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Essen - coolibri Dezember 2017

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KINO<br />

Coco – Lebendiger als das Leben! | Start: 30.11.<br />

Foto: <strong>2017</strong> Disney Pixar All Rights Reserved<br />

S.U.M. 1 | Start: 7.12.<br />

Foto: Universum Film<br />

Tot aber lustig<br />

Alle Jahre wieder bringt das Animationsstudio Pixar mal keine Fortsetzung<br />

von Cars, Toy Story oder Monster AG auf den Markt, sondern mutigen, originellen<br />

Stoff. Mit „Coco“ wagt man sich nun an das nicht wirklich blumige<br />

Thema Tod, präsentiert das aber in knallbunten Farben und Formen, inspiriert<br />

vom mexikanischen Tag der Toten. In besagtem Mexiko verirrt sich<br />

der junge Miguel ins Reich der Toten, wo er auf der Suche nach seinem Idol,<br />

dem Sänger Ernesto de la Cruz, auf dahingeschiedene Verwandte und andere<br />

skelettale Unterweltsbewohner trifft. So makaber das Szenario, so<br />

leichtfüßig handhabt der Film die schwere Thematik. Mit gesteigertem Taschentuchverbrauch<br />

ist aber auch bei diesem Pixar-Werk zu rechnen.<br />

USA <strong>2017</strong>, R: Lee Unkrich, Adrian Molina<br />

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und Stickersheet auf <strong>coolibri</strong>.de<br />

100 Tage Solo-Show<br />

Von dystopischer Science Fiction bekommt die Welt dieser Tage nicht genug<br />

– kein Wunder, scheint unsere eigene Realität doch oft genug wie eine<br />

verkehrte Wirklichkeit. Immerhin wurden wir noch nicht von einfallenden<br />

Aliens unter die Erdoberfläche getrieben und müssen die Reste der Zivilisation<br />

verteidigen. Anders sieht das für S.U.M 1 aus, der als Soldat in<br />

besagtem Szenario auf eine hunderttägige Mission im Wachturm gesandt<br />

wird. In der Isolation seiner langen Wache stellt der junge Soldat mehr und<br />

mehr Fragen, stößt auf Ungereimtheiten, versinkt in Paranoia. „S.U.M 1“ ist<br />

eine interessante Exploration der psychologischen Effekte von Einsamkeit,<br />

auch wenn die Geschichte keine wirklich neue ist. Die teils arg zweifelhafte<br />

Qualität von Computereffekten spielt derweil Hauptdarsteller Iwan<br />

Rheon an die Wand, der hier eine beachtliche Solo-Show hinlegt.<br />

DEU 2016; R: Christian Pasquariello, D: Iwan Rheon<br />

Dieses bescheuerte Herz | Start: 21.12.<br />

Foto: <strong>2017</strong> Constantin Film Verleih GmbH / Jürgen Olczyk<br />

Whatever happens | Start: 30.11.<br />

Foto: Marc Reimann<br />

Dieser bescheuerte Film<br />

Lenny ist Chirurgenkind, verprasst Papis Moneten im P1 und lottert sein<br />

Leben vor sich hin. Als Vater der Kragen platzt, setzt er den Sohn darauf<br />

an, Zeit mit dem schwer herzkranken David zu verbringen, um die Lektionen<br />

des Lebens zu erlernen. „Dieses bescheuerte Herz“ ist einer dieser<br />

Filme, der alle fünf Minuten mit dem nächsten Popsong das Kommando<br />

für eine neue Emotion gibt, der alles einwattiert, verträglich sterilisiert<br />

und kaum mehr als einen hohlen Nachklang hinterlässt. Alles ist eine Note<br />

zu drüber und doch nicht wirklich gewagt, alles ist irgendwie schlimm,<br />

aber am Ende doch okay. Wer sich einfach zwei Stunden an Tränendrüsen<br />

und Lachmuskeln kitzeln lassen will, ohne ernsthaft fühlen zu müssen,<br />

der wird hier mit gut gemeinter Story nach wahren Begebenheiten, Leinwandliebling<br />

M’Barek und herausforderungsloser Regie bestens bedient.<br />

DEU <strong>2017</strong>, R: Marc Rothemund, D: Elyas M‘Barek, Philip Schwarz<br />

44<br />

Schwunglose Schmonzette<br />

„Whatever happens“ erzählt die Geschichte von Julian und Hannah, von<br />

ihrer Beziehung zueinander und zu ihrer gemeinsamen Wohnung, den<br />

ganzen langen Weg vom ersten Kennenlernen bis zur Trennung, vom Einzug<br />

bis zum letzten Überstreichen dieses Raumes geteilter Erinnerungen.<br />

Der Film schafft es dabei nicht immer, den Zuschauer einzufangen und<br />

mitzunehmen, wirkt beizeiten arg schwunglos und ist doch nicht mal annähernd<br />

so romantisch und ernst, wie er selber von sich annimmt. So<br />

wandeln die Protagonisten frei von jeglicher ideologischer Herausforderung<br />

teils wie leblose Porzellanfiguren durch ein Puppenhaus, leiden dabei<br />

an ihren Erste-Welt-Problemen und wirken selbst in Momenten aalglatt,<br />

die eigentlich bewegen sollen. Whatever.<br />

DEU <strong>2017</strong>, R: Niels Laupert<br />

D: Fahri Yardim, Sylvia Hoeks, David Zimmerschmied, Victoria Mayer

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