14.12.2012 Aufrufe

Gewaltprofil des deutschen Fernsehprogramms. Eine Analyse des ...

Gewaltprofil des deutschen Fernsehprogramms. Eine Analyse des ...

Gewaltprofil des deutschen Fernsehprogramms. Eine Analyse des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

http://www.mediaculture-online.de<br />

1991 gab es etliche solcher Ereignisse. In den ersten Monaten den Golfkrieg, der durch<br />

Live- und Sondersendungen den normalen Programmablauf fast völlig außer Kraft setzte.<br />

Ende August/Anfang September den Moskau-Putsch mit seinen Folgeerscheinungen.<br />

Hinzu kam die „feiertagsintensive“ Zeit im Frühjahr und die regelmäßigen Sport-<br />

Großveranstaltungen. Streng genommen müßte man eine Programmstichprobe über ein<br />

ganzes Jahr streuen. Dabei wären dann Sondereignisse Teil einer übergreifenden<br />

Normalität. Dies war jedoch aufgrund der Vorgaben <strong>des</strong> Projekts nicht möglich und würde<br />

allgemein wohl auch jeden Rahmen sprengen. Von daher sollte die Stichprobe<br />

weitgehend normale Programmschemata abdecken. Allerdings fiel in den<br />

Erhebungszeitraum (s.u.) der Jugoslawien-Konflikt. Dabei reichte aber die<br />

Berichterstattung insgesamt nicht über die fast immer im Programm vorkommenden<br />

zeitlich begrenzten Sondersendungen (wie z.B. „Brennpunkt“) hinaus. Dies wurde <strong>des</strong>halb<br />

als Normalfall gewertet.<br />

Für die Stichprobenziehung war eine weitere Vorgabe, daß Aufzeichnung und Vercodung<br />

unmittelbar aufeinanderfolgen sollten. Die Rater sollten möglichst „naiv“ an die Sendung<br />

selbst herangehen, also möglichst nicht schon durch das frühere Anschauen eines Films<br />

bereits ein Bedeutungskonzept <strong>des</strong> Gesamtkontexts entwickelt haben. Natürlich läßt sich<br />

eine einzelne Bekanntheit von Inhalten nicht völlig ausschließen, sie wurde aber von uns<br />

kontrolliert, sollte jedenfalls nicht den normalen Programmwiederholungsanteil<br />

übersteigen und vor allem nicht durch die Untersuchung selbst erzeugt werden. Da den<br />

Ratern aber nicht über längere Zeit Fernsehabstinenz aufzuerlegen war (sie stellte sich<br />

wohl nach der Untersuchung vorübergehend von selbst ein), konnte erst nach<br />

Fertigstellung und Testung <strong>des</strong> Kategoriensystems (s.o.) die Stichprobenziehung<br />

erfolgen.<br />

Als <strong>Analyse</strong>zeitraum wurde eine gesamte Programmwoche pro Sender (ausgewiesen<br />

durch die verschiedenen Programmschemata) zugrundegelegt. Erfaßt werden sollte<br />

allerdings eine „künstliche“ Woche aus einem Gesamtzeitraum von acht Wochen.<br />

Nach den genannten zeitlichen und strukturellen Vorgaben wurde für die Zeit vom 17.06.<br />

bis 11.08.1991 jedem Programmplatz (ausgewiesen durch die Programmschemata der<br />

Sender) pro Tag und Sender eine Zahl zwischen 1 und 8 zugeordnet. Diese Zahl<br />

bestimmte die Woche, in der die Sendung auf diesem Programmplatz aufgezeichnet<br />

48

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!