COLUMBA Magazin 3-2017
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<strong>COLUMBA</strong><br />
sorgung mit Rezepturen, fehlen nicht<br />
arbeiter) 6 , aber das "Apothekenster-<br />
meine Patienten. Natürlich geht es bei<br />
Es ist (so hoffe ich) ersichtlich, welche<br />
erfahren? Wer ist nachts, an Sonn- und<br />
durch seine Vor-Ort-Apotheken, wird<br />
zuletzt in der Versorgung der Palliativ-<br />
ben" wird kommen bzw. beginnt be-<br />
dieser juristischen Farce aber auch um<br />
Auswirkungen dies auf die Versorgung<br />
Feiertagen für Sie (als Angehörige und/<br />
künftig wie „auf (Ver-)Sand gebaut“ sein.<br />
patienten! Das Versorgungsnetz der<br />
reits: Aktuelle Zahlen verzeichnen eine<br />
meine Existenz, die Arbeitsplätze mei-<br />
eines so leicht gefährdeten Patienten-<br />
oder Betroffene) da? Wer stellt zeitnah<br />
Arme Patienten, armes Deutschland.<br />
deutschen Apotheken wird natürlich<br />
Apothekenzahl von knapp 20.000 in<br />
ner Mitarbeiter. Und ich würde lügen,<br />
kollektivs, wie wir es im Palliativbereich<br />
aufwändige, aber (über-)lebenswichtige<br />
nicht über Nacht zerreißen – zuerst<br />
Deutschland, so niedrig wie Anfang der<br />
würde ich den leidigen Kaufmann ver-<br />
finden, haben wird. Bricht man Apo-<br />
Rezepturen her und liefert sie Ihnen?<br />
werden die Maschen des Netzes größer<br />
1990er-Jahre, und die Prognosen gehen<br />
schweigen, der ich als Apotheker nun<br />
theken vor Ort durch den instrumen-<br />
Die Antwort auf all diese Fragen ist im-<br />
werden, es wird so lange zu Entlassun-<br />
weiter von vermehrten Schließungen<br />
mal auch bin.<br />
talisierten Rezeptraub das Rückgrat,<br />
mer die gleiche: Nicht (!) die Versand-<br />
gen des Personals kommen, bis eine<br />
aus. 7<br />
Primär treiben mich jedoch die echte<br />
bricht man gleichzeitig das Rückgrat<br />
apotheke!<br />
Apotheke nicht mehr ordnungsgemäß<br />
geführt werden kann. Daraufhin er-<br />
Schonungslose Wahrheiten<br />
Sorge um die Patienten und der Horror<br />
angesichts der offensichtlichen Ver-<br />
der Versorgung in Gänze. Allein von<br />
Rezepten mit Rezepturen, Betäubungs-<br />
Sollte übrigens das Vergütungssystem,<br />
folgt die Schließung. Es wird nicht so<br />
Man wird sich jetzt sicherlich fragen,<br />
schlechterung in der Versorgung, die<br />
mitteln oder Hilfsmitteln (von all jenen<br />
also die Preisbindung und das sich da-<br />
plötzlich gehen, wie im Fall Schlecker<br />
warum dieser Sachverhalt jetzt in der<br />
durch die Handlungsunwilligkeit des<br />
Bereichen also, die durch Krankenkas-<br />
raus ergebende Fixhonorar am Ende<br />
oder Tengelmann (aber es wird auch<br />
Columba thematisiert wird und ob das<br />
Gesetzgebers sowie durch die Blocka-<br />
sen und Gesetzgebung unrentabel und/<br />
doch infrage gestellt werden, so wird die<br />
keinerlei politische Rettungsaktion für alles so schlimm werden wird, wie<br />
die ca. 150.000 Arbeitnehmer geben wie geunkt wird. Zunächst: Mir persönlich<br />
damals für die 15.000 Tengelmann-Mit-<br />
geht es als heilberuflich Tätiger um<br />
Beschließt die neue Bundesregierung im September nämlich nicht<br />
das Versandverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel, dann<br />
dehaltung verschiedener Oppositionsparteien<br />
bewusst in Kauf genommen<br />
werden. 8<br />
oder für den Versand zu aufwändig oder<br />
unmöglich zu beliefern sind,) kann eine<br />
Apotheke nicht überleben. Es stellt sich<br />
also die Frage: Wer wird in Zukunft diese<br />
Versorgung leisten? Zeitnah, schnell<br />
und komplikationslos? Zu wem können<br />
Patienten gehen und ohne Termin<br />
oder Warteschleife Hilfe und Beratung<br />
Honorierung anderer Berufe mit ähnlicher<br />
Vergütungsstruktur (allen voran<br />
die Gebührenordnung der Mediziner)<br />
als nächstes auf dem Prüfstand stehen<br />
– mit ebensolchen drastischen Folgen!<br />
Sie sehen, liebe Leser: das einstmals sichere<br />
System wird bewusst erodiert und<br />
sein festes Fundament, die Versorgung<br />
Christian Redmann<br />
Inhaber Stadt-Apotheke Ebermannstadt,<br />
Apotheker weitergebildet in Geriatrischer<br />
Pharmazie und Homöopathie und<br />
Naturheilverfahren, zertifiziert für<br />
Palliativpharmazie sowie Heimversorgung.<br />
Medikationsmanager der Bayerischen Akademie<br />
für Klinische Pharmazie.<br />
wird die Zahl der Apotheken vor Ort abnehmen:<br />
Damit wird die Versorgung mit für Palliativpatienten wichtigen Rezepturarzneimitteln<br />
sowie Rezepturen generell nicht mehr hergestellt werden können<br />
wird die Versorgung mit Betäubungsmitteln unmöglich:<br />
Rechtlich ist kein Versand von Betäubungsmitteln erlaubt, sie wäre auch absurd angesichts des<br />
Missbrauchspotenzials, der Brisanz der jeweiligen Erkrankungen und der zeitnahen Versorgung<br />
Quellen:<br />
1<br />
Zum Aktienkurs der Muttergesellschaft „Zur Rose“: www.finanzen.net/aktien/Zur_Rose-Aktie<br />
2<br />
Es werden bewusst keine Firmennamen verwendet, um keine Plattform für diese Anbieter zu schaffen.<br />
3<br />
Siehe hierzu: www.abda.de/themen/recht/preise-und-honorare/preisbildung-bei-arzneimitteln<br />
4<br />
Siehe hierzu: www.abda.de/themen/recht/preise-und-honorare/apothekerverguetung<br />
5<br />
Das EuGH-Urteil in voller Länge: www.deutsche-apotheker-zeitung.de/_Resources/Persistent/42857959e9b24652d4b7489df71ccd927c03ee8c/EuGH%20C_0148_2015%20DE%20ARR.pdf<br />
6<br />
Siehe hierzu: http:/www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/politik/nachricht-detail-politik/groehe-spd-ist-marktliberal-apotheke-versandhandel-gesundheitsminister<br />
7<br />
Siehe hierzu: www.aerzteblatt.de/nachrichten/72772/Apothekenzahl-weiter-ruecklaeufig<br />
8<br />
Für die nächste Bundestagswahl als Denkanstoß: www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/<strong>2017</strong>/03/21/wer-ist-fuer-das-rx-versandverbot-wer-dagegen<br />
wird die Versorgung mit Hilfsmitteln erheblich erschwert:<br />
m. W. erfolgt bislang keine Hilfsmittellieferung durch den Versand<br />
werden die Wege für Patienten in Not (an Sonn- und Feiertagen, nachts) länger werden,<br />
da die Zahl der am Nacht- und Notdienst teilnehmenden Apotheken abnimmt.<br />
wird die Arzneimittelsicherheit erheblich gefährdet werden,<br />
da keinerlei persönliche und unmittelbare Beratungsmöglichkeit gegeben ist bzw. allenfalls auf Eigeninitiative per Hotline<br />
oder Videochat erfolgt (vorausgesetzt der Patient weiß überhaupt um die Notwendigkeit der Beratung)<br />
wird die Arzneimittelsicherheit erheblich gefährdet werden,<br />
da Fehl-, Doppel-, oder ausgelassene Medikation nicht mehr festgestellt werden können (wodurch die Qualität der Therapie<br />
abnimmt und die Therapieversagen durch Nebenwirkungen oder durch Fehl- oder Doppelmedikation zunehmen können)<br />
werden nicht zuletzt Angehörige und Patienten den niederschwelligen Zugang zu einem fachlich kompetenten Ansprechpartner<br />
unwiederbringlich und ersatzlos verlieren<br />
Sie stehen<br />
bei uns im<br />
Mittelpunkt!<br />
Homecare-Versorgung<br />
Homecare-Versorgungen sind bei Patienten erforderlich, die<br />
auf eine aktive Unterstützung von außen angewiesen sind.<br />
Die vor Ort durchgeführten Leistungen sind auf die individuellen<br />
Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet und erstrecken<br />
sich überwiegend auf folgende fünf Anwendungsfelder:<br />
• Inkontinenz<br />
• Stoma-Versorgung<br />
• Enterale/Parenterale Ernährung<br />
• Wundversorgung<br />
Unser Service und unsere Leistungen<br />
• spezialisierte, examinierte Pflegefachkräfte<br />
(Stomatherapeuten, Inkontinenzexperten und<br />
Ernährungsberatung, Wundexperten nach ICW)<br />
• regelmäßige und kostenlose Hausbesuche<br />
• Vernetzung mit Fachärzten, ambulanten Pflegediensten<br />
und Krankenkassen<br />
• individuelle Anpassung und Beratung zu Hause<br />
• kostenlose Belieferung von medizinischen Produkten<br />
• 24 Stunden Medizintechnischer Notdienst<br />
-Homecare · Heganger 18 · 96103 Hallstadt · Tel. 0951 96600-41 · Fax 0951 96600-39 · homecare@mediteam.de<br />
©istockphoto · Studio1 01/<strong>2017</strong><br />
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