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DorfStadt 17-2017

Wir sind Elbvororte. Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld.

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Seit dem Wochenende des<br />

25. November 20<strong>17</strong> gastiert<br />

das Marionettentheater<br />

Thomas Zürn wieder mit<br />

seinen für Jung und Alt<br />

gleichermaßen faszinierenden<br />

Produktionen von<br />

Märchen- und Kinderbuchklassikern<br />

im Jenisch Haus. Die<br />

Inszenierungen des von der<br />

Welt am Sonntag einst als<br />

„Gepetto des Nordens“ geadelten<br />

Marionettenkünstlers Thomas<br />

Zürn, begeistern nicht nur<br />

Kinder, sondern sorgen auch<br />

bei Erwachsenen aufgrund<br />

ihrer natürlichen Grazie für<br />

Staunen und Faszination. Das<br />

Repertoire der kunstvoll gestalteten<br />

Stücke, die zum Teil von<br />

Live-Musik begleitet werden,<br />

reicht in dieser Spielzeit von<br />

„Der gestiefelte Kater“ über<br />

„Der Kaiser und die Nachtigall“<br />

bis zu „Die kleine Hexe“ und<br />

„Krabat“.<br />

Den Beginn macht in dieser<br />

Spielzeit „Der gestiefelte Kater“,<br />

eines der beliebtesten Märchen<br />

aus der Sammlung der Gebrüder<br />

Grimm. Thomas Zürn hat<br />

den Märchenstoff für das klassische<br />

Marionettentheater bereits<br />

vor sechs Jahren inszeniert<br />

und gemeinsam mit Diana<br />

Skoda in Szene gesetzt. Sie<br />

präsentieren mit ihren beeindruckenden<br />

Marionetten das<br />

bekannte Volksmärchen in<br />

einer ursprünglichen aber auch<br />

komödiantischen Form.<br />

Vor 30 Jahren feierten Ralf<br />

Königs Comics große Erfolge,<br />

Mitte der 90er Jahre<br />

landete Sönke Wortmanns<br />

gleichnamiger Film mit Til<br />

Schweiger und Katja Riemann<br />

in den Hauptrollen<br />

einen Hit. Und seit dem Sommer<br />

erobert die Komödie um<br />

Axel, Doro und Norbert die<br />

Theaterbühne – mit spritzigen<br />

Texten, ohrwurmverdächtigen<br />

Melodien und viel Witz garantiert<br />

die Produktion ein frisches<br />

und unterhaltsames Musicalerlebnis<br />

der Extraklasse!<br />

Axel und Doro könnten so<br />

glücklich sein – sie sind jung,<br />

sexy und verliebt. Doch während<br />

Doro für eine Beziehung<br />

bereit ist, kann Axel sich nicht<br />

vorstellen, seine unwiderstehliche<br />

Männlichkeit nur einer<br />

ELBVORORTE<br />

Allein der Besuch des Theatersaals<br />

im Jenisch Haus ist<br />

einen Besuch wert. Durch das<br />

großzügige Foyer des einstigen<br />

Landsitzes Baron Voghts mit<br />

seinen großzügig-klasizistischen<br />

Stuckverzierungen gelangen<br />

die Besucher über das<br />

großzügige Treppenhaus im<br />

Zentrum des Jenisch Hauses in<br />

die erste Etage und dann weiter<br />

über eine kleinere Treppe in die<br />

Dachetage der Villa, in der sich<br />

auch der Marionettentheatersaal<br />

befindet. 40 bis 50 Zuschauer<br />

finden hier Platz vor<br />

der kleinen Marionettenbühne,<br />

auf der Thomas Zürn und seine<br />

Kollegen Magisches vollbringen:<br />

Die Zuschauer werden<br />

auf’s Angenehmste in eine<br />

phantastische Märchenwelt<br />

entführt. Die Marionettenspieler<br />

lassen ihre Puppen lebendig<br />

werden. Dass die Figuren an<br />

Fäden hängen, kann der aufmerksame<br />

Besucher lediglich<br />

an der Art der Bewegung erkennen,<br />

die für das Marionettentheater<br />

so prägend ist.<br />

Viel mehr müssen sich die<br />

Marionettenspieler hinter der<br />

Bühne mit den Fäden ihrer<br />

Puppen auseinandersetzen,<br />

denn wenn sich mal zwei<br />

Puppen ineinander verheddern<br />

oder gar purzelbaumschlagend<br />

herunter fallen, dauert es eine<br />

Weile, bis die Fäden entknotet<br />

wurden… – während einer Vorstellung<br />

sollte das möglichst<br />

nicht passieren, denn Handlung,<br />

Musik, Lichtstimmung,<br />

Kulissen und Dialoge sind so<br />

aufeinander abgestimmt, dass<br />

Pannen dieser Art sofort auffallen<br />

würden. Daher ist ein eingespieltes<br />

Team hinter der<br />

Bühne für das Gelingen einer<br />

K u l t u r <strong>DorfStadt</strong>-Zeitung <strong>17</strong>/20<strong>17</strong> • 14.12.20<strong>17</strong> • 9<br />

Wer hier die Fäden zieht, hat die Geschichte in der Hand<br />

Magisches Marionettentheater im Jenisch Haus | Markus Krohn<br />

GROß FLOTTBEK<br />

Marionettenspieler Diana Skoda, Peter Ross und Thomas Zürn mit Marionetten aus „Der gestiefelte Kater“<br />

Blick hinter die Kulissen<br />

Frau zu widmen. Und so kommt<br />

es wie es kommen muss: Doro<br />

erwischt ihren Axel in flagranti<br />

mit einer anderen und wirft<br />

ihn kurzerhand aus ihrer Wohnung<br />

und aus ihrem Leben.<br />

Aber so einfach ist das nicht –<br />

denn Doro ist schwanger.<br />

Axel ahnt nichts von seinem<br />

Vaterglück. Stattdessen trifft er<br />

Norbert, der ihn sehr bereitwillig<br />

bei sich aufnimmt, denn<br />

Axel ist nicht nur für die Frauenwelt<br />

eine interessante Herausforderung…<br />

Und während<br />

Norbert ihn in eine Szene einführt,<br />

die für Axel in jeglicher<br />

Hinsicht vollkommen neu ist,<br />

begibt sich Doro auf verzweifelte<br />

Suche nach dem Vater<br />

ihres ungeborenen Kindes…<br />

und findet ihn im Bett mit<br />

Norbert. Eine Reihe von<br />

Marionettentheater-Aufführung<br />

unerlässlich. Die Mitspieler<br />

verlassen sich hundertprozentig<br />

aufeinander, jeder<br />

Handgriff muss sitzen. Hochkonzentration<br />

hinter der Bühne.<br />

Neben Thomas Zürn sind das<br />

bei der Inszenierung von „Der<br />

gestiefelte Kater“ Diana Skoda<br />

und Peter Ross.<br />

Der Groß-Flottbeker und Marionettentheatergründer<br />

Thomas<br />

Zürn ist ursprünglich ausgebildeter<br />

Holzbildhauer. Von<br />

1993 bis 2000 lernte er das Marionettenspiel<br />

beim Schwäbisch<br />

Haller Marionettentheater<br />

„Gerhards Marionetten“ kennen.<br />

Für ihn eine „geniale Erweiterung<br />

für einen Holzschnitzer“.<br />

Vor <strong>17</strong> Jahren gründete<br />

er seine eigene Bühne und<br />

entwickelte eigene Inszenierungen<br />

im Tourneebetrieb. Aber<br />

nicht nur: Auch die Kulissen,<br />

Kostüme, Puppen...<br />

Unterstützt wird er von Diana<br />

Skoda, studierte Illustratorin<br />

und Grafikerin, die sich vor<br />

allem um die Gestaltung der<br />

Jung, sexy, verliebt – aber auch glücklich?<br />

Ralf Königs Comic »Der bewegte Mann« auf der Theaterbühne im Altonaer Theater. Vorstellungen bis zum 13. Januar | Konrad Matzen<br />

Es geht heiß her auf der Bühne des Altonaer Theaters<br />

Foto: Baraniak<br />

Foto: Krohn<br />

Foto: Krohn<br />

Missverständnissen und emotionales<br />

Chaos sind definitiv<br />

vorprogrammiert.<br />

Zwischen Potenzmitteln und<br />

bauchfreien Sporttops, Diskussionen<br />

zu Tofuwurst und<br />

Monogamie ist „Der bewegte<br />

Mann“ eine musikalische Komödie,<br />

die voller Witz und<br />

Ironie mit nahezu allen Klischees<br />

hetero- und homosexueller<br />

Beziehungen spielt. Dabei<br />

treibt jede der Figuren das<br />

Gleiche an: die Sehnsucht nach<br />

der großen Liebe.<br />

Der Bewegte Mann<br />

Vorstellungen bis 13. Januar im<br />

Altonaer Theater<br />

Museumstraße <strong>17</strong><br />

Tel.: 39 90 58 70<br />

www.altonaer-theater.de<br />

Karten: 36–56 €<br />

Kulissen kümmert. Das Marionettenspielen<br />

lernte sie bei<br />

Thomas Zürn im laufenden<br />

Betrieb.<br />

Ebenfalls seit Jahren dabei ist<br />

Peter Ross, der erfahrenste Marionettenspieler<br />

und Schauspieler<br />

im Team. Früher war<br />

Ross Sprecher bei der Augsburger<br />

Puppenkiste, die die<br />

meisten Kinder und Erwachsenen<br />

heute noch mit Inszenierungen<br />

wie „Urmel aus dem<br />

Eis“ oder „Jim Knopf und Lukas<br />

der Lokomotivführer“ aus dem<br />

Fernsehen kennen.<br />

Unterstützt werden die drei bei<br />

einigen Vorstellungen mit Live-<br />

Musik von den Musikerinnen<br />

Christine Brückner (Akkordeon,<br />

Komposition), Dorothea<br />

Geiger (Violine), und Mareike<br />

Reinert (Querflöte).<br />

Der Spielplan liest sich wie ein<br />

Programm für Kinder. Dementsprechend<br />

sind im Jenisch-<br />

Haus viele Familien anzutreffen.<br />

Auch Sonderaufführungen<br />

für Kindergärten bietet das<br />

Theater an. Allerdings schätzen<br />

zunehmend auch Erwachsene<br />

die Kunstform des Marionettentheaters.<br />

Die Inszenierungen<br />

von beliebter Kinder- und Jugendliteratur<br />

wie „Der gestiefelte<br />

Kater“, „Der Kaiser und die<br />

Nachtigall“ oder „Die Kleine<br />

Hexe“, „Der kleine Prinz“ und<br />

„Krabat“ sind künstlerisch<br />

liebe- und hochanspruchsvoll<br />

inszeniert. Besonders beeindruckend<br />

sind die vielen kleinen<br />

kreativen Ideen, die die<br />

Stücke liebenswert machen und<br />

den Theaterbesucher manchmal<br />

auch schmunzeln lassen. Ein<br />

Genuss für jeden Erwachsenen,<br />

aber auch für Kinder.<br />

Marionettentheater<br />

im Jenisch Haus<br />

Baron-Voght-Straße 50<br />

www.marionetten-spieler.de<br />

Vorstellungen Sbd. und So. 15<br />

Uhr, ggf. Sondervorstellungen<br />

Dezember: Der Kaiser und die<br />

Nachtigall;<br />

Januar: Die kleine Hexe;<br />

Februar: Kalif Storch<br />

März: Krabat und Eine Reise<br />

in die Kleine Welt<br />

April: Der Kleine Prinz<br />

Draussen vor der Tür<br />

In Hamburg kann ja alles zum<br />

Musical werden. Schwarzhumorig<br />

und hintergründig widmen<br />

sich die Musiker „Engelbach&Weinand“<br />

erneut der<br />

Musicaliserung ungeeigneter<br />

Stoffe.<br />

Dabei gerät Kriegsheimkehrer<br />

Beckmann ins taumelnde Gedränge<br />

einer amüsierwütigen<br />

Nachkriegs-Reeperbahn. Ein<br />

zweifelhafter Theaterdirektor<br />

haut in die verstimmten Saiten<br />

des Klaviers und der einbeinige<br />

Chor der Kriegsversehrten schlägt<br />

mit seinen Krücken den Takt<br />

dazu. Hervor blitzt der Kern der<br />

Fabel: die schlichte Erzählung<br />

vom Außenseiter, dem die<br />

Gesellschaft keinen Raum lässt.<br />

Vorstellungen bis zum 31.12.<br />

(8–18 €). VVK: comfortticket.de<br />

Lichthof-Theater<br />

Bahrenfelder Chaussee 14<br />

Tel.: 85 50 08 40<br />

www.lichthof-theater.de

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