COLUMBA Magazin 3-2017
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<strong>COLUMBA</strong><br />
Mögliche Anzeichen eines Burnouts:<br />
Modifiziert nach Lang et al. in Lexa 2013<br />
Wieviel Sterben<br />
und Tod<br />
ist aushaltbar?<br />
Trotz scheinbar idealer Arbeitsbedingungen steigen die Belastungen für das Personal stetig und somit<br />
auch für die ehrenamtlichen BegleiterInnen. Dies kann im schlimmsten Fall zu langen Ausfällen durch<br />
Burn-out Erkrankungen führen.<br />
Von Nadine Lexa<br />
Gedanken Emotionen Physische Veränderungen Verhalten Private und berufliche<br />
Beziehungen<br />
Negative<br />
Einstellung<br />
Gedrückte<br />
Stimmung<br />
Chronische Müdigkeit,<br />
körperliche Erschöpfung<br />
Benutzen von<br />
unpersönlichen Vermeiden von Patientenkontakt<br />
mithilfe „vermeintlich“<br />
gegenüber<br />
und/oder<br />
Reizbarkeit,<br />
Schlafstörungen<br />
Erneuerungen,<br />
abfälligen wichtigerer Tätigkeiten<br />
Anspannung,<br />
u n fl e x i b e l<br />
Muskelverspannungen, Rücken-<br />
Ausdrücken<br />
Nervosität<br />
Rückzug aus privaten Kontakten<br />
(z.B. nicht mehr zu Hause<br />
schmerzen, Kopfschmerzen<br />
gegenüber<br />
Pessimismus<br />
Innere Leere,<br />
Gewichtszunahme oder<br />
Patienten<br />
ans Telefon gehen)<br />
Konzentrationsschwierigkeiten<br />
Misstrauen gegenüber anderen<br />
Gefühllosigkeit<br />
Gewichtsabnahme<br />
Langsamkeit<br />
Ärger, Wut,<br />
oder extreme<br />
Zweifel am Sinn<br />
der Tätigkeit<br />
Zorn (auf<br />
Kollegen,<br />
Vorgesetzte,<br />
Patienten und<br />
sich selbst)<br />
Geschäftigkeit<br />
Häufige<br />
Abwesenheit von<br />
der Arbeit (wegen<br />
Krankheit)<br />
Vermehrter<br />
Kaffee- oder<br />
Tabakkonsum,<br />
Alkohol oder<br />
Medikamentenmissbrauch<br />
„Burn-in“ statt Burn-out<br />
BegleiterInnen, die in einem palliativen<br />
Setting arbeiten, stellen sich täglich<br />
großen Herausforderungen. Neben<br />
einer hohen Flexibilität, Sensibilität,<br />
Empathie und Kommunikationsfähigkeit<br />
müssen sich gerade BegleiterInnen<br />
im Palliativbereich fortwährend von<br />
einer Extremsituation auf die nächste<br />
einstellen. Dies verlangt sehr viel von<br />
den Pflegenden, meist mehr als diese<br />
den Betroffenen noch geben können.<br />
Gerade Pflegende und auch ehrenamtliche<br />
BegleiterInnen neigen quasi zu<br />
einem sozialen „Überengagement“ und<br />
einem gegen sich selbst rücksichtslosen<br />
Einsatz für moralische und sozial<br />
hohe Werte, (Hambrecht, 2011). Dieses<br />
Verhalten kann auf Dauer zu Burn-out,<br />
einem „Ausbrennen“, führen. Hierfür<br />
muss aber zunächst einmal jemand zuvor<br />
vor Begeisterung „gebrannt“ haben,<br />
quasi ein „Burn- in“ stattgefunden haben.<br />
Wenn sich jedoch negative Erfahrungen<br />
häufen, Hindernisse nicht weichen<br />
und die schwierige Realität, die<br />
vielleicht einmal in der Vergangenheit<br />
ideal war, sich nicht ändern, dann kann<br />
aus Freude schnell Frust, aus Hilfsbereitschaft<br />
schnell Spott und aus Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
sogar Abneigung<br />
werden.<br />
Das Feuer der Leidenschaft hat Pflegende<br />
für die Arbeit mit schwerstkranken<br />
und sterbenden Menschen begeistert<br />
und darf diese auf Dauer nicht ausbrennen!<br />
Aus diesem Grund ist es wichtig,<br />
Anzeichen eines Burnouts und erhöhter<br />
Belastungsfaktoren sowie Möglichkeiten<br />
zur Prophylaxe zu kennen.<br />
Anzeichen eines Burnouts<br />
Die Betreuung von schwerstkranken<br />
und sterbenden Menschen kann in den<br />
Begleitern unterschiedliche Gefühle<br />
wie Traurigkeit, Schuld oder Angst<br />
hervorrufen, die verunsichern können.<br />
Aus diesem Grund ist ein reflektierter<br />
Umgang mit den eigenen Emotionen<br />
wichtig, um frühzeitig negative Veränderungen<br />
im Denken und Handeln<br />
festzustellen, um idealerweise frühzeitig<br />
gegen diese anzusteuern. Folgende<br />
Fragen können hierbei hilfreich sein:<br />
Darf ich mich so anrühren lassen?<br />
Müsste ich vielleicht abgestumpfter sein?<br />
Bin ich mittlerweile zu abgestumpft?<br />
„Wichtig ist die Abgrenzung zum Leid des Anderen.<br />
Mir darf es auch nicht schlecht gehen, wenn es<br />
dem unmittelbar Betroffenen schlecht geht.“<br />
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