14.12.2012 Aufrufe

Gewaltprofil des deutschen Fernsehprogramms. Eine Analyse des ...

Gewaltprofil des deutschen Fernsehprogramms. Eine Analyse des ...

Gewaltprofil des deutschen Fernsehprogramms. Eine Analyse des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

http://www.mediaculture-online.de<br />

Kältewellen, oder Dürrekatastrophen), so wurde sie im Falle dieser <strong>Analyse</strong> nicht<br />

berücksichtigt. 2) beeinflußbaren Katastrophen; dabei handelt sich meist um Unglücke<br />

und Unfälle, die sehr viel direkter und stärker im menschlichen Einflußbereich stehen,<br />

häufig durch menschliches Versagen ausgelöst werden und häufig eine „technische“<br />

Komponente haben (z.B. Schiffsunglück, Zugunglück usw.). Diese „Katastrophen“ wurden<br />

bei einem Teil der Ergebnisse einbezogen, um auch die Darstellung der „gefährlichen<br />

Welt“ allgemein erfassen zu können, bei den Ergebnissen zur Gewalt und Aggression<br />

wurden sie allerdings nicht berücksichtigt (siehe Ergebnisteil).<br />

5.2 Definition der <strong>Analyse</strong>ebenen<br />

<strong>Eine</strong> grundlegende Frage der Inhaltsanalyse war und ist, wie - in diesem Fall - Aggression<br />

bzw. aggressive Handlungen zu quantifizieren seien. Hier reichen die Möglichkeiten von<br />

der reinen Auszählung der gezeigten Leichen oder der Messung einzelner motorischer<br />

Angriffsbewegungen (häufig als „Fliegenbeinzählerei“ apostrophiert) bis hin zu der eher<br />

ganzheitlichen Erfassung aggressiver Handlungsstrukturen mit unterschiedlichen Gewich-<br />

tungen für verschiedene Aggressionsformen. Die reine „Leichenzählung“ mag zwar für die<br />

Beschränkung auf das - vermutlich emotional wirkende - Einzelbild ausreichen, die<br />

kognitive Komponente aber - Einordnung in einen Handlungs- und Begründungsrahmen -<br />

erfordert eine darüberhinausreichende Erfassung.<br />

Daher wurde Aggression, wie schon beschrieben, mehrschichtig erfaßt: als Teil einer<br />

gesamten Sendung, als Teil einer in sich kontinuierlich verlaufenden Ereignissequenz und<br />

auch als einzelner konkreter aggressiver Akt (z.B. Zuschlagen). Die Gesamtsendung stellt<br />

einen Kompositionsrahmen dar, der häufig auch komplexe Einordnungen erlaubt, die<br />

Ereignissequenz gibt den unmittelbaren Begründungs- und<br />

Konsequenzenzusammenhang für eine spezifische Aggression oder Aggressionsfolge an<br />

(siehe Methoden-Kapitel), während der Einzelakt dem konkreten Zeigen der direkten<br />

motorischen Ausübung der Aggression einschließlich unmittelbarer Vorbereitung/Absicht<br />

und Schädigung entspricht.<br />

Im ersten Auswertungsschritt wurde als <strong>Analyse</strong>ebene die „aggressive Ereignissequenz“<br />

(ES) gewählt, d.h. eine kontinuierlich verlaufende Handlung, die auch die deutlich<br />

gezeigte Vorbereitung und Begründung einer Aggression wie auch deren direkte Folgen<br />

beinhalten kann, aber nicht muß: häufig werden Gewalttaten ohne wirklichen<br />

42

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!