesem kooperierenden Dritten geführt werden.<br />

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ISSN 0178-6571<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2011</strong>

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